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Hauskreisvorbereitung am 04.01.2012: „Ich bin das Brot des Lebens ...

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<strong>Hauskreisvorbereitung</strong> <strong>am</strong> <strong>04.01.2012</strong>: „Ich <strong>bin</strong> <strong>das</strong> <strong>Brot</strong> <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong>…“ (Joh 6,35.48)Zum Johannesevangelium:Das Evangelium unterscheidet sich stilistisch und inhaltlich von den drei „Synoptikern“ (Mt,Mk, Lk). Übergeordnete Themen: Die Menschwerdung <strong>des</strong> Sohnes bzw. die Fleischwerdung<strong>des</strong> Wortes Gottes / der Weg <strong>des</strong> Sohnes ans Kreuz als „Erhöhung“. In diesen beiden Motivenwird die ganze Liebe Gottes zu den Menschen offenbar: „Das Wort ward Fleisch und wohnteunter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit…“ (Joh 1,14) / „… wenn ich erhöht werde vonder Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ (Joh 12,32)Zu den „Ich <strong>bin</strong>“-WortenIn sieben Bildworten stellt Jesus sich vor:Ich <strong>bin</strong> <strong>das</strong> <strong>Brot</strong> <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong>.(Joh 6,35.48)Ich <strong>bin</strong> <strong>das</strong> Licht der Welt.(Joh 8,12)Ich <strong>bin</strong> die Tür. (Joh 10,7.9)Ich <strong>bin</strong> der gute Hirte. (Joh 10,11.14)Ich <strong>bin</strong> die Auferstehung und <strong>das</strong> Leben. (Joh 11,25)Ich <strong>bin</strong> der Weg, die Wahrheit und <strong>das</strong> Leben. (Joh 14,6)Ich <strong>bin</strong> der (wahre) Weinstock. (Joh 15,1.5)Diese Art der Selbstvorstellung Jesu finden wir nur bei Johannes. Ungewöhnlich ist dieBetonung „ICH <strong>bin</strong>“. Das griechische Verb eimi bedeutet an sich schon „ich <strong>bin</strong>“ – durch <strong>das</strong>vorangestellte ego („Ich“) bezeichnet sich Jesus als einzigartige Person.Jesus nimmt in seiner Bildsprache Bezug zu alttest<strong>am</strong>entlichenAussagen, besonders zur Offenbarung Gottes in 2.Mose 3,14, derGeschichte vom „brennenden Dornbusch“. Gott selbst stellt sichMose vor: „Ich werde sein, der ich sein werde“, eine Deutung<strong>des</strong> Gottesn<strong>am</strong>ens JHWH („Jahwe“). Und weiter spricht Gott: „Sosollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat michzu euch gesandt.“Die sieben Bildworte Jesu sind alle ähnlich gegliedert:OffenbarungswortVerheißungswortSelbstvorstellung Bildwort mit Artikel Einladung Verheißung„Ich <strong>bin</strong>… … <strong>das</strong> <strong>Brot</strong> <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong>… …wer zu mir kommt… … wird nicht hungern…“Mit diesen Worten ver<strong>bin</strong>det sich einAbsolutheitsanspruch. Vgl. dazu auch den Nachsatzvon Joh 14,6: „NIEMAND kommt zum Vater denndurch MICH“! Nur im Sohn selbst ist alles <strong>das</strong> zufinden, was dem Menschen <strong>das</strong> Leben ermöglicht:Licht, <strong>Brot</strong>, Wahrheit, Leben. Die Welt lässt den Menschen in Finsternis, Hunger, Lüge, Tod.Wer zu Jesus kommt, wer ihm nachfolgt, wer „in ihm bleibt“ (auch typisch Johannes),hat <strong>das</strong>, was er verheißt: „Das ewige Leben“!1


Das 1. Bildwort: „Ich <strong>bin</strong> <strong>das</strong> <strong>Brot</strong> <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong>...“ (Joh 6,35 [+48+51!])„Ich <strong>bin</strong> <strong>das</strong> <strong>Brot</strong> <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong>; wer zu mir kommt, den wird nicht hungern.Und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“Zum Einstieg- <strong>Brot</strong>verkostung mit unterschiedlichen Sorten, evtl. auch „blind“- Alternativ eine einfache Speise mit <strong>Brot</strong>, Quark, Weintrauben…- Brainstorming:„Ein Leben ohne <strong>Brot</strong> wäre für mich / ist für Andere …“„Ein Leben ohne Jesus wäre für mich / ist für Andere…“Der Zus<strong>am</strong>menhangJesus hat mit der Speisung von 5000 Männern viele Menschen „auf den Geschmack gebracht“. Alle sind sattgeworden! Jesus gibt ihnen allen „so viel sie wollten“. 12 Körbe mit <strong>Brot</strong>brocken bleiben übrig. Aber einigewollen mehr, haben „Hunger nach mehr“. Sie suchen Jesus, er entzieht sich ihnen zunächst. Dann folgt seinelange „<strong>Brot</strong>rede“. “. Sie führt zu Meinungsverschiedenheiten unter den Jüngern. „Viele“ wenden sich von Jesusab (6,66!). Petrus dagegen legt sein großes Bekenntnis ab: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte <strong>des</strong>ewigen <strong>Lebens</strong>…“Die „<strong>Brot</strong>rede“ (Joh 6,26-59)Eine Auseinandersetzung über die Zeichenhaftigkeit der Wunder Jesu. Das Wunder der <strong>Brot</strong>vermehrung weistüber sich hinaus und auf Größeres hin: „Mein Vater gibt euch <strong>das</strong> wahre <strong>Brot</strong> vom Himmel.“ Das wollen dieLeute jetzt immer haben: „Herr, gib uns allezeit solches <strong>Brot</strong>!“ – mit anderen Worten: „Stille unseren Hungerfür immer, Jesus. Du kannst <strong>das</strong> doch. Das wäre mal ein Wunder!“ Aber Jesus denkt an eine andere „Vorratshaltung“:„Schafft Euch Speise, die nicht vergänglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben!“ Und <strong>das</strong>ind wir beim entscheidenden Punkt: Hier geht es um „Mehr“ – mehr als <strong>Brot</strong> zum Sattwerden, mehr alsirdisches Glück, sogar um mehr als ein vermeintlich „erfülltes Leben“!Der Schlüssel: Das „Ich <strong>bin</strong>“-WortJesus ist nicht WIE <strong>das</strong> <strong>Brot</strong> zum Leben, WIE <strong>das</strong> Licht der Welt etc. Er beansprucht für sich: „ICH BIN es!“ Daredet nicht ein besonders begabter Guru, eine Genie oder ein Moralapostel. Da redet einer, der von sichbeansprucht, lebensnotwendig für die Menschen zu sein. Ohne dieses <strong>Brot</strong> kein Leben!Die Anstößigkeit der RedeDer „gute Draht“ zwischen Jesus und den meisten seiner Zuhörer ist nach dieses Worten gekappt. SeinAbsolutheitsanspruch sorgt für Ärger. „Ist der nicht einfach nur der Sohn von Maria und Josef?“ (Nazareth liegtkeine 30 km entfernt!). Jesus ignoriert <strong>das</strong>: Gott muss in diese Welt eingreifen, d<strong>am</strong>it Menschen Jesus erkennenund auf ewig satt werden: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der michgesandt hat, und ich werde ihn auferwecken <strong>am</strong> jüngsten Tage.“ Wer Jesus vertraut, der HAT schon jetzt <strong>das</strong>ewige Leben! Für viele Ohren ist <strong>das</strong> anstößig – wahrscheinlich bis heute. Diese unglaubliche Nähe zu Gott,dieser Absolutheitsanspruch – und Ekel mag auch dabei sein: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt…“Zum Gespräch- Was sagt Jesus über sich aus, wenn er sich als <strong>das</strong> „<strong>Brot</strong>“ sieht? Wie gehen wir mit seinemAbsolutheitsanspruch um? Wie passt <strong>das</strong> zu dem, was Jesus „für mich“ ist?- Mit Jesus „habe“ ich <strong>das</strong> ewige Leben! Wie verändert <strong>das</strong> mein Leben im Hier und Jetzt? Was kann ichjetzt von Jesus erwarten, was nicht? Und überhaupt: Was heißt für mich „ewiges Leben“???- Im Johannesevangelium gibt es keinen Bericht über <strong>das</strong> letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Istdie „<strong>Brot</strong>rede“ ein guter Ersatz?Zum Schluss:In der „<strong>Brot</strong>rede“ sagt Jesus: „Wer glaubt, der hat <strong>das</strong> ewige Leben.“ Der HAT es einfach. <strong>Brot</strong> brauchen wir aber jeden Tag.Am besten schmeckt es jeden Tag frisch. Jesus jeden Tag. Seine Worte jeden Tag. Schwarzbrot, <strong>das</strong> richtig satt macht. Dazueine Geschichte: Ein Pastor soll in eine Konfirmandenbibel eine Widmung schreiben. Er sieht, <strong>das</strong>s einer der Paten schonden Konfirmationsspruch eingetragen hat: „Jesus Christus spricht: Ich <strong>bin</strong> <strong>das</strong> <strong>Brot</strong> <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong>.“ Eigentlich ist d<strong>am</strong>italles gesagt, denkt er sich. Aber wird <strong>das</strong> <strong>Brot</strong> <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong> auch in Anspruch genommen, wird es gekaut und verdaut, so <strong>das</strong>ses Gutes wirkt? Und so setzt der Pastor nach einer Weile nur noch vier Worte dazu: „Lass es nicht verschimmeln!“Sven Kahrs2

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