02.12.2012 Aufrufe

Wolfgang Wildgen - Fachbereich 10 - Universität Bremen

Wolfgang Wildgen - Fachbereich 10 - Universität Bremen

Wolfgang Wildgen - Fachbereich 10 - Universität Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dieses Phänomen ist als „preposition stranding“ bekannt. Es gibt Beispiele<br />

im Englischen:<br />

- What are you talking about?<br />

- Who did John talk to?<br />

Postposition-Stranding gib es im Niederländischen (die Postposition<br />

bezieht sich auf pronominale Ausdrücke wie damit, womit):<br />

Waar slaapt hej onder? (Wo schläft er unter?)<br />

Für dieses Problemfeld ist eine Korpus-Analyse zwar nützlich (als<br />

Überblick), es müssen aber Befragungen hinzukommen, um systematische<br />

Variationen und Kontraste exakt beurteilen zu können (vgl. für das<br />

Deutsche, Grewendorf, 1991, Kap. 9).<br />

Ein zweiter Bereich betrifft die Valenz des Verbs und dessen syntaktische<br />

Eigenschaften (z.B. Intransitivität, Transitivität). Hier zeigt eine<br />

erste Analyse, dass es Unterschiede gibt. Diese sind aber in einem Valenzlexikon<br />

zu klären, da Verben polysem sein können und die Valenz<br />

manchmal variabel ist.<br />

Ein dritter Bereich wären idiosynkratische Konstruktionen, wie sie<br />

Fillmore, Kay und O’Connor (1988) für das Englische festgestellt haben<br />

(z.B. let-alone-Konstruktionen). Gibt es typische Konstruktionen im Bremer<br />

Platt?<br />

Der vorausgesetzte gemeinsame Hintergrund syntaktischer Regeln müsste<br />

aber genau angegeben werden, was bei der derzeitigen Konkurrenz in der<br />

allgemeinen Grammatik nicht leicht sein dürfte. Es sollte reichen, die<br />

Parameter einer syntaktischen Typologie für die Gruppe der westniederdeutschen<br />

Dialekte anzugeben, so dass nur spezielle Markierungen des<br />

Bremischen näher ausgeführt werden müssen. Aus diesem Grunde sollte<br />

im Rahmen des Forschungsvorhabens eine typologisch-vergleichende<br />

Untersuchung des Areals Niederländisch—Niederdeutsch—Dänisch<br />

(Polnisch) erfolgen, welche sowohl die Dialekte als auch die<br />

Hochsprachen erfasst. Dass dies wiederum nur für wenige kritische<br />

Bereiche erfolgen kann, liegt auf der Hand.<br />

65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!