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Wolfgang Wildgen - Fachbereich 10 - Universität Bremen

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Anlaut: anterde [a:n—], achtern [a:x—], af [a:f], acht [a:xt], allens [a:ls],<br />

all’n [a:ln8], angstig [a:�—], ankde (stöhnte) [a:�—], argern [a:g—].<br />

Inlaut: ganz [ga:ts], waschköken [va:�—], Harten [ha:tn—], Mundwarks<br />

[—va:k—], lange [la:�], fallen [fa:ln], Farken (Ferkel) [fa:kn], Spillwark<br />

(Spielzeug) [—va:k]. swarte (schwarze) [sva:t�], Part [pa:t], Barge [ba:x].<br />

Auslaut: haar [ha:] (hatte; kommt häufiger vor).<br />

Da die Kontexte von [a:] ziemlich vielfältig sind, muss die Arbeitshypothese<br />

also lauten, dass es ein langes /a:/ als Phonem gibt. Außerdem<br />

ist zu prüfen, ob drei Quantitäten /a/—/a./—/a:/ existieren, oder ob alternativ<br />

dazu zwei und gemäß der Analyse von Ternes (1999: 118; anhand<br />

des Dialektes von Hamburg-Geest) ein tonaler Unterschied zwischen<br />

zwei langen 1/a:/ — 2/a:/ existiert.<br />

Zu den Diphthongen:<br />

Diphthonge, die Stellmacher (1983: 255) dem Nordniedersächsischen<br />

abspricht, kommen laut Heymann (1969: 27) im Bremischen Platt vor:<br />

„Echte Diphthonge, d.h. solche, die ziemlich wie ein Laut<br />

gesprochen werden, kommen zwar im bremischen Platt<br />

ebenso wie im Mnd. nicht sehr häufig vor, da die alten<br />

Diphthonge vielfach zu einfachen Vokalen geworden sind;<br />

doch findet sich namentlich ei, seltener oi und au, in<br />

verschiedenen Wortgruppen und einzelnen Wörtern. Unechte<br />

Diphthonge, an denen der zweite Vokal mehr oder<br />

weniger deutlich dem ersten nur nachgeschlagen wird,<br />

besitzt das Bremische nicht.“<br />

Bollmann (1942: 15) führt [aiª] [au9], [çi9] an.<br />

Beispiele:<br />

- [aiª] = Ei; [tvaiª] = entzwei, [klaiª] = Lehm.<br />

- [au9] = Aue; [dau9] = Tau; [hau9n] = hauen<br />

- [frçi9n] = freuen; [srçi9n] = streuen; [flçi9t] = Flöte.<br />

Eine Probeanalyse der Lesung von Ottjen Alldag zeigt außerdem: [aiª]<br />

in: fein, geiht, Mai; [au9] in grau, blauen; [øi9] in: söte, eine Reihe von<br />

23 Die Probetranskription wurde vom Autor durchgeführt. Sie müßte von einem<br />

unabhängig Transkribierenden überprüft und eventuell durch apparative<br />

Analysen präzisiert werden.

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