Wolfgang Wildgen - Fachbereich 10 - Universität Bremen
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untersuchten Dialekt nur als Varianten zu langen Vokalen auf, z.B. in<br />
[bçu9k] = Buch. Demnach können als zu prüfende Problemzonen gelten:<br />
- Phonemstatus des langen [a:].<br />
- Diphthonge (Existenz, Anzahl, Phonemstatus).<br />
- Der Wegfall der Opposition /e:/-/�:/ sollte zumindest überprüft werden.<br />
Da genauere Angaben zur Phonologie der Vokale im Bremer Platt fehlen,<br />
werde ich versuchen, jene Informationen, welche dialektologische<br />
Analysen nach historisch-vergleichender Methode liefern, für meine Fragestellung<br />
auszuwerten. Dabei beschränke ich mich auf die festgestellten<br />
Problemfelder.<br />
Zum langen [a:]<br />
Heymann (1909: 15-17) verneint die Existenz eines langen a:<br />
„Ein eigentliches langes a0, also ein solches, das wie das a<br />
in Hd. „schlafen“ klingt, gibt es im bremischen Platt nicht<br />
mehr.“<br />
Bollmann (1942), der das Platt von Grambkermoor bei <strong>Bremen</strong> beschreibt,<br />
verwendet im Gegensatz zu Heymann eine Lautschrift, so dass<br />
trotz der historisch-vergleichenden Analyse zumindest die Lautwerte<br />
(nicht deren Phonemcharakter) feststellbar sind. Langes a (nach der<br />
Teuthonista-Umschrift a#) erscheint bei (historisch betrachtetem) Ausfall<br />
von r zwischen ursprünglichem a und Konsonant. Bollmann (1942: 7)<br />
nennt: 21<br />
[a:bm8] = erben [ha:fs] = Herbst<br />
[a:fkn8] = Erbsen [ma:kn8] = merken<br />
[fa:kn8] = Ferkel [va:mm] = wärmen<br />
[va:k] = Werk 22<br />
[ga:bm8] = gerben<br />
Eine Probeanalyse 23 der Lesung aus „Ottjen Alldag“ ergab zahlreiche<br />
Vorkommnisse von langen [a:] im:<br />
21 Bei Quellenzitaten aus dialektologischen Untersuchungen benütze ich die dort<br />
benützte Umschrift, ansonsten die IPA-Umschrift.<br />
22 Weitere Vorkommnisse werden (ibidem: 12) angeführt: [a:l], [a:tn�], Atem;<br />
[bla:zn�], blasen.<br />
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