Wolfgang Wildgen - Fachbereich 10 - Universität Bremen
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Zweite Familie (Bandposition : 9:55)<br />
Interviewerin Heike: ...åbe, worum schnackt ji mit jaur Kines platt? Dat is<br />
nåcher dat, wat uns interessiern dejt.<br />
Heike: ...aber, warum sprecht ihr mit euren Kindern platt? Das ist<br />
nachher das, was uns interessieren tut.<br />
Mutter: Weil Reiner und ick uck platt schnackn daut, då r hebt wi sächt,<br />
dän ertejt wi de kine uck in platt. [...] Und weil dat irgendwo uck ne<br />
utstarbende Språk is, und ick dink, de kan man ruhich erholn, und eck<br />
dink, dat is vå de Kine kejn Nådejl, wän de twejsprachig åbwazn daut.<br />
Mutter: Weil Reiner und ich auch platt sprechen tun, da haben wir gesagt,<br />
denn erziehen wir die Kinder auch in platt. Und weil das irgendwo<br />
auch eine aussterbende Sprache ist, und ich denke, die kann man ruhig<br />
erhalten, und ich denke, das ist für die Kinder kein Nachteil, wenn die<br />
zweisprachig aufwachsen tun.<br />
Heike: De könt uck aal...<br />
Heike: Die können auch alle...<br />
Mutter: De schnackt hochdütsch nån ???, und wät mit weke Person’n sej<br />
hochdütsch schnacken daut und wezelt uck midn in’n Satz, und wän de<br />
Rollenspeele speeln daut, dän schnackt dej to’n Bispeel uck hochdütsch.<br />
Mutter: Die sprechen hochdeutsch nach dem ???, und wissen mit welchen<br />
Personen sie hochdeutsch sprechen tun und wechseln auch mitten<br />
im Satz, und wenn die Rollenspiele spielen tun, denn sprechen die zum<br />
Beispiel auch hochdeutsch.<br />
Vater: (15:00) Und weshalb wi mit uuse Kine plattdütsch schnacken daut,<br />
is natürlich nich nur weil wi tau dej jetzt anerkannte Minnerheit gehörn<br />
wööt (Gelächter), und irgendwann mål Subventionen tou kriegn<br />
(Gelächter)...<br />
Vater: Und weshalb wir mit unseren Kindern plattdeutsch sprechen tun,<br />
ist natürlich nicht nur weil wir zu der jetzt anerkannten Minderheit<br />
gehören wollen, und irgendwann mal Subventionen zu kriegen...<br />
Heike: Zwischenfrage<br />
Vater: ...dat is anerkannt, jå.<br />
Vater: ...das ist anerkannt, ja.<br />
Vater: (16:30) Na ja, und wi hebt jedenfalls, weil Hildegard und eck äh,<br />
secht we mål, ut absolut plattdütsch geprägte Verhältnisse kåmt, wi<br />
schnackt also to Hus mit use Öllen und äh, na Grootöllen leevt jo ne