Wolfgang Wildgen - Fachbereich 10 - Universität Bremen
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wende ist teilweise eine Stadtflucht-Peripherie mit entgegengesetzter<br />
Sprachwahltendenz geworden.<br />
Ein neueres Ergebnis auf der Basis von <strong>10</strong>33 durchgeführten Interviews<br />
erbrachte die vom Niederdeutschen Institut in Auftrag gegebene<br />
GETAS-Studie (1979). Eine der Fragen lautete:<br />
Können Sie Plattdeutsch sprechen?<br />
- Ja, gut.<br />
- Ja, ein bißchen.<br />
- Nein, gar nicht.<br />
Die Antworten zeigen eine deutliche Abhängigkeit der Ergebnisse von<br />
den Faktoren: Alter und Ansässigkeit. Wir verwenden nur die Teilantwort<br />
"ja, gut" für unseren Vergleich.<br />
Alter 18-29 30-44 45-59 60-<br />
ja, gut 6% 19% 32% 47%<br />
Tabelle 5: Ergebnisse der Bremer GETAS-Umfrage 1979<br />
Die deutliche Altersabhängigkeit der Sprachbeherrschung (immerhin<br />
findet eine Reduktion auf fast ein Achtel statt) weist auf eine starke und<br />
schnelle historische Veränderung hin. Ergänzt wird dieses Bild durch<br />
eine Verteilung der Plattdeutsch-Sprecher nach Ortsansässigkeit.<br />
Wohnhaft in <strong>Bremen</strong> von 21 und mehr Jahre<br />
Geburt an<br />
bis 20 Jahre<br />
35% 29% 15%<br />
Tabelle 6: Verteilung der Plattdeutsch-Sprecher in <strong>Bremen</strong> nach<br />
Ortsanalysen<br />
Die Öffnung der niederdeutschen Sprachgemeinschaft für Zugewanderte<br />
ist offensichtlich gering; praktisch ist es für Personen, die heute<br />
nach <strong>Bremen</strong> ziehen und keine verwandtschaftlichen Beziehungen hier<br />
haben, unmöglich, im natürlichen Umgang den Ortsdialekt zu erlernen<br />
(selbst wenn sie es wünschten).<br />
Im Jahre 1985 wurde ein norddeutscher Sprachzensus abgeschlossen,<br />
bei dem 2 000 Sprecher nach einem sehr ausführlichen Fragebogen interviewt<br />
wurden. Die Stichprobe war aufgeteilt in fünf Regionen:<br />
S (Schleswig-Holstein); HH (Hamburg); NIn (Nordniedersachsen/<strong>Bremen</strong>);<br />
NIs (Südniedersachsen); NW (Nordrhein-Westfalen). Tabelle 7<br />
zeigt das Gesamtergebnis auf die Frage: „Können Sie selbst Plattdeutsch<br />
sprechen?“ (Vgl. Stellmacher, 1987: 21)<br />
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