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Tableau Musical 4 Herbst/Winter 2007 - Merseburger Verlag

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„Königin“<br />

Die Komponistin<br />

Luise Adolpha Le Beau<br />

ISSN 1862-5126<br />

„Tanz durch<br />

die Jahrhunderte“<br />

Geschichte des Tanzes<br />

„Großartig“<br />

Das Ensemble<br />

Splendid Brass<br />

4/<strong>2007</strong><br />

1


2<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Der in Flandern geborene Komponist Orlando di Lasso vereinte<br />

höchste kompositorische Meisterschaft mit enormer Schaffenskraft<br />

und gilt neben Palestrina als bedeutendster Komponist<br />

des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Nicht ganz so bekannt für<br />

Ihre Kompositionen ist Anna Amalia von Sachsen-Weimar. Erwin<br />

und Elmire, ihre Oper in zwei Akten auf einen Text von Johann<br />

Wolfgang von Goethe, ist nun mehr als 200 Jahre später<br />

als Notenedition und auf CD publiziert. Die 1850 in Rastatt<br />

geborene Komponistin Louise Adopha Le Beau ging in Ihren<br />

Kompositionen ebenfalls über den komponierenden Frauen gerade<br />

noch zugestandenen Bereich der Lieder und Salonstücke<br />

hinaus. Ihr kompositorisches Oeuvre enthält viele Werke mit<br />

großer Besetzung. Die schottische Komponistin Janet Beat war<br />

eine Pionierin der elektronischen Musik. Ein Interview mit ihr<br />

finden Sie auf S. 7. Ungewöhnlich ist das Wirken des Musikers<br />

und Aktionskünstlers Steffen Moddrow, der sich mit dem Kuriosen,<br />

dem Geheimnisvollen außerhalb klanglicher Konventionen<br />

beschäftigt.<br />

Musik soll unterhalten und Musik soll Spaß machen. Um junges<br />

Publikum in die „alte“ Musik zu locken, sind neue Konzepte<br />

gefragt. Ein solches Konzept haben die selbsternannten großartigen<br />

Blechbläser Splendid Brass. Näheres dazu auf S. 8.<br />

Junge Menschen begeistern sich neuerdings auch wieder für<br />

die im Allgemeinen vierstimmig mit verschiedenen Blechblasinstrumenten<br />

in variabler Besetzung spielenden evangelischen<br />

Posaunenchöre, deren Repertoire auf S. 12 näher unter die Lupe<br />

genommen wird.<br />

Ein ganz anderes Thema, das selten im musikalischen Kontext<br />

steht, obwohl die Musik seine Grundlage bildet, ist der Tanz.<br />

Unter dem hervorragenden Tänzer Ludwig XIV. hielt der Tanz<br />

Einzug in prunkvolle Hochzeitszeremonien und bekam damit<br />

eine repräsentative Bedeutung. Damals bei Hofe vorrangig zu<br />

repräsentativen Zwecken eingesetzt, stellte Tanzen zu allen Zeiten<br />

eine Möglichkeit dar, überschüssige Energien loszuwerden,<br />

Spaß zu haben und sich als Mensch auszudrücken. Spaß entwickelt<br />

sich auch beim Musizieren. Auf S. 13 wird unter dem<br />

Thema Jazz Piano – Piano Jazz Literatur für Klavierspieler/innen<br />

und solche, die es werden wollen, näher unter die Lupe genommen.<br />

Anregungen für Weihnachtsgeschenke präsentieren wir<br />

Ihnen auf den Seiten 10 und 11 und neue Noten werden auf S. 14<br />

vorgestellt.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

Ihr <strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong><br />

INHALT<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

IMPRESSUM<br />

Durch Entführung berühmt geworden?<br />

Der „Fürst der Musiker“ Orlando di Lasso<br />

(um 1532–1594)<br />

Luise Adolpha Le Beau: „männlich, nicht wie<br />

von einer Dame komponiert“<br />

Der „Königin der komponierenden Frauen“ zum<br />

80. Todestag <strong>2007</strong><br />

Tanz durch die Jahrhunderte<br />

„Außergewöhnliche, eigenartige Zustände“<br />

Der Musiker Steffen Moddrow<br />

Eine Britin dreht am „Rad des Lebens“<br />

Janet Beat zum 70. Geburtstag <strong>2007</strong><br />

Das Blechbläserquintett Splendid Brass<br />

„Erhabenes verehrend, Schönes genießend,<br />

Gutes wirkend.“ Anna Amalia von Sachsen-<br />

Weimar zum 100. Todestag<br />

Musikalische Geschenke zur Weihnachtszeit<br />

Wenn Blechbläser zusammenkommen, sieht<br />

die Welt anders aus – Posaunenchöre und ihr<br />

Repertoire<br />

Jazz Piano – Piano Jazz<br />

Literatur für Klavierspieler/innen und solche,<br />

die es werden wollen<br />

Neue Noten<br />

Ticker<br />

<strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong> Nr. 4/<strong>2007</strong><br />

HerausgeberInnen: Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger<br />

Musikverlage (AUM)<br />

Redaktion, wiss. Rubriken und Anzeigenverwaltung: Sabine Kemna<br />

MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Wolfram Boder, Astrid Mader,<br />

Birgit Matthei, Karoline Roth, Peer Schlechta<br />

Titelbild: Verschiedene Musikanten um „Frau Musica“,<br />

Miniatur eines unbekannten Künstlers des 14. Jahrhunderts,<br />

aus: M. Severinus Boethius, De Musica<br />

Redaktionsanschrift: <strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong>, Naumburger Str. 40,<br />

34127 Kassel, info@furore-verlag.de<br />

Anzeigen: Es gilt die Anzeigenliste 1/06.<br />

Coverdesign und Gestaltung: optische anstalten kassel<br />

Druck: Grafische Werkstatt von 1989, Kassel<br />

<strong>Verlag</strong>: Furore <strong>Verlag</strong>, Kassel<br />

<strong>Tableau</strong> <strong>Musical</strong> erscheint zweimal im Jahr im Frühjahr<br />

und im <strong>Herbst</strong>.<br />

Abonnementpreis im Inland: Euro 15,00, im Ausland Euro 20,00.<br />

Jegliche Form der Vervielfältigung, Speicherung etc. ohne<br />

ausdrückliche Genehmigung ist untersagt.<br />

© <strong>2007</strong> by Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Musikverlage AUM<br />

ISSN 1862-5126


Durch Entführung<br />

berühmt geworden?<br />

Der „Fürst der Musiker“<br />

Orlando di Lasso<br />

(um 1532–1594)<br />

Vor mehr als 450 Jahren wurden Knaben<br />

ihrer „hellen, lieblichen Stimmen“ wegen<br />

entführt. Dass es diesen entführten Jungen<br />

zuweilen auch noch außerordentlich<br />

gut ging, hört sich wie ein Märchen an.<br />

Und doch gehörte der vor 475 Jahren in<br />

Mons im Hennegau (heute Belgien) geborene<br />

Orlando di Lasso zu jenen begnadeten<br />

Wesen, denen nach ihrer Entführung<br />

eine sagenhafte Karriere gelang.<br />

Dreimal gekidnappt, trat der Knabe mit 12 Jahren in den Dienst<br />

seines letzten Entführers, des Vizekönigs von Sizilien, Ferrante<br />

Gonzago. Durch ihn erhielt er Zugang zu höchsten Adelskreisen<br />

und lernte die italienische Volksmusik sowie die Improvisation der<br />

Commedia dell´arte kennen.<br />

Schon bald machte er sich auch mit eigenen Kompositionen einen<br />

Namen. So fand er nach seinem Stimmbruch im Marchese della<br />

Terza in Neapel einen neuen Brotgeber. Bei diesem ergänzte er<br />

seine Bergener Schulung durch eine umfassende humanistische<br />

Bildung und wurde zu einem Sprachgenie. Musikalisch ließ er sich<br />

in jener Zeit von Straßenmusikanten und Tänzen inspirieren. Mit<br />

knapp 20 Jahren von Kardinal Altoviti nach Rom in die Laterankirche<br />

berufen, schien sein Stern nicht mehr untergehen zu können.<br />

Als seine Eltern jedoch schwer erkrankten und wenig später verstarben,<br />

kündigte Orlando seine Stelle und kehrte in seine Heimat<br />

zurück. Dort blieb der originelle Schöpfer von mehr als 2.000 Kom-<br />

Hor che la nuova e vaga primavera<br />

für 10 Stimmen oder Instrumente<br />

in 2 Chören (je Canto/A/T/Quinto/B)<br />

PAN 10054 e 14,00<br />

Tutto lo di<br />

für 8 Stimmen oder Instrumente<br />

in 2 Chören (Canto/A/T/B)<br />

PAN 10084 e 14,00<br />

Matona mia cara<br />

für 4 Stimmen oder Instrumente<br />

(Canto/A/T/B)<br />

PAN 10112 e 10,50<br />

Werke von<br />

Orlando di Lasso<br />

in Auswahl<br />

O doulx parler<br />

für 8 Stimmen oder Instrumente<br />

in 2 Chören (je Superius/CT/T/B)<br />

PAN 10156 e 14,00<br />

Motetten und Ricercari<br />

für Trp. u. Pos. Hg. H. Wetzlar<br />

Sechs Stücke von Orlando di Lasso, Giovanni<br />

Pierluigi da Palestrina und Andrea Gabrieli<br />

EM 1386 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1390-9 e 7,00<br />

Chansons und Motetten der Renaissance<br />

für 4-5 Melodieinstrumente<br />

(2 Trp. u. 2-3 Pos. o. a. Instr.).<br />

Hg. G. u. J. Csiba<br />

Lasso, O. di: Gressus meos dirige<br />

Castro, J. de: Noe, noe dies est laetitiae<br />

Desprez, J.: Adieu mes amours<br />

Greiter, M.: Quodlibet<br />

EM 1981 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1886-7 e 9,00<br />

positionen, die das gesamte musikalische<br />

Stilspektrum seiner Epoche umfassten,<br />

jedoch nicht lange. Denn die Herausgabe<br />

von ungefähr 100 Individualdrucken seiner<br />

Motetten, Madrigale und Chansons<br />

machte ihn zum Anziehungspunkt fürstlicher<br />

Aufmerksamkeiten. Als Orlando<br />

schließlich im Jahr 1556 in die Dienste<br />

des Herzogs Albrecht von Bayern trat, fand<br />

er bei diesem eine lebenslange Stellung.<br />

Dazu kam eine Ehefrau, die Münchenerin<br />

Regina Wäckinger, mit der ihn Liebe sowie<br />

acht Kinder herzlich verbanden. Der<br />

Komponist wurde zum bestbezahlten Hofmusikus<br />

seiner Zeit. Daneben baute er eine<br />

der bedeutendsten Musikkapellen Europas<br />

auf, war für die Gestaltung zahlreicher<br />

musikalischer Veranstaltungen und den<br />

Unterricht von Chorknaben zuständig. Auf<br />

verschiedenen Reisen mit seinem Dienstherren<br />

warb Orlando neue Musiker für seine Kapelle ein. 1570 von<br />

Kaiser Maximilian II. geadelt und 1574 von Papst Gregor XIII. als<br />

erster Musiker zum Ritter des Goldenen Sporns erhoben, bediente<br />

sich Orlando dabei freilich weniger gewaltsamer Methoden. Mit 59<br />

Jahren erlitt Orlando di Lasso einen Zusammenbruch und wurde zunehmend<br />

melancholisch und depressiv. 1592 musste er miterleben,<br />

wie aus Spargründen die Hofkapelle auf 17 Musiker verkleinert wurde.<br />

Am 14. Juni 1594 starb Orlando di Lasso im Alter von 62 Jahren.<br />

Auf der Liste der zu entlassenden Musiker ist auch Orlando di Lasso<br />

aufgeführt mit dem Vermerk: „Ist bereits gestorben“.<br />

Wie zu Lebzeiten erfreut sich der belgische Komponist auch heute<br />

höchster Anerkennung. Er gilt neben Palestrina als bedeutendster<br />

Komponist des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Seine Werke werden<br />

als klassische Vorbilder des Kontrapunktes angesehen; er hat<br />

die französisch-niederländische Choralpolyphonie zu ihrem Höhepunkt<br />

geführt. Astrid Mader<br />

Orlando di Lasso, Paris 1571: Primus (et secundus)<br />

liber modulorum, quiuis vocibus constantium<br />

3


Ist es gerechtfertigt, einen weiteren Beitrag über die Schwierigkeiten<br />

einer Komponistin des 19. Jahrhunderts in männlicher<br />

Domäne zu schreiben, oder langweilt uns dieses Thema nur<br />

noch? Wenn man in das Leben Le Beaus hineinschaut, ist die<br />

Männer-Frauen-Thematik allerorten präsent. Es wäre verfehlt,<br />

diesen Bereich bei der Beschäftigung mit Luise Le Beau außer<br />

Acht zu lassen. Schon ihre Herkunft ist in besonderer Weise in<br />

dieser Richtung vorgeprägt. Ihr Vater, Generalmajor im badischen<br />

Kriegsministerium, verzichtete aus Standesbewusstsein<br />

selbst auf eine künstlerische Laufbahn und setzte alles daran,<br />

seiner Tochter die Türen zur einer Pianistinnenlaufbahn zu öffnen.<br />

Bis zu ihrem 13. Lebensjahr unterrichtete er Luise in allen<br />

Schulfächern zu Hause und brachte ihr auch selbst das Klavierspielen<br />

bei. Durch seine Erziehung bildete sich in Luise das<br />

Ideal, dass Männer und Frauen bei gleichem Talent und gleichen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten in gleichem Maße leistungsfähig<br />

sind. Diese fortschrittliche Auffassung bewirkte, dass Le Beau<br />

sich in der männlich dominierten Welt der Musik immer wieder<br />

mit Vehemenz behauptete und lebenslang um die Anerkennung<br />

ihrer Werke kämpfte.<br />

Unter hohem persönlichem Einsatz erlangte sie bereits während<br />

ihres Studiums bei Joseph Rheinberger eine vorrangige Stellung<br />

unter den Komponistinnen ihrer Zeit. Ein Rezensent stellt sie<br />

sogar über Clara Schumann und nennt sie die „Königin der komponierenden<br />

Frauen“. Musikalisch bewegt sich Le Beau in der<br />

Nachfolge Mendelssohns und Schumanns. Teilweise finden sich<br />

auch Anklänge an Chopin. In Kritiken ihrer Werke wird sie auffallend<br />

oft mit ihren männlichen Kollegen verglichen und man<br />

ist erstaunt, dass sich eine Frau auch an große musikalische<br />

Formen wagt: „... In jedem der vier Sätze [gemeint ist op. 15]<br />

4<br />

„... männlich, nicht wie<br />

von einer Dame komponiert“<br />

Luise Adolpha Le Beau<br />

Der „Königin der komponierenden Frauen“<br />

zum 80. Todestag <strong>2007</strong><br />

Werke in Auswahl<br />

Trio d-Moll op. 15 (1877)<br />

für Violine, Violoncello und Klavier<br />

Die zeitgenössische Kritik, die sich erstaunt darüber<br />

zeigte, dass solch ein kraftvolles Stück von<br />

einer Frau stammte, ordnete dieses Trio in die<br />

Mendelssohn-Nachfolge ein. „Kurzum, man hat<br />

seine helle Freude an dieser Musik, nicht zuletzt<br />

dank der Ausgeglichenheit und Spielbarkeit aller<br />

drei Stimmen.“ (ensemble 1/2006)<br />

fue 3930 ISMN: M-50012-893-9 e 24,00<br />

Streichquartett op. 34 (1885)<br />

Das Streichquartett kann virtuos im Konzertrahmen interpretiert werden, behält<br />

aber auch beim ‚stillvergnügten’ Hausmusikabend sehr wohl seinen Reiz.<br />

fue 3800 ISMN: M-50012-880-9 e 30,00<br />

Luise Adolpha Le Beau, am 25.4.1850 in Rastatt geboren, gestorben am<br />

17.7.1927 in Baden-Baden<br />

überrascht ein glückliches Darstellungsgeschick und die Gewandtheit<br />

in der Beherrschung auch der größeren Instrumentalformen;<br />

mancher Tonkünstler, der mit überlegenem Lächeln<br />

von componierenden Frauen spricht, könnte von Adolpha Le<br />

Beau in dieser Hinsicht lernen und versuchen, ein besseres Trio<br />

zu schreiben.“<br />

Obwohl Le Beau mit ihren Werken recht erfolgreich war, fand sie<br />

keinen Zugang zum männlichen Netzwerk von Dirigenten und<br />

Komponisten, die sich gegenseitig unterstützten. Sie blieb eine<br />

Einzelkämpferin, die geistigen und organisatorischen Rückhalt<br />

hauptsächlich bei ihren Eltern fand. In ihren Lebenserinnerungen<br />

schreibt sie trotzig, dass sie sich zum Glück nie unter das<br />

„Joch der Ehe“ hat „zwingen“ lassen. In diesem 1910 veröffentlichtem<br />

Werk macht Le Beau ihrem angestauten Ärger über die<br />

„Gemeinheiten der Musikverhältnisse“ gegenüber Frauen Luft.<br />

Ihr Erfolg und die empfangene Anerkennung bleiben in ihrem<br />

subjektiven Empfinden hintergründig. Gegen Ende ihres Lebens<br />

zieht sie sich kampfesmüde aus dem Musikleben zurück. Luise<br />

Adolpha Le Beau, eine wahrhaft mutige Frau, hat uns dankenswerterweise<br />

ein kostbares Oeuvre spätromantischer Werke hinterlassen.<br />

Karoline Roth<br />

Sonate D-Dur op. 17<br />

für Violoncello und Klavier<br />

Bei einem Kompositionswettbewerb im Entstehungsjahr wurde diese mittelschwere<br />

Sonate von Niels W. Gade und Carl Reinecke als „eine verlagswürdige<br />

Bereicherung der Literatur“ angesehen.<br />

fue 3960 ISMN: M-50012-896-0 e 19,00<br />

Fünf Stücke<br />

für Violoncello und Klavier op. 24<br />

Romanze, Gavotte, Wiegenlied, Mazurka, Barcarole<br />

Charakterstücke in freien Formen und mit gesanglichen Themen, die bei<br />

Zeitgenossen Le Beaus sehr beliebt waren.<br />

fue 10005 ISMN: M-50012-412-2 e 15,00


Tanz durch die Jahrhunderte<br />

Versailles, 11. Dezember 1697: Am Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV.<br />

findet der Hochzeitsball des Herzogs und der Herzogin von Burgund statt,<br />

ein Ereignis, das in ganz Europa seinesgleichen sucht. 800 Gäste sind geladen<br />

und schreiten am Höhepunkt des Abends wohlgeordnet zum Tanz:<br />

„...Der Herzog und die Herzogin von Burgund eröffneten den Ball mit einer<br />

Courante, dann bat die Herzogin von Burgund den König von England zum<br />

nächsten Tanz, dann dieser die Königin von England, diese den König von<br />

Frankreich, der dann wiederum die Herzogin von Burgund, diese Monseigneur,<br />

dieser Madame...und in entsprechender Folge tanzten alle Prinzen und Prinzessinnen<br />

von Geblüt, ihrem Rang gemäß...Da letztere zahlreich waren, dehnte<br />

sich der erste Teil des Zeremonie-Balles sehr lange aus und es musste eine<br />

Pause von einer halben Stunde eingelegt werden.“<br />

Der Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. spielt eine entscheidende Rolle in<br />

der Entwicklung des klassischen Balletts, das seit dem 15. Jahrhundert<br />

an den Höfen Italiens und Frankreichs entstanden ist. „Ballo“ oder im<br />

Diminutiv „Balletto“ wurde ursprünglich in Schauspielen und tänzerischen<br />

Gesellschaftsspielen eingesetzt. Bereits um 1570 erfand man ein<br />

spezielles „ballet de cour“, eine von der Hofgesellschaft getanzte, gesungene<br />

und gesprochene Kunstform. Unter dem hervorragenden Tänzer Ludwig<br />

XIV. hielt diese Art des Tanzes in prunkvolle Hochzeitszeremonien<br />

Einzug und bekam damit eine repräsentative Bedeutung. Ludwig XIV.<br />

gründete die Akadémie Royal de Dance in Paris und legte damit den<br />

Grundstein für das professionelle klassische Ballett.<br />

Erhalten geblieben sind uns die damals üblichen Tänze wie Courante,<br />

Allemande, Sarabande, Passepied, Anglaise und Menuett durch eine ausgeklügelte<br />

Symbolschrift, mit deren Hilfe die Tanzmeister ihre Choreographien<br />

aufschrieben. Aber auch durch die Musik können wir die alten<br />

Tänze wieder aufleben lassen. Vor allem in der Barockzeit erfreute sich<br />

die musikalische Form der Suite großer Beliebtheit, in der verschiedene<br />

alte Tänze zusammengefasst wurden. Sie sind hier nicht mehr zum Tanzen<br />

gedacht, sondern werden von der körperlichen Bewegung abstrahiert und<br />

in musikalische Formen übertragen.<br />

Und heute? Die Welt der französischen Fürstenhöfe liegt weit zurück, das<br />

klassische Ballett mag dem einen oder anderen fremd erscheinen. Zahlreiche<br />

Arten des Tanzes sind seitdem entstanden, ja man möchte sagen,<br />

dass jeder Mensch auf individuelle Art und Weise tanzt. Damals bei Hofe<br />

vorrangig zu repräsentativen Zwecken eingesetzt, stellte Tanzen zu allen<br />

Literatur Literatur zum zum Thema<br />

Thema<br />

Taubert, Karl Heinz<br />

Die Anglaise<br />

Choreographien, Tanzanweisungen und<br />

Geschichtliches zu den historischen Tänzen<br />

Country Dance, Contredanse anglaise und<br />

Anglaise inklusive einer Notenbeilage<br />

PAN 155 ISBN 978-3-907073-05-6 e 18,00<br />

Portefeuille (Choreographien) von 1784<br />

PAN 156 e 11,00<br />

Mettler, Barbara<br />

Tanz als Lebenselement<br />

Die Kunst der Körperbewegung<br />

Ein reich bebildertes Arbeitsbuch für die Praxis<br />

PAN 162 ISBN: 978-3-907073-12-4 e 20,00<br />

Taubert, Karl Heinz<br />

Barock-Tänze<br />

Geschichte – Wesen und Form – Choreographie<br />

und Tanz-Praxis<br />

Mit zahlreichen Abbildungen zur Tanzund<br />

Kulturgeschichte<br />

PAN 158 ISBN: 978-3-907073-07-0 e 26,50<br />

Regula Leupold<br />

Tanzfüssler. Freier Tanz mit Kindern<br />

PAN 152 e 13,50<br />

Musik Musik Musik zum zum Thema<br />

Thema<br />

Schop, Johann<br />

Suite (Intrade, Paduana, Galliard, Allmand,<br />

Ballett, Courant) zu fünf Stimmen mit Orgel<br />

(Cembalo/Laute) ad lib.<br />

PAN 807 e 16,00<br />

Neapolitanische Tänze um 1620<br />

für 4 Instrumente (Canto/A/T/B)<br />

PAN 10142 e 13,00<br />

Landini, Francesco<br />

2 Ballate<br />

für 3 Singstimmen oder Instrumente (Cantus/CT/T)<br />

PAN 10001 e 10,00<br />

Attaignant, Pierre<br />

Premier Livre de Danceries a quatre parties<br />

PAN 721 e 13,50<br />

Piazzolla, Astor<br />

Tango<br />

Sechs berühmte Tangos für Blockflötenensemble<br />

PAN 768 e 17,00<br />

Roland Fink<br />

Tarantella<br />

Volksmusik aus Italien für Blockflöten,<br />

Gitarren und andere Instrumente<br />

PAN 799 e 20,00<br />

Zeiten eine Möglichkeit dar, überschüssige Energien<br />

loszuwerden, Spaß zu haben und sich als Mensch auszudrücken.<br />

Denn das Sich-Bewegen zu Musik ist eine<br />

dem Menschen eigene Fähigkeit und Liebe, die innerlich<br />

frei macht und uns uns selbst näher bringt.<br />

Karoline Roth<br />

5


Steffen Moddrow, 1960 in Stuttgart geboren, bekam sein erstes<br />

Schlagzeug mit sieben Jahren. Damit wurde der Grundstein für<br />

eine lebenslange Passion gelegt. Bereits mit acht Jahren hatte<br />

er seinen ersten Gig und spielte bald danach in Bands. Eine<br />

Lehre als Siebdrucker brach er ab und absolvierte statt dessen<br />

ab 1984 ein klassisches Musikstudium an der Musikakademie<br />

Kassel.<br />

Steffen Moddrow ist in vielen Bereichen zu Hause. Er arbeitet<br />

als Musiker, Komponist und Lyriker. Bei verschiedenen Konzerten<br />

im In- und Ausland erregte er großes Aufsehen – so auch in<br />

Kassel bei dem Eröffnungskonzert zur documenta X 1997, zusammen<br />

mit Ex-Zappa Schlagzeuger und Sänger Jimmy Carl Black.<br />

2001 war er Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg.<br />

Er erhielt Kompositionsaufträge zu Trickfilmen wie „Higgs“ von<br />

Monika Stellmach oder zu der Bühnenmusik für „Alice im Wunderland“<br />

am Staatstheater Stuttgart und vertonte verschiedene eigene<br />

Texte aus dem Bereich „Alltag“, „außergewöhnliche, eigenartige<br />

Zustände“, z. B. Unfall-, Liebes- und Totenlieder aus den<br />

Bereichen Medizintechnik, Heimatkunde und Religion. Steffen<br />

Moddrow ist jemand, den die Begeisterung fürs Bizarre antreibt.<br />

Er experimentiert ständig mit neuen Materialien und unkonventionellen<br />

Sounds. Ihn interessiert, wie man aus gängigen<br />

Klangmustern etwas Neues entwickeln kann, wie man zu einer<br />

neuen Wahrnehmung, einer neuen Musik kommen kann. Er habe<br />

„einfach eine Sucht nach dem Schlagzeug entwickelt“. Es reizt<br />

ihn auch, herkömmliche Instrumente in ihren Klangeigenschaften<br />

durch Präparation zu verändern. Moddrow fühlt sich wie eine<br />

6<br />

Werke von Steffen Moddrow – in Auswahl<br />

Steffen<br />

Moddrow<br />

Musiker und<br />

Aktionskünstler<br />

Spaß an Drums. Schule für Drumset<br />

Die Schule vermittelt Einsteigern, egal welchen<br />

Alters und mit welchen Vorkenntnissen,<br />

auf spielerische Weise eine solide Technik. Eine<br />

Vielfalt von Rhythmen und kurzen Soli aus<br />

unterschiedlichen Stilrichtungen wie Rock,<br />

Heavy Metal, Pop, Latin, Funk, Blues und Jazz<br />

werden in kurzer Zeit erlernt. Steffen Moddrow<br />

hat eine praktikable, hilfreiche Anleitung geschaffen,<br />

die jedem angehenden Drummer die<br />

schnelle Umsetzung der Theorie in erfolgreiche<br />

Praxis ermöglicht.<br />

EM 2801 ISMN M-<strong>2007</strong>-2430-1 e 13,00<br />

„One Man Big Band“ und wühlt sich durch<br />

die Jazz- und Popmusik der letzten 40<br />

Jahre. Diesen Vorgang nennt er „Kulturkomposting“.<br />

Mono Sapiens Music – Musik mit allen<br />

Mitteln ist das Projekt, mit dem Steffen<br />

Moddrow seit zwei Jahren auch in Workshops<br />

arbeitet. Der Percussionist beschäftigt<br />

sich mit dem Kuriosen, dem<br />

Geheimnisvollen außerhalb klanglicher<br />

Konventionen und er bedient sich dabei aus einem skurrilen<br />

Fundus von Alltagsobjekten wie Bierdosen, Plastiktüten, alten<br />

Tapes und diversen Klebebändern. Experimenteller Forscherdrang<br />

und klassische Musikerausbildung treffen hier aufeinander: Wie<br />

es sich anhört, wenn Spaghetti aus der Packung in den Topf<br />

rutschen, weiß sicher jeder. Doch kann man daraus auch Musik<br />

komponieren? Man kann. Moddrow beweist es und schreibt ein<br />

Werk für Spaghetti, Blechdose und Klebeband. In jüngster Zeit<br />

arbeitet er mit verschiedenen Komponistinnen an Improvisationsprojekten,<br />

so z. B. mit Nikola Lutz, Gastmitglied bei den<br />

Stuttgarter Philharmonikern und Dozentin für Saxophon an der<br />

Musikhochschule Stuttgart.<br />

Steffen Moddrow unterrichtet<br />

Schlagzeug und Percussion<br />

und seine Schüler lernen die<br />

gesamte Bandbreite percussionistischer<br />

Möglichkeiten<br />

kennen: Rock, HipHop, Latin<br />

und Avantgarde. Er hat eine<br />

Schule für Drumset mit dem<br />

Titel „Spaß an Drums“ entwickelt.<br />

Ergänzend und aufbauend<br />

dazu sind bisher drei<br />

Hefte mit Spielstücken erschienen:<br />

Afro – Afro, Überschlag<br />

und Paradiddle Jungle.<br />

Birgit Matthei<br />

Überschlag für 3 Drumsets<br />

EM 2804 ISMN M-<strong>2007</strong>-2433-2 e 10,00<br />

„Außergewöhnliche,<br />

eigenartige Zustände“<br />

Afro – Afro<br />

Zwei Stücke für Handtrommeln<br />

Afro – Afro für Djembe oder Congas und Fo(u)r chairs für Congas und Bongos<br />

oder 4 Djembes mit 4 unterschiedlichen Tonhöhen. Die Stücke „Afro – Afro“<br />

und „Fo(u)r chairs“ sind sehr stark auf rhythmische Elemente und melodische<br />

Wahrnehmung ausgelegt.<br />

EM 2805 ISMN M-<strong>2007</strong>-2434-9 e 8,00<br />

Paradiddle Jungle<br />

für 1 bis 3 Drumset(s)<br />

Paradiddle Jungle – Latin Cocktail – Kaleidoskop in 6/8<br />

EM 2803 ISMN M-<strong>2007</strong>-3089-0 e 12,00


Eine Britin dreht am „Rad des Lebens“<br />

Janet Beat zum 70. Geburtstag <strong>2007</strong><br />

In fast jedem buddhistischen Kloster Tibets findet sich im Eingangsbereich ein<br />

Bild vom Rad des Lebens. Gehalten wird es vom Totengott Yama. Es stellt ein<br />

Symbol unserer Endlichkeit dar. Dieses Bild der „Zeit“ ist zentral für das Verständnis<br />

von Janet Beats Werken. So thematisiert die 1937 in Streetly/UK geborene<br />

Komponistin in Mandala mit polymetrischen Rhythmen das Gefühl für Endlichkeit.<br />

In „A Vision of the Unseen“, einer Reihe von hinduistischen Schöpfungstänzen,<br />

zwingt die Musikerin ihre Zuhörer mit Vierteltönen und Glissandi dazu, sich zum<br />

Hören Zeit zu nehmen. In der Konzentration auf die Klanglaute erschließen sich<br />

dem Zuhörer neue Dimensionen. Anlässlich ihres 70. Geburtstages hat <strong>Tableau</strong><br />

<strong>Musical</strong> die Komponistin interviewt.<br />

TM: Ms. Beat, Ihre Pionierleistung im Bereich der elektronischen Musik findet weltweit<br />

Beachtung. Wie kamen Sie auf die Idee, den Synthesizer und zu der Zeit sehr ungewöhnliche<br />

Klänge in ihre Kompositionen mit aufzunehmen?<br />

JB: In den 1950er Jahren lernte ich die musique concrete von Pierre Schaeffer<br />

und Varèses „Poème electronique“ kennen. Dies inspirierte mich zur Entwicklung<br />

weiterer Klangerlebnisse. Damals gab es in Großbritannien noch keine Kurse im<br />

Bereich der Musiktechnologie; ich ging deshalb zu einem Physikdozenten und<br />

ließ mir von seinem Techniker eine einfache Ausrüstung bauen. Damit konnte ich<br />

Klangblöcke, eine aural sculpture produzieren. Außerdem versuchte ich, den Instrumenten<br />

ihre Klangmöglichkeiten abzuhören. So konzipierte ich für „Mandala“<br />

eine Klangfarbe, die, staccato gespielt, wie eine Glocke, ausgehalten aber wie<br />

eine Gesangstimme klang.<br />

TM: Manche Ihrer Werke scheinen in ihrer tonalen Struktur von der asiatischen Kultur<br />

beeinflusst zu sein. Was fasziniert sie daran?<br />

JB: In der klassischen Hindumusik begeisterte mich die Welt der Mikrointervalle,<br />

die schimmernde Klangfülle und die exotische Abstimmung des Gamelan. In vielen<br />

meiner Werke verwende ich heute Vierteltöne. Was die tonalen Strukturen betrifft,<br />

habe ich orientalische, japanische Skalen in meine Zwölftonfolgen eingebaut.<br />

TM: Viele Ihrer Werke scheinen der Zeit oder Endlichkeit eine große Bedeutung zuzumessen.<br />

Trügt der Eindruck?<br />

JB: Musik stellt einen Zeitstrom dar, der schneller oder langsamer fließt. Dies<br />

versuche ich mittels verschiedener Metren und gegeneinandergesetzter Tempi<br />

auszudrücken. Die Idee dafür kam mir, als ich eines Tages Wolken beobachtete.<br />

Große Wolkenballen bewegten sich langsam in eine Richtung, während Federwolken<br />

schnell in die entgegengesetzte Richtung wanderten. Viele computerbegleitete<br />

Passagen in meinen Werken spielen mit diesem Konzept der Vielfalt. So z. B.<br />

„Mandala“, inspiriert von einem buddhistischen Bild vom Rad des Lebens. Zuweilen<br />

setze ich langsame und schnelle Tempi simultan, um die Korrelation verschiedener<br />

emotionaler Zustände auszudrücken.<br />

TM: In diesem Jahr feiern Sie Ihren 70. Geburtstag. Welche Projekte beschäftigen Sie<br />

derzeit?<br />

JB: Eben beendete ich das kurze Klavierstück “Edvard´s Butterfly“, für das Grieg-<br />

Projekt des Franke Piano Quintetts. Für Kevin Bowyer schrieb ich das Orgelstück<br />

„Geryon“ und zur Zeit arbeite ich an einem Klaviertrio für das Ensemble des schottischen<br />

Cellisten Robert Irvine.<br />

Das Interview führte Astrid Mader.<br />

Werke von Janet Beat in Auswahl<br />

Fanfare for Haydn (2000) (5'45)<br />

für Orgel<br />

fue 2430 ISMN: M-50012-143-5 e 7,00<br />

Two Caprices<br />

für Flöte solo (1998)<br />

Dialogue (5’15), Krishna’s Hymn to the<br />

Dawn (5’30)<br />

fue 2450 ISMN: M-50012-145-9 e 5,50<br />

3 Capriccii vol. 1<br />

für Klavier (1999/2002)<br />

No 1 (4’30), No 2 (2’), No 3 (3’40)<br />

fue 4300 ISMN: M-50012-930-1 e 8,50<br />

Equinox Rituals: Autumn (1996) (12‘)<br />

für Viola und Klavier<br />

fue 3020 ISMN: M-50012-802-1 e 20,00<br />

“VINCENT” Sonata (1979-1980) (12’)<br />

für Violine solo<br />

fue 4460 ISMN: M-50012-946-2 e 8,00<br />

7


8<br />

Splendid<br />

Brass<br />

Blechbläserquintett<br />

Die selbsternannten großartigen Blechbläser Splendid Brass bestechen<br />

durch ein umfangreiches Repertoire von barocken, romantischen<br />

und zeitgenössischen Werken bis hin zu Jazz und<br />

U-Musik. Kenner des Quintetts schätzen den vitalen Musizierstil<br />

des Ensembles und die zuweilen außergewöhnliche Programmgestaltung,<br />

bei der die Lust auf Neues im oft als bekannt empfundenen<br />

Blechbläser-Repertoire sichtbar wird.<br />

Seit der Gründung des Quintettes 1992 besteht das Ensemble<br />

aus Egbert Lewark und Walter Brusniak (Trompete, Kornett und<br />

Flügelhorn), Richard Schneider (Horn), Ingo Nietert (Posaune)<br />

und Santiago Mazzia (Tuba). Auf dem Konzertprogramm stehen<br />

Originalwerke alter Meister, Erstaufführungen von Bearbeitungen<br />

sowie Uraufführungen zeitgenössischer Werke, darunter viele<br />

Stücke, die für das Quintett geschrieben wurden. Die Konzerte<br />

werden von Egbert Lewark informativ und unterhaltend moderiert.<br />

Das Quintett ist immer auf der Suche nach neuen Wegen,<br />

um aus den erstarrten Konzertritualen „Erlebnis“- Konzerte zu<br />

machen. Musik soll Genuss sein und Spaß machen und das Publikum<br />

wird mit anspruchsvoller zeitgenössischer Musik „unterhalten“.<br />

Auch Lachen ist erlaubt und erwünscht. Splendid Brass<br />

gelingt die so schwierige Gratwanderung zwischen Unterhaltung<br />

und Seriosität.<br />

Das Ensemble hat ein eigenständiges Repertoire entwickelt, ohne<br />

die Standardwerke für Blechbläser zu vernachlässigen. Auch die<br />

Arrangements aus Jazz und U-Musik sind oft direkt für Splendid<br />

Brass geschrieben. Quasi „fächerübergreifend“ bezieht das Quintett<br />

auch andere Kunstformen in seine Aufführungen ein. Zu<br />

mehren Kompositionen haben bildende Künstler korrespondierende<br />

Bilder geschaffen, die während der Konzerte gezeigt und<br />

erläutert werden. Im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz,<br />

bei dem Splendid Brass schon seit Jahren auftritt, wird Literatur<br />

mit einbezogen und die Musiker oder die Autoren rezitieren<br />

selbst.<br />

Des Weiteren engagiert sich Splendid Brass in Kinderkonzerten,<br />

die den Musikern ein besonderes Anliegen sind. Dazu gehen sie<br />

direkt in Kindergärten und Schulen. Um die Kinder zu eigenem<br />

Musizieren zu motivieren, werden die Instrumente und deren<br />

Funktionsweise auf anschauliche Weise erklärt. Splendid Brass<br />

arbeitet in Workshops gern mit Amateuren zusammen. Diese<br />

Vielfalt, verbunden mit einem ausgezeichneten Stilbewusstsein,<br />

das hervorragende Zusammenspiel und die niveauvolle Programmgestaltung<br />

werden vom Publikum und der Presse immer wieder<br />

gelobt. Birgit Matthei<br />

Musik für Blechbläser<br />

geschrieben, herausgegeben<br />

und/oder bearbeitet von Egbert Lewark<br />

Bach, Johann Sebastian (1685–1750)<br />

Contrapunctus 1 + 9<br />

aus „Die Kunst der Fuge“ BWV 1080<br />

EM 1971 ISMN: M-<strong>2007</strong>-3131-6 e 17,00<br />

Vor deinen Thron tret’ ich hiermit<br />

Wenn wir in höchsten Nöten sein, BWV 668a<br />

EM 1990 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1896-6 e 8,50<br />

„Lewark arrangiert adäquat und praktikabel ... Der leichte Satz erlaubt eine<br />

technisch und musikalisch problemlose Wiedergabe.“ Musica Sacra<br />

Bach, J. S. (1685–1750)/Händel, G. F. (1687–1759)<br />

Air/Largo<br />

Bachs Air ist eines seiner bekanntesten Stücke überhaupt... Bei Händels<br />

Largo wurde die Originaltonart beibehalten, da sie von Bläsern bequem zu<br />

bewältigen ist.<br />

EM 1993 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1899-7 e 12,00<br />

Joplin, Scott (1868–1917)<br />

Bethena (A Concert Waltz)<br />

Der Konzertwalzer vom Schöpfer des Ragtime ist sehr reizvoll.<br />

EM 1998 ISMN: M-<strong>2007</strong>-3130-9 e 14,00<br />

Lewark, Egbert (*1953)<br />

JohSeb Forever<br />

Das ultimative Bach-Kompendium. Ein virtuoser Spaß für Blechbläser<br />

EM 1991 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1897-3 e 12,00<br />

Mouret, Jean-Joseph (1682–1738)<br />

Rondeau<br />

Durch den lebendigen und festlichen Charakter eignet sich das Rondeau<br />

als Eingangsstück oder als Zugabe.<br />

EM 1992 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1898-0 e 12,00<br />

Scheidt, Samuel (1587–1654)<br />

Cantionem Gallicam. Canzon à 5 super<br />

Die Instrumentalsätze von Scheidt lassen sich auf Blechblasinstrumenten<br />

besonders gut ausführen, da sie deren Charakter und Möglichkeiten hervorragend<br />

entsprechen.<br />

EM 1973 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1874-4 e 17,00<br />

O Nachbar Roland<br />

Canzon à 5 super (1621)<br />

„Die Ausführung des Materials ist sehr übersichtlich. Musikalischer Eindruck:<br />

Sehr gut, Schwierigkeitsgrad: Oberstufe-Höchststufe, Standard der<br />

Ausgabe: Sehr gut.“ Clarino<br />

EM 1987 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1893-5 e 15,50


„Erhabenes verehrend,<br />

Schönes genießend,<br />

Gutes wirkend.“<br />

Goethes Grabinschrift für Anna Amalia zeugt von der hohen<br />

Achtung für ihr Wirken – ohne sie hätte es die Weimarer Klassik<br />

nicht gegeben. Anna Amalia kam als fünftes von 13 Kindern des<br />

Herzogspaares Karl I. von Braunschweig-Lüneburg und Philippine<br />

Charlotte, der Schwester Friedrichs II., am 24. Oktober<br />

1739 in Wolfenbüttel zur Welt und erhielt eine umfangreiche<br />

Ausbildung in allen geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern,<br />

sowie im Tanzen, Klavierspielen und in der Komposition.<br />

Zuerst war sie als mögliche Ehefrau des Prinzen von Wales, Georg<br />

III. von England, vorgesehen. Damit die Erbfolge des Hauses<br />

Sachsen-Weimar gesichert war, wurde sie jedoch schnell am<br />

16. März 1756 im Alter von 16 Jahren mit dem zwei Jahre älteren<br />

Herzog Ernst August II., Constantin von Sachsen-Weimar-<br />

Eisenach verheiratet. Im Jahr darauf gebar sie ihren ersten Sohn,<br />

den Erbprinzen Carl August. Die Geburt des zweiten Kindes, Constantin<br />

(1758), erlebte ihr Ehemann nicht mehr. Ernst August<br />

II., dessen Gesundheit immer etwas labil gewesen war, starb<br />

bereits nach zweijähriger Ehe. Sein Tod am 28. Mai 1758 machte<br />

Anna Amalia im Alter von 18 Jahren zur Regentin, eine Position,<br />

die sie mit großem Erfolg bis zur Volljährigkeit ihres ältesten<br />

Sohnes 1775 ausübte. Sie startete Reformansätze in Justiz,<br />

Politik und im Bildungswesen und verbot die Freimaurerei,<br />

da sie ein reines Männerbündnis war. Sie wurde zur bedeutendsten<br />

Fürstin der deutschen Aufklärung. Als Ausgleich zu den<br />

schweren Regierungsgeschäften pflegte sie die Musik und ließ<br />

sich von Ernst Wilhelm Wolf in Komposition und Klavier unterrichten.<br />

Als ihr Sohn Carl August die Regierungsgeschäfte übernahm,<br />

widmete sie sich ganz ihren privaten Leidenschaften,<br />

dem Theater, der Musik, der Literatur und der Unterhaltung.<br />

Gleich nach der Ankunft Goethes in Weimar, im November 1775,<br />

begann Anna Amalia, sein Singspiellibretto Erwin und Elmire zu<br />

vertonen. In Abänderung der Goetheschen Gattungsbezeichnung<br />

entstand eine Oper mit zwei Akten – eine umfangreiche<br />

Erwin und Elmire, Oper von Goethe, componirt von Anna Amalia Herzogin<br />

zu Sachsen, Weimar, Eisenach, 1776 (aus: Verlust- und Schadensdatenbank<br />

der Herzogin Anna Amalia Bibliothek nach dem Bibliotheksbrand vom<br />

2. September 2004)<br />

Anna Amalia von<br />

Sachsen-Weimar<br />

zum 100. Todestag<br />

241-seitige Partitur. Ab 1775 sammelte sie um sich hervorragende<br />

Schriftsteller, Musiker und Künstler zum legendär gewordenen<br />

Weimarer „Musenhof“. Anna Amalia betrachtete sich selbst<br />

nicht als Komponistin. Sie verfügte aber über eine solide Ausbildung<br />

und ein ausgeprägtes Stilgefühl, von denen ihre Musik<br />

zeugt. Die Jahre von 1788 bis 1790 verbrachte Anna Amalia in<br />

Rom und Neapel, was für eine verwitwete protestantische Fürstin<br />

sehr ungewöhnlich war. Dort erfreute sie sich an Künsten und<br />

Sehenswürdigkeiten. Wieder in Weimar, zog sie sich ganz ins Privatleben<br />

zurück und starb am 10. April 1807.<br />

Sabine Kemna<br />

Werke – Eine Auswahl<br />

Erwin und Elmire (1776)<br />

Ein Schauspiel mit Gesang auf einen Text von Johann Wolfgang von Goethe<br />

für SST/ST/S und 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Hörner, Fagott<br />

und Streicher<br />

Herausgegeben von Peter Tregear<br />

fue 2568 ISMN: M-50012-383-5 Part.<br />

fue 25685 ISMN: M-50012-384-2 Auff.m.<br />

auch ab Oktober <strong>2007</strong> erhältlich auf CD,<br />

eingespielt vom Thüringischen Kammerorchester<br />

Weimar, Dirigent Martin Hoff.<br />

Erzählt von Dominique Horwitz.<br />

(Editionsnummer DS 1099-2) e 18,90<br />

„Sieh mich Heilger wie ich bin“<br />

Arie aus Erwin und Elmire<br />

ist veröffentlicht in dem Sammelband Von Goethe inspiriert.<br />

Lieder von Komponistinnen des 18. & 19. Jahrhunderts<br />

fue 6300 ISMN: M-50012-630-0 e 25,00<br />

auf CD: SAL 7007 e 18,90<br />

9


Musikalische Geschenke zur Weihnachtszeit<br />

10<br />

Für Anspruchsvolle<br />

Filipowicz, Elise (1794–1841)<br />

Fantasie über polnische Lieder für Violine und Klavier<br />

Diese dreisätzige Fantasia der Spohr-Schülerin bietet den ViolinsolistInnen<br />

neben lyrischen Passagen auch die Möglichkeit,<br />

ihr virtuoses Können eindrucksvoll unter Beweis zu stellen.<br />

fue 10015 ISMN: M-50182-015-3 e 12,00<br />

Lasst uns froh und munter sein!<br />

Die Kinderbuchreihe Lapillus<br />

In kindgerechter Weise erzählt der kleine<br />

musikbegeisterte Geist Lapillus seinen jugendlichen<br />

Lesern erstaunliche Geschichten<br />

über die Komponisten des 16. bis 20.<br />

Jahrhunderts, über den Bau von Instrumenten<br />

bis hin zu berühmten Werken der<br />

Musikgeschichte.<br />

PAN 601-605 je Band e 10,00<br />

Das Lesespezial – Für alle, die mehr wissen wollen<br />

Cornelia Bartsch<br />

Musik als Korrespondenz<br />

Fanny Hensel geb.<br />

Mendelssohn Bartholdy<br />

Neu <strong>2007</strong>. Paperback. 382 Seiten mit<br />

zahlr. Abb. und Notenbeispielen<br />

Was heißt hier Autorschaft, was Werk? Wer<br />

sich mit dem Leben und Werk von Fanny<br />

Hensel befassen möchte, wird von den<br />

Deutungen der Autorin C. Bartsch beeindruckt<br />

sein. Sie zeigt am Beispiel der frühen Lieder und des<br />

Streichquartetts von Fanny Hensel, dass ihre Musik Teil verschiedener<br />

musikalischer Dialoge ist.<br />

fue 9120 ISBN: 978-3-927327-60-3 e 32,00<br />

Für Freunde Alter Musik<br />

Choräle alter Meister, Heft 3<br />

für 4 Blockföten oder andere Melodieinstrumente.<br />

Mit seiner fünfbändigen Reihe „Choräle<br />

alter Meister“ setzt Manfred Harras seine<br />

mit den „Chorälen zur Weihnachtszeit“<br />

begonnenen Bemühungen um praktische<br />

Ausgaben von Musik des 16. und 17.<br />

Jahrhunderts fort.<br />

PAN 758 e 9,50<br />

Für Romantiker<br />

Reichardt, Louise (1779–1826)<br />

Lieder romantischer Dichter<br />

für Singstimme und Klavier<br />

Die in Berlin geborene Liedkomponistin<br />

Louise Reichardt vertonte über 40 Lieder<br />

von Dichtern der romantischen Generation:<br />

Arnim, Brentano, Novalis, Tieck<br />

u. a. Sie erlebte die literarische Romantik<br />

mit und war mit den Dichtern, die sie<br />

ausdrucksstark vertonte, bekannt oder<br />

befreundet.<br />

Band 1: Lieder für hohe Stimme<br />

fue 6750 ISMN: M-50012-675-1 e 25,00<br />

Band 2: Lieder für tiefe Stimme<br />

fue 7430 ISMN: M-50012-743-7 e 23,00<br />

Nicht nur zur Weihnachtszeit<br />

„Großer Gott, wir loben dich“<br />

– Choralfantasie<br />

für Blechbläser, Schlagzeug und Orgel.<br />

1742 verfasste Ignaz Franz den Text<br />

zu dem deutschen Kirchenlied „Großer<br />

Gott, wir loben Dich“, das durch<br />

deutsche Auswanderer in Nordamerika<br />

bekannt wurde. Beliebt wie wenig andere geistliche Werke,<br />

fand die Lüneburger Melodie aus dem Jahr 1688 ihre Nachdichter.<br />

Die dreiteilige Choralfantasie von Bernd Geiersbach<br />

überzeugt mit ihrem festlich-verhaltenen Charakter.<br />

EM 1979 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1879-9 Part. e 22,00, St. e 3,00<br />

CDs und MCs<br />

Für Gestresste – Wellness pur<br />

Bayreuther Hof Musique<br />

– Wilhelmines Musentempel 1734-1764<br />

Als Friedrichs des Großen Schwester Wilhelmine<br />

in die Bayreuther Residenz einzog, verwandelte<br />

sie den Hof in eine Begegnungsstätte<br />

von Künstlern aus ganz Europa. Selbst<br />

eine hochbegabte Komponistin, ließ sie zahlreiche Kammermusiken,<br />

szenische Kantaten und Opern aufführen. Mit ihr begann<br />

eine glanzvolle Zeit barocker Hofmusik, die bis in unsere<br />

Zeit hinüberstrahlt. Die vorliegende Doppel-CD wurde hervorragend<br />

eingespielt von der Bayreuther Hof Musique Bande.<br />

SAL 7009 Doppel-CD e 25,50


Für alle Jahreszeiten und Lebenslagen<br />

Das Jahr – 12 Charakterstücke<br />

für Fortepiano (1841)<br />

Mit ihrem „Jahr“ schuf Fanny Hensel einen<br />

Zyklus von Klavierstücken, die die Monate<br />

als Rhythmus der Lebenszeit interpretieren.<br />

Das „Jahr“ ist ein mit großem musikalischem<br />

Raffinement komponierter musikalischer Kalender zum Spielen<br />

und innerlichen Mitsingen. Der Interpret Markus Wenz lernte<br />

bei Leon Fleisher, Malcolm Frager, Dietrich Fischer-Dieskau und<br />

Aribert Reimann.<br />

SAL 7016 CD e 18,90<br />

Für „Weltensammler“<br />

Musikalische Geschenke zur Weihnachtszeit<br />

Schnabelwetzer 2<br />

„Weltmusik“ ist seit einiger Zeit ein Trend.<br />

Die CD „Schnabelwetzer 2“ führt ihre HörerInnen<br />

mit 13 Liedern und 22 Originalinstrumenten<br />

in zwölf verschiedenen Sprachen auf<br />

eine abenteuerliche Entdeckungsreise. Auf der<br />

CD-Rom sind außerdem die Noten und Texte aller Lieder, Umschriften<br />

und Übersetzungen für Deutschsprachige, Tanzanleitungen,<br />

ein Lexikon aller verwendeten Instrumente, Vorschläge<br />

von Begleitrhythmen und eine Bastel-Anleitung von Robifon.<br />

PAN 5004 CD e 18,90<br />

Zur Abendstund´ im Kerzenschein<br />

Noël dans la tradition<br />

Weihnachten ist nicht nur das Fest, an dem<br />

es Geschenke gibt. Zu Weihnachten feiert die<br />

Christenheit die Heilige Nacht, in der Gott<br />

Mensch geworden ist. Die vorliegende CD versammelt<br />

25 Lieder französischer und deutscher<br />

Komponisten, die den feierlich-ernsten Charakter des Festes<br />

betonen. Alle Werke von Dubois, Guilmant, Kuchar, J. G.<br />

Walther und Joseph Rheinberger wurden für Trompete mit Orgelbegleitung<br />

arrangiert.<br />

EM 1977CD e 13,00<br />

Zum Mitsingen<br />

Noël – Christmas – Weihnachten<br />

Zu keiner Zeit ist die Welt so jubilierfreudig<br />

wie zu Weihnachten. Die vorliegende CD lädt<br />

mit 25 Weihnachtsliedern und Texten im Begleitheft<br />

zum Mitsingen ein. Neben französischen Klassikern wie<br />

„Il est né le divin Enfant“ und „En cette nuit“ stehen Werke<br />

englischer und deutscher Provenienz. Sie alle haben eines gemeinsam:<br />

Sie verkünden die Weihnachtsfreude, „the Joy to the<br />

World“.<br />

EM 1975CD e 13,00<br />

Für Frankophile – gegen das Fernweh<br />

Piano Portrait of Cécile Chaminade<br />

Cécile Chaminade schuf mit mehr als 200 Klavierstücken<br />

und rund 130 Liedern ein umfangreiches<br />

Oeuvre. Mit Debussy und Saint-<br />

Saëns verband sie ihre Vielseitigkeit und ihr<br />

Einfallsreichtum. Nach ihrem musikalischen<br />

Durchbruch im Jahr 1888 belebten ihre Werke die Pariser Musikszene<br />

der Belle Epoque. Christina Harnisch interpretiert die Werke<br />

virtuos und feinfühlig zugleich und beschwört Schattengestalten<br />

eines Lebens in der Campagne.<br />

SAL 7013 CD e 18,90<br />

Orgelmusik für Spezialisten und Neugierige<br />

Orgeln in Hessen<br />

aus vier Jahrhunderten<br />

So vielfältig wie die Kirchen in Hessen, so<br />

zahlreich sind auch die Orgeln dieser Kirchen.<br />

Dass jede von ihnen – aus unterschiedlichen<br />

Zeiten und von verschiedenen Orgelbauern<br />

stammend – anders klingt, versteht sich von selbst. Auf dieser<br />

CD werden fünf Orgeln aus fünf verschiedenen Epochen mit großen<br />

Werken der Musikgeschichte vorgestellt. Eine lohnenswerte<br />

Entdeckungsreise!<br />

EM 1181CD e 13,00<br />

Für den Frieden<br />

Hawa naschira – Lasst uns singen.<br />

Lieder aus Israel<br />

Die Musikkassette versammelt Liturgische<br />

Lieder, Psalm- und Gebetstexte<br />

vom Morgen- bis zum Abendgebet.<br />

Wie das Kol Nidrej klingen<br />

die eingängigen Melodien nicht nur<br />

in der Liturgie schön. Das erste, überaus bekannte Lied „Hewenu<br />

Schalom alejchem“ gibt das Motto an: „Wir bringen euch Frieden!“.<br />

Zu der Musikkassette ist auch ein Liederbuch erhältlich.<br />

SWISS PAN 110507 MC e 5,00<br />

PAN 904 Liederbuch e 6,00<br />

Für Kreative<br />

Märchen<br />

Mit Kunst- und Feenmärchen zieht Liselotte<br />

M. Boden ihre HörerInnen in den Bann.<br />

Wer sich traut, kann sich in die erzählten<br />

Welten hineinversetzen und sich in verschiedenen<br />

Gestalten wiederentdecken. Dies<br />

hilft, sich selbst und seine Mitmenschen<br />

besser zu verstehen. Zu der Musikkassette<br />

ist auch ein Liederbuch erhältlich.<br />

SWISS PAN 110526 MC e 5,00<br />

PAN 144 e 21,00<br />

11


Der Musikbranche geht es nicht gut. Sagen viele. „Das gegenwärtige<br />

Musikleben befindet sich in einer Agonie“ meint auch<br />

der Musikpublizist Jochem Wolff. 1 Das mag für viele Sparten des<br />

Musiklebens zutreffen. Für die der Blechbläser stimmt es nicht.<br />

So besuchten am 8. Juli <strong>2007</strong> mehr als 6.000 Bläser den evangelischen<br />

Landesposaunentag in Nürnberg. Auch die Posaunentage<br />

in anderen Bundesländern haben regen Zulauf. Posaunenchöre<br />

sind eine Besonderheit der evangelischen Kirche in<br />

Deutschland. Die im Allgemeinen vierstimmig mit verschiedenen<br />

Blechblasinstrumenten in variabler Besetzung spielenden Ensembles<br />

treten überwiegend in kirchlichem Kontext auf. Sie leisten<br />

eine musikalisch breitschichtige und generationsübergreifende<br />

Bildungsarbeit. „Ganze Großfamilien vom Opa bis zur Enkelin sind<br />

in manchen Posaunenchören tätig“, berichtet Bayerns Landesposaunenwart<br />

Dieter Wendel. Die Mitglieder der Posaunenchöre<br />

entstammen allen Altersgruppen und sozialen Schichten.<br />

Anlass genug, das Posaunenchorrepertoire eines der ältesten<br />

evangelischen Kirchenmusikverlage Deutschlands, des <strong>Merseburger</strong><br />

<strong>Verlag</strong>s in Kassel, in Augenschein zu nehmen. In der Reihe Bläsermusiken<br />

werden Werke für reine Bläserensembles angeboten. Galante<br />

Tänze gehen elegante Verbindungen mit geistlichen Wer-<br />

12<br />

Wenn Blechbläser<br />

zusammenkommen,<br />

sieht die Welt anders aus<br />

Posaunenchöre und ihr Repertoire<br />

BLÄSERMUSIKEN – Eine Auswahl<br />

Heft 1: BLÄSERMUSIK ALTER MEISTER<br />

für zwei Trompeten und drei Posaunen<br />

Spielpart. e 7,00*<br />

EM 1381 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1385-5<br />

Heft 5: JOHANN SEBASTIAN BACH (1685–1750)<br />

Präludien, Fugen und Stücke<br />

bearbeitet für zwei Trompeten und zwei Posaunen<br />

Spielpart. e 7,00*<br />

EM 1385 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1389-3<br />

Heft 12: GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685–1759)<br />

Suite aus der "Wassermusik" für Bläser<br />

Spielpart. e 6,50*<br />

EM 1902 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1701-3<br />

Heft 19: ARCANGELO CORELLI (1653–1713)<br />

Concerto Grosso opus 6, Nr. 11<br />

für sieben Blechbläser<br />

St: e 14,50 Part: e 8,00<br />

EM 1909 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1736-5<br />

BLÄSER UND ORGEL - Eine Auswahl<br />

Heft 1: STÜCKE ALTER MEISTER<br />

für ein bis zwei Trompeten und Orgel<br />

Part. m. St. e 8,50<br />

EM 1351 ISMN M-<strong>2007</strong>-1332-9<br />

Heft 4: ARCANGELO CORELLI (1653–1713)<br />

Sonata in B-Dur<br />

für zwei Trompeten und Orgel<br />

Part. m. St. e 8,50<br />

EM 1354 ISMN M-<strong>2007</strong>-1338-1<br />

Heft 10: TOMMASO ALBINONI (1671–1750)<br />

Sonata in B-Dur<br />

für Trompete und Orgel<br />

Part. m. St. e 8,00<br />

EM 1360 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1357-2<br />

Heft 15: GIUSEPPE TORELLI (1658–1709)<br />

Sinfonia B-Dur<br />

für Trompete und Orgel<br />

Part. m. St. e 8,50<br />

EM 1365 ISMN: M-<strong>2007</strong>-1369-5<br />

ken ein. Namentlich stehen sich Il Sassone Händel, die englischen<br />

Komponisten Purcell und Brade, der Gelehrte Praetorius<br />

und Orlando di Lasso gegenüber. Nicht zu vergessen die Werke<br />

Andrea und Giovanni Gabrielis, Palestrinas und J. S. Bachs. Die<br />

Reihe wird von dem hessischen Landesposaunenwart i. R. Horst<br />

Wetzlar herausgegeben und umfasst 20 Bände, die für 4-10 Bläser<br />

spielbar sind. Die ebenfalls von ihm herausgegebene Reihe<br />

Bläser und Orgel ist für 1-8 Blechblasinstrumente und Begleitung<br />

angelegt. Sie umfasst geistliche Werke und barocke Sonaten<br />

von Telemann, Stücke des Flötisten J. B. Loeillet, Albinonis<br />

und des Schöpfers der Tabulatura nova Samuel Scheidt.<br />

Die Reihe Bläsergilde knüpft an die Tradition der Spielleute,<br />

Stadtpfeifer und Trompeter an. Zum geselligen Zusammenspiel<br />

wurden größtenteils originale Blechbläsermusiken für 4-8 Stimmen<br />

zusammengetragen. Weitgehend unbekannt sind die reizvollen<br />

Canzonen, Fantasien und Aufzüge von Stefano Pasino,<br />

Giovanni Battista Grillo und die „nach beliebung Nützlich zu<br />

gebrauchen(den)“ Symphonien J. E. Kindermanns.<br />

Astrid Mader<br />

1 vgl. das Interview am 19.09.<strong>2007</strong> von 21.30-22.30h im Kultursender BR2<br />

zum Thema Dürfen Frauen komponieren?<br />

BLÄSERGILDE - Eine Auswahl<br />

REIHE III: BLECHBLÄSERENSEMBLE<br />

Heft 1: STEFANO PASINO (17. Jh.)<br />

Sonata à 4 "La Savolda"<br />

für zwei Trompeten, zwei Posaunen und B. c. ad lib.<br />

(1679)<br />

St. je e 1,50 Part. e 7,50<br />

EM 2341 ISMN: M-<strong>2007</strong>-2341-0<br />

Heft 2: ENGLISCHE FANTASIEN DES 16. JH.<br />

zu fünf Stimmen<br />

St. je e 1,50 Part. e 9,00<br />

EM 2342 ISMN: M-<strong>2007</strong>-2347-2<br />

Heft 3: HELMUT LEISTRITZ *1934<br />

Sonate in B für zwei Trompeten und Posaune (1985)<br />

St. je e 2,00 Part. 11,00<br />

EM 2343 ISMN: M-<strong>2007</strong>-2352-6<br />

Heft 4: GIOVANNI BATTISTA GRILLO (†1622)<br />

Canzon pian e forte (1618)<br />

zu acht Stimmen in zwei Chören<br />

St. je e 2,00 Part. e 9,50<br />

EM 2344 ISMN: M-<strong>2007</strong>-2356-4


Ist es möglich, die Fähigkeit zur (Jazz-)Improvisation zu erlernen?<br />

Muss diese Fähigkeit nicht bereits „in die Wiege gelegt<br />

werden“? Max Glauser tritt den Beweis an, dass es mit Hilfe der<br />

passenden Hilfsmittel durchaus möglich ist, wichtige Grundlagen<br />

der freien kreativen Gestaltung zu erlernen – natürlich nicht<br />

„trocken“, sondern spielerisch an den Klaviertasten.<br />

Dass der Jazz nicht ein unkonturiertes Einerlei genannt werden<br />

kann, zeigt er in seinem „Jazz-Workshop“. Gegliedert ist die<br />

Edition in sechs Abschnitte: Blues, Boogie, Standards, Modaler<br />

Jazz, Anleitung zur Improvisation sowie Spielstücke in verschiedenen<br />

Stilen. Der Autor präsentiert seinen Lehrgang zum einen<br />

aus der didaktischen Übersicht eines erfahrenen Lehrenden heraus<br />

– der Aufbau und die Auswahl der Stücke basieren auf dem<br />

Unterricht von SchülerInnen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren.<br />

Zum anderen gibt er Anregungen für das Selbststudium als<br />

Impuls zum freien und kreativen Umgang mit dem bereitgestellten<br />

musikalischen Material.<br />

Literatur für Klavierspieler/innen<br />

und solche, die es werden wollen<br />

PIANO JAZZ<br />

JAZZ PIANO<br />

Einen praktischen Weg durch den Blues- und Boogie-„Dschungel“<br />

schlägt Thomas Hamori mit seinen Blues- und Boogie-Improvisationen<br />

im Baukastensystem. Allerdings will der Autor die musikalischen<br />

Bausteine keinesfalls als feststehenden „Gesetzestext“,<br />

sondern als Anleitung bzw. Vorstufe zur freien improvisatorischen<br />

Gestaltung verstanden wissen. Ohnehin ist bei der vorliegenden<br />

Methode die Stärkung der eigenen Kreativität oberstes Prinzip:<br />

Schon mit einer gelungenen Kombination der verschiedenen<br />

musikalischen Bausteine ist ein erster Schritt in Richtung<br />

Improvisation getan.<br />

Speziell abgestimmt auf das Gestalten einer reichen harmonischen<br />

Entwicklung ist der Lehrgang „Von der Kadenz zum Blues“,<br />

mit dem Paul Vonarburg ausgehend von bekannten Melodien<br />

viele Möglichkeiten einer stilistisch differenzierten Begleitung<br />

aufzeigt. Auch hier gilt es, mit allerlei praktischen Übungen in<br />

verschiedenen Schwierigkeitsgraden einen unbeschwerten Zugang<br />

zur eigenen Kreativität am Klavier zu gewinnen.<br />

Peer Schlechta<br />

Max Glauser<br />

Jazz-Workshop<br />

für Klavierspieler und solche, die es werden wollen<br />

PAN 117 e 21,00<br />

Die in diesem Band vereinten musikalischen Beispiele lehren Schritt für Schritt,<br />

die nötige Kompetenz zur Jazzimprovisation spielerisch zu erwerben.<br />

Thomas Hamori<br />

Boogies – Do it yourself<br />

Blues- und Boogie-Improvisationen im Baukastensystem<br />

PAN 115 e 15,50<br />

Schluss mit dem bloßen Zuhören! Nun sind Sie selber dran: Einen Boogie<br />

„aus dem Handgelenk zu schütteln“ oder zu schreiben, ist leichter als gedacht<br />

– wenn man die Prinzipien kennt. Thomas Hamoris sachverständige<br />

Anweisungen im Baukastensystem ermöglichen es.<br />

Paul Vonarburg<br />

Von der Kadenz zum Blues<br />

Liedbegleitung am Klavier<br />

PAN 114 e 15,50<br />

Wer die Regeln der Harmonielehre lernend erarbeitet, findet mit Leichtigkeit<br />

einen Weg von einer einfachen Kadenz hin zu einem Bluesgrundschema. Mit<br />

Paul Vonarburg wird es möglich: ein verjazzter Bach, ein klassischer Blues.<br />

Weitere methodische Titel für das Piano<br />

Klavierschule von Thomas Hamori<br />

Als Motto soll gelten: Musik durch Musik zu erlernen! Nicht nur ein „trockenes“<br />

Lehrwerk will die dreibändige Klavierschule von Thomas Hamori sein;<br />

die anfänglichen Schwierigkeiten beim Erlernen des Klavierspiels werden<br />

auch mittels kluger Fingersatz-Konzeptionen in allerhand musikalischen<br />

Beispielen spielend überwunden.<br />

Klavierschule Bd. 1<br />

PAN 131 e 15,50<br />

Die Methode mit den Grundlagen für das erste Unterrichtsjahr.<br />

Klavierschule Bd. 2<br />

PAN 132 e 17,00<br />

Vorbedingung für ein flüssiges Klavierspiel ist, dass die Lagenwechsel problemlos<br />

vonstatten gehen. Diesem Problem widmet sich Hamori im zweiten<br />

Band seiner Klavierschule. Konzipiert für das zweite Unterrichtsjahr.<br />

Achtzig kleine Klavierstücke<br />

zur Einführung in die Mittelstufe (Bd. 3 der Klavierschule)<br />

PAN 133 e 17,00<br />

Hamori geht es darum, Probleme der Treffsicherheit praktisch zu bewältigen.<br />

„Musik durch Musik erlernen“ fordert dazu heraus, technische Probleme am<br />

musikalischen Beispiel selbst zu bewältigen. Geeignet für SpielerInnen im<br />

dritten Unterrichtsjahr.<br />

Und als Ergänzung zu jeder Klavierschule:<br />

Thomas Hamori<br />

Rhythmen und Tänze Bd. 2<br />

PAN 135 e 12,50<br />

Weitere 5 Arrangements: Charleston, Foxtrott, Blues u. a. in aufsteigendem<br />

Schwierigkeitsgrad.<br />

13


Neue Noten<br />

Neue Noten Neue Noten<br />

Johann Philipp Krieger Musikalischer Seelenfriede<br />

20 geistliche Konzerte für hohe/ tiefe Solostimme, zwei<br />

Violinen/ zwei Trompeten und B. c. Hrsg. von Klaus-Jürgen<br />

Gundlach EM 595 e 299,00<br />

(jedes Konzert auch als Einzelausgabe erhältlich)<br />

Der Zyklus geistlicher Konzerte „Musikalische Seelenfriede“ beinhaltet<br />

eine Reihe von Psalmvertonungen für Gesang mit kleiner<br />

Instrumentalbesetzung. Mit ihrer jeweils 10-minütigen Dauer sind<br />

sie ähnlich wie Bachs Kantaten ideal für die praktische Nutzung im<br />

sonntäglichen Gottesdienst. Der Komponist Johann Philipp Krieger<br />

war nicht nur in dieser Beziehung ein Wegbereiter Bachs. Er war es,<br />

der seine Hauptwirkungsstätte, den Hof Sachsen-Weißenfels zu einem bedeutenden<br />

Zentrum der protestantischen Kirchenkantate und der frühen deutschen Barockoper<br />

aufblühen ließ. Johann Sebastian Bach trat gewissermaßen in seine Fußstapfen, als er<br />

dort nach Kriegers Tod 1725 „Hofkapellmeister von Haus aus“ wurde.<br />

Der „Musikalische Seelenfriede“ ist das einzige Werk, das zu Lebzeiten Kriegers (1697)<br />

im Druck erschienen ist. Der <strong>Verlag</strong> <strong>Merseburger</strong> hat nun eine Neuerscheinung dieses<br />

lange vergessenen Werkes erarbeitet, mit dem das Umfeld von Händel, Bach und Telemann<br />

eine würdige Erweiterung findet.<br />

Wilhelmine von Bayreuth (1709–1758)<br />

Sonata per Flauto traverso e Basso continuo a-Moll<br />

fue 4680 ISMN: M-50012-968-4 e 12,00<br />

Schon als Sechsjährige wusste die Schwester Friedrichs des Großen,<br />

Wilhelmine von Preußen, durch ihr Cembalospiel zu überzeugen.<br />

Später verwandelte sie als Markgräfin von Bayreuth die ehemalige<br />

Provinzstadt in einen „Musentempel“ mit enormer Anziehungskraft.<br />

Von ihren eigenen Kompositionen war bislang nur<br />

die Oper „L’Argenore“ im Autograph bekannt. Nun präsentieren Dr.<br />

Adelheid Krause-Pichler und Irene Hegen in einer vorbildlichen<br />

wissenschaftlichen Ausgabe ihre Sonate für Flöte und B. c., deren<br />

Manuskript erst kürzlich wiederentdeckt wurde. In diesem um 1730<br />

komponierten Werk zeigt Wilhelmine den ganzen Charme ihres kompositorischen Talents,<br />

so dass diese Wiederentdeckung als außerordentlicher Glücksfall zu werten ist.<br />

Anna Bon di Venezia (ca. 1740– ?): Sei Sonate da Camera op. 1<br />

für Flöte und Basso continuo Volume I: Sonate I (C), Sonate II (F),<br />

Sonate III (B) fue 4690 ISMN: M-50012-969-1 e 21,00<br />

Am Hof Wilhelmines in Bayreuth war zeitweise auch die junge Komponistin Anna Bon di<br />

Venezia als „Virtuosa di Musica di Camera“ beschäftigt. Für diesen Titel revanchierte sie<br />

sich bei Wilhelmines Mann, dem Markgrafen Friedrich von Bayreuth, indem sie ihm ihr<br />

1756 im Druck erschienenes op. 1, die sechs Sonaten für Flöte und Cembalo, widmete.<br />

Dragan Karolic legt nun im ersten Band seiner modernen Ausgabe dieser Sonaten die<br />

Nummern 1 bis 3 (C-Dur, F-Dur und B-Dur) vor, die stilistisch den Werken von J.J. Quantz<br />

und C.P.E. Bach vergleichbar sind, der zweite Band mit den Nummern 4 bis 6 (fue 4700)<br />

ist ebenfalls soeben erschienen.<br />

14<br />

Maddalena Laura Lombardini Sirmen (1745–1818)<br />

Quartett Nr. 1 Es-Dur<br />

für 2 Violinen, Viola und Violoncello fue 4580<br />

ISMN: M-500182-958-5 e 18,00<br />

Quartett Nr. 2 B-Dur<br />

für 2 Violinen, Viola und Violoncello<br />

fue 10012 ISMN: M-500182-012-2 e 18,00<br />

Maddalena Laura Lombardini Sirmen ist in den Musikgeschichtsbüchern<br />

bislang vor allem als Schülerin Giuseppe Tartinis zu finden,<br />

der der große Violinvirtuose und Lehrer 1760 einen Brief über das<br />

Violinspiel schrieb. Dass die zu ihrer Zeit gefeierte Geigerin weit<br />

mehr war, belegt die Edition ihrer Streichquartette im Furore-<strong>Verlag</strong>. Gemeinsam mit<br />

den frühen Werken Haydns und Boccherinis waren ihre 1769 im Druck erschienenen sechs<br />

Streichquartette entscheidend für die Ausprägung der Gattung. Das Quartett Nr. 1 in<br />

Es-Dur zeigt, dass sie sich auch in Bezug auf die musikalische Qualität nicht hinter den<br />

frühen Werken dieser anerkannten Meister verstecken muss. Auch das zweite der sechs<br />

Quartette (B-Dur) ist musikalisch überaus überzeugend. Die Stimme der ersten Violine<br />

ist keineswegs dominierend, sondern alle Instrumente haben interessant gestaltete<br />

Partien. Insbesondere der geistreiche Finalsatz macht nachvollziehbar, warum Leopold<br />

Mozart sich 1778 so lobend über ein Violinkonzert Sirmens äußerte.


Fanny Hensel im Kadima<br />

Am 25. November <strong>2007</strong> stellt Cornelia<br />

Bartsch ihr neues Buch „Fanny<br />

Hensel geb. Mendelssohn Bartholdy.<br />

Musik als Korrespondenz“ in einem<br />

Buchkonzert mit Musik im jüdischrussischen<br />

Restaurant Kadima in der<br />

Oranienburger Straße 28 in Berlin vor.<br />

Nähere Informationen und Tickets<br />

unter: www.kadima-restaurant.com<br />

Conny Campagne<br />

Am 26. August feierte Conny<br />

Campagne in Amsterdam ihren 85.<br />

Geburtstag. Geboren in Amsterdam,<br />

verbrachte sie einige Jahre<br />

auf Java, bevor sie 1946 in die<br />

Niederlande zurückkehrte. Nach<br />

Studien in den Instrumentalfächern<br />

Klavier und Blockflöte sowie<br />

Viola folgten Kompositionsstudien.<br />

Ihr Arbeitsschwerpunkt<br />

als Komponistin liegt auf der Gattung<br />

Kammermusik – eine besondere Berücksichtigung fanden<br />

dabei Werke für Blockflöte(n), daneben jedoch auch für Streicher<br />

und für verschiedene vokale Besetzungen.<br />

Ernst Pfiffner zum 85. Geburtstag<br />

Der Schweizer Komponist und Musiker Ernst Pfiffner feiert seinen<br />

85. Geburtstag am 6. Dezember in Basel. Ernst Pfiffner blickt<br />

auf eine rege Unterrichtstätigkeit in Basel und Luzern (zwischen<br />

1959 und 1994) zurück. Zwischen 1950 und 1987 war er zudem<br />

als Chorleiter und Organist an der Kirche St. Michael zu Basel<br />

tätig, 1967–87 rundete eine Leitungsposition innerhalb der<br />

Akademie für Schul- und Kirchenmusik in Luzern sein vielfältiges<br />

Engagement im Dienste der Musik ab. Ernst Pfiffners kompositorisches<br />

Œuvre umfasst konzertante und geistliche Musik<br />

verschiedener Gattungen.<br />

Kasseler Musiktage<br />

Die Kasseler Musiktage gehören zu den ältesten Festivals in Deutschland.<br />

Ihr Markenzeichen ist eine immer wieder neue und interessante<br />

Themenstellung, zu der sowohl renommierte, internationale<br />

Interpreten als auch Neuentdeckungen der jungen Musikszene<br />

eingeladen werden. „Lebenswelten – Kunstwelten“. Diesem<br />

Spannungsfeld werden sich die Musiktage mit über 20 Veranstaltungen<br />

vom 01. bis 11. November <strong>2007</strong> thematisch widmen.<br />

Schwerpunkte sind ein Zyklus mit allen 16 Streichquartetten<br />

Ludwig van Beethovens, ausgewählte Präsentationen von<br />

Musik aus China und Aserbaidschan, sowie literarisch-musikalische<br />

Veranstaltungen mit Elke Heidenreich. Eröffnung ist am<br />

01. November <strong>2007</strong> mit dem Sinfonie-Orchester des Hessischen<br />

Rundfunks. Weitere Informationen www.kasseler-musiktage.de.<br />

Ticker<br />

Messen, Kongresse und Ausstellungen <strong>2007</strong><br />

Die Internationale Buchmesse in Frankfurt findet in diesem Jahr<br />

vom 10.-14. Oktober <strong>2007</strong> statt. Unter www.buchmesse.de können<br />

Sie Karten im Vorverkauf erwerben. Erstmalig steht nahezu<br />

zeitgleich eine neue Musikmesse auf dem Internationalen Messeprogramm:<br />

Die My Music in Friedrichshafen öffnet vom 11.<br />

bis 14. Oktober ihre Pforten. MY<br />

MUSIC besticht mit einer einzigartigen<br />

Konzeption, die Musik zu einem<br />

Happening macht, Emotionen freisetzt und MusikerInnen<br />

neue Begegnungsplattformen bietet. Diese Messe ist an allen<br />

vier Tagen von 10.00 bis 18.00 Uhr für MusikerInnen und Musikbegeisterte<br />

geöffnet. Weitere Informationen und Tickets unter<br />

www.mymusic-expo.com.<br />

Zum Jahresende zeigen die 32. Tage Alter Musik in Herne vom<br />

8.–11. November <strong>2007</strong> im Foyer des Kulturzentrums eine große<br />

Ausstellung mit Musikinstrumenten sowie Noten, Büchern und<br />

CDs. Näheres unter www.tage-alter-musik.de. Auf allen diesen<br />

Veranstaltungen können Sie die Noten, Bücher und CDs der<br />

<strong>Verlag</strong>e <strong>Merseburger</strong>, Furore und PAN anschauen und erwerben.<br />

10. Todestag<br />

von Friedrich Zipp<br />

Am 7. Oktober jährt sich zum zehnten<br />

Mal der Todestag von Friedrich<br />

Zipp (1914–1997). Sein reiches kompositorisches<br />

Erbe umfasst bedeutende<br />

Werke unterschiedlicher Gattungen.<br />

Viele davon sind im <strong>Verlag</strong><br />

<strong>Merseburger</strong> ebenso erschienen wie<br />

seine musikphilosophische Betrachtung<br />

zur Sphärenmusik „Vom Urklang<br />

zur Weltharmonie“ (EM 1191).<br />

Konzerte in Lübeck<br />

Am Totensonntag, den 25. November <strong>2007</strong> wird um 18h in der<br />

Musik- und Kongresshalle Lübeck Johannes Brahms’ Deutsches<br />

Requiem vom Europäischen Konzertchor und der Europäischen<br />

Philharmonie Lübeck unter der Leitung von Neithard Bethke<br />

aufgeführt. Am 16. März 2008 steht um 18h Johann Sebastian<br />

Bachs Matthäus-Passion mit den gleichen Interpreten auf dem<br />

Lübecker Konzertprogramm. Der neue Klangkörper für Lübeck<br />

besteht aus Sängern und Instrumentalisten aus Deutschland,<br />

Polen, Litauen und Lettland.<br />

25. Todestag<br />

von Erhard Mauersberger<br />

Am 12. Dezember <strong>2007</strong> jährt sich<br />

zum 25. Mal der Todestag von Erhard<br />

Mauersberger. Zwar stand er zeitlebens<br />

im Schatten seines Bruders Rudolf,<br />

doch war er immerhin Thomaskantor<br />

und hinterließ ein bedeutendes Motettenschaffen.<br />

Im <strong>Verlag</strong> <strong>Merseburger</strong><br />

ist eine Monographie von Kerstin Sieblist (EM 1548) erhältlich,<br />

die in Leben und Werk dieses hochinteressanten Komponisten des<br />

20. Jahrhunderts einführt.<br />

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