Pränatale Diagnostik - Frauenarztpraxis Dr. Sabine Menke
Pränatale Diagnostik - Frauenarztpraxis Dr. Sabine Menke
Pränatale Diagnostik - Frauenarztpraxis Dr. Sabine Menke
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
März 2010<br />
<strong>Dr</strong>. med. <strong>Sabine</strong> <strong>Menke</strong> · Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe · Akupunktur · Ärztliches Qualitätsmanagement<br />
Marktstraße 27 · 25899 Niebüll · Tel. 04661/90012-0 · Fax 04661/20316 · E-Mail: info@gyn-menke.de · www.gyn-menke.de<br />
Seit 2005 zertifiziert DIN EN ISO 9001 : 2008<br />
Seite 1 von 4<br />
<strong>Pränatale</strong> <strong>Diagnostik</strong><br />
Jede Schwangerschaft bedeutet spannungsvolle Erwartung, ist eine Zeit mit intensiven Erfahrungen,<br />
körperlichen Veränderungen und zum Teil unausgesprochenen Ängsten. Ist das Kind gesund, wächst es<br />
normal, ist es auch nicht zu groß oder zu klein, wie sieht es aus, von wem hat es Nase, Mund und Augen.<br />
Heute werden ca. 5 % aller Kinder mit einer Fehlbildung<br />
geboren, dennoch ist die heutige Schwangerschaftsbetreuung<br />
so sicher wie noch nie. Die<br />
Mutterschaftsrichtlinien bilden nur ein Raster, das<br />
wirklich nur die Basisversorgung darstellt, denn es<br />
sind nur 3 Ultraschalluntersuchungen (in der<br />
9.–12. SSW, der 19.–22. SSW und der 29.–32. SSW)<br />
vorgesehen. Auch die Laboruntersuchungen<br />
ergeben nur ein Raster und längst nicht den wünschenswerten<br />
und sinnvollen Umfang.<br />
Unser Denken und Handeln wird aber geprägt<br />
durch die Sorge um die Gesundheit von Mutter<br />
und Kind und der Kenntnis der heutigen pränatalen<br />
Möglichkeiten. Eine individuelle Beratung mit<br />
der Kenntnis Ihrer besonderen Lebensumstände,<br />
dem Verlauf möglicher Schwangerschaften vorher<br />
oder auch Besonderheiten der aktuellen Schwangerschaft<br />
und der Bewertung möglichen Risikofaktoren<br />
(ggf. auch aus den beiden Fami lien geschichten)<br />
sowie dem Einsatz einer quali fizierten<br />
Ultraschalldiagnostik, ggf. in Zusam menarbeit mit<br />
kompetenten Kollegen in entsprechenden Zentren,<br />
muss im Zentrum unserer Schwangerschaftsbetreuung<br />
stehen.<br />
Hier sollen Sie eine Einführung in die Möglich keiten<br />
einer Pränatalmedizin bekommen. Die<br />
Pränatalmedizin umfasst alles, was an Unter suchungen<br />
(<strong>Diagnostik</strong>) oder sogar Behand lungs methoden<br />
im Verlauf einer Schwangerschaft möglich<br />
ist. Nur die Kenntnis über alle diagnostischen Möglichkeiten<br />
macht es Ihnen leicht, zu entscheiden,<br />
in welchem Umfang Sie eine <strong>Diagnostik</strong> zu Ihrer<br />
Sicherheit wünschen. Diese Informationen ersetzen<br />
in keinem Fall das Gespräch mit uns, bilden jedoch<br />
die Basis, Fragen mit Ihrem Partner gemeinsam<br />
zu entwickeln. Wir nehmen uns gerne die<br />
Zeit, alle Fragen ausführlich zu beantworten, Untersuchungen<br />
auch entsprechend möglicher<br />
Risikofaktoren anzuraten oder zu veranlassen, um<br />
die Schwangerschaft zu einem einmaligen Erlebnis<br />
werden zu lassen.<br />
Der Schwerpunkt aller pränatalen <strong>Diagnostik</strong><br />
liegt heute in den nicht-invasiven Methoden.<br />
Nicht-invasiv heißt, dass Kind, Mutterkuchen<br />
(Plazenta) und Fruchtblase nicht berührt werden.<br />
Es werden mittels Ultraschalluntersuchungen verschiedenen<br />
Risikofaktoren Rechnung getragen<br />
(Altersrisiko bedeu tend für alle über 35 Jahre,<br />
Eher seltene Aufnahme<br />
eines kleinen<br />
„Daumenlutschers“
<strong>Dr</strong>. med. <strong>Sabine</strong> <strong>Menke</strong> · Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe · Akupunktur · Ärztliches Qualitätsmanagement<br />
Marktstraße 27 · 25899 Niebüll · Tel. 04661/90012-0 · Fax 04661/20316 · E-Mail: info@gyn-menke.de · www.gyn-menke.de<br />
Seit 2005 zertifiziert DIN EN ISO 9001 : 2008<br />
Mangelversorgung des Kindes durch den Mutterkuchen,<br />
Zuckerstoffwechselstörungen der Mutter,<br />
Schwangerschaftsvergiftung in vorherigen<br />
Schwan gerschaften etc), vor allem jedoch wird<br />
eine Beruhigung der Mutter durch unauffällige<br />
Befunde erreicht.<br />
Erst-Trimester-Screening<br />
(11+1 bis 13+6 SSW)<br />
Bereits Ende des 3. und Anfang des 4. Schwangerschaftsmonats<br />
kann mit Hilfe der Ultraschall unter<br />
suchung eine mögliche Risikobestimmung für<br />
das Vorliegen einer Chromosomenstörung Ihres<br />
Kindes erfolgen, die über das bekannte statistische<br />
Altersrisiko hinausgeht. Wichtigste Voraus setzung<br />
hierfür ist, dass das Kind bereits eine Scheitel-<br />
Steiß-Länge (SSL) von 45–82 mm hat.<br />
Die Nackentransparenz ist eine Wasser-/Lymph -<br />
ansammlung im Nackenbereich des Kindes, die<br />
schmal bei jedem Kind in dieser Schwangerschaftswoche<br />
auftritt. Eine Verbreiterung dieses<br />
Bereiches kann ein Hinweis auf eine Chromosomenstörung,<br />
auf einen Herzfehler oder auf andere<br />
angeborene Erkrankungen des Kindes sein. Aber<br />
auch gesunde Kinder können eine breitere<br />
Nackentransparenz haben. Es gilt: je größer die<br />
Nackentransparenz, desto höher ist das Risiko,<br />
dass etwas nicht in Ordnung ist. Heute kommen<br />
noch weitere Kriterien dazu, die die Entdeckungsrate<br />
für mögliche Störungen noch verbessern<br />
lassen. Diese sind Ultraschallkriterien wie fetales<br />
Nasenbein, die Verschlussfähigkeit der sog. Tricuspidalklappe<br />
im kleinen Herzen (das Herz ist jetzt<br />
so groß wie eine Erbse) oder der typische Blutfluss<br />
Seite 2 von 4<br />
Altersrisiko für das Vorliegen eines Down-Syndroms in der vollendeten 12. SSW<br />
Alter der Mutter Risiko in % Betroffene Kinder auf x Schwangerschaften<br />
25 Jahre 0,1 1 Kind mit Down-Syndrom auf 1.000 Schwangerschaften<br />
30 Jahre 0,2 1 Kind mit Down-Syndrom auf 500 Schwangerschaften<br />
34 Jahre 0,3 1 Kind mit Down-Syndrom auf 300 Schwangerschaften<br />
35 Jahre 0,4 1 Kind mit Down-Syndrom auf 250 Schwangerschaften<br />
36 Jahre 0,5 1 Kind mit Down-Syndrom auf 200 Schwangerschaften<br />
37 Jahre 0,7 1 Kind mit Down-Syndrom auf 143 Schwangerschaften<br />
38 Jahre 0,9 1 Kind mit Down-Syndrom auf 111 Schwangerschaften<br />
39 Jahre 1,1 1 Kind mit Down-Syndrom auf 91 Schwangerschaften<br />
40 Jahre 1,5 1 Kind mit Down-Syndrom auf 66 Schwangerschaften<br />
41 Jahre 2,0 1 Kind mit Down-Syndrom auf 50 Schwangerschaften<br />
im Verbindungsgefäß von der Nabelschnur zur<br />
Leber. Das individuelle Risiko, dass neben dem<br />
mütterlichen Alter und den Ultraschallkriterien<br />
kann mittels zusätzlicher Laboruntersuchungen,<br />
die immer am selben Tag wie die Messung der<br />
Ultra schallkriterien abgenommen werden müssen,<br />
mittels Computerprogrammen genauer berechnet<br />
werden.<br />
Aufgrund dieser Ausführungen ist sicher nachvollziehbar,<br />
dass diese Untersuchungen vor allem von<br />
erfahrenen Kollegen und in speziellen Zentren<br />
durchgeführt werden sollten. Je nach Ergebnis und<br />
Sicherheitsbedürfnis kann ggf eine invasive Dia -<br />
gnostik mittels Fruchtwasseruntersuchung (Amniocentese)<br />
oder Gewebeentnahme aus dem Mutterkuchen<br />
(Chorionzottenbiopsie) geplant und<br />
durchgeführt werden.<br />
Entdeckungsraten fürs Downsyndrom:<br />
Nackentransparenz allein . . . . . . . . . . . . . . . 70 %<br />
Erst-Trimester-Screening (NT, Nasenbein etc)<br />
mit Labor . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 %<br />
Kombination Erst- und Zweit-Trimester<br />
mit NT und Labor . . . . . . . . . 90 %<br />
Triple-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 %<br />
Quadruple-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 %<br />
Zweit-Trimester-Screening<br />
(14+0 bis 17+6 SSW)<br />
Hier wird die klassische Fehlbildungsdiagnostik<br />
(ca. 20./21. SSW) angeboten. Die Bestimmung des<br />
Schwangerschaftsalters beruht auf der Messung<br />
März 2010
März 2010<br />
<strong>Dr</strong>. med. <strong>Sabine</strong> <strong>Menke</strong> · Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe · Akupunktur · Ärztliches Qualitätsmanagement<br />
Marktstraße 27 · 25899 Niebüll · Tel. 04661/90012-0 · Fax 04661/20316 · E-Mail: info@gyn-menke.de · www.gyn-menke.de<br />
Seit 2005 zertifiziert DIN EN ISO 9001 : 2008<br />
der SSL (mindestens 67 mm) aus dem ersten<br />
Schwan ger schaftsdrittel und/oder dem Kopfquerdurchmesser<br />
(BPD: 29–51 mm)<br />
Da das Kind nun schon größer ist, liegen weitere<br />
Ultraschallkriterien vor, die als sog. „soft marker“<br />
(Verkürzung von Oberschenkel oder/und Oberarm,<br />
auffällige Weitstellung der Nierenbecken, Auffällig<br />
keiten im Magen-Darm-Bereich u. a.), Hinweise<br />
auf mögliche Fehlbildungen zeigen könnten. Zu<br />
diesem Zeitpunkt werden alle Organsysteme des<br />
Kindes beurteilt. Es ist möglich, eine gezielte Abklärung<br />
spezieller Fragestellungen durchzuführen.<br />
Zu diesem Ultraschall gehört auch die genaue<br />
Untersuchung des kleinen Herzens (fetale Echokardiographie).<br />
So können allein durch diese Ultra -<br />
schalldiagnostik ca 80 % aller Fehlbildungen -<br />
erkannt werden. Dieser „Fehlbildungsultraschall“<br />
stellt immer noch den „Goldstandard“ dar, um<br />
Ihnen eine maximale Sicherheit zu geben.<br />
Wie auch im ersten <strong>Dr</strong>ittel gibt es zwischen der 15.<br />
und 19. SSW eine ergänzende Laboruntersuchung.<br />
Seit Jahren ist der Triple-Test bekannt. Anhand von<br />
3 Laborwerten im Zeitraum versucht man das<br />
Risiko für eine mögliche Fehlbildung im Vergleich<br />
zum mütterlichen Alter abzuschätzen. Integrierter<br />
Bestandteil dieses Testes ist der AFP-Wert. Dieser<br />
ist bei möglichen Verschlußdefekten des sog.<br />
Neural rohres („offener Rücken“, Lippen-Kiefer-Gau -<br />
men-Spalte) erhöht und somit ein wichtiger Hinweis.<br />
Die Entdeckungsrate für eine Trisomie 21 jedoch,<br />
liegt nicht höher als die aus dem Ultraschall<br />
Beispiel einer 4-D-Sonographie<br />
Seite 3 von 4<br />
allein, so dass auch schon ein Risiko von<br />
1:300, was einem Altersrisiko einer 34-jährigen entspricht,<br />
als auffällig gilt. Hier wird dann ergänzend<br />
die Fruchtwasseruntersuchung (Amniocentese)<br />
empfohlen.<br />
In der Zwischenzeit wird der Quadruple-Test empfohlen,<br />
der eine deutlich höhere Entdeckungsrate<br />
(ca. 80 %) für chromosomale Störungen aufweist,<br />
auch wenn Sie das Erst-Trimester-Screening nicht<br />
wahrnehmen konnten.<br />
Zeigen sich Auffälligkeiten, ist es selbstverständlich<br />
möglich, durch die Gewinnung von kindlichen<br />
Zellen im Fruchtwasser, den Chromosomensatz zu<br />
untersuchen.<br />
Invasive <strong>Diagnostik</strong> bei auffälligen<br />
Befunden<br />
Chorionzottenbiopsie: Die Chorionzottenbiopsie<br />
wird bevorzugt zwischen der 11. und 14. SSW<br />
durch geführt. Hierbei wird unter Ultraschallkontrolle<br />
eine kleine Menge von Zellen aus dem<br />
Mutter kuchengewebe (Chorionzotten) gewonnen.<br />
Dieses Gewebe enthält die gleichen Erbanlagen<br />
wie das ungeborene Kind.<br />
Der Vorteil dieser Methode liegt neben dem frühen<br />
Zeitpunkt der Untersuchung in der Möglichkeit<br />
durch einen sog. Schnelltest schon in 2 Tagen die<br />
3 häufigsten Chromosomenstörungen auszuschlie -<br />
ßen. Das genaue Ergebnis benötigt jedoch weiterhin<br />
ca. 2 Wochen.<br />
Amniocentese: Im 2. Schwangerschaftsdrittel wird<br />
ab der 16. SSW die Fruchtwasseruntersuchung<br />
durchgeführt, wenn es entsprechende Fragestellungen<br />
gibt. Hierbei wird ebenfalls unter Ultraschallsicht<br />
mittels einer dünnen Nadel ca. 15 ml<br />
Fruchtwasser gewonnen. Das Fruchtwasser enthält<br />
Amnionzellen, die ebenfalls den Chromosomensatz<br />
des Kindes besitzen. Die so gewonnenen<br />
Zellen müssen jedoch zunächst angezüchtet werden,<br />
so dass – wie bei der Chorionzottenbiopsie -<br />
zunächst mittels eines Schnelltestes zunächst die<br />
3 häufigsten Chromosomenstörungen nachgewiesen<br />
werden können. Das endgültige Ergebnis liegt<br />
auch erst nach ca. 14 Tagen vor. Der Schnelltest<br />
jedoch hat schon eine hohe Zuverlässigkeit.<br />
Wie auch bei der Chorionzottenbiopsie sind<br />
spezielle biochemische Untersuchungen und mole -<br />
kulargenetische Untersuchungen möglich. Auch ist
<strong>Dr</strong>. med. <strong>Sabine</strong> <strong>Menke</strong> · Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe · Akupunktur · Ärztliches Qualitätsmanagement<br />
Marktstraße 27 · 25899 Niebüll · Tel. 04661/90012-0 · Fax 04661/20316 · E-Mail: info@gyn-menke.de · www.gyn-menke.de<br />
Seit 2005 zertifiziert DIN EN ISO 9001 : 2008<br />
die Diagnose von möglichen Infektionen ist mittels<br />
dieser Untersuchungstechnik möglich.<br />
Diese beiden Methoden der invasiven <strong>Diagnostik</strong><br />
beinhalten aufgrund des Eingriffes in die Fruchthöhle<br />
ein mögliches Risiko von 0,5 % für eine<br />
mögliche Fehlgeburt.<br />
Chordozentese: Neben der Amniocentese kann es<br />
erforderlich sein, dass Blut des Kindes aus der<br />
Nabel schnur gewonnen wird. Diese Untersuchungstechnik<br />
ist ab der 19. SSW möglich. Auch<br />
hier wird unter Ultraschallkontrolle die Punktion<br />
durch geführt. Die Blutentnahme aus der Nabelschnur<br />
ist dann sinnvoll, wenn gleichzeitig eine<br />
medikamentöse Therapie durchgeführt werden<br />
soll (z.B. Bluttransfusionen bei Blutarmut etc.).<br />
Diese Methode kann nur in speziellen Zentren<br />
durchgeführt werden, da das Risiko einer möglichen<br />
Fehl- oder Frühgeburt hier mit 1 % deutlich<br />
höher liegt als bei den beiden anderen Techniken.<br />
Mehrlinge<br />
Bereits bei der gesetzlich vorgesehenen Ultraschalluntersuchung<br />
in der 9.–12. SSW wird nach<br />
dem Vorliegen einer Mehrlingsschwangerschaft<br />
gefragt. Eine wesentliche Bedeutung kommt der<br />
Festlegung zu, ob es sich um ein-eiige oder zweieiige<br />
Zwillinge handelt. Nur hierdurch lässt sich<br />
eine Risikobewertung durchführen, denn besonders<br />
ein-eiige Zwillinge haben ein deutlich höheres<br />
Risiko für die kindliche Entwicklung. Bei Zwillingen<br />
werden auch mehr mögliche Fehlbildungen<br />
beobachtet. Eine pränatale Ultraschallkontrolle<br />
und eine intensive Überwachung, später auch mit<br />
Seite 4 von 4<br />
Beispiel einer 4-D-Sonographie<br />
Doppleruntersuchungen ist zwingend erforderlich,<br />
um allen möglichen Risiken Rechnung zu tragen.<br />
3D-/4D-Sonographie<br />
Diese Untersuchung wird am besten zwischen der<br />
25. und 30. SSW durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt<br />
ist das Kind noch beweglich genug, um eine<br />
günstige Lage während der Untersuchung zu<br />
ermöglichen. Auch hat der Fetus schon etwas<br />
„Fett“ angesetzt und sieht im Profil dem später<br />
geborenen Kind schon sehr ähnlich.<br />
Dennoch ist es nicht immer möglich, tolle Bilder<br />
zu bekommen, wenn das Kind ungünstig liegt oder<br />
die Ultraschallbedingungen durch andere Faktoren<br />
(der Mutterkuchen liegt an der Gebärmuttervorderwand,<br />
die Dicke der mütterlichen Bauchdecke<br />
etc.) erheblich eingeschränkt werden.<br />
Doppler-Ultraschall<br />
Mit der Doppler-Ultraschalluntersuchung misst<br />
man den fetalen Blutfluss in der Nabelschnur<br />
sowie ggf. auch in Arterien oder Venen im Gehirn.<br />
Diese Untersuchung ermöglicht es genauer als andere<br />
Überwachungsmethoden, den Zustand Ihres<br />
Kindes zu beurteilen und sogar das Ausmaß einer<br />
möglichen Mangelversorgung einzuschätzen. Hier -<br />
zu dienen die entsprechenden Messkurven des<br />
fetalen Blutflussmusters.<br />
Bereits im 2. Schwangerschaftsdrittel kann eine<br />
Mes sung des Blutflusses in den mütterlichen<br />
Gefäßen klären, ob ein Risiko für die Entwicklung<br />
eines höheren mütterlichen Blutdruckes, ja sogar<br />
einer möglichen „Schwangerschaftsvergiftung“<br />
besteht. Hiermit kann man dann schon früh das<br />
Risiko für mögliche Wachstumsstörungen Ihres<br />
Kindes festlegen.<br />
Diese Dopplersonographie kann sowohl aus der<br />
Messung des Blutflusses in Ihren Gefäßen wie auch<br />
in der Nabelschnur Ihnen die Sicherheit geben,<br />
dass es Ihrem Kind gut geht und es ausreichend<br />
versorgt wird.<br />
Alle hier genannten Methoden sind in der Regel<br />
keine Leistung Ihrer gesetzlichen Krankenkasse.<br />
Dennoch ist jede Schwangerschaft etwas Besonderes<br />
und sollte – von der Information bis zur<br />
Betreuung – immer besonders behandelt werden.<br />
März 2010