FACETTENNERVENBLOCKADE 24 Entwicklung <strong>der</strong> Methodik und aktuelle Studienlage Die Methodik <strong>der</strong> ultraschallgezielten lumbalen Facettennervenblockade wurde 2003 von <strong>der</strong> Arbeitsgruppe des Autors entwickelt, getestet und wird seit damals erfolgreich <strong>in</strong> <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Rout<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gesetzt.Es existieren <strong>der</strong>zeit drei Publikationen zum Thema: In <strong>der</strong> <strong>in</strong>itialen Studie (2) wurde die neue Technik methodisch beschrieben, <strong>der</strong>en Entwicklung unter Laborbed<strong>in</strong>gungen und im Leichenmodell dargestellt, sonographische Messwerte bei Probanden erhoben und das Verfahren schließlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>ischen Fallserie getestet. Bei diesen 28 Facettennervenblöcken war <strong>in</strong> 25 Fällen die mittels Ul- 1/2008 Abbildung 3 Praktische Durchführung <strong>der</strong> ultraschallgezielten lumbalen Facettennervenblockade. traschall platzierte Nadelspitze exakt am Zielpunkt, <strong>in</strong> den verbleibenden drei Fällen nicht weiter als 5 mm vom radiologisch def<strong>in</strong>ierten Zielpunkt entfernt. In <strong>der</strong> darauf folgenden Arbeit <strong>der</strong>selben Arbeitsgruppe (3) g<strong>in</strong>g es um die Validierung <strong>der</strong> Zielgenauigkeit mittels Computertomographie im Leichenmodell ohne und mit Röntgenkontrastmittel. Hier fand sich e<strong>in</strong>e simulierte Erfolgsrate von 94% (95% Konfidenz<strong>in</strong>tervall: 84–98%) bei 50 Ultraschall-gezielten Interventionen. Kürzlich konnten diese exzellenten Ergebnisse auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er C-Bogen-kontrollierten kl<strong>in</strong>ischen Studie an Patienten (95% Erfolgsrate bei 101 Nervenblockaden) bestätigt werden (4). Daneben ist zwischenzeitig auch die präkl<strong>in</strong>ische Beschreibung ultraschallgezielter <strong>in</strong>traartikulärer Blockaden <strong>der</strong> lumbalen Facettengelenke publiziert (5). Zusammenfassung und Limitationen Die ultraschallgezielte lumbale Facettennervenblockade ist e<strong>in</strong>e wissenschaftlich validierte gute Alternative zur röntgengezielten Methodik, um die Praktikabilität deutlich erhöhen zu können. Erfahrung mit Sonographie und ultraschallgezielten Interventionen ist dabei erfor<strong>der</strong>lich. Schlechte Schallqualität (z.B. bei Adipositas permagna) sowie erhöhte Schwierigkeiten im Bereich starker Knochenreflexionen (speziell bei Blockade des Ramus dorsalis L5 am Sacrum) s<strong>in</strong>d zu nennen. Die Zielgenauigkeit <strong>der</strong> Ultraschallmethode <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gemischten Patientenkollektiv und auf Höhe L1-5 jedoch, liegt verglichen mit dem Röntgen bei ausgezeichneten 95%. Literatur 1. Dreyfuss P, Halbrook B, Pauza K, Joshi A, McLarty J, Bogduk N. Efficacy and validity of radiofrequency neutrotomy for chronic lumbar zygapophysial jo<strong>in</strong>t pa<strong>in</strong>. Sp<strong>in</strong>e 2000; 25: 1270-7 2. Greher M, Scharbert G, Kamolz LP, Beck H, Gustorff B, Kirchmair L, Kapral S. Ultrasound-guided lumbar facet nerve block: a sonoanatomic study of a new methodologic approach. Anesthesiology 2004; 100: 1242-8 3. Greher M, Kirchmair L, Enna B, Kovacs P, Gustorff B, Kapral S, Moriggl B. Ultrasound-guided lumbar facet nerve block: accuracy of a new technique confirmed by computed tomography. Anesthesiology. 2004; 101: 1195-1200 4. Jae-Kwang S, J<strong>in</strong>-Cheon M, Kyung-Bong Y, Won-Oak K, Duck- Mi Y. Ultrasound-guided lumbar medial-branch block: a cl<strong>in</strong>ical study with fluoroscopy control. Reg Anesth Pa<strong>in</strong> Med 2006; 31: 451-4 5. Galiano K, Obwegeser AA, Bodner G, Freund M, Maurer H, Kamelger FS, Schatzer R, Ploner F. Ultrasound guidance for facet jo<strong>in</strong>t <strong>in</strong>jections <strong>in</strong> the lumbar sp<strong>in</strong>e: a computed tomographycontrolled feasibility study. Anesth Analg 2005; 101: 579-83 Prim. Dr. Manfred Greher Herz-Jesu-Krankenhaus Ärztlicher Direktor Leiter <strong>der</strong> Abteilung für Anästhesie, perioperative Intensivmediz<strong>in</strong> und <strong>Schmerztherapie</strong> Baumgasse 20A, A-1030 Wien Tel.: +43/1/712 26 84-297 manfred.greher@kh-herzjesu.at Schmerzen l<strong>in</strong><strong>der</strong>n – Muskeln aktivieren und kräftigen Die „Wiener Schule“ <strong>der</strong> Physikalischen Mediz<strong>in</strong> und ihre Technik Mit e<strong>in</strong>er neuen Generation von mediz<strong>in</strong>technischen Geräten für die Reizstromtherapie setzt das Wiener Unternehmen Dr. Schuhfried se<strong>in</strong>e Tradition, Technik für die Reizstromtherapie zu entwickeln und zu produzieren, fort. Wie seit 1949 s<strong>in</strong>d auch die jüngsten Innovationen Ergebnisse <strong>der</strong> engen Zusammenarbeit mit FachärztInnen <strong>der</strong> Physikalischen Mediz<strong>in</strong> und Rehabilitation. Geschäftsführer<strong>in</strong> Mag. Gudrun Schuhfried: „Schon me<strong>in</strong> Großvater setzte auf die Kooperation von Technik, Wissenschaft und mediz<strong>in</strong>ischer Praxis. Triebfe<strong>der</strong> für die Entwicklung ist dabei immer das geme<strong>in</strong>same Interesse gewesen, PatientInnen schnell und effektiv zu behandeln.“ In den Praxen <strong>der</strong> FachärztInnen für Physikalische Mediz<strong>in</strong> und allgeme<strong>in</strong>e Rehabilitation und <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen des privaten und öffentlichen Gesundheitswesens bewähren sich die Geräte <strong>der</strong> Firma Schuhfried schon seit Generationen. Strom gezielt und richtig dosiert e<strong>in</strong>gesetzt,kann Schmerzen wirkungsvoll l<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Muskeln aktivieren und kräftigen. „Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Physikalischen Mediz<strong>in</strong> machen e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit Mediz<strong>in</strong>erInnen aus Praxis, Wissenschaft und Forschung unerlässlich. Nur wenn wir Mediz<strong>in</strong>techniker wirklich verstehen was <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arztpraxis, dem Krankenhaus o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Institutionen gebraucht wird, kön- nen wir darauf abgestimmte Geräte entwickeln und produzieren“, weiß Mag. Schuhfried den Wert von ständigem fachlichen Austausch zu schätzen. FachärztInnen verordnen auch Heimtherapiegeräte <strong>der</strong> Physikalischen Mediz<strong>in</strong>. Gerade <strong>in</strong> diesem Bereich ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, dass die mo<strong>der</strong>ne Technik <strong>in</strong> größte Patientensicherheit und e<strong>in</strong>fachste Bedienbarkeit mündet. FB Dr. Schuhfried Mediz<strong>in</strong>technik GmbH. Van-Swieten-Gasse 10, A-1090 Wien Tel.: 01/405 42 06, Fax: 01/405 44 64 <strong>in</strong>fo@schuhfriedmed.at
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