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Dronabinol in der Schmerztherapie/Palliativmedizin

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PCA-Überwachungsprotokoll an <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>chirurgie <strong>in</strong> Graz<br />

Zeit<br />

We<strong>in</strong>en Gar nicht 0<br />

Stöhnen/Jammern/Wimmern 1<br />

Schreien 2<br />

Gesichtsausdruck Entspannt/Lächelnd 0<br />

Mund verzerrt 1<br />

Mund/Augen grimassieren 2<br />

Rumpfhaltung Neutral 0<br />

Unstet 1<br />

Aufbäumen/Krümmen 2<br />

Be<strong>in</strong>haltung Neutral 0<br />

Strampelnd/tretend 1<br />

An den Körper gezogen 2<br />

Motorische Unruhe Nicht vorhanden 0<br />

Mäßig 1<br />

Summe – KUSS<br />

Ruhelos 2<br />

Beurteilung Schwester/Arzt<br />

Smiley/VAS Patient<br />

Pulsoxymeter ( SaO2 )<br />

Puls<br />

Blutdruck<br />

Atemfrequenz<br />

Harnausscheidung<br />

Sedierung wach w<br />

schläft s<br />

Übelkeit ke<strong>in</strong>e 0<br />

übel 1<br />

e<strong>in</strong>mal erbrochen 2<br />

zweimal erbrochen 3<br />

Maßnahmen Bolus verabreicht b<br />

Arzt verständigt a<br />

Zusatztherapie verabreicht z<br />

Unterschrift<br />

Dosierung – kont<strong>in</strong>uierliche Rate:<br />

0,2 mg/kg/h Tramal ®<br />

2 mg/kg/h Novalg<strong>in</strong> ®<br />

Dosierung – 4-Stunden-Max:<br />

1 mg/kg Tramal ®<br />

10 mg/kg Novalg<strong>in</strong> ®<br />

Da e<strong>in</strong>e Schmerzpumpe bei <strong>der</strong> Verwendung<br />

von zwei Medikamenten nur<br />

<strong>in</strong> ml programmiert werden kann und es<br />

aufgrund <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Volum<strong>in</strong>a schwierig<br />

ist die oben angegebene Dosierung<br />

exakt für jedes Gewicht auszurechnen,<br />

bedienen wir uns e<strong>in</strong>er Tabelle, bei <strong>der</strong> je<br />

nach Notwendigkeit die Dosierungen<br />

nach oben und unten gerundet werden,<br />

um das Programmieren <strong>der</strong> Schmerzpumpe<br />

zu ermöglichen.<br />

PCA mit Piritramid<br />

Wenn e<strong>in</strong>e Regionalananalgesie nicht<br />

möglich ist, empfiehlt sich für Thoraxe<strong>in</strong>griffe<br />

sowie unfallchirurgische und<br />

orthopädische Operationen e<strong>in</strong>e PCA<br />

Tabelle 2<br />

mit Piritramid. Entsprechend den oben<br />

angeführten Überlegungen wird Piritramid<br />

0,1–0,15 mg/kg spätestens 30 m<strong>in</strong><br />

vor OP-Ende verabreicht,aber sehr häufig<br />

als Basisanalgetikum bereits nach<br />

Narkosee<strong>in</strong>leitung zur Unterstützung<br />

von Remifentanil gegeben.<br />

Für das Schmerzmittelreservoir wird<br />

bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n unter 30 kg e<strong>in</strong>e Piritramid-<br />

Konzentration von 0,2 mg pro ml NaCl<br />

0,9% verwendet.Ab e<strong>in</strong>em Gewicht von<br />

30 kg wird e<strong>in</strong>e Konzentration von 0,4<br />

mg/ml verwendet.<br />

PATIENT-CONTROLLED ANALGESIA<br />

Auch hier kommt e<strong>in</strong> Basis-Bolus-System<br />

mit e<strong>in</strong>em 4-Stunden-Maximum und<br />

e<strong>in</strong>em Sperr<strong>in</strong>tervall zum E<strong>in</strong>satz.<br />

kont<strong>in</strong>uierliche Rate: 10–20 µg/h<br />

Bolus: 30 µg/kg<br />

4-Stunden-Max: 0,2 mg/kg<br />

Sperr<strong>in</strong>tervall: 5 m<strong>in</strong><br />

Wie man aus den oben gemachten Angaben<br />

erkennen kann, verwenden wir<br />

am OP-Tag auch bei <strong>der</strong> <strong>in</strong>travenösen<br />

PCA immer e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Rate.<br />

Nur so ist gewährleistet, dass <strong>der</strong> Patient<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht <strong>in</strong> den Genuss e<strong>in</strong>er adäquaten<br />

<strong>Schmerztherapie</strong> kommt und<br />

nicht durch Schmerzattacken geweckt<br />

wird. Je nach Operationsausmaß wird<br />

die kont<strong>in</strong>uierliche Rate ab dem ersten<br />

o<strong>der</strong> zweiten postoperativen Tag reduziert<br />

und so rasch wie möglich auf nur<br />

Bolusgaben bei unverän<strong>der</strong>ter 4-Stunden-Maximalmenge<br />

umgestellt.<br />

Postoperative Überwachung und<br />

Betreuung <strong>der</strong> Schmerzpumpen<br />

Der Patient hat nicht nur den Operationssaal<br />

schmerzfrei verlassen, son<strong>der</strong>n<br />

hoffentlich auch den Aufwachraum und<br />

ist zusammen mit se<strong>in</strong>er „Schmerzpumpe“<br />

auf die Station zurückgebracht<br />

worden. Wer glaubt, dass nun die Sache<br />

mit <strong>der</strong> postoperativen <strong>Schmerztherapie</strong><br />

endlich erledigt ist, <strong>der</strong> irrt, denn nun beg<strong>in</strong>nt<br />

erst die eigentliche Arbeit. Patienten<br />

mit Schmerzpumpen müssen überwacht<br />

und regelmäßig visitiert werden.<br />

Der Verlauf muss protokolliert und die<br />

Schmerzmittelreservoirs müssen gewechselt<br />

werden. Außerdem muss das Pflegepersonal<br />

genaue Instruktionen bekommen<br />

<strong>in</strong> welchen Fällen <strong>der</strong> zuständige<br />

Anästhesist zu verständigen ist. Spätestens<br />

zu diesem Zeitpunkt wird je<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />

sich mit diesem Thema ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt,<br />

erkennen müssen, dass e<strong>in</strong>e adäquate<br />

postoperative <strong>Schmerztherapie</strong> nur im<br />

Team zu bewältigen ist. Die chirurgischen<br />

Kollegen müssen <strong>der</strong> PCA positiv gegenüberstehen,<br />

aber <strong>der</strong> wichtigste Partner<br />

ist das Pflegepersonal, das uns die Hauptarbeit<br />

auf <strong>der</strong> Station abnimmt (Abb. 2)<br />

Eigenschaften und Unterschiede <strong>der</strong> PCA-Schmerzpumpen<br />

Tabelle 3<br />

Inhalt Menge PCA-Pumpen- Reservoir-Wechsel<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>stellung <strong>in</strong><br />

Regionale Ropivaca<strong>in</strong> plus<br />

Clonid<strong>in</strong>/(Morph<strong>in</strong>) ml ml 48 h<br />

Piritramid Piritramid mg mg 48 h<br />

Tramal ® /Novalg<strong>in</strong> ® Tramal ® /Novalg<strong>in</strong> ® ml ml 24 h<br />

1/2008 19

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