NICHTOPIOID-ANALGETIKA die Komb<strong>in</strong>ation mit Opioiden auch bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n anzuraten ist. 14 Zusammenfassung Nichtopioid-Analgetika s<strong>in</strong>d nach wie vor die Mittel <strong>der</strong> Wahl für die postoperative <strong>Schmerztherapie</strong>. Die Nebenwirkungen <strong>der</strong> klassischen NSAR h<strong>in</strong>sichtlich Thrombozytenfunktion und Blutungsrisiko müssen bedacht werden. 1/2008 Niere und Gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>altrakt werden bei kurzfristiger Anwendung eher nicht <strong>in</strong> Mitleidenschaft gezogen. Die Nebenwirkungen <strong>der</strong> selektiven COX-2-Hemmer h<strong>in</strong>sichtlich des Risikos <strong>der</strong> kardiovaskulären Komplikationen e<strong>in</strong>schließlich Myokard<strong>in</strong>farkt, Herz<strong>in</strong>suffizienz und Schlaganfall müssen berücksichtigt werden, kommen aber bei <strong>der</strong> Anwendung über wenige Tage kaum zum Tragen. Metamizol hat wenige Nebenwir- Abbildung 2 Analgesiestufenschema postoperativ (modifiziert nach 16) Kle<strong>in</strong>e chirurgische E<strong>in</strong>griffe: • Herniotomie, Venenoperationen, gynäkologische Laparatomie. Nichtopioid-Analgetika (Paracetamol, Metamizol, Diclofenac, Ketoprofen). Wund<strong>in</strong>filtrationen mit Lokalanästhesie und/o<strong>der</strong> periphere Nervenblockaden. Mittlere chirurgische E<strong>in</strong>griffe: • Hüft-Totalendoprothese, Hysterektomie, kieferchirurgische Gesichtse<strong>in</strong>griffe. Nichtopioid-Analgetika (Diclofenac, Ketoprofen, Metamizol, Paracetamol). Wund<strong>in</strong>filtrationen mit Lokalanästhetika und/o<strong>der</strong> peripheren Nervenblockaden, systemische Opioide, patientenkontrollierte Analgesie. Größere chirurgische E<strong>in</strong>griffe: • größere Bauche<strong>in</strong>griffe, Kniegelenksersatz. Nichtopioid-Analgetika (Paracetamol, Metamizol, Diclofenac, Ketoprofen) plus epidurale Lokalanästhesie (plus Opioide) o<strong>der</strong> systemische Opioide, patientenkontrollierte Analgesie. Hauptwirkorte <strong>der</strong> Analgetika Tabelle 4 Analgetisches Wirkungsprofil <strong>der</strong> Nichtopioide Wirkstoff Handelsname, z. B. E<strong>in</strong>zeldosis mg/kg KG Wirkdauer h Paracetamol* Mexalen 15 6 Paracetamol i.v. Perfalgan 15 (ab 1. Lebensjahr) Kurz<strong>in</strong>fusion über 15 m<strong>in</strong>. 6 Diclofenac Voltaren 1 8 Ketoprofen Profenid 1–2 8 Ibuprofen Nureflex 10 8 Naproxen Proxen Suspension 5 12 Metamizol Novalg<strong>in</strong> 15 6 *Initialdosis von 20–30 mg/kg/KG empfehlenswert, absolute THD 100 mg/kg/Kg, THD nicht länger als 72 h. Abbildung 3 kungen, e<strong>in</strong> Restrisiko für e<strong>in</strong>e Agranulozytose bleibt. Das Überschreiten <strong>der</strong> Tageshöchstdosis bei Paracetamol kann zu Hepatotoxizität führen. Mit <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation von Nichtopioid- Analgetika mit Opioiden <strong>in</strong> <strong>der</strong> postoperativen <strong>Schmerztherapie</strong> erreicht man sehr oft e<strong>in</strong> verbessertes kl<strong>in</strong>isches Ergebnis (Abb. 3). Der postoperative Opioidverbrauch wird durch die Komb<strong>in</strong>ation gesenkt und dadurch können die opioidbed<strong>in</strong>gten Nebenwirkungen signifikant reduziert werden. Entsprechend <strong>der</strong> Schwere des E<strong>in</strong>griffs werden Analgetikagaben auch mit verschiedenen an<strong>der</strong>en Verfahren <strong>der</strong> Schmerzkontrolle komb<strong>in</strong>iert. (Abb. 2). Das Ziel <strong>der</strong> Behandlung ist e<strong>in</strong>e suffiziente Schmerzl<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, die Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Komplikationen wie Pneumonie o<strong>der</strong> Thrombose, e<strong>in</strong>e frühe Mobilisation, e<strong>in</strong> kürzerer Kl<strong>in</strong>ikaufenthalt und schnelle Rehabilitation, damit größere Patientenzufriedenheit und verbesserte Lebensqualität. Durch die suffiziente <strong>Schmerztherapie</strong> kann auch e<strong>in</strong>e Chronifizierung postoperativer Schmerzen verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden. Literatur bei den Verfassern Univ.-Doz. Dr. Rudolf Likar1 , Dr. Re<strong>in</strong>hard Sittl2 1 LKH Klagenfurt Abteilung für Anästhesie und allgemee<strong>in</strong>e Intensivmediz<strong>in</strong> St. Veiter Straße 47, A-9020 Klagenfurt Tel.: 0463/538-23 703, Fax-Dw: -23 070 rudolf.likar@lkh-klu.at 2 Universitätskl<strong>in</strong>ikum Erlangen Schmerzzentrum Maximiliansplatz 2, D-91054 Erlangen Tel.: 0049/9131/853-25 58, Fax-Dw: -69 04 re<strong>in</strong>hard.sittl@uk-erlangen.de Anzeige Plus 26
Fachkurz<strong>in</strong>formation siehe Seite 27