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2010 | Ausgabe 1

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Von Per Sonen<br />

abschied von Pfarrerin gisela Schwager<br />

Pfarrerin Gisela Schwager und Pfarrer Stephan M. Zilker,<br />

Vorstandsvorsitzender des Evang. Diakoniewerkes<br />

Gisela Schwager (48) stammt aus Abstatt.<br />

Nach ihrem Theologiestudium in Tübingen<br />

und Basel war sie Vikarin in Untertürkheim<br />

und anschließende Pfarrerin z.A. in<br />

Oberderdingen. Es folgten zwei Jahre (als<br />

Pfarrerin z.A.) in der Diakonissenanstalt<br />

Stuttgart. Von 1994 bis 2001 war Gisela<br />

Schwager geschäftsführende Pfarrerin<br />

in der Gustav-Werner-Kirche in<br />

Stuttgart-Feuerbach.<br />

renate fischer ist seit anfang<br />

Januar <strong>2010</strong> als geschäftsbereichsleitung<br />

in der Diak-<br />

Behindertenhilfe tätig.<br />

Die 49-jährige Sozialpädagogin<br />

und Betriebswirtin ist<br />

zuständig für 184 erwachsene<br />

Menschen mit geistiger und<br />

mehrfacher Behinderung in<br />

der Behindertenhilfe Schöneck<br />

mit seinen Außenwohngruppen<br />

in Schwäbisch Hall und in<br />

der Behindertenhilfe Vellberg,<br />

die von über 200 Mitarbeitenden,<br />

meist Teilzeitkräfte,<br />

betreut und begleitet werden.<br />

am 1. adventssonntag wurde<br />

Pfarrerin gisela Schwager aus<br />

dem evangelischen Diakoniewerk<br />

verabschiedet, da sie<br />

am 1. Januar <strong>2010</strong> eine neue<br />

Stelle als Seelsorgerin in der<br />

Kinderklinik Tübingen antrat.<br />

Sie hatte seit 2001 die Pfarrstelle<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

„Jugend und Schule“ inne.<br />

Dazu gehörten nicht nur der<br />

Ethikunterricht an den Pflegeschulen<br />

des Diaks, sondern<br />

auch die Leitung der Fachweiterbildung<br />

Diakonie. Im<br />

Seelsorgeteam des Diakonie-<br />

Klinikums war sie zuständig<br />

für die Frauenklinik und<br />

Geburtshilfe. Hier setzte sie<br />

Schwerpunkte mit Segnungsfeiern<br />

für neugeborene Kinder<br />

und ihre Familien. Aber auch<br />

die Begleitung von Eltern, die<br />

ihr Kind während der Schwangerschaft<br />

verloren haben,<br />

war ihr ein großes Anliegen.<br />

Mehrmals im Jahr bestattete<br />

renate fischer leitet die Diak-Behindertenhilfe<br />

Renate Fischer stammt aus<br />

Ulm und wohnt mit ihrem<br />

Mann in Waiblingen. Sie war<br />

von 2001 bis Ende 2009 als Geschäftsführerin<br />

und Heimleiterin<br />

am Aufbau einer kleineren<br />

Einrichtung für körperlich und<br />

mehrfach behinderte Menschen<br />

in Ostfildern beteiligt.<br />

Davor arbeitete sie beim Landeswohlfahrtsverband<br />

im Referat<br />

Sozialplanung. Sie freue<br />

sich auf die Aufgabe, innerhalb<br />

des Evangelischen Diakoniewerkes<br />

mit seinen verschiedenen<br />

Geschäftsbereichen die<br />

sie totgeborene Kinder unter<br />

500 Gramm (Fehlgeburten)<br />

auf dem Haller Waldfriedhof.<br />

Ihre seelsorgerliche Arbeit<br />

im Brustzentrum Hohenlohe<br />

der Frauenklinik war ebenfalls<br />

sehr geschätzt. Gisela<br />

Schwager führte die Reihe<br />

der Segnungs- und Salbungsgottesdienste<br />

ein, die mehrmals<br />

im Jahr im Diak gefeiert<br />

werden. Mit ihrer kreativen Art<br />

verwirklichte sie Projekte wie<br />

einen „lebendigen Adventskalender“<br />

im Diakonie-Klinikum<br />

quer durch alle Stationen. Für<br />

das Schülerprojekt „Beten im<br />

Krankenhaus“, bei dem sie<br />

federführend war, erhielten<br />

die Pflegeschulen 2008 sogar<br />

einen Preis des Diakonischen<br />

Werkes Württemberg. Im<br />

Dekanat initiierte sie das<br />

Ökumenische Trauernetzwerk<br />

Schwäbisch Hall mit und gestaltete<br />

Gedenkgottesdienste<br />

für Trauernde in der Kirche St.<br />

Markus Schwäbisch Hall mit.<br />

Behindertenhilfe zu gestalten,<br />

so Fischer: „Die Kombination<br />

ist spannend.“ Ihre liebsten<br />

Freizeitbeschäftigungen sind<br />

Musik, Lesen, Radfahren,<br />

Wandern und Schwimmen.<br />

Die Diak-Behindertenhilfe<br />

wurde im Jahre 1900 gegründet,<br />

vor 30 Jahren wurde das<br />

Schöneck bezogen. Renate<br />

Fischer ist seitdem die fünfte<br />

Leiterin der Behindertenhilfe<br />

nach Maria Zimmermann,<br />

Ingrid Kettner, Helmut Braun<br />

und Ralf Janzik.<br />

DI a KonIe Da heIm<br />

120 Jahre gemeindekrankenpflege in Schwäbisch hall<br />

Von der Diakonisse über die Diakoniestation zu Diakonie daheim<br />

Im oktober 2009 feierte der ambulante Pflegedienst „Diakonie<br />

daheim“ sein 120-jähriges Jubiläum. Damit ist auch ein Stück<br />

Sozialgeschichte und Stadtgeschichte verbunden.<br />

Im Herbst 1889 begannen<br />

die ersten Diakonissen als<br />

Gemeindeschwestern in<br />

Schwäbisch Hall zu wirken.<br />

Sie wurden aus der damaligen<br />

Diakonissenanstalt entsandt,<br />

die 1886 mit dem Ziel gegründet<br />

worden war, ein Netz von<br />

Gemeindestationen in unserer<br />

Region zu schaffen. Damit<br />

begann eine segensreiche Wirkungsgeschichte,<br />

die bis heute<br />

andauert. Von der Diakonisse<br />

über die Diakoniestation zu<br />

Diakonie daheim – der Auftrag<br />

bleibt gleich: Kranke zu pflegen<br />

als Ausdruck christlicher<br />

Nächstenliebe. Von Beginn an<br />

bestand eine enge Partnerschaft<br />

zwischen den Kirchengemeinden,<br />

dem Diak und dem<br />

Krankenpflegeverein.<br />

Gemeindepflege war 1889<br />

noch ein Novum, sowohl für<br />

die Bevölkerung als auch für<br />

die Kirchen. Ab 1904 hatten<br />

die Schwestern ihre Wohnung<br />

im Brenzhaus. Ein wichtiger<br />

Schritt erfolgte 1931, als<br />

die Gemeindestation an die<br />

Kirchengemeinde überging.<br />

Bisher wurde sie von der Hospitalpflege<br />

getragen.<br />

Zum 60-jährigen Bestehen<br />

wurde 1950 eine Statistik<br />

erhoben: Seit 1900 pflegten die<br />

Diakonissen in Hall insgesamt<br />

19 519 Kranke. Mobilität war<br />

natürlich immer ein wichtiges<br />

Thema: Laut Gestellungsvertrag<br />

von 1950 zwischen<br />

Diak und Ev. Kirchengemeinde<br />

stand der Schwester ein<br />

Fahrrad oder Motorrad zu,<br />

1964 war von einem Auto die<br />

Rede, „wegen der Höhenunterschiede<br />

und Entfernungen.“<br />

Mit Herbert Wörner begann in<br />

der „Schwesternstation“ im<br />

Rollhof 1974 eine neue Ära: Er<br />

war der erste Mann in der Gemeindekrankenpflege.<br />

Damals<br />

eine Sensation!<br />

1977 gründete der Ev. Kirchenbezirk<br />

Schwäbisch Hall die<br />

beiden Diakoniestationen<br />

Schwäbisch Hall und Kochertal/Ilshofener<br />

Ebene. 1995<br />

trat die Pflegeversicherung in<br />

Kraft, wirtschaftliche Fragen<br />

und Qualitätssicherung nahmen<br />

immer mehr Raum ein.<br />

2004 kamen der Ev. Kirchenbezirk<br />

und das Ev. Diakoniewerk<br />

Schwäbisch Hall überein, dass<br />

das Diak die beiden Diakoniestationen<br />

übernimmt. Die<br />

Zeit war reif für ein Netzwerk<br />

zwischen dem Ev. Kirchenbezirk<br />

Schwäbisch Hall, den Ev.<br />

Kirchengemeinden, den Krankenpflegvereinen<br />

und dem<br />

Diak. 2005 wurde „Diakonie<br />

daheim“ mit neun Pflegeteams<br />

gegründet.<br />

120 Jahre Gemeindekrankenpflege<br />

– damals wie heute gilt:<br />

Dem Diak mit seiner Gemeinschaft<br />

der Haller Schwestern<br />

und Brüder ist die enge<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Kirchengemeinden und Krankenpflegevereinen<br />

vor Ort ein<br />

zentrales Anliegen, um miteinander<br />

den Auftrag von Jesus<br />

Christus, Kranke zu besuchen<br />

(Matthäus 25), zu erfüllen.<br />

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