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2010 | Ausgabe 1

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Blätter aus dem Diak<br />

<strong>2010</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 1 | 107. Jahrgang<br />

Thema Pflege ab Seite 3<br />

Evangelisches<br />

Diakoniewerk<br />

Schwäbisch Hall e.V.<br />

Ausweitung<br />

der Kardiologie<br />

Seite 16<br />

Lene-Hofmann-Haus<br />

eingeweiht<br />

Seite 21<br />

120 Jahre Gemeindekrankenpflege<br />

in<br />

Schwäbisch Hall<br />

Seite 23


Inh a lT<br />

Grußwort ..............................2<br />

Impressum ...........................2<br />

Thema: Pflege ......................3<br />

Pfarrer Dr. Hinz<br />

vorgestellt ..........................15<br />

Klinikum .............................16<br />

Spenden .............................18<br />

Klinikum .............................20<br />

Altenhilfe ............................21<br />

Von Personen .....................22<br />

Ambulante Dienste ............23<br />

Chronik der Ereignisse ......24<br />

Anzeigen .............................30<br />

Gedenken ...........................32<br />

Einladung zum Diak-Fest ...36<br />

ImPre S Sum<br />

Blätter aus dem Evangelischen<br />

Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.<br />

107. Jahrgang, Nr. 1<br />

Herausgeber: Evang. Diakoniewerk<br />

Schwäbisch Hall e.V.<br />

Am Mutterhaus 1<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

www.dasdiak.de<br />

Spendenkonto: Nr. 8002,<br />

Sparkasse Schwäbisch Hall-<br />

Crailsheim, BLZ 622 500 30<br />

Verantwortlich i.S.d.P.<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Pfarrer Stephan M. Zilker<br />

Redaktion: Barbara Ucik-Seybold,<br />

Tel. 0791 753 2093, Fax 0791 753 4972,<br />

barbara.ucik-seybold@dasdiak.de<br />

Fotos: Archiv, Kern, Knapp, Schubert,<br />

Siewert, Pfisterer, Privat,<br />

Ucik-Seybold, Weller<br />

Gestaltung:<br />

soldan kommunikation, Stuttgart<br />

Druck:<br />

Druckhaus Ilshofen, Friedrich Löhner<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint im<br />

September <strong>2010</strong>.<br />

gruS S worT<br />

liebe freundinnen und<br />

freunde des Diaks,<br />

seit über 124 Jahre ist Pflege<br />

das Thema des Diaks. 1886<br />

wollten engagierte Christen,<br />

dass das Evangelium nicht nur<br />

durch das Wort, sondern auch<br />

durch die Tat weitergegeben<br />

wird. Heil und Gesundheit<br />

waren für sie eng verbunden.<br />

Es war die Geburtsstunde<br />

der Gemeindekrankenpflege.<br />

Schwestern sorgten sich in<br />

den Kirchengemeinden um<br />

die Gesundheit der Menschen.<br />

Dazu benötigten sie eine<br />

Ausbildung. Ein Krankenhaus<br />

als Ausbildungsstätte wurde<br />

gegründet.<br />

Das Diakoniewerk hat sich<br />

weiterentwickelt. Aber Pflege<br />

ist das zentrale Thema<br />

geblieben. Im Klinikum ist die<br />

Pflege ein wichtiger Bestandteil<br />

der Therapie, gleichrangig<br />

neben der Medizin. In der<br />

Altenhilfe mit ihren fünf Alten-<br />

und Pflegeheimen oder in der<br />

ambulanten Pflege daheim.<br />

Auch in der Behindertenhilfe<br />

ist Pflege ein Thema, um<br />

Menschen mit Behinderung<br />

angemessen zu versorgen und<br />

zu begleiten. Das Diak bildete<br />

ganze Generationen junger<br />

Menschen in Pflegeberufen<br />

aus – ein anspruchsvoller,<br />

erfüllender Beruf mit Zukunft.<br />

Von Beginn an gehörte die<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

dazu. Die Schwestern und<br />

Pfleger erhielten nicht nur das<br />

Handwerkszeug für die Pflege,<br />

sondern auch geistliche<br />

Begleitung und persönliche<br />

Unterstützung, um den verantwortungsvollen<br />

Dienst am<br />

Nächsten ausüben zu können.<br />

Deshalb haben wir diese <strong>Ausgabe</strong><br />

der „Blätter“ dem Thema<br />

Pflege gewidmet.<br />

In den Nachrichten und<br />

Schlagzeilen ist immer wieder<br />

von drohendem Pflegenotstand<br />

oder von der Kosten explosion<br />

im Gesundheitswesen die<br />

Rede. Die Herausforderungen<br />

der kommenden Jahre zu<br />

erkennen und zu gestalten<br />

ist eine Aufgabe, der sich die<br />

Diakonie stellt. Lesen Sie<br />

darüber in diesem Heft.<br />

Wie immer erfahren Sie in<br />

den „Blättern“ auch von<br />

Ereignissen aus allen Geschäftsbereichen<br />

des Diaks,<br />

von Verabschiedungen und<br />

Begrüßungen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine<br />

anregende Lektüre und grüße<br />

herzlich aus dem Diak,<br />

Ihr<br />

Pfarrer Stephan M. Zilker<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

P.S. Herzliche Einladung zum<br />

Diak-Fest am 25. April <strong>2010</strong>!<br />

Them a : Pflege<br />

Von der Krankenschwester zur gesundheits- und<br />

Krankenpflegerin<br />

Die Entwicklung der Krankenpflege in den letzten 15 Jahren<br />

Das aufgabengebiet der Pflegekräfte im Krankenhaus hat sich<br />

stark verändert. Durch immer knappere Kassen und gleichzeitig<br />

wachsende ansprüche an Qualität und Sicherheit der medizinischen<br />

Behandlung sowie neue pflegewissenschaftliche<br />

erkenntnisse wurde aus dem „mädchen für alles“ eine hochqualifizierte<br />

pflegerische fachkraft.<br />

Markus Schönbauer, Krankenpfleger<br />

und Pflegeexperte<br />

berichtet: „Als ich am 1. April<br />

1997 auf der Station 8B des<br />

Diakonie-Krankenhauses meine<br />

Arbeit als Krankenpfleger<br />

begann, war sie Teil der Inneren<br />

Abteilung mit Schwerpunkt Geriatrie<br />

(Lehre von den Erkrankungen<br />

des alten Menschen)<br />

mit Platz für 25 Patienten.<br />

13 Jahre und drei weitreichende<br />

Umstrukturierungen<br />

später ist aus der Station<br />

8B die Station H8 geworden,<br />

mit insgesamt 35 Patienten,<br />

davon 70 % neurologische<br />

und 30 % hüftchirurgische<br />

Patienten. Aus dem Diakonie-<br />

Krankenhaus wurde das<br />

Diakonie- Klinikum, aus dem<br />

examinierten Krankenpfleger<br />

Pflege<br />

der staatlich anerkannte<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger.<br />

Die durchschnittliche<br />

Verweildauer der Patienten<br />

reduzierte sich bundesweit von<br />

14 Tagen (1991) auf 8,3 Tage<br />

(2007), Tendenz weiter fallend.<br />

Während zu Beginn meiner<br />

Tätigkeit nur examiniertes<br />

Pflegepersonal auf Station<br />

arbeitete, sind jetzt zusätzlich<br />

eine Stationssekretärin,<br />

eine Stationsassistentin und<br />

stunden weise eine Versorgungs-<br />

sowie eine Menüassistentin<br />

auf H8 eingesetzt.<br />

2 3


Them a : Pflege<br />

4<br />

Ursachen hierfür: Der Faktor<br />

Pflege im volks- und betriebswirtschaftlichen<br />

Sinn<br />

wechselt regelmäßig zwischen<br />

den Extremen „knappes Gut“<br />

und Kostenfaktor, den es in<br />

Grenzen zu halten gilt. Außerdem<br />

wurde der Patient zum<br />

„Kunden“ mit wachsenden<br />

Ansprüchen. Die wissenschaftliche<br />

Untersuchung pflegerischen<br />

Handelns durch die<br />

zunehmende Zahl akademisch<br />

ausgebildeter Pflegewissenschaftler<br />

hat die Wichtigkeit<br />

professioneller Pflege verdeutlicht.<br />

Standards, etwa<br />

zur Vermeidung von Druckgeschwüren,<br />

haben Einzug in die<br />

Rechtsprechung gefunden und<br />

müssen umgesetzt werden.<br />

Dafür ist mehr Zeit für die<br />

eigentliche Pflege notwendig.<br />

All diese Entwicklungen haben<br />

natürlich Auswirkungen auf<br />

die tägliche Arbeit der Pflegenden.<br />

Während früher ein<br />

nicht zu unterschätzender Teil<br />

der täglichen Arbeitszeit auf<br />

Reinigungs- und andere fachfremde<br />

Tätigkeiten fiel, liegt<br />

heute der Schwerpunkt bei der<br />

Pflege von kranken Menschen.<br />

Die „fachfremden“ Tätigkeiten<br />

wurden an oben genannte Personengruppen<br />

„outgesourct“.<br />

Aber auch die Pflege an sich<br />

hat sich verändert. Professionelle<br />

Pflege heute verlangt:<br />

Fachkompetenz<br />

Steuerungs- und Planungskompetenz<br />

Beratungskompetenz.<br />

fachkompetent war eine<br />

ausgebildete Pflegekraft schon<br />

immer. Immer neue Erkenntnisse<br />

der Pflegewissenschaft<br />

führen aber dazu, dass nur<br />

durch ständiges Weiterbilden<br />

der Pflegekräfte auf Station<br />

diese Erkenntnisse ihren Weg<br />

von der Theorie in die Praxis<br />

finden. Ein lebenslanges Lernen<br />

ist für heutige Schwestern<br />

und Pfleger Pflicht.<br />

Aufgrund der kurzen Liegezeit<br />

ist die Steuerung und<br />

Planung des Patientenaufenthalts<br />

extrem wichtig. Schon<br />

am Aufnahmetag wird darum<br />

in vielen Fällen das Entlassmanagement<br />

in Gang gesetzt.<br />

Es wird geprüft, ob der Patient<br />

im Anschluss an den Klinikaufenthalt<br />

eine medizinische<br />

Rehabilitation benötigt oder<br />

weiterhin Pflegebedarf besteht,<br />

entweder ambulant zuhause<br />

oder stationär in einem<br />

Pflegeheim. Organisiert wird<br />

beides im Diakonie- Klinikum<br />

vom Sozialdienst bzw. der<br />

Überleitungspflege. Die<br />

Pflegenden auf Station stellen<br />

zusammen mit dem Arzt den<br />

Bedarf fest und stellen die<br />

richtigen Weichen.<br />

„Weichenstellung“ ist auch<br />

Aufgabe der „primary nurse“,<br />

ein Pflegekonzept, das in<br />

vielen Krankenhäusern umgesetzt<br />

oder erprobt wird.<br />

Eine Pflegekraft ist dabei für<br />

die gesamte Planung und<br />

Steuerung des Aufenthalts<br />

eines Patienten zuständig. Sie<br />

ist erste Ansprechpartnerin<br />

für den Patienten und seine<br />

Angehörigen, ohne dass sie<br />

notwendigerweise auch die<br />

eigentliche Pflege durchführen<br />

muss. Diese kann sie<br />

an andere delegieren. Ihre<br />

Hauptaufgabe ist die reibungslose<br />

Koordination. Dazu<br />

gehört auch, Patienten und<br />

Angehörige zu pflegerischen<br />

Fragen, etwa einer möglichen<br />

häuslichen Weiterversorgung,<br />

zu beraten.<br />

Der Beratungsaspekt nimmt<br />

für Pflegende im Krankenhaus<br />

einen immer höheren<br />

Stellenwert ein, auch im<br />

Hinblick auf die Prävention<br />

von Krankheiten (deshalb die<br />

Umbenennung des Berufs).<br />

Aufgrund der kurzen Verweildauer<br />

von Patienten im<br />

Kranken haus ist eine vollständige<br />

Genesung oft nicht<br />

möglich, so dass eine begonnene<br />

Therapie zuhause<br />

fortgeführt werden muss.<br />

Patienten und Angehörige<br />

sind dabei oft überfordert,<br />

z.B. bei der Körperpflege mit<br />

Einschränkungen des Bewegungsapparates,<br />

der Einnahme<br />

von Medikamenten, im<br />

Umgang mit medizinischen<br />

Geräten. Sind Patienten nach<br />

einem Klinikaufenthalt weiterhin<br />

pflegebedürftig, bedeutet<br />

dies auch für Angehörige einen<br />

enormen Einschnitt in ihr<br />

bisheriges Leben. Die Familien<br />

über die Möglichkeiten einer<br />

häuslichen Versorgung aufzuklären,<br />

sie in Pflegetechniken<br />

einzuweisen und bereits in der<br />

Klinik in die Pflege mit einzubeziehen,<br />

ist ein Aufgabenfeld<br />

für Pflegende.<br />

Unsere Arbeit mit Patienten<br />

als „nur“ Pflege zu bezeichnen,<br />

greift zu kurz. Die Pflege<br />

am Patienten ist hoch komplex<br />

und bedarf einer langjährigen<br />

Ausbildung. Pflege auf<br />

einer Allgemeinstation reicht<br />

heutzutage von verschiedenen<br />

Lagerungstechniken,<br />

schmerzarmen Mobilisationen,<br />

aktivierenden oder beruhigenden<br />

Waschungen und<br />

Einreibungen, Beobachtungen<br />

der Haut und des Allgemeinzustands<br />

von Patienten zum<br />

frühzeitigen Erkennen negativer<br />

oder positiver Entwicklungen<br />

bis zur Hilfestellung bei<br />

Ausscheidungen. Auch diesen<br />

Punkt professionell zu betrachten<br />

und anzusprechen ist<br />

nichts, was die Pflege berufe<br />

diskreditiert.<br />

aus der Pflegedirektion:<br />

Sehr geehrte Damen und<br />

Herren,<br />

liebe Schwestern und Brüder,<br />

es freut mich, dass in der<br />

aktuellen <strong>Ausgabe</strong> Berichte<br />

über die Pflege und<br />

Betreuung von Menschen<br />

ein Schwerpunkt sind. Der<br />

Auftrag des Herrn an uns,<br />

Kranke zu heilen, zu pflegen<br />

und zu trösten wird immer<br />

der wichtigste Antrieb für<br />

ein diakonisches Krankenhaus<br />

bleiben – allen Zukunftsängsten<br />

und Sorgen<br />

zum Trotz.<br />

In den Berichten aus den<br />

unterschiedlichen Geschäftsbereichen<br />

erfahren<br />

Sie, wie sich junge und<br />

engagierte Frauen und<br />

Männer in einem Pflegeberuf<br />

ausbilden lassen. Ich<br />

bin dankbar, dass wir vielen<br />

Bewerberinnen und Bewerbern<br />

anschließend einen<br />

Arbeitsplatz im Klinikum<br />

anbieten konnten.<br />

Stationsleitungskonferenz am 22.10.2009 im Nikolaihaus<br />

Der Wandel im deutschen<br />

Gesundheitswesen ist permanent,<br />

die Folgen spüren wir<br />

auch hier im Diak. Besonders<br />

unseren langjährigen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern<br />

bin ich zu Dank verpflichtet;<br />

nur durch sie ist es möglich,<br />

Kontinuität und Sicherheit<br />

in turbulenten Zeiten zu<br />

bewahren.<br />

Auch für das Jahr <strong>2010</strong> stehen<br />

wieder neue Herausforderungen<br />

an. Als Beispiele seien<br />

gezielte und fein abgestimmte<br />

ärztliche, pflegerische und<br />

therapeutische Interventionen<br />

(Erbringung sogenannter<br />

Komplexleistungen) oder die<br />

zunehmende elektronische<br />

Datenverarbeitung genannt.<br />

Ich danke allen, die junge<br />

Menschen im Familien- oder<br />

Freundes- und Bekanntenkreis<br />

auf die pflegerischen Berufe<br />

oder Studiengänge hinweisen<br />

und Mut machen, sich darauf<br />

einzulassen.<br />

Ihr Olaf Blazek, Pflegedirektor<br />

und Team<br />

5


Das Foto zeigt neben den Teilnehmern und Lehrkräften<br />

die Prüfungsvorsitzende Sybille Wörner vom Regierungspräsidium<br />

Stuttgart, die Stellvertretende Pflegedirektorin<br />

Ute Grisebach, den ärztlichen Weiterbildungsleiter<br />

Chefarzt Dr. Karl Rosenhagen und den pflegerischen<br />

Weiterbildungsleiter Rainer Wagner.<br />

hervorragende<br />

leistungen<br />

beim Abschluss der Weiterbildung<br />

Intensivpflege und Anästhesie<br />

ende oktober 2009 schlossen neun Pflegekräfte<br />

den staatlich anerkannten weiterbildungslehrgang<br />

in der Intensivpflege und<br />

anästhesie am Diakonie-Klinikum ab.<br />

Berufsbegleitend hatten sie zwei Jahre lang<br />

ihr Wissen vertieft und in einer praktischen,<br />

schriftlichen und mit der mündlichen Abschlussprüfung<br />

unter Beweis gestellt. Kursinhalte<br />

waren die Grundlagen und spezielle<br />

Schwerpunkte in der Anästhesie und Intensivmedizin<br />

und –pflege, pflegerische und<br />

therapeutische Maßnahmen, psychologische<br />

und kommunikative Aspekte, rechtliche und<br />

organisatorische Belange sowie der Umgang<br />

mit technischen Geräten wie Beatmungs- und<br />

Dialysegeräten. „Es wurde ein sehr hohes<br />

Wissensniveau erreicht, was die Patienten in<br />

einer hoch qualifizierten Betreuung spüren<br />

werden,“ lobte der pflegerische Weiterbildungsleiter<br />

Rainer Wagner.<br />

Im Oktober 2009 begann ein neuer Weiterbildungslehrgang<br />

mit zehn Teilnehmern<br />

aus unterschiedlichen Kliniken, darunter<br />

auch erstmals zwei Pflegekräften aus dem<br />

Klinikum Ansbach.<br />

Herzlichen Glückwunsch den Teilnehmern:<br />

Heike Bäumle, Ruben Hagenmüller, Eva<br />

Krauß, Katharina Nixel und Georg Stein<br />

(Diakonie-Klinikum),<br />

Holger Mittelmeier und Dieter Stoll (Klinikum<br />

Crailsheim)<br />

Bianca Rupp (Klinikum Löwenstein)<br />

Sonja Reuter-Rieß (Fach krankenhaus<br />

Neresheim).<br />

6<br />

Them a : Pflege<br />

Alles was Pflegende tun, muss<br />

aus rechtlichen und zunehmend<br />

finanziellen Gründen<br />

dokumentiert werden – frei<br />

nach dem Motto: Nur was dokumentiert<br />

wurde, wurde auch<br />

gemacht und wird bezahlt.<br />

Die Pflegenden auf Station H8<br />

führen auch die Blutentnahme<br />

und das Legen von Venenverweilkanülen<br />

zur Infusionstherapie<br />

durch, bis vor kurzem<br />

eine ärztliche Aufgabe. Was<br />

unser Hauptanliegen ist und<br />

bleibt, ist die direkte Pflege<br />

der Patienten.“<br />

Annette Vogelmann, Kinderkrankenschwester<br />

und Pflegeexpertin<br />

bestätigt: „Ähnliche<br />

Veränderungen gab es auch in<br />

der Kinderkrankenpflege. Aus<br />

der Kinderkrankenschwester<br />

wurde die Gesundheits- und<br />

Kinderkrankenpflegerin, die<br />

Kinderklinik wurde neu strukturiert<br />

und besteht nun aus<br />

drei Stationen. Die Rahmenbedingungen<br />

wie etwa Einführung<br />

einer Stations assistentin<br />

wurden den anderer Stationen<br />

angepasst – bis auf die<br />

Menue assistenten (sonst<br />

würden die meisten Kinder<br />

täglich Pommes mit Ketchup<br />

bestellen).<br />

Der schon immer bestehende<br />

Anleitungs- und Beratungsbedarf<br />

vieler Eltern und<br />

Angehöriger nimmt in der<br />

Gesundheits- und Kinderkrankenpflege<br />

weiter zu.<br />

Viele Eltern verbringen den<br />

größten Teil mit ihrem Kind im<br />

Kranken haus, wann immer es<br />

möglich ist (viele übernachten<br />

auch auf einem Elternklappbett,<br />

hauptsächlich bei Säuglingen<br />

und Kleinkindern).<br />

Bei den vorherrschenden<br />

Krankheitsbildern auf einer<br />

Allgemeinen Kinderstation<br />

bemerkt man deutliche Veränderungen:<br />

Viele kleinere<br />

chirurgische Eingriffe werden<br />

inzwischen ambulant<br />

durch geführt. Die weiterhin<br />

stationär zu versorgenden<br />

Patienten haben einen meist<br />

höheren und komplexeren<br />

Pflegebedarf. Durch saisonal<br />

bedingte Schwankungen besteht<br />

ein ständiger Wechsel in<br />

der Patientenbelegung(Kinder<br />

haben eine höhere Anfälligkeit<br />

für Infektionskrankheiten).<br />

In der Kinderklinik liegt die<br />

durchschnittliche Verweildauer<br />

derzeit bei 3,5 Tagen. Viele<br />

Kinder kommen zu Untersuchungen<br />

ins Krankenhaus, die<br />

ambulant nicht durchgeführt<br />

werden können – schnelle<br />

Entlassungen sind die Folge<br />

und fordern ein hohes Maß an<br />

Organisation für den Stationsalltag.<br />

Neben der Steuerungs-<br />

und Planungskompetenz, der<br />

Beratungskompetenz ist auch<br />

hier die Fachkompetenz einer<br />

professionellen Pflegekraft<br />

gefordert.“<br />

Der Satz des italienischen<br />

Schriftstellers Giuseppe Tomasi<br />

di Lampedusa beschreibt<br />

die Situation des Gesundheitswesen<br />

in heutiger Zeit ideal:<br />

„Alles muss sich ändern, damit<br />

alles so bleibt wie es ist.“<br />

Damit aus dem Pflegenotstand keine Pflegekrise wird<br />

Impuls: Deutschlands Pflegekräfte brauchen unterstützung<br />

Pfarrer Klaus-<br />

Dieter Kottnik,<br />

Präsident des<br />

Diakonischen<br />

Werks der<br />

Evangelischen<br />

Kirche in<br />

Deutschland e.V.<br />

In Deutschland leben laut<br />

Deutschem Pflegerat zurzeit<br />

rund 2,25 Millionen Pflegebedürftige.<br />

Sie werden von etwa<br />

1,2 Millionen professionell<br />

Pflegenden versorgt. Vor diesem<br />

Hintergrund und der zu<br />

erwartenden Entwicklung ist<br />

eine Diskussion über den Wert<br />

der Pflege dringend notwendig.<br />

Diakonie und Kirche sind sich<br />

einig, dass gute Pflege durch<br />

einen würdevollen Umgang<br />

und eine liebevolle Begleitung<br />

der Menschen geprägt sein<br />

muss. Pflege ist ein Beziehungsgeschehen.<br />

Dieses muss<br />

von gegenseitigem Respekt<br />

und der Anerkennung der<br />

unverbrüchlichen Würde des<br />

Menschen bestimmt sein.<br />

Im Jahr 2050 ist mit geschätzten<br />

3,5 Millionen Pflegebedürftigen<br />

zu rechnen. Es ist<br />

eine zentrale gesellschaftliche<br />

Herausforderung, schon jetzt<br />

die Rahmenbedingungen für<br />

eine zukunfts- und werteorientierte<br />

Pflege zu schaffen.<br />

Für das englische Gesundheitswesen<br />

wurde errechnet,<br />

dass im Jahr 2020 jeder vierte<br />

Schulabgänger einen Pflegeberuf<br />

ergreifen müsste, um<br />

den Bedarf zu decken. Aufgrund<br />

der vergleichbaren<br />

Bevölkerungsstruktur in der<br />

Bundes republik müsste auch<br />

bei uns ein Umdenkungsprozess<br />

einsetzen.<br />

Dazu gehört es bereits heute,<br />

die Bedeutung der Pflege<br />

und der damit verbundenen<br />

Anerkennung des Pflegeberufes<br />

wesentlich mehr<br />

gesellschaftliche Anerkennung<br />

und Akzeptanz zu verschaffen.<br />

Andernfalls ist in Zukunft mit<br />

einem dramatischen Pflegenotstand<br />

zu rechnen, dessen<br />

Konsequenzen sich unmittelbar<br />

an den Pflegebedürftigen<br />

auswirken werden.<br />

Diakonie und Kirche nehmen<br />

die Situation der Pflegenden<br />

bewusst wahr. Mit<br />

Sorge wird die Entwicklung<br />

der Pflege und die schon<br />

längst erreichte Grenze der<br />

Belastbarkeit gesehen. Eine<br />

aktuelle Umfrage des Deutschen<br />

Berufsverbandes für<br />

Pflegeberufe (DBfK) macht<br />

die berufliche Unzufriedenheit<br />

der Pflegenden deutlich. Der<br />

Pflegeberuf ist nicht attraktiv,<br />

ein schneller Berufsausstieg<br />

leider die Regel. Dies bestätigt<br />

auch eine Umfrage des DGB,<br />

nach der unter den 25 meistgenannten<br />

nichtakademischen<br />

Wunschberufen der Pflegeberuf<br />

nicht vorkommt.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

fordert das Diakonische Werk<br />

der Evangelischen Kirche in<br />

Deutschland,<br />

dass das gesetzliche Pflegesystem<br />

die Tariflöhne<br />

respektiert und diese auch<br />

refinanziert<br />

eine ausreichende Personalausstattung,<br />

die eine<br />

Zuwendung an die Pflegebedürftigen<br />

ermöglicht, ein<br />

Burnout der Pflegekräfte<br />

und eine Berufsflucht<br />

verhindert. Hierfür wären<br />

verbindliche Personalbemessungssysteme<br />

ein<br />

Element.<br />

eine stärkere Einbeziehung<br />

der individuellen Bedürfnisse<br />

nicht nur in die Pflegeeinstufung,<br />

sondern auch in<br />

das tatsächliche Pflegegeschehen.<br />

dass die Pflegesätze eine<br />

menschenwürdige und qualitativ<br />

gute Pflege sicherstellen.<br />

Sie haben keinen<br />

„Teilkasko“-Charakter,<br />

sondern entscheiden über<br />

das Wohlbefinden und den<br />

Schutz von Millionen pflegebedürftiger<br />

Menschen.<br />

eine gesellschaftliche Diskussion<br />

über den Wert der<br />

Pflege und darüber, dass<br />

Dienste von Menschen an<br />

Menschen Geld kosten, auch<br />

wenn alle ehrenamtlichen<br />

Unterstützungen greifen.<br />

Wir sind uns unserer Verantwortung<br />

bewusst und stellen<br />

uns der gesellschaftlichen<br />

Herausforderung.<br />

28.04.2009, Quelle: /www.diakonie.de/<br />

diakonie-news-188-damit-aus-dempflegenotstand-keine-pflegekrisewird-5332.htm<br />

7


Them a : Pflege<br />

Beruf mit guten Zukunftschancen:<br />

ausbildung in der Pflege<br />

8<br />

„Ich habe im Diak gelernt“ – das können Tausende von Krankenschwestern<br />

und –pfleger im ganzen land von sich sagen. Die<br />

ausbildung in Pflegeberufen gehört seit gründung des Diaks am<br />

1. februar 1886 zu den ureigensten aufgaben. Damals existierte<br />

noch kein ausbildungsgesetz, sondern die jungen Schwestern<br />

legten ein hausexamen ab. In den 124 Jahren hat sich sehr vieles<br />

gewandelt.<br />

Heute findet die Ausbildung in<br />

Gesundheits- und Krankenpflege<br />

und Gesundheits- und<br />

Kinderkrankenpflege im<br />

Diakonie-Klinikum in integrierten<br />

Kursen statt. Während<br />

der dreijährigen Ausbildung<br />

lernen die Schüler in 2100<br />

Theoriestunden die pflegerischen,<br />

medizinischen und<br />

psychologischen Grundlagen,<br />

aber auch rechtliche und<br />

wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

ihres Berufes kennen.<br />

Der Unterricht wird nach dem<br />

Lernfeldkonzept strukturiert,<br />

bei dem anhand von Problemsituationen<br />

aus dem pflegerischen<br />

Alltag ein Thema<br />

erarbeitet wird. Die konkrete<br />

Anwendung in den mehr als<br />

2500 Praxisstunden erfolgt<br />

auf verschiedenen Stationen<br />

des Diakonie-Klinikums, in<br />

Arztpraxen, in der ambulanten<br />

Pflege, Altenhilfe und Behindertenhilfe.<br />

Im Diakonie-Klinikum beginnen<br />

die neuen Ausbildungskurse<br />

jeweils am 1. April und<br />

am 1. Oktober. Im Klinikum<br />

Crailsheim startet einmal jährlich<br />

ein Kurs in Gesundheits-<br />

und Krankenpflege. Bewerbungen<br />

sind jederzeit möglich.<br />

„Die Schüler haben einen<br />

Beruf mit guten Zukunftschancen<br />

gewählt“, sagt Schulleiterin<br />

Susanne Fischer. Der<br />

Bedarf an Pflegefachkräften,<br />

vor allem von Personen mit<br />

Spezialisierung und Weiterbildungen,<br />

wird in den kommenden<br />

Jahren noch ansteigen.<br />

Dies zeigen Untersuchungen<br />

des Deutschen Berufsverbands<br />

für Pflegeberufe in Berlin.<br />

Es gibt immer mehr ältere<br />

Menschen, auch solche mit<br />

chronischen Erkrankungen.<br />

Parallel dazu verändern sich<br />

die gesellschaftlichen Strukturen,<br />

wodurch die Pflege<br />

durch Angehörige zurückgeht.<br />

Diese Entwicklung eröffnet<br />

ständig neue Berufsmöglichkeiten<br />

innerhalb des Gesundheitssystems.<br />

Die Spezialisierungsmöglichkeiten<br />

sind<br />

groß. Sie liegen beispielsweise<br />

im gerontologischen Bereich,<br />

in der Intensivmedizin, der<br />

Gerontopsychiatrie, im Fallmanagement<br />

oder Wundmanagement,<br />

in der OP- und Endoskopiepflege,<br />

als Hygienefachkraft<br />

oder in der Stomatherapie, um<br />

nur einige zu nennen. Ebenso<br />

entstehen neue Berufsbilder<br />

in den verschiedenen Ebenen<br />

des Managements. So entstanden<br />

unter anderem die<br />

Berufsbilder der Study Nurse,<br />

der Pflegeberater als Casemanager,<br />

der Ernährungsberater,<br />

der Wundmanager oder der<br />

Serviceassistenten. Es gibt<br />

zahlreiche Spezialisierungs-<br />

und Weiterbildungsmöglich-<br />

keiten sowie Studiengänge für<br />

Pflegemanagement, -wissenschaft<br />

und Pflegepädagogik“,<br />

weiß Susanne Fischer.<br />

Im Diakonie-Klinikum bietet<br />

das Bildungszentrum für<br />

Pflegeberufe eine ganze Reihe<br />

an Fort- und Weiterbildungen<br />

an. „Diese stehen nicht nur<br />

Pflegekräften des Diaks<br />

offen, sondern die Kursteilnehmer<br />

kommen aus ganz<br />

Nord-Württemberg, zum Teil<br />

auch aus den angrenzenden<br />

bayrischen Landkreisen“, sagt<br />

Weiterbildungsleiter Rainer<br />

Wagner.<br />

Krankenpflegeausbildung mit hauptschulabschluss<br />

falsche weichenstellung<br />

Keine Dequalifizierung der Pflegeberufe<br />

Durch eine Änderung im Krankenpflegegesetz<br />

hat die alte<br />

Bundesregierung im Sommer<br />

2009 die eingangsvoraussetzung<br />

zur Pflegeausbildung<br />

auf den hauptschulabschluss<br />

oder eine gleichwertige Schulausbildung<br />

abgesenkt.<br />

Die Fachleute der Pflegefachverbände<br />

und der Diakonie<br />

kritisieren dies als<br />

falsche Weichenstellung.<br />

Der Deutsche Evangelische<br />

Krankenhausverband und das<br />

Diakonische Werk der EKD<br />

halten die Neuregelung für<br />

kontraproduktiv zum angestrebten<br />

Ziel, einen künftigen<br />

Mangel an Pflegekräften zu<br />

vermeiden. Vielmehr fürchten<br />

sie die Dequalifizierung<br />

eines anspruchsvollen Berufs:<br />

„Nicht eine Absenkung<br />

der Zugangsvoraussetzung,<br />

sondern eine Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen für<br />

die Pflegeausbildung und für<br />

die in der Pflege Tätigen sind<br />

aus unserer Sicht dringend<br />

erforderlich, um dem Mangel<br />

an qualifizierten Pflegekräften<br />

zu begegnen.“ Veränderte<br />

Anforderungen und Aufgaben<br />

in der Pflege erfordern in Zukunft<br />

beruflich Ausgebildete,<br />

Hochschulabsolventen sowie<br />

unterschiedlich qualifizierte<br />

Assistenz- und Hilfskräfte.<br />

Auch Susanne Fischer, Schulleiterin<br />

der Schule für Pflegeberufe<br />

der Gesundheitsholding<br />

Schwäbisch Hall, kritisiert<br />

die Absenkung der Zugangsvoraussetzung:<br />

„Mit dieser<br />

Entscheidung werden leider<br />

völlig falsche Erwartungen<br />

geweckt: Die Komplexität einer<br />

anspruchsvollen Ausbildung<br />

und die erforderlichen Kompetenzen<br />

für die pflegerische<br />

Versorgung und Betreuung<br />

pflegebedürftiger Menschen<br />

werden hierbei unterschätzt.<br />

Es geht mir nicht um eine<br />

Abwertung des Hauptschulabschlusses,<br />

wohl aber um Kritik<br />

an einer wenig nachhaltigen<br />

politischen Entscheidung,<br />

die die hohen Berufsanforderungen<br />

außer acht lässt.“<br />

Selbstverständlich gibt es<br />

auch unter Hauptschulabgängern<br />

geeignete Personen<br />

für die Ausbildung in einem<br />

Pflegefachberuf. Diese haben<br />

schon immer eine Durchstiegsmöglichkeit<br />

z.B. über<br />

die Krankenpflegehilfeausbildung,<br />

Werkrealschule oder<br />

Berufsfachschulen. Gertrud<br />

Stöcker vom Deutschen<br />

Berufs verband für Pflegeberufe<br />

warnt: „Angesichts<br />

dramatisch schlechter werdenden<br />

Rahmenbedingungen<br />

ist die Berufszufriedenheit der<br />

Pflegefachkräfte so gering wie<br />

nie zuvor.“ Eine Studie belegt,<br />

dass sich viele Schüler schon<br />

während der Ausbildung auch<br />

aus diesem Grund gegen den<br />

Verbleib im Beruf entscheiden.<br />

Da müsste angesetzt werden,<br />

um den Beruf attraktiver zu<br />

machen. Susanne Fischer<br />

jedenfalls ist überzeugt, dass<br />

Pflegeberufe sinnvolle Berufe<br />

mit Zukunft sind: „Ich möchte<br />

junge Menschen ermutigen<br />

mindestens einen guten<br />

mittleren Bildungsabschluss<br />

zu absolvieren, um dann auch<br />

Perspektiven in einem vielseitigen<br />

und sinnerfüllten Pflegeberuf<br />

mit entsprechenden<br />

Weiterqualifizierungsmöglichkeiten<br />

zu haben.“<br />

Schule für Pflegeberufe<br />

Standort Crailsheim:<br />

Tel. 07951 490-195<br />

www.klinikum-<br />

crailsheim.de<br />

Standort Schwäbisch<br />

Hall: Tel. 0791 753- 4172<br />

www.dasdiak.de<br />

Eine Bewerbung ist<br />

jederzeit möglich.<br />

9


Them a : Pflege<br />

„gut umsorgt und zu hause leben“<br />

10<br />

Das sind die wünsche, die die meisten von uns äußern, wenn<br />

sie nach ihren Vorstellungen zu ihrem leben im alter befragt<br />

werden. mit diesem wunsch befasst sich die Trendstudie, die<br />

Professor hammer im auftrag der liga der freien wohlfahrtspflege<br />

erstellt hat.<br />

„Gut umsorgt zu Hause im<br />

Jahr 2020“ – für viele, die jetzt<br />

mitten im Berufsleben stehen,<br />

ist das Alter oder gar die<br />

Pflegebedürftigkeit noch weit<br />

entfernt. Doch es gilt bereits<br />

heute, die Rahmenbedingungen<br />

für die nächsten Jahre<br />

mit zu gestalten.<br />

Hier finden Sie die Ergebnisse<br />

der Studie zusammengefasst:<br />

1. Deutschland ergraut –<br />

Dimensionen des demografischen<br />

Wandels<br />

Das Altern unserer Gesellschaft<br />

bedeutet für die Zukunft<br />

der Pflege:<br />

Einerseits sind immer mehr<br />

Pflegebedürftige auf immer<br />

mehr Pflegepersonen und<br />

mehr finanzielle Ressourcen<br />

angewiesen.<br />

Andererseits sinkt die Zahl<br />

der Pflegepersonen, sei es in<br />

der Familie oder Pflegefachkräfte.<br />

Auch wird es weniger<br />

Beitragszahler für die Kassen<br />

geben.<br />

2. Wer wird gepflegt? – Hilfe-<br />

und Pflegebedürftige<br />

Mit heute rund 340.000 Menschen<br />

gab es in Baden-Württemberg<br />

noch nie so viele Pflegebedürftige<br />

wie heute. Zwei<br />

von drei Pflegebedürftigen<br />

leben zu Hause. Zwei Drittel<br />

sind weiblich. Jede/r zweite<br />

Pflegebedürftige leidet unter<br />

kognitiven Beeinträchtigungen.<br />

Pflegebedürftigkeit ist vor<br />

allem ein Thema jenseits des<br />

80. Lebensjahres. Sie betrifft<br />

immer mehr auch Menschen<br />

mit Migrationshintergrund,<br />

die von den herkömmlichen<br />

Anbietern und Diensten noch<br />

zu wenig erfasst werden.<br />

3. Von wem wird die Pflege erbracht?<br />

– Häusliche Hilfs- und<br />

Pflegearrangements<br />

Noch nie zuvor wurden so viele<br />

pflegebedürftige Menschen<br />

zu Hause gepflegt wie heute.<br />

Neun von Zehn erhalten pflegerische<br />

Hilfen und Betreuung<br />

aus der Familie. Fast zwei<br />

Drittel aller Hauptpflegepersonen<br />

sind über 55 Jahre alt.<br />

Pflege wird überwiegend von<br />

Frauen erbracht, die Pflegetätigkeit<br />

von Männern hat jedoch<br />

innerhalb von 10 Jahren um<br />

50 Prozent zugenommen.<br />

Bei jedem zwölften Pflegebedürftigen<br />

wird die Pflege<br />

von Nachbarn und Bekannten<br />

abgesichert, weil sich die<br />

Familien-Strukturen gewandelt<br />

haben und die Anzahl der<br />

Single- Haushalte gestiegen<br />

ist.<br />

4. Wer sind die Pflegebedürftigen<br />

2020? – Entwicklung des<br />

Pflegebedarfs<br />

Bis 2020 wird die Zahl der<br />

Pflegebedürftigen insgesamt<br />

um rund ein Drittel anwachsen,<br />

die demenziell Erkrankten<br />

werden um 80 Prozent zunehmen.<br />

Die Prognose besagt:<br />

Die Zahl der von Angehörigen<br />

Versorgten steigt um ein Viertel,<br />

40 Prozent mehr werden<br />

von ambulanten Diensten betreut,<br />

der Anteil der stationär<br />

Versorgten wird um ein Drittel<br />

zunehmen.<br />

5. Wer wird 2020 pflegen? –<br />

Prognosen zum Pflegepotenzial<br />

Auch wenn nie zuvor so viele<br />

alte Menschen von ihren<br />

Angehörigen gepflegt wurden,<br />

wird sich die Schere zwischen<br />

zunehmendem Pflegebedarf<br />

und abnehmendem familiärem<br />

Pflegepotenzial weiter öffnen.<br />

Pflege durch Ehepartner und<br />

(Schwieger-)Töchter wird<br />

zurückgehen. Der Bedarf an<br />

professionell Pflegenden wird<br />

bis 2020 um mindestens 40<br />

Prozent steigen. Schon heute<br />

zeichnet sich ein Personalmangel<br />

ab. Die Leistungen der<br />

Pflegeversicherung werden<br />

die Kostensteigerungen in der<br />

Pflege nicht auffangen.<br />

Offene Themen sind die<br />

Entwicklungen der Pflegeversicherung,Arbeitsmarktderegulierungen<br />

in Deutschland<br />

und Europa, Altersarmut<br />

und Polarisierungen des<br />

Pflegemarkts und neue<br />

Technologien.<br />

6. Wie kann häusliche Pflege<br />

unterstützt werden? – Chancen<br />

und Potenziale häuslicher<br />

Pflege<br />

Der demografische Wandel ist<br />

keine Einbahnstraße – einer<br />

wachsenden Zahl von Hochaltrigen<br />

stehen immer mehr<br />

pflegende Ältere gegenüber,<br />

die zum Teil bis ins hohe<br />

Alter noch selbständig leben<br />

können. Pflegende Angehörige<br />

brauchen Unterstützung durch<br />

einen angemessenen Familienlastenausgleich,<br />

bessere<br />

Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Pflege, mehr Beratung und<br />

Entlastungsangebote, qualifizierte<br />

hausärztliche Begleitung,<br />

Wohnraumanpassung,<br />

ein breites Hilfsmittelangebot<br />

und intelligente Technik.<br />

Nachbarschaftlich-professionelle<br />

Unterstützung und<br />

Netzwerke sind zur Stabilisierung<br />

von häuslicher Pflege<br />

unabdingbar.<br />

Diakonie Daheim und die<br />

mit dem Diak verbundenen<br />

Diakonie-Sozialstationen<br />

stellen sich diesen herausforderungen.<br />

Die in der Studie angesprochenen<br />

Punkte werden in<br />

der Konzeption des „Primary<br />

Nursing“ berücksichtigt. Ein<br />

Netzwerk von Pflegefachkräften,Haushaltsassistentinnen<br />

und Ehrenamtlichen<br />

bieten in kleinen Einheiten<br />

vor Ort ein gestaffeltes Angebot.<br />

Das Spektrum reicht<br />

von organisierter Nachbarschaftshilfe,<br />

Entlastung pflegender<br />

Angehöriger, Betreuung<br />

Demenzkranker über die<br />

klassische ambulante Pflege<br />

bis hin zur Intensivpflege,<br />

bei Bedarf auch nachts. Ein<br />

weiterer „Eckpunkt“ ist die<br />

Verankerung in den Kirchengemeinden,Krankenpflegevereinen<br />

und in Kommunen,<br />

als deren Kooperationspartner<br />

Diakonie daheim tätig ist,<br />

damit Menschen gut umsorgt<br />

möglichst lange zu Hause<br />

leben können. Teilstationäre<br />

Angebote wie die Tagespflege<br />

oder Kurzzeitpflege<br />

in der Diak-Altenhilfe und<br />

die Übernahme von Serviceleistungen<br />

im Betreuten<br />

Wohnen runden die Palette<br />

ab.<br />

Diakonie daheim<br />

Salinenstraße 28<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel.: 0791 956 66 15<br />

diakoniedaheim@<br />

dasdiak.de<br />

11


Them a : Pflege<br />

Die hausfrauen vom lene-hofmann-haus arthrose im Knie bereitet Bauchschmerzen<br />

12<br />

Berta S. (name geändert) war zeitlebens eine vorbildliche hausfrau.<br />

Jeden Sonntag bekochte sie ihre große familie. Besonders<br />

beliebt waren ihre flädlessuppe, der Sauerbraten mit Knödel<br />

und natürlich der Kartoffelsalat. „nirgends schmeckts so gut wie<br />

bei oma Berta“, sagten die enkel immer. Doch eine fortschreitende<br />

Demenz und ein oberschenkelhalsbruch führten dazu,<br />

dass sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Sie zog ins<br />

neue lene-hofmann-haus in weikersheim ein. nun hat sie sich<br />

gut eingelebt.<br />

Eine besondere Freude ist<br />

für sie, dass sie weiterhin als<br />

Hausfrau wirken darf. Denn<br />

nur dasitzen und sich ausruhen<br />

ist nicht ihre Sache. „In<br />

den überschaubaren kleinen<br />

Wohngruppen ist der hauswirtschaftliche<br />

Bereich so<br />

konzipiert, dass jederzeit eine<br />

Beteiligung der Bewohner<br />

an den Tätigkeiten möglich<br />

ist“, erklärt Hausleiter Stefan<br />

Haberl. „Die Bewohner werden<br />

ermutigt, aktiv mit zu gestalten<br />

und mitzuwirken. Ob beim<br />

Zubereiten der Mahlzeiten,<br />

Kuchenbacken, beim Putzen,<br />

Wäschewaschen oder Dekorieren,<br />

die Mithilfe der Bewohner<br />

wird als wichtiges Element der<br />

Alltagsgestaltung angesehen.“<br />

Ziel ist es, die Bewohner ihren<br />

Ressourcen entsprechend in<br />

das Haushaltsgeschehen mit<br />

einzubeziehen, so wie es ihnen<br />

gut tut. Dabei geht es nicht nur<br />

darum, einen Apfel zu schnippeln.<br />

Nein, die Bewohner<br />

entscheiden bei der Planung<br />

der Haushaltstätigkeiten mit<br />

und setzen sie mit um. „Montags<br />

war immer Waschtag“,<br />

so sagen Berta S. und ihre<br />

Mitbewohnerinnen. „Zum<br />

Mittagessen gabs dann Eintopf<br />

und eine Quarkspeise.“ Prima,<br />

ein schöner Gemüseeintopf<br />

mit Rindfleisch ist nahrhaft,<br />

gesund und bekömmlich für<br />

die Senioren. Quarkspeise mit<br />

Früchten rundet die Mahlzeit<br />

gut ab. Die Hausfrauen treten<br />

in Aktion, sie waschen, schälen<br />

und schneiden die Zutaten –<br />

selbstverständlich gemeinsam<br />

mit qualifiziertem Personal.<br />

„Wir achten auf eine bedarfsgerechte,<br />

abwechslungsreiche,<br />

ernährungsphysiologisch und<br />

hygienisch einwandfreie und<br />

wohlschmeckende Verpflegung“,<br />

sagt Hauswirtschaftsleitung<br />

Martina Maschler.<br />

„Auch immobile Bewohnerinnen<br />

und Bewohner, die<br />

sich nicht mehr aktiv beteiligen<br />

können, erleben durch<br />

die Geräusche, Gerüche und<br />

Berührung eine Stimulation<br />

der Sinne. Somit sind sie dabei<br />

und in das Geschehen mit<br />

einbezogen.“<br />

Pflegedienstleitung Angela<br />

Hehn erläutert, welche<br />

Konzeption dahinter steht:<br />

„Unser Ziel ist die Gesunderhaltung<br />

bzw. Verbesserung<br />

der körperlichen und geistigen<br />

Leistungsfähigkeit der Bewohner.<br />

Durch Einbezug in die<br />

alltäglichen Verrichtungen im<br />

Haushalt erleben die Senioren<br />

einen sinnvoll strukturierten<br />

Tag, was Lebensqualität und<br />

Lebensfreude steigert.“ Die<br />

Mitarbeiter verantworten die<br />

fachliche, ökonomische und<br />

hygienische Haushaltsführung.<br />

Andere Gewohnheiten und<br />

Bedürfnisse, etwa im eigenen<br />

Zimmer zu essen oder anderen<br />

Tages- und Nachtzeiten,<br />

werden jederzeit berücksichtigt.<br />

Und wenn die Enkel von Berta<br />

S. die Oma besuchen? „Jeder<br />

Wohnbereich verfügt über eine<br />

voll ausgestattete behindertengerechte<br />

Küche. Diese kann<br />

von Bewohnern ebenso wie<br />

von den Angehörigen genutzt<br />

werden“, ermuntert Angela<br />

Hehn. Oma Berta gibt ihre<br />

Familienrezepte und Hausfrauentricks<br />

bestimmt liebend<br />

gerne an die Enkel weiter.<br />

Jeder mensch ist ein besonderes<br />

wesen – ob mit oder<br />

ohne Behinderung. Bei meiner<br />

Tätigkeit als Pflegefachberaterin<br />

der Diak-Behindertenhilfe<br />

entdecke ich jeden Tag<br />

andere fähigkeiten, eigenschaften<br />

und Verhaltensweisen<br />

unserer Bewohner. ein<br />

Beispiel:<br />

Die Bewohnerin Frau Schmid<br />

(Name geändert) ist groß gewachsen,<br />

burschikos gekleidet<br />

und selbstbewusst ihre<br />

Interessen durchsetzend. Sie<br />

redet laut und schlecht artikulierend.<br />

Zugleich überrascht<br />

sie durch ihre schnelle Auffassungsgabe<br />

und ihre sensible<br />

Art.<br />

Durch eine X-Stellung der<br />

Beine zeigte sie ein auffälliges<br />

Gangbild, das sich zunehmend<br />

verschlechterte. Um Frau<br />

Schmid nicht durch Arztbesuche<br />

zu belasten, stellten wir<br />

sie gleich einem Chirurgen im<br />

Diakonie-Klinikum vor. Er diagnostizierte<br />

eine ausgeprägte<br />

Arthrose im linken Knie.<br />

Im Januar <strong>2010</strong> war eine<br />

Operation unumgänglich. Wir<br />

hatten große Bedenken, wie<br />

Frau Schmid den Krankenhausaufenthalt<br />

verkraftet. Wir<br />

stellten uns Fragen um Fragen,<br />

berieten Eventualitäten<br />

um Eventualitäten… Alle hatten<br />

gewisse Bauchschmerzen,<br />

wohl wissend, dass der rechte<br />

Zeitpunkt zur OP gekommen<br />

war.<br />

Kurz vor dem Termin wurde<br />

die Bewohnerin behutsam<br />

darüber informiert.<br />

Am Tag der Einweisung verabschiedete<br />

sich Frau Schmidt<br />

mit: „Ich geh ins Krankenhaus.<br />

Keine Spritze!“.<br />

Im Krankenhaus bezog sie<br />

ein Einzelzimmer. Mit gutem<br />

Zureden ließ sie sich zur<br />

Blutentnahme motivieren.<br />

Thrombosestrümpfe konnte<br />

sie nicht tolerieren, deshalb<br />

wurde darauf verzichtet.<br />

Problematisch war auch die<br />

Fahrt in den OP: Frau Schmid<br />

klammerte sich mit beiden<br />

Händen am Türrahmen fest.<br />

Mit dem operierenden Arzt<br />

wurde vereinbart, dass das<br />

Knie gut verbunden und mit<br />

einer zusätzlichen Schiene<br />

geschützt werden sollte. Es<br />

war schwer einzuschätzen, ob<br />

Frau Schmid Pflaster, Verbände,<br />

Infusionen und Drainagen<br />

tolerieren würde.<br />

Überraschend für alle war,<br />

dass sie stolz auf ihren dicken<br />

Verband war und die Bettruhe<br />

bis zum zweiten Tag einhielt.<br />

Nach der ersten Mobilisation<br />

regelte sie selbst, wann und<br />

wie lange sie aufstehen wollte.<br />

Den Gehwagen lehnte sie kategorisch<br />

ab, aber sie verhielt<br />

sich ganz vorsichtig beim<br />

Laufen. Sie fand eine gute Mischung<br />

aus Ruhe und Aktivität.<br />

Häufig legte sie sich ins Bett,<br />

schaute Zeitschriften an oder<br />

baute mit Legosteinen.<br />

Als der Krankengymnast die<br />

ersten Gehversuche ohne<br />

Schiene machen wollte,<br />

ließ sie das Abnehmen der<br />

Schiene nicht zu und wehrte<br />

sich energisch. In solchen<br />

problematischen Situationen<br />

wurden „süße Verstärker“<br />

eingesetzt. Zehn Tage nach der<br />

OP konnte sie ins Schöneck<br />

entlassen werden. Erst nach<br />

großer Verabschiedung von<br />

den Schwestern, wurde der<br />

Rollstuhl bestiegen und zum<br />

Taxi gefahren.<br />

Zur Überraschung aller ließ<br />

Frau Schmid die passive krankengymnastische<br />

Behandlung<br />

zu. Inzwischen sind vom Hausarzt<br />

die Fäden der Wunde gezogen<br />

und die Schiene wurde<br />

weit weggeräumt. Frau Schmid<br />

läuft selbständig und macht<br />

einen sicheren Eindruck. Bei<br />

meinem letzten Besuch saß<br />

sie im Dienstzimmer vor dem<br />

Medikamentenschrank und<br />

wollte gerne „ihre Heparin-<br />

Spritze“ wie im Krankenhaus.<br />

Wer hätte dies erwartet!<br />

Genaues Beobachten, richtige<br />

Entscheidungen zur rechten<br />

Zeit, gute Vorarbeit, sich<br />

flexibel einlassen können,<br />

situations orientiertes Handeln<br />

und Entscheiden – dies ist<br />

nötig, wenn sich die Pflegesituation<br />

beim Bewohner verändert.<br />

Gerade dies erlebe ich<br />

als Bereicherung in meinem<br />

Arbeitsalltag als Pflegefachberaterin<br />

und nehme diese<br />

Herausforderungen gerne an.<br />

Annegret Wolfart,<br />

Pflegefachberaterin der<br />

Diak-Behindertenhilfe<br />

13


Them a : Pflege<br />

auf ein wort – Zeit und Pflege<br />

14<br />

Ein Mensch ist unterwegs.<br />

Er hat keine Zeit. Dringende<br />

Geschäfte warten auf ihn.<br />

Jetzt nur noch durch dieses<br />

Tal aufsteigen, noch ein paar<br />

Wegkurven, dann erreicht er<br />

sein Ziel. Doch dann kommt<br />

es anders. Ein Zwischenfall.<br />

Er kommt zu Fall. Alle Pläne<br />

werden zunichte gemacht,<br />

alle Termine platzen. Jetzt hat<br />

er andere Sorgen. Hilft mir<br />

jemand? Nimmt sich jemand<br />

Zeit. Gibt es einen, der sich<br />

bewusst seinem Termindruck<br />

entzieht und seine Aufmerksamkeit<br />

mir schenkt? Immerhin,<br />

er ist schwer verletzt. Da<br />

müsste doch jeder ein Einsehen<br />

haben.<br />

Ein erster kommt des Wegs.<br />

Er ist unterwegs, er hat keine<br />

Zeit, dringende Geschäfte<br />

warten auf ihn. Jetzt nur noch<br />

durch dieses Tal aufsteigen, ….<br />

– da sieht er den Mitmenschen<br />

auf der Straße liegen. Soll ich<br />

mir Zeit nehmen? fragt er sich.<br />

Zeit ist Geld und außerdem<br />

kommt bestimmt jemand, der<br />

mehr Zeit hat. Er zieht weiter,<br />

seinem Ziel entgegen.<br />

Ein zweiter kommt. Zeit hat<br />

auch er keine. Termine rufen<br />

und so zieht auch er weiter. Es<br />

werden andere kommen, die<br />

haben Zeit und Sachkunde, so<br />

mag er gehofft haben.<br />

Es kommt ein dritter. Er hat<br />

keine Zeit. Dringende Geschäfte<br />

warten auf ihn. Jetzt<br />

nur noch dieses Tal aufsteigen<br />

… – da sieht er den Verletzten.<br />

Wie schön wäre es, wenn<br />

nun jemand käme, der gut<br />

im Pflegen von Kranken ist,<br />

jemand, der viel Zeit hat,<br />

denkt auch er. Doch es kommt<br />

niemand. Und da trifft er eine<br />

Entscheidung. Er nimmt sich<br />

Zeit. Das ist ökonomisch wenig<br />

sinnvoll und bringt auch andere<br />

Schwierigkeiten mit sich.<br />

Und doch lässt er sich darauf<br />

ein und gibt gerade dadurch<br />

ein exemplarisches Beispiel<br />

christlichen Helfens. Dabei<br />

ist er gar kein Christ. Noch<br />

nicht einmal Jude ist er. Jesus<br />

erzählt die Geschichte vom<br />

Helfen und Pflegen und stellt<br />

einen Ausländer aus Samarien<br />

in den Mittelpunkt. (Lukas 10,<br />

25-37). Ohne fromme Hintergedanken<br />

tut der Samariter,<br />

was zu tun ist. Er tut das<br />

menschlich Selbstverständliche,<br />

das eben gerade nicht<br />

mehr selbstverständlich ist,<br />

wenn das menschliche Herz<br />

von Sachzwängen und Zeitdruck<br />

verschüttet wurde.<br />

Als er ihn sah, jammerte er<br />

ihn; und er ging zu ihm, goss<br />

Öl und Wein auf seine Wunden<br />

und verband sie ihm, hob ihn<br />

auf sein Tier und brachte ihn<br />

in eine Herberge und pflegte<br />

ihn. Es entspricht wohl kaum<br />

mehr den modernen Erkenntnissen<br />

der Krankenpflege, Öl<br />

und Wein auf die Wunden zu<br />

gießen. Doch daran, dass man<br />

sich Zeit nehmen muss für die<br />

Pflege, hat sich nichts geändert.<br />

Damit ist nicht nur ein individuelles<br />

Problem markiert,<br />

sondern eine politische Frage<br />

aufgeworfen: Wie viel Zeit gewähren<br />

wir den Pflegenden?<br />

Wer weiß, auf welche Geschäfte<br />

der Samariter verzichten<br />

musste, welche Termine<br />

er platzen ließ, wer seine<br />

möglichen eigenen Gewinne<br />

einstreichen konnte. Barmherzigkeit<br />

und Pflege kosten Zeit<br />

und Geld. Es war schon immer<br />

eine grundsätzliche Entscheidung,<br />

was mir und meiner<br />

Gesellschaft das wert ist.<br />

Grenzenlos ist die Nächstenliebe<br />

des Samariters aber<br />

auch nicht. Seine Menschenfreundlichkeit<br />

kennt durchaus<br />

Grenzen. Am nächsten Tag zog<br />

der Samariter zwei Silbergroschen<br />

heraus, gab sie dem<br />

Wirt und sprach: Pflege ihn;<br />

und wenn du mehr ausgibst,<br />

will ich dir‘s bezahlen, wenn<br />

ich wiederkomme. Man könnte<br />

sagen, er achtete auf seine<br />

Ressourcen. Nicht er allein<br />

rettet die Welt. Er tut das<br />

seine, andere sollen das ihre<br />

tun. Jetzt kann er seine Reise<br />

wieder fortsetzen, seinen eigenen<br />

Geschäften nachgehen<br />

im Vertrauen, dass die Pflege<br />

des Wirtes ebenso gut sein<br />

wird. Freilich fühlt er sich noch<br />

weiter verantwortlich, möchte<br />

sogar weiterhelfen, wenn das<br />

Geld nicht reichen sollte. Tun<br />

und Lassen kommen bei ihm<br />

in eine gute Balance.<br />

So ermuntert die Geschichte<br />

zu beidem, zum Zeitnehmen<br />

und Tun des Guten, und zum<br />

Lassen und Begrenzen der<br />

eigenen Opferbereitschaft.<br />

Gute Pflege bedarf der Zeit<br />

und Leidenschaft des einzelnen.<br />

Sie bleibt aber eine Verantwortung<br />

aller miteinander.<br />

Da sprach Jesus: So geh hin<br />

und tu desgleichen!<br />

Dr. Andreas Hinz<br />

Bei der Investitur v.l. Pfarrer Stephan Zilker, Oberin Pfarrerin Jenny Robbert,<br />

Pfarrer Dr. Andreas Hinz und die Zeugen Traude Blasenbrey (Waiblingen) und<br />

Pfarrer Martin Staib (Winnenden)<br />

Pfarrer Dr. andreas hinz vorgestellt<br />

Neuland betreten hat Dr.<br />

Andreas Hinz, als er am<br />

1. September 2009 Geschäftsführender<br />

Pfarrer<br />

im Evangelischen Diakoniewerk<br />

wurde. „Ich erlebte<br />

eine positive, einladende<br />

Atmosphäre“, sagt er. Die<br />

Leitung der Ausbildung für<br />

Pflegediakone ist für ihn<br />

schon fast ein Heimspiel,<br />

denn er besitzt 10 Jahre<br />

Lehrerfahrung.<br />

Das Lernen und das Betreten<br />

von Neuland – es zieht<br />

sich wie ein roter Faden<br />

durch die Biografie von Dr.<br />

Andreas Hinz.<br />

Theologie hat er im damals<br />

noch geteilten Berlin<br />

studiert. Dabei lernte er<br />

eine andere Welt kennen,<br />

etwa im Praktikum bei der<br />

Bahnhofsmission im Drogenmilieu<br />

am Bahnhof Zoo<br />

und der jahrelangen Betreuung<br />

eines Schwerkranken<br />

bis zu dessen Tod. Hinz<br />

studierte sogar ein Semester<br />

in Ostberlin: „Richard<br />

Schröder war ein hervorragender<br />

Theologieprofessor“,<br />

und verbrachte den Herbst<br />

1989 im Praktikum in Zwickau.<br />

Als Pfarrer blieb ihm<br />

sein Bildungshunger: Als<br />

nächstes wird die klinische<br />

Seelsorgeausbildung folgen.<br />

Er freut sich darauf: „Ich bin<br />

immer noch neugierig und<br />

lernfreudig.“<br />

In seiner Feizeit, lockt ihn<br />

das Theater – nicht nur als<br />

Zuschauer, sondern auch als<br />

Laienschauspieler. Um seine<br />

Kraftreserven aufzutanken,<br />

gönnt er sich jedes Jahr eine<br />

Auszeit beim Wandern auf dem<br />

Jakobsweg in Deutschland.<br />

Der 47-Jährige wuchs in Bönnigheim<br />

im Landkreis Ludwigsburg<br />

auf. Nach dem Abitur<br />

1983 studierte er evangelische<br />

Theologie in Berlin und Tübingen.<br />

Von 1992 bis 1994 war er<br />

Vikar in Metzingen, anschließend<br />

Pfarrer in Laupheim bei<br />

Ulm. Berufsbegleitend studierte<br />

er in dieser Zeit Erziehungs-<br />

und Sozialwissenschaften<br />

(M.A.) an der Fernuniversität<br />

Hagen. Von 1997 bis 2003 war<br />

er als Studienassistent an der<br />

Pädagogischen Hochschule in<br />

Schwäbisch Gmünd im Institut<br />

für Theologie und Religionspädagogik<br />

tätig. Er promovierte<br />

2002 zum Dr. paed. Ab März<br />

2004 war er Pfarrer in Waiblingen-Neustadt<br />

in Stellenteilung<br />

mit seiner Frau, die ebenfalls<br />

Pfarrerin ist. Ab 2005 war er<br />

zudem für die Pfarrstelle Birkmannsweiler-Höfen-Baach<br />

bei Winnenden zuständig. Das<br />

Ehepaar Hinz hat zwei Kinder<br />

im Alter von 14 und 17 Jahren<br />

und wohnt in Waiblingen-Neustadt.<br />

Dr. Hinz tritt die Nachfolge<br />

von Georg Ottmar an, der<br />

Dekan in Weinsberg wurde.<br />

15


K lInIKum<br />

ausweitung der Kardiologie<br />

Professor Dr. Alexander Bauer weiterer kardiologischer Chefarzt<br />

Privatdozent<br />

Dr. Lothar Jahn<br />

und Professor<br />

Dr. Alexander<br />

Bauer vor dem<br />

Linksherzkathetermessplatz<br />

im<br />

Diak<br />

Seit Januar <strong>2010</strong> ist Chefarzt<br />

Professor Dr. Alexander Bauer<br />

sowohl im Diakonie-Klinikum<br />

als auch am Klinikum Crailsheim<br />

als Kardiologe tätig.<br />

Damit ist die kardiologische<br />

Versorgung an beiden Standorten<br />

vernetzt und erweitert.<br />

Das Spezialgebiet von Professor<br />

Bauer (43) ist die Behandlung<br />

von Herzrhythmus-Störungen.<br />

Chefarzt Privatdozent<br />

Dr. med. Lothar Jahn, der vor<br />

10 Jahren die Kardiologie im<br />

Diak baut zweiten Linksherzkathetermesspatz<br />

Das Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall<br />

schafft dieses Jahr einen zweiten Linksherzkathetermessplatz<br />

an. Die Eingriffe<br />

zur Beseitigung von Herzrhythmusstörungen<br />

dauern relativ lange, vier Stunden<br />

sind keine Ausnahme. Beim Herzinfarkt<br />

aber kommt es auf schnelle Hilfe an. Um<br />

Verzögerungen zu vermeiden und die Abteilung<br />

optimal auszulasten, sind deshalb<br />

zwei Linksherzkathetermessplätze in<br />

direkter Nähe sinnvoll. Ein Mappinggerät<br />

zur dreidimensionalen Darstellung des<br />

Herzens kommt hinzu.<br />

Diakonie-Klinikum aufbaute<br />

– im Jahr 2000 wurde der<br />

Linksherzkathetermessplatz<br />

eingerichtet – und zu einer<br />

sehr angesehenen Klinik<br />

entwickelte, freut sich über die<br />

Ausweitung des Behandlungsspektrums<br />

um den Schwerpunkt<br />

kardiale Elektrophysiologie.<br />

Er kennt seinen neuen<br />

Kollegen schon seit langem,<br />

beide kommen vom Universitätsklinikum<br />

Heidelberg.<br />

In Crailsheim schlägt Professor<br />

Dr. Bauer in der Nachfolge<br />

des bisherigen Chefarztes,<br />

Privatdozent Dr. med. Heinrich<br />

Bechtold, ein neues Kapitel in<br />

der Kardiologie auf. Er baut<br />

einen zusätzlichen kardiologischen<br />

Schwerpunkt auf und<br />

erweitert das Leistungsspektrum<br />

deutlich. Standard wird<br />

die Diagnostik und Behandlung<br />

von Herzrhythmusstörungen<br />

inklusive Einsetzen von<br />

Schrittmachern und Defibrillatoren.<br />

Zum Leistungsspektrum<br />

in Crailsheim gehören<br />

weiterhin die Diagnostik und<br />

Therapie der Herzkranzgefäßerkrankungen<br />

sowie der<br />

Herzschwäche.<br />

Sowohl in Schwäbisch Hall als<br />

auch in Crailsheim werden im<br />

Rahmen der Elektrophysiologie<br />

Ein- und Zweikammer-<br />

Schrittmacher, Kardioverter<br />

Defibrillatoren (bei Risiko des<br />

„Plötzlichen Herztodes“) und<br />

Event Rekorder (bei unklaren<br />

Bewusstseinsstörungen) implantiert.<br />

Im Linksherzkathetermessplatz<br />

am Diakonie-Klinikum<br />

in Hall diagnostizieren die<br />

Kardiologen bei elektrophysiologischen<br />

Untersuchungen<br />

am Herzen unter anderem<br />

Vorhofflimmern und Vorhofflattern,<br />

„Extraschläge“,<br />

die AV-Knoten-Reentry-<br />

Tachykardie (Herzrasen) oder<br />

das Wolff-Parkinson-White-<br />

Syndrom. Zu den Behandlungsmöglichkeiten<br />

gehören<br />

Ablationen, also Verödungen<br />

von Herzmuskelgewebe im<br />

Herzkatheter. Neu ist die<br />

Implantation von Dreikammer-<br />

Geräten (CRT) zur Resynchronisation<br />

des Herzrhythmus.<br />

Bisher wurden die Patienten<br />

für diese Eingriffe in Spezialzentren,<br />

etwa nach Heidelberg,<br />

überwiesen.<br />

Professor Dr. Alexander Bauer<br />

ist im Kreis Ludwigsburg<br />

aufgewachsen. Er studierte<br />

Medizin in Marburg und<br />

Heidelberg (bis 1995). Von<br />

1996 bis 2009 war er in der<br />

Abteilung für Kardiologie in<br />

Heidelberg tätig, seit 2005 als<br />

Oberarzt – unterbrochen durch<br />

zwei Auslandsjahre an der<br />

renommierten Johns Hopkins<br />

Privatuniversität in Baltimore /<br />

USA. 2006 habilitierte er sich,<br />

im September 2008 wurde er<br />

zum außerplanmäßigen Professor<br />

ernannt. Prof. Dr. Bauer<br />

ist verheiratet, seine Töchter<br />

sind vier und sieben Jahre alt.<br />

Privatdozent Dr. Thomas fritz neuer Chefarzt der Klinik<br />

für unfallchirurgie und orthopädie<br />

Privatdozent Dr. Thomas Fritz<br />

leitet seit 1. August 2009 die<br />

Klinik für Unfallchirurgie und<br />

Orthopädie am Diakonie-<br />

Klinikum Schwäbisch Hall.<br />

Der 53-Jährige bringt fun-<br />

Professor Dr. hans-Peter geisen verabschiedet<br />

Chefarzt Professor Dr. Hans-<br />

Peter Geisen, Leiter des<br />

Instituts für Laboratoriums-<br />

und Transfusionsmedizin im<br />

Diakonie-Klinikum, trat Ende<br />

September 2009 nach 25 Jahren<br />

am Diak in den Ruhestand.<br />

Ihm wurde für seine Verdienste<br />

das Goldene Kronenkreuz der<br />

Diakonie verliehen.<br />

dierte Leitungserfahrung mit,<br />

da er zuvor Chefarzt an der<br />

Unfallchirurgischen Klinik am<br />

St. Vincenz Krankenhaus in<br />

Paderborn war. Er wuchs in<br />

Homburg an der Saar auf und<br />

studierte von 1976 bis 1983 an<br />

der Universität des Saarlandes<br />

Medizin. Während des Studiums<br />

sammelte er Auslandserfahrung<br />

in den USA in Philadelphia<br />

und an der berühmten<br />

Mayo Clinic in Rochester. Von<br />

1984 bis 1999 erfolgte die Ausbildung<br />

zum Chirurgen, Unfallchirurgen<br />

sowie Handchirurgen<br />

an der Chirurgischen<br />

Universitätsklinik Heidelberg.<br />

1999 habilitierte er sich im<br />

Der 62-Jährige stammt aus<br />

der Eifel und studierte Medizin<br />

in Köln und Heidelberg,<br />

wo er 1972 das Staatsexamen<br />

ablegte. Der Laborarzt mit<br />

Zusatzbezeichnung „Transfusionsmedizin,<br />

Medizinische<br />

Mikrobiologe und Infektions-<br />

Epidemiologe“ habilitierte<br />

sich 1980 und wurde 1987<br />

Professor. Berufliche Stationen<br />

waren Bruchsal, Göttingen und<br />

Heidelberg, zuletzt als Leitender<br />

Oberarzt an der Universitätsklinik,<br />

bevor er 1984 als<br />

Chefarzt nach Schwäbisch Hall<br />

kam (als Nachfolger von Dr.<br />

Helmut Jobst).<br />

Unter der Leitung von Professor<br />

Geisen wurde das Labor<br />

stetig ausgebaut und modernisiert.<br />

1987 wurde die Blutbank<br />

gegründet. 1986 wurde Geisen<br />

Fach Chirurgie. Die weitere<br />

Qualifikation im Bereich der<br />

Endoprothetik erfolgte im Klinikum<br />

Aschaffenburg. Danach<br />

erwarb er 2008 die Zusatzbezeichnung<br />

für Orthopädie,<br />

Unfallchirurgie und spezielle<br />

Unfallchirurgie. Privatdozent<br />

Dr. Thomas Fritz ist verheiratet<br />

und hat vier Kinder.<br />

Die Klinik für Unfallchirurgie<br />

und Orthopädie im Diakonie-<br />

Klinikum wurde kommissarisch<br />

von Sektionsleiter Dr.<br />

Dieter Richter geleitet, nachdem<br />

Professor Dr. Hartmut<br />

Siebert zum Jahresende 2008<br />

in Ruhestand getreten war.<br />

zum Krankenhaushygieniker<br />

berufen. Das Labor erbringt<br />

Leistungen für jede Klinik<br />

nicht nur des Diaks, sondern<br />

auch für die Krankenhäuser<br />

der Region.<br />

Professor Geisen hat sich ab<br />

1989 als Ärztlicher Direktor<br />

für die Weiterentwicklung des<br />

Hauses engagiert, ab 2003 als<br />

stellvertretender Ärztlicher<br />

Direktor. Der Ärztliche Direktor<br />

und Chefarztkollege Privatdozent<br />

Dr. Lothar Jahn würdigte<br />

sein hohes Engagement und<br />

seine Führungseigenschaften.<br />

Das Institut für Laboratoriums-<br />

und Transfusionsmedizin<br />

wird nun geleitet von Dr.<br />

Jürgen Völker, der schon viele<br />

Jahre als niedergelassener<br />

Laboratoriumsarzt im Hause<br />

tätig ist.<br />

16 17


SPenDen<br />

wir sagen Danke!<br />

Firma Klafs, Spendensumme<br />

3066 Euro<br />

für Kinderspielplatz.<br />

Alexandra und Melanie<br />

Michelberger,<br />

Spendensumme 150 Euro für<br />

Emma-Weizsäcker-Haus.<br />

Autohaus Mulfinger GmbH,<br />

Spendensumme 1500 Euro für<br />

Frühgeborene<br />

Jugendclub Hütten e.V.,<br />

Spendensumme 500 Euro für<br />

Klinikclowns<br />

Elterngruppe für Früh- und Risikogeborene,<br />

Spendensumme<br />

6500 Euro für Langzeit EKG<br />

Kindergarten St. Franziskus,<br />

Spendensumme 80 Euro für<br />

Kinderklinik<br />

Sparkasse, Spendensumme<br />

2000 Euro für Blätter aus dem<br />

Diak<br />

Allgemeine Spenden für Altenhilfe<br />

(Rollstuhl mit Motor)<br />

Spendenkonto 8002, Sparkasse Schwäbisch Hall Crailsheim, BLZ 622 500 30<br />

von oben nach unten:<br />

Firma Kochendörfer,<br />

Spenden anlässlich<br />

Firmenjubiläum,<br />

Zuschuss zum Kauf<br />

eines Therapietandems<br />

Firma Ottenbacher,<br />

Schneidwerk für<br />

Schneidemaschine<br />

Stammtisch Jahrgang<br />

1937, Spendensumme<br />

500 Euro für Klinikclowns<br />

Firma Trumpp,<br />

Spendensumme<br />

500 Euro für<br />

Transportinkubator<br />

Schirme für die<br />

Klinik-Clowns<br />

ab sofort gibt es bei uns tolle Produkte zu<br />

kaufen. Der erlös fließt in unser Projekt<br />

„Klinikclowns“.<br />

CD von Hans Spielmann „Lach<br />

mal wieder“ für Groß und Klein:<br />

15,00 Euro<br />

Erwachsenenschirme in den<br />

Farben gelb oder orange:<br />

10,00 Euro<br />

Kinderschirme mit den Motiven Hund oder<br />

Frosch: 8,00 Euro<br />

Versandkostenpauschale: 3,00 Euro<br />

Bestellung über:<br />

Patricia Schubert,<br />

Leitung Fundraising,<br />

Telefon: 0791 753-2098<br />

patricia.schubert@<br />

dasdiak.de<br />

18 19


K lInIKum<br />

raum der Stille –<br />

raum der fülle<br />

Mit einer stimmungsvollen<br />

Feier wurde im Klinikum<br />

Crailsheim am 18. November<br />

2009 der „Raum der Stille“<br />

eingeweiht. Der Raum ist nur<br />

wenige Quadratmeter groß,<br />

in warmen Farben schlicht<br />

gestaltet mit vier Stühlen, zwei<br />

Bänken und einem Tisch als<br />

Altar. Darauf stehen eine Rose<br />

und die Figur eines tröstenden<br />

Engels, in der Mitte liegt die<br />

Bibel, darüber hängt ein Stoffbild<br />

mit einer in vielen Farben<br />

leuchtenden Kerze. Auf dem<br />

Boden steht eine Kugellampe,<br />

die ein ganz weiches Licht<br />

ausstrahlt. Er befindet sich<br />

im Erdgeschoss direkt beim<br />

Eingang und steht allen offen,<br />

die einen Ort der Ruhe suchen,<br />

um nachzudenken, zu beten,<br />

zu danken.<br />

Geschäftsführer Dr. Peter<br />

Haun sagte bei seiner Begrüßung:<br />

„Ich wünsche dem<br />

Krankenhaus, den Ärzten und<br />

den Pflegekräften, den Patienten<br />

und Besuchern, dass<br />

der Raum als ein Ort angenommen<br />

wird, an dem wir uns<br />

der Gegenwart Gottes bewusst<br />

werden, an dem wir unsere<br />

Nöte und Sorgen vorbringen,<br />

unsere Gefühle zeigen können,<br />

Trost und Zuversicht finden.<br />

Dann wird dieser Raum der<br />

Stille ein Raum der Fülle.“<br />

Schnelle hilfe für Schlaganfallpatienten:<br />

eröffnung der Schlaganfalleinheit<br />

am 6. november 2009 wurde<br />

die neue Schlaganfalleinheit<br />

(Stroke unit) im Diakonie-<br />

Klinikum offiziell eröffnet. Sie<br />

steht unter der leitung von<br />

oberarzt Dr. mario Schäff-<br />

Vogelsang.<br />

Der Schlaganfall ist jedem ein<br />

Begriff und kann jeden treffen.<br />

„Es handelt sich dabei um<br />

Störungen im Gefäßkreislauf<br />

des Gehirns. Wichtige Symptome<br />

sind Sprachstörungen,<br />

sowie die Halbseitenlähmung“,<br />

erklärt Dr. Mario Schäff-<br />

Vogelsang. „Eine schnelle<br />

Behandlung innerhalb von drei<br />

Stunden kann dem Patienten<br />

maximal helfen“, denn in<br />

diesem Zeitfenster zeigt die<br />

Lysetherapie (intravenöse<br />

Gabe eines gerinnselauflösenden<br />

Medikamentes) den<br />

besten Erfolg. In der neuen<br />

Stroke Unit werden die Patienten<br />

bestmöglich behandelt<br />

und versorgt. In einer Umbauzeit<br />

von sechs Monaten<br />

und mit Kosten in Höhe von<br />

300.000 Euro sind sechs moderne<br />

Überwachungsplätze<br />

entstanden. Die besondere<br />

Gestaltung der Räume, die<br />

durch Spenden in Höhe von<br />

30.000 Euro ermöglicht wurde,<br />

trägt zu einem ganzheitlichen<br />

Wohlbefinden bei. Rund um die<br />

Uhr ist ein Neurologe vor Ort.<br />

Mit der Radiologie, Inneren<br />

Medizin/Kardiologie sowie<br />

Gefäßchirurgie und Neurochirurgie<br />

wird Hand in Hand<br />

gearbeitet. Für die Qualität<br />

dieser Einheit spricht auch die<br />

Pflege. „Mit der Rehabilitation<br />

in Form von Ergotherapie,<br />

Logopädie und Physiotherapie<br />

wird innerhalb von 24 Stunden<br />

nach dem Schlaganfall begonnen,<br />

auch an Wochenenden<br />

und Feiertagen“ sagt Elisabeth<br />

Lay, Leiterin des Therapiezentrums<br />

am Diak. „Ziel der<br />

neuen Stroke Unit ist es auch,<br />

die Bevölkerung und Patienten<br />

zu sensibilisieren. Im Falle<br />

eines Falles sollen Betroffene<br />

oder Angehörige schnell<br />

den Rettungsdienst unter der<br />

Nummer 112 anrufen“ so Dr.<br />

Peter Haun, Geschäftsführer<br />

des Diakonie-Klinikums.<br />

„Keiner soll sich scheuen,<br />

nachts um 3 Uhr zu kommen,<br />

zu jeder Tages- und Nachtzeit<br />

werden Patienten freundlich<br />

und geduldig behandelt“<br />

bekräftigt Chefärztin Dr. Birgit<br />

Herting. Die weit verbreitete<br />

Meinung, dass ein „Schlägle“<br />

schon nicht so schlimm sein<br />

wird, ist falsch: Gerade kleine<br />

Schlaganfälle werden besonders<br />

ernst genommen, weil sie<br />

Vorboten größerer Ereignisse<br />

mit bleibenden Schäden sein<br />

können. Karsten Förstmann,<br />

der pflegerische Leiter der<br />

Aufnahmestation, nennt es so:<br />

„Time is brain – Zeit ist Hirn.“<br />

a lTenhIlfe<br />

„man geht hier rein und fühlt sich wohl“<br />

Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim eingeweiht<br />

Lene-Hofmann-Haus<br />

Wilhelm-Röntgen-Straße 2<br />

97990 Weikersheim<br />

www.dasdiak.de/Altenhilfe<br />

ein wahrer lichtblick ist das<br />

neue Pflegeheim lene-hofmann-haus<br />

in weikersheim,<br />

das seit ende oktober in<br />

Betrieb ist. es kann sich sehen<br />

lassen: eine sehr wohnliche<br />

ausstattung mit warmen<br />

farben und geschmackvoller<br />

einrichtung.<br />

„Man geht hier rein und fühlt<br />

sich wohl“, brachte es der<br />

Weikersheimer Bürgermeister<br />

Klaus Kornberger bei<br />

der Einweihung am 30. November<br />

auf den Punkt. „Mit<br />

der Einweihung des Lene-<br />

Hofmann-Hauses geht ein<br />

Herzenswunsch in Erfüllung.“<br />

Den Weikersheimern liege<br />

daran, ein Heim zu haben, das<br />

ins soziale Umfeld passe, Alt<br />

und Jung verbinde, und dass<br />

Angehörige und Freunde kurze<br />

Wege haben, um Bewohner<br />

zu besuchen. Er dankte dem<br />

Evangelischen Diakoniewerk,<br />

das als Träger „hier Flagge<br />

gezeigt hat.“ Elisabeth Krug,<br />

Sozialdezernentin des Main-<br />

Tauber-Kreises, bestätigte aus<br />

der Sicht der Bedarfsplanung<br />

für die Region: „Sie liegen<br />

hier mit 50 Bewohnerplätzen<br />

in 30 Einzel- und 10 Doppelzimmern<br />

absolut richtig.“ Sie<br />

freute sich, dass das Diak mit<br />

dem Lene-Hofmann-Haus<br />

bereits das dritte Heim im<br />

Kreis eröffnet hat. Der Vorstandsvorsitzende<br />

Pfarrer<br />

Stephan M. Zilker dankte der<br />

Firma Ranft Projektpartner<br />

für die gute Zusammenarbeit<br />

und den Zuschussgebern. Das<br />

Projekt wird vom Land Baden-<br />

Württemberg, dem Landkreis<br />

Main-Tauber und der Stadt<br />

Weikersheim sowie durch die<br />

ARD Fernsehlotterie und den<br />

Neuer Heimbeirat eingesetzt<br />

Diakoniefonds gefördert. Das<br />

Investitionsvolumen liegt bei<br />

rund 5 Millionen Euro. „Wo<br />

wohne ich“ ist eine der wichtigsten<br />

Fragen der Menschen,<br />

sagte Zilker. Er freute sich,<br />

dass es gelungen ist, einen Ort<br />

zu schaffen, „wo sich Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen<br />

wohlfühlen können“, und<br />

wünschte Hausleiter Stefan<br />

Haberl und den Mitarbeitern<br />

alles Gute für ihre Arbeit. Der<br />

beschützte Gartenbereich<br />

richtet sich an den Bedürfnissen<br />

älterer und an Demenz<br />

erkrankter Menschen aus.<br />

Das Lene-Hofmann-Haus ist<br />

nach einer Haller Diakonisse<br />

benannt, die Gemeindeschwester<br />

in Weikersheim war: „Das<br />

Diak steht seit über 120 Jahren<br />

für professionelle Pflege und<br />

wertschätzenden Umgang.“<br />

Im Gottlob-Weißer-Haus und im Nikolaihaus wurde am<br />

19. November ein neuer Heimbeirat gewählt.<br />

Heimbeirat zusammen mit den beiden ausgeschiedenen Mitgliedern<br />

Schwester Irmgard Schroth und Eckhard Frenz<br />

(von links nach rechts): Josef Henke, Schwester Irmgard Schroth, Schwester<br />

Erna Hornberger, Marie-Luise Scheufler, Eckhard Frenz, Edith Gsell, Gerda<br />

Kraft, Karin Schmidt, Klaus Horter, Hausleitung Margarete Greiner<br />

20 21<br />

Blick in den<br />

Speisesaal


Von Per Sonen<br />

abschied von Pfarrerin gisela Schwager<br />

Pfarrerin Gisela Schwager und Pfarrer Stephan M. Zilker,<br />

Vorstandsvorsitzender des Evang. Diakoniewerkes<br />

Gisela Schwager (48) stammt aus Abstatt.<br />

Nach ihrem Theologiestudium in Tübingen<br />

und Basel war sie Vikarin in Untertürkheim<br />

und anschließende Pfarrerin z.A. in<br />

Oberderdingen. Es folgten zwei Jahre (als<br />

Pfarrerin z.A.) in der Diakonissenanstalt<br />

Stuttgart. Von 1994 bis 2001 war Gisela<br />

Schwager geschäftsführende Pfarrerin<br />

in der Gustav-Werner-Kirche in<br />

Stuttgart-Feuerbach.<br />

renate fischer ist seit anfang<br />

Januar <strong>2010</strong> als geschäftsbereichsleitung<br />

in der Diak-<br />

Behindertenhilfe tätig.<br />

Die 49-jährige Sozialpädagogin<br />

und Betriebswirtin ist<br />

zuständig für 184 erwachsene<br />

Menschen mit geistiger und<br />

mehrfacher Behinderung in<br />

der Behindertenhilfe Schöneck<br />

mit seinen Außenwohngruppen<br />

in Schwäbisch Hall und in<br />

der Behindertenhilfe Vellberg,<br />

die von über 200 Mitarbeitenden,<br />

meist Teilzeitkräfte,<br />

betreut und begleitet werden.<br />

am 1. adventssonntag wurde<br />

Pfarrerin gisela Schwager aus<br />

dem evangelischen Diakoniewerk<br />

verabschiedet, da sie<br />

am 1. Januar <strong>2010</strong> eine neue<br />

Stelle als Seelsorgerin in der<br />

Kinderklinik Tübingen antrat.<br />

Sie hatte seit 2001 die Pfarrstelle<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

„Jugend und Schule“ inne.<br />

Dazu gehörten nicht nur der<br />

Ethikunterricht an den Pflegeschulen<br />

des Diaks, sondern<br />

auch die Leitung der Fachweiterbildung<br />

Diakonie. Im<br />

Seelsorgeteam des Diakonie-<br />

Klinikums war sie zuständig<br />

für die Frauenklinik und<br />

Geburtshilfe. Hier setzte sie<br />

Schwerpunkte mit Segnungsfeiern<br />

für neugeborene Kinder<br />

und ihre Familien. Aber auch<br />

die Begleitung von Eltern, die<br />

ihr Kind während der Schwangerschaft<br />

verloren haben,<br />

war ihr ein großes Anliegen.<br />

Mehrmals im Jahr bestattete<br />

renate fischer leitet die Diak-Behindertenhilfe<br />

Renate Fischer stammt aus<br />

Ulm und wohnt mit ihrem<br />

Mann in Waiblingen. Sie war<br />

von 2001 bis Ende 2009 als Geschäftsführerin<br />

und Heimleiterin<br />

am Aufbau einer kleineren<br />

Einrichtung für körperlich und<br />

mehrfach behinderte Menschen<br />

in Ostfildern beteiligt.<br />

Davor arbeitete sie beim Landeswohlfahrtsverband<br />

im Referat<br />

Sozialplanung. Sie freue<br />

sich auf die Aufgabe, innerhalb<br />

des Evangelischen Diakoniewerkes<br />

mit seinen verschiedenen<br />

Geschäftsbereichen die<br />

sie totgeborene Kinder unter<br />

500 Gramm (Fehlgeburten)<br />

auf dem Haller Waldfriedhof.<br />

Ihre seelsorgerliche Arbeit<br />

im Brustzentrum Hohenlohe<br />

der Frauenklinik war ebenfalls<br />

sehr geschätzt. Gisela<br />

Schwager führte die Reihe<br />

der Segnungs- und Salbungsgottesdienste<br />

ein, die mehrmals<br />

im Jahr im Diak gefeiert<br />

werden. Mit ihrer kreativen Art<br />

verwirklichte sie Projekte wie<br />

einen „lebendigen Adventskalender“<br />

im Diakonie-Klinikum<br />

quer durch alle Stationen. Für<br />

das Schülerprojekt „Beten im<br />

Krankenhaus“, bei dem sie<br />

federführend war, erhielten<br />

die Pflegeschulen 2008 sogar<br />

einen Preis des Diakonischen<br />

Werkes Württemberg. Im<br />

Dekanat initiierte sie das<br />

Ökumenische Trauernetzwerk<br />

Schwäbisch Hall mit und gestaltete<br />

Gedenkgottesdienste<br />

für Trauernde in der Kirche St.<br />

Markus Schwäbisch Hall mit.<br />

Behindertenhilfe zu gestalten,<br />

so Fischer: „Die Kombination<br />

ist spannend.“ Ihre liebsten<br />

Freizeitbeschäftigungen sind<br />

Musik, Lesen, Radfahren,<br />

Wandern und Schwimmen.<br />

Die Diak-Behindertenhilfe<br />

wurde im Jahre 1900 gegründet,<br />

vor 30 Jahren wurde das<br />

Schöneck bezogen. Renate<br />

Fischer ist seitdem die fünfte<br />

Leiterin der Behindertenhilfe<br />

nach Maria Zimmermann,<br />

Ingrid Kettner, Helmut Braun<br />

und Ralf Janzik.<br />

DI a KonIe Da heIm<br />

120 Jahre gemeindekrankenpflege in Schwäbisch hall<br />

Von der Diakonisse über die Diakoniestation zu Diakonie daheim<br />

Im oktober 2009 feierte der ambulante Pflegedienst „Diakonie<br />

daheim“ sein 120-jähriges Jubiläum. Damit ist auch ein Stück<br />

Sozialgeschichte und Stadtgeschichte verbunden.<br />

Im Herbst 1889 begannen<br />

die ersten Diakonissen als<br />

Gemeindeschwestern in<br />

Schwäbisch Hall zu wirken.<br />

Sie wurden aus der damaligen<br />

Diakonissenanstalt entsandt,<br />

die 1886 mit dem Ziel gegründet<br />

worden war, ein Netz von<br />

Gemeindestationen in unserer<br />

Region zu schaffen. Damit<br />

begann eine segensreiche Wirkungsgeschichte,<br />

die bis heute<br />

andauert. Von der Diakonisse<br />

über die Diakoniestation zu<br />

Diakonie daheim – der Auftrag<br />

bleibt gleich: Kranke zu pflegen<br />

als Ausdruck christlicher<br />

Nächstenliebe. Von Beginn an<br />

bestand eine enge Partnerschaft<br />

zwischen den Kirchengemeinden,<br />

dem Diak und dem<br />

Krankenpflegeverein.<br />

Gemeindepflege war 1889<br />

noch ein Novum, sowohl für<br />

die Bevölkerung als auch für<br />

die Kirchen. Ab 1904 hatten<br />

die Schwestern ihre Wohnung<br />

im Brenzhaus. Ein wichtiger<br />

Schritt erfolgte 1931, als<br />

die Gemeindestation an die<br />

Kirchengemeinde überging.<br />

Bisher wurde sie von der Hospitalpflege<br />

getragen.<br />

Zum 60-jährigen Bestehen<br />

wurde 1950 eine Statistik<br />

erhoben: Seit 1900 pflegten die<br />

Diakonissen in Hall insgesamt<br />

19 519 Kranke. Mobilität war<br />

natürlich immer ein wichtiges<br />

Thema: Laut Gestellungsvertrag<br />

von 1950 zwischen<br />

Diak und Ev. Kirchengemeinde<br />

stand der Schwester ein<br />

Fahrrad oder Motorrad zu,<br />

1964 war von einem Auto die<br />

Rede, „wegen der Höhenunterschiede<br />

und Entfernungen.“<br />

Mit Herbert Wörner begann in<br />

der „Schwesternstation“ im<br />

Rollhof 1974 eine neue Ära: Er<br />

war der erste Mann in der Gemeindekrankenpflege.<br />

Damals<br />

eine Sensation!<br />

1977 gründete der Ev. Kirchenbezirk<br />

Schwäbisch Hall die<br />

beiden Diakoniestationen<br />

Schwäbisch Hall und Kochertal/Ilshofener<br />

Ebene. 1995<br />

trat die Pflegeversicherung in<br />

Kraft, wirtschaftliche Fragen<br />

und Qualitätssicherung nahmen<br />

immer mehr Raum ein.<br />

2004 kamen der Ev. Kirchenbezirk<br />

und das Ev. Diakoniewerk<br />

Schwäbisch Hall überein, dass<br />

das Diak die beiden Diakoniestationen<br />

übernimmt. Die<br />

Zeit war reif für ein Netzwerk<br />

zwischen dem Ev. Kirchenbezirk<br />

Schwäbisch Hall, den Ev.<br />

Kirchengemeinden, den Krankenpflegvereinen<br />

und dem<br />

Diak. 2005 wurde „Diakonie<br />

daheim“ mit neun Pflegeteams<br />

gegründet.<br />

120 Jahre Gemeindekrankenpflege<br />

– damals wie heute gilt:<br />

Dem Diak mit seiner Gemeinschaft<br />

der Haller Schwestern<br />

und Brüder ist die enge<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Kirchengemeinden und Krankenpflegevereinen<br />

vor Ort ein<br />

zentrales Anliegen, um miteinander<br />

den Auftrag von Jesus<br />

Christus, Kranke zu besuchen<br />

(Matthäus 25), zu erfüllen.<br />

22 23


uST SePTemBer oKToBer noVemBer DeZemBer Januar auguST SePTemBer oKToBer noVemBer DeZemBer Januar auguST SePTemBer oKToBer noVemBer DeZemBer Jan<br />

Chronik der ereignisse<br />

Nachrichten aus dem Diak kurz und bündig<br />

august:<br />

1 August:<br />

Privatdozent Dr. Thomas Fritz beginnt als<br />

Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und<br />

Orthopädie seinen Dienst.<br />

September:<br />

14. bis 25. September:<br />

Die angehenden Schülerinnen und Schüler<br />

der Pflegeschulen sind vor Ausbildungsbeginn<br />

zum Biblisch-Diakonischen Seminar<br />

im Mutterhaus.<br />

19. September:<br />

Beim Nikolaihaus-Flohmarkt gibt es<br />

Schnäppchen, Hausrat, Kleinmöbel, Krimskrams,<br />

Bücher und mehr zu erwerben.<br />

20. September:<br />

Das Diak wirkt mit einem Stand beim<br />

Freundschaftstag der Stadt Schwäbisch<br />

Hall mit.<br />

20. September:<br />

Pfarrer Dr. Andreas Hinz wird mit einem<br />

Festgottesdienst als geschäftsführender<br />

Pfarrer im Diak eingesetzt.<br />

22. September:<br />

Die Schüler der Gesundheits- und Krankenpflege<br />

sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege<br />

legen ihr Examen ab.<br />

25. September:<br />

Mit einer Feier wird Prof. Dr. Hans-Peter<br />

Geisen, Chefarzt des Instituts für Laboratoriums-<br />

und Transfusionsmedizin in den<br />

Ruhestand verabschiedet und Privatdozent<br />

Dr. Thomas Fritz als neuer Chefarzt der<br />

Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie<br />

begrüßt.<br />

26. September:<br />

Bei der Reihe „Das Diak im Gespräch“ geht<br />

es um unterstützte Kommunikation.<br />

29. September:<br />

Der Medizinisch-Ethische Gesprächskreis<br />

veranstaltet einen Abend zum Thema „Umgang<br />

mit knappen Ressourcen“.<br />

oktober:<br />

1. Oktober:<br />

Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

im Klinikum Crailsheim erhält mit<br />

Kurt Weber einen neuen leitenden Arzt.<br />

Dr. Thorsten Möhlig wird Oberarzt der<br />

Chirurgischen Klinik II (Unfallchirurgie und<br />

Orthopädie).<br />

In der Ausbildung zur Gesundheits- und<br />

Krankenpflege sowie Gesundheits- und<br />

Kinderkrankenpflege startet ein neuer<br />

integrativer Kurs.<br />

Ein neuer Weiterbildungskurs „Intensivpflege<br />

und Anästhesie“ beginnt.<br />

4. Oktober:<br />

Am Erntedankfest findet das traditionelle<br />

Schwestern-, Brüder- und Mitarbeiterjubiläum<br />

statt.<br />

6. Oktober:<br />

Mit einem Festakt wird das 100-jährige Jubiläum<br />

des Krankenhauses in Gaildorf gefeiert. Es<br />

schließt sich im Oktober eine ärztliche Vortragsreihe<br />

an.<br />

7. Oktober:<br />

Beim Ruheständler-Nachmittag treffen sich<br />

viele ehemalige Mitarbeiter.<br />

10. Oktober:<br />

Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse stehen<br />

im Mittelpunkt eines Patiententags.<br />

15. Oktober:<br />

Die Diakonie in Württemberg gedenkt der<br />

Opfer der Euthanasiemorde anlässlich des 70.<br />

Jahrestags der Beschlagnahmung des Samariterstifts<br />

Grafeneck durch die Nationalsozialisten.<br />

Aus dem Diak kamen durch die Euthanasieaktion<br />

181 Personen zu Tode.<br />

18. Oktober:<br />

Bei einem Konzert in der Auferstehungskirche<br />

musiziert die Sängerin Barbara Müller mit<br />

einem Ensemble.<br />

16. Oktober:<br />

Bei einem Empfang im Brenzhaus feiert Diakonie<br />

daheim das 120-jährige Bestehen der<br />

Gemeindekrankenpflege in Schwäbisch Hall.<br />

Am 18. Oktober wird ein Festgottesdienst in<br />

der Kirche St. Michael gefeiert.<br />

17. Oktober:<br />

Riesiges Interesse an Pflegeberufen herrscht<br />

beim Berufsinfotag im Schulzentrum West.<br />

21. Oktober:<br />

Bei einem Informationstag lernen neue Mitarbeitende<br />

das Diak kennen.<br />

24. Oktober:<br />

Bei der Reihe „Das Diak im Gespräch“ spricht<br />

Prälat i.R. Martin Klumpp aus Stuttgart zum<br />

Thema „Eure Alten sollen Träume haben –<br />

Was geschieht, wenn Menschen altern?“<br />

25. Oktober:<br />

Im Raum der Stille des Diakonie-Klinikums<br />

wird ein Segnungsgottesdienst gefeiert.<br />

30. Oktober:<br />

Mit einem „Tag der offenen Tür“ wird das neue<br />

Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim der<br />

Bevölkerung vorgestellt.<br />

30. Oktober:<br />

Dr. Birgit Herting, Chefärztin der Neurologischen<br />

Klinik, habilitierte sich und trägt nun<br />

den Titel Privatdozentin.<br />

31. Oktober:<br />

Zahlreiche Besucher kommen zum Gefäßtag,<br />

um sich über die Behandlung von Gefäßkrankheiten<br />

zu informieren.<br />

24 25<br />

november<br />

1. November:<br />

Gerd Kälin beginnt als neuer Personalleiter<br />

seinen Dienst. Er tritt die Nachfolge von Hans-<br />

Christoph Ketelhut an, der zum Geschäftsführer<br />

der Beschützenden Werkstätten Heilbronn<br />

gewählt wurde.<br />

1. November:<br />

Dr. Roland Rüppel wird Oberarzt im Institut für<br />

Laboratoriums- und Transfusionsmedizin.<br />

3., 4. und 6. November:<br />

Die traditionellen Mitarbeiter-Feste finden im<br />

jeweils voll besetzten Kapellensaal statt.


uST SePTemBer oKToBer noVemBer DeZemBer Januar auguST SePTemBer oKToBer noVemBer Collin ist DeZemBer das 1000. Baby Januar des auguST SePTemBer oKToBer noVemBer DeZemBer Jan<br />

Jahres 2009 im Diakonie-<br />

Klinikum Schwäbisch Hall<br />

6. November:<br />

Die neue Schlaganfalleinheit („Stroke unit“)<br />

wird festlich eingeweiht.<br />

8. November:<br />

Das Trio TastSinn bietet Jazziges und Besinnliches<br />

in der Auferstehungskirche.<br />

9. November:<br />

Bei der Mitgliederversammlung beschließen<br />

die Mitglieder den Jahresabschluss für 2008.<br />

15.-18. November:<br />

„Verrückt nach Segen“ – so lautet das Thema<br />

der diesjährigen Bibeltage im Diak.<br />

18. November:<br />

Im Klinikum Crailsheim wird mit einer stimmungsvollen<br />

Feier der neue „Raum der Stille“<br />

eingeweiht.<br />

21. November:<br />

Bei der Reihe „Das Diak im Gespräch“ geht es<br />

um Sturzprävention und Mobilitätsförderung.<br />

23. November:<br />

Bundespräsident Horst Köhler besucht die<br />

Stadt Schwäbisch Hall. Beim Empfang für<br />

Ehrenamtliche ist auch Renate Flaxa, Einsatzleiterin<br />

der Ökumenischen Krankenhaushilfe,<br />

eingeladen.<br />

25. November:<br />

„Das schwache Herz“ ist das Thema eines<br />

Vortragsabends, der anlässlich des Herzmonats<br />

im Diakonie-Klinikum veranstaltet wird.<br />

27. November:<br />

Die Behindertenhilfe Vellberg lädt zum stimmungsvollen<br />

Advents-Auftakt ins „Adventsdörfle“<br />

ein.<br />

29. November:<br />

Pfarrerin Gisela Schwager verabschiedet sich<br />

in einem Abschiedsgottesdienst mit anschließender<br />

Feier.<br />

29. November:<br />

Der neu gewählte Heimbeirat stellt sich im<br />

Gottlob-Weißer-Haus und Nikolaihaus den<br />

Bewohnern vor.<br />

30. November:<br />

Das neue Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim<br />

wird festlich eingeweiht.<br />

Dezember:<br />

5. Dezember:<br />

„Häufige Anal-Krankheiten“ sind das Thema<br />

eines Vortrags von Mr. Manoj Sen in der Reihe<br />

„Das Diak im Gespräch“.<br />

5. Dezember:<br />

Socken am Diak-Stand sind wie jedes Jahr der<br />

Renner beim Brot-für-die-Welt-Markt in der<br />

Schwäbisch Haller Innenstadt.<br />

5. Dezember:<br />

Die Behindertenhilfe Schöneck veranstaltet<br />

einen stimmungsvollen Adventsmarkt, und<br />

abends ein mitreißendes Benefizkonzert mit<br />

„Gospel alive.“<br />

13. Dezember:<br />

Beim Musikgottesdienst erklingt die Deutsche<br />

Messe für Chor, Soli und Orchester von Gottfried<br />

Heinrich Stölzel.<br />

23. Dezember:<br />

Um 3.33 Uhr ist es soweit: Die 1000. Entbindung<br />

dieses Jahres im Diak! Das Jubiläums-<br />

Baby aus Schwäbisch Hall.<br />

28. Dezember:<br />

Der St. Danielschor aus Moskau tritt im<br />

Emma-Weizsäcker-Haus auf.<br />

31. Dezember:<br />

Chefarzt Dr. Jürgen Ansel tritt nach 25 Jahren<br />

als Leiter der Abteilung für Innere Medizin im<br />

Klinikum Gaildorf in den Ruhestand.<br />

v.l.: Chefarzt Prof. Dr. med. Andreas Rempen, die<br />

glückliche Mutter Sabrina Grittner-Koschny, Hebamme<br />

Anna Brenner und Assistenzärztin Christine Mayer.<br />

Kurz vor Weihnachten erblickte im<br />

Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall das<br />

1000. Baby des Jahres 2009 das Licht der<br />

Welt. Collin Koschny wurde am Mittwoch,<br />

23.12.2009 um 3:33 Uhr geboren. Er bringt<br />

4100 g auf die Waage und ist 53 cm groß,<br />

bei einem Kopfumpfang von 36,5cm. Die<br />

Eltern und Brüderchen Luis (2) freuen sich<br />

über das gesunde Baby.<br />

26 27<br />

Januar:<br />

1. Januar:<br />

Professor Dr. Alexander Bauer wird weiterer<br />

Chefarzt der Kardiologie am Diakonie-Klinikum<br />

(gemeinsam mit Privatdozent Dr. Lothar<br />

Jahn) sowie in Crailsheim (als Nachfolger von<br />

Privatdozent Dr. Heinrich Bechthold).<br />

Dr. Anne Cerstin Pracht wird Oberärztin in<br />

der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr.<br />

Alexander Tsekos wird Oberarzt der Strahlentherapeutischen<br />

Klinik.<br />

Renate Fischer beginnt ihre Tätigkeit als<br />

Geschäftsbereichsleitung der Diak-Behindertenhilfe.<br />

6. Januar:<br />

Beim Schwäbisch Haller Dreikönigslauf erringen<br />

die „Klinik-Runners“ den Pokal als größte<br />

Mannschaft.<br />

12. Januar:<br />

Der St. Danielschor aus Moskau bringt im<br />

Gottlob-Weißer-Haus die russische Seele zum<br />

Klingen.<br />

16. Januar:<br />

Das Ensemble „La Ricordanza“ musiziert bei<br />

einem Konzert in der Auferstehungskirche.<br />

17. Januar:<br />

25 neue Mitglieder werden beim Gottesdienst<br />

der Neujahrskonferenz in die Gemeinschaft der<br />

Haller Schwestern und Brüder aufgenommen.<br />

22. bis 24. Januar:<br />

Die Frauenklinik und Diakonie daheim präsentieren<br />

sich auf der Hohenloher Arena Messe<br />

Ilshofen.<br />

23. Januar:<br />

Professor Dr. Alexander Bauer spricht in der<br />

Reihe „Das Diak im Gespräch“ über Herzrhythmusstörungen.<br />

29. Januar:<br />

Im Emma–Weizsäcker-Haus in Creglingen<br />

findet ein Engelscafé statt. Eine Engelausstellung<br />

führt durch das gesamte Treppenhaus<br />

des Pflegeheims.<br />

Nachrichten aus der Pflege:<br />

Ute Grisebach ist seit 1. Juli stellvertretende<br />

Pflegedirektorin.<br />

Zu stellvertretenden Stationsleitungen werden<br />

ernannt:<br />

1. Juli: Helga Stöcker (Station H 3.1),<br />

1. Oktober: Sabine Urbanek (Notaufnahme)<br />

1. Dezember: Jörg Liewald (Station H 1.2)<br />

1. Januar: Annegret Anker (Mitarbeiterin in<br />

der Fort- und Weiterbildung und OTA-Schule)<br />

1. Februar: Bärbel Braun (Station B 2)


wir gratulieren<br />

… zum Jubiläum am<br />

Erntedanksonntag, 5. Oktober<br />

Gemeinschaft der Haller Schwestern<br />

und Brüder:<br />

85 Jahre: Emma Seuferlein<br />

65 Jahre: Ella Grau<br />

60 Jahre: Hildegard Dinkel, Gertrud Scheuermann<br />

50 Jahre: Helga Dorsch, Dora Pröschel, und<br />

Christa Welt<br />

40 Jahre: Marga Grünberg, Ute Hertel, Ernst<br />

Jacob, Helga Jacob, Anna Limbach, Gerhard<br />

Naser, Irma Schaad<br />

25 Jahre: Brigitte Bortt, Helga Fritz, Petra Holub,<br />

Helgard Holl, Sigrid Kübler, Heidemarie Pfisterer,<br />

Susanne Probst, Karin Rohn, Hannelore<br />

Schneider, Christina Schnepf, Sabine Stanjura,<br />

Ulrike Steinicke, Birgit Stöckle.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:<br />

40 Jahre: Gretel Krupp, Rosalia Schwarz<br />

25 Jahre: Thomas Bauer, Ulrike Förch, Karsten<br />

Förstmann, Prof. Dr. Hans-Peter Geisen, Bettina<br />

Krist, Irmgard Lang, Dr. Christina Lederer-<br />

Förster, Dr. Jochen Neef, Ursula Opiela, Jovanka<br />

Rajic, Ulrike Rein, Andreas Schmitt, Margarete<br />

Schoonhoven, Werner Vlatschil, Andreas Zoller.<br />

Das Kronenkreuz der Diakonie erhielten Thomas<br />

Bauer, Ulrike Förch, Karsten Förstmann,<br />

Bettina Krist, Dr. Christina Lederer-Förster,<br />

Jovanka Rajic, Andreas Schmitt, Margarete<br />

Schoonhoven, Werner Vlatschil und Andreas<br />

Zoller.<br />

Mit auf dem Foto: von links hinten: Der kaufmännische<br />

Vorstand Peter W. Altmayer, Michael<br />

Bechtle von der Mitarbeitervertretung, der<br />

Vorstandsvorsitzende Pfarrer Stephan M. Zilker,<br />

Oberin Pfarrerin Jenny Robbert.<br />

… den Pflegeschülerinnen und<br />

Pflegeschülern zum Examen am<br />

22. September 2009<br />

Integrative Ausbildung Gesundheits- und<br />

Krankenpflege<br />

Marit Benzler, Bretzfeld<br />

Laura Dühning, Bräunlingen<br />

Rahel Fuchß, Bretzfeld<br />

Esther Hartmann, Schwäbisch Hall<br />

Jörg Holzwarth, Wüstenrot<br />

Ina Magdeburg, Schwäbisch Hall<br />

Thamar Messerle, Aichwald<br />

Stefanie Minke, Öhringen<br />

Daniela Schönwitz, Schwäbisch Hall<br />

Magdalena Sterzel, Gaildorf<br />

Katja Stradinger, Rot am See<br />

Liane Virus, Schwäbisch Hall<br />

Birgit Wenig, Riesbürg<br />

Rudi Wiebe, Ulm<br />

Integrative Ausbildung Gesundheits- und<br />

Kinderkrankenpflege<br />

Verena Aberle, Schwaigern<br />

Anna-Sophia Gaupp, Bretzfeld<br />

Susanne Haag, Schwäbisch Hall<br />

Janina Kurz, Niedernhall<br />

Melanie Munz, Gaildorf<br />

Amely Obergfell, Schwäbisch Hall<br />

Lucienne Schieren, Fellbach<br />

Sarah Spampanato, Fürfeld<br />

Mit auf dem Foto: (hinten): die Lehrerinnen<br />

Gabriele Heinkel, Elvira Hornberger, Regine<br />

Bräuninger und Schulleiterin Susanne Fischer<br />

… zum bestandenen Basiskurs<br />

„Palliative Care für Pflegende“ am<br />

16. Oktober 2009:<br />

Kerstin Grün, Marina Kliewer, Elisabeth Storf,<br />

Diakonie daheim; Evi Heck, Iris Klostermann,<br />

Diakonie-Klinikum, Schwäbisch Hall; Monika<br />

Schumacher, Behindertenhilfe Schöneck<br />

Nachtw.; Alexandra Bertoldo, Renate Heilmann,<br />

Diakoniestation Heilbronn-West; Ute Ebner-<br />

Höll, Hospizdienst Hall; Ute Gysin, Diakoniestation<br />

Öhringen; Karin Jeutter, Ingrid Ortner, Silke<br />

Stein, Diakoniestation Blaufelden; Birgit Kerinn,<br />

Diakonie-Sozialstation Pfullingen-Eningen u. A.<br />

Gisela Köger, Sabine Schmidt, Kath. Sozialstation<br />

Schwäbisch Hall; Anja Schulze, Diakoniestation<br />

Teck; Dagmar Schwab, Fürstenfeldbruck;<br />

Jasmin Utz, Kirchliche Sozialstation Crailsheim<br />

… zum Abschluss des Refresher-<br />

Expertenkurses Anästhesie und<br />

Intensivpflege<br />

In Kooperation mit dem DBfK Südwest e.V. fand<br />

von März bis November 2009 der Refresher-<br />

Expertenkurses Anästhesie und Intensivpflege<br />

statt.<br />

Von der Gesundheitsholdung Schwäbisch Hall<br />

nahmen folgende Personen teil:<br />

Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall:<br />

Ingrid Seitz (Anästhesie),<br />

Markus Assenheimer und Martin Zoller<br />

(Intensiv- und Überwachungsstation).<br />

Klinikum Crailsheim:<br />

Dieter Hemm (Anästhesie).<br />

… zur Aufnahme in die Gemeinschaft<br />

der Haller Schwestern und<br />

Brüder am 17. Januar <strong>2010</strong>:<br />

Im Rahmen der Neujahrskonferenz der Gemeinschaft<br />

der Haller Schwestern und Brüder traten<br />

25 neue Mitglieder in die Gemeinschaft ein. Sie<br />

wurden bei einem Gottesdienst am 17. Januar<br />

in der Auferstehungskirche aufgenommen und<br />

für ihren Dienst gesegnet. Unter ihnen war<br />

auch Oberin Pfarrerin Jenny Robbert Oberin.<br />

Als gemeinsames Erkennungszeichen erhielten<br />

die neuen Mitglieder die Brosche des Kaiserswerther<br />

Verbands deutscher Mutterhäuser<br />

überreicht.<br />

Hier die Namen und Arbeitsgebiete der neuen<br />

Mitglieder:<br />

Brigitte Alt, Elke Blind-Holdik, Corinna Kayser,<br />

Swetlana Kiefer, Svetlana Kremer, Natalja Leinweber,<br />

Inna Petkau, Sandra Rehberger, Thomas<br />

Schuh (alle Diakonie daheim), Christine Ames<br />

(Diakoniestation Hohenloher Ebene), Daniela<br />

Decker (Kirchliche Sozialstation Crailsheim),<br />

Elke Dierolf, Angelika Wolf (Sozialstation Raum<br />

Weinsberg), Dunja Heins, Sandra Müller (Kirchliche<br />

Sozialstation Gaildorf), Katrin Mezger<br />

(Diakoniestation Reutlingen), Pfarrerin Jenny<br />

Robbert (Oberin), Juliane Schad, Claudia Zehentmayer<br />

(Diakoniestation Künzelsau), Helga<br />

Zenkert (Sozialstation Östlicher Main-Tauber-<br />

Kreis), Renate Herrmann, Andrea Laun (Diakonie-Klinikum),<br />

Heike Burk, Sigrid Groß, Caterina<br />

Winkhaus (Diak-Behindertenhilfe Schöneck)<br />

28 29


wir danken unseren unterstützern der Kinderklinik<br />

Wir danken allen Firmen, die sich an der<br />

Sponsoringaktion zugunsten der Kinderklinik<br />

beteiligt haben. Die Aktion wurde von ACS<br />

Auwärter Clubsponsoring durchgeführt.<br />

Die Kinderklinik finanziert hierüber Therapiebälle,<br />

Gymnastikmatten und ein Diabetes-<br />

Messgerät für Kinder. Herzlichen Dank für Ihre<br />

Unterstützung.<br />

Unsere Sozialförderung:<br />

Gut für die Menschen.<br />

Gut für die Region.<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Soziales Verhalten ist wichtig für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Deshalb<br />

unterstützen wir Einrichtungen, in denen das soziale Verhalten entwickelt und gefördert<br />

wird. Damit sind wir der größte nichtstaatliche Kulturförderer in Deutschland. Die<br />

Unterstützung von Kindergärten, Schulen und sozialen Einrichtungen ist zum Beispiel ein<br />

Teil dieses Engagements. Sparkassen-Finanzgruppe. Gut für die Region.<br />

30 Mittwoch, 9. Juli 2008 11:51:52<br />

31<br />

Service-<br />

Station<br />

Isabella Schubert<br />

Haller Straße 210<br />

Blaufelder Straße<br />

Crailsheim<br />

p p<br />

Komposit Standardbildschirm<br />

P:\Kommunikation\Kerl\Anzeigenvorlagen\Gut für\Sozialförderung allgemein DIN A 6 fbg.cdr


wir laden ein<br />

Feste, Märkte<br />

Sonntag, 25. April <strong>2010</strong> ab 10:00 Uhr<br />

Diak-Fest auf dem Gelände des Diaks<br />

Samstag, 12. Juni <strong>2010</strong><br />

Flohmarkt beim Gottlob-Weißer-Haus<br />

Sonntag, 04. Juli <strong>2010</strong><br />

Sommerfest der Behindertenhilfe Schöneck<br />

Samstag, 19. September <strong>2010</strong><br />

Flohmarkt beim Nikolaihaus<br />

Konzerte <strong>2010</strong> in der<br />

Auferstehungskirche<br />

Sonntag, 21.März, 18.30 Uhr:<br />

Joseph Haydn: „Stabat Mater“ und Teile<br />

aus„Die sieben letzten Worte unseres Erlösers“<br />

G. Anders, B. Müller, D. Wrase, C. Temps,<br />

Lalande-Ensemble, Diak-Kantorei,<br />

Leitung: Ernst Günter Hillnhütter<br />

Samstag, 16. Oktober, 19.30 Uhr<br />

Flautando Köln mit der Lautenistin Andrea<br />

Baur<br />

Sonntag, 14. November, 18.30 Uhr<br />

Das russische Ensemble Exprompt mit dem<br />

Aktionskünstler und Tubist Klaus Burger<br />

Cumulus – Cultur im Diak<br />

Mittwoch 17. März <strong>2010</strong>, 18:30 Uhr,<br />

Diakonie-Klinikum<br />

New York – von der Pelzhändlersiedlung zur<br />

Welthauptstadt<br />

Mittwoch 24. März <strong>2010</strong>, 18:00 Uhr,<br />

Mutterhaus Speisesaal<br />

Culturfreundefest und Szenische Lesung<br />

der Komödie von Paul Barz „Mögliche<br />

Begegnung der Herren Bach und Händel<br />

im Jahr 1747“ mit Vokmar und Eicke Meyer,<br />

Walter Krautwurst, Duisburg.<br />

geDenK en<br />

gedenken<br />

Diakonisse margarete Zeuner, oberin i.r.<br />

* 06.08.1914 in Klingenberg/Heilbronn<br />

† 07.10.2009 in Schwäbisch Hall<br />

Herr Jesu, deine<br />

Angst und Pein und<br />

dein betrübtes Leiden<br />

lass meine letzte Zuflucht<br />

sein, wenn ich<br />

von hier soll scheiden.<br />

Ach hilf, dass<br />

ich durch deinen Tod<br />

fein sanft beschließe<br />

meine Not und selig<br />

sterbe. Amen.<br />

(EG 89, 5)<br />

Am 7. Oktober mittags durfte Schwester Margarete<br />

ihr Leben auf dieser Erde beschließen,<br />

um den Herrn ihres Lebens, Jesus Christus,<br />

zu schauen.<br />

Sie wurde am 6. August 1914 als zweites Kind<br />

des Pfarrerehepaares Hermann und Berta<br />

Zeuner geb. Dorsch in Klingenberg/Heilbronn<br />

geboren.<br />

Das ländliche Pfarrhaus wurde für Schwester<br />

Margarete und ihre vier Brüder zur unvergesslichen<br />

Heimat. 1933 schloss sie die Schulzeit<br />

mit dem Abitur ab. Im gleichen Jahr starb<br />

der Vater. Die Familie zog für die nächsten<br />

vier Jahre nach Höfingen/Leonberg. Zunächst<br />

eignete sich Schwester Margarete Haushalts-<br />

und Bürokenntnisse an. Dann machte<br />

sie in der Evang. Diakonieschule in Stuttgart<br />

die Ausbildung zur Gemeindehelferin, heute<br />

Gemeindediakonin. In Crailsheim folgten 16<br />

Jahre im sogenannten kirchlichen Hilfsdienst,<br />

die an unterschiedlichsten Anforderungen<br />

kaum zu überbieten waren: Kinder- und Jugendarbeit,<br />

Verwaltungsaufgaben im Dekanat<br />

und in der Kirchenpflege, Religionsunterricht,<br />

Kirchenmusik, Seelsorge, Hausbesuche und<br />

viel Notwendendes für die Menschen in der<br />

vom Krieg schwer zerstörten Stadt.<br />

Schon seit der Ausbildung für den kirchlichen<br />

Dienst hat Schwester Margarete der Auftrag<br />

der Mutterhausdiakonie bewegt. 1953 hat sie<br />

sich von der Leitung der damaligen Evang.<br />

Diakonissenanstalt Schwäbisch Hall rufen las-<br />

sen. Sie absolvierte zunächst die Ausbildung<br />

zur Krankenschwester. 1956 wurde sie ins Amt<br />

der Diakonisse eingesegnet. Das Glaubenswort<br />

aus 1. Johannes 5, 4 wurde ihr mit auf ihren<br />

Diakonissenweg gegeben: „Unser Glaube<br />

ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“<br />

Ihren Arbeitsplatz fand Schwester Margarete<br />

im Sekretariat des Anstaltsleiters. Sie lernte<br />

die verschiedenen Arbeitsfelder kennen und<br />

ließ sich vorbereiten für das Amt der Oberin,<br />

das ihr 1961 ihre Vorgängerin, Schwester Luise<br />

Gehring, übergab. Diesen Dienst nahm sie<br />

18 Jahre lang wahr.<br />

Ihr ist 1975 wesentlich die Neuorientierung<br />

der Gemeinschaft der Haller Schwestern und<br />

Brüder zu verdanken, der Zusammenschluss<br />

der Diakonissen, Verbandsschwestern und<br />

Pfleger. Die Einbindung in die Gemeinschaft<br />

des Kaiserswerther Verbandes und die Stärkung<br />

der Kontakte zu den Ostmutterhäusern<br />

waren ihr wichtig.<br />

Eine Wahlperiode (1965-1971) arbeitete sie<br />

mit in der Landessynode der Evang. Kirche in<br />

Württemberg.<br />

1979 wurde Schwester Margarete aus dem<br />

Amt der Oberin entpflichtet und übergab dies<br />

an ihre Nachfolgerin, Schwester Dora Betz.<br />

Bis zu ihrem Umzug im September 2004<br />

auf die Pflegeabteilung des Gottlob-Weißer-<br />

Hauses lebte Schwester Margarete im Feierabendhaus<br />

und gestaltete aus der Stille die<br />

lebendige geistliche Schwesternlebensgemeinschaft<br />

mit. Dann wurden ihre körperlichen<br />

Kräfte kontinuierlich schwächer. Sie<br />

wurde treu umsorgt von Mitschwestern, Pflegekräften<br />

und von ihren Familienangehörigen,<br />

bis Gott sie nun zu sich gerufen hat.<br />

Ihr hohes pädagogisches Geschick, ihr nüchterner<br />

Sachverstand, Problemlösungen voranzutreiben<br />

ihre kulturelle und humanistische<br />

Bildung und ihre echte Frömmigkeit sowie ihre<br />

treue Fürbitte haben sie für viele zum Vorbild<br />

werden lassen.<br />

Diakonisse emma Seuferlein<br />

* 18.10.1905 in Neubronn/Kreis<br />

Mergentheim<br />

† 25.10.2009 in Schwäbisch Hall<br />

In aller Stille hat<br />

unser Schöpfer und<br />

Heiland Schwester<br />

Emma am 25. Oktober<br />

im gesegneten<br />

Alter von 104 Jahren<br />

zu sich in die Ewigkeit<br />

gerufen.<br />

Schwester Emma<br />

wurde am 18. Oktober<br />

1905 als ältestes<br />

Kind der Eheleute Margarete und Leonhard<br />

Seuferlein in Neubronn, Kreis Mergentheim,<br />

geboren und verlebte ihre Kindheit mit zwei<br />

Schwestern und fünf Brüdern auf einem Bauernhof<br />

in Schäftersheim bei Weikersheim. Mit<br />

12 Jahren zog die Familie nach Trögelsberg-<br />

Geifertshofen. Dort wurde sie am 6. April 1919<br />

konfirmiert.<br />

Als Heranwachsende lernte sie eine Krankenschwester<br />

aus der Gemeinschaft der Haller<br />

Schwestern und Brüder kennen. Diese bereitete<br />

ihr den Weg zu einem Leben und Wirken<br />

als Diakonisse. So trat sie mit 19 Jahren, am<br />

1. November 1924, in das Evangelische Diakoniewerk<br />

in Schwäbisch Hall ein. Nach gut<br />

sechsjähriger Probezeit wurde sie beim Festgottesdienst<br />

am 28. Juni 1931 in der Stadtkirche<br />

St. Michael als Diakonisse eingesegnet<br />

unter einem Leitwort aus dem Hebräerbrief:<br />

„Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen<br />

und verdammt werden, sondern von<br />

denen, die glauben und die Seele erretten.“<br />

(10, 39)<br />

Nach der Ausbildung zur Krankenschwester<br />

wirkte sie im damals neuen Krankenhaus in<br />

Schwäbisch Hall fünf Jahre als Diätköchin.<br />

Zehn Jahre arbeitete sie danach im Kinderheim<br />

Wilhelmsglück. Leidenschaftlich gern<br />

hat sie in der Gemeinde für hilfebedürftige<br />

Menschen gearbeitet. In Fichtenberg ist sie<br />

von 1952-1976 nicht mehr wegzudenken. Bis<br />

zu ihrem Ruhestand, September 1984, arbei-<br />

32 33


geDenK en<br />

tete sie als Hausmutter im Erholungsheim<br />

des Diaks in Langenburg. Sie kehrte zum<br />

wohlverdienten Ruhestand nach Schwäbisch<br />

Hall zurück. In den letzten vier Jahren hat sie<br />

wieder im Gottlob-Weißer-Haus gewohnt.<br />

In ihrem 40 jährigen Dienst hat sie ihre Arbeit<br />

und ihr Leben als Diakonisse niemals bereut.<br />

In großer Freude und Dankbarkeit hat sie aber<br />

ihr 85 jähriges Dienstjubiläum genießen können.<br />

Auch war sie froh, ihren 104. Geburtstag<br />

noch wahrnehmen zu können.<br />

Ihre Stärke und ihr Wille haben ihr durch<br />

anstrengende Zeiten hindurchgeholfen. Sie<br />

hat beide Weltkriege erlebt und auch die<br />

kontinuierlichen Veränderungen in den beruflichen<br />

Anforderungen machten sie, trotz ihrer<br />

kleinen Gestalt, in der Schwesternschaft groß.<br />

Sie hat unserem Heiland vertraut, der sie vor<br />

großen Abgründen bewahrt hat. Ihm dürfen<br />

wir sie nun in Dankbarkeit anvertrauen.<br />

Diakonische Schwester i.r. elfriede hespelt<br />

geb. hammel<br />

* 20.07.1936 in Forchtenberg-Sindringen<br />

† 01.11.2009 in Öhringen<br />

Schwester Elfriede<br />

ist am 20. Juli 1936<br />

in Forchtenberg-<br />

Sindringen geboren<br />

und mit zwei Geschwistern<br />

auf dem<br />

landwirtschaftlichen<br />

Familienbetrieb aufgewachsen.<br />

Am 7. Mai 1960 haben<br />

Schwester Elfriede<br />

und ihr Mann Fritz Hespelt geheiratet und<br />

wohnten fortan in Öhringen. Eine Tochter und<br />

ein Sohn wurden dem Ehepaar geschenkt.<br />

Schwester Elfriede nahm im Frühjahr 1973 an<br />

einem Seminar für häusliche Krankenpflege<br />

teil und absolvierte anschließend beim Deutschen<br />

Roten Kreuz einen Lehrgang für Schwesternhelferinnen.<br />

Anschließend arbeitete sie<br />

im Kreiskrankenhaus Öhringen. Sie ließ sich<br />

weiter ausbilden in der Krankenpflege und<br />

schloss 1983 mit dem Staatsexamen ab.<br />

Das Kreiskrankenhaus Öhringen blieb weiterhin<br />

ihr Arbeitsplatz, wo sie sich mit Fach-<br />

kompetenz und großem Engagement 13 Jahre,<br />

davon sechs Jahre in der Gruppenleitung, bis<br />

1996, zu Beginn ihres Ruhestandes, eingebracht<br />

hat.<br />

Schwester Elfriede gehörte seit 1976 zu<br />

unserer Gemeinschaft der Haller Schwestern<br />

und Brüder. Gerne nahm sie an den gemeinsamen<br />

Angeboten der Gemeinschaft teil und<br />

freute sich an den vielerlei Begegnungen.<br />

Aufgrund gesundheitlicher Probleme, die<br />

Schwester Elfriede schon ein paar Jahre<br />

Beschwerden machten, wurde ein Krankenhausaufenthalt<br />

nötig. Für alle überraschend<br />

hat Gott, der Herr, sie am 1. November zu sich<br />

gerufen.<br />

Diakonisse edith Straub<br />

* 28.05.1930 in Mühlacker<br />

† 23.11.2009 in Schwäbisch Hall<br />

hat zukommen lassen.<br />

Schwester Edith verstarb<br />

überraschend<br />

am 23. November<br />

im Alter von 79<br />

Jahren. Sie hat ihre<br />

letzte Lebenszeit im<br />

Gottlob-Weißer-Haus<br />

verbracht und die<br />

Hilfe erfahren, die sie<br />

selbst in mehreren<br />

Jahrzehnten anderen<br />

Im Wonnemonat Mai 1930 erblickte sie am<br />

28. als ältestes Kind der Eheleute Rudolf und<br />

Emma Straub in Mühlacker das Licht der Welt.<br />

Sie ist mit fünf Geschwistern aufgewachsen<br />

und erwarb bis 1944 in Lienzingen die schulische<br />

Bildung. Schwester Edith hat seit der<br />

Konfirmation immer umgetrieben, Jesus im<br />

Dienst des Nächsten nachzufolgen. Sie hatte<br />

sich gut in dem ihr zugewiesenen Spruch<br />

gefunden: „Wer nicht mit mir ist, der ist wider<br />

mich; und wer nicht mit mir sammelt, der<br />

zerstreut“ (Matthäus 12, 30)<br />

Doch erst am 15. Januar 1956 war es soweit,<br />

dass sie in die damalige Evang. Diakonissenanstalt<br />

nach Schwäbisch Hall kam. In den<br />

folgenden zwei Jahren absolvierte sie die<br />

Krankenpflegeschule und wurde nach weiterer<br />

Wartezeit am 25. Juni 1961 als Diakonisse<br />

eingesegnet. Aus den bekannten Weinstock-<br />

worten Jesu wurde Schwester Edith zugesprochen:<br />

„Darin wird mein Vater verherrlicht,<br />

dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine<br />

Jünger.“ Sie hat ihre Fähigkeiten in vielen Stationen<br />

des Krankenhauses einbringen dürfen.<br />

Etliche Jahre wirkte sie in der Küche zum<br />

Wohl vieler Patienten.<br />

Als leitende Schwester wirkte sie von 1982<br />

bis zu ihrem Ruhestand 1995 auf der Lisbeth-<br />

Weidner-Station des Gottlob-Weißer-Hauses.<br />

Sie hat dort mit großer Geduld und Sorgfältigkeit<br />

für eine zusprechende Lebenszeit<br />

der Bedürftigen gesorgt. Auf dem Weg des<br />

Älterwerdens machte ihr das Gedächtnis<br />

immer mehr Sorgen, so dass Schwester Edith<br />

auf medizinische und pflegerische Unterstützung<br />

angewiesen war. Sie fühlte sich von<br />

ihren Mitschwestern angenommen und ist so<br />

manchmal unbeschwert und heiter gewesen.<br />

Im Oktober 2006 blickte Schwester Edith auf<br />

50 Schwesternjahre zurück. Im Kreise ihrer<br />

Mitschwestern konnte sie diesen Festtag<br />

feiern. Sie wusste sich zur Diakonisse berufen<br />

und hat darin reichlich ihre Gaben einbringen<br />

können. Wir dürfen Gott für die Lebens- und<br />

Wirkenszeit von Schwester Edith in unserer<br />

Gemeinschaft und in unserem Evang. Diakoniewerk<br />

dankbar sein.<br />

Diakonische Schwester i.r. hedwig wagner<br />

* 16.10.1927 in Tullau<br />

† 18.12.2009 in Schwäbisch Hall<br />

Schwester Hedwig<br />

wurde am 16. Oktober<br />

1927 als siebtes<br />

Kind von Friedericke<br />

und Jacob Wagner in<br />

Tullau geboren. 1951<br />

hat sich Schwester<br />

Hedwig entschieden,<br />

die Kinderkrankenpflegeschule<br />

zu<br />

besuchen. Nach dem<br />

Examen arbeitete sie bis Mai 1960 auf verschiedenen<br />

Kinderstationen.<br />

Aus gesundheitlichen Gründen musste<br />

Schwester Hedwig die ihr lieb gewordene<br />

Arbeit im Krankenhaus aufgeben und fand<br />

als Leiterin des Städtischen Kindergartens<br />

in der Kreuzäckergemeinde in Schwäbisch<br />

Hall einen neuen Arbeitsschwerpunkt. Von<br />

der Gemeinschaft der Haller Schwestern und<br />

Brüder, zu der Schwester Hedwig seit April<br />

1953 gehörte, ließ sie sich beurlauben und<br />

hielt somit weiterhin Verbindung zu ihren<br />

Mitschwestern.<br />

Als 1972 im Evang. Diakoniewerk das Kindertagheim<br />

gebaut und eröffnet wurde, kam<br />

Schwester Hedwig zurück und arbeitete dort<br />

vier Jahre. Danach fand sie bis zum Ruhestand<br />

im November 1984 eine weitere Aufgabe im<br />

Hauptgeschoss des Krankenhauses.<br />

Schwester Hedwig war eine „alte Hallerin“.<br />

Sie fühlte sich gerne der Kirchengemeinde<br />

zugehörig, sang im Kirchenchor und brachte<br />

sich mit ihren Gaben ein.<br />

In den letzten Jahren ihres Ruhestandes fand<br />

Schwester Hedwig ihre Heimat in der Wohnanlage<br />

der Arbeiterwohlfahrt „Am Gänsberg“.<br />

Hier knüpfte sie Kontakte zu den Mitbewohnern<br />

und war ebenfalls geschätzt und beliebt.<br />

Im Frühjahr 2009 musste Schwester Hedwig<br />

aus gesundheitlichen Gründen in den Wohn-<br />

und Pflegestift im Gottlob-Weißer-Haus<br />

umziehen. Nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

verschlechterte sich der Zustand von<br />

Schwester Hedwig. Treu begleitet durch eine<br />

Mitschwester, die den Kontakt zu ihr schon<br />

in der Wohnanlage „Am Gänsberg“ gerne<br />

pflegte, durfte Schwester Hedwig in Frieden<br />

heimgehen.<br />

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