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petroglyphen im valle del encanto - StoneWatch

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DIE PETROGLYPHEN DER<br />

OSTERINSEL<br />

Text und Fotos von Mario Berlussi<br />

Man stelle sich ein fast gleichschenkeliges<br />

Dreieck mit 166 qm Fläche und 56 Kilometer<br />

Umfang <strong>im</strong> Meer liegend vor. Zum<br />

Festland nach Chile sind es ca. 3.700 km<br />

und bis zur nächst grösseren bewohnten<br />

Insel Tahiti ca. 4.300 km.<br />

Auf der Osterinsel, von den Einhe<strong>im</strong>ischen<br />

„Rapa Nui“ genannt, kann man mit viel<br />

Glück und Ausdauer bis zu 4.000 registrierte,<br />

in den Fels geritzte Petroglyphen finden.<br />

Weitere etwa 400 sind bekannt und noch<br />

nicht registriert. Vorsichtig schätzt man, dass<br />

bis zu 1.000 noch nicht entdeckt wurden.<br />

Im Jahre 1891 wurden die Steinritzungen<br />

erstemals erwähnt und 1914 erschien die<br />

erste wissenschaftliche Arbeit.<br />

1939 wurde die Insel zum ersten Mal<br />

wegen dieser Steinritzungen aufgesucht.<br />

1956 erregten die Bilder der Heyerdahl-<br />

Expedition die Gemüter der weltweiten<br />

Betrachter und lösten eine Reisewelle aus.<br />

Am Krater des erloschenen Vulkans Rano Kau, der die Insel mit ca.<br />

330 Meter überragt, sind fast 40% aller Gravuren bzw. reliefartigen<br />

Darstellungen des legenderen Vogelmannes zu finden. Die Ränder<br />

zum Meer hin fallen steil ab. Der Vulkankrater mit 1.500 Metern<br />

Durchmesser bietet ein einmaliges Bild.<br />

20<br />

Stolz wachen die Moais über alles<br />

Seit den 80er Jahren tummeln sich hier Wissenschaftler aus<br />

fast allen Ländern und suchen nach dem, was durch die Versklavung<br />

der Urbevölkerung verloren ging: Beweise und<br />

Aufzeichnungen der alten Kultur. Vieles ist in diversen Museen<br />

weltweit verteilt. Das kleine Inselmuseum versucht, mit<br />

Kopien und einigen Originalen das Beste aus der Lage zu<br />

machen und verlangt einen horrenden Eintrittspreis.<br />

Zum Glück ist durch die isolierte Lage der<br />

Insel ein Hindernis vorhanden, das den<br />

Massentourismus abhält, hier seinen Müll<br />

abzuladen. Die chilenische Regierung lässt<br />

nur eine best<strong>im</strong>mte Anzahl Besucher <strong>im</strong><br />

Jahr zu und der Preis für dieses Abenteuer<br />

ist ein weiterer Riegel vor einem überlagerten<br />

Inselparadies mit Hamburgern und<br />

Cola-Kultur.<br />

Kaum ein Land dieser Erde umgeben so<br />

viele Gehe<strong>im</strong>nisse wie die kleine Insel <strong>im</strong><br />

Pazifik, deren Kultur an einigen anderen<br />

Stätten gemessen erst ein paar Tage alt ist.<br />

Lange nachdem die Vulkane erloschen, ca.<br />

10.000 v. Chr., kamen erst etwa um 300-<br />

500 n. Chr. die ersten Siedler auf die Insel.<br />

Vieles ist bis heute geschehen: Versklavung,<br />

Krankheiten und Abwanderungen der Insulaner<br />

und die Zerstörung ihrer Kultur<br />

schufen eine Leere, die durch unzählige<br />

Publikationen aufzufüllen versucht wird.<br />

Die Gravuren sind nach den zahlreichen Steinfiguren, den<br />

„Moai“, die man überall antrifft, die markantesten Merkmale<br />

einer hoch entwickelten Kultur.

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