bologna - VDI Verein Deutscher Ingenieure Bezirksverein e.V.
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1856 -2006<br />
<strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />
150Jahre<br />
<strong>Ingenieure</strong> an der Saar
<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />
150 Jahre<br />
<strong>Ingenieure</strong> an der Saar<br />
1856 - 2006
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>VDI</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> | <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. | Kerlinger Weg 1a | 66798 Wallerfangen<br />
Redaktion: Dipl.-Ing. Rudolf Klasen | Dipl.-Ing. Robert Frauendorfer | Dipl.-Ing. (FH) Roland Ißle<br />
Dipl.-Ing. Erich Max | Dipl.-Ing. Lutz Steinbach | V.i.S.d.P. Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer<br />
Gestaltung und Herstellung: Erwin Hofer | konkret mediaservice | 66740 Saarlouis | www.konkretms.de<br />
Bilder: <strong>VDI</strong> Archiv | Tourismuszentrale des Saarlandes<br />
Auflage: 2.000 Stück<br />
Nachdruck des Textes und des Bildmaterials – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.<br />
Geschäftsstelle<br />
Kerlinger Weg 1a | 66798 Wallerfangen<br />
Telefon: 06837-91720 | Fax: 06837-91721<br />
eMail: info@vdi-saar.de | Internet: www.vdi-saar.de
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort des Vorsitzenden .................................................................................................................. 5<br />
Grußworte .............................................................................................................................................. 7<br />
Der Vorstand .......................................................................................................................................... 19<br />
Bezirksgruppen .................................................................................................................................... 23<br />
Arbeitskreise.......................................................................................................................................... 29<br />
Die <strong>VDI</strong> Landesvertretung Saarland ................................................................................................ 43<br />
Statistik.................................................................................................................................................... 47<br />
150 Jahre <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar – Meilensteine der Technik (Kurzchronik)...................... 51<br />
150 Jahre <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar – Von Anfang an dabei ........................................................ 56<br />
Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre ............................................................................ 71<br />
Die Geschichte der FDI ........................................................................................................................ 82<br />
Fördernde Mitglieder .......................................................................................................................... 91<br />
Förderpreis des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar und Preisträger seit 1999 ........................................ 99<br />
Geehrte Mitglieder................................................................................................................................ 104<br />
Wie wird man Ingenieur in Deutschland, Frankreich und Luxemburg .................................. 105<br />
Engagement für die Ingenieurausbildung ...................................................................................... 115<br />
Informationsmedien des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar ........................................................................ 116<br />
Mitgliedschaft im <strong>VDI</strong>.......................................................................................................................... 118
Vorwort<br />
des Vorsitzenden des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />
Am 12. Mai 1856 wurde in Alexisbad im Harz<br />
der „<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> (<strong>VDI</strong>)“ u. a.<br />
auch in Anwesenheit „saarländischer <strong>Ingenieure</strong>“<br />
gegründet. Am 7. Dezember desselben<br />
Jahres erfolgte auf Initiative einiger<br />
Teilnehmer des „12. Mai“ noch die Gründung<br />
des Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong>s in<br />
Kaiserslautern.<br />
Die Förderung des fachlichen Erfahrungsaustausches<br />
und des technischen Fortschritts<br />
war von Beginn an die Hauptaufgabe der<br />
selbstständigen berufsständischen <strong>Verein</strong>igung.<br />
Bereits im Gründungsjahr fanden die ersten<br />
Versammlungen mit technischen Vorträgen<br />
in Neunkirchen, Saarbrücken und in Neustadt<br />
statt. Der <strong>Verein</strong> entwickelte in den<br />
Folgejahren schnell ein aktives Leben mit<br />
Vortragsveranstaltungen und turnusmäßigen<br />
Jahresmitgliederversammlungen im sog.<br />
„Civilkasino“ der Stadt Saarbrücken, dem<br />
heutigen Landtag des Saarlandes. Die Mitgliederzahl<br />
stieg rasch von 27 bei der<br />
Gründung auf über 500 bei Ausbruch des<br />
Ersten Weltkrieges im Jahr 1914.<br />
Obwohl das Saargebiet nach 1920 bis 1935<br />
politisch vom Deutschen Reich abgetrennt<br />
war, blieben Saarländer und Pfälzer gemeinsam<br />
in ihrem <strong>Bezirksverein</strong>.<br />
Während der Zeit des Nationalsozialismus<br />
erlosch das <strong>Verein</strong>sleben mehr und mehr.<br />
Nach dem 23. Oktober<br />
1955, an dem die Saarländer<br />
mit großer Mehrheit<br />
ein so genanntes<br />
Europäisches Statut ablehnten<br />
und damit die<br />
Voraussetzung für einen<br />
Anschluss des Saarlandes<br />
an die Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
schufen, folgte am<br />
6. Februar 1956 die<br />
Gründung eines eigenen <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />
mit Sitz in Saarbrücken.<br />
Zur Förderung der technischen Forschung<br />
und Entwicklung und des technischen<br />
Nachwuchses wurde nach der Neugründung<br />
eng mit der Staatlichen Ingenieurschule<br />
Saarbrücken zusammengearbeitet. Durch<br />
Vortragsveranstaltungen, regelmäßige Betriebsbesichtigungen<br />
in der saarländischen<br />
Industrie und dem benachbarten Ausland<br />
wuchs die Attraktivität des <strong>Verein</strong>s und die<br />
Mitgliederzahl stieg von 700 im Jahre 1970<br />
auf fast 1.000 im Jahre 1981 an.<br />
Um <strong>VDI</strong>-Mitglieder mit gemeinsamen fachspezifischen<br />
Interessen zusammen zu bringen,<br />
wurden in diesen Jahren verschiedene<br />
Arbeitskreise und 1976 die Bezirksgruppen<br />
Homburg, Merzig und St. Wendel gegründet,<br />
um die Kontakte unter den Mitgliedern, die<br />
außerhalb Saarbrückens wohnten, enger zu<br />
6
7<br />
gestalten und auch ihnen in ihrem Kreis<br />
Veranstaltungen anbieten zu können.<br />
Kontakte mit den Ingenieurverbänden im<br />
lothringischen und luxemburger Raum<br />
führten 1996 zur Gründung der Föderation<br />
der Ingenieurverbände Saar-Lor-Lux (FDI) .<br />
Seit dieser Gründung finden jährlich gemeinsame<br />
Ingenieurtage in den einzelnen<br />
Ländern statt, und in intensiver Zusammenarbeit<br />
werden mit den befreundeten Ingenieurverbänden<br />
in Arbeitsgruppen Länder<br />
übergreifende Themen bearbeitet.<br />
Heute, 150 Jahre nach der Gründung,<br />
zählt der <strong>VDI</strong>-Saar etwa 1.650 Mitglieder. An<br />
den Vortragsveranstaltungen, Besichtigungen<br />
und geselligen Veranstaltungen nehmen<br />
jährlich über 2.500 Teilnehmer teil. Der<br />
<strong>Verein</strong> unterstützt zahlreiche Aktivitäten zur<br />
Heranführung von jungen Menschen an technische<br />
Berufe und zur Förderung des<br />
technischen Nachwuchses.<br />
So werden im Rahmen der Aktion „Technik<br />
ist cool“ Besuche von Schulklassen in Unter-<br />
nehmen mit Ingenieurbetreuung organisiert,<br />
Jurorentätigkeiten bei den saarländischen<br />
Landeswettbewerben „Jugend forscht“ und<br />
„Schüler experimentieren“ durchgeführt und<br />
Preise an Studierende der Universität und<br />
der Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />
des Saarlandes für hervorragende Diplomarbeiten<br />
verliehen.<br />
Der <strong>Verein</strong> begleitet aktiv das technische<br />
Bildungswesen im Saarland und mahnte<br />
bereits im Jahr 2002 ein Gesamtkonzept für<br />
die Ingenieurausbildung im Saarland an.<br />
Wir sind stolz auf das, was in der Vergangenheit<br />
erreicht worden ist und wir sehen dies<br />
als eine Herausforderung an, die Attraktivität<br />
der Technik in unserer Region weiter zu<br />
steigern und insbesondere unsere Jugend<br />
für den Beruf des Ingenieurs zu begeistern.<br />
Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer<br />
Vositzender des <strong>Bezirksverein</strong> Saar
Grußwort<br />
des Ministerpräsidenten des Saarlandes<br />
Sein 150-jähriges erfolgreiches Bestehen zu<br />
feiern, ist ein großes Ereignis für den<br />
<strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. des <strong>VDI</strong> und besagt<br />
viel über die Tradition und die Leistung<br />
seiner Mitglieder. Seit nunmehr 150 Jahren<br />
unterstützt und begleitet der <strong>Bezirksverein</strong><br />
Saar des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> aktiv<br />
die Entwicklung des Wirtschaftstandortes<br />
Saarland. Darüber hinaus stellt er nicht<br />
nur für seine Mitglieder eine kompetente<br />
Interessenvertretung dar, sondern bietet auch<br />
den Entscheidungsträgern in Politik und<br />
Wirtschaft eine intensive Beratung, professionelle<br />
Qualifizierungsmaßnahmen, eine<br />
fachlich fundierte Fort- und Weiterbildung<br />
sowie vielfältige Möglichkeiten zum Erfahrungssaustausch<br />
und zu Fachgesprächen an.<br />
Die Mitglieder des <strong>VDI</strong> können stolz auf ihre<br />
erfolgreiche <strong>Verein</strong>sgeschichte zurückblicken,<br />
die sich insbesondere durch persönliches<br />
Engagement begründet hat. Zu dieser<br />
außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte gratuliere<br />
ich dem <strong>Bezirksverein</strong> Saar des <strong>VDI</strong><br />
ganz herzlich.<br />
Das Image des Saarlandes hat sich in den<br />
letzten Jahren positiv verändert. Nicht ohne<br />
Grund hat das Institut der Deutschen<br />
Wirtschaft gemeinsam mit der Initiative<br />
Neue Soziale Marktwirtschaft das Saarland<br />
zur wirtschaftsdynamischsten Region der<br />
letzten Jahre gekürt. Nominal hatte das<br />
Saarland zuletzt das stärkste Wirtschaftswachstum.<br />
Zugleich hat die Europäische<br />
Kommission das Saarland<br />
als eine der innovativsten<br />
Regionen in<br />
Europa ausgezeichnet.<br />
Darüber hinaus gibt es<br />
mittlerweile Untersuchungen<br />
die belegen,<br />
dass sich das Saarland<br />
zu einem der Bundesländer<br />
entwickelt hat,<br />
in denen sich die<br />
Menschen am wohlsten<br />
fühlen und mit dem sie sich besonders<br />
stark identifizieren. Zu diesen positiven<br />
Veränderungen hat auch der <strong>Bezirksverein</strong><br />
Saar e.V. des <strong>VDI</strong> maßgeblich beigetragen.<br />
Gerade das Wissen und die Fähigkeiten der<br />
<strong>Ingenieure</strong> sind in unserer innovativen und<br />
technologischen Gesellschaft mehr denn je<br />
gefragt. Der <strong>VDI</strong> kann optimistisch in die<br />
Zukunft blicken, denn die Branche wird sich<br />
weiter positiv entwickeln und für Zuwächse<br />
am Arbeitsmarkt sorgen. Damit leistet der<br />
<strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. einen wichtigen<br />
Beitrag zum Strukturwandel im Saarland.<br />
Das Saarland, aufgrund seiner Lage und<br />
seiner Geschichte das geborene europäische<br />
Bundesland, war und ist sich – insbesondere<br />
in der heutigen Zeit der stetig wachsenden<br />
Globalisierung – der Bedeutung einer ökonomischen<br />
Integration immer bewusst. Hierzu<br />
gehört der konsequente Abbau aller<br />
Barrieren für den grenzüberschreitenden<br />
8
9<br />
Handel mit Waren und Dienstleistungen in<br />
der Saar-Lor-Lux-Region sowie die Kombination<br />
der Standortvorteile aller beteiligten<br />
Nachbarstaaten. Dies hat auch der <strong>Bezirksverein</strong><br />
Saar e.V. des <strong>VDI</strong> sehr früh erkannt.<br />
Bereits 1980 wurde eine enge Zusammenarbeit<br />
mit den Ingenieurverbänden aus<br />
Luxemburg und Lothringen vereinbart. Diese<br />
frühzeitige europäische Ausrichtung des<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s diente einer europäischen<br />
technisch-wirtschaftlichen Perspektive, was<br />
schließlich 1996 in die Gründung der<br />
„Föderation der Ingenieurverbände Saar-Lor-<br />
Lux (FDI-Saar-Lor-Lux) überleitete. Zahlreiche<br />
grenzüberschreitende Veranstaltungen und<br />
Arbeitskreise mit Themen wie beispielsweise<br />
Ingenieurausbildung, Berufschancen, Sozialund<br />
Arbeitsrechte sowie der jährliche<br />
„Ingenieurtag Saar-Lor-Lux“ zeigen, dass<br />
diese grenzüberschreitende Kooperation<br />
auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert<br />
sehr erfolgreich arbeitet. Das ist eine überzeugende<br />
Leistungsbilanz des <strong>VDI</strong>, der hohe<br />
Anerkennung gebührt.<br />
Der <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. des <strong>VDI</strong> hat<br />
mit seiner unermüdlichen Arbeit viel zur<br />
Verbesserung unseres Wirtschaftsstandortes<br />
beigetragen. Er hat die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Region in der Vergangenheit<br />
bis heute entscheidend mitgeprägt. Mit<br />
vielen neuen Ideen präsentieren sich die<br />
<strong>Ingenieure</strong>. Leistungsstark und kompetent<br />
nehmen sie neue Herausforderungen an.<br />
Damit sind sie auch für die Zukunft gut<br />
gewappnet.<br />
Anlässlich des großartigen Jubiläums bedanke<br />
ich mich bei allen Mitgliedern für ihr<br />
unermüdliches Engagement und hoffe, dass<br />
sie auch weiterhin mit großem Elan und<br />
Enthusiasmus für die Ziele des <strong>VDI</strong> „Technik<br />
im Dienste des Menschen“ eintreten.<br />
Den Jubiläumsfeierlichkeiten wünsche ich<br />
einen gelungenen Verlauf in einer harmonischen<br />
Atmosphäre.<br />
Peter Müller<br />
Ministerpräsident des Saarlandes
Grußwort<br />
des Ministers für Wirtschaft und Arbeit des Saarlandes<br />
<strong>Ingenieure</strong> – Treiber im<br />
Wandlungsprozess<br />
Die Freien Berufe zeichnen sich durch hohe<br />
Anforderungen an die Kompetenz und Eigenverantwortung<br />
aus. Der Freiberufler ist ein<br />
Mittler zwischen Patienten, Klienten oder<br />
Mandanten auf der einen sowie gesellschaftlichen<br />
Organisationen, dem Staat und der<br />
Öffentlichkeit auf der anderen Seite.<br />
Mit ungefähr einer Million Beschäftigten<br />
bilden Ingenieurinnen und <strong>Ingenieure</strong> die<br />
größte Akademikergruppe in Deutschland.<br />
Ein großer Teil von ihnen hat ausgezeichnete<br />
Verdienst- und Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />
Im Vergleich mit Hochschulabsolventen<br />
anderer Fachrichtungen sind sie schneller in<br />
qualifizierten oder leitenden Funktionen<br />
tätig. Jeder fünfte Ingenieur ist nach<br />
Einschätzung von Arbeitsmarktexperten<br />
Sachgebiets- oder Abteilungsleiter. Jeder<br />
Zehnte ist entweder als Konstrukteur im<br />
eigenen Ingenieurbüro oder mit einer eigenen<br />
Produktionsfirma selbstständig. Dagegen<br />
leitet nur jeder siebte Absolvent einer anderen<br />
Fachrichtung eine Abteilung oder ein<br />
Sachgebiet.<br />
Das könnte mit den allgemeinen Qualifikationen<br />
zu tun haben: Allen Ingenieurinnen<br />
und <strong>Ingenieure</strong>n gemeinsam ist die ständige<br />
Auseinandersetzung mit Naturwissenschaft<br />
und Technik, die Umsetzung theoretischer<br />
Erkenntnisse in funktionierende<br />
Apparaturen<br />
und Maschinen oder<br />
verwertbare Produkte.<br />
Lebenslanges Lernen ist<br />
für <strong>Ingenieure</strong> schon<br />
immer selbstverständlich<br />
gewesen. Ingenieurinnen<br />
und <strong>Ingenieure</strong><br />
sind nicht nur die größte<br />
Akademikergruppe<br />
in Deutschland, sie sind<br />
auch die wesentlichen Treiber des technologischen<br />
und wirtschaftlichen Strukturwandels.<br />
Hightech-Maschinen und moderne Anlagen<br />
nutzen wenig, wenn nicht genügend qualifizierte<br />
Menschen da sind, die sie bedienen.<br />
Das Vermögen in den Köpfen lässt sich indes<br />
nicht so einfach bemessen wie Maschinen<br />
und Anlagen, deren Wert in den Büchern<br />
eines Unternehmens bzw. in volkswirtschaftlichen<br />
Statistiken notiert ist.<br />
Das hohe Ausbildungsniveau der Menschen<br />
ist ein Pluspunkt der deutschen Volkswirtschaft.<br />
So manche andere Nation blickt<br />
neidvoll auf die Spitzenprodukte deutscher<br />
Ingenieurkunst.<br />
Vor dem Hintergrund einer schrumpfenden<br />
und zugleich alternden Bevölkerung ist<br />
immer öfter der Ruf zu hören, für mehr qualifizierte<br />
Arbeitnehmer und einen höheren<br />
Ausbildungsstand der Bevölkerung Sorge zu<br />
10
11<br />
tragen. Eine hoch spezialisierte Volkswirtschaft,<br />
in der teure Maschinen und Anlagen<br />
mit hoher Effizienz arbeiten müssen, benötigt<br />
Menschen mit Wissen.<br />
Dass hier auch in Zukunft noch genügend<br />
Arbeitnehmer mit Köpfchen zu finden sind,<br />
wird auch eine Aufgabe des <strong>VDI</strong> sein. Wie<br />
schon in den letzten 150 Jahren seiner<br />
Geschichte, ist der <strong>VDI</strong> auch in Zukunft ein<br />
Garant für die Verbreitung und Vertiefung<br />
der Zusammenhänge zwischen technischer<br />
und gesellschaftlicher Entwicklung. Mit<br />
seinen 45 <strong>Bezirksverein</strong>en und rund<br />
100 Bezirksgruppen vermittelt er Fachinformationen<br />
und fördert so den Erfahrungsaustausch,<br />
den eine wissensbasierte<br />
Gesellschaft dringend braucht.<br />
Die Arbeit des <strong>VDI</strong> sichert eine fachübergreifende<br />
Zusammenarbeit von Experten aus<br />
Wissenschaft, Industrie und öffentlicher<br />
Verwaltung.<br />
Der <strong>VDI</strong> zählt zu den größten Ingenieurvereinen,<br />
wobei zunehmend auch Naturwissenschaftler<br />
und Informatiker zu den<br />
Mitgliedern zählen. Weltweit gehört der <strong>VDI</strong><br />
damit zu den größten technisch orientierten<br />
<strong>Verein</strong>en und Verbänden. Das vom <strong>VDI</strong> aufgebaute<br />
Regelwerk mit über 1.600 Richtlinien<br />
deckt ein breites Feld der Technik ab.<br />
Ich freue mich, dass der <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong><br />
Saar sein 150-jähriges Jubiläum in Saarbrücken<br />
begeht und so den Kreis schließt zu<br />
der Gründung des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
Pfalz/Saarbrücken am 7. Dezember 1856.<br />
Ich wünsche dem <strong>VDI</strong> weiterhin erfolgreiche<br />
Arbeit. Ich wünsche den Ingenieurinnen und<br />
<strong>Ingenieure</strong>n ungebrochene Neugier bei der<br />
Erforschung naturwissenschaftlicher Grundlagen,<br />
Erfindungsgeist und Erfolg bei der<br />
Entwicklung innovativer Verfahren und<br />
Methoden zur Verbesserung unserer Lebensbedingungen.<br />
Dr. Hanspeter Georgi<br />
Minister für Wirtschaft und<br />
Arbeit des Saarlandes
Grußwort<br />
der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken<br />
Der <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> <strong>VDI</strong><br />
<strong>Bezirksverein</strong> Saar kann in diesen Tagen auf<br />
eine 150-jährige Geschichte zurückblicken.<br />
Zu diesem Jubiläum beglückwünsche ich den<br />
<strong>VDI</strong> Saar sehr herzlich und grüße auf diesem<br />
Wege alle Mitglieder.<br />
Am 12. Mai 1856 wurde in Alexisbad im Harz<br />
der <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> gegründet,<br />
mit dem Ziel, „alle geistigen Kräfte der<br />
Technik zum gemeinsamen Wirken“ zusammenzufassen.<br />
Der <strong>Bezirksverein</strong> Saar, heute<br />
einer von 45 Bezirksgruppierungen, gehörte<br />
zu den ersten Gründungsmitgliedern, so dass<br />
sowohl die bundesweiten als auch die saarländischen<br />
im <strong>VDI</strong> organisierten <strong>Ingenieure</strong><br />
in diesem Jahr allen Grund zum Feiern<br />
haben. Im Saarland gehören heute ca. 1.650<br />
<strong>Ingenieure</strong> dieser Berufsstandsvereinigung<br />
an, die sich mit den unterschiedlichsten<br />
Technikzweigen befasst und die Interessen<br />
ihrer Mitglieder vertritt.<br />
Die Anfangsjahre der Industrialisierung<br />
waren geprägt vom Glauben, dass jede technische<br />
Neuerung dem Nutzen des Menschen<br />
und dem allgemeinen Fortschritt dient. In der<br />
Tat haben die Naturwissenschaften und die<br />
daraus resultierende Technik die Welt im<br />
ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert<br />
grundlegend revolutioniert. Unsere moderne<br />
hochtechnisierte Gesellschaft basiert in nahezu<br />
allen Teilen auf naturwissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen und ihrer technischen Umsetzung.<br />
Bereits Mitte des vergangenen Jahrhunderts<br />
kamen jedoch erste Zweifel auf, ob<br />
jede technische Neuerung auch wirklich langfristig<br />
segensreich ist. Die Nutzung der Kern-<br />
energie in ihrer ambivalenten<br />
Ausprägung<br />
hat hierzu sicherlich<br />
wesentlichen Anteil.<br />
Naturwissenschaft und<br />
Technik stellen wesentlicheGestaltungsfaktoren<br />
von Gegenwart und<br />
Zukunft dar. Ihre Wirkungen<br />
können sowohl<br />
im nützlichen als auch<br />
im schädlichen Sinne<br />
enorme Ausmaße annehmen.<br />
Dies bringt für<br />
Forscher wie <strong>Ingenieure</strong><br />
eine besondere Verantwortung<br />
mit sich und führt dazu, dass jedes<br />
Tun auch ethischen Grundsätzen standzuhalten<br />
hat. Der <strong>VDI</strong> hat sich im Jahre 2002 in<br />
einer viel beachteten Schrift mit dem Titel<br />
„Ethische Grundsätze des Ingenieursberufs“<br />
dieser Problematik gestellt und den Mitgliedern<br />
grundlegende Richtlinien an die<br />
Hand gegeben, die bei Interessen- und Verantwortungskonflikten<br />
von Nutzen sind – und<br />
letztlich uns allen nutzen.<br />
In diesem Sinne danke ich dem <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong><br />
Saar für seine Tätigkeit für eine<br />
verantwortungsvolle technische Zukunftsgestaltung<br />
und wünsche dem <strong>Verein</strong> selbst<br />
im Jahr des 150. Gründungsjubiläums eine<br />
gute Zukunft.<br />
Charlotte Britz<br />
Oberbürgermeisterin<br />
12
Grußwort<br />
des amtierenden Präsidenten der FDI Saar-Lor-Lux<br />
(Übersetzung)<br />
Im Jahrhundert der Aufklärung ging man<br />
daran zu glauben, dass durch kluge Anwendung<br />
der Vernunft ein steter Fortschritt auf<br />
dem Gebiet des Wissens, der technischen<br />
Errungenschaften und der moralischen<br />
Werte erreicht werden könnte. Die <strong>Ingenieure</strong><br />
haben seit dieser Epoche all ihr<br />
Können eingesetzt, doch die Entfaltung<br />
des Menschen hielt nicht immer damit<br />
Schritt.<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelten<br />
die <strong>Ingenieure</strong> Maschinen, die unsere<br />
Lebensbedingungen revolutionierten, wie<br />
z. B. den Verbrennungsmotor, und führten<br />
die ersten Ölförderungen durch. Zu dieser<br />
Zeit entdeckte man auch die ersten Impfstoffe,<br />
aber auch das Dynamit, und Darwin<br />
veröffentlichte seine Arbeiten über die<br />
Zuchtwahl (Züchtungslehre – sélection naturelle).<br />
In diesem Umfeld schlossen sich die<br />
<strong>Ingenieure</strong> zusammen und gründeten 1856<br />
in Deutschland sowie 1860 in Frankreich die<br />
ersten nationalen Ingenieurverbände.<br />
Von nun an sind die <strong>Ingenieure</strong> die<br />
Hauptaktoren einer Zivilisation, die von der<br />
industriellen Revolution an bis heute immer<br />
mehr von der Technologie beherrscht wird.<br />
Unsere Region war besonders von Kohle und<br />
Stahl geprägt, wobei die Eisen- und Stahlindustrie<br />
sich eigentlich erst seit 1850 durch<br />
die neuen Affinierverfahren mit Hilfe der<br />
Thomas-Birne und des Siemens-Martin-Ofens<br />
entfaltet hat.<br />
13<br />
Doch die Hoffnungen<br />
des Jahrhunderts der<br />
Aufklärung wurden<br />
nicht erfüllt, denn die<br />
mörderischen Kriege<br />
und die Wirtschaftskrise<br />
von 1929 lösen<br />
eher Enttäuschung als<br />
Hoffnung auf die Zukunft<br />
aus.<br />
In den Jahren 1948 bis<br />
1957 entstanden paneuropäische<br />
Bewegungen und verschiedene<br />
Länder nahmen Verbindung miteinander auf.<br />
1957 besiegelten die römischen Verträge die<br />
Union zwischen Benelux, der Bundesrepublik<br />
Deutschland, Frankreich und Italien. Die<br />
gegenseitigen Beziehungen der europäischen<br />
Staaten verbesserten sich durch die Verträge<br />
von Maastricht im Jahre 1990 und Schengen<br />
im Jahre 1985. Die <strong>Ingenieure</strong> folgten dieser<br />
Bewegung und zur gleichen Zeit nahm auch<br />
die Wirtschaftsregion Saar-Lor-Lux Gestalt<br />
an. Am 8. März 1980 nahm Rudolf A. Klasen,<br />
der Vorsitzende des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar,<br />
Verbindung mit den luxemburgischen und<br />
französischen <strong>Verein</strong>en auf, um einen<br />
ständigen Erfahrungsaustausch zwischen<br />
den <strong>Ingenieure</strong>n der drei Länder in die<br />
Wege zu leiten.<br />
Die Ängste sowie die Neugier der <strong>Ingenieure</strong><br />
waren durch den Bau des Atomkraftwerks<br />
Cattenom in Lothringen geweckt worden.
Nach jahrelangen Gesprächen und Begegnungen<br />
entstand am 2. Dezember 1996<br />
offiziell in Schengen die Föderation der<br />
<strong>Ingenieure</strong>verbände Saar-Lor-Lux (FDI-SLL)<br />
mit einem Abkommen über die Zusammenarbeit<br />
zwischen dem <strong>VDI</strong> Saar, der URIS<br />
Lorraine und der ALI Luxembourg. Die<br />
Unterzeichner waren Bruno Verlon für<br />
Lothringen, François Jaeger für Luxemburg<br />
und Rudolf A. Klasen für das Saarland.<br />
Die FDI-SLL fördert mit diesen Aktivitäten<br />
auch die Anerkennung des Ingenieurs in<br />
Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Sie ist sich<br />
bewusst, dass die Verschiedenheiten auch<br />
eine gegenseitige Bereicherung darstellen<br />
in einer Zeit, in der sich die Wirtschaft<br />
globalisiert und man sich neuen Herausforderungen<br />
wie z. B. dem Umweltschutz<br />
sowie der Energie- und Rohstoffwirtschaft<br />
stellen muss.<br />
In diesem Umfeld ist es für die FDI- Saar-Lor-<br />
Lux nicht schwer, ihren Arbeitkreisen einen<br />
umfangreichen Aufgabenkatalog zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Die alljährlich im Wechsel stattfindenden<br />
Ingenieurtage Saar-Lor-Lux dokumentieren<br />
nicht nur eine enge und intensive Zusammenarbeit,<br />
sondern zeigen auch durch den<br />
großen Zuspruch das gute Freundschaftsverhältnis<br />
der <strong>Ingenieure</strong> und ihrer Familien<br />
untereinander über die Grenzen hinaus.<br />
Dipl.-Ing. Pierre Lecoanet<br />
Amtierender Präsident der FDI-SLL<br />
14
Grußwort<br />
des Präsidenten des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong><br />
Lange bevor sich die deutschen Länder 1871<br />
zum Zusammenschluss im Deutschen Reich<br />
aufrafften, hatten die <strong>Ingenieure</strong> bereits den<br />
Rahmen geschaffen zum „innigen Zusammenwirken<br />
der geistigen Kräfte deutscher<br />
Technik“: durch die Gründung des <strong>Verein</strong>s<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> im Mai 1856 in<br />
Alexisbad im Harz.<br />
An dieser Gründungsversammlung wirkten<br />
maßgeblich auch <strong>Ingenieure</strong> aus dem Saarland<br />
und der Pfalz aktiv mit und setzten diese<br />
Initiative noch im selben Jahr aktiv in ihrer<br />
eigenen Region fort: Am 7. Dezember 1856<br />
wurde der Pfalz /Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong><br />
als einer der ersten regionalen Gliederungen<br />
des <strong>VDI</strong> gegründet. Seinen Vorsitz übernahm<br />
der Hüttenmeister Friedrich Karl Euler, der<br />
1. Vorsitzende des <strong>VDI</strong>. Zwei weitere<br />
Gründungsmitglieder und spätere Vorsitzende<br />
des Gesamt-<strong>VDI</strong>, Richard Peters und<br />
Heinrich Caro, waren ebenfalls Mitglieder<br />
dieses <strong>Bezirksverein</strong>s. Bereits knapp zwei<br />
Jahre nach Gründung des <strong>VDI</strong> stammten von<br />
dessen bundesweit 334 Mitgliedern bereits<br />
46 aus dem Saarland.<br />
Dass technologischer Fortschritt nur noch<br />
grenzüberschreitend erzielt werden konnte,<br />
war dem <strong>VDI</strong> Saar schon zu seiner Gründung<br />
bewusst, bei der sich <strong>Ingenieure</strong> über die<br />
damaligen Landesgrenzen Bayerns und<br />
Preußens zusammenschlossen. Auch die<br />
vom <strong>VDI</strong> initiierte Gründung des Deutschen<br />
Verbandes technisch<br />
wissenschaftlicher <strong>Verein</strong>e<br />
(1916) geht auf<br />
einen Antrag des Pfalz/<br />
Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
bereits aus dem<br />
Jahre 1881 zurück.<br />
Innerdeutsch grenzüberschreitend<br />
war der<br />
<strong>VDI</strong> Saar, als es auf<br />
dessen Initiative hin<br />
1981 gelang, die Bronzefigur des Ingenieurdenkmals<br />
aus dem <strong>VDI</strong>-Gründungsort<br />
Alexisbad in der damaligen DDR zum neuen<br />
<strong>VDI</strong>-Sitz in Düsseldorf zu überführen; heute<br />
erinnert in Alexisbad eine bronzene Gedenktafel<br />
des <strong>VDI</strong>-Saar, neben einer nach der<br />
deutschen Wiedervereinigung dort errichteten<br />
Stelle, an dieses Ereignis.<br />
Ein herausragendes Beispiel für die europäische<br />
Form dieser Grenzüberschreitung<br />
ist die enge Zusammenarbeit mit den<br />
<strong>Ingenieure</strong>n aus Lothringen und Luxemburg.<br />
Bereits 1980 begann auf Initiative des langjährigen<br />
Vorsitzenden und heutigen Ehren-<br />
Vorsitzenden des <strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong>s Saar,<br />
Dipl.-Ing. Rudolf A. Klasen, eine immer enger<br />
ausgestaltete Zusammenarbeit des <strong>VDI</strong> Saar<br />
mit den Ingenieurvereinen in Luxemburg<br />
und Lothringen. Gemeinsam wurde z. B. die<br />
Schaffung eines Länder überschreitenden<br />
Katastrophenschutzes im Zusammenhang<br />
16
17<br />
mit dem Kernkraftwerk Cattenom angeregt.<br />
1996 in Schengen gelang den <strong>Ingenieure</strong>n<br />
dieses Dreiländerecks dann ein ganz eigenes<br />
„Schengener Abkommen“: Der <strong>VDI</strong> Saar und<br />
seine französischen und luxemburgischen<br />
Nachbarverbände URIS Lorraine (Union<br />
Régional des Ingénieurs et des Scientifiques<br />
de Lorraine) und ALI (Association Luxembourgeoise<br />
des Ingénieurs Diplomés) schlossen<br />
sich zusammen in der Föderation der<br />
Ingenieurverbände Saar-Lor-Lux.<br />
Als erster Präsident wurde Rudolf A. Klasen<br />
gewählt, dessen langjährige Arbeit 1997 mit<br />
dem Bundesverdienstkreuz erneut anerkannt<br />
wurde.<br />
Die drei Verbände veranstalten unter anderem<br />
die weit über die Region hinaus bekannten<br />
„Ingenieurtage Saar-Lor-Lux“. Weitere<br />
Beispiele sind Länder übergreifende Arbeitskreise,<br />
so etwa zu Themen wie Trinkwasser,<br />
Ingenieurarbeitsplätze und Bewerbung im<br />
Saar-Lor-Lux-Raum und eine gemeinsame<br />
Ethik-Charta für <strong>Ingenieure</strong>.<br />
Der <strong>VDI</strong> Saar hat die wirtschaftliche Entwicklung<br />
der gesamten Region mitgeprägt.<br />
Diese Dynamik ist den <strong>Ingenieure</strong>n im<br />
Saarland nicht verborgen geblieben. Die<br />
Mitgliederzahl des <strong>VDI</strong> Saar ist kontinuierlich<br />
angestiegen auf jetzt über 1.650 Mitglieder.<br />
Ich beglückwünsche Sie im Namen des <strong>VDI</strong><br />
zu diesen Erfolgen und wünsche Ihnen allen<br />
auch für die Zukunft ein herzliches Glückauf!<br />
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c.<br />
Eike Lehmann<br />
Präsident des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>
Grußwort<br />
des Direktors des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong><br />
Das Saarland, lange Zeit in geographischer<br />
Randlage und oft genug politischer Spielball<br />
zwischen feindlichen Ländern, liegt heute im<br />
Herzen Europas und zählt zu dessen aufstrebenden<br />
technologischen Regionen. Diese<br />
industrielle und technische Position hatte<br />
sich das Saarland unter harten Bedingungen<br />
erarbeitet.<br />
Trotz der schwersten Rahmenbedingungen<br />
in den früheren Kernindustrien Bergbau und<br />
Eisenhütten und trotz eines noch immer<br />
äußerst angespannten Arbeitsmarktes ist es<br />
dieser Region gelungen, erneut wirtschaftlich<br />
zu erstarken. Im vergangenen Jahr war das<br />
Saarland mit einem Wirtschaftswachstum<br />
von 2,7 Prozent unangefochtener bundesdeutscher<br />
Spitzenreiter! Es hat sich zu einer<br />
attraktiven Wirtschafts- und Forschungsregion<br />
entwickelt, die die Schätze des Landes<br />
nicht mehr nur tief unter der Erde, sondern<br />
vor allem auch in den Köpfen ihrer Menschen<br />
sucht und findet.<br />
Starke Konjunkturstützen sind heute im<br />
Saarland der Fahrzeugbau und die Stahlindustrie;<br />
positive Impulse kommen auch aus<br />
der IT-Branche. Beflügelt durch die guten<br />
Exportaussichten wollen eine ganze Reihe<br />
von Unternehmen ihre Investitionen erhöhen.<br />
Den enormen Herausforderungen des Strukturwandels<br />
hin zu einer Technologie- und<br />
Dienstleistungsregion hat sich das Land<br />
mit seiner „Innovationsstrategie für das<br />
Saarland“ aktiv gestellt.<br />
Die Zahl der in der IHK<br />
gemeldeten Unternehmen<br />
ist im vergangenen<br />
Jahr erneut um rund<br />
1.000 auf jetzt beachtliche<br />
46.500 Firmen<br />
gestiegen. Hinter dieser<br />
großen Zahl steht auch<br />
ein Rekordniveau bei<br />
den Kleinstgründungen,<br />
mit denen oft auch die<br />
Arbeitslosigkeit überwunden werden konnte.<br />
Der <strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong> Saar hat diese positive<br />
Entwicklung als ältester Ingenieurverein<br />
dieser Region maßgeblich mitbestimmt: in<br />
einer fruchtbaren und konstruktiven Zusammenarbeit<br />
mit den Industrieunternehmen der<br />
Region, die mit Rat, Tat und Sponsorhilfe<br />
viele <strong>VDI</strong>-Initiativen unterstützen, und vor<br />
allem auch durch die vom <strong>VDI</strong> Saar initiierte<br />
grenzüberschreitende Föderation der Ingenieurvereine<br />
Saar-Lor-Lux. Am 9. September<br />
dieses Jahres wird der Saar-Lor-Lux-Ingenieurtag<br />
unter dem Motto „Pioniere der<br />
technischen Entwicklung – <strong>Ingenieure</strong> an der<br />
Saar“ stattfinden.<br />
Der <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> und die <strong>VDI</strong> Landesvertretung<br />
Saar bringen den Sachverstand<br />
der <strong>Ingenieure</strong> ein in Diskussionsforen<br />
mit anderen Verbänden, Arbeitgebern und<br />
Gewerkschaften, in parlamentarische Abend-<br />
18
19<br />
veranstaltungen und Erfahrungsaustausch<br />
zwischen Politikern und <strong>Ingenieure</strong>n.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt setzt der<br />
<strong>Bezirksverein</strong> auch im Bereich Jugend und<br />
Technik. Bestes Beispiel ist die vom <strong>VDI</strong> Saar<br />
und seinem damaligen Vorsitzenden und<br />
späteren <strong>VDI</strong>-Landesvertreter Saarland, Prof.<br />
Dr.-Ing. Jürgen Althoff, entwickelte Aktion<br />
„Technik ist cool“. Mit ihrer Hilfe gelingt es<br />
seit fünf Jahren, jeweils rund 500 bis 900<br />
Schüler/innen der Klassenstufe 10 in saarländische<br />
Betriebe, an die Arbeitsplätze von<br />
<strong>Ingenieure</strong>n, zu bringen. Der <strong>Bezirksverein</strong><br />
hat das Juniorstudium von ausgewählten<br />
Oberstufenschülern seit Beginn zu einem<br />
Drittel mitfinanziert. Mit dem NanoBioLab<br />
unterstützt der <strong>VDI</strong> Saar Schüler und Lehrer,<br />
die freiwillig nach dem Unterricht an die<br />
Saarbrücker Uni fahren, um dortige naturwissenschaftliche<br />
Laboratorien zu nutzen.<br />
Mit hohem Engagement hat der <strong>VDI</strong> Saar die<br />
Saarländischen Landeswettbewerbe „Jugend<br />
forscht“ und „Schüler experimentieren“,<br />
sowie die „Lego Nacht“ mitgestaltet. Den<br />
Ingenieurnachwuchs fördert der <strong>Bezirksverein</strong><br />
unter anderem durch Preise an<br />
Studenten der saarländischen Hochschulen<br />
oder durch Gruppenfahrten für Studenten<br />
und Jungingenieure zur Hannover Messe.<br />
Mit viel Enthusiasmus hat der <strong>VDI</strong> Saar auch<br />
die jüngste <strong>VDI</strong>-Initiative „Sachen machen!“<br />
aufgegriffen, mit der der <strong>VDI</strong> seinen zum<br />
Weltingenieurtag auf der EXPO 2000 eingeleiteten<br />
Wandel von einer rein berufsständischen<br />
<strong>Verein</strong>igung zu einem Sprecher der<br />
Technik und der <strong>Ingenieure</strong> in Deutschland<br />
und Europa fortsetzt.<br />
Mit seinen Kernkompetenzen in den Bereichen<br />
Wissen und Netzwerk ist der <strong>VDI</strong> seit<br />
jeher ein aktiver Treiber und Gestalter des<br />
Innovationsstandorts Deutschland. Mit den<br />
neuen Projekten treten der <strong>VDI</strong> und die<br />
<strong>Ingenieure</strong> aber auch besser wahrnehmbar in<br />
die Öffentlichkeit. Ich danke dem <strong>VDI</strong> Saar,<br />
dass er dies in seiner Region so erfolgreich<br />
und tatkräftig forciert, und wünsche ihm<br />
auch weiterhin Energie, Freude und Mut zur<br />
Zukunft!<br />
Dr.-Ing. Willi Fuchs<br />
Direktor des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>
<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V.<br />
Der Vorstand<br />
Ehrenvorsitzender seit 1975<br />
Dipl.-Ing. Helmut Hochstrate<br />
Seit 1956 Mitglied des <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />
1963-1975 Erster Vorsitzender<br />
Ehrenvorsitzender seit 1996<br />
Gründer und Ehrenpräsident des FDI-SLL<br />
Mitglied im Finanzbeirat des <strong>VDI</strong><br />
Vertrauensmann der <strong>VDI</strong>-Ingenieurhilfe e.V.<br />
Seit 1960 Mitglied d. <strong>VDI</strong> | 1991-1996 1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Eur.-Ing. Rudolf Klasen<br />
Tel.: 06861-3729 | eMail: r.a.klasen@schlau.com<br />
Vorsitzender des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer<br />
Tel.: 0681-5867-576 | Fax: 0681-5867-507<br />
eMail: kraemer@htw-saarland.de<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Organisation und Koordination von Ereignissen<br />
Dipl.-Ing. Helmut Süsser<br />
Tel.: 06821-361788 | Fax: 06821-361789<br />
eMail: helmut-suesser@t-online.de<br />
Schatzmeister<br />
Leiter der Bezirksgruppe Untere Saar<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Rossbach<br />
Tel.: 06874-7975 | Fax: 06874-7976<br />
eMail: wrossbach@t-online.de<br />
Geschäftsführer<br />
und Leiter der Geschäftsstelle<br />
Dipl.-Ing. (FH) Roland Ißle<br />
Tel.: 06837-91720 | Fax: 06837-91721<br />
eMail: info@vdi-saar.de<br />
20
21<br />
<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Dipl.-Ing. Robert Frauendorfer<br />
Arbeitskreis Werkstofftechnik | Mitglied im Beirat<br />
der Fachgesellschaft Werkstofft. <strong>VDI</strong> Düsseldorf<br />
Tel.: 0681-6388716 | eMail: frauendorfer@gmx.de<br />
Kontakte zu Universitäten und Hochschulen<br />
Prof. Dr.-Ing. Walter Calles<br />
Tel.: 0681-5867-290, Fax: 0681-5867-122<br />
eMail: calles@htw-saarland.de<br />
Redaktionelle Tätigkeiten<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Erich Max<br />
Tel.: 06831-122120, Fax: 06831-122123<br />
eMail: emaixtec@t-online.de<br />
Betreuung Studenten und Jungingenieure<br />
Miglied im Beirat der Fachgesellschaft<br />
Werkstofftechnik <strong>VDI</strong> Düsseldorf<br />
Dipl.-Ing. (FH) Daniel Pontasch<br />
Tel.: 06897-778529 | eMail: suj-saar@vdi.de<br />
Internationale Kontakte (FDI Saar-Lor-Lux)<br />
Dr.-Ing. Stefan Junk<br />
Tel.: 0681-9387521<br />
eMail: s.junk@arcor.de<br />
Die Beisitzer des Vorstandes<br />
Der <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. ist einer von 45 <strong>Bezirksverein</strong>en des <strong>VDI</strong>. Der <strong>Bezirksverein</strong> ist im<br />
Saarland zuständig für die Betreuung von derzeit rund 1.650 Mitgliedern und anderen an der<br />
Technik Interessierten. Ihm gehören alle persönlichen und fördernden Mitglieder des <strong>VDI</strong> an, die<br />
ihren Wohnsitz im Bezirk des BV Saar haben.
<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V.<br />
Der geschäftsführende Vorstand seit 1956<br />
seit Vorsitzender Stellv. Vorsitzender Schatzmeister Schriftführer<br />
1956 Jacob Colbus Alois Fischnich Gerhard Radike Friedrich Frenger<br />
1957 Jacob Colbus Alois Fischnich Hans Hommens Friedrich Frenger<br />
1963 Helmut Hochstrate Karl Ruppenthal Hans Hommens Friedrich Frenger<br />
1964 Helmut Hochstrate Karl Ruppenthal Günther Esper Friedrich Frenger<br />
1965 Helmut Hochstrate Karl Ruppenthal Wilhelm Peter Friedrich Frenger<br />
1967 Helmut Hochstrate Wilhelm Aichelen Wilhelm Peter Hans Wünneberg<br />
1972 Helmut Hochstrate Wilhelm Aichelen Wilhelm Peter Karl Ruppenthal<br />
1976 Albert Häfner Wilhelm Peter Josef Gard Rudolf Huber (komm.)<br />
1978 W. Aichelen (komm.) Wilhelm Peter Josef Gard Karl Ruppenthal<br />
1979 Karl H. Schneider Rudolf Klasen Josef Gard H. Krämer (komm.)<br />
1980 Karl H. Schneider Rudolf Klasen Josef Gard Heinrich Kraemer<br />
1988 Karl H. Schneider Rudolf Klasen Karl Heinz Ballat Heinrich Kraemer<br />
1991 Rudolf Klasen Helmut Bley Karl Heinz Ballat Heinrich Kraemer<br />
1995 Rudolf Klasen Helmut Bley Karl Heinz Ballat Roland Ißle<br />
1997 Jürgen Althoff Helmut Süsser Wolfgang Rossbach Roland Ißle<br />
2003 Michael Krämer Helmut Süsser Wolfgang Rossbach Roland Ißle<br />
22
Bezirksgruppen<br />
im <strong>Bezirksverein</strong>-Saar<br />
Die Bezirksgruppen wurden 1977 gegründet und sollen<br />
die Kontakte zu den Mitgliedern in den engeren<br />
Gebieten (etwa den Landkreisen) intensivieren und so<br />
den Erfahrungsaustausch untereinander fördern und<br />
zwar durch regelmäßige Information über die Arbeit<br />
des Vorstandes im <strong>Bezirksverein</strong> Saar und die Organisation<br />
von Veranstaltungen und Besichtigungen.<br />
Darüber hinaus werden sowohl berufliche als auch private<br />
Verbindungen und Bekanntschaften ermöglicht.<br />
Bezirksgruppe Untere Saar (Merzig)<br />
Zuständig für Mitglieder im Bereich<br />
Kreis Merzig-Wadern, Kreis Saarlouis<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Rossbach<br />
Tel: 06874-7975, Fax: 06874-7976, eMail: wrossbach@t-online.de<br />
Bezirksgruppe Nord-Saar (St. Wendel)<br />
Zuständig für Mitglieder im Bereich<br />
Kreis St. Wendel, Kreis Neunkirchen<br />
Dipl.-Ing. Karl J. Schuhmann<br />
Tel: 06851-4493, Fax: 06851-85181, eMail: schuhmann.karljosef@vdi.de<br />
Bezirksgruppe Ost-Saar (St. Ingbert)<br />
Zuständig für Mitglieder im Bereich<br />
Stadtverband Saarbrücken, Saarpfalz-Kreis (Homburg)<br />
24
25<br />
Ende 1995 sucht die Bezirksgruppe „Untere<br />
Saar“ einen neuen Obmann. Für den<br />
8. Januar 1996 sind alle Mitglieder des<br />
Bezirks zu einem Diskussionsabend eingeladen.<br />
Ein Bekannter nimmt mich zu diesem<br />
Abend mit. Seit ich <strong>VDI</strong>-Mitglied bin, habe ich<br />
noch nie an einem Info-Abend teilgenommen;<br />
meine Mitgliedschaft beschränkte sich bisher<br />
auf das Lesen der <strong>VDI</strong>-Nachrichten.<br />
Auf Grund der nebenstehenden<br />
Anzeige<br />
sind an diesem Abend<br />
viele Mitglieder gekommen.<br />
Über zwei<br />
Stunden lang wird<br />
über den Zustand der<br />
Bezirksgruppe gesprochen.<br />
Dann werde ich<br />
als neuer Obmann, als Nachfolger von Herrn<br />
Dipl.-Ing. Remmel, vorgeschlagen. Ich habe<br />
schon im Voraus meine Bereitschaft bekundet<br />
und stimme der Wahl zu.<br />
Der Vorsitzende erklärt, dass seiner Auffassung<br />
nach die Vorträge und Veranstaltungen<br />
an den Info-Abenden keine Konkurrenz<br />
zu den Arbeitskreisen sein dürften. Im<br />
Gegensatz zu den Arbeitskreisen sollten sie<br />
„unterhaltsame Technik“ bieten. Mit diesen<br />
Empfehlungen beginne ich dann meine Zeit<br />
als Obmann der Bezirksgruppe Untere Saar.<br />
Eine der ersten Besichtigungen wird bei der<br />
Firma Drahtcord in Merzig durchgeführt.<br />
Bezirksgruppe Untere Saar<br />
Meine Zeit als Obmann der BG Untere Saar<br />
Dort wird 1996 in mehreren Fertigungslinien<br />
Draht von 0,2 mm Durchmesser für PKW-<br />
Gürtelreifen mit einer Ziehgeschwindigkeit<br />
bis zu 75 km/h gezogen. Heute sind viele<br />
dieser Anlagen demontiert und in einem<br />
europäischen Billiglohnland wieder montiert.<br />
Im nächsten Jahr gibt es u. a. zwei bemerkenswerte<br />
Veranstaltungen: als Erfolg die<br />
Besichtigung der Dillinger Hütte, an der<br />
sich 35 <strong>VDI</strong>-Mitglieder beteiligen und als<br />
Misserfolg die „Besichtigung des <strong>VDI</strong> im<br />
Internet“, zu der nur 5 Mitglieder kommen,<br />
obwohl das Thema „Internet“ schon zu<br />
diesem Zeitpunkt in aller Munde ist.<br />
Der zwei Jahre später angebotene Lehrgang<br />
zum Programmieren in Visual Basic wird von<br />
so vielen jungen Kollegen besucht, dass<br />
die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt<br />
werden müssen; ich bin der Großvater in<br />
dieser Runde.
Dem Rat des Vorsitzenden folgend biete ich<br />
den Mitgliedern auch Wanderungen an, z. B.<br />
eine vom Kupferbergwerk in Düppenweiler<br />
zum Litermont. Insgesamt 21 Personen<br />
nehmen daran teil; nach anderthalb Stunden<br />
Fußweg durch den Wald am Litermont angekommen,<br />
haben wir uns im dortigen<br />
Restaurant erst mal gestärkt. Nach dem<br />
Heimmarsch sind einige zwar müde, aber<br />
dennoch zufrieden.<br />
Eine Wanderung zur Talsperre in Nonnweiler<br />
verläuft dagegen ganz anders. Zu der sehr<br />
interessanten Besichtigung der Talsperre<br />
kommen 17 Mitglieder. 60 Meter unter dem<br />
Wasserspiegel des Stausees gehen wir durch<br />
einen Kontrollstollen bis zum Tosbecken,<br />
in das zum Besuchszeitpunkt 6.000 Liter<br />
Wasser pro Sekunde mit 5 bar prallen. Nach<br />
der Besichtigung geht es zur Stärkung für die<br />
folgende Wanderung auf dem Planetenlehrweg<br />
in ein nahe gelegenes Restaurant.<br />
Nach vielen „technischen“ Besichtigungen<br />
will ich den Kollegen Kulturgeschichte<br />
zeigen. Dies wird aber eindeutig mit wenig<br />
Interesse bekundet: nur fünf Personen finden<br />
sich zur Besichtigung der Klosterkirche in<br />
Tholey ein.<br />
Manchmal muss auch fehlendes technisches<br />
Interesse festgestellt werden, wenn sich beispielsweise<br />
zur Besichtigung einer Feuerverzinkerei<br />
nur fünf Mitglieder anmelden<br />
und schließlich zwei zum Termin eintreffen.<br />
Am Jahresende ist dann aller Hader vergessen,<br />
dann trifft man sich zum gesellschaftlichen<br />
Höhepunkt, dem „Weihnachtsessen“.<br />
Zu diesem „Event“ kommen dann auch<br />
Mitglieder, die man sonst kaum gesehen hat.<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Rossbach<br />
Nachstehend eine Übersicht der interessan–<br />
testen Besichtigungen:<br />
1996 Fa. Drahtcord-Saar, Merzig<br />
Fort Hackenberg, Befestigungsanlage<br />
in der Maginot-Linie<br />
1997 Fa. Alucast Dillingen<br />
Dillinger Hütte (Hochofen,<br />
Stahlwerk und Walzwerk)<br />
1998 Röhrenwerk Bous (Edelstahlwerk<br />
u. Rohrproduktion)<br />
Müllverbrennungsanlage,<br />
Neunkirchen (Wasser- u. Abluft-<br />
Aufbereitung)<br />
1999 Abteikirche St. Mauritius in Tholey<br />
Ford - Focus-Montage in Saarlouis<br />
2000 Halberger Hütte, Saarbrücken<br />
(Gussrohr-Produktion)<br />
Fa. Textron-Karcher<br />
Schraubenfabrik, Beckingen<br />
2001 Saarländisches Uhrenmuseum<br />
Püttlingen<br />
Fa. Halberg Guss, Gießerei,<br />
Saarbrücken<br />
2002 Handwerks- und Industriemuseum<br />
Fellenbergmühle, Merzig<br />
Spanplattenwerk Homanit, Losheim<br />
Saargummi, Standort Büschfeld<br />
2003 Fa. Fresenius, St. Wendel<br />
2004 Sternwarte Peterberg, Nonnweiler<br />
2005 Fahrt nach Metz: Besichtigung der<br />
Kathedrale und Glasmalerei<br />
Besuch des Deutschen Zentrums<br />
für Luft und Raumfahrt<br />
26
27<br />
Eine Idee machte sich selbstständig. Es<br />
begann 1970 mit der Aufgabe, die Kasse des<br />
<strong>VDI</strong>-BV Saar zu prüfen. Aufgrund dieser<br />
„hochstrategischen“ Aufgabe kamen die<br />
ersten guten Kontakte zum Vorstand unter<br />
der Führung unseres langjährigen Ehrenvorsitzenden<br />
Helmut Hochstrate. Lang haben<br />
die „Seperatisten“ an einer Idee gebrütet, den<br />
<strong>VDI</strong> zu den Mitgliedern zu bringen. Gerade<br />
erst wieder knappe 14 Jahre alt, wollten doch<br />
einige einen eigenen <strong>Verein</strong> aufmachen.<br />
Nein, wir wollten den <strong>VDI</strong> in die Regionen<br />
bringen und den Kolleginnen und Kollegen<br />
zeigen: wir sind für sie da.<br />
So etwas macht man natürlich nicht über<br />
Nacht. Da wurden Vor- und Nachteile abgewogen,<br />
Aktivisten ausgewählt, die das<br />
machen können und wollen.<br />
Im Jahr 1976 hat es dann geklappt. Drei<br />
Bezirksgruppen wurden gegründet. Eine<br />
davon wurde in St. Wendel mit 25 Mitgliedern<br />
ins Leben gerufen. Schnell wuchs die<br />
Zahl auf über 100 Mitglieder im Kreis an. Die<br />
Rechnung war also richtig. Wenn wir den<br />
Kolleginnen und Kollegen Präsenz zeigen,<br />
gewinnen wir auch deren Vertrauen. Kleinere<br />
Exkursionen zu Firmen in der Region festigten<br />
Kontakte mit Unternehmern und Mitgliedern.<br />
Ob Kegelabende, Exkursionen oder<br />
kleine Gesellschaften, noch heute treffen sich<br />
Mitglieder der Bezirksgruppe am Jahresende<br />
zum gemeinsamen Jahresabschlussessen.<br />
Bezirksgruppe Nord-Saar<br />
Rückblick auf 30 Jahre Bezirksgruppe Nord-Saar<br />
Die Bezirksgruppen standen nie in Konkurrenz<br />
zu den Arbeitskreisen; nein sie<br />
ergänzten das Angebot vor Ort mit aktuellen<br />
Tagesthemen. So hatten wir in St. Wendel im<br />
Jahr 1978 während der so genannten zweiten<br />
Ölkrise das Thema Wärmeisolation angeboten,<br />
und in dem kleinen Standort St. Wendel<br />
haben 185 Zuhörer den Vortragssaal fast<br />
gesprengt. Im Jahre 1983 boten wir das<br />
Thema „big brother oder was kommt 1984?“<br />
in einer Diskussionsrunde mit Politikern an.<br />
Am Ersten April 1985 haben wir einen besonderen<br />
Aprilscherz verwirklicht, einen historischen<br />
Messingstollen in St. Wendel hatten<br />
wir den Besuchern vorgegaukelt. Dazu gab es<br />
noch einen hochwissenschaftlichen Vortrag<br />
von einem jungen Professor einer Fachhochschule.<br />
Im Jahr 1986 feierten wir wieder mit etwa<br />
120 Zuhörern das 10-jährige Bestehen der<br />
Bezirksgruppe und boten den Vortrag<br />
„Zukunft der Raumfahrt“ mit dem damals<br />
recht bekannten Fernsehmoderator Heinrich<br />
Schiemann (ZDF-Sendereihe: Aus Forschung<br />
und Technik) an. Diese Vorträge machten den<br />
<strong>VDI</strong> in unserer Region so bekannt, dass sich<br />
heute noch viele Neumitglieder auf diese<br />
Vortragsveranstaltungen berufen und behaupten,<br />
dass ihnen diese Vorträge so gut<br />
gefielen, dass sie dem <strong>VDI</strong> beigetreten sind.<br />
Nicht immer gibt es derartige „Reizthemen“<br />
mit denen man Interessenten begeistern
kann. Doch 2005 hatten wir erneut eine<br />
große Energiekostensteigerung und die Thematik<br />
„Alternative Energiekonzepte“ konnte<br />
immerhin wieder über 40 Zuhörer zu einem<br />
Vortrag „Ölwechsel – vom Erdöl zum Pflanzenöl“<br />
begeistern. Nun sitze ich hier, zwei<br />
Tage nach diesem Vortrag, und kann Ihnen<br />
noch nicht über einen Mitgliederzuwachs<br />
berichten. Tatsache ist aber, dass die Teilnehmer<br />
mich fragten, ob sie denn in Zukunft<br />
auch zu <strong>VDI</strong>-Veranstaltungen kommen dürften.<br />
Ich konnte ihnen dazu ein eindeutiges<br />
„Ja“ geben und habe sie auf die Homepage<br />
des <strong>VDI</strong> BV-Saar „www.vdi-saar.de“ verwiesen.<br />
Ich bin der Überzeugung, dass es unserem<br />
Berufsstand sehr gut tut, in der Öffentlichkeit<br />
auch Themen anzubieten, die derzeit noch<br />
Bezirksgruppe Ost-Saar<br />
Die Bezirksgruppe Ost-Saar ist im BV die<br />
mitgliederstärkste Gruppe. Bis Mitte der<br />
90er Jahre wurden den <strong>VDI</strong>-Mitgliedern zahlreiche<br />
Veranstaltungen angeboten. Exkursionen,<br />
Stammtische, Vorträge und weitere<br />
Veranstaltungen wurden über lange Jahre<br />
durchgeführt.<br />
mehr Fragen als Lösungen aufzeigen. Damit<br />
zeigen wir, dass wir gewillt sind, die<br />
Probleme der Zukunft anzupacken und zu<br />
lösen. Wer soll es sonst tun, wenn nicht wir.<br />
Wir sollen die Lösung der Energieprobleme<br />
nicht den Politikern alleine überlassen, genau<br />
so wie die Ärzte dies im Gesundheitswesen<br />
nicht den Politikern überlassen. Warten wir<br />
ab, was die Zukunft bringt? Nein wir gestalten<br />
mit.<br />
Bitte machen auch Sie in Zukunft bei unseren<br />
Veranstaltungen mit und geben Sie uns<br />
Anregungen für eine zukunftsweisende<br />
Ingenieurweiterbildung und optimale Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Dipl.-Ing. Karl-Josef Schuhmann<br />
Nach einer langen Ruhephase soll im<br />
Jubiläumsjahr 2006 wieder mit unterschiedlichen<br />
Aktivitäten das Interesse der <strong>VDI</strong>’ler<br />
im Raum St. Ingbert und Saarbrücken<br />
geweckt werden. Helfen Sie, den Rückblick<br />
in der nächsten Jubiläumsbroschüre umfangreich<br />
zu gestalten. (red.)<br />
28
Arbeitskreise<br />
Die Fachgliederungen im <strong>Bezirksverein</strong>-Saar<br />
Der Transfer von Technikwissen ist die<br />
zentrale Zielsetzung der technisch-wissenschaftlichen<br />
Arbeit des <strong>VDI</strong>. Die damit<br />
verbundenen Aufgaben werden zum überwiegenden<br />
Teil in den Fachgesellschaften der<br />
<strong>VDI</strong>-Gliederung Technik und Wissenschaft<br />
verwirklicht – und mit dem Erfahrungsaustausch<br />
vor Ort durch die fachlich orientierten<br />
Arbeitskreise in den <strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong>en<br />
und <strong>VDI</strong>-Bezirksgruppen ergänzt.<br />
Die <strong>VDI</strong>-Fachgesellschaften und Kompetenzfelder<br />
der Gliederung <strong>VDI</strong> Technik und<br />
Wissenschaft arbeiten technische Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen in ehrenamtlicher<br />
Gemeinschaftsarbeit zu zielgruppenspezifischen<br />
Ergebnissen auf. Primäre Zielgruppe<br />
dieses Dienstleistungsangebotes bilden die<br />
<strong>VDI</strong>-Mitglieder; aber auch ihre im Beruf stehenden<br />
Ingenieurkollegen sowie technischorientierte<br />
Naturwissenschaftler in Industrie,<br />
Forschung, Lehre und öffentlicher Verwaltung.<br />
Der <strong>VDI</strong> verfolgt das Ziel, allen<br />
<strong>Ingenieure</strong>n eine fachliche Heimat zu bieten.<br />
Die <strong>VDI</strong>-Fachgesellschaften und Kompetenzfelder<br />
decken dementsprechend die ganze<br />
Breite der Ingenieur-Aktivitäten ab.<br />
Aufgrund dieser fachlichen Breite und der<br />
Interessensneutralität der technisch-wissenschaftlichen<br />
Arbeit des <strong>VDI</strong> zeigt auch die<br />
öffentliche Hand zunehmend Interesse an<br />
den Arbeitsergebnissen der <strong>VDI</strong>-Gliederung<br />
Technik und Wissenschaft.<br />
Der Erfolg der Ingenieurtätigkeit wird<br />
wesentlich von ingenieurspezifischen Methodenkenntnissen<br />
und dem Fachwissen des<br />
berufsausübenden Ingenieurs bestimmt.<br />
Immer rascherer innovativer Wandel und<br />
zunehmende Komplexität technischer Systeme<br />
machen eine ständige Aktualisierung<br />
bzw. Weiterentwicklung der Methoden,<br />
Fachkenntnisse und Erfahrungen notwendiger<br />
denn je. Das Dienstleistungsspektrum<br />
der <strong>VDI</strong>-Fachgesellschaften und Kompetenzfelder<br />
bietet dabei wertvolle Hilfestellungen<br />
und verlässliche Orientierungsangebote.<br />
Durch persönliche Zuordnung zu den einzelnen<br />
<strong>VDI</strong>-Fachgesellschaften und <strong>VDI</strong>-Kompetenzfeldern<br />
wird gewährleistet, dass <strong>VDI</strong>-<br />
Mitglieder laufend aktuelle Informationen<br />
über Aktivitäten ihrer <strong>VDI</strong>-Fachgesellschaft<br />
erhalten.<br />
An der Saar sind folgende<br />
<strong>VDI</strong>-Arbeitskreise aktiv:<br />
■ ADB Produktionstechnik<br />
■ AGU Abfallwirtschaft, Gewässer-<br />
und Umweltschutz<br />
■ EKV Entwicklung-Konstruktion-Vertrieb<br />
■ FML Fördertechnik, Materialfluss<br />
und Logistik<br />
■ QM Qualitätsmanagement<br />
■ SuJ Studenten und Jungingenieure<br />
■ TGA Technische Gebäudeausrüstung<br />
■ W Werkstofftechnik<br />
30
31<br />
„ADB“ stand früher einmal für „Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Deutscher</strong> Betriebsingenieure“<br />
und wurde 1920 gegründet. Sie stellte immer<br />
die ingenieurwissenschaftliche Weiterbildung<br />
als Hauptziel in den Vordergrund ihrer<br />
Aufgaben. Nun heißt diese <strong>VDI</strong>-Gesellschaft<br />
„Produktionstechnik“ immer noch „ADB“ als<br />
Anerkennung an ihren historischen Namen,<br />
den sie sich bei der Gründung gab.<br />
Der <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar hat nach meiner<br />
Kenntnis im Jahre 1956 – bei der Wiedergründung<br />
des <strong>VDI</strong> an der Saar – den Arbeitskreis<br />
der Betriebsingenieure gegründet. So<br />
besehen feiert die ADB an der Saar in diesem<br />
Jahr das 50-jährige Bestehen. Natürlich geht<br />
das im 150-jährigen Bestehen des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
Saar unter. Es ist aber gerade ein<br />
Grund mehr, die <strong>Verein</strong>sgeschichte des<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s besonders hervorzuheben,<br />
wenn ein Arbeitskreis auch einen runden<br />
Geburtstag feiert.<br />
Bereits während meines Ingenieurstudiums<br />
an der damaligen Staatlichen Ingenieurschule<br />
Saarbrücken bin ich dem <strong>VDI</strong> BV Saar<br />
beigetreten und habe mich der ADB angeschlossen.<br />
Der damalige Obmann, Josef Gard, hat mir<br />
die Aufgabe immer schon einmal nahegelegt.<br />
Jedoch konnte ich auf Grund beruflicher<br />
Unsicherheiten das Amt damals nicht von<br />
ihm übernehmen. So hatte sich unser Kollege<br />
Arbeitskreis ADB<br />
Produktionstechnik (ehem. Arbeitskreis <strong>Deutscher</strong> Betriebsingenieure)<br />
Der Versuch einer Chronik als Rückblick<br />
Rudolf Huber zur Obmannschaft bereit<br />
erklärt. Leider musste er aus gesundheitlichen<br />
Gründen im Jahre 1977 dieses Amt<br />
kurzfristig aufgeben.<br />
Ich hatte mich zur vorübergehenden Leitung<br />
des Arbeitskreises bereit erklärt und nun<br />
habe ich dieses Amt schon seit 28 Jahre inne.<br />
Höhen und Tiefen habe ich in dieser Zeit miterlebt.<br />
Über Ziele und Wege mit Mitgliedern<br />
und Vorstand „gestritten“. Vorträge und<br />
Seminare geplant und organisiert. Von 0 bis<br />
283 Zuhörer konnte ich für Veranstaltungen<br />
gewinnen. Es war insgesamt eine schöne<br />
Zeit, in der ich viele nette Kolleginnen und<br />
Kollegen kennenlernen konnte.<br />
Interdisziplinäre Arbeit<br />
Die Fach übergreifende Zusammenarbeit mit<br />
den anderen Fachgruppen unseres BV lag<br />
mir immer besonders am Herzen. Denn die<br />
Produktionstechnik hat mit Mitarbeiterführung,<br />
Gesundheits- und Umweltschutz,<br />
Gebäudeausrüstung, Werkstoffwissenschaft<br />
und Qualitätsmanagement so enge Verflechtungen,<br />
dass für mich eine isolierte<br />
Betrachtung der Produktionstechnik nicht<br />
denkbar ist. Ich habe darüber hinaus auch<br />
die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen<br />
und Verbänden aus Technik und<br />
Wissenschaft aufgebaut und mit ihnen weit–<br />
gehend kooperiert, um unseren und deren
Mitgliedern ein breites Angebot an interessanten<br />
Veranstaltungen kostengünstig zu<br />
bieten.<br />
Während meiner Amtszeit habe ich neue<br />
Entwicklung der ingenieurmäßigen Weiter–<br />
bildung aufgegriffen. Waren dies in den<br />
80ern die Lasertechnik, die Qualitätssicherung<br />
oder die Bionik, so waren es in<br />
den 90ern die Betriebswirtschaft und die<br />
Managementmethoden, wie beispielsweise<br />
KVP, Kaizen und Wertstromdesign, die die<br />
Schwerpunkte meiner Programme bildeten.<br />
Vielfältige Fachthemen<br />
Als Höhepunkte fallen mir Vorträge über<br />
Bionik mit Prof. Dr. W. Nachtigall, ein Vortrag<br />
mit Prof. Dr. Felix von Cube (Fordern statt<br />
Fördern mit 283 Zuhörern), eine Exkursion<br />
in die „Halle 54“ bei VW in Wolfsburg<br />
(Abfahrt 1.00 Uhr frühmorgens – Rückkehr<br />
gegen 23.00 Uhr nachts) ein. Letztgenannte<br />
Veranstaltung war eine stressige, aber gelungene<br />
Veranstaltung – alle Teilnehmer haben<br />
dies bekundet.<br />
Dank an alle Aktiven<br />
Allen, die mir mit Vorschlägen und Kritik<br />
geholfen haben, das Programm der ADB ständig<br />
zu verbessern, möchte ich ausdrücklich<br />
danken. Ganz sicher werden Sie die Frage<br />
stellen, warum eigentlich ein Ex-Obmann<br />
über den <strong>VDI</strong>-ADB schreibt. Von den vorgenannten<br />
50 Jahren habe ich nun 28 Jahre,<br />
also weit über die Hälfte der Zeit, die<br />
Geschicke der ADB im <strong>VDI</strong>-BV Saar geleitet<br />
und glaube deshalb, dies umfassend beschreiben<br />
zu können.<br />
Ich habe seit Anfang des Jahres 2006 nun das<br />
Amt des Obmanns in die jüngeren Hände von<br />
Dr.-Ing. Nikolaus Fischer übergeben. Es wäre<br />
unfair, ihm diese Aufgabe der Chronik nach<br />
dem Motto „nach mir die Sintflut“ zu überlassen.<br />
Ich bleibe auch in Zukunft der ADB<br />
treu verbunden und wünsche hier meinem<br />
Nachfolger nochmals viel Glück und Erfolg<br />
bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit.<br />
Dipl.-Ing. Karl-Josef Schuhmann<br />
Arbeitskreisleiter ADB bis 2006<br />
32
33<br />
Der AK EKV im <strong>Bezirksverein</strong> Saar wurde in<br />
den 60er- und 70er-Jahren von Ing. grad.<br />
Heinz Röder geleitet. Dipl.-Ing. Karl-Heinz<br />
Rott folgte ihm in den 80ern und 90ern.<br />
Im Juli 1997 übernahm der Arbeitskreisleiter<br />
Konstruktionsingenieur Dieter Piro die<br />
Leitung des EKV. Die derzeitige Vertretung<br />
hat Dr.-Ing. Georg Wagner inne.<br />
Die Hauptziele des EKV sind Informationen<br />
und Fortbildung zu den Themen:<br />
■ Systematisches Konstruieren und<br />
Entwickeln – auch mittels neuer<br />
CAD-Systeme<br />
■ Moderne Konstruktionsmethoden im<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
■ Technische Vertriebsaktivitäten mit<br />
innovativen Produkten der Industrie<br />
■ Weiter- und Fortbildung der <strong>Ingenieure</strong><br />
■ sowie die <strong>VDI</strong>-Aktion „Technik ist cool”<br />
Der Arbeitskreis trifft sich je nach Bedarf<br />
jeweils am vierten Donnerstag im Monat<br />
zusammen mit der Bezirksgruppe Saar-Ost.<br />
Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Zusammenarbeit<br />
mit Entwicklungs-, Konstruktionsund<br />
Vertriebsleitern und Mitarbeitern von<br />
Industriefirmen der technischen Produktion<br />
im Maschinen- und Anlagenbau sowie der<br />
Automobilindustrie. So konnten wir u. a.<br />
folgende Vortragsveranstaltungen anbieten:<br />
Arbeitskreis EKV<br />
Entwicklung – Konstruktion – Vertrieb<br />
■ Entwicklung:<br />
Neuer Ansatz zur Modellierung von Produktentwicklungsprozessen<br />
mit Prof. Dr.-<br />
Ing. Christian Weber (LKT an der Saar-Uni)<br />
■ Konstruktion:<br />
Kostengünstiges Konstruieren – Kostenmanagement<br />
in der Konstruktion von<br />
Dr. J. O. Fischer/Köln<br />
■ Vertrieb:<br />
Wettbewerbsvorteile durch Patentinformation<br />
mit Dr. Dipl.-Chem. R. Reichhart<br />
von der ZPT Saarbrücken<br />
Das Engagement des EKV zeigt sich außerdem<br />
an der Kooperation mit Schulen, Universitäten<br />
und im Bereich der Weiterbildung.<br />
Beispiele dafür sind:<br />
■ der Tag der Berufsberatung, der den<br />
Schülern das Berufsfeld des Ingenieurberufes<br />
näher bringt<br />
■ Lehrauftrag an der Hochschule für Technik<br />
und Wirtschaft in Saarbrücken, Bereich<br />
MB-Konstruktion<br />
■ Gastvorlesungen an der HTW in Saarbrücken:<br />
Die neue 3D-parametrische CAD-<br />
Konstruktionstechnik<br />
Auf einer Informationsveranstaltung an der<br />
Wendalinus-Akademie in St. Wendel konnten<br />
<strong>Ingenieure</strong>n und Naturwissenschaftlern<br />
Wege aus der Arbeitslosigkeit aufgezeigt
werden. Seminare für <strong>VDI</strong>-Mitglieder und<br />
interessierte Gäste im Bereich Konstruktion<br />
und auch für technische Kaufleute wurden<br />
durchgeführt. Den Studenten des Fachbereichs<br />
Wirtschaftsingenieurwesen von<br />
Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer an der HTW<br />
bieten wir eine CAD-Exkursion „Aufwandskalkulation<br />
im Bereich Entwicklung und<br />
Konstruktion“ an.<br />
Ein Netzwerk von absoluten Ingenieur-<br />
Spezialisten aus der Entwicklung und<br />
Konstruktion ist entstanden.<br />
Wir kooperieren mit:<br />
■ den Arbeitskreisen Hochschule und Wirtschaft,<br />
Forschung und Technik, Studenten<br />
und Jungingenieure SuJ im <strong>VDI</strong><br />
■ der AG Existenzgründer und Business<br />
Angels der IHK<br />
■ dem Arbeitskreis Wirtschaft<br />
■ den Technischen Unternehmensberatern<br />
Saarland<br />
Das künftige EKV-Ziel weist in Richtung<br />
„virtuelle Fabrik“: Mittels neuesten 3D-parametrischen<br />
CAD-Systemen inkl. FEM ist das<br />
deutsche Engineering bereit, sich den globalen<br />
Herausforderungen zu stellen.<br />
Der Arbeitskreis EKV lädt Interessierte ein,<br />
auch als <strong>VDI</strong>-Mitglied aktiv an den Veranstaltungen<br />
teilzunehmen.<br />
Konstr.-Ing. Dieter Piro<br />
Arbeitskreisleiter EKV<br />
34
35<br />
Arbeitskreis FML<br />
Fördertechnik, Materialfluss<br />
und Logistik<br />
Der AK FML ist das jüngste Mitglied der<br />
Arbeitskreise.<br />
Erst im Dezember 2005 reihte sich der<br />
Arbeitskreis Fördertechnik, Materialfluss<br />
und Logistik in die Reihe der Arbeitskreise<br />
des <strong>VDI</strong> Saarland ein.<br />
Die Gründungsveranstaltung fand in Hambach/Frankreich<br />
in den Räumlichkeiten<br />
von Smart France statt. Diese Veranstaltung<br />
war mit mehr als 30 Teilnehmern ein voller<br />
Erfolg.<br />
Bei dieser Veranstaltung wurden die Ziele für<br />
den Arbeitskreis formuliert:<br />
■ Regelmäßige Treffen unter<br />
jeweils einem Leitthema<br />
■ Exkursionen<br />
■ Gemeinsamer Besuch von<br />
Tagungen und Seminaren<br />
■ Aufbau eines Netzwerkes zu anderen<br />
Logistik-Interessengruppen in<br />
Saar-Lor-Lux<br />
Die Aufnahme der Tagesarbeit erfolgte im<br />
Januar 2006 mit dem ersten regelmäßigen<br />
Treffen und es werden weitere Treffen in<br />
monatlichem Rhythmus folgen.<br />
Dipl.-Ing. Erich Labes<br />
Arbeitskreisleiter FML<br />
Arbeitskreis AGU<br />
Abfallwirtschaft, Gewässer- und<br />
Umweltschutz<br />
Schwerpunkte des Arbeitskreises<br />
Der Arbeitskreis AGU betreut im <strong>Bezirksverein</strong><br />
<strong>Ingenieure</strong>, die sich beruflich mit dem<br />
Themenbereich Abfallwirtschaft, Gewässerund<br />
Umweltschutz beschäftigen.<br />
Fachlich sind diesem Arbeitskreis rund 100<br />
Mitglieder zugeordnet.<br />
Darüber hinaus werden auch <strong>Ingenieure</strong><br />
betreut, die sich der <strong>VDI</strong>-KUT – <strong>VDI</strong> Koordinierungsstelle<br />
Umwelttechnik – zugeordnet<br />
haben.<br />
Aktuelle Ziele des Arbeitskreises<br />
Der Arbeitskreis trifft sich regelmäßig zu<br />
Vortragsveranstaltungen des Themenbereiches<br />
Umweltschutzes wie z. B.<br />
■ Behandlung industrieller Abwässer<br />
■ Struktur und der Wandel der Abfallentsorgung<br />
– insbesondere nach Einführung<br />
des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Markus Becker<br />
Arbeitskreisleiter AGU
Arbeitskreis QM<br />
Qualitätsmanagement<br />
Gesunder Menschenverstand statt Wissenschaft<br />
Der Arbeitskreis Qualitätsmanagement, kurz<br />
AKQM, kann im Vergleich mit dem BV-Saar<br />
nur auf ein kurzes Bestehen zurückblicken.<br />
„Urkundlich“ in den Annalen des BV (<strong>VDI</strong>-<br />
Info 11/12-92) ist der 30.11.1992 als Gründung<br />
des „AK Qualitätssicherung Saar“<br />
durch Herrn Dipl.-Ing. Evelbauer erwähnt.<br />
ISO 9000 – das Startthema<br />
Zielsetzung des AK war es, die damals noch<br />
jungen ISO-Normen der 9000er-Reihe mit<br />
entsprechenden Fachvorträgen und Informationsveranstaltungen<br />
weiter bekannt zu<br />
machen. Nachdem die interessanten Themen<br />
behandelt waren und sich „die“ Norm<br />
etabliert hatte, ist es nach dem Wechsel des<br />
Leiters des Arbeitskreises allmählich ruhiger<br />
geworden. Erst im Frühjahr 2002 haben sich<br />
auf Einladung des damals neuen AK-Leiters,<br />
dem jetzigen Vorsitzenden des BV-Saar,<br />
Herrn Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer, Interessierte<br />
im Stiefel in Saarbrücken getroffen<br />
und die Möglichkeiten und Chancen der<br />
„Wiederbelebung“ des AKQM zu diskutieren.<br />
Wiederbelebung 2002<br />
Die damals Versammelten räumten einem<br />
vierteljährlich stattfindenden Stammtisch<br />
gute Erfolgsaussichten ein. Mit Recht, wie<br />
sich heute mit einem Blick auf die Teilnehmerstatistiken<br />
bestätigt. „In einem kleinen<br />
Bundesland wie unserem Saarland ist es<br />
schwierig, dass zwei parallel arbeitende<br />
Organisationen ein angemessenes Teilnehmerpotenzial<br />
für das gleiche Themenfeld<br />
finden“, so Prof. Krämer. Aus dieser Überlegung<br />
heraus wurde die Zusammenarbeit<br />
des <strong>VDI</strong> AKQM des BV-Saar mit dem<br />
Arbeitskreis des Regionalkreises Saarland<br />
der DGQ (Deutsche Gesellschaft für Qualität<br />
e.V.) beschlossen und bis heute erfolgreich<br />
umgesetzt.<br />
Kooperation mit DGQ<br />
Zu dem festen Veranstaltungsprogramm<br />
gehören neben den regelmäßigen Stammtischtreffen<br />
Besichtigungen bei saarländischen<br />
Industriebetrieben. Die überwiegend<br />
als Vortragsveranstaltungen organisierten<br />
Stammtischtreffen haben sich zum festen<br />
Bestandteil im Jahresprogramm des AKQM<br />
entwickelt. Die sporadisch durchgeführten<br />
Firmenbesichtigungen erfreuen sich großer<br />
Beliebtheit und ziehen neben den ständig<br />
teilnehmenden Mitgliedern des AKQM<br />
auch zahlreiche Gäste an. Dipl.-Ing. Jürgen<br />
Schneider, Leiter des AKQM seit Februar<br />
2003, blickt auf die erfolgreiche Fortsetzung<br />
der Zusammenarbeit mit dem DGQ Regionalkreis<br />
Saarland zurück. Seit Wiederbeginn<br />
der AK-Aktivitäten hat sich die Zahl der<br />
Teilnehmer konstant auf einem guten Niveau<br />
gehalten und konnte sowohl in 2004 als auch<br />
in 2005 jeweils gesteigert werden. Nach wie<br />
vor ist es die Zielsetzung der Organisatoren,<br />
36
37<br />
mit interessanten Fachvorträgen zu aktuellen<br />
QM-/QS-Themen ein kostenloses Informations-<br />
und Diskussionsforum für den Saar-<br />
Lor-Lux-Raum zu bieten.<br />
Verschiebung der Schwerpunkte<br />
Mit dem Wandel vom klassischen QS-System<br />
über das QM-System zum Integrierten Managementsystem,<br />
das neben dem Aspekt<br />
Qualität auch die Themen Umwelt und<br />
Arbeitssicherheit berücksichtigt, wurden<br />
gleichermaßen die inhaltlichen Schwerpunkte<br />
der AKQM-Themen angepasst.<br />
Arbeit der GSP<br />
Die Einbindung des AKQM über die Grenzen<br />
des BV-Saar in die <strong>VDI</strong>-Organisation ist über<br />
die <strong>VDI</strong>-GSP (Gesellschaft für Systementwicklung<br />
und Projektgestaltung) geregelt.<br />
Die <strong>VDI</strong>-GSP ist das Forum für die ganzheitliche<br />
Entwicklung und Optimierung von<br />
Systemen, Prozessen und Organisationen<br />
und ist gegliedert in die vier Kompetenzfelder<br />
Projektmanagement, Zuverlässigkeit,<br />
Wertanalyse/Value Management und Qualitätsmanagement.<br />
Das Kompetenzfeld Qualitätsmanagement<br />
sieht sein wichtigstes Ziel in<br />
der Verbreitung und Unterstützung der Ideen<br />
und Inhalte des Total Quality Management<br />
auf der Basis des EFQM-Models für Business<br />
Excellence. Hier gestalten <strong>Ingenieure</strong> und<br />
Ingenieurinnen des <strong>VDI</strong> Richtlinien zur<br />
praktischen Umsetzung von TQM.<br />
Richtlinien gestalten<br />
Über den AKQM des BV-Saar bietet sich<br />
unseren Teilnehmern die Möglichkeit, selbst<br />
aktiv an der Richtlinien-Arbeit mitzuwirken.<br />
Aktuell ist die Erstellung der <strong>VDI</strong>-RL 5507<br />
geplant, die das Kriterium Nr. 7 „Mitarbeiter-<br />
bezogene Ergebnisse“ in Form von Handlungsempfehlungen<br />
beschreibt. An dieser<br />
Stelle sei das Aufstellen der These erlaubt,<br />
dass nicht der Kundenzufriedenheit sondern<br />
der Zufriedenheit der eigenen Mitarbeiter die<br />
größere Priorität eingeräumt werden sollte.<br />
Die Qualität der Mitarbeiter, gemessen an<br />
deren Wissen, Erfahrungen und Motivierheit,<br />
bilden in einem gelebten QM-System die<br />
Voraussetzung für die Sicherstellung der<br />
angestrebten Produkt- und Dienstleistungsqualität.<br />
Blick in die Zukunft<br />
Als zukünftige Zielsetzung des AKQM soll<br />
insbesondere kleineren und mittleren<br />
Handwerks- und Industriebetrieben die<br />
Möglichkeit geboten werden, sich mit<br />
Fachleuten zu Fragestellung zum Aufbau und<br />
zur Weiterentwicklung von QM-Systemen<br />
auszutauschen. Hierbei sollen mit einem normierten<br />
(zertifiziert oder nicht zertifizert!),<br />
jedoch auf die unternehmensspezifischen<br />
Randbedingungen ausgerichteten System die<br />
Grundlagen für ein effektives und effizientes<br />
Arbeiten gelegt werden. Insbesondere muss<br />
hier der Grundsatz „Keine Wissenschaft, sondern<br />
gesunder Menschenverstand“ beachtet<br />
werden.<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Schneider<br />
Arbeitskreisleiter QM
Arbeitskreis SuJ<br />
Studenten und Jungingenieure<br />
Dass der BV Saar „alt“ ist, weiß jeder spätestens<br />
nach einem Blick auf die Titelseite dieser<br />
Festschrift. Aber ist er das in jeder Hinsicht?<br />
Fast 400 Mitglieder, beinahe ein Viertel der<br />
Gesamtmitgliederzahl, sind nicht älter als 33<br />
Jahre und gehören damit zur Gruppe der<br />
Studenten und Jungingenieure. Diese Zahlen<br />
sprechen dafür, dass der BV Saar in gewisser<br />
Weise auch immer ein „junger“ <strong>Bezirksverein</strong><br />
ist und bleibt.<br />
Seit vielen Jahren sind die Jungmitglieder<br />
offiziell durch einen Arbeitskreis „Studenten<br />
und Jungingenieure SuJ“ im BV vertreten und<br />
dass „jung“ hier auch „aktiv“ bedeutet,<br />
sieht man spätestens, wenn man sich die<br />
Veranstaltungsstatistik näher betrachtet. Die<br />
SuJ waren in den letzten 10 Jahren regelmäßig<br />
der Arbeitskreis mit den meisten<br />
Veranstaltungen pro Jahr. Das gemeinsame<br />
Ziel dieser Veranstaltungen ist immer die<br />
Förderung der methodischen, sozialen und<br />
fachlichen Kompetenzen und der Berufschancen<br />
der nachrückenden Ingenieursgeneration.<br />
Zu den von den SuJ angebotenen Veranstaltungen<br />
gehörten zum Beispiel große Firmenkontaktmessen<br />
für Absolventen wie die<br />
„KonTech 1999“ und die „STARTIng 2000“<br />
aber auch regelmäßig kleinere Veranstaltungen<br />
wie Workshops und Seminare zu<br />
„Soft Skill“-Themen wie Rhetorik, Präsentationstechniken,<br />
Zeitmanagement und<br />
Berufseinstiegsfragen. Solche Seminare sind<br />
auch immer ein Hauptbestandteil der jähr-<br />
lichen Fahrten zur Hannovermesse und<br />
neben der Fahrt nach Hannover stehen auch<br />
immer wieder Exkursionen zu interessanten<br />
regionalen Unternehmen auf dem Veranstaltungsplan,<br />
in denen sich vor allem die<br />
Studenten ein Bild von der realen Ingenieurswelt<br />
machen können. Seit zwei Jahren<br />
wurde dieses Angebot nun um jährliche<br />
Auslandsexkursionen erweitert, die die SuJ<br />
bisher zu Firmen und Forschungsinstituten<br />
in und um Göteborg und Mailand geführt<br />
haben.<br />
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg all dieser<br />
Veranstaltungen ist natürlich die Akzeptanz<br />
des <strong>Verein</strong>s unter den Studenten als eine<br />
Gruppierung, mit der sie sich identifizieren<br />
können. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die<br />
SuJ nicht nur auf offiziellen Hochschulveranstaltungen,<br />
wie den Semestereinführungsveranstaltungen<br />
für die Ingenieurstudiengänge<br />
an der Universität, vertreten, sondern<br />
präsentieren die „junge“ Seite des BV auch<br />
auf studentischen Veranstaltungen wie der<br />
Nikolausfete der Uni, der größten und traditionsreichsten<br />
Studentenfeier im Saarland,<br />
oder dem Sommerfest der HTW.<br />
Zur Ideenfindung, Vorbereitung und Planung<br />
der Veranstaltungen dient der monatliche<br />
Stammtisch, der aber auch die Möglichkeit<br />
zum zwanglosen Kennenlernen für Interessierte<br />
bietet.<br />
Dipl.-Ing. Daniel Pontasch<br />
Arbeitskreisleiter SuJ<br />
38
39<br />
Die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) ist<br />
seit 1978 im <strong>Bezirksverein</strong> Saar etabliert.<br />
Ursprünglich von der Fachrichtung der<br />
Heizungs- und Lüftungsbranche getragen,<br />
vertritt die TGA inzwischen auch die Belange<br />
der Sanitärtechnik und seit 1997 die Gruppe<br />
der Elektrotechniker im <strong>VDI</strong>.<br />
Etwa um die gleiche Zeit übernahm der derzeitige<br />
Arbeitskreisobmann die Aufgaben, die<br />
sich mit und um den Arbeitskreis TGA im<br />
<strong>Bezirksverein</strong> sowie überregional im Beirat<br />
der <strong>VDI</strong> Gesellschaft Technische Gebäudeausrüstung<br />
ergeben.<br />
Der Schwerpunkt der Arbeitskreis-Arbeit<br />
liegt nach wie vor auf der Information und<br />
der themenbezogenen Fortbildung von den<br />
der TGA zugeordneten Mitgliedern und<br />
darüber hinaus von interessierten Gästen<br />
der unterschiedlichen Veranstaltungen.<br />
Hierzu bietet der Arbeitskreis in regelmäßigen<br />
Abständen (ca. 4 - 5 Veranstaltungen im<br />
Jahr, vorzugsweise am 1. Donnerstag eines<br />
Monats) an:<br />
■ Vortragsveranstaltungen<br />
■ Seminare (halb- oder ganztags)<br />
■ Exkursionen zu produzierenden Betrieben<br />
Die Vorträge befassen sich in der Hauptsache<br />
mit aktuellen Neufassungen des <strong>VDI</strong>-<br />
Richtlinienwerks und mit neuen Trends in<br />
der Gebäudetechnik. In den Seminaren<br />
werden gewerkeübergreifend Themen aus-<br />
Arbeitskreis TGA<br />
Technische Gebäudeausrüstung<br />
dem Rechnungswesen, dem Projektmanagement<br />
oder der Rechtssprechung behandelt,<br />
die den Mitgliedern immer wieder und auch<br />
immer mehr begegnen.<br />
Bei den Exkursionen stehen neben der<br />
anschaulichen Besichtigung von „TGA in der<br />
Praxis“ auch gesellschaftliche Aspekte – das<br />
Miteinander und der Erfahrungsaustausch –<br />
im Vordergrund.<br />
Ohnehin versteht sich der Arbeitskreis<br />
Technische Gebäudeausrüstung als Teil der<br />
großen <strong>VDI</strong>-Interessengemeinschaft als Treffpunkt<br />
Gleichgesinnter oder, um es modern<br />
auszudrücken, als Netzwerkbasis für die<br />
<strong>Ingenieure</strong> im TGA-Umfeld.<br />
Weniger bekannt und daher selten in Anspruch<br />
genommen ist die Möglichkeit, sich<br />
beim Obmann über die Neuerscheinungen<br />
des <strong>VDI</strong>-Richtlinienwerks zu informieren.<br />
Alle Richtlinien der TGA im Grün- oder<br />
Weißdruck (Erscheinungsdatum ab ca. 1998)<br />
können beim Obmann eingesehen werden.<br />
Der Arbeitskreis TGA wird auch nach dem<br />
Jubiläumsjahr versuchen, das „Ohr am<br />
Markt“ zu haben und in seinen Veranstaltungen<br />
interessante Neuerungen und den<br />
gelegentlichen Blick über den Tellerrand<br />
anzubieten. Ich wünsche allen Beteiligten<br />
dazu einen guten Wirkungsgrad!<br />
Dipl.-Ing. Roger Wassmuth<br />
Arbeitskreisleiter TGA
Arbeitskreis W<br />
Werkstofftechnik<br />
Der Startschuss für den Arbeitskreis Werkstofftechnik<br />
erfolgte am 19.01.2005 im<br />
historischen E-Werk in Saarbrücken. Im<br />
gemütlichen Rahmen trafen sich Mitarbeiter<br />
verschiedener Unternehmen, Institute, Professoren<br />
und Studenten, um mehr über den<br />
neuen Arbeitskreis zu erfahren und mit eigenen<br />
Ideen die künftige „Arbeit“ zu gestalten.<br />
Zunächst muss man aber einiges über die<br />
Fachgesellschaft wissen, deren Arbeit vor Ort<br />
in den Arbeitskreisen geleistet wird und die,<br />
wie alle anderen Fachgesellschaften auch,<br />
ihre Zentrale in Düsseldorf hat.<br />
Alleinstellungsmerkmal der <strong>VDI</strong> W<br />
Die <strong>VDI</strong>-Gesellschaft Werkstofftechnik<br />
(<strong>VDI</strong> W) befasst sich mit Herstellung,<br />
Simulation, Betriebsverhalten und Schadensanalyse<br />
sowie Qualitätssicherung aller<br />
Materialien wie metallische und keramische<br />
Bauteile, Kunststoffe, Leichtbaustrukturen<br />
und Verbundstrukturen. Im Gegensatz zu<br />
spezialisierten oder grundlagenorientierten<br />
Fachgesellschaften, werden bei der <strong>VDI</strong> W<br />
die Werkstoffe immer im Zusammenhang mit<br />
dem spezifischen Bauteil betrachtet.<br />
Ziele des Arbeitskreises<br />
Ziel des Arbeitskreises Werkstofftechnik des<br />
BV Saar ist die Schaffung eines Netzwerkes<br />
für alle, die mit der Werkstofftechnik beruflich<br />
oder im Rahmen des Studiums in<br />
Berührung kommen. Dies kann in Form<br />
von Vorträgen, Firmenbesichtigungen sowie<br />
Fachmessebesuchen geschehen oder durch<br />
Anbahnung von Kooperationen und nichtöffentlicher<br />
Aufgabenbearbeitung durch die<br />
betroffenen Mitglieder.<br />
Erfolgreicher Start im Jahr 2005<br />
Wie man am Starttermin unschwer erkennen<br />
kann, liefert dieser Arbeitskreis erst einen<br />
kleinen Beitrag zur langen Geschichte des<br />
<strong>Bezirksverein</strong> Saar. Nach dem erfolgreichen<br />
ersten Jahr besteht aber durchaus Anlass zur<br />
Hoffnung, dass die Werkstofftechnik fester<br />
Bestandteil der <strong>VDI</strong>-Arbeit im Saarland bleiben<br />
wird. Die Basis dafür ist nicht nur durch<br />
engagierte <strong>VDI</strong>-Mitglieder gegeben, sondern<br />
auch durch die räumliche Nähe zu zahlreichen<br />
Firmen und Instituten, die sich mit<br />
werkstofftechnischen Fragestellungen befassen<br />
(müssen).<br />
Breite Basis für Kooperationen<br />
Schwerpunktmäßig sind im Saarland nach<br />
wie vor die Werkstoffe Stahl und Eisen zu<br />
nennen, nicht nur aus historischen Gründen,<br />
sondern gerade wegen der enormen Bedeutung<br />
der Automobilindustrie im Saarland.<br />
Daher haben wir den Kontakt zum<br />
Branchenforum Automobilbau der IHK und<br />
zum Automotive Netzwerk hergestellt. Durch<br />
die Verbindung solcher Netzwerke profitieren<br />
40
41<br />
alle Partner, da nur so relevante Fragestellungen<br />
einerseits und kompetente Ansprechpartner<br />
aus Industrie und Forschung<br />
andererseits aufeinandertreffen, sobald es<br />
um Themen geht, die nicht nur das eigene<br />
Unternehmen betreffen. Veranstaltungen<br />
über „Werkzeugbeschichtung für die Zerspanung“<br />
und „Qualitätssicherung in der<br />
Wärmebehandlung“ haben so ihren Platz im<br />
Programm des Arbeitskreises gefunden.<br />
Von „alt“ bis „modern“<br />
Neben den „klassischen“ Werkstoffen, die in<br />
ihrer heutigen Stufe der Weiterentwicklung<br />
übrigens gar nicht mehr so klassisch sind,<br />
gibt es im Saarland auch Berührungspunkte<br />
zu zahlreichen anderen Werkstoffen wie<br />
Keramik, Polymeren und den neuen auf<br />
Nanotechnologie basierenden Produkten. Die<br />
Innovationsstrategie des Saarlandes zielt<br />
beispielsweise auf die Förderung und<br />
Erhaltung auf dem Gebiet einer innovativen<br />
Forschungslandschaft und die Gründung<br />
von Unternehmen, die sich mit den neuen<br />
Technologien befassen. Dafür braucht es auch<br />
neue und /oder modifizierte Werkstoffe.<br />
Werkstoffwelt im Herzen Europas<br />
Wenn man über die regionalen Strukturen<br />
spricht und über Innovation, so muss man<br />
auch über die nahen Landesgrenzen hinausblicken.<br />
Die Werkstoffkompetenz in den<br />
Nachbarländern liegt auch dort breit gefächert<br />
in den Hochschulen (Metz und Nancy),<br />
Instituten, Verbänden und in der Industrie.<br />
Sowohl in Frankreich als auch in Luxemburg<br />
hat die Automobil(zuliefer-)industrie in der<br />
Grenzregion große Bedeutung und auch hier<br />
sind „alte“ wie „neue“ Werkstoffe vertreten.<br />
Eine weitere Parallele ist das mit dem<br />
Saarland vergleichbare Ziel, den durch die<br />
Krise der Montanindustrie ausgelösten<br />
Strukturwandel der Region unter anderem<br />
dadurch zu gestalten, dass ein vernetztes<br />
Innovationskonzept für Neue Materialien<br />
umgesetzt wird. Daher hatte der saarländische<br />
Ministerpräsident Peter Müller die<br />
lothringische Bewerbung unterstützt und<br />
begrüßte die Entscheidung der französischen<br />
Nationalregierung, das Kompetenzzentrum<br />
MIPI (Innovative Materialien, Intelligente<br />
Produkte und Fasern) in Lothringen zu fördern<br />
und als eines von 67 Kompetenznetzen<br />
in Frankreich anzuerkennen, und sieht darin<br />
die Chance, gemeinsam mit der saarländischen<br />
Innovationsstrategie die Region voranzubringen.<br />
Dies ist ein Beispiel grenzüberschreitender<br />
Zusammenarbeit und gelebten „Europäertums“<br />
– zwar auf politischer Ebene, aber<br />
eben auch die Werkstofftechnik betreffend.<br />
Die Vision einer Werkstoffwelt Saar-Lor-Lux,<br />
in der partnerschaftlich Werkstoffkompetenz<br />
gebündelt wird, ist das Idealbild eines<br />
gelebten Netzwerkes, eines Netzwerkes, das<br />
Sie als <strong>VDI</strong>-Mitglied übrigens mitgestalten<br />
können.<br />
Dipl.-Ing. Robert Frauendorfer<br />
Arbeitskreisleiter W
Arbeitskreise<br />
Leiter und Ansprechpartner<br />
AK ADB<br />
Produktionstechnik<br />
Dr.-Ing. Nikolaus Fischer<br />
Tel.: 0681-9357565<br />
eMail: fischer.niko@vdi.de<br />
AK AGU<br />
Abfallwirtschaft, Gewässer- und Umweltschutz<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Markus Becker<br />
Tel.: 06581-920899<br />
eMail: becker.mark@vdi.de<br />
AK EKV<br />
Entwicklung – Konstruktion – Vertrieb<br />
Konstr.-Ing. Dieter Piro<br />
Tel.: 06894-9971-21<br />
eMail: piro.dieter@vdi.de<br />
AK FML<br />
Fördertechnik, Materialfluss und Logistik<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Erich Labes<br />
Tel.: 06805-929969<br />
eMail: elabes2@aol.com<br />
AK QM<br />
Qualitätsmanagement<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Schneider<br />
Tel.: 06858-6419<br />
eMail: juergen.schneider@vdi.de<br />
42
43<br />
AK SuJ<br />
Studenten und Jungingenieure<br />
Dipl.-Ing. (FH) Daniel Pontasch<br />
Tel.: 06897-778529<br />
eMail: suj-saar@vdi.de<br />
AK TGA<br />
Technische Gebäudeausrüstung<br />
Dipl.-Ing. Roger Wassmuth<br />
Tel.: 06834-568408<br />
eMail: rwi@wassmuth-ingenieure.de<br />
AK W<br />
Werkstofftechnik<br />
Dipl.-Ing. Robert Frauendorfer<br />
Tel.: 0681-6388716<br />
eMail: frauendorfer@gmx.de<br />
Arbeitskreise<br />
Leiter und Ansprechpartner
<strong>VDI</strong> Landesvertretung Saarland<br />
Die <strong>VDI</strong>-Landesvertretung Saarland – das<br />
ist Wirksamkeit und Präsenz des <strong>VDI</strong> im<br />
Saarland, gewährleistet nicht zuletzt durch<br />
die enge personelle Verknüpfung zwischen<br />
dem <strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong> Saar und der <strong>VDI</strong>-<br />
Landesvertretung Saarland. Der <strong>Bezirksverein</strong><br />
und die Landesvertretung vertreten<br />
gemeinsam die Interessen von über 1.650<br />
<strong>VDI</strong>-Mitgliedern im Saarland. Die <strong>VDI</strong>-<br />
Landesvertretung Saarland ist seit dem<br />
Jahr 2000 aktiv.<br />
Dialog Technik und Politik<br />
Kurze Wege führen schneller zum Ziel: Die<br />
<strong>VDI</strong>-Landesvertretung Saarland ist ein<br />
gefragter Gesprächspartner in allen Bereichen<br />
der Technik, etwa mit Blick auf die<br />
zukünftige Gestaltung des Ingenieurstudiums.<br />
Die enge Verbindung zum Ministerpräsidenten,<br />
zu den Ministern für Kultur,<br />
Wirtschaft und Umwelt, den Spitzen der<br />
Wirtschaftsverbände und den Hochschulen<br />
erleichtert dabei die Arbeit der <strong>VDI</strong>-<br />
Landesvertretung ungemein.<br />
Dialog Technik und Schule<br />
„Technik ist cool !“ Mit der von uns entwickelten<br />
Aktion bringen wir jeweils 500 - 800<br />
Sechzehnjährige in saarländische Betriebe<br />
an die Arbeitsplätze von <strong>Ingenieure</strong>n. Das<br />
Projekt ermöglicht es Zehntklässlern, durch<br />
Betriebsbesichtigungen sowie die Präsen-<br />
tation von technischen<br />
Berufsbildern und Ausbildungswegen<br />
einen<br />
umfassenden Einblick<br />
in die Welt der Technik<br />
zu erhalten.<br />
Um die Aktion „Technik<br />
ist cool!“ zu starten,<br />
bedurfte es lediglich<br />
einer Idee, dazu dem<br />
persönlichen Kontakt<br />
zu einer Werbeagentur, um Logo und Flyer<br />
zu entwerfen, einem Gespräch mit dem<br />
Kultusminister sowie der Abstimmung<br />
zwischen <strong>VDI</strong>-Landesvertretung und dem<br />
<strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong> Saar – der Rest ergab sich<br />
fast von selbst.<br />
Auch die saarländischen Lehrer sind bei der<br />
<strong>VDI</strong>-Landesvertretung Saarland sehr gut aufgehoben.<br />
So haben sie etwa die Möglichkeit,<br />
sich durch Teilnahme an den <strong>VDI</strong>-Seminaren<br />
fortzubilden.<br />
Dialog Technik und Universität<br />
Die Landesvertretung Saarland gehört zu<br />
den Hauptförderern des Projektes „Juniorstudium“,<br />
das zwölf saarländischen Gymnasiast(inn)en<br />
der Klassenstufen 12 und 13<br />
zwei Mal wöchentlich die Möglichkeit gibt,<br />
Vorlesungen an der Universität des Saarlandes<br />
zu besuchen. Bei erfolgreicher Teil-<br />
44
45<br />
nahme verkürzt sich das spätere Ingenieurstudium<br />
im günstigsten Fall um ein Jahr<br />
(zwei Semester).<br />
Mit dem NanoBioLab unterstützen wir<br />
Schüler und Lehrer, die freiwillig nach dem<br />
Unterricht an die Saarbrücker Universität<br />
fahren, um dortige naturwissenschaftliche<br />
Laboratorien zu nutzen.<br />
Prof. Dr.-Ing. Helmut Bley<br />
<strong>VDI</strong> Landesvertretung Saarland<br />
„Technik ist cool!“<br />
Bilder eines Besuches des Hauses „Carlsson“ in Merzig
Unterstützung von NanoBioLab<br />
durch den <strong>VDI</strong> Saar<br />
NanoBioLab ist ein Schülerlabor am Institut<br />
für Physikalische Chemie unter der Leitung<br />
von Prof. Hempelmann an der Universität<br />
Saarbrücken.<br />
Es wurde 2003 gegründet und hat seither<br />
mehr als 3.000 Schülerbesuche zu verzeichnen.<br />
Ein bis zwei Mal pro Woche treffen sich<br />
dort Schülergruppen der Klassenstufen 8 bis<br />
12 für jeweils 2 bis 3 Stunden, um so genanntes<br />
forschendes Lernen zu betreiben. Bei<br />
dieser Lernform stehen keine vorgefertigten<br />
Arbeitsanleitungen zur Verfügung, sondern<br />
die Teilnehmer entwickeln mit Hilfe einer<br />
überschaubaren Auswahl an Experimentiergeräten<br />
selbständig eigene Lösungsstrategien<br />
für die naturwissenschaftlichen<br />
Aufgabenstellungen. Betreut werden die<br />
Schüler dabei von Herrn Zehren, Studienrat<br />
an der Marienschule Saarbrücken sowie<br />
von zwei wissenschaftlichen und zwei<br />
studentischen Hilfskräften.<br />
Inzwischen gehört NanoBioLab zu den fünf<br />
besten von insgesamt 200 Schülerlaboren in<br />
Deutschland.<br />
Eingestuft in diese Spitzenposition wurde das<br />
Labor durch das Kompetenzzentrum LeLa<br />
(Lernort Labor) vom IPN in Kiel. LeLa<br />
evaluiert und unterstützt die deutschen<br />
Schülerlabore im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung und<br />
hat NanoBioLab bis jetzt Fördermittel in<br />
Höhe von insgesamt 17.000 Euro zur<br />
Verfügung gestellt. Begründet wurde die<br />
Unterstützung mit Mehrfachteilnahmen<br />
der Schüler, Übertragbarkeit der Praktika<br />
in die Schule und den Schwerpunkten auf<br />
Kreativität und Eigenverantwortung der<br />
Schüler. Weitere Mittel werden jetzt beantragt<br />
um die dauerhafte Einbindung in die<br />
saarländische Lehrerausbildung zu fördern,<br />
die im Wintersemester 05/06 erstmal als<br />
Pilotprojekt stattgefunden hat.<br />
Der <strong>VDI</strong> unterstützt diese sinnvolle Arbeit im<br />
NanoBiolab durch die Übernahme der Fahrtkosten<br />
von Schülern, die von außerhalb<br />
Saarbrückens anreisen und ermöglicht ihnen<br />
damit Mehrfachteilnahmen. Dadurch können<br />
sie allmählich auch an Themen der aktuellen<br />
Forschung herangeführt werden mit der<br />
Absicht, nachhaltiges Interesse an naturwissenschaftlichen<br />
Studiengängen zu wecken.<br />
Für die Unterstützung unserer Arbeit durch<br />
den <strong>VDI</strong> möchte ich mich im Namen aller<br />
Mitarbeiter des NanoBioLab hiermit sehr<br />
herzlich bedanken.<br />
Walter Zehren, Studienrat<br />
e-mail: w.zehren@mx.uni-saarland.de<br />
46
Statistik<br />
Mitgliederentwicklung <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar seit Gründung 1856<br />
Anzahl Mitglieder<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
von 1945 bis 1956 dem<br />
Moselbezirksverein zugehörig<br />
0<br />
1850 1860 1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000<br />
Jahr<br />
48
49<br />
Studierende<br />
Mitglieder<br />
15 %<br />
Jungmitglieder<br />
9 %<br />
Statistik<br />
Mitgliederzusammensetzung im Jahr 2005<br />
Sonstige Mitglieder * 13 %<br />
Altmitglieder<br />
10 %<br />
Ordentliche Mitglieder 53 %<br />
* = geehrtes Mitglied, Doppelmitglied, Förderndes Mitglied, außerordentl. Mitglied
Statistik<br />
Weibliche Mitglieder in den letzten 10 Jahren<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Jahr<br />
50
51<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Teilnehmer pro Veranstaltung<br />
Veranstaltungen im Jahr<br />
Statistik<br />
Veranstaltungen der letzten 10 Jahre (1996 bis 2005)<br />
Jahr<br />
und durchschnittliche Teilnehmerzahl<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />
1856 bis 1917<br />
Jahr Ereignis<br />
1856 Mai: Gründung des <strong>VDI</strong> in<br />
Alexisbad, Dezember: Gründung<br />
Pfalz/Saar <strong>Bezirksverein</strong>,<br />
durch Leiter des KL Eisenwerks<br />
Friedrich Karl Euler, 22<br />
Mitglieder bei Gründung<br />
1858 Im BV Pfalz-Saarbrücken bilden<br />
sich die Bezirksgruppen Saarbrücken,<br />
Sulzbach, Neunkirchen,<br />
Kaiserslautern und Heidelberg.<br />
1860 VdEh geht aus <strong>VDI</strong> hervor<br />
1866 <strong>VDI</strong> ebnet Weg für Dampfkesselüberwachungsvereine<br />
1867 Werner von Siemens erfindet<br />
den Dynamo<br />
1876 Der erste Motor von Nikolaus<br />
August Otto läuft<br />
1877 Nach jahrelangen Vorbereitungsarbeiten<br />
des <strong>VDI</strong> wird das erste<br />
deutsche Patentgesetz – in seinen<br />
Grundzügen heute noch<br />
gültig – verabsch.<br />
1886 Erstes Fahrzeugpatent von Karl<br />
Friedrich Benz angemeldet<br />
Jahr Ereignis<br />
1894 Der <strong>VDI</strong> richtet die Ingenieurhilfe<br />
zur Unterstützung Not<br />
leidender <strong>Ingenieure</strong> ein.<br />
1899 Der <strong>VDI</strong> hat es mit Nachdruck<br />
gefordert, nun wird es umgesetzt:<br />
Die Technischen Hochschulen<br />
erhalten Universitätsstatus<br />
und Promotionsrecht.<br />
1900 Das erste Luftschiff von Graf<br />
Zeppelin startet<br />
1903 Gründung Deutsches Museum<br />
in München<br />
1906 Am 28. Oktober feiert der BV<br />
Pfalz/Saarbrücken 50-jähriges<br />
Jubiäum – Der BV hat inzwischen<br />
462 Mitglieder, der <strong>VDI</strong><br />
insgesamt über 22.000.<br />
ab 1909 Monatliches Mitteilungsblatt<br />
1909 erscheint<br />
1911 Einrichtung einer Bücherei<br />
(mehrfache Umzüge bis 1933,<br />
ab dann verschwunden<br />
1917 Gründung <strong>Deutscher</strong> Normenausschuss<br />
52
53<br />
150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />
Jahr Ereignis<br />
1921 Zum ersten Mal erscheinen die<br />
<strong>VDI</strong>-Nachrichten, November:<br />
Mitgliederversammlung, zahlreiche<br />
Unterlagen für Chronik<br />
bleiben verschwunden.<br />
1923 Der <strong>VDI</strong>-Verlag wird<br />
gegründet.<br />
1927 Lindbergh fliegt zum ersten Mal<br />
von New York nach Paris<br />
1928 412 Mitglieder<br />
1931 Dez.: 75 Jahre BV, Unterlagen<br />
über Feier o. ä. unauffindbar<br />
ab 1933 Gleichschaltung der <strong>Verein</strong>e im<br />
Deutschen Reich, <strong>Verein</strong>saktivität<br />
stark eingeschränkt, <strong>VDI</strong><br />
bleibt unpolitisch<br />
1938 Otto Hahn und Fritz Strassmann<br />
entdecken die Kernspaltung<br />
1941 Penicillin wird erstmals mit<br />
Erfolg am Menschen angewendet;<br />
Konrad Zuse stellt den<br />
ersten funktionsfähigen programmgesteuerten<br />
Rechner<br />
Z3 vor<br />
Jahr Ereignis<br />
1921 bis 1964<br />
1945 Auflösung des <strong>VDI</strong>, der zu dieser<br />
Zeit gut 60.000 Mitglieder<br />
hatte sowie des BV Pfalz/Saarbrücken<br />
mit 550 Mitgliedern.<br />
1946 Am 12. September wird der <strong>VDI</strong><br />
wiedergegründet und die Geschäftsstelle<br />
von Berlin nach<br />
Düsseldorf verlegt.<br />
1956 Der <strong>VDI</strong> gründet die Arbeitsgemeinschaft<br />
für Kerntechnik,<br />
aus der 1959 das Deutsche<br />
Atomforum hervorgeht.<br />
100 Jahre BV Pfalz/Saar<br />
Neugründung BV Saar – Vorsitzender<br />
Dr.-Ing. Jakob Colbus<br />
1957 Gründung der <strong>VDI</strong> Kommission<br />
Reinhaltung der Luft<br />
1963 Zusammenarbeit mit staatlicher<br />
Ingenieursschule, die meisten<br />
Studienanfänger wurden <strong>VDI</strong>-<br />
Mitglieder<br />
1964 Die schon 1960 vom <strong>VDI</strong> geforderte<br />
Graduierung f. Ingenieurschulabsolventen<br />
wird von<br />
der Kultusministerkonferenz<br />
beschlossen.
150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />
1964 bis 1989<br />
Jahr Ereignis<br />
…1964 Gründung der <strong>VDI</strong> Kommission<br />
Lärmminderung<br />
1969 Mondlandung im Rahmen der<br />
Apollo-11 Mission<br />
1970 700 Mitglieder<br />
1977/78 Besuch DDR und Gegenbesuch;<br />
Intensivierung Kontakte Saar-<br />
Lor-Lux<br />
1979 Podiumsdiskussion um das neue<br />
Hochschulrahmengesetz auf dem<br />
Halberg. Über 600 Teilnehmer.<br />
Das Saarland setzte als erster<br />
die Nachdiplomierung um ohne<br />
FH-Zusatz.<br />
1980 Erste Kontakte zu den Kollegen<br />
in Luxemburg durch Dipl.-Ing.<br />
Rudolf Klasen; Fest der Technik<br />
1981 Das <strong>VDI</strong>-Denkmal wird aus dem<br />
Gründungsort Alexisbad nach<br />
Düsseldorf überführt. Der BV<br />
Saar war maßgeblich daran<br />
beteiligt. 1.000 Mitglieder<br />
125 Jahr-Feier<br />
1982 Philips und Sony entwickeln zu<br />
Jahr Ereignis<br />
sammen die Compact Disk zur<br />
Marktreife; Erstes gemeinsames<br />
Treffen der Ingenieursverbände<br />
<strong>VDI</strong>–ALI–URIS in Metz<br />
1983 erstes kommerzielles Mobiltelefon<br />
von Motorola vorgestellt;<br />
Am 11. Mai wird die Kooperation<br />
der Ingenierverbände Saar-Lor-<br />
Lux beschlossen<br />
1984 Am 13. Oktober findet der erste<br />
Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Luxemburg statt<br />
1985 2. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Saarbrücken<br />
1986 3. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Nancy/Frankreich<br />
1987 Die <strong>VDI</strong>-Koordinierungsstelle<br />
Umwelttechnik nimmt ihre<br />
Arbeit auf; 4. Ingenieurtag Saar-<br />
Lor-Lux in Betzdorf/Luxembg.<br />
1988 5. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Merzig<br />
1989 6. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Metz/Frankreich<br />
54
55<br />
150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />
Jahr Ereignis<br />
1990 Wiedergründung des <strong>VDI</strong> in der<br />
DDR; Gründung AK AGU<br />
7. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Diekirch/Luxemburg<br />
1991 Start des World-Wide-Web;<br />
8. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Saarbrücken<br />
1992 Kooperation <strong>VDI</strong> / Jugend forscht<br />
wird initiiert; 1.Saarbrücker<br />
Kunststofftag am 24.06.1992;<br />
9. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Epinal/Frankreich; Gründung<br />
AK QM; Veröffentlichung der<br />
Studie „Ausbildung und Bedarf<br />
an <strong>Ingenieure</strong>n in Saar-Lor-Lux“<br />
1993 1. <strong>VDI</strong>-TGA-Jahrestagung<br />
„Trends in der Gebäudetechnik“<br />
in Saarbrücken am 21.5.1993;<br />
2. Saarbrücker Kunststofftag<br />
„Kunststoffe - Recycling und<br />
Umwelt“ am 16.6.1993; Ehrenmedaille<br />
in Gold an Klasen;<br />
10. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Differdange/Luxemburg<br />
1994 Mitglieder des BV Saar besuchen<br />
<strong>VDI</strong> Gründungsstätte in Alexisbad<br />
und errichten Gedenktafel<br />
Jahr Ereignis<br />
1990 bis 1997<br />
11. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Saarlouis-Völklingen<br />
1995 <strong>Deutscher</strong> Ingenieurtag in Saarbrücken<br />
- Motto „<strong>Ingenieure</strong> für<br />
die Zukunft“; 12. Ingenieurtag<br />
Saar-Lor-Lux in Thionville und<br />
Cattenom/Frankreich<br />
1996 13. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux<br />
Kirchberg und Betzdorf/Lux.;<br />
Am 2. Dezember wird der<br />
Kooperationsvertrag der FDI<br />
(Föderation der Ingenieurverbände<br />
Saar-Lor-Lux) unterzeichnet.<br />
Rudolf Klasen ist erster<br />
Präsident;<br />
1997 Bundesverdienstkreuz für BV-<br />
Ehrenvorsitzenden R. A. Klasen<br />
u. a. für seinen besonderen<br />
persönlichen Einsatz bei der<br />
Gründung der Kooperation der<br />
Ingenieurverbände Saar-Lor-Lux<br />
verliehen durch Minister Willi<br />
Leonhard;<br />
Start der intensivierten Förderung<br />
des Techniknachwuchses an<br />
Uni, HTW und „Jugend forscht“;<br />
14. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Reinheim-Bliesbruck
150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />
1998 bis 2006<br />
Jahr Ereignis<br />
1998 Veröffentlichung der ersten<br />
Homepage des BV Saar im<br />
Internet; 15. Ingenieurtag Saar-<br />
Lor-Lux in Hambach/Frankreich<br />
1999 1. Übergabe der Preise für<br />
„beste Diplomarbeiten“ an der<br />
Universität des Saarlandes;<br />
KonTech ’99 – Kontaktmesse für<br />
Jungingenieure unter Leitung<br />
des AK SuJ in der Saarlandhalle;<br />
16. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Luxemburg-Stadt<br />
2000 Landesvertretung Saar aktiv.<br />
Erster Landesvertreter ist Prof.<br />
Dr.-Ing. Jürgen Althoff; 29. Juni<br />
2000 StartING – Kontaktmesse<br />
für Jungingenieure unter Leitung<br />
des AK SuJ in der Saarlandhalle;<br />
Weltingenieurtag auf der EXPO<br />
in Hannover; 17. Ingenieurtag<br />
Saar-Lor-Lux in Mettlach<br />
2001 Start Initiative „Technik ist cool“<br />
2002 Engagement des <strong>VDI</strong>-BV Saar in<br />
der Schule: Übergabe von naturwissenschaftlichem<br />
Material<br />
(QUARKS-Box!); 18. Ingenieurtag<br />
Saar-Lor-Lux in St. Nicolas /F<br />
Jahr Ereignis<br />
2003 21.03.2003 Fest der Technik im<br />
Weltkulturerbe Völklinger Hütte<br />
im Rahmen der Ausstellung<br />
Leonardo Da Vinci; 19. Ingenieurtag<br />
Saar-Lor-Lux in Esch/<br />
Sauer/Luxemburg; Klasen in den<br />
Finanzb. des Gesamt-<strong>VDI</strong> gew.<br />
2004 Bildungsreise des <strong>VDI</strong> BV Saar<br />
nach Peking im März 2004;<br />
Weltingenieurtag Shanghai;<br />
20. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Dillingen; Nano-Truck in Saarbrücken<br />
Vorstellung Nano-<br />
Technologie; Gründung AK W<br />
2005 erstmals auch Übergabe von<br />
Preisen für „beste Diplomarbeiten“<br />
an Absolventen der HTW;<br />
Fachexkursion des <strong>VDI</strong> BV Saar<br />
nach Shanghai im März 2005;<br />
21. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />
Nancy/Frankreich; Gründung<br />
AK FML<br />
2006 neuer Landesvertreter Prof. Dr.-<br />
Ing. Helmut Bley; 150 Jahre <strong>VDI</strong><br />
an der Saar; Saar-Lor-Lux Tag in<br />
Homburg und Festakt in Saarbrücken;<br />
Festschrift 150 Jahre<br />
<strong>VDI</strong> an der Saar<br />
56
57<br />
150 Jahre <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />
Von Anfang an dabei<br />
Die Geschichte des BV-Saar ist eine bewegte<br />
Geschichte, die 1856, also mitten im 19.<br />
Jahrhundert, begann, aber auch durch zwei<br />
Weltkriege, das Deutsche Reich und die<br />
Nachkriegszeit geprägt wurde. Der <strong>Bezirksverein</strong><br />
ist ein BV „der ersten Stunde“, der<br />
nur sieben Monate nach dem Düsseldorfer<br />
Hauptverband gegründet wurde.<br />
Dank intensiver Recherchen des ehemaligen<br />
stellvertr. Chefredakteurs der Saarbrücker<br />
Zeitung, Herrn Erich Voltmer, zum 125-jährigen<br />
Bestehen des <strong>Bezirksverein</strong>s liegt eine<br />
ausführliche Darstellung der Entwicklung<br />
des BV bis 1981 vor, die seinerzeit in der<br />
Jubiläumsschrift veröffentlicht wurde.<br />
An dieser Stelle sei deshalb nur eine Zusammenfassung<br />
der wichtigsten Meilensteine<br />
aus dieser Dokumentation veröffentlicht.<br />
Prolog für 2006<br />
Nachdem auf Bundesebene der <strong>Verein</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> (<strong>VDI</strong>) am 12. Mai<br />
diesen Jahres in Düsseldorf den Tag des<br />
150jährigen Bestehens feiern konnte, darf<br />
am 7. Dezember 2006 auch die älteste<br />
Ingenieur-Organisation an der Saar auf eine<br />
Existenz von 150 Jahren zurückblicken, denn<br />
der am 7. Dezember 1856 in Kaiserslautern<br />
gegründete Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong><br />
des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> lebt heute<br />
im <strong>Bezirksverein</strong> Saar des <strong>VDI</strong> fort.<br />
Es ist also ein stolzes Jubiläum, das der<br />
gesamte <strong>VDI</strong> und der <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />
feiern können. Der <strong>VDI</strong> war einer der ersten<br />
in ununterbrochener Folge bestehenden<br />
Organisationen auf deutscher und regionaler<br />
Ebene. Er existierte bereits bevor es ein<br />
Deutsches Reich gab, und er besteht fort,<br />
obwohl das Deutsche Reich seit 61 Jahren zerschlagen<br />
ist. In seiner Gründungsgeschichte<br />
drückt sich der Wille der in der Mitte des vergangenen<br />
Jahrhunderts heranwachsenden<br />
jungen Technikergeneration aus, über die<br />
teils engen Grenzen der deutschen Staaten<br />
aller Größenordnungen hinweg eine Interessenvertretung<br />
zu haben, die als Motor für<br />
die technische Fortentwicklung dienen sollte.<br />
Das sich im fünften und sechsten Jahrzehnt<br />
des 19. Jahrhunderts fast explosionsartig ausweitende<br />
Eisenbahnnetz schaffte die verkehrspolitischen<br />
Voraussetzungen für<br />
die Gründung einer die Grenzen der deutschen<br />
Vielstaaterei sprengenden Ingenieur-<br />
Organisation.<br />
Der Vorläufer: <strong>Verein</strong> „Hütte“ 1846<br />
Die Idee zur Gründung des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong><br />
<strong>Ingenieure</strong> war ausgegangen von<br />
Absolventen der Berliner Gewerbeakademie,<br />
einer Art höherer technischer Fachschule, die<br />
sich schon während ihrer Studienzeit zu<br />
Studentenvereinen zusammengeschlossen<br />
hatten. Aus diesen bildete sich bereits 1846<br />
der <strong>Verein</strong> „Hütte“, mit dem dessen Gründer
die Absicht verbanden, sich über das Studium<br />
hinaus eine Verbindung zu schaffen. Bereits<br />
zwei Jahre später, 1848, verpflichteten sich<br />
die Mitglieder dieses <strong>Verein</strong>s, zum zehnten<br />
Stiftungsfest 1856 in Halberstadt zusammenzukommen.<br />
Die „Hütte“, so bestimmten sie,<br />
„solle das Band sein, das Männer und Jünglinge<br />
aus den verschiedenen Gauen umschlinge,<br />
die im bürgerlichen und staatlichen<br />
Leben die verschiedenen Stellungen einnehmen.“<br />
Das Gründungsjahr 1856<br />
Der Plan, einen <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong><br />
zu gründen, wurde auf dem achten Stiftungsfest<br />
der „Hütte“, am 10. August 1854<br />
geboren. Konsequent wurde der Gedanke<br />
fortgesetzt, diesen <strong>Verein</strong> beim 10. Stiftungsfest<br />
der „Hütte“ in Halberstadt zu gründen.<br />
So geschah dies auch. Halberstadt war der<br />
Ausgangspunkt einer Fahrt mit mehreren<br />
Pferdegespannen in das unweit gelegene<br />
Alexisbad im Harz, wo die Gründung des<br />
<strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> am 12. Mai<br />
1856 offiziell vollzogen wurde.<br />
Einem Auszug des Protokolls von dieser<br />
Gründungsversammlung ist zu entnehmen,<br />
dass an dieser Veranstaltung auch ein<br />
Saarbrücker Architekt Chr. Roudolf teilgenommen<br />
hat, ebenso ein Ingenieur Finkbein<br />
aus Zweibrücken und der Hüttenmeister<br />
Friedrich Karl Euler aus Trippstadt bei<br />
Kaiserslautern. Euler wurde der erste<br />
1. Vorsitzende des <strong>Verein</strong>es <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>;<br />
er sollte auch das Schicksal eines<br />
Regionalvereins im deutschen Südwesten<br />
entscheidend mitbestimmen.<br />
Dieser Friedrich Karl Euler wurde nämlich<br />
am 7. Dezember 1856 bei der Gründungsversammlung<br />
des Pfalz/Saarbrücker Bezirks-<br />
Friedrich Karl Euler<br />
Königl. Bayr. Kommerzienrat | ❃ 20.10.1823 | ✝ 27.03.1891<br />
Gründer und Leiter des Eisenwerks Kaiserslautern | Gründer der „Hütte“ 1846<br />
Mitbegründer des <strong>VDI</strong> in Alexisbad am 12.05.1856<br />
Gründer des Pfalz/Saarbrücker BV am 06.12.1856<br />
langjähriger Vorsitzender des <strong>VDI</strong>-Hauptvereins und des Pfalz/Saarbrücker BV<br />
vereins des <strong>VDI</strong> auch dessen Vorsitzender.<br />
Vor 150 Jahren also lieferten pfälzische und<br />
saarländische <strong>Ingenieure</strong> den Beweis einer<br />
höchst fruchtbaren Zusammenarbeit.<br />
An der Gründung des Pfalz-Saarbrücker<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s in Kaiserslautern nahmen<br />
58
59<br />
26 <strong>Ingenieure</strong> teil, darunter auch einige aus<br />
dem Saarbrücker Raum. Die sechs Vorstandsmitglieder,<br />
die bald nach der Gründungsversammlung<br />
des <strong>Verein</strong>s gewählt wurden,<br />
sind: Fr. K. Euler, C. Girand, Dr. Gümbel, C.<br />
Heusser, Möllinger und H. Jakob.<br />
Zum Vorsitzenden wurde F. K. Euler gewählt,<br />
der Kaiserslauterner Dr. L. Gümbel wurde<br />
erster Schriftführer. Heusser wurde stellv.<br />
Schriftführer. Weiter wurden in den Vorstand<br />
gewählt: C. Giraud, Techniker beim Neunkircher<br />
Eisenwerk, als stellv. Vorsitzender;<br />
Möllinger, Architekt in Kaiserslautern, als<br />
Rechner sowie Jacob, Fabrikant zu Mariannenthaler<br />
Hütt, als stellv. Rechner.<br />
Von Dr. Gümbel ist bekannt, dass er eine<br />
leitende Funktion auf dem Neunkircher<br />
Eisenwerk hatte.<br />
Die Entwicklung des BV-Saar nach 1856<br />
Nach der Gründung fanden bereits 1857 verschiedene<br />
Versammlungen in Neunkirchen,<br />
Saarbrücken und in Neustadt statt. Der<br />
<strong>Verein</strong> entwickelte sehr schnell ein aktives<br />
Leben, stieg doch der Mitgliederstand, der<br />
von Jahr zu Jahr fortgeschrieben wurde,<br />
erstaunlich schnell. Aus den 27 Mitgliedern<br />
bei der Gründung wurden bis 1859 schon 74,<br />
und 1862 wurde bereits die Zahl 100 erreicht.<br />
Zur Jahrhundertwende waren es 377 und<br />
bei Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914<br />
bereits mehr als 500.<br />
Wenn auch die entscheidenden Initiativen<br />
zur Gründung des Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
von der Pfalz ausgingen, so verlagerte<br />
sich das Schwergewicht in wenigen Jahren<br />
an die Saar. Über viele Jahrzehnte hinweg<br />
kamen die Vorsitzenden weit überwiegend<br />
von der Saar, und in den Vorstandslisten<br />
fanden sich jeweils nur wenige Namen von<br />
pfälzischen Mitgliedern.<br />
Leider ist die Darstellung einer vollständigen<br />
Geschichte des <strong>Bezirksverein</strong>s nicht möglich,<br />
da viele Unterlagen im Ersten und Zweiten<br />
Weltkrieg verbrannten oder auf andere Weise<br />
verschwunden sind. In einem Protokoll einer<br />
Versammlung vom 24. April 1926 wurde<br />
festgehalten, dass die Absicht, eine Chronik<br />
über die Geschichte des Pfalz /Saarbrücker<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s niederzuschreiben, aufgegeben<br />
werden musste, da sich alle Unterlagen<br />
bei dem mehrmaligen Vorsitzenden des <strong>Verein</strong>s,<br />
Betriebschef Friedr. Ackermann von den<br />
Neunkirchener Eisenwerken, befanden und<br />
verbrannt seien.<br />
Es gibt aber eine Reihe von Protokollen von<br />
Vorstandssitzungen und Mitglieder-Versammlungen,<br />
aus denen ersichtlich ist, dass der<br />
<strong>Bezirksverein</strong> ein intensives Leben geführt<br />
hat und viele Aktivitäten dokumentarisch<br />
festgehalten sind.<br />
50jähriges Jubiläum des <strong>Verein</strong>s 1906<br />
Das über Jahrzehnte wichtigste Veranstaltungszentrum<br />
des <strong>Bezirksverein</strong>s war das<br />
heutige Landtagsgebäude in Saarbrücken,<br />
das einst „Civilkasino“ genannt, zwischen<br />
1860 und 1868 gebaut wurde, und das auch<br />
Ort des Festmahls zum 50-jährigen Jubiläum<br />
des <strong>Verein</strong>s gewesen ist.<br />
Die Festschrift zu diesem Jubiläum vor jetzt<br />
100 Jahren ist auch ein hervorstechendes<br />
Beispiel für die damalige Buchdruckerkunst<br />
und ein großartiges Dokument von dem<br />
Jubiläumsfest, das mehrere Wochen vor dem<br />
eigentlichen Gründungstag am 27. Oktober<br />
1906, gefeiert wurde und ein gesellschaftliches<br />
Ereignis ersten Ranges war.
Die Umschlagseite<br />
der Grußadresse des<br />
Pfalz/Saarbrücker<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s an<br />
Bismarck, zu dessen<br />
80. Geburtstag am<br />
1. April 1895<br />
60
Civilkasino zu<br />
Saarbrücken; Bild aus<br />
der Festschrift 1906.<br />
61<br />
Civilkasino zu Saarbrücken<br />
Die große Festsitzung fand im damaligen, im<br />
Zweiten Weltkrieg völlig zerstörten Saalbau<br />
am Alt-Saarbrücker Neumarkt statt.<br />
Nicht nur die hier erwähnte Festschrift,<br />
sondern auch die Saarbrücker Zeitung, die<br />
noch hundert Jahre älter ist (1761) als der<br />
<strong>VDI</strong>, hat in ihrer Ausgabe vom 29. Oktober<br />
1906 ausführlich über das Fest berichtet.<br />
Unter der Überschrift „Das 50-jährige Stiftungsfest<br />
des Pfalz/Saarbrücker Bezirks-<br />
<strong>Verein</strong>s deutscher <strong>Ingenieure</strong>“ schreibt die<br />
Saarbrücker Zeitung:<br />
„Der <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> feierte vor<br />
kurzem das Fest seines 50-jährigen Bestehens,<br />
das sich zu einer bedeutungsvollen<br />
Kundgebung der deutschen Industrie gestaltete.<br />
Mit nur wenig Mitgliedern trat dieser<br />
<strong>Verein</strong> ins Leben, aber schon damals vor<br />
der Einigung Deutschlands erkannten die<br />
Gründer, dass die Industrie unseres Vaterlandes<br />
der geschlossenen Einheit zu kräftigem<br />
Aufblühen bedürfe, und so bildete<br />
denn der Deutsche Ingenieur-<strong>Verein</strong> als einer<br />
der ersten eine Standesgruppierung, die über<br />
die engeren Grenzen des Heimatstaates<br />
hinaus ging und das ganze deutsche Gebiet<br />
zu umfassen strebte.“<br />
Als Bezirksgruppe bildete sich noch im<br />
selben Jahr der Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>, der einer der<br />
ersten und größten <strong>Bezirksverein</strong>e des<br />
Hauptvereins geworden ist, und kurze Zeit<br />
nach dem Hauptverein ebenfalls sein<br />
50-jähriges Jubelfest feiern konnte.<br />
In unserem Saarrevier und in der benachbarten<br />
Pfalz bildet die reich aufgeblühte<br />
Industrie die Grundlage für unser gesamtes<br />
wirtschaftliches Leben, Handel und Wandel<br />
Carl Röchling<br />
Kommerzienrat | ❃ 25.02.1827 | ✝ 26.05.1910<br />
Hüttenbesitzer des Völklinger Eisenwerkes<br />
seit 1870 Mitgl. und Förderer des Pfalz/Saarbrücker BV<br />
1908 Ehrenmitglied des Pfalz/Saarbrücker BV
hängen von ihr ab und Tausende finden<br />
durch sie ihren lohnenden Erwerb. An erster<br />
Stelle aber an der Erstarkung der Industrie<br />
mitzuwirken ist der Beruf des deutschen<br />
Ingenieurs, der durch seine gründliche<br />
Vorbildung, durch das wissenschaftliche<br />
Erfassen und das praktische Durchführen seiner<br />
Aufgabe der deutschen Industrie zu<br />
Ruhm und Ansehen verholfen hat, der den<br />
Weltmarkt für deutsche Erzeugnisse eroberte<br />
und damit das Ansehen Deutschlands im<br />
Auslande begründete und stärkte.<br />
Kein Wunder, dass ein so bedeutungsvolles<br />
Fest wie die 50-jährige Jubelfeier unseres<br />
heimischen Ingenieur-<strong>Verein</strong>s die verdiente<br />
Beachtung fand. Die Staatsbehörden entsandten<br />
Vertreter zu der Festfeier, ebenso die<br />
Staatsverwaltung und unsere städtischen<br />
Behörden. Die Mitglieder aus dem weiten<br />
Bezirk des <strong>Verein</strong>s waren recht zahlreich mit<br />
ihren Angehörigen zu der Feier erschienen,<br />
die sich gestern und am Samstag in den<br />
Mauern unserer Stadt abspielte.<br />
Die erste Kohle-Vergasungsanlage<br />
zur Stromerzeugung 1907<br />
Um die Zeit des 50-jährigen Jubiläums fällt<br />
auch ein technisches Ereignis, das sowohl<br />
unter Hinweis auf die verstärkt unternommenen<br />
Veredelungs-Versuche bei der Kohle als<br />
auch auf die Pioniertätigkeit saarländischer<br />
<strong>Ingenieure</strong> heute noch beachtenswert ist. Im<br />
Jahre 1907 wurde eine elektrische (Straßen-)<br />
Bahn von Saarbrücken-St. Johann über Riegelsberg<br />
nach Heusweiler, zunächst hauptsächlich<br />
zum Transport der Bergleute zu den<br />
Gruben in Betrieb genommen.<br />
Wie aus Unterlagen aus dem Bergmannsfreund<br />
hervorgeht, wurde der Strom für diese<br />
Bahn im wesentlichen erzeugt von einer<br />
Maschinengruppe, bestehend aus einer<br />
Kohle-Vergasungsanlage (Ring-Generator)<br />
einer Gasmaschine und einem Gleichstromgenerator<br />
– wie das <strong>VDI</strong>-Mitglied Karl-<br />
Heinz Janson in einem Brief vom 13.08.81<br />
mitteilt – die in Von-der-Heydt stand.<br />
Die besagte Kohle-Vergasungsanlage von<br />
Von-der- Heydt war damals Gegenstand<br />
weiter Diskussionen in Deutschland. Ein<br />
sicheres Dokument hierfür sind die <strong>VDI</strong>-<br />
Mitteilungen vom Dezember 1905. Die Ring-<br />
Generator-Anlage in Von-der-Heydt hat es<br />
demnach bereits 1905 gegeben. Die <strong>VDI</strong>-<br />
Mitteilungen berichten über eine Versammlung<br />
des „<strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong>s an der niederen<br />
Ruhr“ am 21. Oktober 1905. Auf dieser Versammlung<br />
war die Kohle-Vergasungsanlage<br />
Von-der-Heydt Gegenstand einer eingehenden<br />
Diskussion.<br />
Auch dies ist doch wohl ein aufschlussreiches<br />
Beispiel dafür, dass saarländische <strong>Ingenieure</strong><br />
immer wieder bei der Entwicklung der<br />
Technik Pionierarbeit geleistet haben.<br />
Ein interessantes Protokoll<br />
vom 5. November 1921<br />
Über die Aktivitäten des <strong>Verein</strong>s nach seinem<br />
großen Fest aus Anlass des 50-jährigen<br />
Bestehens liegen kaum Nachrichten vor. Die<br />
Ursache hierfür wird deutlich aus einem<br />
Protokoll von einer Mitgliederversammlung<br />
am 5. November 1921 – also 15 Jahre nach<br />
dem Jubiläumsfest.<br />
Es heißt darin u. a.: „Der Vorsitzende gibt<br />
dann bekannt, dass die beabsichtigte<br />
Abfassung einer Geschichte des Pfalz-<br />
Saarbrücker Bezirks-<strong>Verein</strong>s nicht mehr möglich<br />
sei; das vielfach gesuchte Protokollbuch,<br />
in welchem alle Protokolle seit Gründung des<br />
62
63<br />
<strong>Verein</strong>s im Jahre 1856 enthalten waren, hat<br />
sich im Nachlass von Herrn Ackermann<br />
befunden, ist aber in Neunkirchen durch<br />
Unvorsichtigkeit verbrannt worden.<br />
Um eine Übersicht über das Arbeiten des<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s zu erhalten, ist seitens des<br />
Hauptvereins ein Verzeichnis der Vorstands-<br />
Mitglieder von 1856 an, also seit der Gründung<br />
des <strong>Bezirksverein</strong>s, zur Verfügung<br />
gestellt worden…“.<br />
Weiterhin wurde eine eingehende Aussprache<br />
geführt über die beabsichtigte Gründung<br />
einer technischen Schule in Saarbrücken, zu<br />
welcher der <strong>Bezirksverein</strong> eingeladen ist, ein<br />
Kommissionsmitglied zu stellen.<br />
Es wird beabsichtigt, die Schule, im Anschluss<br />
an die bereits betriebene Privat-<br />
Anstalt des Herrn Wilbert, unter Beihilfe der<br />
Regierung und Bergwerksdirektion ins Leben<br />
zu rufen. Eine eingehende Besprechung<br />
dieser Frage, zu welcher Herr Kaufmann<br />
Aufklärungen gibt, erscheint nach Lage der<br />
Dinge außerordentlich wichtig. Es wird die<br />
Verfolgung dieser Angelegenheit durch eine<br />
engere Kommission beschlossen und diese<br />
wird Herrn Kaufmann Vorschläge hierfür<br />
machen nach Abhaltung der nächsten<br />
Sitzung des A. D. B.“<br />
Das Protokoll wurde in den Mitteilungen des<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s vom 25.12.1921 – also am<br />
1. Weihnachtstag jenes Jahres, veröffentlicht.<br />
Die beiden interessantesten Aussagen dieses<br />
Protokolls waren die Information über das<br />
versehentliche Verbrennen des Protokollbuches<br />
von 1856 bis zu einem Jahr, wahrscheinlich<br />
zwischen 1910 und 1920, das sich<br />
im Nachlass des mehrmaligen Vorsitzenden<br />
Fr. Ackermann aus Neunkirchen befand, und<br />
über eine Aussprache über die beabsichtigte<br />
Gründung einer technischen Schule in<br />
Saarbrücken, deren Schicksal dann allerdings<br />
noch über Jahrzehnte ungewiss blieb.<br />
Die Entwicklung von der Technischen<br />
Schule Wilbert bis zur HTW ab 1919<br />
Da eine große Anzahl der früheren und heutigen<br />
Mitglieder des <strong>Bezirksverein</strong>s durch<br />
diese Schule gegangen ist, soll ihre Entwicklung<br />
nachstehend kurz aufgezeigt werden.<br />
Obwohl sich damals also auch der <strong>VDI</strong><br />
darum bemühte, der privaten Schule Wilbert<br />
eine offizielle und breitere Basis zu geben,<br />
blieb sie praktisch bis nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg eine nicht-öffentliche Anstalt.<br />
Der Saarbrücker Bürger Wilbert gründete die<br />
Schule bereits 1909 als technische Privatschule.<br />
In ihr wurden in den ersten Jahren<br />
„jüngere Leute für technische Berufe der<br />
Privatwirtschaft in Tages- und Abendkursen“<br />
ausgebildet. Berechtigungen irgendwelcher<br />
Art verlieh das Abgangszeugnis der Schule<br />
nicht.<br />
Der Versailler Vertrag ließ im Saargebiet, also<br />
nach 1919, den Betrieb von Schulen aller<br />
Schulgattungen durch die französische<br />
Verwaltung der Saargruben zu, ohne dass<br />
diese Schulen der deutschen Schulaufsicht<br />
unterstellt waren. So übernahm die französische<br />
Grubenverwaltung (Mines Domaniales<br />
de la Sarre) 1921 auch die technische Schule<br />
Wilbert, die nach mehrjähriger Unterbrechung<br />
im 1. Weltkrieg 1919 ihre Tore wieder<br />
geöffnet hatte.<br />
Die innere Organisation der Schule entfernte<br />
sich dann allerdings immer mehr von<br />
derjenigen der entsprechenden Schulen<br />
in Deutschland und der Besuch ließ nach.
Um der Schule ein gewisses Ansehen in der<br />
saarländischen Öffentlichkeit zu verschaffen,<br />
wurde später vereinbart, dass die zuständige<br />
Schulabteilung der damaligen Regierungskommission<br />
für das Saargebiet im Ausschuss<br />
für die Abgangsprüfungen vertreten war<br />
und die ausgestellten Abgangszeugnisse mit<br />
unterschrieb.<br />
Auch wurde behördlicherseits zugelassen,<br />
dass die Absolventen der Schule nicht nur<br />
wie zuvor in der Privatwirtschaft, sondern<br />
auch im öffentlichen Dienst des Saargebiets<br />
als Techniker eingestellt wurden.<br />
Die französische Grubenverwaltung blieb<br />
jedoch bis zur Rückgliederung des Saargebietes<br />
1935 alleiniger Träger der ehemals<br />
Wilbert’schen Schule. Nach dem Französisch-<br />
Deutschen Abkommen von 1935 ging der<br />
gesamte Besitz der Saargruben einschließlich<br />
aller Nebeneinrichtungen – hierunter auch<br />
die von der Grubenverwaltung unterhaltenen<br />
Schulen – an das Deutsche Reich über.<br />
Die Hoffnungen, dass die ehemals Wilbert’sche<br />
Schule nunmehr in öffentliche<br />
Hand übergehen würde, erfüllten sich nicht.<br />
Die damalige Reichsregierung trennte das<br />
Technikum von der Grubenverwaltung und<br />
überwies es in die Verwaltung des Reichsinnenministeriums,<br />
das die Schule in ihrer<br />
bisherigen Form nicht bestehen lassen wollte<br />
und konnte. Es hatte vielmehr das Ziel, die<br />
Schule zu einer ausgebauten staatlichen<br />
Ingenieurschule umzubauen.<br />
Mehr als fünf Jahre zogen sich die Bemühungen<br />
um eine staatliche Übernahme hin;<br />
bis Kriegsausbruch führten sie jedoch zu<br />
keinem Ergebnis. Mit der Evakuierung Saarbrückens<br />
kam es auch zum vorläufigen Ende<br />
der Schule.<br />
Erst die Nachkriegszeit brachte die Gründung<br />
der „Staatlichen Höheren Technischen Lehranstalt“.<br />
Am 26. November 1946 wurde sie<br />
vom damaligen Hohen Kommissar des<br />
Saarlandes, Gilbert Grandval, und dem<br />
Direktor der Verwaltungskommission und<br />
späteren Kultusminister, Dr. Emil Strauß,<br />
eröffnet. Die Studiendauer betrug zunächst<br />
fünf Semester, und die HTL hatte in den<br />
Abteilungen Architektur, Ingenieurbau,<br />
Maschinenbau und Elektrotechnik insgesamt<br />
16 Lehrkräfte. Ende 1948 wurde das fünfsemestrige<br />
Studium auf 6 Semester ausgedehnt,<br />
womit im Saarland der entsprechende<br />
Beschluss der Kultusminister-Konferenz der<br />
Bundesländer von 1954 schon sechs Jahre<br />
früher verwirklicht wurde.<br />
Im Gefolge der politischen Veränderung des<br />
Saarlandes wurde die HTL mit Wirkung vom<br />
1. Juni 1956 in „Staatliche Ingenieurschule<br />
Saarbrücken“ umbenannt und seit 1971<br />
gehörte sie als Fachhochschule zur Hochschule<br />
des Saarlandes, jetzt HTW (Hochschule<br />
für Technik und Wissenschaft des<br />
Saarlandes).<br />
Der stärkere Einfluss an der Saar<br />
zwischen 1919 und 1935<br />
Die eindeutige Beherrschung des Pfalz/Saarbrücker<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s durch die Saarländer<br />
auch in der Saargebiets-Zeit zwischen 1919<br />
und 1935 bestätigen einige noch vorhandene<br />
Vorstands- und Versammlungsprotokolle.<br />
Über mehrere Jahre hinweg tauchen immer<br />
wieder fast die gleichen Namen an der Spitze<br />
des <strong>Verein</strong>s auf; Namen, die in der saarländischen<br />
Wirtschaft einen guten Klang hatten.<br />
Sozusagen als Musterbeispiele mögen zwei<br />
Protokolle vom 22. Januar 1925 und vom 14.<br />
Januar 1926 dienen.<br />
64
65<br />
Das Protokoll der Vorstandssitzung vom<br />
22. Januar 1925 bestätigte die Liste der am<br />
17. Dezember 1924 gewählten Vorstandsmitglieder,<br />
was also bedeutet, dass von 20<br />
Namen im Vorstand, als Rechnungsprüfer<br />
und im Wahlausschuss 18 Saarländer und<br />
lediglich zwei Pfälzer saßen. Dies entsprach<br />
in etwa auch dem Einflussverhältnis der<br />
Mitglieder von Saar und Pfalz. So führt auch<br />
ein Protokoll einer Vorstandssitzung vom<br />
14. Januar 1926 folgende Zusammensetzung<br />
der Mitgliederstärke auf:<br />
■ Saargebiet 249 Mitglieder<br />
■ Kaiserslautern 48 Mitglieder<br />
■ Zweibrücken 28 Mitglieder<br />
■ Nördl. Vorderpfalz mit Dürkheim,<br />
Speyer, Ludwigshafen und<br />
Frankenthal 21 Mitglieder<br />
■ Übrige Pfalz außerhalb der Ortsgruppen<br />
17 Mitglieder<br />
■ schließlich außerhalb des ganzen<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s 83 Mitglieder<br />
Insgesamt waren dies 446 Mitglieder, davon<br />
249 von der Saar und lediglich 104 aus der<br />
Pfalz. Die restlichen 83 waren verstreut in<br />
verschiedenen deutschen Landesteilen.<br />
In diesem Zusammenhang muss auch darauf<br />
verwiesen werden, dass der Mannheimer<br />
<strong>Bezirksverein</strong>, der erst 1869, also nach dem<br />
Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong> gegründet<br />
wurde, immer wieder versuchte, sich Mitglieder<br />
aus dem Pfalz-Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong><br />
einzuverleiben. Dies gelang allerdings<br />
erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die<br />
gesamte Pfalz dem Mannheimer <strong>Bezirksverein</strong><br />
angeschlossen wurde. Diese Tatsache<br />
kann nichts mit der Berechtigung der<br />
Mitglieder des saarländischen <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
zu tun haben, in diesem Jahr das 150-jährige<br />
Bestehen ihres <strong>Bezirksverein</strong>s zu feiern.<br />
Obwohl das Saargebiet nach 1920 bis 1935<br />
politisch vom Deutschen Reich abgetrennt<br />
war, blieben Saarländer und Pfälzer weiterhin<br />
gemeinsam in ihrem <strong>Bezirksverein</strong>, auch<br />
wenn die politische Trennung und der<br />
Wirtschaftsanschluss an Frankreich die Mitwirkung<br />
der Saarländer (Saargebietler!) im<br />
Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong> und damit<br />
in dem in Berlin sitzenden Gesamt-<strong>VDI</strong> nicht<br />
immer leicht machte.<br />
Auch von Berlin aus wurde alles getan, um<br />
einen möglichst engen Kontakt zu dem abgetrennten<br />
Saargebiet zu halten. Die Abtrennung<br />
des Saargebietes brachte nach dem<br />
Protokoll auch im Beitragswesen gewisse<br />
Probleme mit sich. Die Anlage des Kassenbestandes<br />
im wesentlichen in Dollar kann<br />
Ausdruck des größeren Vertrauens in den<br />
Dollar als in den Franc sein. In einem späteren<br />
Protokoll allerdings war davon die Rede,<br />
dass die Dollars möglichst gegen Francs<br />
umgewechselt werden sollen.<br />
In die Zeit der politischen und wirtschaftlichen<br />
Abtrennung des Saargebietes vom<br />
Deutschen Reich fiel auch der 75-jährige<br />
Gründungstag (07.12.1931). Es finden sich<br />
jedoch keinerlei Unterlagen über eine<br />
Jubiläumsfeier des <strong>Bezirksverein</strong>s.<br />
Weder in den beim heutigen <strong>Bezirksverein</strong><br />
vorhandenen Akten noch beim Hauptsitz des<br />
<strong>VDI</strong> in Düsseldorf sind Informationen über<br />
eine derartige Feier, während der Hauptverein<br />
und andere <strong>Bezirksverein</strong>e ihre<br />
Jubiläen begingen.<br />
Auch bei Recherchen im Archiv der Saarbrücker<br />
Zeitung gab es keine Ausgabe der<br />
Zeitung in den Monaten Oktober, November<br />
und Dezember 1931, in denen sich eine<br />
Meldung oder ein Bericht über den <strong>Verein</strong>
fand. Fest steht, dass einige Saar-Mitglieder<br />
damals bei der Feier zum 75-jährigen Bestehen<br />
des Gesamt-<strong>VDI</strong> in Alexisbad (12. Mai<br />
1931) und damit auch an der Einweihung des<br />
Ingenieur-Denkmals teilnahmen.<br />
Die Gleich-Schaltung im<br />
„Dritten Reich“ nach 1933<br />
Nach 1933 bzw. 1935 wurde der Pfalz/<br />
Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong> des <strong>VDI</strong> von den<br />
Nationalsozialisten genau so gleichgeschaltet<br />
wie alle anderen Organisationen.<br />
Das bisherige <strong>Verein</strong>sleben erlosch mehr und<br />
mehr, und es gab von oben stramm diktierte<br />
Zwänge, die den <strong>VDI</strong> als selbstständige,<br />
berufsständische <strong>Verein</strong>igung für mehr als<br />
ein Jahrzehnt auslöschte.<br />
Was für den Gesamt-<strong>VDI</strong> galt, war auch für<br />
die <strong>Bezirksverein</strong>e bestimmend. So mag hier<br />
für die Zeit des Nationalsozialismus das<br />
gleiche stehen, was der <strong>VDI</strong> in seiner Jubiläumsschrift<br />
zum 125-jährigen Bestehen für<br />
diese zwölf Jahre niedergeschrieben hat:<br />
Dem <strong>VDI</strong> erging es wie allen anderen <strong>Verein</strong>igungen<br />
ähnlicher Art auch: Wollten sie<br />
ihre Tätigkeit überhaupt und – wie man<br />
damals annahm – einigermaßen selbstständig<br />
fortsetzen, so mussten sie die „Gleichschaltung“<br />
hinnehmen.<br />
Es wäre auch aus der Tradition des <strong>VDI</strong>, ein<br />
neutraler technisch-wissenschaftlicher Verband<br />
zu sein, nicht verständlich gewesen,<br />
hätte er sich jetzt plötzlich als eine <strong>Verein</strong>igung<br />
erwiesen, die einem politischen Regime<br />
aktiv Widerstand entgegensetzte. Jeder<br />
Rückzug in den Pragmatismus der Lösung<br />
technisch-wissenschaftlicher Probleme musste<br />
mit dem Stillhalten gegenüber politischer<br />
Machenschaften erkauft werden.<br />
Wie bedeutungsvoll der <strong>VDI</strong> vom neuen<br />
Regime angesehen wurde, zeigte sich darin,<br />
dass bereits in den ersten Monaten des<br />
Jahres 1933 der aktive und erfolgreiche<br />
Versuch gemacht wurde, die Organe des <strong>VDI</strong><br />
politisch in den Griff zu bekommen. Noch im<br />
März 1933 hatte der Vorstand betont, dass<br />
der <strong>VDI</strong> sich nach wie vor zur Pflicht unbedingter<br />
Neutralität in religiösen oder politischen<br />
Dingen bekenne.<br />
Aber schon wenige Tage später wurde die<br />
„angemessene“ Besetzung des Vorstandes<br />
mit Mitgliedern aus der NSDAP gewaltsam<br />
durchgesetzt. Der „freiwillige“ Rücktritt des<br />
damaligen Vorsitzenden und fünf weiterer<br />
Vorstandsmitglieder gab dazu die formale<br />
„Legitimation“. Praktisch hörte eine selbstständige<br />
Willensbildung des <strong>VDI</strong> damit auf.<br />
Das autonome Saarland<br />
verbot den <strong>VDI</strong> nach 1945<br />
Während bald nach dem Krieg in anderen<br />
deutschen Landesteilen der <strong>Verein</strong> schnell<br />
wieder zu neuem Leben erwachte, blieb er an<br />
der Saar verboten. Es gab zwar auch eine<br />
Organisation für <strong>Ingenieure</strong>, doch das Gros<br />
der alten <strong>VDI</strong>-Mitglieder meldete sich beim<br />
<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Trier, der mit großen<br />
Bemühungen eine stattliche Zahl von Saarländern<br />
als Mitglieder aufnahm, was die<br />
„alten Hasen“ heute noch dankend erwähnen.<br />
Nach dem 23. Oktober 1955, an dem die<br />
Saarländer mit überzeugender Mehrheit<br />
(67 %) ein so genanntes europäisches Statut<br />
ablehnten und damit die Voraussetzungen<br />
für einen Anschluss des Saarlandes an die<br />
Bundesrepublik Deutschland schufen, war<br />
auch die Gründung eines eigenen <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
Saar des <strong>VDI</strong> fällig.<br />
66
Festliche Mitgliederversammlung<br />
aus Anlass<br />
der 100. Wiederkehr des<br />
Gründungstages am<br />
28. Oktober 1956.<br />
Bundesminister a. D.<br />
Dr.-Ing. e. h. Schuberth<br />
überbrachte die<br />
Glückwünsche des <strong>VDI</strong>-<br />
Hauptvorstandes.<br />
67<br />
Wiedergründung des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
als BV Saar 1956<br />
Ein Wiedererstehen des Pfalz-Saarbrücker<br />
<strong>Bezirksverein</strong>s war durch das Aufgehen des<br />
pfälzischen Teils des ehemaligen <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
im Mannheimer <strong>Bezirksverein</strong> ohnehin<br />
illusorisch geworden. So konnte zugleich<br />
mit dem 100-jährigen Jubiläum des <strong>VDI</strong><br />
für saarländische <strong>Ingenieure</strong> die Wiedergründung<br />
des eigenen <strong>Bezirksverein</strong>s am<br />
06.02.1956 gefeiert werden. Die saarländische<br />
Presse hat in ihren Ausgaben vom<br />
30. Oktober 1956 ausführlich über die<br />
Wiedergründung berichtet. Von den damaligen<br />
Zeitungen gibt es außer der Saarbrücker<br />
Zeitung keine mehr. Diese berichtete auch am<br />
umfassendsten über das Ereignis.<br />
Unter der Überschrift „Nichts berechtigt zu<br />
Pessimismus und Untergangsstimmung“<br />
schreibt die Saarbrücker Zeitung (hb) vom<br />
30. Oktober 1956 folgendes:<br />
„Die Mitgliederversammlung des <strong>Verein</strong>s<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> – <strong>Bezirksverein</strong> Saar –<br />
am Sonntagmorgen im Kulturhaus stand im<br />
Zeichen eins festlichen Jubiläums, das auf<br />
den Tag genau, wie der 1. Vorsitzende erklärte,<br />
an dem der <strong>Bezirksverein</strong> seinen 50.<br />
Jahrestag begangen hatte, nun zur Wiederkehr<br />
des 100. Stiftungsfestes gefeiert wurde.<br />
In seiner Begrüßungsansprache wies Dr.-Ing.<br />
Colbus darauf hin, dass der <strong>VDI</strong> in seinem<br />
Gründungsjahr 1856 der erste <strong>Verein</strong><br />
gewesen sei, der sich den Namen „deutscher<br />
<strong>Verein</strong>“ zugelegt habe, obwohl in dieser Zeit<br />
die deutschen Einigungsbestrebungen sehr<br />
missgünstig betrachtet worden seien und<br />
Mut dazu gehört habe, sich zu einem großen<br />
Deutschland zu bekennen. Der Dank des<br />
Vorsitzenden galt vor allem dem Moselbezirksverein,<br />
der zwischen 1945 und der<br />
Wiedergründung vor einem halben Jahr die<br />
Mitglieder des <strong>Bezirksverein</strong>es an der Saar<br />
betreut habe.
Prof. Dr.-Ing. Jakob Colbus<br />
❃ 08.06.1898 | ✝ 01.10.1981<br />
Ab 1927 Mitglied des Pfalz/Saarbrücker BV<br />
1942 - 1945 Vorstandsmitglied<br />
Am 06.02.1956 Gründer des <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />
1956 -1962 1. Vors. und seit 1963 Ehrenvorsitzender<br />
Seit 1975 Inhaber der Goldenen Ehrenmed. des <strong>VDI</strong><br />
69<br />
Die Grüße und Wünsche<br />
des Hauptvorstandes<br />
überbrachte<br />
Bundesminister a. D.<br />
Dr.-Ing. e.h. Schuberth,<br />
der – wie er sagte –<br />
aus den Düsseldorfer<br />
Archiven einige wichtige<br />
Daten mitgebracht<br />
habe. Aus ihnen gehe<br />
hervor, dass der <strong>Bezirksverein</strong><br />
Saar sich<br />
am 7. Dezember 1856<br />
mit 22 Mitgliedern gegründet<br />
und sich bis<br />
1945 zu einem <strong>Verein</strong><br />
mit 550 Mitgliedern<br />
entwickelt habe, der<br />
in den Archiven als<br />
ein sehr aktives Mitglied<br />
des Hauptvereins<br />
vertreten sei.<br />
Aber hinter diesen<br />
Daten werde der kraftvolle<br />
Anlauf sichtbar,<br />
der im Neunzehnten<br />
Jahrhundert zur Überwindung<br />
der materiellen,<br />
geistigen und<br />
natürlich auch sozialen<br />
Not genommen<br />
worden sei.<br />
England, das mit Elan in die Industrialisierung<br />
eingetreten sei, habe in diesen<br />
Bemühungen zunächst einen wichtigen<br />
Vorsprung gehabt.<br />
Und die deutsche Wissenschaft habe dann<br />
den Weg gebahnt, auf dem die <strong>Ingenieure</strong><br />
gefolgt seien, um jenen Vorsprung aufzuholen<br />
und selbst Bahn brechend zu werden.<br />
25 Jahre <strong>Bezirksverein</strong> Saar bis 1981<br />
Seit der Neugründung des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
Saar und dem Jubiläum zum 100-jährigen<br />
Bestehen ist in der Zwischenzeit bis 1981 ein<br />
Vierteljahrhundert vergangen.<br />
Nach dem Gründungsvorsitzenden Dr.-Ing.<br />
Jakob Colbus (1956-1963) folgte Dipl.-Ing.<br />
Helmut Hochstrate (1963-1975). Nach dessen<br />
Rücktritt hatte Prof. Dipl.-Ing. Wilhelm<br />
Aichelen den Interimsvorsitz (1975). Schließlich<br />
übernahm Ing. grad. Albert Häfner (1976-<br />
1978) und ab 1979 bis 1981 Direktor Dipl.-<br />
Ing. Karl Heinz Schneider den Vorsitz.<br />
Über die Aktivitäten des <strong>Bezirksverein</strong>s in<br />
den Jahren bis 1981 schrieb Prof. Dipl.-Ing.<br />
Wilhelm Aichelen folgendes:<br />
„Bis zu der Neugründung trafen sich am<br />
zweiten Donnerstag eines jeden Monats<br />
Mitglieder, die in der <strong>VDI</strong>-Auslandsgruppe<br />
ihre Mitgliedschaft aufrechterhalten hatten.<br />
Von 110 Mitgliedern wohnten damals 28 in<br />
Saarbrücken. Sie wollten die Kontakte nicht<br />
abreißen lassen.<br />
Die erste Aufgabe nach der Neugründung<br />
bestand darin, frühere Mitglieder, deren<br />
Mitgliedschaft ruhte, ausfindig zu machen<br />
und ihnen eine Wiederaufnahme nahezulegen.<br />
Außerdem mussten neue Mitglieder<br />
geworben werden. So kam es, dass die<br />
Mitgliederzahl auf beinahe 700 im Jahre 1970<br />
und auf fast 1.000 im Jahre 1981 anstieg.<br />
Besonderer Wert wurde auf attraktive Vortragsveranstaltungen<br />
gelegt, und so fanden<br />
schon bald monatlich mehrere Vorträge statt.<br />
Außerdem wurden in regelmäßigen Abständen<br />
Betriebsbesichtigungen in der Saarländischen<br />
Industrie, der übrigen Bundesrepublik<br />
und dem benachbarten Ausland
durchgeführt sowie Seminare und Fortbildungsveranstaltungen<br />
koordiniert.<br />
Von den <strong>VDI</strong>-Mitgliedern wurde bald der<br />
Wunsch geäußert, mit den anderen technischen<br />
<strong>Verein</strong>en und Verbänden an der Saar<br />
Kontakt aufzunehmen, um mit diesen eine<br />
Koordination der einzelnen Veranstaltungen<br />
zu erreichen.<br />
So kam es 1959 zu der Gründung einer<br />
Arbeitsgemeinschaft der Technisch-Wissenschaftlichen<br />
Verbände an der Saar. Von da an<br />
wurde unter der Federführung des <strong>VDI</strong><br />
monatlich ein Veranstaltungskalender herausgegeben,<br />
in dem nachstehende <strong>Verein</strong>e<br />
ihre Veranstaltungen bekanntgaben.<br />
■ <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>,<br />
<strong>Bezirksverein</strong> Saar (<strong>VDI</strong>)<br />
■ Produktivitätszentrale des Saarlandes (PZ)<br />
■ <strong>Deutscher</strong> Verband für<br />
Schweißtechnik (DVS)<br />
■ Verband <strong>Deutscher</strong> Elektrotechniker (VDE)<br />
■ Lichttechnische Gesellschaft (LiTG)<br />
■ Deutsches Institut für Normung (DIN)<br />
■ Verband <strong>Deutscher</strong> Chemiker<br />
Besonderes Interesse hatte der <strong>VDI</strong> an der<br />
Neuordnung im technischen Bildungswesen<br />
und an der bevorstehenden Gesetzesregelung<br />
über den Schutz der Berufsbezeichnung<br />
„Ingenieur“. Seit seiner Gründung war es für<br />
ihn eines der wichtigsten Anliegen, dass die<br />
Berufsbezeichnung „Ingenieur“ gesetzlich<br />
geschützt wird. Ende der 60er Jahre war es<br />
endlich soweit.<br />
Mit dieser Regelung war fast zwangsweise<br />
verbunden, den Ingenieurschulen in den<br />
Bundesländern einen neuen Status zu geben.<br />
Zuerst wurden die Absolventen der Ingenieurschule<br />
graduiert, dann wurde die<br />
Möglichkeit der Nachgraduierung geschaffen<br />
und schließlich wurden die Ingenieurschulen<br />
in Fachhochschulen umgewandelt. Die Absolventen<br />
erhielten dadurch den Titel<br />
„Diplomingenieur“.<br />
In jene Zeit fällt auch die Verabschiedung des<br />
Gesetzes zum Schutze der Berufsbezeichnung<br />
„Ingenieur“. Die Deutsche Kommission<br />
für Ingenieurausbildung hatte in vielen<br />
Sitzungen, unter Leitung des <strong>VDI</strong>, für diese<br />
ganze Entwicklung Richtlinien ausgearbeitet<br />
und die einzelnen Landesverbände mussten<br />
versuchen, in ihren Bundesländern diese zu<br />
verwirklichen.<br />
So verhandelte auch der <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />
mit den Parteien, den Mitgliedern des Saarländischen<br />
Landtages und der Landesregierung<br />
und war damit maßgeblich an<br />
Formulierungen nachfolgender Gesetze und<br />
Verordnungen beteiligt.<br />
1. Änderung der Prüfungs- und Versetzungsordnung<br />
für die Staatliche Ingenieurschule<br />
Saarbrücken vom 30.07.1965.<br />
Hierin wurde die Graduierung geregelt. In<br />
einer nachfolgenden Verordnung das<br />
Verfahren zur Nachgraduierung.<br />
2. Gesetz Nr. 903 über die Fachhochschule<br />
des Saarlandes vom 25.02.1970.<br />
Hierin wurde als Abschluss des technischen<br />
Studiums der akademische Grad<br />
„Diplom-Ingenieur“ eingeführt.<br />
3. Gesetz Nr. 924 zum Schutz der Berufsbezeichnung<br />
„Ingenieur“ vom 27.05.1970.<br />
4. Gesetz Nr. 1096 über die Fachhochschule<br />
des Saarlandes vom 31.01.1979.<br />
Hierin wurde die damalige Nachdiplomierung<br />
geregelt.<br />
70
71<br />
Neben den inzwischen acht fachbezogenen<br />
Arbeitskreisen wurden 1976 die Bezirksgruppen<br />
■ Untere Saar (Merzig),<br />
■ Nord-Saar (St. Wendel) und<br />
■ Ost-Saar (St. Ingbert)<br />
gegründet, um die Kontakte unter den<br />
Mitgliedern, die außerhalb Saarbrückens<br />
wohnten, enger zu gestalten und auch ihnen<br />
in ihrem Kreis Veranstaltungen anbieten zu<br />
können.<br />
An ein besonderes Ereignis soll erinnert<br />
werden. Anlässlich des Interviews, das<br />
der Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich<br />
Honecker, mit dem stellvertretenden Chefredakteur<br />
der Saarbrücker Zeitung, Erich<br />
Voltmer, zu Beginn des Jahres 1977 gegeben<br />
hatte, wurde von Mitgliedern des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
Saar der Wunsch geäußert, eine<br />
Besichtigungsreise in die DDR zu unternehmen.<br />
Der Vorsitzende, Albert Häfner, schrieb<br />
daraufhin an Honecker. Er erhielt überraschend<br />
schnell eine Einladung, mit einer<br />
begrenzten Anzahl von Teilnehmern in die<br />
DDR zu kommen. Der Vorstand des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />
billigte das Vorhaben ohne Gegenstimme.<br />
Der Vorsitzende wurde beauftragt,<br />
eine Delegation aus BV-Mitgliedern zusammenzustellen.<br />
Vom 12.04. bis 16.04.1977 fand die Reise<br />
statt. Alle Teilnehmer waren beeindruckt<br />
von dem Gesehenen und Erlebten. Die<br />
Besichtigungen und Gespräche mit führenden<br />
Leuten gaben den Teilnehmern einen<br />
guten Einblick in den Stand der Technik und<br />
den Aufbau des technischen Bildungswesens<br />
in der DDR.<br />
Im September 1978 fand der Gegenbesuch<br />
aus der DDR statt.<br />
Die Saarbrücker Zeitung vom 26.091978<br />
berichtete darüber u. a.: „Seit Montag bis zu<br />
diesem Freitag ist eine Delegation von<br />
Technikern und Physikern aus der DDR zu<br />
Besuch im Saarland, wo ihr durch den gastgebenden<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>, den<br />
<strong>VDI</strong>-BV Saar, mit einem reichhaltigen Besichtigungsprogramm<br />
Einblicke in Industrie und<br />
Forschung im Saarland vermittelt werden.<br />
Das Interesse der Gäste ist groß und führte zu<br />
intensiven fachlichen Gesprächen.“<br />
Der <strong>Bezirksverein</strong> Saar hat im ersten Vierteljahrhundert<br />
nach der Wiedergründung<br />
eine starke Aktivität entfaltet und sich in der<br />
technischen Welt als jüngstes Bundesland<br />
einen Namen gemacht. Er wird die durch<br />
den Pfalz-Saarbrücker-<strong>Bezirksverein</strong> begonnene<br />
Tätigkeit auch in Zukunft im Sinne<br />
der ständigen Weiterentwicklung und der<br />
Verständigung über die Grenzen des Landes<br />
hinweg fortsetzen.
Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />
<strong>Deutscher</strong> Ingenieurtag in Saarbrücken 1995<br />
Trotz erschwerter Randbedingungen (auch<br />
durch die Globalisierung) sind die deutschen<br />
Exporterfolge immer noch gut. Ein Grund<br />
hierfür ist die hervorragende Ausbildung der<br />
deutschen <strong>Ingenieure</strong>. Wichtige Grundlagen,<br />
damit die Ingenieurausbildung auch heute<br />
noch einen hohen Standard darstellt, wurden<br />
auf dem deutschen Ingenieurtag am 30. und<br />
31. Mai 1995 gebildet.<br />
Unter dem Leitthema „<strong>Ingenieure</strong> für die<br />
Zukunft“ diskutierten auf Einladung des<br />
<strong>VDI</strong> 1.200 Teilnehmer auf dem Deutschen<br />
Ingenieurtag (DIT) in Saarbrücken zwei Tage<br />
lang über neue Ansätze und Lösungen zur<br />
Bewältigung der damalig aktuellen Strukturkrise.<br />
Prof. Wahrneke, der damalige <strong>VDI</strong>-Präsident,<br />
prophezeite in seiner Eröffnungsrede, dass<br />
nur hoch innovative Unternehmen im zunehmenden<br />
Wettbewerb weltweit bestehen<br />
können. So gesehen hat sich an der Situation<br />
nichts geändert. Bedenkt man aber, dass das<br />
Gerüst hochinnovativer Unternehmen in dem<br />
Know-How seiner <strong>Ingenieure</strong> besteht , ist die<br />
Frage der Ingenieur Aus- und Weiterbildung<br />
ein wesentlicher Faktor zum Ausbau und<br />
Erhalt der Innovationskraft von Unternehmen.<br />
Der Ingenieurtag in Saarbrücken gab wichtige<br />
Impulse in Richtung der Ingenieurausbildung,<br />
die heute in vielen Ingenieur-<br />
studiengängenumgesetzt werden. So wurden<br />
damals in Podiumsdiskussionen<br />
und<br />
Vorträgen mehr interdisziplinäre<br />
und nichttechnischeStudieninhalte<br />
gefordert um<br />
die so genannten Soft-<br />
Skills wie soziale Kompetenz,Kommunikationsfähigkeit,<br />
etc. in<br />
die Ausbildung einfließen<br />
zu lassen.<br />
Heute werden in fast allen Ingenieurstudiengängen<br />
entsprechende Vorlesungen<br />
angeboten. Ebenso zählen Auslands- und<br />
Praxissemester, wie auf dem DIT gefordert<br />
zur Selbstverständlichkeit.<br />
Leider fehlt bei vielen Unternehmen, die<br />
global aktiv sind, immer noch die damals<br />
geforderte Unterstützung der Familien bei<br />
Einsatz eines Elternteiles im Ausland.<br />
Eines wurde auf diesem Ingenieurtag deutlich:<br />
<strong>Ingenieure</strong> brauchen in Zukunft noch<br />
mehr als bisher die Fähigkeit, bei ständig veränderten<br />
Märkten und Technologien nicht<br />
nur schnell zu reagieren, sondern den permanenten<br />
Wandel aktiv mitzugestalten. Dazu<br />
benötigen sie neben einer Qualifikation über<br />
eng begrenzte Spezialgebiete hinaus die<br />
Ansprache des<br />
Präsidenten Jean<br />
Pièrre Wagener,<br />
ALI Luxemburg<br />
72
Saarländische Unternehmen hatten beim Deutschen Ingenieurtag<br />
die Möglichkeit, sich einem breiten Fachpublikum zu präsentieren.<br />
Auch die Studenten und Jungingenieure des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />
präsentierten sich mit einem Stand.<br />
73<br />
Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
und Motivation zur Übernahme<br />
von Verantwortung.<br />
Zu dem Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
und Arbeitssuche konnte der <strong>VDI</strong><br />
BV-Saar auf Grund seiner langen Erfahrung<br />
in der regionalen Ingenieursarbeit im Saar-<br />
Lor-Lux-Raum mit dem Vortrag von Dipl.-Ing.<br />
Helmut Süsser beitragen. Herr Süsser berichtete<br />
über Chancen und Risiken der deutschen<br />
<strong>Ingenieure</strong> in Europa und konnte Erfahrungen<br />
aus einer Saar-Lor-Lux-Arbeitsgruppe<br />
der 3 Ingenieurverbände der Region in diesen<br />
Vortrag mit einfließen lassen. In dem<br />
Vortrag wurde deutlich, dass die Attraktivität<br />
für deutsche <strong>Ingenieure</strong> in das europäische<br />
Ausland zu gehen nicht besonders hoch war,<br />
wenn man das Gehaltsgefüge betrachtete.<br />
Dies hat sich auf Grund Steuer- und Lohnpolitik<br />
mittlerweile etwas gewandelt. Wer<br />
damals und das wurde als Chance in dem<br />
Vortrag ebenfalls deutlich, die richtigen<br />
Weichen gestellt hat, besitzt heute die besten<br />
Voraussetzungen für eine hervorragende<br />
Position in Europa, bzw. weltweit.<br />
Nicht zuletzt durch den Ingenieurtag wurde<br />
die Vorreiterrolle des BV. Saar in der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit bundesweit<br />
bekannt und findet mittlerweile bei vielen<br />
grenznahen <strong>Bezirksverein</strong>en Nachahmer.<br />
Doch der Ingenieurtag bestand nicht nur aus<br />
hochklassigen Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen<br />
und Interviews, sondern auch aus<br />
einem Unterhaltungsteil, der heute noch<br />
Maßstäbe für andere Ingenieurtage setzt.<br />
So wurden für die Studenten und Jungingenieure<br />
in der Saarbrücker Kulturfabrik ein<br />
Fest der Technik arrangiert, das nach der offiziellen<br />
Eröffnung zu einer „Mega-Party“
avancierte. Noch Jahre danach wurde vom<br />
Saarbrücker DIT in den Kreisen der Studenten-<br />
und Jungingenieure geschwärmt.<br />
Für alle Teilnehmer wurde ein Fest der<br />
Technik mit Musik, Tanz und Unterhaltung<br />
gestaltet, welches die Kongresshalle sowohl<br />
im großen Saal als auch im Foyer und im<br />
kleinen Saal füllte. Zwei Musikgruppen sorgten<br />
für den entsprechenden musikalischen<br />
Hintergrund. Bis spät in die Nacht wurde<br />
gefeiert, getanzt und über die Themen des<br />
DIT gefachsimpelt.<br />
Als Rahmenprogramm für die Begleitungen<br />
der Teilnehmer wurden Firmenbesichtigungen<br />
(z. B. ZF, Saarstahl, Dillinger Hütte,<br />
Bosch, Michelin) und kulturelle Attraktionen<br />
(Reinheim, Schloss, die Schlossberghöhlen,<br />
Maginot-Linie, etc.) veranstaltet. Die meisten<br />
Teilnehmer waren überrascht von der Vielfalt<br />
der Attraktionen und der kulturellen Vergangenheit<br />
des Saarlandes und der Region.<br />
So blieb der DIT 1995 in Saarbrücken allen<br />
Teilnehmern nicht nur wegen des Programms<br />
sondern vor allem auch wegen<br />
der saarländischen Bevölkerung und deren<br />
offenen und freundlichen Art in hervorragender<br />
Erinnerung.<br />
Oben: Die musikalische Umrahmung beim Fest<br />
in der Saarbrücker Kongresshalle.<br />
Unten: Kurze Eindruck zur Stimmung bei der<br />
SuJ-Mega-Party in der Saarbrücker Kulturfabrik<br />
74
75<br />
Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />
Mit einer großen Abordnung reiste der BV-<br />
Saar zur Gründungsstätte des <strong>VDI</strong> nach<br />
Alexisbad, um dort eine Gedenktafel zu enthüllen.<br />
Diese soll die Besucher in Alexisbad<br />
daran erinnern, dass es letztendlich erst auf<br />
Vermittlung des BV-Saar und seines damaligen<br />
Vorsitzenden Albert Häfner gelang, das<br />
<strong>VDI</strong> Denkmal aus der damaligen DDR ins <strong>VDI</strong><br />
Haus nach Düsseldorf zu verlegen.<br />
An dieser Stelle sei ein kurzer Rückblick<br />
auf die Geschichte erlaubt: Anlässlich der<br />
125-Jahr-Feier des <strong>VDI</strong> wollte man das in der<br />
ehemaligen DDR eingelagerte Denkmal in<br />
Düsseldorf aufstellen. Bis in höchste diplomatische<br />
Kreise hinein wurde versucht, dieses<br />
Ziel zu erreichen. Auf Grund der restriktiven<br />
Politik der damaligen DDR-Verwaltung<br />
bestand allerdings überhaupt keine Chance,<br />
das Denkmal in den Westen zu bekommen.<br />
Der BV-Saar besucht die <strong>VDI</strong> Gründungsstätte im Juni 1994<br />
Rudolf A. Klasen enthüllt<br />
die Gedenktafel in Alexisbad<br />
Hier beginnt nun der Einfluss von Albert<br />
Häfner und dem BV-Saar. Der Vorsitzende<br />
hatte wegen seiner Mitgliedschaft im Presseclub<br />
Saar einen sehr engen Kontakt zu Erich<br />
Voltmer, der wiederum ein Schul- und<br />
Jugendfreund Erich Honneckers war. In<br />
einem Brief bat Erich Voltmer seinen<br />
Namensvetter Erich Honnecker um Unterstützung,<br />
die dieser auch prompt gewährte.<br />
Auf diesem unbürokratischen Wege war es<br />
innerhalb kürzester Zeit möglich, dass<br />
das Denkmal doch noch rechtzeitig nach<br />
Düsseldorf geschafft und dort aufgestellt<br />
werden konnte.
Im Bewusstsein auf seine geschichtliche<br />
Tradition – immerhin wurde noch im Gründungsjahr<br />
des <strong>VDI</strong> auch der Pfalz/Saarbrücker<br />
BV gegründet – und in Erinnerung<br />
an dieses historische Ereignis der Denkmalsübergabe<br />
wurde nun in Alexisbad eine<br />
Gedenktafel errichtet. Die Hotelleitung des<br />
Seminarhotels „Harzquell“ hatte im Eingangsbereich<br />
einen Platz zur Aufstellung zur<br />
Verfügung gestellt. Bei der feierlichen Enthüllung<br />
der Gedenktafel ging der Vorsitzende<br />
des BV Saar Dipl.-Ing. Rudolf Klasen noch<br />
einmal ausführlich auf die Umstände und<br />
Chronik der Übergabe der Gedenktafel in<br />
Bronze ein.<br />
Die Delegation des BV-Saar hatte aber nicht<br />
nur aus diesem Anlass gefeiert, sondern auch<br />
die menschlichen Kontakte ausgebaut. Neben<br />
Vertretern der Hauptgeschäftsstelle des <strong>VDI</strong>,<br />
Herrn Dr.-Ing. Schlösser, Geschäftsführer<br />
der <strong>VDI</strong> Hauptgruppe, Herrn Prof. Dr.-Ing.<br />
Detlev Klöditz, Präsidiumsmitglied des <strong>VDI</strong><br />
und Vorsitzender des Halleschen BV, Herrn<br />
Dr.-Ing. Klaus Hoppe, Vorsitzender des<br />
Magdeburger BV, waren auch namhafte<br />
Vertreter aus der Politik der Einladung<br />
gefolgt, so z. B. Herr Regierungspräsident<br />
Wolfgang Böhm, der Präsident des Kreistages<br />
Herr Waldemar Kopietz und der Bürgermeister<br />
von Harzgerode Herr Joachim Ender.<br />
Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen<br />
wurden so manche Diskussionen<br />
geführt oder Erfahrungen ausgetauscht.<br />
Während des Besuchsprogramms in den<br />
nächsten Tagen konnten sich unsere Mitglieder<br />
u. a. auch von der enormen Aufbauleistung<br />
der Menschen in Sachsen-Anhalt<br />
überzeugen.<br />
Touristisch hat der Harz, der geologisch gesehen<br />
das vielfältigste der deutschen Mittel-<br />
gebirge ist, ja einiges zu bieten. Seine<br />
Landschaften sind durch steile Bergketten,<br />
Blockhalden, Hochebenen mit vielen Hochmooren<br />
und langgestreckte, schmale Täler<br />
charakterisiert.<br />
Bei einer Fahrt mit der Selketalbahn, die uns<br />
von Alexisbad über Mägdesprung bis nach<br />
Gernrode brachte, konnten sich die „Saarländer“<br />
davon überzeugen. Bei der Selketalbahn<br />
handelt es sich um eine einzigartige Schmalspurbahn,<br />
die sich in teilweisen abenteuerlichen<br />
Trassenführungen durch eine weitgehend<br />
unberührte Landschaft windet. Schroffe<br />
Felsen wechseln urplötzlich mit blühenden<br />
Wiesen. Zwischen den Buchen- und Eichenwäldern<br />
liegen auf der Strecke malerische<br />
Teiche.<br />
Beim Besuch in den Städten Quedlinburg<br />
und Wernigerode war mancher Besucher<br />
überrascht von dem „Aufschwung Ost“, der<br />
mittlerweile an vielen Stellen sichtbar wurde.<br />
Von einem architektonisch äußerst bewanderten<br />
Führer wurde der Besuchergruppe der<br />
historisch bebaute Stadtkern von Quedlin-<br />
76
77<br />
burg, der sich über mehr als 80 Hektar<br />
erstreckt – die Stadt gehört somit zu den<br />
größten Flächendenkmalen in Deutschland –<br />
auf unterhaltsame Weise nähergebracht.<br />
Der geschlossene mittelalterliche Stadtgrundriss<br />
und der riesige Bestand an Fachwerkhäusern<br />
dokumentieren mehr als sechs<br />
Jahrhunderte Fachwerkbau in einer einzigartigen<br />
Qualität und Quantität. Bauten<br />
aus allen Stil- und Zeitepochen machen<br />
Quedlinburg zu einem Musterbeispiel der<br />
Entwicklung des Fachwerkbaus schlechthin.<br />
Inzwischen ist Quedlinburg auch zum<br />
UNESCO Weltkulturerbe ernannt.<br />
Die zweite besuchte Stadt, Wernigerode,<br />
wurde urkundlich 1121 erstmals erwähnt.<br />
Seit Jahrzehnten übt die „bunte Stadt am<br />
Harz“ mit ihren restaurierten und gepflegten<br />
Fachwerkhäusern eine magische Anziehungskraft<br />
auf alle Harzreisende aus. In<br />
Rübeland, ganz in der Nähe von Wernigerode,<br />
gab es einen weiteren Höhepunkt der<br />
Harztour. Hier besichtigten die Gäste aus<br />
dem Saarland eine Tropfsteinhöhle, die Hermannshöhle,<br />
die neben der Baumannshöhle<br />
die zweite Schauhöhle in diesem Gebiet ist.<br />
Die Höhle entstand im Devon-Kalk des<br />
Elbingeröder Komplexes in Verbindung mit<br />
der Ausbildung des Bodetals. Sie wurde 1866<br />
bei Straßenbauarbeiten entdeckt und bald<br />
danach für den Besucherverkehr freigegeben.<br />
Durch ihren frühen Verschluss ist der reiche<br />
Tropfsteinschmuck noch weitgehend erhalten.<br />
Bekannt geworden ist die Höhle unter<br />
anderem wegen der zahlreichen Knochenfunde<br />
des Höhlenbären.<br />
Der 2. Juni 1994 wird als Tag der Enthüllung<br />
der Gedenktafel in die Annalen des BV-Saar<br />
eingehen, und alle, die dabei waren, werden<br />
sich gerne daran erinnern.
Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />
Der „Erste“ und der „Zwanzigste“ Ingenieurtag Saar-Lor-Lux<br />
Erster Ingenieurtag Saar-Lor-Lux 1984<br />
Am Samstag, den 13. Oktober 1984 fand der<br />
erste „Ingenieurtag Saar-Lor-Lux“ in der Stadt<br />
Luxemburg statt. Die Veranstaltung wurde<br />
organisiert von den Luxemburger Kollegen<br />
der „ALI“ und führte zum ersten Mal<br />
die benachbarten Ingenieurvereine ALI-<br />
Luxemburg, <strong>VDI</strong> BV-Saar und URGIL-<br />
Lothringen in einer gemeinsamen Veranstaltung<br />
zusammen.<br />
Der Tag stand unter dem Motto:<br />
Problèmes du Triangle Saar-Lor-Lux dans<br />
le cadre de la CEE<br />
Am Vormittag fand eine Stadtbesichtigung<br />
inklusive der berühmten Kasematten statt,<br />
erweitert um die Besichtigung der Europäischen<br />
Anlagen und des Parlaments in<br />
Kirchberg, sowie die Sendeanlagen des RTL.<br />
Den Festvortrag mit dem vorgenannten<br />
Thema hielt Monsieur Pierre Werner,<br />
Ministre d’Etat honoraire im Europäischen<br />
Parlament. Der Tag wurde mit einem<br />
Cocktail-Empfang gegen 17:30 Uhr abgeschlossen.<br />
20. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux 2004<br />
Am Samstag, den 18. September 2004, fand<br />
unser 20. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux statt.<br />
Im jährlichen Wechsel wird der Ingenieurtag<br />
von einem der drei Ingenieurverbände aus<br />
Lothringen, Luxemburg und dem Saarland<br />
organisiert. In diesem Jahr war unser Be–<br />
zirksverein der verantwortliche Veranstalter.<br />
Dieser Tag stand unter dem Motto:<br />
Perspektive Stahl an der Saar<br />
Die Dillinger Hütte stellte uns an diesem Tag<br />
ihr Gästehaus zur Verfügung, welches den<br />
Teilnehmern einen angenehmen und würdigen<br />
Rahmen sowohl von den Räumlichkeiten<br />
als auch von den dargebotenen kulinarischen<br />
Köstlichkeiten bot.<br />
Ein ganz besonderer<br />
Dank gilt dem Personaldirektor<br />
der Dillinger<br />
Hütte, Herrn Dr.<br />
Otto, der nicht nur<br />
durch einen Vortrag<br />
über die Geschichte<br />
des Unternehmens<br />
und die derzeitige<br />
Lage am Stahlmarkt<br />
glänzte, sondern auch<br />
persönlich die Führung<br />
einer Gruppe<br />
durch die Hütte<br />
übernahm und dafür<br />
unentgeltlich seine<br />
Freizeit opferte.<br />
Die Gruppe der Besucher<br />
der Dillinger Hütte<br />
78
79<br />
Der Wettergott tat sein Übriges und gewährte<br />
uns einen strahlenden Samstag mit blauem<br />
Himmel und angenehmen Temperaturen.<br />
Doch nicht nur der äußere Rahmen trug zum<br />
Erfolg des Tages bei; auch die Vorträge und<br />
Besichtigungen waren äußerst informativ<br />
und unterhaltsam.<br />
Nach dem oben erwähnten Vortrag von Herrn<br />
Dr. Otto wurden die Teilnehmer in Gruppen<br />
aufgeteilt und erfuhren während der drei<br />
Führungen durch die Dillinger Hütte und<br />
einer Führung durch das LD-Stahlwerk der<br />
Völklinger Hütte viel Wissenswertes über die<br />
Stahlherstellung, was in unserer von Dienstleistung<br />
geprägten Gesellschaft zu schnell in<br />
Vergessenheit gerät. Hier gilt unser Dank<br />
allen beteiligten Mitarbeitern der Dillinger<br />
Hütte und besonders dem Leiter des<br />
Personalwesens, Herrn Rival, der es sich<br />
nicht nehmen ließ, persönlich das Unternehmen<br />
vorzustellen und an der anschließenden<br />
Führung teilzunehmen.<br />
Alle Führungen wurden äußerst kompetent<br />
durchgeführt und ließen keine Fragen der<br />
Teilnehmer offen. Nach der Rückkehr ins<br />
Gästehaus der Dillinger Hütte gelang es<br />
den beiden nachfolgenden Vortragenden,<br />
Mr. Lamesch aus Luxemburg und Mr. Faral<br />
aus Frankreich, trotz der anstrengenden<br />
Besichtigungen, unsere Gäste in lockerer<br />
Form zu unterhalten und zu „belehren“.<br />
Insbesondere Mr. Lamesch verführte durch<br />
seine Anekdoten zur Geschichte der Blechveredelung<br />
zum Schmunzeln und Lachen.<br />
Auch diesen beiden Herren gebührt unser<br />
Dank für ihr selbstloses Engagement.<br />
Zum ersten Mal wurden bei den Führungen<br />
und Vorträgen die deutschen Vorträge simultan<br />
ins Französische übersetzt und eine<br />
Führung komplett in französisch angeboten.<br />
Gleiches galt umgekehrt für den französischsprachigen<br />
Vortrag von Mr. Faral. Hierdurch<br />
konnten wir der immer noch vorhandenen<br />
„Sprachbarriere“ entgegenwirken, die beim<br />
abschließenden Abendessen bröckelte.<br />
Gekrönt wurde der Tag durch ein ausgezeichnetes<br />
Menü der Küche des Gästehauses, die<br />
schon durch die Qualität des Mittags-<br />
Imbisses bestochen hatte. Der ausgezeichnete<br />
Service und die diskrete Musikuntermalung<br />
durch Klavier und Klarinette trugen<br />
zu einer ausgelassenen Stimmung und regem<br />
Erfahrungsaustausch der Teilnehmer bei.<br />
Insgesamt fanden 120 Teilnehmer den Weg<br />
per Bus oder Pkw nach Dillingen und erlebten<br />
nach eigenen Bekundungen einen interessanten<br />
und schönen Tag.<br />
Wir werden uns weiter darum bemühen,<br />
auch die nächsten Ingenieurtage und andere<br />
Veranstaltungen in der gleichen Qualität<br />
anzubieten, und hoffen weiterhin auf zahlreiche<br />
Teilnahme unserer Mitglieder.<br />
Die Ingenieurtage Saar-Lor-Lux<br />
19.10.1984 Luxemburg<br />
26.10.1985 Saarbrücken<br />
15.11.1986 Nancy<br />
26.09.1987 Betzdorf/Luxemburg<br />
17.09.1988 Merzig<br />
23.09.1989 Metz<br />
20.10.1990 Diekirch/Luxemburg<br />
28.09.1991 Saarbrücken<br />
17.10.1992 Epinal<br />
11.09.1993 Differdange/Luxemburg<br />
17.09.1994 Saarlouis u. Völklingen<br />
30.09.1995 Thinoville<br />
21.09.1996 Betzdorf/Luxemburg<br />
22.09.1997 Reinheim<br />
17.10.1998 Hambach<br />
09.10.1999 Luxemburg<br />
16.10.2000 Mettlach<br />
12.10.2002 St. Nicolas de port<br />
18.10.2003 Esch/Sauer<br />
18.09.2004 Dillingen<br />
17.09.2005 Nancy
Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />
Fest der Technik 2003<br />
In diesem Jahr fand im Anschluss an die<br />
Versammlung noch etwas Besonderes statt,<br />
nämlich das „Fest der Technik“. Der Höhepunkt<br />
des Abends war sehr gut organisiert<br />
worden von dem stellvertretenden Vorsitzenden,<br />
Herrn Dipl.-Ing. Helmut Süsser.<br />
Mit der Festveranstaltung in der Gasgebläsehalle<br />
des Weltkulturerbes Völklinger Hütte<br />
konnte der Rahmen nicht besser gewählt werden.<br />
Zur Einstimmung bestand die Möglichkeit<br />
zu einer Führung durch die Ausstellung<br />
„Leonardo da Vinci – Maschine Mensch“.<br />
Leonardo Da Vinci – so wurde von einer fachkundigen<br />
Führerin aufgezeigt – war mit seinen<br />
Forschungen und Erfindungen der Zeit<br />
weit voraus. Vieles von ihm bereits Erfundenes<br />
geriet jedoch in Vergessenheit und so<br />
wurde später „manches Rad neu erfunden“.<br />
Vor dem imposanten Hintergrund der Ausstellung<br />
wurde der ehemalige Vorsitzende<br />
und amtierende Landesvertreter Prof. Jürgen<br />
Althoff vom Vorstand des <strong>VDI</strong> BV-Saar mit<br />
der Ehrenmedaille des <strong>VDI</strong> ausgezeichnet.<br />
In seiner Laudatio stellte der stellvertretende<br />
Vorsitzende Helmut Süsser die Verdienste<br />
von Herrn Prof. Althoff um den BV-Saar<br />
heraus und überreichte ihm die Ehrenmedaille<br />
des <strong>VDI</strong> mit Urkunde.<br />
Das Programm wurde mit der Band „Swing<br />
Express“ fortgesetzt. Die Vollblutmusiker<br />
sorgten für eine ansprechende musikalische<br />
Untermalung des Festes und boten durch ein<br />
äußerst abwechslungsreiches Repertoire für<br />
jeden Geschmack die Möglichkeit zum Tanz.<br />
Ein „Highlight“ des Rahmenprogramms war<br />
– auch für unsere anwesenden Kollegen aus<br />
der Pfalz – der Auftritt von Georg Seitz. Mit<br />
seiner Parodie „Ich war noch nie im gelobten<br />
Land“ zeigte er uns auf humoristische Weise<br />
die Stellung unseres kleinen Landes im<br />
„Reich“ auf – mit Vorzügen, die manch einer<br />
noch nicht kannte. Die Forderung nach<br />
Zugabe zeigte, dass Herr Süsser mit seiner<br />
Wahl „ins Schwarze“ getroffen hatte.<br />
80
Nicht nur namhafte<br />
Unternehmen aus dem<br />
Saarland präsentierten<br />
sich einer großen<br />
Anzahl Interessenten.<br />
81<br />
Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />
In den 90er-Jahren erlebte<br />
der Bewerbungsprozess<br />
einige Neuerungen.<br />
Nicht nur Bewerbungen<br />
via Internet<br />
und E-Mail wurden<br />
technisch möglich und<br />
fanden zunehmende<br />
Akzeptanz, sondern<br />
auch andere Wege zum<br />
Arbeitgeber wurden<br />
etabliert.<br />
Neben dem klassischen<br />
Inserat und der Initiativbewerbung<br />
erhielten<br />
Recruiting-Workshops<br />
und Firmenkontaktmessen<br />
immer mehr<br />
Zuspruch.<br />
An zahlreichen <strong>VDI</strong>-Standorten in Deutschland<br />
– beispielsweise Berlin, Hannover und<br />
Darmstadt – waren Firmenkontaktmessen im<br />
Jahre 1998 fest etabliert. Maßgeblich, wenn<br />
nicht allein verantwortlich, für Planung und<br />
Durchführung der Firmenkontaktmessen<br />
waren die Studenten und Jungingenieure<br />
(SuJ) der <strong>Bezirksverein</strong>e. Im Juli 1999 fand<br />
mit dem Titel „KonTech ’99 – Unternehmen<br />
treffen Nachwuchskräfte“ die erste <strong>VDI</strong>-<br />
Firmenkontaktmesse im Saarland statt und<br />
wurde gleich im ersten Jahr zu einer der<br />
größten im Südwesten. Etwa 50 Unter-<br />
Im Saarland zum Erfolg – Firmenkontaktmessen des <strong>VDI</strong><br />
nehmen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
sowie den angrenzenden Regionen Lothringen<br />
und Luxemburg präsentierten sich am<br />
6. Juli 1999 in der Saarbrücker Saarlandhalle.<br />
Die Studenten und Jungingenieure des <strong>VDI</strong><br />
Saar organisierten diese Veranstaltung mit<br />
dem Ziel, den Unternehmen eine erste direkte<br />
Kontaktaufnahme mit ihren potentiellen<br />
zukünftigen Mitarbeitern zu ermöglichen.<br />
Die Schirmherrschaft hatte die Ministerin für<br />
Wirtschaft und Finanzen des Saarlandes,<br />
Christiane Krajewski, übernommen.<br />
Neben Unternehmen aus der Region wie<br />
Bosch, Mannesmann Dematic, Micro<br />
Compact Car oder ZF Getriebe fanden auch<br />
z. B. Hewlett-Packard, Lufthansa und Siemens<br />
den Weg an die Saar. Vor Ort wurde den<br />
namhaften Ausstellern die Gelegenheit geboten,<br />
sich durch Präsentation an eigenen<br />
Messeständen und Vorträgen den rund 1.000<br />
Besuchern der Kontaktmesse vorzustellen.<br />
Spontan am Stand oder im intensiven Einzelgespräch<br />
in separaten Räumen konnte mit<br />
Bewerbern ein „Vor-Vorstellungsgespräch“<br />
geführt werden. Vor allem die Intensivgespräche<br />
wurden von den Messeteilnehmern<br />
sehr rege genutzt, die Räume waren<br />
fast rund um die Uhr besetzt. Mit Erfolg für<br />
beide Seiten: Der Berufseinstieg für manche<br />
Besucherin bzw. Besucher wurde auf der<br />
„KonTech ’99“ auf den Weg gebracht.
Am Messetag selbst zeigte sich dann auch,<br />
dass die Studenten und Jungingenieure des<br />
<strong>VDI</strong> bundesweit gut zusammenarbeiten. Die<br />
Durchführung wurde neben heimischen<br />
Kräften durch die Arbeitskreise Berlin-Brandenburg<br />
und Freiburg unterstützt, so wurde<br />
diese erste „KonTech“ rundum ein Erfolg. Der<br />
erfolgreiche Abschluss der Messe mit sehr<br />
zufriedenen Ausstellern und Besuchern verpflichtete<br />
die SuJ schon beinahe, auch im<br />
Folgejahr eine Firmenkontaktmesse anzubieten.<br />
Da das Konzept im ersten Jahr schon so<br />
erfolgreich gewesen war, wurden im Jahre<br />
2000 „nur“ noch einige Details optimiert.<br />
Allerdings musste der Name von KonTech auf<br />
StartING geändert werden, da von einer<br />
Firma außerhalb des Saarlandes Ansprüche<br />
auf den Namen angemeldet wurden.<br />
Zwar hätte der Rechtstreit vermutlich zu<br />
Gunsten des <strong>VDI</strong> ein Ende gefunden, aber da<br />
<strong>Ingenieure</strong> echte Pragmatiker sind, wurde<br />
schnell ein anderer, mindestens ebenso guter<br />
Name für die 2. Messe gefunden. Dem Erfolg<br />
der StartING tat dies jedenfalls keinen<br />
Abbruch. Mit noch mehr Firmen, mehr<br />
Besuchern und vielen konkreten Vertragsangeboten<br />
für die Bewerber klang auch diese<br />
Veranstaltung positiv aus.<br />
Bei zwei äußerst erfolgreichenFirmenkontaktmessen<br />
ließen es die<br />
Studenten und Jungingenieure<br />
dann aber<br />
bewenden.<br />
Der hohe Aufwand und<br />
die fehlende Planungssicherheit<br />
für das<br />
Folgejahr bezüglich der<br />
Personalkapazität bei<br />
den SuJ ließen von der<br />
Planung für ein drittes<br />
Mal absehen. Aber: soll<br />
man nicht ohnehin aufhören<br />
wenn es am<br />
Schönsten ist?<br />
82
83<br />
Die Geschichte der FDI Saar-Lor-Lux<br />
Föderation der Ingenieurverbände – Fédération des Associations d’Ingénieur<br />
Bereits 1980, also lange vor dem „Schengener<br />
Abkommen“ im Jahre 1985, wurde erkannt,<br />
dass die künftigen Probleme in der Großregion<br />
Saar-Lor-Lux nicht mehr allein im<br />
nationalen Bereich zu lösen sind.<br />
Anlass war im speziellen der Baubeginn des<br />
Kernkraftwerks in Cattenom, einem kleinen<br />
französischen Ort an der Mosel in unmittelbarer<br />
Nähe der deutsch-luxemburgischen<br />
Grenze. Ein Aufschrei ging durch die gesamte<br />
Bevölkerung der Anliegerregionen, durch<br />
die Medien und alle Arten von Verbänden,<br />
deren Inhalte nicht immer von Sachlichkeit<br />
und technischer Kompetenz geprägt waren.<br />
Diese Erkenntnis veranlasste am 8. März<br />
1980 den damaligen stellvertretenden und<br />
späteren ersten Vorsitzenden des <strong>Verein</strong>s<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> BV Saar e.V., Dipl.-Ing.<br />
Rudolf A. Klasen, zu einem ersten Brief<br />
„über die Grenzen“ an die Ingenieur-Kollegen<br />
der ALI (Association Luxembourgeoise des<br />
Ingénieurs) in Luxemburg mit dem Angebot<br />
zu gemeinsamen Aktivitäten. So schrieb er<br />
unter anderem:<br />
„Aufgrund der immer stärkeren Verflechtung<br />
des technischen Fortschritts mit Politik,<br />
Wirtschaft und dem täglichen Leben all unserer<br />
Bürger kommt auf die Repräsentanten der<br />
Wirtschaft und Technik eine immer größer<br />
werdende Verantwortung und Aufgabenstellung<br />
zu, die beispielsweise darin besteht,<br />
neue Technologien und technisch-wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse mit der notwendigen<br />
Distanz und Sachkenntnis zu analysieren,<br />
zu bewerten und die Möglichkeiten<br />
und Grenzen ihres Einsatzes aufzuzeigen.<br />
Dies kann und soll gleichzeitig zu einem wirkungsvollen<br />
Instrumentarium zur Sicherung<br />
unserer gemeinsamen Zukunft werden, wenn<br />
Politiker und Wirtschaftler sich desselben<br />
bei ihren Entscheidungen bedienen.“<br />
Die Zustimmung zu einem permanenten<br />
Meinungs- und Erfahrungsaustausch, den<br />
Bereich Technik und <strong>Ingenieure</strong> betreffend,<br />
kam überraschend schnell. In den darauffolgenden<br />
Treffen wurden die grundlegenden<br />
Maßnahmen festgelegt. Die Arbeit begann.
Bereits am 24. November 1980 wurde dem<br />
Wunsch der beiden Ingenieurverbände zu<br />
einem Informationsaustausch auf der Großbaustelle<br />
des Kernkraftwerkes in Cattenom<br />
von der EDF statt gegeben. Der Besuch war<br />
ein Erfolg. Die Direktion zeigte sich sehr<br />
offen und an weiteren Informationsbesuchen<br />
interessiert, die auch bis zur geplanten<br />
Inbetriebnahme 1985 praktiziert wurden. Bei<br />
den französischen Kollegen der damaligen<br />
URGIL (Union Regional des Groupements<br />
d’Ingénieur de Lorraine) wurden diese Aktivitäten<br />
schnell bekannt. Das früher gegen<br />
eine organisierte Zusammenarbeit vorhandene<br />
Unbehagen war verflogen.<br />
Es folgte eine Einladung am 04.12.1982 zu<br />
einem Gespräch in die Technische Universität<br />
in Metz mit dem Ergebnis, dass die seit<br />
1980 erfolglos gesuchten Kontakte endlich<br />
zum Ergebnis führten. Lothringen wurde<br />
zum dritten Partner.<br />
Am 11. Mai 1983 wurde im Dreiländereck,<br />
im deutschen Weinort Perl, offiziell die<br />
„Kooperation der Ingenieurverbände Saar-<br />
Lor-Lux“ besiegelt.<br />
Die intensive Arbeit in Arbeitsgruppen, die<br />
Erfahrungen aus Gesprächen mit Vertretern<br />
der Öffentlichkeit in unseren drei Ländern<br />
und Besichtigungen technischer Einrichtungen<br />
zeigten bald, dass viele der gemeinsamen<br />
Probleme die politischen Grenzen weit<br />
überschreiten.<br />
Das gemeinsame Wirken hat es aber möglich<br />
gemacht, uns besser kennenzulernen, Fragestellungen<br />
zu formulieren und zu werten.<br />
So wurde ein damals bereits breit diskutiertes<br />
Thema über den Ingenieur, über seine<br />
Ausbildung, seine Berufsausübung, den<br />
Bedarf der Wirtschaft an <strong>Ingenieure</strong>n und<br />
seine Chancen aufgegriffen. Gerade zu<br />
Beginn des Gemeinsamen Europäischen<br />
Marktes entstand hierüber eine Studie „Der<br />
Ingenieur im Raum Saar-Lor-Lux“, die in die<br />
beiden Sprachen der Region übersetzt veröffentlicht<br />
wurde und weit über die Grenzen<br />
Beachtung fand.<br />
Dieser Erfolg motivierte und bewies, dass<br />
es möglich ist, Aufgaben gemeinsam anzufassen,<br />
gemeinsam durch Verbände verschiedener<br />
Nationalität, mit <strong>Ingenieure</strong>n, die<br />
nach verschiedenen Systemen ausgebildet,<br />
mit unterschiedlicher Sprache und auf<br />
wirtschaftlich und sozial verschiedenem<br />
Hintergrund.<br />
Es folgten weitere Aktivitäten, Stellungnahmen,<br />
Veröffentlichungen zu Themenbereichen<br />
wie:<br />
■ Initiative zur Schaffung der notwendigen<br />
Maßnahmen zum Schutz der der Bevölkerung<br />
in den betroffenen Regionen und<br />
deren Koordination (Katastrophenschutz)<br />
■ Beachtung arbeits- und sozialrechtlicher<br />
Unterschiede bei der Stellenannahme<br />
im jeweils anderen Land<br />
■ Vergleiche der Einkommensverhältnisse<br />
und der Altersversorgung<br />
■ Förderung der Studenten und<br />
Jungingenieure<br />
■ Gegenseitige Anerkennung von<br />
Ingenieur-Abschlüssen<br />
■ Förderung der Fremdsprachen<br />
■ Trink- und Abwassersituation<br />
in der Region<br />
■ Formulierung einer gemeinsamen<br />
Ethik-Charta für <strong>Ingenieure</strong> u. a.<br />
Eine besondere Gemeinschaftsveranstaltung,<br />
welche bereits zur Tradition geworden ist,<br />
84
Die Unterzeichnung des<br />
Kooperationsvertrages<br />
im luxemburgischen<br />
Schengen<br />
85<br />
ist der jährlich im Wechsel stattfindende<br />
„Ingenieurtag Saar-Lor-Lux“ bzw. „Journée<br />
de l’Ingénieur Saar-Lor-Lux“.<br />
Zum ersten Mal am 13. Okt. 1984 im<br />
Europäischen Zentrum auf dem Kirchberg in<br />
Luxemburg veranstaltet, soll dieser Tag die<br />
erfolgreiche gemeinsame Arbeit im vergangenen<br />
Jahr, die schnell zusammengewachsene<br />
Gemeinschaft der <strong>Ingenieure</strong> in<br />
der Region sowie die vielen persönlichen<br />
Freundschaften untereinander und ihren<br />
Familien über die Grenzen dokumentieren<br />
und festigen.<br />
Durch die Programminhalte Technik, Kultur,<br />
Geselligkeit stellt dieser Tag nun schon seit<br />
22 Jahren ein internationales gesellschaftliches<br />
Ereignis dar. Die große Anzahl an<br />
Teilnehmern, auch aus Politik und Wirtschaft,<br />
vermittelt uns <strong>Ingenieure</strong>n das<br />
Gefühl, den Europäischen Geist für die<br />
Schaffung des gemeinsamen Europa wesentlich<br />
und dauerhaft zu fördern. Der besondere<br />
europapolitische Ort bei der ersten Veranstaltung<br />
in Luxemburg war hierzu ein<br />
würdiger Rahmen.<br />
Durch die in den vergangenen 16 Jahren<br />
erfolgreicher Zusammenarbeit erzielten Ergebnisse,<br />
die breite Akzeptanz und Förderung<br />
wurde der Blick in die Zukunft aber<br />
nicht vernachlässigt.<br />
Der ständig immer schneller fortschreitende<br />
Strukturwandel auch in der Region, die politischen<br />
Veränderungen in den Ländern aber<br />
auch die Gewohnheiten und Vorstellungen<br />
der Bevölkerungen erforderte rechtzeitige<br />
Anpassung an die neuen Herausforderungen.<br />
Nicht zu vergessen unsere Nachfolgegeneration<br />
an <strong>Ingenieure</strong>n, der berechtigterweise<br />
ebenfalls Rechnung getragen werden musste.<br />
So erschien es sinnvoll und notwendig der
„Kooperation“ eine festere Struktur zu geben.<br />
Leitlinien und eine detaillierte straffe Organisation<br />
wurden in einem klar gefassten<br />
Kooperationsvertrag festgelegt.<br />
Durch eine geänderte Namensgebung sollte<br />
auch die Gesamtdarstellung nach außen<br />
wirkungsvoller bekannt werden nämlich:<br />
FDI Saar-Lor-Lux<br />
Föderation Der Ingenieurverbände<br />
Saar-Lor-Lux<br />
Fédération Des Associations d’Ingénieur<br />
Saar-Lor-Lux<br />
Nach einem Besuch am Europadenkmal im<br />
luxemburgischen Schengen zu Ehren der<br />
Gründer wurde in einem Festakt im historischen<br />
„Koch’haus“ der in deutscher und<br />
französischer Sprache gefasste Vertrag nach<br />
vollzogener Unterschrift der drei amtierenden<br />
Präsidenten,<br />
Rudolf A. Klasen<br />
<strong>VDI</strong> – <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> BV Saar<br />
Bruno Verlon<br />
URIS – Union Régionale des Ingénieurs<br />
et des Scientifiques de Lorraine<br />
Francois Jaeger<br />
ALI – Association Luxembourgeoise<br />
des Ingénieurs<br />
in Kraft gesetzt. In seiner Eigenschaft als<br />
Initiator wurde Klasen ihr erster Präsident.<br />
„Mit der Unterzeichnung dieses Abkommens“,<br />
so Klasen in seinem Schlusswort,<br />
„wird nicht nur die Richtigkeit unserer bisherigen<br />
Zusammenarbeit dokumentiert, sie<br />
fordert vor allem auf, den eingeschlagenen<br />
Weg auch in Zukunft unbeirrt fortzusetzen.“<br />
Der Wille hierzu ist bis heute in die Tat<br />
umgesetzt worden. Schengen hat auch<br />
für die <strong>Ingenieure</strong> im Raum Saar-Lor-Lux<br />
Symbolcharakter behalten. Die Nachfolgegeneration<br />
hat sich mit Engagement den<br />
neuen Herausforderungen gestellt Das<br />
„Schengener Abkommen“ der FDI wird<br />
weiterhin wegweisend sein für die Zusammenarbeit<br />
zum Wohl der <strong>Ingenieure</strong>, der<br />
Region Saar-Lor-Lux und aller Bürger im<br />
gemeinsamen Europa.<br />
86
87<br />
150 Jahre <strong>VDI</strong> sind gleichzeitig auch 150<br />
Jahre <strong>VDI</strong> an der Saar. Nur sieben Monate<br />
jünger als der <strong>VDI</strong> auf Bundesebene ist der<br />
als Pfalz/Saarbrücker BV gegründete <strong>Bezirksverein</strong>,<br />
dessen Nachfolger der <strong>Bezirksverein</strong><br />
Saar des <strong>VDI</strong> ist.<br />
In 150 Jahren hat das heutige Saarland eine<br />
wechselvolle Geschichte hinter sich gebracht,<br />
die sich u. a. in wechselnden Zugehörigkeiten<br />
zu verschiedenen Ländern erkennen lässt.<br />
Dies hat die Menschen in unserem Land<br />
geformt und der Wunsch mit den Nachbarn<br />
in Frieden und Freundschaft zu leben ist deshalb<br />
im Saarland besonders ausgeprägt.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es nur allzu<br />
verständlich, dass schon Ende der 70er und<br />
Anfang der 80er saarländische <strong>Ingenieure</strong><br />
mit den Kollegen aus Luxemburg und Frankreich<br />
neben den inoffiziellen Kontakten auch<br />
offizielle Kontakte herzustellen versuchten.<br />
Der Bau des Kernkraftwerkes Cattenom ist<br />
ein geschichtlicher Zeitpunkt, der den frühen<br />
Beginn gemeinschaftlicher Aktivitäten markiert.<br />
Ein reger Briefwechsel aus dem Jahre<br />
1980 zwischen dem Beauftragten des BV<br />
Saar, Herrn Dipl. Ing. Hans Anthes, und den<br />
Kollegen in Lothringen geben Zeugnis von<br />
dem Versuch, offizielle Kontakte mit dem<br />
französischen Ingenieurverband aufzunehmen.<br />
Neben dem damaligen Vorsitzenden<br />
Schneider führte dann durch die treibende<br />
Kooperationsvertrag FDI<br />
Rolle seines Stellvertreters und späteren<br />
Vorsitzenden des BV, Dipl. Ing. R. Klasen, die<br />
anfänglichen Bemühungen am 11. Mai 1983<br />
in Perl zur Gründung der Kooperation der<br />
Ingenieurverbände Saar-Lor-Lux. Ihm wurde<br />
anlässlich des 10. Saar-Lor-Lux Tages 1993<br />
in Luxemburg in Anerkennung seiner Verdienste<br />
um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
die goldene Ehrennadel des <strong>VDI</strong><br />
verliehen.<br />
Es folgten viele weitere Jahre Aktivitäten<br />
des BV und seines Vorsitzenden Klasen (seit<br />
1991) um zu einer Zusammenarbeit zwischen<br />
den Ingenieursverbänden in Luxemburg,<br />
Lothringen und dem Saarland zu gelangen.<br />
Davon zeugt u. a. die viel beachtete Studie der<br />
drei Verbände ALI (Luxemburg), UISF (Frankreich,<br />
Lothringen) und <strong>VDI</strong> (Deutschland,<br />
Saarland) „Der Ingenieur im Raum Saar-Lor-<br />
Lux“ aus dem Jahre 1992.<br />
Insbesondere von saarländischer Seite wurde<br />
immer wieder der Vorstoß unternommen, die<br />
gute Zusammenarbeit zwischen den drei<br />
Ingenieurverbänden zu institutionalisieren.<br />
Endlich, am 2. Dezember 1996, war es soweit.<br />
Die Gründungsversammlung der FDI, die<br />
„Förderation der Ingenieursverbände Saar-<br />
Lor-Lux“ fand im Luxenburgischen Schengen<br />
statt. Die Gründungsurkunde wurde unterzeichnet<br />
von den drei Vorsitzenden der<br />
Verbände „Union Régionale des Ingénieurs<br />
et des Scientifiques de Lorraine“ (URIS-
Lorraine), Bruno Verlon, „Association Luxembourgeoise<br />
des Ingénieurs“ (ALI), Francois<br />
Jaeger und „<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> –<br />
<strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V.“ (<strong>VDI</strong>-Saar) Rudolf<br />
Klasen.<br />
Nicht unerwähnt bleiben darf, dass die<br />
Gründer vom 11.05.1983 und heutigen Ehrenpräsidenten,<br />
Dipl.-Ing. Jean-Pierre Wagener<br />
(LUX) und Jean Delassaux (F) – später André<br />
Jung – durch ihre jahrelange Zusammenarbeit<br />
besondere und bleibende Verdienste<br />
beim späteren Zustandekommen der Föderation<br />
erworben haben. Hierfür hat der <strong>VDI</strong>-<br />
Saar ihnen ebenfalls die Ehrenmedaille in<br />
Gold verliehen.<br />
Aus dem Vertragswerk seien die „Zielsetzungen<br />
und Tätigkeiten“ zitiert, die nichts an<br />
Aktualität eingebüßt haben:<br />
Die Föderation bezweckt die Förderung des<br />
Ingenieurs und seiner Stellung in Wirtschaft,<br />
Staat und Gesellschaft u. a. durch:<br />
■ Gemeinsame Studien und Stellungnahmen<br />
■ Förderung des Nachwuchses<br />
■ Aus- und Weiterbildung<br />
■ Erstellung von Resolutionen<br />
■ Beobachtung der Arbeitsmärkte für <strong>Ingenieure</strong><br />
in den einzelnen Ländern<br />
■ Förderung der Akzeptanz durch eine intensive<br />
Pressearbeit<br />
■ Verteilung gemeinsamer Informationen an<br />
Mitglieder, Institutionen und interessierte<br />
Personen<br />
■ Förderung der Fremdsprachen, u.a.<br />
■ Förderung eines intensiven Gedankenaustausches<br />
und Erörterung fach- und<br />
berufsbezogener Probleme über die<br />
Grenzen hinaus durch:<br />
- gemeinsame Veranstaltungen<br />
- Besichtigungen<br />
- Exkursionen<br />
- Symposien<br />
- Gründung von Arbeitskreisen<br />
- Teilnahme an internationalen Veranstaltungen<br />
bzw. Kontakte zu Organisationen,<br />
zwecks Wahrung von Regionsinteressen<br />
- Kontakte zu nationalen und europäischen<br />
politischen Institutionen<br />
Der Ingenieurstag Saar-Lor-Lux, der seit 1983<br />
abwechselnd von den drei Verbänden durchgeführt<br />
wird, führt diese „Großfamilie“ der<br />
<strong>Ingenieure</strong> jährlich zu einer Großveranstaltung<br />
zusammen. Aber auch hinter den<br />
Kulissen wird an Aufgaben und Projekten<br />
gearbeitet, die die Menschen und insbesondere<br />
die <strong>Ingenieure</strong> über alle Grenzen hinweg<br />
beschäftigen.<br />
Folgende Arbeiten wurden bisher veröffentlicht:<br />
Vergleichsstudie über die Entlohnung von<br />
<strong>Ingenieure</strong>n in Frankreich, Deutschland und<br />
Luxemburg im Juli 2000, Ingenieurausbildung<br />
in Deutschland, Frankreich und<br />
Luxemburg – heute und in der Zukunft<br />
Zurzeit stellt Luxemburg den Präsidenten der<br />
FDI. Der jährliche Wechsel in der Präsidentschaft<br />
zwischen den drei Verbänden<br />
sorgt dafür, dass sich das Rad der gemeinsamen<br />
Aktivitäten ständig dreht. Es bleibt zu<br />
wünschen, dass dies auch in der Zukunft<br />
zum Wohle der <strong>Ingenieure</strong> und der Menschen<br />
insgesamt so bleibt.<br />
88
Die erste und die<br />
letzte der fünf<br />
Seiten des Kooperationsvertrages<br />
in<br />
deutscher Sprache.<br />
89
Die erste und die<br />
letzte der fünf<br />
Seiten des Kooperationsvertrages<br />
in französischer<br />
Sprache.<br />
90
Fördernde Mitglieder<br />
des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />
Für Firmen besteht die Möglichkeit, Förderndes Mitglied des <strong>VDI</strong> zu werden.<br />
Einige der Vorteile hierbei sind u.a.:<br />
■ Kostenloser Bezug der <strong>VDI</strong>-nachrichten<br />
■ Mitarbeiter können zu <strong>VDI</strong>-Vorträgen geschickt werden und bezahlen<br />
je Teilnehmer nur den Beitrag für ein <strong>VDI</strong>-Mitglied.<br />
■ Fördernde Mitglieder können sich kostenlos in der <strong>VDI</strong>-Info präsentieren.<br />
Unsere derzeitigen Fördernden Mitglieder sind:<br />
Dillinger Fabrik gelochter Bleche Dillingen<br />
HAGER Electro GmbH & Co. Saarbrücken<br />
KOCH Transporttechnik GmbH Wadgassen<br />
Krummenauer Anlagenbau GmbH Neunkirchen<br />
Otto Zimmermann GmbH Saarbrücken<br />
Stadtwerke Saarbrücken AG Saarbrücken<br />
Stadtwerke Sulzbach/Saar GmbH Sulzbach<br />
Stahl- und Apparatebau Saarbrücken<br />
ThyssenKrupp Gerlach GmbH Homburg<br />
Tschan GmbH Neunkirchen<br />
TÜV Saarland GmbH Sulzbach<br />
TÜV Saarland e.V. Sulzbach<br />
VSE AG Saarbrücken<br />
92
93<br />
Aus den handwerklichen Anfängen der<br />
„Hager Electro-Plastik OHG“ entstand in fünf<br />
Jahrzehnten ein internationales Unternehmen.<br />
Hager gehört heute mit seinen<br />
Zählerschränken und einem kompletten<br />
Produktsystem der Elektroverteilung zu den<br />
Führenden der Branche. Mit ergänzenden<br />
Produktlinien wie Tehalit Kabelkanalsysteme<br />
und weiteren international renommierten<br />
Marken hat sich Hager weltweit aufgestellt.<br />
Hager ist ein unabhängiges Familienunternehmen,<br />
das seine Produkte und Systeme an<br />
24 Standorten in 11 Ländern fertigt und sie<br />
über 40 Niederlassungen weltweit vertreibt.<br />
Fördernde Mitglieder<br />
HAGER Electro GmbH & Co.<br />
Vom Handwerksbetrieb zum Global Player<br />
Dabei agiert man lokal, um die Besonderheiten<br />
der einzelnen Märkte gezielt berücksichtigen<br />
zu können – seien es spezielle<br />
Installationsgewohnheiten oder regional unterschiedliche<br />
elektrotechnische Standards.<br />
Langfristig will Hager seine Marktposition<br />
ausbauen und zu den weltweit größten<br />
Anbietern von Elektroinstallationssystemen<br />
für Gebäude zählen. „Das ist ein durchaus<br />
realistisches Ziel,“ sagt der Vorstandsvorsitzende<br />
der Hager Gruppe, Alfred Bricka,<br />
„denn erstens sind unsere Mitarbeiter<br />
äußerst engagiert und professionell, zweitens<br />
haben wir eine enge, weil lokal orientierte<br />
Verbindung zu unseren Kunden und<br />
Geschäftspartnern, und drittens bieten wir<br />
die vorteilhafte Unternehmenskultur eines<br />
Familienbetriebs, in dem Entscheidungen<br />
schnell und pragmatisch getroffen werden.“<br />
Ziel ist es, für die sich immer stärker international<br />
ausrichtenden Märkte alles für die<br />
gebäudeinterne Elektroinstallation bereitzustellen:<br />
Durch das Globale Installationssystem<br />
von Hager wird dieses Ziel umgesetzt,<br />
dem Endkunden ein Komplettangebot von<br />
der Stromverteilung und Kabelführung bis zu<br />
Schaltern und Steckdosen, von der Hausautomation<br />
bis hin zu Services anzubieten.<br />
Rückblick:<br />
Die Entwicklung des Unternehmens<br />
Die Gebrüder Dr. Oswald und Hermann<br />
Hager gründeten 1955 gemeinsam mit ihrem
Vater Peter Hager die Hager Elektro-Plastik<br />
OHG im saarländischen Ensheim. Bereits fünf<br />
Jahre später expandierte Hager nach<br />
Frankreich: In Obernai im Elsass wurde die<br />
Hager Electro S.A. gegründet. 1969 kam der<br />
erste Hager Zählerplatz-Systemschrank nach<br />
DIN VDE auf den Markt. Seit 1988 bilden die<br />
Werke Blieskastel, Ensheim und Obernai den<br />
Grundstein für die Hager Gruppe. Der<br />
Standort Obernai wurde Zentrum für die<br />
Produktion von elektrischen Schutz- und<br />
Schaltgeräten, während in Ensheim und<br />
Blieskastel Zählerplätze und Verteilergehäuse<br />
aus Kunststoff und Stahl hergestellt<br />
werden.<br />
Seit Anfang der achtziger Jahre dehnt Hager<br />
seine Aktivitäten auf dem internationalen<br />
Markt aus – und ist heute in mehr als 30<br />
Ländern mit eigenen Vertriebsorganisationen<br />
vertreten. Daneben hat sich Hager in bedeutenden<br />
Märkten mit spezialisierten Produktionsstandorten<br />
eine nationale Identität<br />
geschaffen.<br />
Hager hat sein Produktangebot schrittweise<br />
ausgebaut mit dem Erwerb der italienischen<br />
Marke Lume (Verteilersysteme), Schalterund<br />
Steckdosenprogrammen von Ashley/Klik<br />
für Märkte mit British Standard sowie Polo<br />
für die osteuropäischen Märkte, des Weiteren<br />
der internationalen Marke Tehalit (Kabelmanagementsysteme)<br />
und des französischen<br />
Herstellers Flash (Kontroll- und Schaltgeräte).<br />
Im Jahr 2004 sind die Unternehmen<br />
Weber (Niederspannungs-Energieverteilersysteme)<br />
mit Hauptsitz in der Schweiz sowie<br />
die französische Atral Gruppe (drahtlose<br />
Alarm- und Sicherheitssysteme) hinzugekommen,<br />
2005 der Schweizer Schalter-/<br />
Steckdosenhersteller Amacher und der<br />
französische Hersteller von Kabelbahnen aus<br />
Metall, Tolmega.<br />
Das Unternehmen Hager in Kürze<br />
Hager ist einer der international führenden<br />
Hersteller von Elektroverteilungen, die<br />
sowohl in Wohn- als auch Zweckbauten eingesetzt<br />
werden. Das Unternehmen hat im Jahr<br />
2005 mit rund 9.000 Mitarbeitern einen<br />
Umsatz von rund 1 Milliarde Euro erwirtschaftet.<br />
Das komplette Produktprogramm<br />
umfasst Systeme der Energieverteilung,<br />
der Verbindungstechnik, des Kabelmanagements,<br />
Schalter und Steckdosen, Energie-,<br />
Zeit- und Komfortmanagement sowie drahtlose<br />
Alarm- und Sicherheitssysteme.<br />
Weitere Auskünfte:<br />
Hager Tehalit Vertriebs GmbH<br />
Presse-Service<br />
Zum Gunterstal, 66440 Blieskastel<br />
Michael Kasten, Helga Ermann<br />
Telefon 06842-945-5251<br />
www.hager.de<br />
94
KOCH-Skulptur vor<br />
dem Firmengebäude<br />
in Wadgassen.<br />
95<br />
Seit nunmehr 60 Jahren behaupten sich die<br />
großtechnischen Geräte, Komponenten und<br />
Anlagen aus dem Wadgasser Unternehmen<br />
erfolgreich im internationalen Wettbewerb.<br />
Technik aus dem Hause KOCH ist weltweit<br />
präsent: Von Venezuela über die Türkei bis<br />
nach Malaysia, Jordanien und Syrien reicht<br />
die Standortliste der jüngsten Großprojekte.<br />
In Peru baut KOCH derzeit den längsten Pipe<br />
Conveyor der Welt.<br />
Ein Erfolg, der nicht von ungefähr kommt.<br />
Hinter erfolgreichen Unternehmen stehen<br />
mutige Unternehmer, heißt es.<br />
Fördernde Mitglieder<br />
KOCH Transporttechnik GmbH<br />
60 Jahre erfolgreich im Internationalen Anlagenbau<br />
Bei KOCH ist es eine Unternehmerfamilie, die<br />
neben Mut auch immer wieder Pioniergeist,<br />
Weitblick und viel Engagement in das<br />
Unternehmen und seine Entwicklung einbringt:<br />
Angefangen bei Firmengründerin<br />
Emilie Koch, die 1945 als gerade 23jährige<br />
den Grundstein für das Unternehmen legt.<br />
Dann ihr Mann Karl Koch, der knapp zwei<br />
Jahre später in den Betrieb kommt und im<br />
Jahr 1957 mit Gründung der KOCH<br />
Manutention Mécanique in Saargemünd die<br />
internationale Ausrichtung festlegt. Bis zu<br />
seinem Tod im Jahr 1983 eröffnet er dem<br />
Unternehmen immer wieder neue Aktionsfelder:<br />
Förder- und Aufbereitungstechnik für<br />
die Rohstoffgewinnung wird ergänzt durch<br />
Geräte und Anlagen zum Rohstoff-Umschlag;<br />
schließlich baut KOCH komplette Industrieanlagen.<br />
Bereits recht früh erkennen Karl und Emilie<br />
Koch auch, dass zur erfolgreichen Entwicklung<br />
ihres Unternehmens die Führungsverantwortung<br />
nicht allein durch Familienmitglieder<br />
getragen werden sollte. 1980 wird<br />
Jacques Schwartz Partner in der Geschäftsleitung;<br />
bis zu seiner Pensionierung im Jahr<br />
2001 gibt er der KOCH Gruppe entscheidende<br />
Impulse. Heute sind es die Söhne Peter<br />
und Heiner Koch sowie Dieter W. Frank und<br />
Dr. Günter Schneider, die als Geschäftsführer<br />
die KOCH Gruppe mit dem gleichen<br />
Pioniergeist durch die Herausforderungen<br />
des internationalen Wettbewerbs navigieren.
Den Entwicklungsschwerpunkt für die kommenden<br />
Jahre setzt KOCH – neben den historisch<br />
gewachsenen Geschäftsfeldern Förderund<br />
Aufbereitungstechnik, individuelle Fertigung,<br />
Industrieanlagenbau sowie Walzwerktechnik<br />
– im Bereich Kraftwerksanlagen: von<br />
Planungs- und Finanzierungsdienstleistungen<br />
über die schlüsselfertige Errichtung bis<br />
hin zur Betriebsführung. Mit den Gas- und<br />
Dampf-Kraftwerken Tapada do Outeiro und<br />
Ribatejo, beide Portugal, sind die ersten<br />
Energiezentralen, an deren Erstellung KOCH<br />
maßgeblich beteiligt war, inzwischen in<br />
Betrieb. Aktuell realisiert KOCH gleich drei<br />
Kraftwerksprojekte in Syrien: die Erweiterung<br />
von zwei vorhandenen Anlagen von reinem<br />
Gas- auf Gas-und-Dampf-Betrieb sowie<br />
der komplette Neubau einer Energiezentrale<br />
mit 750 MW.<br />
KOCH Transporttechnik GmbH: Das sind<br />
heute mehr als 700 Mitarbeiter, die von 15<br />
Tochtergesellschaften, Repräsentanzen und<br />
Dependancen aus Kunden und Projekte in<br />
der ganzen Welt betreuen. Doch bei aller<br />
Internationalität schlägt das Herz des<br />
Unternehmens dort, wo alles begann: In<br />
Wadgassen und Saargemünd. Die KOCH<br />
Fertigung in Saargemünd ist mit ihrer<br />
Ausstattung zur Bearbeitung und Herstellung<br />
groß dimensionierter Stahlbauteile führend<br />
in der Region und darüber hinaus. Und auch<br />
Wadgassen ist nicht nur Verwaltungssitz<br />
für die gesamte Gruppe, sondern ebenso<br />
Produktionsstandort. Neben 450 Arbeitsplätzen<br />
bietet KOCH an beiden Standorten<br />
derzeit auch 30 jungen Menschen Ausbildungsmöglichkeiten<br />
in kaufmännischen und<br />
gewerblichen Berufen.<br />
Das Bekenntnis des Unternehmens zu<br />
Wadgassen als Verwaltungs- und Produktionsstandort<br />
wurde kürzlich auch von der<br />
Gemeinde gewürdigt: Im neuen Verkehrskreisel<br />
vor der Zufahrt zur Karl-Koch-Straße,<br />
dem Unternehmenssitz der KOCH Transporttechnik<br />
GmbH, werden Besucher jetzt von<br />
einem stilisierten „K“ begrüßt. Die 3 m hohe<br />
Edelstahl-Skulptur, für KOCH von dem<br />
Designer Harald Thoma aus Saarbrücken entworfen,<br />
hat in ihrer Anordnung auch symbolischen<br />
Charakter: Die im Gleichgewicht<br />
ruhenden 3 Segmente demonstrieren Stärke<br />
und Beständigkeit. Die durch die kreisförmige<br />
Anordnung entstehende Form steht zur<br />
Mitte hin für eine Bündelung der Unternehmenskräfte<br />
und nach oben für eine weltweite<br />
Öffnung – zukunftsweisend für die<br />
kommenden Jahre.<br />
GUD Kraftwerk in<br />
Ribatejo, Portugal<br />
96
Oben: Die Brennstoffzelle<br />
Nachtweide<br />
erzeugt Strom und<br />
Wärme.<br />
Unten: Das Solarhaus<br />
Ensheim nach dem<br />
RePowering mit höherem<br />
Wirkungsgrad.<br />
97<br />
Als Netzbetreiber, Versorgungs-,EntsorgungsundDienstleistungsgesellschaft<br />
haben sich<br />
die Saarbrücker Stadtwerke<br />
in den vergangenen<br />
Jahren neu positioniert.<br />
Mit ihrem Netzwerk<br />
versorgen sie die<br />
Region mit Strom, Gas,<br />
Fernwärme und Trinkwasser<br />
und schaffen<br />
durch Stadtreinigung<br />
und umweltbewusste<br />
Abfall- und Abwasserentsorgung<br />
für ihre<br />
Kunden ein lebenswertes<br />
Wohnumfeld.<br />
Das Unternehmensziel<br />
der Stadtwerke ist es,<br />
durch regionales Wachstum<br />
Synergien zu schaffen, aber auch durch<br />
Erschließung neuer Geschäftsfelder substanziell<br />
zu wachsen und sich als „Multi Utility“-<br />
Konzern mit industriellen Strukturen weiter<br />
zu entwickeln. In diesem Zusammenhang<br />
wurde das Leistungsspektrum der Saarbrücker<br />
Stadtwerke im April 2004 durch die<br />
Integration der Entsorgungsleistungen der<br />
Landeshauptstadt Saarbrücken grundlegend<br />
erweitert. Das Unternehmen übernimmt seither<br />
neben der Abwasserentsorgung auf dem<br />
Gebiet der Landeshauptstadt auch die Haus-<br />
Fördernde Mitglieder<br />
Stadtwerke Saarbrücken AG<br />
Innovation und ökologisches Engagement auf höchstem Niveau<br />
und Gewerbemüllentsorgung sowie die<br />
Stadtreinigung und den Winterdienst.<br />
Trinkwasser bester Qualität von den<br />
Saarbrücker Stadtwerken<br />
Darüber hinaus versorgen die Saarbrücker<br />
Stadtwerke über ihre Wasserwerke in<br />
Rentrisch und St. Arnual sowie aus den<br />
Wasserwerken Blickweiler und Wolfersheim<br />
die Landeshauptstadt Saarbrücken mit<br />
Trinkwasser bester Qualität.<br />
Über ihr Tochterunternehmen Wasserwerk<br />
Bliestal GmbH werden insgesamt 29 Stadtund<br />
Gemeindeteile im Saarpfalz-Kreis mit<br />
Trinkwasser beliefert. Dabei setzt es das ökologische<br />
Selbstverständnis des Unternehmens<br />
voraus, dass nur so viel Wasser gefördert<br />
wird, wie zur Bedarfsdeckung benötigt<br />
wird.<br />
Immer einen Schritt voraus…<br />
Seit Jahren setzt das saarländische Unternehmen<br />
bundesweit Maßstäbe, wenn es<br />
um die Umsetzung neuer technischer<br />
Standards und Entwicklungen geht. So<br />
verfügen die Saarbrücker Stadtwerke beispielsweise<br />
über eine der modernsten<br />
Netzleitstellen Deutschlands. Darüber hinaus<br />
sind sie auf dem Eschberg seit über 40<br />
Jahren erfolgreich mit dem dort etablierten<br />
Fernwärmekonzept.
Auch bei der Umsetzung gesetzlicher Rahmenbedingungen<br />
sind die Saarbrücker<br />
Stadtwerke an vorderster Front mit dabei. Als<br />
eine der ersten Stadtwerke waren sie „unbundelt“,<br />
das bedeutet, Produktion, Verteilung<br />
und Verkauf im Energiebereich wurden voneinander<br />
getrennt.<br />
Wirtschaftlich kompetent und<br />
ökologisch innovativ<br />
Wirtschaftliches Handeln im Einklang mit<br />
ökologischer Ausrichtung hat bei den<br />
Saarbrücker Stadtwerken höchste Priorität.<br />
Aus diesem Grund investiert das Unternehmen<br />
seit über 20 Jahren in innovative<br />
Zukunftsprojekte. So entstand z. B. im Jahr<br />
2004 das erste „Ein-Liter-Haus“ des Saarlandes.<br />
In einer mehrjährigen Testphase soll<br />
dort gezeigt werden, dass bei voller Nutzung<br />
nicht mehr Energie als das Äquivalent von<br />
einem Liter Heizöl pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche im Jahr verbraucht wird.<br />
Darüber hinaus sind die Stadtwerke unter<br />
anderem am Freisener Windpark beteiligt<br />
und investieren in zukunftweisende Photovoltaik-Anlagen<br />
sowie Wasserstoffprojekte.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der Saarbrücker<br />
Stadtwerke, Prof. Dr.-Ing. Franz Heinrich,<br />
betont: „Als zuverlässiger Dienstleister in der<br />
Region wollen wir heute Verantwortung für<br />
die Generationen von morgen übernehmen.<br />
Daher ist es für uns selbstverständlich, dass<br />
innovative, zukunftsweisende Technologien<br />
Eingang finden müssen in unsere<br />
Geschäftsfelder. Nur so kann ein nachhaltiger<br />
Beitrag zur Schonung der Umwelt und zur<br />
Gestaltung einer lebenswerten Zukunft<br />
geleistet werden.“<br />
Foto: Zentrale<br />
Netzleitstelle<br />
98
99<br />
<strong>VDI</strong>-Partner an der Saar seit 1871<br />
Wissensvermittlung<br />
bundesweit<br />
High Tech-Prüfverfahren<br />
Tech-Prüfverfahren<br />
Software, Datenschutz,<br />
Telekommunikation,<br />
IT-Security<br />
IT-Security<br />
Zertifizierungen<br />
Beratung<br />
Expertise und Innovationen<br />
aus dem Saarland<br />
TÜV Saarland-Unternehmensgruppe<br />
Am TÜV 1, 66280 Sulzbach/Saar<br />
Tel. 0 68 97/5 06-0 E-mail info@tuev-saar.de<br />
Fax 0 68 97/5 06-1 02 Internet www.tuev-saar.de<br />
Fördernde Mitglieder<br />
TÜV Saarland Unternehmensgruppe<br />
����
Förderpreis des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />
Der <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. vergibt seit<br />
1999 jährlich im Frühjahr Förderpreise für<br />
herausragende Diplomarbeiten des Vorjahres<br />
an der Universität des Saarlandes in den<br />
Fachrichtungen<br />
Informatik oder Elektrotechnik<br />
Werkstoffwissenschaften<br />
Produktionstechnik<br />
(ehem. Konstruktions- und Fertigungstechnik)<br />
und seit 2004 an der Hochschule für Technik<br />
und Wirtschaft in den Studiengängen<br />
Maschinenbau<br />
Mechatronik/Sensortechnik<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Die Förderpreise, die bis 2001 mit jeweils<br />
1.000,– DM prämiert wurden, sind seit 2002<br />
mit je 500,- € dotiert.<br />
Der <strong>VDI</strong> BV Saar bittet die Fachrichtungen,<br />
jeweils drei Diplomarbeiten vorzuschlagen.<br />
Aus diesen Vorschlägen wählt dann der<br />
Vorstand des <strong>VDI</strong> BV Saar die Preisträger<br />
eines jeden Faches aus.<br />
Die Preise werden auf der jeweiligen Jahresmitgliederversammlung<br />
überreicht.<br />
Preisträger 2006<br />
Universität des Saarlandes<br />
Fachrichtung System- und Elektrotechnik<br />
Armin Sossong „Untersuchungen zur schnellen<br />
Detektion und Identifikation von Gasen nach<br />
Einschalten von Halbleiter-Gassensoren“<br />
Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />
Wolfgang Schäf „Lokale Wechselwirkung<br />
von kurzen Rissen mit Korngrenzen“<br />
Fachrichtung Produktionstechnik<br />
Marco Müller „Erarbeitung eines neuen Konzeptes<br />
zur Dokumentation von Prozessdaten im Schnittstellenbereich<br />
zwischen digitaler Entwicklung und Planung“<br />
Die Preisträger 2006<br />
100
101<br />
Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />
Studiengang Maschinenbau<br />
Denis Roth „Concept development and design of a<br />
standardized fixture considering the example of a<br />
modular robotic welding cell“<br />
Studiengang Sensor- und Feinwerktechnik:<br />
Peter Frey „Untersuchung zur Herstellung<br />
von metallhaltigen Kohlenwasserstoffschichten für<br />
sensorische Anwendungen“<br />
Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen:<br />
Christian Wendel „MAN Nutzfahrzeuge<br />
Navigator: Vom internen Systemaudit zu einer effektiven<br />
Unternehmensbewertung“<br />
Preisträger 2005<br />
Universität des Saarlandes<br />
Fachrichtung Informatik<br />
Martin Fuchs „Reflectance of Human Faces:<br />
Image-Based Measurement and Modeling“<br />
Fachrichtung Elektrotechnik:<br />
Thomas Kiefer „Nichtlinearer Reglerentwurf<br />
für den Laborversuch Helikopter“<br />
Fachrichtung Werkstoffwissenschaften:<br />
Anke Kastler „Untersuchungsmethoden zur in-situ<br />
Charakterisierung der elektrophoretischen Abscheidung“<br />
Fachrichtung Produktionstechnik<br />
Jens Kiefer „Erarbeitung einer digitalen Planungsmethodik<br />
für den Bereich Rohbau im Geschäftsbereich<br />
Nutzfahrzeuge“<br />
EEIGM – Ecole Européenne d’Ingénieurs<br />
en Génie des Matériaux<br />
Eva Hemmer „Molekulare Synthesewege<br />
für nanoskalige MgAl2O4-Schichten und<br />
-Pulver und deren Charakterisierung“<br />
Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />
Studiengang Maschinenbau<br />
Frank Hubertus „Systemtechnische Analyse und<br />
konstruktive Entwicklung von Zwischenantrieben für<br />
PipeConveyor Anlagen“<br />
Gerhard Heiduczek „Palettenmodularisierung /<br />
Erarbeitung von Wiederholteilen“<br />
Studiengang Mechatronik/Sensortechnik<br />
Eyliene Schunack „Entwicklung eines<br />
Versuchsträgers mit optischen Messverfahren zur<br />
dreidimensionalen, makroskopischen Visualisierung<br />
und Qualifizierung von instationären<br />
Kraftstoffsprühstrahlen“<br />
Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Tanja Bermann „Optimierung des Lieferantenmanagementsystems<br />
eines Automobilzulieferers<br />
(Decoma-Germany, Werk Decorate)“<br />
Wolfgang Anton „Analyse und Optimierung der<br />
Fertigungssteuerung zweier aufeinanderfolgender<br />
Produktionsstufen eines Automobilzulieferers mit einer<br />
hohen Anzahl an Teile- und Farbvarianten.“
Preisträger 2004<br />
Universität des Saarlandes<br />
Fachrichtung Informatik<br />
Guido Tack „Linearisation, Minimisation and<br />
Transformation of Data Graphs with Transients“<br />
Fachrichtung Elektrotechnik<br />
Thorsten Steinmetz „Nichtlineare elektromagnetische<br />
Feldsimulation mittels der Finite-<br />
Elemente-Methode“<br />
Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />
Dominik Bruch „Entwicklung einer Legierung auf<br />
AlTiCr-Basis zur Herstellung leichter Bremsscheiben“<br />
Fachrichtung Produktionstechnik<br />
Jochen Ames „Entwicklung einer Strategie<br />
zur Herstellung steiler Zargen durch inkrementelle<br />
Blechumformung (IBU)“<br />
Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />
Studiengang Maschinenbau<br />
Andreas Barth „Inline Laser Inspection: An Aid to<br />
Improve Closure Setting in the Automotive Industry“<br />
Achim Pfeifer „Weiterentwicklung und Modifizierung<br />
einer mobilen Schweißkantenfräsmaschine von<br />
der handwerklichen Tauglichkeit zur industriellen<br />
Serienreife“<br />
Studiengang Mechatronik/Sensortechnik<br />
Markus Schmitt „Untersuchung von<br />
elektrisch leitenden keramischen Dünnschichten für<br />
Dehnungsmessstreifen“<br />
Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Markus Müller „Optimierung der Transportlogistik<br />
im Konzernverbund der Fresenius Medical Care AG<br />
durch Einsatz und Steuerung von Doppelstocktrailern“<br />
Preisträger 2003<br />
Universität des Saarlandes<br />
Fachrichtung Informatik:<br />
Joachim Reichel „Optimale Hüllkörper<br />
für Objekte mit gekrümmten Flächen“<br />
Fachrichtung Elektrotechnik<br />
Michael Ressing „Entwicklung einer<br />
Benutzeroberfläche mit LAbVIEW für einen<br />
automatisierten Großsignalmessplatz“<br />
Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />
Manfred Spraul „Prozessintegrierte Ultraschallprüfung<br />
beim Widerstandspunktschweißen“<br />
Markus Bambach „Bestimmung und<br />
Implementierung eines elastisch-plastischen<br />
Materialgesetzes für Voronoi-Mosaike“<br />
102
103<br />
Fachrichtung Konstruktions- und<br />
Fertigungstechnik:<br />
Christian Zenner „Untersuchung der<br />
Kopplungsmöglichkeiten zwischen<br />
Prozessplanung und Ablaufsimulation<br />
in der Automobilindustrie“<br />
Preisträger 2002<br />
Universität des Saarlandes<br />
Fachrichtung Informatik<br />
Michael Backes „Neue zahlentheoretische<br />
Annahmen in der Kryptographie“<br />
Fachrichtung Elektrotechnik<br />
Andreas Klockner „Entwicklung, Aufbau und<br />
Validierung eines Trenngrenzenerfassungssystems<br />
zur maschinellen Blutkomponentengewinnung“<br />
Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />
Carsten Wehlack „Möglichkeiten von IR-Spektroskopie<br />
und Spektrensimulation für die Untersuchung<br />
dünner Epoxidklebstoffschichten auf Alu-Substraten“<br />
Fachrichtung Konstruktions- und<br />
Fertigungstechnik<br />
Nikolaus Fischer „Entwurf und simulationsbasierte<br />
Erprobung eines Versorgungsmodells für die<br />
Ersatzteillogistik im Luftverkehr“<br />
Andreas Betz „Objektorientierte Modellierung<br />
einer homokinetischen Lenkerkupplung mit dem<br />
Modelliersystem Ligo“<br />
Preisträger 2001<br />
Universität des Saarlandes<br />
Fachrichtung Informatik<br />
Ammar Al Kassar „Entwicklung und<br />
Implementierung eines Entschlüsselungssystems für<br />
den ISDN-Basisanschluss (Software-Aspekte)“<br />
Fachrichtung Elektrotechnik<br />
Christian Peter Hack „Entwurf eines verlustarmen<br />
Operationsverstärkers für einen zeitkontinuierlichen<br />
1,5-Volt Sigma-Delta-A/D Wandler“<br />
Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />
Mark Hein „Mechanische Anisotropie von<br />
AlMgSi1 im Bereich kl. plastischer Formänderungen –<br />
Experimente zur Modellierung“<br />
Torsten Recktenwald „Bionisch<br />
motivierte Oberflächenstrukturierung“<br />
Fachrichtung Konstruktions- und<br />
Fertigungstechnik<br />
Michael Johannes Steinbach „Konstruktion<br />
eines Trimarans mit neuartiger Mastabstützung“
Preisträger 2000<br />
Universität des Saarlandes<br />
Fachbereich Informatik<br />
Christian Mähler „Intelligente<br />
Suche in Werkstoffdatenbanken“<br />
Fachbereich Elektrotechnik<br />
Maurits Ortmanns „Direkte Detektion<br />
hybridisierter DANN auf der Oberfläche<br />
mikroelektronischer Chips“<br />
Fachbereich Werkstoffwissenschaften<br />
Dirk Velten „Herstellung von Titandioxid-Schichten<br />
auf Titanwerkstoffen mit Hilfe der thermischen und<br />
anodischen Oxidation sowie durch den Sol-Gel-Prozess<br />
und deren Charakterisierung“<br />
Fachbereich Konstruktions- und<br />
Fertigungstechnik<br />
Christina Franke „Automatische Generierung von<br />
Simulationsmodellen in der Produktionslogistik“<br />
Preisträger 1999<br />
Universität des Saarlandes<br />
Fachbereich Informatik<br />
Daniel Kästner „Instruktionsanordnung und Registerallokation<br />
auf der Basis von ganzzahliger linearer<br />
Optimierung f.d. digit. Signalprozessor ADSP-2106x“<br />
Fachbereich Elektrotechnik<br />
Michael Schwan „Estimation der Läufertemperatur<br />
einer Asynchronmaschine aus gemessenen Größen“<br />
Fachbereich Werkstoffwissenschaften<br />
Jens Püschel „Einfluss inelastischer Vorverformung<br />
auf das zyklische Kriechverhalten (ratchetting) von<br />
AlMgSi1 und XCrNi18.10“<br />
Fachbereich Konstruktions- und<br />
Fertigungstechnik:<br />
Martin Gaebges „Untersuchung der Funktionalität<br />
des Topologieoptimierungsprogramms OptiStruct<br />
sowie dessen Einsatzmöglichkeiten in der industriellen<br />
Praxis“<br />
104
Vorderseite der<br />
Ehrenplakette<br />
bzw. -medaille<br />
Rückseite der<br />
Ehrenplakette<br />
bzw. -medaille<br />
105<br />
Geehrte Mitglieder<br />
Nachstehenden Mitgliedern wurde vom <strong>VDI</strong> BV-Saar<br />
die Ehrenmedaille bzw. Ehrenplakette des <strong>VDI</strong> verliehen:<br />
des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />
Aichelen, Wilhelm, Prof. Dipl.-Ing. 1977 Ehrenmedaille<br />
Althoff, Jürgen, Prof. Dr.-Ing. 2003 Ehrenmedaille<br />
Ballat, Karl-Heinz, Dipl.-Ing. 1995 Ehrenplakette<br />
Bley, Helmut, Prof. Dr.-Ing. 2003 Ehrenplakette<br />
Colbus, Jakob, Prof. Dr.-Ing. 1977 Ehrenmedaille<br />
Frenger, Friedrich, Obering. Ing. (grad.) 1975 Ehrenplakette<br />
Gard, Josef, Ing. (grad.) 1977 Ehrenmedaille<br />
Hochstrate, Helmut, Dipl.-Ing. 1977 Ehrenmedaille<br />
Hochstrate, Helmut, Dipl.-Ing. 1975 Ehrenplakette<br />
Hommens, Hans, Obering. 1977 Ehrenplakette<br />
Huber, Rudolf, Ing. (grad.) 1977 Ehrenplakette<br />
Häfner, Albert, Dipl.-Ing. 1982 Ehrenplakette<br />
Jung, André, Dipl.-Ing. ENSEH Toulouse (F) 1992 Ehrenmedaille<br />
Klasen, Rudolf A., Dipl.-Ing. 1993 Ehrenmedaille<br />
Kraemer, Heinrich, Dipl.-Ing. 1993 Ehrenplakette<br />
Krüger, Wolfgang Carl, Dipl.-Ing. 1995 Ehrenplakette<br />
Pasterkamp, Bernd, Dipl.-Ing. 1996 Ehrenplakette<br />
Peter, Wilhelm, Prof. Dipl.-Ing. 1977 Ehrenplakette<br />
Reinecke, Karl, Dipl.-Ing. (FH) 1993 Ehrenplakette<br />
Rott, Karl Heinz, Dipl.-Ing. 1995 Ehrenplakette<br />
Ruppenthal, Karl, Ing. (grad.) 1977 Ehrenplakette<br />
Schneider, Karl Heinz, Prof. Dipl.-Ing. 1987 Ehrenmedaille<br />
Schuhmann, Karl-Josef, Dipl.-Ing. 1993 Ehrenplakette<br />
Trutschler, Hans Wilhelm, Dipl.-Ing. 1985 Ehrenplakette<br />
Wagener, Jean-Pierre, Dipl. Forst-Ing. (LUX) 1992 Ehrenmedaille
Wie wird man Ingenieur<br />
in Deutschland, Frankreich, Luxemburg?<br />
Heute und in der Zukunft<br />
Der 19. Juni 1999 stellt einen drastischen<br />
Einschnitt des politischen und gesellschaftlichen<br />
Selbstverständnisses der Europäischen<br />
Union dar – zumindest im Bereich der Bildungspolitik.<br />
An diesem Tag unterzeichnen<br />
29 Mitgliedsstaaten der (erweiterten) Union<br />
die sogenannte „Bologna Declaration“, die<br />
den Weg zu einem einheitlichen und innerhalb<br />
der Union in bezug auf die Ausbildungsinhalte<br />
gleichwertigen Hochschul-Bildungssystem<br />
ebnet. Der Ansatz macht Sinn. Denn<br />
wenn bisher ein EU-Länder übergreifender<br />
Studentenaustausch oftmals daran scheiterte,<br />
dass z. B. die im Gastland erbrachten Hochschulleisten<br />
im Mutterland nicht anerkannt<br />
und somit wertvolle Lebens- und Studienzeit<br />
zumindest hinsichtlich dokumentierter Leistungen<br />
„nutzlos“ verpufften, ist mit dem<br />
Bologna Prozess der richtige Weg eingeschlagen<br />
worden. Schlagwortartig bedeutet<br />
„Bologna“ die <strong>Verein</strong>heitlichung von Lehrund<br />
Prüfungsinhalten, die Einführung eines<br />
Prüfungsleistungs-Kreditsystems (ECTS), der<br />
Austausch von Studierenden und Lehrkräften<br />
sowie die Anerkennung der Abschlüsse in<br />
allen (assoziierten) Ländern der Europäischen<br />
Union.<br />
Im Rahmen der deutschen Präsidentschaft<br />
des <strong>VDI</strong> in der Föderation der Ingenieurverbände<br />
Saar-Lor-Lux (FDI), hat sich die<br />
Arbeitsgruppe die Aufgabe gestellt, die<br />
aktuelle Ausbildung von <strong>Ingenieure</strong>n in<br />
Deutschland, Frankreich und Luxemburg<br />
vergleichend gegenüber zu stellen und weiter<br />
die Auswirkungen von „Bologna“ auf die<br />
Bildungslandschaft dieser Länder zu hinterfragen.<br />
Die vielbeachteten Ergebnisse dieser<br />
Untersuchung werden im Februar 2003 im<br />
Schengener Schloss in Luxemburg der Öffentlichkeit<br />
im Rahmen einer Podiumsdiskussion<br />
präsentiert und über die beteiligten Ingenieurverbände<br />
<strong>VDI</strong>, URIS und ALI allen interessierten<br />
zugänglich gemacht.<br />
Allgemeingültiges<br />
Die Bezeichnungen „Ingenieur“ oder „Ingenieurin“<br />
sind in der Bundesrepublik<br />
Deutschland durch Ingenieurgesetze der<br />
Bundesländer geschützte Begriffe. Voraussetzung<br />
zum Erlangen der Berufsbezeichnung<br />
ist ein nach Studium und nach Ablegen<br />
der Diplomprüfung erreichter akademischer<br />
Grad wie „Diplom-Ingenieur“, „Diplom-Ingenieur<br />
(FH)“, „Diplom-Ingenieur (BA)“ oder<br />
gleichwertiges. Die Gleichwertigkeit gilt<br />
beispielsweise für die Abschlüsse „Bachelor“<br />
und „Master“ in Ingenieursdisziplinen, die in<br />
einem anderen Land erreicht werden.<br />
„Ingénieur“ ist hingegen ein in der Französischen<br />
Republik nicht geschützter Begriff.<br />
Geschützt sind aber die Titel „Ingénieur<br />
Diplomé“ bezogen auf die verleihenden<br />
Ingenieur-Schulen, welche in einem 6-jährigen<br />
Rhythmus zuvor durch die „Commission<br />
des Titres“ des Bildungsministeriums aner-<br />
106
107<br />
kannt werden müssen. Weiter existiert das<br />
französische Ingenieurregister, das Répertoire,<br />
in das folgendes eingetragen werden<br />
kann:<br />
■ ID = Ingénieur Diplomé (auch die<br />
„par l’état“)<br />
■ IRS = Ingénieur Reconnu Scientifique<br />
(entsprechend DESS, DEA)<br />
■ IR = Ingénieur Reconnu (die durch die<br />
Kommission anerkannt sind)<br />
Die beiden letztgenannten sind keine Titel,<br />
sondern Anerkennungen.<br />
Ähnlich wie in der Bundesrepublik Deutschland<br />
verhält es sich im Großherzogtum<br />
Luxemburg: Hier ist der Begriff, „Ingénieur“<br />
ein durch ein Gesetz vom 17.06.1963 geschützter<br />
Begriff. Voraussetzung ist der<br />
Erwerb eines durch das Hochschulministerium<br />
anerkannten Diploms sowie die<br />
Eintragung in das Luxemburgische Hochschulregister.<br />
Die Diplome einer Fachhochschule oder vergleichbares<br />
können in das Hochschulregister<br />
eingetragen werden, die Inhaber sind aber<br />
keine „<strong>Ingenieure</strong>“ im Sinne des Gesetzes.<br />
Die schulischen Voraussetzungen<br />
In der Bundesrepublik Deutschland werden<br />
zwei Hochschulzugangsberechtigungen unterschieden:<br />
■ Die Fachhochschulreife ist die Zugangsberechtigung<br />
zur Berufsakademie und<br />
Fachhochschule. Diese wird nach zwölf<br />
Jahren Oberschule bzw. nach einer Berufsausbildung<br />
und anschließender Meisterschule<br />
(Prädikatsexamen notwendig)<br />
erreicht.<br />
■ Die Allgemeine Hochschulreife ist Zugangsberechtigung<br />
zu allen Hochschulen,<br />
die erreicht wird nach 13 (12) Jahren<br />
Gymnasium (abhängig vom Bundesland)<br />
bzw. nach dem erfolgreichen Abschluss<br />
eines Fachhochschulstudiums.<br />
In Frankreich stammen alle Ingenieurdiplome<br />
aus einer ähnlichen Ausbildung, die<br />
auf unterschiedlichen Wegen erreicht werden<br />
kann:<br />
■ Die Allgemeine Hochschulreife wird nach<br />
12 Jahren Schule erreicht, wobei die letzten<br />
6 Jahre im Lyceum mit Abschluss durch<br />
ein „Baccalauréat“ absolviert werden.<br />
■ Die Zugangsberechtigung zu allen Ingenieur-Hochschulen<br />
erfolgt dann über das<br />
Baccalauréat und entweder<br />
a) einer anschließenden Grundausbildung<br />
von zwei Jahren meistens im Lyceum<br />
(Classes Préparatoires) oder zwei Jahren<br />
auf der Universität mit den Abschlüssen<br />
DEUG, DUT oder BTS. Der abschließende<br />
„Concours“ (Aufnahmeprüfung im<br />
Ausleseverfahren) entscheidet über die<br />
Zulassung zur Hochschule oder<br />
b) alternativ erfolgt der Zugang über den<br />
Nachweis einer „ausreichenden“ Berufserfahrung,<br />
über deren Wertigkeit die<br />
Ingenieur-Schule entscheidet.<br />
Im Großherzogtum Luxemburg ist die<br />
Zugangsberechtigung zur ersten Stufe generell<br />
ein Sekundarstudienabschlussdiplom<br />
(Gymnasium oder technisches Lyzeum).<br />
Zugangsberechtigung zur zweiten und dritten<br />
Stufe ist ein Abschlussdiplom der vorhergehenden<br />
Stufe oder ein gleichwertiges<br />
Diplom.
Die bisherige Ingenieurausbildung<br />
in Deutschland<br />
■ Das fünf- bis sechsjährige Studium an<br />
Universitäten, Technischen Hochschulen<br />
und Gesamthochschulen (U, TH, GH)<br />
betont den Wissenschafts- und Forschungsbereich<br />
unter Einbezug praktischer<br />
Anwendungen. Es befähigt die<br />
Studierenden zur Erforschung von Phänomenen<br />
und zur Entwicklung neuer wissenschaftlicher<br />
Grundlagen, Methoden und<br />
Werkzeuge. Ausschließliche Möglichkeit<br />
zur anschließenden Promotion.<br />
■ Das vier- bis fünfjährige Studium an Fachhochschulen<br />
(FH) und Gesamthochschulen<br />
zeichnet sich durch vergleichsweise straffe<br />
Organisation von Studium und Prüfungen<br />
und integrierte Praxissemester aus. Das<br />
Grafik 1: Bisherige Ingenieurausbildung in Deutschland<br />
Nachschulische Zeit in Jahren<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Berufsakademie Gesamthochschule /<br />
Fachhochschule<br />
Diplom-<br />
Ingenieur<br />
(BA)<br />
50 % Theorie<br />
50 % Praxis<br />
zur Weiterqualifikation<br />
einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />
Studium soll zum Einsatz und zur Fortentwicklung<br />
bewährter Methoden, Verfahren<br />
und Technologien bei der Entwicklung,<br />
Fertigung und beim Vertrieb technischer<br />
Produkte befähigen.<br />
■ Die dreijährige Ausbildung an einer<br />
Berufsakademie (BA) ist eine Mischung<br />
aus Berufsausbildung und Studium. Hier<br />
wird jeweils zur Hälfte praxisorientiert in<br />
einem Industriebetrieb und theoretisch an<br />
der Berufsakademie ausgebildet. Die<br />
Absolventen haben eine enge Bindung an<br />
ihren Ausbildungsbetrieb, die Ausbildung<br />
ist bezahlt und der Einstieg in die Praxis<br />
ist zügig gewährleistet.<br />
Die nachstehende Grafik (1)<br />
illustriert diese Zusammenhänge.<br />
Diplom-<br />
Ingenieur<br />
(FH)<br />
50 % Theorie<br />
50 % Praxis<br />
besondere<br />
Leistungen<br />
zur Weiterqualifikation<br />
Universität /<br />
Gesamthochschule<br />
Dr.-Ing.<br />
Promotion<br />
Diplom-<br />
Ingenieur<br />
50 % Theorie<br />
50 % Praxis<br />
108
109<br />
Die zukünftige Ingenieurausbildung<br />
in Deutschland<br />
■ Umsetzung der „Bologna Deklaration“<br />
bis 2010:<br />
- Einführung eines Systems leicht verständlicher<br />
und vergleichbarer Abschlüsse,<br />
das sich im wesentlichen auf<br />
zwei berufsqualifizierende Hauptzyklen<br />
stützt:<br />
1. Stufe: Bachelor<br />
2. Stufe: Master<br />
- Einführung eines Leistungspunktesystems<br />
– ähnlich dem ECTS –<br />
- Förderung der Mobilität innerhalb<br />
Europas<br />
- Förderung der europäischen Zusammenarbeit<br />
bei der Qualitätssicherung<br />
- Förderung der erforderlichen europäischen<br />
Dimensionen im Hochschulbereich<br />
■ Die einstufigen berufsqualifizierenden<br />
spezifischen Diplomstudiengänge an Universitäten,<br />
Fachhochschulen und Berufsakademien<br />
werden (zumindest kurz- bis<br />
mittelfristig) erhalten bleiben.<br />
■ Die neuen berufsqualifizierenden Abschlüsse<br />
„Bachelor of Science/Engineering“<br />
und „Master of Science/Engineering“<br />
sind innerhalb der Ingenieurgesetze<br />
anerkannt.<br />
■ Das „Diploma Supplement“ gibt als Zusatz<br />
zu Zeugnissen oder Urkunden über akademische<br />
Abschlüsse und Grade in einer<br />
standardisierten englischsprachigen Form<br />
ergänzende Informationen über Studieninhalte,<br />
Studienverlauf, die mit dem<br />
Abschluss erworbenen akademischen und<br />
beruflichen Qualifikationen und über die<br />
verleihende Hochschule.<br />
■ Die schulischen Zugangsvoraussetzungen<br />
zu den jeweiligen Hochschularten bleiben<br />
erhalten.<br />
■ Das drei- bis vierjährige Bachelor-Studium<br />
an Universitäten, Gesamthochschulen und<br />
Fachhochschulen ist modular aufgebaut und<br />
teilt Prüfungsleistungen auf Basis eines<br />
Punktesystems zu. Das Studium kann eher<br />
anwendungsorientiert (Abschluss Bachelor<br />
of Engineering – B. Eng.) oder theorieorientiert<br />
(Abschluss mit Bachelor of Science - B.<br />
Sc.) angelegt sein. Es stellt den ersten<br />
berufsqualifizierenden Abschluss dar.<br />
■ Basierend auf dem Bachelor-Grad kann die<br />
zweite Stufe als ein- bis max. zweijährige<br />
Weiterqualifikation zum Master an Universitäten,<br />
Gesamthochschulen und Fachhochschulen<br />
erfolgen. Dieses Studium ist<br />
ähnlich dem Bachelor-Studiengang angelegt.<br />
Die erreichbaren Abschlüsse sind der<br />
Master of Engineering (M. Eng.) bzw. der<br />
Master of Science (M. Sc.). Der Master<br />
berechtigt zur Promotion.<br />
■ Bachelor- und Masterstudiengänge sowie<br />
Diplomstudiengänge sind eigenständige<br />
Studiengänge, für deren Abschlüsse<br />
jeweils nur ein Grad verliehen werden<br />
kann. Bachelor- und Mastergrade können<br />
somit nicht mit Abschluss eines Diplomstudiengangs<br />
verliehen werden und<br />
umgekehrt. Möglich sind Gleichwertigkeitsbescheinigungen.<br />
■ Diplomabschlüsse an Universitäten und<br />
gleichgestellten Hochschulen entsprechen<br />
dem Master.<br />
■ Das Diplom (FH) entspricht im internationalen<br />
Vergleich dem vierjährigen<br />
Bachelor-Grad.
■ Dem Diplom (BA) wird im internationalen<br />
Vergleich nichts entsprechendes zugeordnet.<br />
Grafik 2: Zukünftige Ingenieurausbildung in Deutschland<br />
Nachschulische Zeit in Jahren<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Berufsakademie<br />
Diplom-<br />
Ingenieur<br />
(BA)<br />
- -<br />
50 % Theorie<br />
50 % Praxis<br />
Gesamthochschule /<br />
Fachhochschule<br />
Diplom-<br />
Ingenieur<br />
(FH)<br />
- -<br />
100 % Theorie<br />
mit Praktikum<br />
mit Praxissemester<br />
Bachelor<br />
(B.Eng./<br />
B.Sc.)<br />
einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />
zweiphasiges Graduierungssystem (Bachelor/Master)<br />
- -<br />
Theorie- und<br />
Praxisanteile<br />
hochschulabhängig<br />
Die nachstehende Grafik (2)<br />
illustriert diese Zusammenhänge.<br />
BOLOGNA<br />
Master<br />
(M.Eng./<br />
M.Sc.)<br />
- -<br />
Theorie- und<br />
Praxisanteile<br />
zur Weiterqualifikation<br />
Universität /<br />
Gesamthochschule<br />
Bachelor<br />
(B.Eng./<br />
B.Sc.)<br />
- -<br />
Theorie- und<br />
Praxisanteile<br />
hochschulabhängig<br />
Dr.-Ing<br />
Promotion<br />
Diplom-<br />
Ingenieur<br />
100 % Theorie<br />
mit Praktikum<br />
110
111<br />
Die bisherige Ingenieurausbildung<br />
in Frankreich<br />
Das fünfjährige Studium an einer französischen<br />
Ingenieur-Schule enthält die folgenden<br />
Schwerpunkte:<br />
■ Technologie:<br />
- vertiefter Unterricht in<br />
Grundlagenwissenschaften<br />
- fundierte Ausbildung in den Themengebieten<br />
des speziell angestrebten<br />
Fachgebietes<br />
- erste Forschungserfahrung<br />
Grafik 3: Bisherige Ingenieurausbildung in Frankreich<br />
Nachschulische Zeit in Jahren<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Baccalauréat<br />
Université Ecole<br />
d’Ingénieur<br />
Docteur<br />
Promotion<br />
DESS-DEA<br />
Maitise<br />
Licence<br />
DEUG<br />
Concours<br />
Ingénieur<br />
Diplomatique<br />
- -<br />
Cursus<br />
Ingénieur<br />
Concours<br />
Classes<br />
préparatioires<br />
Université<br />
Technologique<br />
■ Menschenführung /Kostenmanagement:<br />
- Vermittlung allgemeinen Wissens<br />
für die betriebliche Praxis<br />
Der Studiengang wird mit einer Diplomarbeit<br />
über ein komplexes ingenieurwissenschaftliches<br />
Problem abgeschlossen.<br />
Die durchaus komplexen Zusammenhänge<br />
zur bisherigen Ingenieurausbildung zeigt<br />
anschaulich das Grafik 3 auf dieser Seite:<br />
Lycée<br />
Professionelle /<br />
Technique<br />
DUT BTS<br />
Berufsausbildung<br />
Expérience<br />
professionnelle<br />
einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />
DEUG: Diplôme d’Etudes Universitaires Générales; DESS: Diplôme d’Etudes Scientifiques Supérieures; DEA: Diplôme<br />
d’Etudes Approfondies; DUT: Diplôme Universitaire Technologique; BTS: Brevet de Technicien Supérior
Die zukünftige Ingenieurausbildung<br />
in Frankreich<br />
Hinsichtlich der Bologna-Deklaration wird<br />
sich an der Ausbildung zum Ingénieur<br />
Diplomé selbst nicht viel ändern. Die übrigen<br />
technischen Ausbildungen passen das<br />
Niveau an die Anforderungen eines Bachelor-<br />
Abschlusses an (+1 Jahr Studium). Mit<br />
diesem und anschließendem bestandenen<br />
Concours (genaue Inhalte und das Verfahren<br />
sind noch unklar) ist die Weiterqualifikation<br />
an einer Ingenieurschule möglich.<br />
Grafik 4: Zukünftige Ingenieurausbildung in Frankreich<br />
Nachschulische Zeit in Jahren<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Baccalauréat<br />
Université Ecole<br />
d’Ingénieur<br />
Docteur<br />
Promotion<br />
DESS/DEA<br />
DNM<br />
Maitise<br />
Licence<br />
Decret<br />
Bachelor<br />
DEUG<br />
Concours<br />
Ingénieur<br />
Diplomatique<br />
DNM<br />
- -<br />
Cursus<br />
Ingénieur<br />
Concours<br />
Classes<br />
préparatioires<br />
einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />
Den Absolventen einer Ingenieurschule wird<br />
zusätzlich zu dem klassischen Diplôme das<br />
Diplôme National de Master (DNM) – gleichwertig<br />
mit dem „Bologna-Master“ – verliehen.<br />
Die Studenten können ein DNM erhalten,<br />
ohne zuvor gesondert ein Bachelor-Titel<br />
erreicht zu haben.<br />
Ob der Titel „License“ ebenso automatisch<br />
den „Bachelor“ bedingt, ist noch nicht<br />
abschließend geklärt, aber sehr wahrscheinlich.<br />
Université<br />
Technologique<br />
DEUG: Diplôme d’Etudes Universitaires Générales; DESS: Diplôme d’Etudes Scientifiques Supérieures; DEA: Diplôme<br />
d’Etudes Approfondies; DUT: Diplôme Universitaire Technologique; BTS: Brevet de Technicien Supérior<br />
DUT<br />
Decret<br />
Bachelor<br />
Lycée<br />
Professionelle /<br />
Technique<br />
BTS<br />
Decret<br />
Bachelor<br />
zweiphasiges Graduierungssystem (Bachelor/Master)<br />
Berufsausbildung<br />
Expérience<br />
professionnelle<br />
112
113<br />
Die bisherige Ingenieurausbildung<br />
in Luxemburg<br />
Das Studium der Ingenieurwissenschaften ist<br />
in Luxemburg selbst nur an der Fachhochschule<br />
Institut Supérieur de Technologie<br />
(IST) möglich. Der verliehene Titel ist der<br />
„Ingénieur Industriel“ und ist als solcher im<br />
Hochschulregister eingetragen.<br />
Universitäre Ingenieur-Diplome werden ausschließlich<br />
an ausländischen Hochschulen<br />
verliehen. Die Anerkennung dieser Abschlüsse<br />
muss beim Ministerium beantragt<br />
werden.<br />
Grafik 5: Zukünftige Ingenieurausbildung<br />
in Luxemburg<br />
Nachschulische Zeit in Jahren<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Ingénieur<br />
Industriel<br />
Master<br />
(berufsqualifizierend)<br />
Bachelor<br />
(berufsqualifizierend)<br />
einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />
Die zukünftige Ingenieurausbildung<br />
in Luxemburg<br />
■ Das Studium der Ingenieurwissenschaften<br />
in Luxemburg ist seit neuem an der<br />
Universität Luxemburg möglich. Die<br />
Fachhochschule IST ist dabei in die<br />
Universität integriert.<br />
■ Wichtige Aspekte der Uni Luxemburg sind:<br />
- das europäische Punktesystem (ECTS),<br />
- die Förderung der Mobilität (ein Student<br />
an der Uni Luxemburg soll einen Teil<br />
seines Studiums an einer anderen<br />
Universität in Europa absolvieren)<br />
- die Mehrsprachigkeit (Französisch,<br />
Deutsch und Englisch)<br />
■ Der Wechsel beispielsweise von einem<br />
berufsqualifizierenden Studium zu einem<br />
akademischen Studium ist unter gewissen<br />
(bisher noch nicht festgelegten) Voraussetzungen<br />
möglich.<br />
■ Das Universitäts-Ingenieur-Diplom entspricht<br />
dem akademischen Master.<br />
Universität Luxemburg<br />
?<br />
?<br />
Master<br />
(akademisch)<br />
Bachelor<br />
(akademisch)<br />
Diplom-<br />
Ingenieur<br />
(ausländischer<br />
Universitäten)<br />
zweiphasiges Graduierungssystem (Bachelor/Master)
Wissenschaftliche Ausbildung im Vergleich: Bologna vs. Alt<br />
In der folgenden Grafik sind den Bologna-Abschlüssen die entsprechenden derzeitigen Ausbildungsniveaus<br />
in Deutschland, Frankreich und Luxemburg gegenübergestellt. Gleiche Ebene<br />
bedeutet etwa gleiche Wertigkeit der Qualifikation.<br />
NIVEAU<br />
Zusammenfassung<br />
Master<br />
Bachelor<br />
In Deutschland, Frankreich und Luxemburg<br />
werden die Forderungen aus der Bologna-<br />
Erklärung umgesetzt: der Bologna-Prozess ist<br />
im Gange. Die Ansätze zur Realisierung, die<br />
konkret veranlassten Maßnahmen sowie die<br />
Geschwindigkeit der Umsetzung differieren<br />
allerdings voneinander.<br />
In Deutschland wird ein Nebeneinander<br />
der traditionellen Diplom-Studiengänge und<br />
der akkreditierten Bachelor-/Master-Studiengänge<br />
eingerichtet. Das Diplom bedingt nicht<br />
automatisch einen vergleichbaren Bologna-<br />
Abschluss und umgekehrt.<br />
Ingenieur<br />
U/ T /univ. GH<br />
Ingenieur FH<br />
-----<br />
Ingenieur BA<br />
Ingénieur Diplomé<br />
DEA / DESS<br />
------<br />
Licence<br />
DUT / BTS<br />
entsprechende<br />
anerkannte universiätre<br />
Ausbildung<br />
Ingenieur<br />
Industriel<br />
------<br />
------<br />
In Frankreich hingegen wird der Master-Grad<br />
automatisch mit dem Erwerb des traditionellen<br />
Diploms verliehen. Ähnliches wird voraussichtlich<br />
auch für den Bachelor-Grad und<br />
entsprechendem herkömmlichen französischen<br />
Abschluss gelten. Gesonderte akkreditierte<br />
Studiengänge sind nicht vorgesehen.<br />
In Luxemburg wird ein ähnliches System wie<br />
in Deutschland installiert. Die Universität<br />
Luxemburgs nutzt die Chancen, die in einer<br />
Neugründung liegen und setzt konsequent<br />
die Forderungen der Bologna-Erklärung in<br />
die Realität um.<br />
114
115
Engagement für die Ingenieurausbildung<br />
Für den <strong>VDI</strong> sind die Zukunft des Ingenieurberufs<br />
und die Ingenieurausbildung zentrale<br />
Themen der bundesweiten Arbeit und der<br />
Arbeit in den <strong>Bezirksverein</strong>en vor Ort. Im BV<br />
Saar wurde in den letzten Jahrzehnten regelmäßig<br />
über aktuelle Entwicklungen berichtet,<br />
die den Ingenieurberuf betreffen.<br />
Die Anerkennung von Ingenieurabschlüssen<br />
über die Landesgrenzen hinaus, Änderungen<br />
im Hochschulgesetz, die Bedeutung des Abschlusses<br />
„Europa-Ingenieur“ und zahlreiche<br />
andere Aspekte wurden auf Veranstaltungen<br />
und im Infoblatt des BV thematisiert. Mit den<br />
benachbarten Ingenieursvereinen in Frankreich<br />
und Luxemburg wurde eine Studie zur<br />
Ingenieurausbildung im Raum Saar-Lor-Lux<br />
erarbeitet, die an anderer Stelle der Festschrift<br />
vorgestellt wird. Der BV Saar engagiert<br />
sich also nicht nur durch bloße<br />
Information der Mitglieder und der Öffentlichkeit<br />
über aktuelle Trends, sondern er<br />
setzt sich auch konkret für die Ausbildung<br />
der <strong>Ingenieure</strong> im eigenen Land ein.<br />
Ein herausragendes Beispiel stammt aus dem<br />
Jahre 1998, als durch die Aktivitäten des<br />
<strong>VDI</strong> Saar verhindert wurde, dass an der<br />
Universität des Saarlandes der Studiengang<br />
Konstruktions- und Fertigungstechnik abgeschafft<br />
wurde. Von diesem Studiengang abzusehen<br />
war damals die Empfehlung der<br />
Sachverständigenkommission Hochschulentwicklung.<br />
Der <strong>VDI</strong> Saar forderte, den Diplom-<br />
studiengang Konstruktions- und Fertigungstechnik<br />
zu erhalten und ihn in einen<br />
Fachbereich Materialien und Werkstoffe,<br />
Konstruktions- und Fertigungstechnik einzugliedern.<br />
Die Stellungnahme des <strong>VDI</strong> wurde<br />
den politischen Entscheidungsträgern, dem<br />
Universitätspräsidenten und der Öffentlichkeit<br />
bekannt gegeben. Dem Engagement des<br />
<strong>VDI</strong> ist es zu verdanken,<br />
dass der Studiengang<br />
nicht nur erhalten<br />
blieb, sondern in<br />
Form der Produktionstechnik<br />
in gewisser<br />
Weise sogar auf breitere<br />
Basis gestellt wurde.<br />
Dies ist ein herausragendes<br />
Beispiel für<br />
den <strong>VDI</strong> als berufsständige<br />
<strong>Verein</strong>igung,<br />
die von der Politik als<br />
kompetenter Ansprechpartner<br />
in Belangen<br />
der Ingenieurausbildung<br />
wahrgenommen<br />
und akzeptiert wird.<br />
Für die Zukunft des<br />
BV Saar wünschen<br />
wir, dass der <strong>VDI</strong> noch<br />
stärker als Partner<br />
wahrgenommen wird,<br />
ganz getreu dem <strong>VDI</strong>-<br />
Motto „Wir vermitteln<br />
Kompetenz“.<br />
116
117<br />
Informationsmedien des <strong>VDI</strong> BV-Saar<br />
Traditionsgemäß war der <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />
immer bemüht, seine Mitglieder vor Ort über<br />
das <strong>Verein</strong>sgeschehen im Saarland zu informieren.<br />
Da sich vor allem die Arbeitskreise<br />
weiterbildende Veranstaltungen auf die<br />
Fahne geschrieben haben, ist es wichtig,<br />
diese Termine den Mitgliedern<br />
auch zur Kenntnis zu bringen. Dies<br />
geschah seit den Anfängen mit der<br />
Informationsschrift „<strong>VDI</strong> Info“.<br />
In den achtziger Jahren wurden die<br />
Informationen auf ein einfaches DIN<br />
A6 Blatt (gefaltetes DIN A5 Blatt)<br />
gedruckt, das später durch ein doppelt<br />
gefaltetes DIN A4 Blatt ersetzt wurde,<br />
der <strong>VDI</strong> Info des <strong>Bezirksverein</strong>s Saar.<br />
Seit September ’91 gibt es die heutige,<br />
mehrseitige Ausführung im DIN A4<br />
Format, die zum Jahreswechsel 2002<br />
nochmal modernisiert wurde. Die <strong>VDI</strong><br />
Info erscheint seit 1991 fünf Mal<br />
im Jahr, die vorherigen Kurzinformationen<br />
erschienen monatlich.<br />
Mit den Formaten wechselten auch die<br />
Inhalte: Waren es zu Beginn im DIN<br />
A6 Format lediglich die Hinweise auf<br />
Veranstaltungen der Arbeitskreise<br />
und kurze Zusatzinformationen, wurden<br />
bei der doppelt gefalteten DIN A4<br />
Ausgabe schon Hinweise auf Veranstaltungsinhalte<br />
und Glückwünsche<br />
für langjährige Mitglieder und besondere<br />
Geburtstage veröffentlicht.<br />
Die heutige <strong>VDI</strong> Info ist das Informationsmedium<br />
für alle Mitglieder des <strong>Bezirksverein</strong>s.<br />
Neben den traditionellen Inhalten<br />
über Veranstaltungen gibt sie vor allem<br />
Informationen über durchgeführte Veranstaltungen<br />
bzw. Exkursionen bzw. Reisen<br />
und kündigt besondere Ereignisse an. Sie ist<br />
der Spiegel des <strong>Verein</strong>slebens!<br />
Durch den zwei- bis dreimonatigen Erscheinungsrhythmus<br />
der <strong>VDI</strong> Info ist es natürlich<br />
nicht möglich, kurzfristige Änderungen oder<br />
Ergänzungen bei Veranstaltungen mitzuteilen.<br />
Deshalb beschloss der Vorstand des<br />
BV-Saar im Jahr 1996, das Informationsangebot<br />
durch die Internetpräsenz<br />
www.vdi-saar.de<br />
zu ergänzen. Im Jahr 2002 wurde die BV-<br />
Homepage völlig neu gestaltet. Die Internetseiten<br />
des BV-Saar haben keinesfalls die<br />
Zielsetzung, die <strong>VDI</strong> Info zu ersetzen. Das<br />
vorrangige Ziel dieses „Auftritts“ ist es, den<br />
BV-Saar mit modernen Kommunikationsmitteln<br />
auch Nicht-Mitgliedern bekannt zu<br />
machen und sie zu interessanten Veranstaltungen<br />
zu „locken“.<br />
Die Inhalte entsprechen den Informationen<br />
der <strong>VDI</strong>-Info, können aber freier gestaltet und
mit farbigen Bildern versehen werden.<br />
Darüber hinaus bietet die Homepage neben<br />
den aktuellen Veranstaltungen einen Überblick<br />
über die Organisation (Vorstand,<br />
Bezirksgruppen, Arbeitskreise, Landesvertretung)<br />
auch die <strong>VDI</strong> Info zum „Herunterladen“<br />
sowie Berichte und Inhalte zu<br />
Vortragsveranstaltungen (zurück bis zum<br />
Jahr 2002).<br />
Selbstverständlich gelangen Sie über die<br />
„Hyperlinks“ auch zum zentralen <strong>VDI</strong> nach<br />
Düsseldorf, den Fachseiten der Studenten<br />
und Jungingenieure (SuJ) in Düsseldorf oder<br />
zur Föderation der Ingenieurverbände Saar-<br />
Lor-Lux (FDI), dem Ingenieurverbund mit<br />
den benachbarten Ingenieurverbänden ALI<br />
Luxemburg und URIS-Lorraine. Schauen Sie<br />
doch einfach mal ins Internet.<br />
Ein kurzer, beispielhafter Blick auf die derzeitige<br />
Internetpräsenz des <strong>VDI</strong> BV Saar.<br />
118
119<br />
Mitgliedschaft im <strong>VDI</strong><br />
Wie wurde man frühr Mitglied – Wie wird man heute Mitglied<br />
Wer kann überhaupt Mitglied im <strong>Verein</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> Ingeniere werden?<br />
Ordentliche Mitglieder können werden:<br />
<strong>Ingenieure</strong> und Naturwissenschaftler sowie<br />
Personen, die gemäß den deutschen Ingenieurgesetzen<br />
zur Führung der Berufsbezeichnung<br />
Ingenieur berechtigt sind.<br />
Ordentliche Mitglieder bis zum vollendeten<br />
30. bzw. 33. Lebensjahr sind Jungmitglieder.<br />
Studierende Mitglieder sind Studierende<br />
an Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen<br />
oder Ingenieurschulen aller technischen<br />
und naturwissenschaftlichen Fachrichtungen.<br />
Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />
Allerdings wurde das Aufnahmeverfahren<br />
inzwischen stark vereinfacht.<br />
Dipl.-Ing. Heinrich Kraemer, früherer langjähriger<br />
Schriftführer im Vorstand des<br />
<strong>Bezirksverein</strong> Saar hat uns freundlicherweise<br />
Unterlagen über seine Aufnahme im Jahre<br />
1954 zur Verfügung gestellt und uns berichtet,<br />
„wie das damals war“.<br />
Am 08. Juli 1954, noch vor seiner Ingenieurprüfung<br />
an der Staatlichen Höheren Technischen<br />
Lehranstalt, HTL in Saarbrücken,<br />
stellte stud. ing. Heinrich Kraemer den<br />
Antrag zur Aufnahme als Jungmitglied in den<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> beim Mosel-<br />
<strong>Bezirksverein</strong> in Trier – der <strong>Bezirksverein</strong><br />
Saar wurde ja erst 1956 wiedergegründet.<br />
Es mussten zwei Paten (<strong>VDI</strong>-Mitglieder)<br />
benannt werden, von denen wenigstens einer<br />
dem aufnehmenden <strong>Bezirksverein</strong> angehören<br />
sollte. Zwei Fachlehrer der HTL Saarbrücken<br />
übernahmen die Patenschaft. Sie stimmten<br />
der Aufnahme zu und erstellten einen
Patenbericht über fachliches Können und<br />
charakterliche Eignung des Aufnahmekandidaten.<br />
Anschließend wurde der Antrag dem<br />
Aufnahmeausschuss, bestehend aus drei<br />
Personen des BV Vorstandes, vorgelegt.<br />
Am 12. September wurde Kraemer die Entscheidung<br />
des Aufnahmeausschusses mitgeteilt,<br />
dass man seinen Antrag zur Aufnahme<br />
in den <strong>VDI</strong> befürwortet.<br />
Am 23. Oktober wurde der Antrag an den<br />
Gesamtverein in Düsseldorf weitergeleitet. In<br />
den <strong>VDI</strong>-Nachrichten wurden zu der Zeit alle<br />
Antragsteller veröffentlicht, und nach Ablauf<br />
einer vierwöchigen Einspruchsfrist die endgültige<br />
Aufnahme in der Regel bestätigt.<br />
Im November erhielt der Ingenieur Heinrich<br />
Kraemer seine Mitgliedsurkunde als Studierendes<br />
Mitglied – rückdatiert auf den<br />
1. Juli 1954. Die Mitgliedschaft als Jungmitglied<br />
begann damals mit dem Schluss des<br />
Kalenderhalbjahres, in dem die Prüfung<br />
abgelegt wurde, also in diesem Fall erst ab<br />
1. Januar 1955.<br />
Am 13. Dezember 1954 bekam Ing. Heinrich<br />
Kraemer seine erste Beitragsrechnung über<br />
3,– DM für das 2. Halbjahr 1954 als studierendes<br />
Mitglied!<br />
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121<br />
Wer heute Mitglied werden möchte und eingangs<br />
genannte Aufnahmebedingungen erfüllt,<br />
stellt einen Aufnahmeantrag (erhältlich<br />
bei der Geschäftsstelle eines jeden <strong>Bezirksverein</strong>s,<br />
bei der Hauptgeschäftsstelle in<br />
Düsseldorf oder ganz einfach im Internet<br />
unter www.vdi.de), fügt die erforderlichen<br />
Unterlagen bei (ordentliche Mitgliedschaft:<br />
Nachweis des Studienabschlusses; studentische<br />
Mitgliedschaft: Studienbescheinigung<br />
des laufenden Semesters) und schickt den<br />
kompletten Antrag an die Mitgliedsabteilung<br />
nach Düsseldorf oder an die Geschäftsstelle<br />
des aufnehmenden <strong>Bezirksverein</strong>s. Nach<br />
etwa vier Wochen erfolgt die offizielle<br />
Aufnahme in den <strong>Verein</strong>.
150 Jahre <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> (<strong>VDI</strong>) an der Saar<br />
150 Jahre <strong>Ingenieure</strong> an der Saar – 150 Jahre Technikentwicklung in der Region<br />
Die Geschichte des BV-Saar ist eine bewegte Geschichte, die im Jahre 1856, also mitten im<br />
19. Jahrhundert, begann. Nur wenige Monate jünger als der <strong>VDI</strong> auf Bundesebene ist der<br />
als Pfalz /Saarbrücker BV gegründete <strong>Bezirksverein</strong>, dessen Nachfolger der <strong>Bezirksverein</strong><br />
Saar des <strong>VDI</strong> ist.<br />
In der Jubiläumsschrift zum 125-jährigen Jubiläum wurde die Geschichte des <strong>VDI</strong>-<br />
<strong>Bezirksverein</strong> Saar ausfürhrlich dargestellt. Die vorliegende Festschrift greift einige der<br />
historischen und wichtigen Eckdaten erneut auf und lenkt das Augenmerk auf die<br />
Aktivitäten der letzten 25 Jahre.<br />
■ Wer waren und sind die handelnden Personen in dieser Zeit?<br />
■ Welche Aktivitäten gab es?<br />
■ Wie hat sich der BV Saar entwickelt?<br />
■ Wie steht der BV Saar heute da?<br />
Dabei greifen wir zurück auf persönliche Berichte und Aussagen von Zeitzeugen dieser<br />
25 Jahre sowie Beiträge aktuell aktiver Mitglieder. Diese zum Teil persönliche Sicht<br />
garantiert auch ein gutes Stück Authentizität.