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bologna - VDI Verein Deutscher Ingenieure Bezirksverein e.V.

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1856 -2006<br />

<strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />

150Jahre<br />

<strong>Ingenieure</strong> an der Saar


<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />

150 Jahre<br />

<strong>Ingenieure</strong> an der Saar<br />

1856 - 2006


Impressum<br />

Herausgeber: <strong>VDI</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> | <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. | Kerlinger Weg 1a | 66798 Wallerfangen<br />

Redaktion: Dipl.-Ing. Rudolf Klasen | Dipl.-Ing. Robert Frauendorfer | Dipl.-Ing. (FH) Roland Ißle<br />

Dipl.-Ing. Erich Max | Dipl.-Ing. Lutz Steinbach | V.i.S.d.P. Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer<br />

Gestaltung und Herstellung: Erwin Hofer | konkret mediaservice | 66740 Saarlouis | www.konkretms.de<br />

Bilder: <strong>VDI</strong> Archiv | Tourismuszentrale des Saarlandes<br />

Auflage: 2.000 Stück<br />

Nachdruck des Textes und des Bildmaterials – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.<br />

Geschäftsstelle<br />

Kerlinger Weg 1a | 66798 Wallerfangen<br />

Telefon: 06837-91720 | Fax: 06837-91721<br />

eMail: info@vdi-saar.de | Internet: www.vdi-saar.de


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort des Vorsitzenden .................................................................................................................. 5<br />

Grußworte .............................................................................................................................................. 7<br />

Der Vorstand .......................................................................................................................................... 19<br />

Bezirksgruppen .................................................................................................................................... 23<br />

Arbeitskreise.......................................................................................................................................... 29<br />

Die <strong>VDI</strong> Landesvertretung Saarland ................................................................................................ 43<br />

Statistik.................................................................................................................................................... 47<br />

150 Jahre <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar – Meilensteine der Technik (Kurzchronik)...................... 51<br />

150 Jahre <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar – Von Anfang an dabei ........................................................ 56<br />

Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre ............................................................................ 71<br />

Die Geschichte der FDI ........................................................................................................................ 82<br />

Fördernde Mitglieder .......................................................................................................................... 91<br />

Förderpreis des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar und Preisträger seit 1999 ........................................ 99<br />

Geehrte Mitglieder................................................................................................................................ 104<br />

Wie wird man Ingenieur in Deutschland, Frankreich und Luxemburg .................................. 105<br />

Engagement für die Ingenieurausbildung ...................................................................................... 115<br />

Informationsmedien des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar ........................................................................ 116<br />

Mitgliedschaft im <strong>VDI</strong>.......................................................................................................................... 118


Vorwort<br />

des Vorsitzenden des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />

Am 12. Mai 1856 wurde in Alexisbad im Harz<br />

der „<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> (<strong>VDI</strong>)“ u. a.<br />

auch in Anwesenheit „saarländischer <strong>Ingenieure</strong>“<br />

gegründet. Am 7. Dezember desselben<br />

Jahres erfolgte auf Initiative einiger<br />

Teilnehmer des „12. Mai“ noch die Gründung<br />

des Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong>s in<br />

Kaiserslautern.<br />

Die Förderung des fachlichen Erfahrungsaustausches<br />

und des technischen Fortschritts<br />

war von Beginn an die Hauptaufgabe der<br />

selbstständigen berufsständischen <strong>Verein</strong>igung.<br />

Bereits im Gründungsjahr fanden die ersten<br />

Versammlungen mit technischen Vorträgen<br />

in Neunkirchen, Saarbrücken und in Neustadt<br />

statt. Der <strong>Verein</strong> entwickelte in den<br />

Folgejahren schnell ein aktives Leben mit<br />

Vortragsveranstaltungen und turnusmäßigen<br />

Jahresmitgliederversammlungen im sog.<br />

„Civilkasino“ der Stadt Saarbrücken, dem<br />

heutigen Landtag des Saarlandes. Die Mitgliederzahl<br />

stieg rasch von 27 bei der<br />

Gründung auf über 500 bei Ausbruch des<br />

Ersten Weltkrieges im Jahr 1914.<br />

Obwohl das Saargebiet nach 1920 bis 1935<br />

politisch vom Deutschen Reich abgetrennt<br />

war, blieben Saarländer und Pfälzer gemeinsam<br />

in ihrem <strong>Bezirksverein</strong>.<br />

Während der Zeit des Nationalsozialismus<br />

erlosch das <strong>Verein</strong>sleben mehr und mehr.<br />

Nach dem 23. Oktober<br />

1955, an dem die Saarländer<br />

mit großer Mehrheit<br />

ein so genanntes<br />

Europäisches Statut ablehnten<br />

und damit die<br />

Voraussetzung für einen<br />

Anschluss des Saarlandes<br />

an die Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

schufen, folgte am<br />

6. Februar 1956 die<br />

Gründung eines eigenen <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />

mit Sitz in Saarbrücken.<br />

Zur Förderung der technischen Forschung<br />

und Entwicklung und des technischen<br />

Nachwuchses wurde nach der Neugründung<br />

eng mit der Staatlichen Ingenieurschule<br />

Saarbrücken zusammengearbeitet. Durch<br />

Vortragsveranstaltungen, regelmäßige Betriebsbesichtigungen<br />

in der saarländischen<br />

Industrie und dem benachbarten Ausland<br />

wuchs die Attraktivität des <strong>Verein</strong>s und die<br />

Mitgliederzahl stieg von 700 im Jahre 1970<br />

auf fast 1.000 im Jahre 1981 an.<br />

Um <strong>VDI</strong>-Mitglieder mit gemeinsamen fachspezifischen<br />

Interessen zusammen zu bringen,<br />

wurden in diesen Jahren verschiedene<br />

Arbeitskreise und 1976 die Bezirksgruppen<br />

Homburg, Merzig und St. Wendel gegründet,<br />

um die Kontakte unter den Mitgliedern, die<br />

außerhalb Saarbrückens wohnten, enger zu<br />

6


7<br />

gestalten und auch ihnen in ihrem Kreis<br />

Veranstaltungen anbieten zu können.<br />

Kontakte mit den Ingenieurverbänden im<br />

lothringischen und luxemburger Raum<br />

führten 1996 zur Gründung der Föderation<br />

der Ingenieurverbände Saar-Lor-Lux (FDI) .<br />

Seit dieser Gründung finden jährlich gemeinsame<br />

Ingenieurtage in den einzelnen<br />

Ländern statt, und in intensiver Zusammenarbeit<br />

werden mit den befreundeten Ingenieurverbänden<br />

in Arbeitsgruppen Länder<br />

übergreifende Themen bearbeitet.<br />

Heute, 150 Jahre nach der Gründung,<br />

zählt der <strong>VDI</strong>-Saar etwa 1.650 Mitglieder. An<br />

den Vortragsveranstaltungen, Besichtigungen<br />

und geselligen Veranstaltungen nehmen<br />

jährlich über 2.500 Teilnehmer teil. Der<br />

<strong>Verein</strong> unterstützt zahlreiche Aktivitäten zur<br />

Heranführung von jungen Menschen an technische<br />

Berufe und zur Förderung des<br />

technischen Nachwuchses.<br />

So werden im Rahmen der Aktion „Technik<br />

ist cool“ Besuche von Schulklassen in Unter-<br />

nehmen mit Ingenieurbetreuung organisiert,<br />

Jurorentätigkeiten bei den saarländischen<br />

Landeswettbewerben „Jugend forscht“ und<br />

„Schüler experimentieren“ durchgeführt und<br />

Preise an Studierende der Universität und<br />

der Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />

des Saarlandes für hervorragende Diplomarbeiten<br />

verliehen.<br />

Der <strong>Verein</strong> begleitet aktiv das technische<br />

Bildungswesen im Saarland und mahnte<br />

bereits im Jahr 2002 ein Gesamtkonzept für<br />

die Ingenieurausbildung im Saarland an.<br />

Wir sind stolz auf das, was in der Vergangenheit<br />

erreicht worden ist und wir sehen dies<br />

als eine Herausforderung an, die Attraktivität<br />

der Technik in unserer Region weiter zu<br />

steigern und insbesondere unsere Jugend<br />

für den Beruf des Ingenieurs zu begeistern.<br />

Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer<br />

Vositzender des <strong>Bezirksverein</strong> Saar


Grußwort<br />

des Ministerpräsidenten des Saarlandes<br />

Sein 150-jähriges erfolgreiches Bestehen zu<br />

feiern, ist ein großes Ereignis für den<br />

<strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. des <strong>VDI</strong> und besagt<br />

viel über die Tradition und die Leistung<br />

seiner Mitglieder. Seit nunmehr 150 Jahren<br />

unterstützt und begleitet der <strong>Bezirksverein</strong><br />

Saar des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> aktiv<br />

die Entwicklung des Wirtschaftstandortes<br />

Saarland. Darüber hinaus stellt er nicht<br />

nur für seine Mitglieder eine kompetente<br />

Interessenvertretung dar, sondern bietet auch<br />

den Entscheidungsträgern in Politik und<br />

Wirtschaft eine intensive Beratung, professionelle<br />

Qualifizierungsmaßnahmen, eine<br />

fachlich fundierte Fort- und Weiterbildung<br />

sowie vielfältige Möglichkeiten zum Erfahrungssaustausch<br />

und zu Fachgesprächen an.<br />

Die Mitglieder des <strong>VDI</strong> können stolz auf ihre<br />

erfolgreiche <strong>Verein</strong>sgeschichte zurückblicken,<br />

die sich insbesondere durch persönliches<br />

Engagement begründet hat. Zu dieser<br />

außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte gratuliere<br />

ich dem <strong>Bezirksverein</strong> Saar des <strong>VDI</strong><br />

ganz herzlich.<br />

Das Image des Saarlandes hat sich in den<br />

letzten Jahren positiv verändert. Nicht ohne<br />

Grund hat das Institut der Deutschen<br />

Wirtschaft gemeinsam mit der Initiative<br />

Neue Soziale Marktwirtschaft das Saarland<br />

zur wirtschaftsdynamischsten Region der<br />

letzten Jahre gekürt. Nominal hatte das<br />

Saarland zuletzt das stärkste Wirtschaftswachstum.<br />

Zugleich hat die Europäische<br />

Kommission das Saarland<br />

als eine der innovativsten<br />

Regionen in<br />

Europa ausgezeichnet.<br />

Darüber hinaus gibt es<br />

mittlerweile Untersuchungen<br />

die belegen,<br />

dass sich das Saarland<br />

zu einem der Bundesländer<br />

entwickelt hat,<br />

in denen sich die<br />

Menschen am wohlsten<br />

fühlen und mit dem sie sich besonders<br />

stark identifizieren. Zu diesen positiven<br />

Veränderungen hat auch der <strong>Bezirksverein</strong><br />

Saar e.V. des <strong>VDI</strong> maßgeblich beigetragen.<br />

Gerade das Wissen und die Fähigkeiten der<br />

<strong>Ingenieure</strong> sind in unserer innovativen und<br />

technologischen Gesellschaft mehr denn je<br />

gefragt. Der <strong>VDI</strong> kann optimistisch in die<br />

Zukunft blicken, denn die Branche wird sich<br />

weiter positiv entwickeln und für Zuwächse<br />

am Arbeitsmarkt sorgen. Damit leistet der<br />

<strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. einen wichtigen<br />

Beitrag zum Strukturwandel im Saarland.<br />

Das Saarland, aufgrund seiner Lage und<br />

seiner Geschichte das geborene europäische<br />

Bundesland, war und ist sich – insbesondere<br />

in der heutigen Zeit der stetig wachsenden<br />

Globalisierung – der Bedeutung einer ökonomischen<br />

Integration immer bewusst. Hierzu<br />

gehört der konsequente Abbau aller<br />

Barrieren für den grenzüberschreitenden<br />

8


9<br />

Handel mit Waren und Dienstleistungen in<br />

der Saar-Lor-Lux-Region sowie die Kombination<br />

der Standortvorteile aller beteiligten<br />

Nachbarstaaten. Dies hat auch der <strong>Bezirksverein</strong><br />

Saar e.V. des <strong>VDI</strong> sehr früh erkannt.<br />

Bereits 1980 wurde eine enge Zusammenarbeit<br />

mit den Ingenieurverbänden aus<br />

Luxemburg und Lothringen vereinbart. Diese<br />

frühzeitige europäische Ausrichtung des<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s diente einer europäischen<br />

technisch-wirtschaftlichen Perspektive, was<br />

schließlich 1996 in die Gründung der<br />

„Föderation der Ingenieurverbände Saar-Lor-<br />

Lux (FDI-Saar-Lor-Lux) überleitete. Zahlreiche<br />

grenzüberschreitende Veranstaltungen und<br />

Arbeitskreise mit Themen wie beispielsweise<br />

Ingenieurausbildung, Berufschancen, Sozialund<br />

Arbeitsrechte sowie der jährliche<br />

„Ingenieurtag Saar-Lor-Lux“ zeigen, dass<br />

diese grenzüberschreitende Kooperation<br />

auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert<br />

sehr erfolgreich arbeitet. Das ist eine überzeugende<br />

Leistungsbilanz des <strong>VDI</strong>, der hohe<br />

Anerkennung gebührt.<br />

Der <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. des <strong>VDI</strong> hat<br />

mit seiner unermüdlichen Arbeit viel zur<br />

Verbesserung unseres Wirtschaftsstandortes<br />

beigetragen. Er hat die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Region in der Vergangenheit<br />

bis heute entscheidend mitgeprägt. Mit<br />

vielen neuen Ideen präsentieren sich die<br />

<strong>Ingenieure</strong>. Leistungsstark und kompetent<br />

nehmen sie neue Herausforderungen an.<br />

Damit sind sie auch für die Zukunft gut<br />

gewappnet.<br />

Anlässlich des großartigen Jubiläums bedanke<br />

ich mich bei allen Mitgliedern für ihr<br />

unermüdliches Engagement und hoffe, dass<br />

sie auch weiterhin mit großem Elan und<br />

Enthusiasmus für die Ziele des <strong>VDI</strong> „Technik<br />

im Dienste des Menschen“ eintreten.<br />

Den Jubiläumsfeierlichkeiten wünsche ich<br />

einen gelungenen Verlauf in einer harmonischen<br />

Atmosphäre.<br />

Peter Müller<br />

Ministerpräsident des Saarlandes


Grußwort<br />

des Ministers für Wirtschaft und Arbeit des Saarlandes<br />

<strong>Ingenieure</strong> – Treiber im<br />

Wandlungsprozess<br />

Die Freien Berufe zeichnen sich durch hohe<br />

Anforderungen an die Kompetenz und Eigenverantwortung<br />

aus. Der Freiberufler ist ein<br />

Mittler zwischen Patienten, Klienten oder<br />

Mandanten auf der einen sowie gesellschaftlichen<br />

Organisationen, dem Staat und der<br />

Öffentlichkeit auf der anderen Seite.<br />

Mit ungefähr einer Million Beschäftigten<br />

bilden Ingenieurinnen und <strong>Ingenieure</strong> die<br />

größte Akademikergruppe in Deutschland.<br />

Ein großer Teil von ihnen hat ausgezeichnete<br />

Verdienst- und Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />

Im Vergleich mit Hochschulabsolventen<br />

anderer Fachrichtungen sind sie schneller in<br />

qualifizierten oder leitenden Funktionen<br />

tätig. Jeder fünfte Ingenieur ist nach<br />

Einschätzung von Arbeitsmarktexperten<br />

Sachgebiets- oder Abteilungsleiter. Jeder<br />

Zehnte ist entweder als Konstrukteur im<br />

eigenen Ingenieurbüro oder mit einer eigenen<br />

Produktionsfirma selbstständig. Dagegen<br />

leitet nur jeder siebte Absolvent einer anderen<br />

Fachrichtung eine Abteilung oder ein<br />

Sachgebiet.<br />

Das könnte mit den allgemeinen Qualifikationen<br />

zu tun haben: Allen Ingenieurinnen<br />

und <strong>Ingenieure</strong>n gemeinsam ist die ständige<br />

Auseinandersetzung mit Naturwissenschaft<br />

und Technik, die Umsetzung theoretischer<br />

Erkenntnisse in funktionierende<br />

Apparaturen<br />

und Maschinen oder<br />

verwertbare Produkte.<br />

Lebenslanges Lernen ist<br />

für <strong>Ingenieure</strong> schon<br />

immer selbstverständlich<br />

gewesen. Ingenieurinnen<br />

und <strong>Ingenieure</strong><br />

sind nicht nur die größte<br />

Akademikergruppe<br />

in Deutschland, sie sind<br />

auch die wesentlichen Treiber des technologischen<br />

und wirtschaftlichen Strukturwandels.<br />

Hightech-Maschinen und moderne Anlagen<br />

nutzen wenig, wenn nicht genügend qualifizierte<br />

Menschen da sind, die sie bedienen.<br />

Das Vermögen in den Köpfen lässt sich indes<br />

nicht so einfach bemessen wie Maschinen<br />

und Anlagen, deren Wert in den Büchern<br />

eines Unternehmens bzw. in volkswirtschaftlichen<br />

Statistiken notiert ist.<br />

Das hohe Ausbildungsniveau der Menschen<br />

ist ein Pluspunkt der deutschen Volkswirtschaft.<br />

So manche andere Nation blickt<br />

neidvoll auf die Spitzenprodukte deutscher<br />

Ingenieurkunst.<br />

Vor dem Hintergrund einer schrumpfenden<br />

und zugleich alternden Bevölkerung ist<br />

immer öfter der Ruf zu hören, für mehr qualifizierte<br />

Arbeitnehmer und einen höheren<br />

Ausbildungsstand der Bevölkerung Sorge zu<br />

10


11<br />

tragen. Eine hoch spezialisierte Volkswirtschaft,<br />

in der teure Maschinen und Anlagen<br />

mit hoher Effizienz arbeiten müssen, benötigt<br />

Menschen mit Wissen.<br />

Dass hier auch in Zukunft noch genügend<br />

Arbeitnehmer mit Köpfchen zu finden sind,<br />

wird auch eine Aufgabe des <strong>VDI</strong> sein. Wie<br />

schon in den letzten 150 Jahren seiner<br />

Geschichte, ist der <strong>VDI</strong> auch in Zukunft ein<br />

Garant für die Verbreitung und Vertiefung<br />

der Zusammenhänge zwischen technischer<br />

und gesellschaftlicher Entwicklung. Mit<br />

seinen 45 <strong>Bezirksverein</strong>en und rund<br />

100 Bezirksgruppen vermittelt er Fachinformationen<br />

und fördert so den Erfahrungsaustausch,<br />

den eine wissensbasierte<br />

Gesellschaft dringend braucht.<br />

Die Arbeit des <strong>VDI</strong> sichert eine fachübergreifende<br />

Zusammenarbeit von Experten aus<br />

Wissenschaft, Industrie und öffentlicher<br />

Verwaltung.<br />

Der <strong>VDI</strong> zählt zu den größten Ingenieurvereinen,<br />

wobei zunehmend auch Naturwissenschaftler<br />

und Informatiker zu den<br />

Mitgliedern zählen. Weltweit gehört der <strong>VDI</strong><br />

damit zu den größten technisch orientierten<br />

<strong>Verein</strong>en und Verbänden. Das vom <strong>VDI</strong> aufgebaute<br />

Regelwerk mit über 1.600 Richtlinien<br />

deckt ein breites Feld der Technik ab.<br />

Ich freue mich, dass der <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong><br />

Saar sein 150-jähriges Jubiläum in Saarbrücken<br />

begeht und so den Kreis schließt zu<br />

der Gründung des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

Pfalz/Saarbrücken am 7. Dezember 1856.<br />

Ich wünsche dem <strong>VDI</strong> weiterhin erfolgreiche<br />

Arbeit. Ich wünsche den Ingenieurinnen und<br />

<strong>Ingenieure</strong>n ungebrochene Neugier bei der<br />

Erforschung naturwissenschaftlicher Grundlagen,<br />

Erfindungsgeist und Erfolg bei der<br />

Entwicklung innovativer Verfahren und<br />

Methoden zur Verbesserung unserer Lebensbedingungen.<br />

Dr. Hanspeter Georgi<br />

Minister für Wirtschaft und<br />

Arbeit des Saarlandes


Grußwort<br />

der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken<br />

Der <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> <strong>VDI</strong><br />

<strong>Bezirksverein</strong> Saar kann in diesen Tagen auf<br />

eine 150-jährige Geschichte zurückblicken.<br />

Zu diesem Jubiläum beglückwünsche ich den<br />

<strong>VDI</strong> Saar sehr herzlich und grüße auf diesem<br />

Wege alle Mitglieder.<br />

Am 12. Mai 1856 wurde in Alexisbad im Harz<br />

der <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> gegründet,<br />

mit dem Ziel, „alle geistigen Kräfte der<br />

Technik zum gemeinsamen Wirken“ zusammenzufassen.<br />

Der <strong>Bezirksverein</strong> Saar, heute<br />

einer von 45 Bezirksgruppierungen, gehörte<br />

zu den ersten Gründungsmitgliedern, so dass<br />

sowohl die bundesweiten als auch die saarländischen<br />

im <strong>VDI</strong> organisierten <strong>Ingenieure</strong><br />

in diesem Jahr allen Grund zum Feiern<br />

haben. Im Saarland gehören heute ca. 1.650<br />

<strong>Ingenieure</strong> dieser Berufsstandsvereinigung<br />

an, die sich mit den unterschiedlichsten<br />

Technikzweigen befasst und die Interessen<br />

ihrer Mitglieder vertritt.<br />

Die Anfangsjahre der Industrialisierung<br />

waren geprägt vom Glauben, dass jede technische<br />

Neuerung dem Nutzen des Menschen<br />

und dem allgemeinen Fortschritt dient. In der<br />

Tat haben die Naturwissenschaften und die<br />

daraus resultierende Technik die Welt im<br />

ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert<br />

grundlegend revolutioniert. Unsere moderne<br />

hochtechnisierte Gesellschaft basiert in nahezu<br />

allen Teilen auf naturwissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen und ihrer technischen Umsetzung.<br />

Bereits Mitte des vergangenen Jahrhunderts<br />

kamen jedoch erste Zweifel auf, ob<br />

jede technische Neuerung auch wirklich langfristig<br />

segensreich ist. Die Nutzung der Kern-<br />

energie in ihrer ambivalenten<br />

Ausprägung<br />

hat hierzu sicherlich<br />

wesentlichen Anteil.<br />

Naturwissenschaft und<br />

Technik stellen wesentlicheGestaltungsfaktoren<br />

von Gegenwart und<br />

Zukunft dar. Ihre Wirkungen<br />

können sowohl<br />

im nützlichen als auch<br />

im schädlichen Sinne<br />

enorme Ausmaße annehmen.<br />

Dies bringt für<br />

Forscher wie <strong>Ingenieure</strong><br />

eine besondere Verantwortung<br />

mit sich und führt dazu, dass jedes<br />

Tun auch ethischen Grundsätzen standzuhalten<br />

hat. Der <strong>VDI</strong> hat sich im Jahre 2002 in<br />

einer viel beachteten Schrift mit dem Titel<br />

„Ethische Grundsätze des Ingenieursberufs“<br />

dieser Problematik gestellt und den Mitgliedern<br />

grundlegende Richtlinien an die<br />

Hand gegeben, die bei Interessen- und Verantwortungskonflikten<br />

von Nutzen sind – und<br />

letztlich uns allen nutzen.<br />

In diesem Sinne danke ich dem <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong><br />

Saar für seine Tätigkeit für eine<br />

verantwortungsvolle technische Zukunftsgestaltung<br />

und wünsche dem <strong>Verein</strong> selbst<br />

im Jahr des 150. Gründungsjubiläums eine<br />

gute Zukunft.<br />

Charlotte Britz<br />

Oberbürgermeisterin<br />

12


Grußwort<br />

des amtierenden Präsidenten der FDI Saar-Lor-Lux<br />

(Übersetzung)<br />

Im Jahrhundert der Aufklärung ging man<br />

daran zu glauben, dass durch kluge Anwendung<br />

der Vernunft ein steter Fortschritt auf<br />

dem Gebiet des Wissens, der technischen<br />

Errungenschaften und der moralischen<br />

Werte erreicht werden könnte. Die <strong>Ingenieure</strong><br />

haben seit dieser Epoche all ihr<br />

Können eingesetzt, doch die Entfaltung<br />

des Menschen hielt nicht immer damit<br />

Schritt.<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelten<br />

die <strong>Ingenieure</strong> Maschinen, die unsere<br />

Lebensbedingungen revolutionierten, wie<br />

z. B. den Verbrennungsmotor, und führten<br />

die ersten Ölförderungen durch. Zu dieser<br />

Zeit entdeckte man auch die ersten Impfstoffe,<br />

aber auch das Dynamit, und Darwin<br />

veröffentlichte seine Arbeiten über die<br />

Zuchtwahl (Züchtungslehre – sélection naturelle).<br />

In diesem Umfeld schlossen sich die<br />

<strong>Ingenieure</strong> zusammen und gründeten 1856<br />

in Deutschland sowie 1860 in Frankreich die<br />

ersten nationalen Ingenieurverbände.<br />

Von nun an sind die <strong>Ingenieure</strong> die<br />

Hauptaktoren einer Zivilisation, die von der<br />

industriellen Revolution an bis heute immer<br />

mehr von der Technologie beherrscht wird.<br />

Unsere Region war besonders von Kohle und<br />

Stahl geprägt, wobei die Eisen- und Stahlindustrie<br />

sich eigentlich erst seit 1850 durch<br />

die neuen Affinierverfahren mit Hilfe der<br />

Thomas-Birne und des Siemens-Martin-Ofens<br />

entfaltet hat.<br />

13<br />

Doch die Hoffnungen<br />

des Jahrhunderts der<br />

Aufklärung wurden<br />

nicht erfüllt, denn die<br />

mörderischen Kriege<br />

und die Wirtschaftskrise<br />

von 1929 lösen<br />

eher Enttäuschung als<br />

Hoffnung auf die Zukunft<br />

aus.<br />

In den Jahren 1948 bis<br />

1957 entstanden paneuropäische<br />

Bewegungen und verschiedene<br />

Länder nahmen Verbindung miteinander auf.<br />

1957 besiegelten die römischen Verträge die<br />

Union zwischen Benelux, der Bundesrepublik<br />

Deutschland, Frankreich und Italien. Die<br />

gegenseitigen Beziehungen der europäischen<br />

Staaten verbesserten sich durch die Verträge<br />

von Maastricht im Jahre 1990 und Schengen<br />

im Jahre 1985. Die <strong>Ingenieure</strong> folgten dieser<br />

Bewegung und zur gleichen Zeit nahm auch<br />

die Wirtschaftsregion Saar-Lor-Lux Gestalt<br />

an. Am 8. März 1980 nahm Rudolf A. Klasen,<br />

der Vorsitzende des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar,<br />

Verbindung mit den luxemburgischen und<br />

französischen <strong>Verein</strong>en auf, um einen<br />

ständigen Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den <strong>Ingenieure</strong>n der drei Länder in die<br />

Wege zu leiten.<br />

Die Ängste sowie die Neugier der <strong>Ingenieure</strong><br />

waren durch den Bau des Atomkraftwerks<br />

Cattenom in Lothringen geweckt worden.


Nach jahrelangen Gesprächen und Begegnungen<br />

entstand am 2. Dezember 1996<br />

offiziell in Schengen die Föderation der<br />

<strong>Ingenieure</strong>verbände Saar-Lor-Lux (FDI-SLL)<br />

mit einem Abkommen über die Zusammenarbeit<br />

zwischen dem <strong>VDI</strong> Saar, der URIS<br />

Lorraine und der ALI Luxembourg. Die<br />

Unterzeichner waren Bruno Verlon für<br />

Lothringen, François Jaeger für Luxemburg<br />

und Rudolf A. Klasen für das Saarland.<br />

Die FDI-SLL fördert mit diesen Aktivitäten<br />

auch die Anerkennung des Ingenieurs in<br />

Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Sie ist sich<br />

bewusst, dass die Verschiedenheiten auch<br />

eine gegenseitige Bereicherung darstellen<br />

in einer Zeit, in der sich die Wirtschaft<br />

globalisiert und man sich neuen Herausforderungen<br />

wie z. B. dem Umweltschutz<br />

sowie der Energie- und Rohstoffwirtschaft<br />

stellen muss.<br />

In diesem Umfeld ist es für die FDI- Saar-Lor-<br />

Lux nicht schwer, ihren Arbeitkreisen einen<br />

umfangreichen Aufgabenkatalog zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Die alljährlich im Wechsel stattfindenden<br />

Ingenieurtage Saar-Lor-Lux dokumentieren<br />

nicht nur eine enge und intensive Zusammenarbeit,<br />

sondern zeigen auch durch den<br />

großen Zuspruch das gute Freundschaftsverhältnis<br />

der <strong>Ingenieure</strong> und ihrer Familien<br />

untereinander über die Grenzen hinaus.<br />

Dipl.-Ing. Pierre Lecoanet<br />

Amtierender Präsident der FDI-SLL<br />

14


Grußwort<br />

des Präsidenten des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong><br />

Lange bevor sich die deutschen Länder 1871<br />

zum Zusammenschluss im Deutschen Reich<br />

aufrafften, hatten die <strong>Ingenieure</strong> bereits den<br />

Rahmen geschaffen zum „innigen Zusammenwirken<br />

der geistigen Kräfte deutscher<br />

Technik“: durch die Gründung des <strong>Verein</strong>s<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> im Mai 1856 in<br />

Alexisbad im Harz.<br />

An dieser Gründungsversammlung wirkten<br />

maßgeblich auch <strong>Ingenieure</strong> aus dem Saarland<br />

und der Pfalz aktiv mit und setzten diese<br />

Initiative noch im selben Jahr aktiv in ihrer<br />

eigenen Region fort: Am 7. Dezember 1856<br />

wurde der Pfalz /Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong><br />

als einer der ersten regionalen Gliederungen<br />

des <strong>VDI</strong> gegründet. Seinen Vorsitz übernahm<br />

der Hüttenmeister Friedrich Karl Euler, der<br />

1. Vorsitzende des <strong>VDI</strong>. Zwei weitere<br />

Gründungsmitglieder und spätere Vorsitzende<br />

des Gesamt-<strong>VDI</strong>, Richard Peters und<br />

Heinrich Caro, waren ebenfalls Mitglieder<br />

dieses <strong>Bezirksverein</strong>s. Bereits knapp zwei<br />

Jahre nach Gründung des <strong>VDI</strong> stammten von<br />

dessen bundesweit 334 Mitgliedern bereits<br />

46 aus dem Saarland.<br />

Dass technologischer Fortschritt nur noch<br />

grenzüberschreitend erzielt werden konnte,<br />

war dem <strong>VDI</strong> Saar schon zu seiner Gründung<br />

bewusst, bei der sich <strong>Ingenieure</strong> über die<br />

damaligen Landesgrenzen Bayerns und<br />

Preußens zusammenschlossen. Auch die<br />

vom <strong>VDI</strong> initiierte Gründung des Deutschen<br />

Verbandes technisch<br />

wissenschaftlicher <strong>Verein</strong>e<br />

(1916) geht auf<br />

einen Antrag des Pfalz/<br />

Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

bereits aus dem<br />

Jahre 1881 zurück.<br />

Innerdeutsch grenzüberschreitend<br />

war der<br />

<strong>VDI</strong> Saar, als es auf<br />

dessen Initiative hin<br />

1981 gelang, die Bronzefigur des Ingenieurdenkmals<br />

aus dem <strong>VDI</strong>-Gründungsort<br />

Alexisbad in der damaligen DDR zum neuen<br />

<strong>VDI</strong>-Sitz in Düsseldorf zu überführen; heute<br />

erinnert in Alexisbad eine bronzene Gedenktafel<br />

des <strong>VDI</strong>-Saar, neben einer nach der<br />

deutschen Wiedervereinigung dort errichteten<br />

Stelle, an dieses Ereignis.<br />

Ein herausragendes Beispiel für die europäische<br />

Form dieser Grenzüberschreitung<br />

ist die enge Zusammenarbeit mit den<br />

<strong>Ingenieure</strong>n aus Lothringen und Luxemburg.<br />

Bereits 1980 begann auf Initiative des langjährigen<br />

Vorsitzenden und heutigen Ehren-<br />

Vorsitzenden des <strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong>s Saar,<br />

Dipl.-Ing. Rudolf A. Klasen, eine immer enger<br />

ausgestaltete Zusammenarbeit des <strong>VDI</strong> Saar<br />

mit den Ingenieurvereinen in Luxemburg<br />

und Lothringen. Gemeinsam wurde z. B. die<br />

Schaffung eines Länder überschreitenden<br />

Katastrophenschutzes im Zusammenhang<br />

16


17<br />

mit dem Kernkraftwerk Cattenom angeregt.<br />

1996 in Schengen gelang den <strong>Ingenieure</strong>n<br />

dieses Dreiländerecks dann ein ganz eigenes<br />

„Schengener Abkommen“: Der <strong>VDI</strong> Saar und<br />

seine französischen und luxemburgischen<br />

Nachbarverbände URIS Lorraine (Union<br />

Régional des Ingénieurs et des Scientifiques<br />

de Lorraine) und ALI (Association Luxembourgeoise<br />

des Ingénieurs Diplomés) schlossen<br />

sich zusammen in der Föderation der<br />

Ingenieurverbände Saar-Lor-Lux.<br />

Als erster Präsident wurde Rudolf A. Klasen<br />

gewählt, dessen langjährige Arbeit 1997 mit<br />

dem Bundesverdienstkreuz erneut anerkannt<br />

wurde.<br />

Die drei Verbände veranstalten unter anderem<br />

die weit über die Region hinaus bekannten<br />

„Ingenieurtage Saar-Lor-Lux“. Weitere<br />

Beispiele sind Länder übergreifende Arbeitskreise,<br />

so etwa zu Themen wie Trinkwasser,<br />

Ingenieurarbeitsplätze und Bewerbung im<br />

Saar-Lor-Lux-Raum und eine gemeinsame<br />

Ethik-Charta für <strong>Ingenieure</strong>.<br />

Der <strong>VDI</strong> Saar hat die wirtschaftliche Entwicklung<br />

der gesamten Region mitgeprägt.<br />

Diese Dynamik ist den <strong>Ingenieure</strong>n im<br />

Saarland nicht verborgen geblieben. Die<br />

Mitgliederzahl des <strong>VDI</strong> Saar ist kontinuierlich<br />

angestiegen auf jetzt über 1.650 Mitglieder.<br />

Ich beglückwünsche Sie im Namen des <strong>VDI</strong><br />

zu diesen Erfolgen und wünsche Ihnen allen<br />

auch für die Zukunft ein herzliches Glückauf!<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c.<br />

Eike Lehmann<br />

Präsident des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>


Grußwort<br />

des Direktors des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong><br />

Das Saarland, lange Zeit in geographischer<br />

Randlage und oft genug politischer Spielball<br />

zwischen feindlichen Ländern, liegt heute im<br />

Herzen Europas und zählt zu dessen aufstrebenden<br />

technologischen Regionen. Diese<br />

industrielle und technische Position hatte<br />

sich das Saarland unter harten Bedingungen<br />

erarbeitet.<br />

Trotz der schwersten Rahmenbedingungen<br />

in den früheren Kernindustrien Bergbau und<br />

Eisenhütten und trotz eines noch immer<br />

äußerst angespannten Arbeitsmarktes ist es<br />

dieser Region gelungen, erneut wirtschaftlich<br />

zu erstarken. Im vergangenen Jahr war das<br />

Saarland mit einem Wirtschaftswachstum<br />

von 2,7 Prozent unangefochtener bundesdeutscher<br />

Spitzenreiter! Es hat sich zu einer<br />

attraktiven Wirtschafts- und Forschungsregion<br />

entwickelt, die die Schätze des Landes<br />

nicht mehr nur tief unter der Erde, sondern<br />

vor allem auch in den Köpfen ihrer Menschen<br />

sucht und findet.<br />

Starke Konjunkturstützen sind heute im<br />

Saarland der Fahrzeugbau und die Stahlindustrie;<br />

positive Impulse kommen auch aus<br />

der IT-Branche. Beflügelt durch die guten<br />

Exportaussichten wollen eine ganze Reihe<br />

von Unternehmen ihre Investitionen erhöhen.<br />

Den enormen Herausforderungen des Strukturwandels<br />

hin zu einer Technologie- und<br />

Dienstleistungsregion hat sich das Land<br />

mit seiner „Innovationsstrategie für das<br />

Saarland“ aktiv gestellt.<br />

Die Zahl der in der IHK<br />

gemeldeten Unternehmen<br />

ist im vergangenen<br />

Jahr erneut um rund<br />

1.000 auf jetzt beachtliche<br />

46.500 Firmen<br />

gestiegen. Hinter dieser<br />

großen Zahl steht auch<br />

ein Rekordniveau bei<br />

den Kleinstgründungen,<br />

mit denen oft auch die<br />

Arbeitslosigkeit überwunden werden konnte.<br />

Der <strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong> Saar hat diese positive<br />

Entwicklung als ältester Ingenieurverein<br />

dieser Region maßgeblich mitbestimmt: in<br />

einer fruchtbaren und konstruktiven Zusammenarbeit<br />

mit den Industrieunternehmen der<br />

Region, die mit Rat, Tat und Sponsorhilfe<br />

viele <strong>VDI</strong>-Initiativen unterstützen, und vor<br />

allem auch durch die vom <strong>VDI</strong> Saar initiierte<br />

grenzüberschreitende Föderation der Ingenieurvereine<br />

Saar-Lor-Lux. Am 9. September<br />

dieses Jahres wird der Saar-Lor-Lux-Ingenieurtag<br />

unter dem Motto „Pioniere der<br />

technischen Entwicklung – <strong>Ingenieure</strong> an der<br />

Saar“ stattfinden.<br />

Der <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> und die <strong>VDI</strong> Landesvertretung<br />

Saar bringen den Sachverstand<br />

der <strong>Ingenieure</strong> ein in Diskussionsforen<br />

mit anderen Verbänden, Arbeitgebern und<br />

Gewerkschaften, in parlamentarische Abend-<br />

18


19<br />

veranstaltungen und Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Politikern und <strong>Ingenieure</strong>n.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt setzt der<br />

<strong>Bezirksverein</strong> auch im Bereich Jugend und<br />

Technik. Bestes Beispiel ist die vom <strong>VDI</strong> Saar<br />

und seinem damaligen Vorsitzenden und<br />

späteren <strong>VDI</strong>-Landesvertreter Saarland, Prof.<br />

Dr.-Ing. Jürgen Althoff, entwickelte Aktion<br />

„Technik ist cool“. Mit ihrer Hilfe gelingt es<br />

seit fünf Jahren, jeweils rund 500 bis 900<br />

Schüler/innen der Klassenstufe 10 in saarländische<br />

Betriebe, an die Arbeitsplätze von<br />

<strong>Ingenieure</strong>n, zu bringen. Der <strong>Bezirksverein</strong><br />

hat das Juniorstudium von ausgewählten<br />

Oberstufenschülern seit Beginn zu einem<br />

Drittel mitfinanziert. Mit dem NanoBioLab<br />

unterstützt der <strong>VDI</strong> Saar Schüler und Lehrer,<br />

die freiwillig nach dem Unterricht an die<br />

Saarbrücker Uni fahren, um dortige naturwissenschaftliche<br />

Laboratorien zu nutzen.<br />

Mit hohem Engagement hat der <strong>VDI</strong> Saar die<br />

Saarländischen Landeswettbewerbe „Jugend<br />

forscht“ und „Schüler experimentieren“,<br />

sowie die „Lego Nacht“ mitgestaltet. Den<br />

Ingenieurnachwuchs fördert der <strong>Bezirksverein</strong><br />

unter anderem durch Preise an<br />

Studenten der saarländischen Hochschulen<br />

oder durch Gruppenfahrten für Studenten<br />

und Jungingenieure zur Hannover Messe.<br />

Mit viel Enthusiasmus hat der <strong>VDI</strong> Saar auch<br />

die jüngste <strong>VDI</strong>-Initiative „Sachen machen!“<br />

aufgegriffen, mit der der <strong>VDI</strong> seinen zum<br />

Weltingenieurtag auf der EXPO 2000 eingeleiteten<br />

Wandel von einer rein berufsständischen<br />

<strong>Verein</strong>igung zu einem Sprecher der<br />

Technik und der <strong>Ingenieure</strong> in Deutschland<br />

und Europa fortsetzt.<br />

Mit seinen Kernkompetenzen in den Bereichen<br />

Wissen und Netzwerk ist der <strong>VDI</strong> seit<br />

jeher ein aktiver Treiber und Gestalter des<br />

Innovationsstandorts Deutschland. Mit den<br />

neuen Projekten treten der <strong>VDI</strong> und die<br />

<strong>Ingenieure</strong> aber auch besser wahrnehmbar in<br />

die Öffentlichkeit. Ich danke dem <strong>VDI</strong> Saar,<br />

dass er dies in seiner Region so erfolgreich<br />

und tatkräftig forciert, und wünsche ihm<br />

auch weiterhin Energie, Freude und Mut zur<br />

Zukunft!<br />

Dr.-Ing. Willi Fuchs<br />

Direktor des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>


<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V.<br />

Der Vorstand<br />

Ehrenvorsitzender seit 1975<br />

Dipl.-Ing. Helmut Hochstrate<br />

Seit 1956 Mitglied des <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />

1963-1975 Erster Vorsitzender<br />

Ehrenvorsitzender seit 1996<br />

Gründer und Ehrenpräsident des FDI-SLL<br />

Mitglied im Finanzbeirat des <strong>VDI</strong><br />

Vertrauensmann der <strong>VDI</strong>-Ingenieurhilfe e.V.<br />

Seit 1960 Mitglied d. <strong>VDI</strong> | 1991-1996 1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Eur.-Ing. Rudolf Klasen<br />

Tel.: 06861-3729 | eMail: r.a.klasen@schlau.com<br />

Vorsitzender des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer<br />

Tel.: 0681-5867-576 | Fax: 0681-5867-507<br />

eMail: kraemer@htw-saarland.de<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Organisation und Koordination von Ereignissen<br />

Dipl.-Ing. Helmut Süsser<br />

Tel.: 06821-361788 | Fax: 06821-361789<br />

eMail: helmut-suesser@t-online.de<br />

Schatzmeister<br />

Leiter der Bezirksgruppe Untere Saar<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Rossbach<br />

Tel.: 06874-7975 | Fax: 06874-7976<br />

eMail: wrossbach@t-online.de<br />

Geschäftsführer<br />

und Leiter der Geschäftsstelle<br />

Dipl.-Ing. (FH) Roland Ißle<br />

Tel.: 06837-91720 | Fax: 06837-91721<br />

eMail: info@vdi-saar.de<br />

20


21<br />

<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Dipl.-Ing. Robert Frauendorfer<br />

Arbeitskreis Werkstofftechnik | Mitglied im Beirat<br />

der Fachgesellschaft Werkstofft. <strong>VDI</strong> Düsseldorf<br />

Tel.: 0681-6388716 | eMail: frauendorfer@gmx.de<br />

Kontakte zu Universitäten und Hochschulen<br />

Prof. Dr.-Ing. Walter Calles<br />

Tel.: 0681-5867-290, Fax: 0681-5867-122<br />

eMail: calles@htw-saarland.de<br />

Redaktionelle Tätigkeiten<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Erich Max<br />

Tel.: 06831-122120, Fax: 06831-122123<br />

eMail: emaixtec@t-online.de<br />

Betreuung Studenten und Jungingenieure<br />

Miglied im Beirat der Fachgesellschaft<br />

Werkstofftechnik <strong>VDI</strong> Düsseldorf<br />

Dipl.-Ing. (FH) Daniel Pontasch<br />

Tel.: 06897-778529 | eMail: suj-saar@vdi.de<br />

Internationale Kontakte (FDI Saar-Lor-Lux)<br />

Dr.-Ing. Stefan Junk<br />

Tel.: 0681-9387521<br />

eMail: s.junk@arcor.de<br />

Die Beisitzer des Vorstandes<br />

Der <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. ist einer von 45 <strong>Bezirksverein</strong>en des <strong>VDI</strong>. Der <strong>Bezirksverein</strong> ist im<br />

Saarland zuständig für die Betreuung von derzeit rund 1.650 Mitgliedern und anderen an der<br />

Technik Interessierten. Ihm gehören alle persönlichen und fördernden Mitglieder des <strong>VDI</strong> an, die<br />

ihren Wohnsitz im Bezirk des BV Saar haben.


<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V.<br />

Der geschäftsführende Vorstand seit 1956<br />

seit Vorsitzender Stellv. Vorsitzender Schatzmeister Schriftführer<br />

1956 Jacob Colbus Alois Fischnich Gerhard Radike Friedrich Frenger<br />

1957 Jacob Colbus Alois Fischnich Hans Hommens Friedrich Frenger<br />

1963 Helmut Hochstrate Karl Ruppenthal Hans Hommens Friedrich Frenger<br />

1964 Helmut Hochstrate Karl Ruppenthal Günther Esper Friedrich Frenger<br />

1965 Helmut Hochstrate Karl Ruppenthal Wilhelm Peter Friedrich Frenger<br />

1967 Helmut Hochstrate Wilhelm Aichelen Wilhelm Peter Hans Wünneberg<br />

1972 Helmut Hochstrate Wilhelm Aichelen Wilhelm Peter Karl Ruppenthal<br />

1976 Albert Häfner Wilhelm Peter Josef Gard Rudolf Huber (komm.)<br />

1978 W. Aichelen (komm.) Wilhelm Peter Josef Gard Karl Ruppenthal<br />

1979 Karl H. Schneider Rudolf Klasen Josef Gard H. Krämer (komm.)<br />

1980 Karl H. Schneider Rudolf Klasen Josef Gard Heinrich Kraemer<br />

1988 Karl H. Schneider Rudolf Klasen Karl Heinz Ballat Heinrich Kraemer<br />

1991 Rudolf Klasen Helmut Bley Karl Heinz Ballat Heinrich Kraemer<br />

1995 Rudolf Klasen Helmut Bley Karl Heinz Ballat Roland Ißle<br />

1997 Jürgen Althoff Helmut Süsser Wolfgang Rossbach Roland Ißle<br />

2003 Michael Krämer Helmut Süsser Wolfgang Rossbach Roland Ißle<br />

22


Bezirksgruppen<br />

im <strong>Bezirksverein</strong>-Saar<br />

Die Bezirksgruppen wurden 1977 gegründet und sollen<br />

die Kontakte zu den Mitgliedern in den engeren<br />

Gebieten (etwa den Landkreisen) intensivieren und so<br />

den Erfahrungsaustausch untereinander fördern und<br />

zwar durch regelmäßige Information über die Arbeit<br />

des Vorstandes im <strong>Bezirksverein</strong> Saar und die Organisation<br />

von Veranstaltungen und Besichtigungen.<br />

Darüber hinaus werden sowohl berufliche als auch private<br />

Verbindungen und Bekanntschaften ermöglicht.<br />

Bezirksgruppe Untere Saar (Merzig)<br />

Zuständig für Mitglieder im Bereich<br />

Kreis Merzig-Wadern, Kreis Saarlouis<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Rossbach<br />

Tel: 06874-7975, Fax: 06874-7976, eMail: wrossbach@t-online.de<br />

Bezirksgruppe Nord-Saar (St. Wendel)<br />

Zuständig für Mitglieder im Bereich<br />

Kreis St. Wendel, Kreis Neunkirchen<br />

Dipl.-Ing. Karl J. Schuhmann<br />

Tel: 06851-4493, Fax: 06851-85181, eMail: schuhmann.karljosef@vdi.de<br />

Bezirksgruppe Ost-Saar (St. Ingbert)<br />

Zuständig für Mitglieder im Bereich<br />

Stadtverband Saarbrücken, Saarpfalz-Kreis (Homburg)<br />

24


25<br />

Ende 1995 sucht die Bezirksgruppe „Untere<br />

Saar“ einen neuen Obmann. Für den<br />

8. Januar 1996 sind alle Mitglieder des<br />

Bezirks zu einem Diskussionsabend eingeladen.<br />

Ein Bekannter nimmt mich zu diesem<br />

Abend mit. Seit ich <strong>VDI</strong>-Mitglied bin, habe ich<br />

noch nie an einem Info-Abend teilgenommen;<br />

meine Mitgliedschaft beschränkte sich bisher<br />

auf das Lesen der <strong>VDI</strong>-Nachrichten.<br />

Auf Grund der nebenstehenden<br />

Anzeige<br />

sind an diesem Abend<br />

viele Mitglieder gekommen.<br />

Über zwei<br />

Stunden lang wird<br />

über den Zustand der<br />

Bezirksgruppe gesprochen.<br />

Dann werde ich<br />

als neuer Obmann, als Nachfolger von Herrn<br />

Dipl.-Ing. Remmel, vorgeschlagen. Ich habe<br />

schon im Voraus meine Bereitschaft bekundet<br />

und stimme der Wahl zu.<br />

Der Vorsitzende erklärt, dass seiner Auffassung<br />

nach die Vorträge und Veranstaltungen<br />

an den Info-Abenden keine Konkurrenz<br />

zu den Arbeitskreisen sein dürften. Im<br />

Gegensatz zu den Arbeitskreisen sollten sie<br />

„unterhaltsame Technik“ bieten. Mit diesen<br />

Empfehlungen beginne ich dann meine Zeit<br />

als Obmann der Bezirksgruppe Untere Saar.<br />

Eine der ersten Besichtigungen wird bei der<br />

Firma Drahtcord in Merzig durchgeführt.<br />

Bezirksgruppe Untere Saar<br />

Meine Zeit als Obmann der BG Untere Saar<br />

Dort wird 1996 in mehreren Fertigungslinien<br />

Draht von 0,2 mm Durchmesser für PKW-<br />

Gürtelreifen mit einer Ziehgeschwindigkeit<br />

bis zu 75 km/h gezogen. Heute sind viele<br />

dieser Anlagen demontiert und in einem<br />

europäischen Billiglohnland wieder montiert.<br />

Im nächsten Jahr gibt es u. a. zwei bemerkenswerte<br />

Veranstaltungen: als Erfolg die<br />

Besichtigung der Dillinger Hütte, an der<br />

sich 35 <strong>VDI</strong>-Mitglieder beteiligen und als<br />

Misserfolg die „Besichtigung des <strong>VDI</strong> im<br />

Internet“, zu der nur 5 Mitglieder kommen,<br />

obwohl das Thema „Internet“ schon zu<br />

diesem Zeitpunkt in aller Munde ist.<br />

Der zwei Jahre später angebotene Lehrgang<br />

zum Programmieren in Visual Basic wird von<br />

so vielen jungen Kollegen besucht, dass<br />

die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt<br />

werden müssen; ich bin der Großvater in<br />

dieser Runde.


Dem Rat des Vorsitzenden folgend biete ich<br />

den Mitgliedern auch Wanderungen an, z. B.<br />

eine vom Kupferbergwerk in Düppenweiler<br />

zum Litermont. Insgesamt 21 Personen<br />

nehmen daran teil; nach anderthalb Stunden<br />

Fußweg durch den Wald am Litermont angekommen,<br />

haben wir uns im dortigen<br />

Restaurant erst mal gestärkt. Nach dem<br />

Heimmarsch sind einige zwar müde, aber<br />

dennoch zufrieden.<br />

Eine Wanderung zur Talsperre in Nonnweiler<br />

verläuft dagegen ganz anders. Zu der sehr<br />

interessanten Besichtigung der Talsperre<br />

kommen 17 Mitglieder. 60 Meter unter dem<br />

Wasserspiegel des Stausees gehen wir durch<br />

einen Kontrollstollen bis zum Tosbecken,<br />

in das zum Besuchszeitpunkt 6.000 Liter<br />

Wasser pro Sekunde mit 5 bar prallen. Nach<br />

der Besichtigung geht es zur Stärkung für die<br />

folgende Wanderung auf dem Planetenlehrweg<br />

in ein nahe gelegenes Restaurant.<br />

Nach vielen „technischen“ Besichtigungen<br />

will ich den Kollegen Kulturgeschichte<br />

zeigen. Dies wird aber eindeutig mit wenig<br />

Interesse bekundet: nur fünf Personen finden<br />

sich zur Besichtigung der Klosterkirche in<br />

Tholey ein.<br />

Manchmal muss auch fehlendes technisches<br />

Interesse festgestellt werden, wenn sich beispielsweise<br />

zur Besichtigung einer Feuerverzinkerei<br />

nur fünf Mitglieder anmelden<br />

und schließlich zwei zum Termin eintreffen.<br />

Am Jahresende ist dann aller Hader vergessen,<br />

dann trifft man sich zum gesellschaftlichen<br />

Höhepunkt, dem „Weihnachtsessen“.<br />

Zu diesem „Event“ kommen dann auch<br />

Mitglieder, die man sonst kaum gesehen hat.<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Rossbach<br />

Nachstehend eine Übersicht der interessan–<br />

testen Besichtigungen:<br />

1996 Fa. Drahtcord-Saar, Merzig<br />

Fort Hackenberg, Befestigungsanlage<br />

in der Maginot-Linie<br />

1997 Fa. Alucast Dillingen<br />

Dillinger Hütte (Hochofen,<br />

Stahlwerk und Walzwerk)<br />

1998 Röhrenwerk Bous (Edelstahlwerk<br />

u. Rohrproduktion)<br />

Müllverbrennungsanlage,<br />

Neunkirchen (Wasser- u. Abluft-<br />

Aufbereitung)<br />

1999 Abteikirche St. Mauritius in Tholey<br />

Ford - Focus-Montage in Saarlouis<br />

2000 Halberger Hütte, Saarbrücken<br />

(Gussrohr-Produktion)<br />

Fa. Textron-Karcher<br />

Schraubenfabrik, Beckingen<br />

2001 Saarländisches Uhrenmuseum<br />

Püttlingen<br />

Fa. Halberg Guss, Gießerei,<br />

Saarbrücken<br />

2002 Handwerks- und Industriemuseum<br />

Fellenbergmühle, Merzig<br />

Spanplattenwerk Homanit, Losheim<br />

Saargummi, Standort Büschfeld<br />

2003 Fa. Fresenius, St. Wendel<br />

2004 Sternwarte Peterberg, Nonnweiler<br />

2005 Fahrt nach Metz: Besichtigung der<br />

Kathedrale und Glasmalerei<br />

Besuch des Deutschen Zentrums<br />

für Luft und Raumfahrt<br />

26


27<br />

Eine Idee machte sich selbstständig. Es<br />

begann 1970 mit der Aufgabe, die Kasse des<br />

<strong>VDI</strong>-BV Saar zu prüfen. Aufgrund dieser<br />

„hochstrategischen“ Aufgabe kamen die<br />

ersten guten Kontakte zum Vorstand unter<br />

der Führung unseres langjährigen Ehrenvorsitzenden<br />

Helmut Hochstrate. Lang haben<br />

die „Seperatisten“ an einer Idee gebrütet, den<br />

<strong>VDI</strong> zu den Mitgliedern zu bringen. Gerade<br />

erst wieder knappe 14 Jahre alt, wollten doch<br />

einige einen eigenen <strong>Verein</strong> aufmachen.<br />

Nein, wir wollten den <strong>VDI</strong> in die Regionen<br />

bringen und den Kolleginnen und Kollegen<br />

zeigen: wir sind für sie da.<br />

So etwas macht man natürlich nicht über<br />

Nacht. Da wurden Vor- und Nachteile abgewogen,<br />

Aktivisten ausgewählt, die das<br />

machen können und wollen.<br />

Im Jahr 1976 hat es dann geklappt. Drei<br />

Bezirksgruppen wurden gegründet. Eine<br />

davon wurde in St. Wendel mit 25 Mitgliedern<br />

ins Leben gerufen. Schnell wuchs die<br />

Zahl auf über 100 Mitglieder im Kreis an. Die<br />

Rechnung war also richtig. Wenn wir den<br />

Kolleginnen und Kollegen Präsenz zeigen,<br />

gewinnen wir auch deren Vertrauen. Kleinere<br />

Exkursionen zu Firmen in der Region festigten<br />

Kontakte mit Unternehmern und Mitgliedern.<br />

Ob Kegelabende, Exkursionen oder<br />

kleine Gesellschaften, noch heute treffen sich<br />

Mitglieder der Bezirksgruppe am Jahresende<br />

zum gemeinsamen Jahresabschlussessen.<br />

Bezirksgruppe Nord-Saar<br />

Rückblick auf 30 Jahre Bezirksgruppe Nord-Saar<br />

Die Bezirksgruppen standen nie in Konkurrenz<br />

zu den Arbeitskreisen; nein sie<br />

ergänzten das Angebot vor Ort mit aktuellen<br />

Tagesthemen. So hatten wir in St. Wendel im<br />

Jahr 1978 während der so genannten zweiten<br />

Ölkrise das Thema Wärmeisolation angeboten,<br />

und in dem kleinen Standort St. Wendel<br />

haben 185 Zuhörer den Vortragssaal fast<br />

gesprengt. Im Jahre 1983 boten wir das<br />

Thema „big brother oder was kommt 1984?“<br />

in einer Diskussionsrunde mit Politikern an.<br />

Am Ersten April 1985 haben wir einen besonderen<br />

Aprilscherz verwirklicht, einen historischen<br />

Messingstollen in St. Wendel hatten<br />

wir den Besuchern vorgegaukelt. Dazu gab es<br />

noch einen hochwissenschaftlichen Vortrag<br />

von einem jungen Professor einer Fachhochschule.<br />

Im Jahr 1986 feierten wir wieder mit etwa<br />

120 Zuhörern das 10-jährige Bestehen der<br />

Bezirksgruppe und boten den Vortrag<br />

„Zukunft der Raumfahrt“ mit dem damals<br />

recht bekannten Fernsehmoderator Heinrich<br />

Schiemann (ZDF-Sendereihe: Aus Forschung<br />

und Technik) an. Diese Vorträge machten den<br />

<strong>VDI</strong> in unserer Region so bekannt, dass sich<br />

heute noch viele Neumitglieder auf diese<br />

Vortragsveranstaltungen berufen und behaupten,<br />

dass ihnen diese Vorträge so gut<br />

gefielen, dass sie dem <strong>VDI</strong> beigetreten sind.<br />

Nicht immer gibt es derartige „Reizthemen“<br />

mit denen man Interessenten begeistern


kann. Doch 2005 hatten wir erneut eine<br />

große Energiekostensteigerung und die Thematik<br />

„Alternative Energiekonzepte“ konnte<br />

immerhin wieder über 40 Zuhörer zu einem<br />

Vortrag „Ölwechsel – vom Erdöl zum Pflanzenöl“<br />

begeistern. Nun sitze ich hier, zwei<br />

Tage nach diesem Vortrag, und kann Ihnen<br />

noch nicht über einen Mitgliederzuwachs<br />

berichten. Tatsache ist aber, dass die Teilnehmer<br />

mich fragten, ob sie denn in Zukunft<br />

auch zu <strong>VDI</strong>-Veranstaltungen kommen dürften.<br />

Ich konnte ihnen dazu ein eindeutiges<br />

„Ja“ geben und habe sie auf die Homepage<br />

des <strong>VDI</strong> BV-Saar „www.vdi-saar.de“ verwiesen.<br />

Ich bin der Überzeugung, dass es unserem<br />

Berufsstand sehr gut tut, in der Öffentlichkeit<br />

auch Themen anzubieten, die derzeit noch<br />

Bezirksgruppe Ost-Saar<br />

Die Bezirksgruppe Ost-Saar ist im BV die<br />

mitgliederstärkste Gruppe. Bis Mitte der<br />

90er Jahre wurden den <strong>VDI</strong>-Mitgliedern zahlreiche<br />

Veranstaltungen angeboten. Exkursionen,<br />

Stammtische, Vorträge und weitere<br />

Veranstaltungen wurden über lange Jahre<br />

durchgeführt.<br />

mehr Fragen als Lösungen aufzeigen. Damit<br />

zeigen wir, dass wir gewillt sind, die<br />

Probleme der Zukunft anzupacken und zu<br />

lösen. Wer soll es sonst tun, wenn nicht wir.<br />

Wir sollen die Lösung der Energieprobleme<br />

nicht den Politikern alleine überlassen, genau<br />

so wie die Ärzte dies im Gesundheitswesen<br />

nicht den Politikern überlassen. Warten wir<br />

ab, was die Zukunft bringt? Nein wir gestalten<br />

mit.<br />

Bitte machen auch Sie in Zukunft bei unseren<br />

Veranstaltungen mit und geben Sie uns<br />

Anregungen für eine zukunftsweisende<br />

Ingenieurweiterbildung und optimale Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Dipl.-Ing. Karl-Josef Schuhmann<br />

Nach einer langen Ruhephase soll im<br />

Jubiläumsjahr 2006 wieder mit unterschiedlichen<br />

Aktivitäten das Interesse der <strong>VDI</strong>’ler<br />

im Raum St. Ingbert und Saarbrücken<br />

geweckt werden. Helfen Sie, den Rückblick<br />

in der nächsten Jubiläumsbroschüre umfangreich<br />

zu gestalten. (red.)<br />

28


Arbeitskreise<br />

Die Fachgliederungen im <strong>Bezirksverein</strong>-Saar<br />

Der Transfer von Technikwissen ist die<br />

zentrale Zielsetzung der technisch-wissenschaftlichen<br />

Arbeit des <strong>VDI</strong>. Die damit<br />

verbundenen Aufgaben werden zum überwiegenden<br />

Teil in den Fachgesellschaften der<br />

<strong>VDI</strong>-Gliederung Technik und Wissenschaft<br />

verwirklicht – und mit dem Erfahrungsaustausch<br />

vor Ort durch die fachlich orientierten<br />

Arbeitskreise in den <strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong>en<br />

und <strong>VDI</strong>-Bezirksgruppen ergänzt.<br />

Die <strong>VDI</strong>-Fachgesellschaften und Kompetenzfelder<br />

der Gliederung <strong>VDI</strong> Technik und<br />

Wissenschaft arbeiten technische Erkenntnisse<br />

und Erfahrungen in ehrenamtlicher<br />

Gemeinschaftsarbeit zu zielgruppenspezifischen<br />

Ergebnissen auf. Primäre Zielgruppe<br />

dieses Dienstleistungsangebotes bilden die<br />

<strong>VDI</strong>-Mitglieder; aber auch ihre im Beruf stehenden<br />

Ingenieurkollegen sowie technischorientierte<br />

Naturwissenschaftler in Industrie,<br />

Forschung, Lehre und öffentlicher Verwaltung.<br />

Der <strong>VDI</strong> verfolgt das Ziel, allen<br />

<strong>Ingenieure</strong>n eine fachliche Heimat zu bieten.<br />

Die <strong>VDI</strong>-Fachgesellschaften und Kompetenzfelder<br />

decken dementsprechend die ganze<br />

Breite der Ingenieur-Aktivitäten ab.<br />

Aufgrund dieser fachlichen Breite und der<br />

Interessensneutralität der technisch-wissenschaftlichen<br />

Arbeit des <strong>VDI</strong> zeigt auch die<br />

öffentliche Hand zunehmend Interesse an<br />

den Arbeitsergebnissen der <strong>VDI</strong>-Gliederung<br />

Technik und Wissenschaft.<br />

Der Erfolg der Ingenieurtätigkeit wird<br />

wesentlich von ingenieurspezifischen Methodenkenntnissen<br />

und dem Fachwissen des<br />

berufsausübenden Ingenieurs bestimmt.<br />

Immer rascherer innovativer Wandel und<br />

zunehmende Komplexität technischer Systeme<br />

machen eine ständige Aktualisierung<br />

bzw. Weiterentwicklung der Methoden,<br />

Fachkenntnisse und Erfahrungen notwendiger<br />

denn je. Das Dienstleistungsspektrum<br />

der <strong>VDI</strong>-Fachgesellschaften und Kompetenzfelder<br />

bietet dabei wertvolle Hilfestellungen<br />

und verlässliche Orientierungsangebote.<br />

Durch persönliche Zuordnung zu den einzelnen<br />

<strong>VDI</strong>-Fachgesellschaften und <strong>VDI</strong>-Kompetenzfeldern<br />

wird gewährleistet, dass <strong>VDI</strong>-<br />

Mitglieder laufend aktuelle Informationen<br />

über Aktivitäten ihrer <strong>VDI</strong>-Fachgesellschaft<br />

erhalten.<br />

An der Saar sind folgende<br />

<strong>VDI</strong>-Arbeitskreise aktiv:<br />

■ ADB Produktionstechnik<br />

■ AGU Abfallwirtschaft, Gewässer-<br />

und Umweltschutz<br />

■ EKV Entwicklung-Konstruktion-Vertrieb<br />

■ FML Fördertechnik, Materialfluss<br />

und Logistik<br />

■ QM Qualitätsmanagement<br />

■ SuJ Studenten und Jungingenieure<br />

■ TGA Technische Gebäudeausrüstung<br />

■ W Werkstofftechnik<br />

30


31<br />

„ADB“ stand früher einmal für „Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Deutscher</strong> Betriebsingenieure“<br />

und wurde 1920 gegründet. Sie stellte immer<br />

die ingenieurwissenschaftliche Weiterbildung<br />

als Hauptziel in den Vordergrund ihrer<br />

Aufgaben. Nun heißt diese <strong>VDI</strong>-Gesellschaft<br />

„Produktionstechnik“ immer noch „ADB“ als<br />

Anerkennung an ihren historischen Namen,<br />

den sie sich bei der Gründung gab.<br />

Der <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar hat nach meiner<br />

Kenntnis im Jahre 1956 – bei der Wiedergründung<br />

des <strong>VDI</strong> an der Saar – den Arbeitskreis<br />

der Betriebsingenieure gegründet. So<br />

besehen feiert die ADB an der Saar in diesem<br />

Jahr das 50-jährige Bestehen. Natürlich geht<br />

das im 150-jährigen Bestehen des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

Saar unter. Es ist aber gerade ein<br />

Grund mehr, die <strong>Verein</strong>sgeschichte des<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s besonders hervorzuheben,<br />

wenn ein Arbeitskreis auch einen runden<br />

Geburtstag feiert.<br />

Bereits während meines Ingenieurstudiums<br />

an der damaligen Staatlichen Ingenieurschule<br />

Saarbrücken bin ich dem <strong>VDI</strong> BV Saar<br />

beigetreten und habe mich der ADB angeschlossen.<br />

Der damalige Obmann, Josef Gard, hat mir<br />

die Aufgabe immer schon einmal nahegelegt.<br />

Jedoch konnte ich auf Grund beruflicher<br />

Unsicherheiten das Amt damals nicht von<br />

ihm übernehmen. So hatte sich unser Kollege<br />

Arbeitskreis ADB<br />

Produktionstechnik (ehem. Arbeitskreis <strong>Deutscher</strong> Betriebsingenieure)<br />

Der Versuch einer Chronik als Rückblick<br />

Rudolf Huber zur Obmannschaft bereit<br />

erklärt. Leider musste er aus gesundheitlichen<br />

Gründen im Jahre 1977 dieses Amt<br />

kurzfristig aufgeben.<br />

Ich hatte mich zur vorübergehenden Leitung<br />

des Arbeitskreises bereit erklärt und nun<br />

habe ich dieses Amt schon seit 28 Jahre inne.<br />

Höhen und Tiefen habe ich in dieser Zeit miterlebt.<br />

Über Ziele und Wege mit Mitgliedern<br />

und Vorstand „gestritten“. Vorträge und<br />

Seminare geplant und organisiert. Von 0 bis<br />

283 Zuhörer konnte ich für Veranstaltungen<br />

gewinnen. Es war insgesamt eine schöne<br />

Zeit, in der ich viele nette Kolleginnen und<br />

Kollegen kennenlernen konnte.<br />

Interdisziplinäre Arbeit<br />

Die Fach übergreifende Zusammenarbeit mit<br />

den anderen Fachgruppen unseres BV lag<br />

mir immer besonders am Herzen. Denn die<br />

Produktionstechnik hat mit Mitarbeiterführung,<br />

Gesundheits- und Umweltschutz,<br />

Gebäudeausrüstung, Werkstoffwissenschaft<br />

und Qualitätsmanagement so enge Verflechtungen,<br />

dass für mich eine isolierte<br />

Betrachtung der Produktionstechnik nicht<br />

denkbar ist. Ich habe darüber hinaus auch<br />

die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen<br />

und Verbänden aus Technik und<br />

Wissenschaft aufgebaut und mit ihnen weit–<br />

gehend kooperiert, um unseren und deren


Mitgliedern ein breites Angebot an interessanten<br />

Veranstaltungen kostengünstig zu<br />

bieten.<br />

Während meiner Amtszeit habe ich neue<br />

Entwicklung der ingenieurmäßigen Weiter–<br />

bildung aufgegriffen. Waren dies in den<br />

80ern die Lasertechnik, die Qualitätssicherung<br />

oder die Bionik, so waren es in<br />

den 90ern die Betriebswirtschaft und die<br />

Managementmethoden, wie beispielsweise<br />

KVP, Kaizen und Wertstromdesign, die die<br />

Schwerpunkte meiner Programme bildeten.<br />

Vielfältige Fachthemen<br />

Als Höhepunkte fallen mir Vorträge über<br />

Bionik mit Prof. Dr. W. Nachtigall, ein Vortrag<br />

mit Prof. Dr. Felix von Cube (Fordern statt<br />

Fördern mit 283 Zuhörern), eine Exkursion<br />

in die „Halle 54“ bei VW in Wolfsburg<br />

(Abfahrt 1.00 Uhr frühmorgens – Rückkehr<br />

gegen 23.00 Uhr nachts) ein. Letztgenannte<br />

Veranstaltung war eine stressige, aber gelungene<br />

Veranstaltung – alle Teilnehmer haben<br />

dies bekundet.<br />

Dank an alle Aktiven<br />

Allen, die mir mit Vorschlägen und Kritik<br />

geholfen haben, das Programm der ADB ständig<br />

zu verbessern, möchte ich ausdrücklich<br />

danken. Ganz sicher werden Sie die Frage<br />

stellen, warum eigentlich ein Ex-Obmann<br />

über den <strong>VDI</strong>-ADB schreibt. Von den vorgenannten<br />

50 Jahren habe ich nun 28 Jahre,<br />

also weit über die Hälfte der Zeit, die<br />

Geschicke der ADB im <strong>VDI</strong>-BV Saar geleitet<br />

und glaube deshalb, dies umfassend beschreiben<br />

zu können.<br />

Ich habe seit Anfang des Jahres 2006 nun das<br />

Amt des Obmanns in die jüngeren Hände von<br />

Dr.-Ing. Nikolaus Fischer übergeben. Es wäre<br />

unfair, ihm diese Aufgabe der Chronik nach<br />

dem Motto „nach mir die Sintflut“ zu überlassen.<br />

Ich bleibe auch in Zukunft der ADB<br />

treu verbunden und wünsche hier meinem<br />

Nachfolger nochmals viel Glück und Erfolg<br />

bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit.<br />

Dipl.-Ing. Karl-Josef Schuhmann<br />

Arbeitskreisleiter ADB bis 2006<br />

32


33<br />

Der AK EKV im <strong>Bezirksverein</strong> Saar wurde in<br />

den 60er- und 70er-Jahren von Ing. grad.<br />

Heinz Röder geleitet. Dipl.-Ing. Karl-Heinz<br />

Rott folgte ihm in den 80ern und 90ern.<br />

Im Juli 1997 übernahm der Arbeitskreisleiter<br />

Konstruktionsingenieur Dieter Piro die<br />

Leitung des EKV. Die derzeitige Vertretung<br />

hat Dr.-Ing. Georg Wagner inne.<br />

Die Hauptziele des EKV sind Informationen<br />

und Fortbildung zu den Themen:<br />

■ Systematisches Konstruieren und<br />

Entwickeln – auch mittels neuer<br />

CAD-Systeme<br />

■ Moderne Konstruktionsmethoden im<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

■ Technische Vertriebsaktivitäten mit<br />

innovativen Produkten der Industrie<br />

■ Weiter- und Fortbildung der <strong>Ingenieure</strong><br />

■ sowie die <strong>VDI</strong>-Aktion „Technik ist cool”<br />

Der Arbeitskreis trifft sich je nach Bedarf<br />

jeweils am vierten Donnerstag im Monat<br />

zusammen mit der Bezirksgruppe Saar-Ost.<br />

Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Zusammenarbeit<br />

mit Entwicklungs-, Konstruktionsund<br />

Vertriebsleitern und Mitarbeitern von<br />

Industriefirmen der technischen Produktion<br />

im Maschinen- und Anlagenbau sowie der<br />

Automobilindustrie. So konnten wir u. a.<br />

folgende Vortragsveranstaltungen anbieten:<br />

Arbeitskreis EKV<br />

Entwicklung – Konstruktion – Vertrieb<br />

■ Entwicklung:<br />

Neuer Ansatz zur Modellierung von Produktentwicklungsprozessen<br />

mit Prof. Dr.-<br />

Ing. Christian Weber (LKT an der Saar-Uni)<br />

■ Konstruktion:<br />

Kostengünstiges Konstruieren – Kostenmanagement<br />

in der Konstruktion von<br />

Dr. J. O. Fischer/Köln<br />

■ Vertrieb:<br />

Wettbewerbsvorteile durch Patentinformation<br />

mit Dr. Dipl.-Chem. R. Reichhart<br />

von der ZPT Saarbrücken<br />

Das Engagement des EKV zeigt sich außerdem<br />

an der Kooperation mit Schulen, Universitäten<br />

und im Bereich der Weiterbildung.<br />

Beispiele dafür sind:<br />

■ der Tag der Berufsberatung, der den<br />

Schülern das Berufsfeld des Ingenieurberufes<br />

näher bringt<br />

■ Lehrauftrag an der Hochschule für Technik<br />

und Wirtschaft in Saarbrücken, Bereich<br />

MB-Konstruktion<br />

■ Gastvorlesungen an der HTW in Saarbrücken:<br />

Die neue 3D-parametrische CAD-<br />

Konstruktionstechnik<br />

Auf einer Informationsveranstaltung an der<br />

Wendalinus-Akademie in St. Wendel konnten<br />

<strong>Ingenieure</strong>n und Naturwissenschaftlern<br />

Wege aus der Arbeitslosigkeit aufgezeigt


werden. Seminare für <strong>VDI</strong>-Mitglieder und<br />

interessierte Gäste im Bereich Konstruktion<br />

und auch für technische Kaufleute wurden<br />

durchgeführt. Den Studenten des Fachbereichs<br />

Wirtschaftsingenieurwesen von<br />

Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer an der HTW<br />

bieten wir eine CAD-Exkursion „Aufwandskalkulation<br />

im Bereich Entwicklung und<br />

Konstruktion“ an.<br />

Ein Netzwerk von absoluten Ingenieur-<br />

Spezialisten aus der Entwicklung und<br />

Konstruktion ist entstanden.<br />

Wir kooperieren mit:<br />

■ den Arbeitskreisen Hochschule und Wirtschaft,<br />

Forschung und Technik, Studenten<br />

und Jungingenieure SuJ im <strong>VDI</strong><br />

■ der AG Existenzgründer und Business<br />

Angels der IHK<br />

■ dem Arbeitskreis Wirtschaft<br />

■ den Technischen Unternehmensberatern<br />

Saarland<br />

Das künftige EKV-Ziel weist in Richtung<br />

„virtuelle Fabrik“: Mittels neuesten 3D-parametrischen<br />

CAD-Systemen inkl. FEM ist das<br />

deutsche Engineering bereit, sich den globalen<br />

Herausforderungen zu stellen.<br />

Der Arbeitskreis EKV lädt Interessierte ein,<br />

auch als <strong>VDI</strong>-Mitglied aktiv an den Veranstaltungen<br />

teilzunehmen.<br />

Konstr.-Ing. Dieter Piro<br />

Arbeitskreisleiter EKV<br />

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35<br />

Arbeitskreis FML<br />

Fördertechnik, Materialfluss<br />

und Logistik<br />

Der AK FML ist das jüngste Mitglied der<br />

Arbeitskreise.<br />

Erst im Dezember 2005 reihte sich der<br />

Arbeitskreis Fördertechnik, Materialfluss<br />

und Logistik in die Reihe der Arbeitskreise<br />

des <strong>VDI</strong> Saarland ein.<br />

Die Gründungsveranstaltung fand in Hambach/Frankreich<br />

in den Räumlichkeiten<br />

von Smart France statt. Diese Veranstaltung<br />

war mit mehr als 30 Teilnehmern ein voller<br />

Erfolg.<br />

Bei dieser Veranstaltung wurden die Ziele für<br />

den Arbeitskreis formuliert:<br />

■ Regelmäßige Treffen unter<br />

jeweils einem Leitthema<br />

■ Exkursionen<br />

■ Gemeinsamer Besuch von<br />

Tagungen und Seminaren<br />

■ Aufbau eines Netzwerkes zu anderen<br />

Logistik-Interessengruppen in<br />

Saar-Lor-Lux<br />

Die Aufnahme der Tagesarbeit erfolgte im<br />

Januar 2006 mit dem ersten regelmäßigen<br />

Treffen und es werden weitere Treffen in<br />

monatlichem Rhythmus folgen.<br />

Dipl.-Ing. Erich Labes<br />

Arbeitskreisleiter FML<br />

Arbeitskreis AGU<br />

Abfallwirtschaft, Gewässer- und<br />

Umweltschutz<br />

Schwerpunkte des Arbeitskreises<br />

Der Arbeitskreis AGU betreut im <strong>Bezirksverein</strong><br />

<strong>Ingenieure</strong>, die sich beruflich mit dem<br />

Themenbereich Abfallwirtschaft, Gewässerund<br />

Umweltschutz beschäftigen.<br />

Fachlich sind diesem Arbeitskreis rund 100<br />

Mitglieder zugeordnet.<br />

Darüber hinaus werden auch <strong>Ingenieure</strong><br />

betreut, die sich der <strong>VDI</strong>-KUT – <strong>VDI</strong> Koordinierungsstelle<br />

Umwelttechnik – zugeordnet<br />

haben.<br />

Aktuelle Ziele des Arbeitskreises<br />

Der Arbeitskreis trifft sich regelmäßig zu<br />

Vortragsveranstaltungen des Themenbereiches<br />

Umweltschutzes wie z. B.<br />

■ Behandlung industrieller Abwässer<br />

■ Struktur und der Wandel der Abfallentsorgung<br />

– insbesondere nach Einführung<br />

des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Markus Becker<br />

Arbeitskreisleiter AGU


Arbeitskreis QM<br />

Qualitätsmanagement<br />

Gesunder Menschenverstand statt Wissenschaft<br />

Der Arbeitskreis Qualitätsmanagement, kurz<br />

AKQM, kann im Vergleich mit dem BV-Saar<br />

nur auf ein kurzes Bestehen zurückblicken.<br />

„Urkundlich“ in den Annalen des BV (<strong>VDI</strong>-<br />

Info 11/12-92) ist der 30.11.1992 als Gründung<br />

des „AK Qualitätssicherung Saar“<br />

durch Herrn Dipl.-Ing. Evelbauer erwähnt.<br />

ISO 9000 – das Startthema<br />

Zielsetzung des AK war es, die damals noch<br />

jungen ISO-Normen der 9000er-Reihe mit<br />

entsprechenden Fachvorträgen und Informationsveranstaltungen<br />

weiter bekannt zu<br />

machen. Nachdem die interessanten Themen<br />

behandelt waren und sich „die“ Norm<br />

etabliert hatte, ist es nach dem Wechsel des<br />

Leiters des Arbeitskreises allmählich ruhiger<br />

geworden. Erst im Frühjahr 2002 haben sich<br />

auf Einladung des damals neuen AK-Leiters,<br />

dem jetzigen Vorsitzenden des BV-Saar,<br />

Herrn Prof. Dr.-Ing. Michael Krämer, Interessierte<br />

im Stiefel in Saarbrücken getroffen<br />

und die Möglichkeiten und Chancen der<br />

„Wiederbelebung“ des AKQM zu diskutieren.<br />

Wiederbelebung 2002<br />

Die damals Versammelten räumten einem<br />

vierteljährlich stattfindenden Stammtisch<br />

gute Erfolgsaussichten ein. Mit Recht, wie<br />

sich heute mit einem Blick auf die Teilnehmerstatistiken<br />

bestätigt. „In einem kleinen<br />

Bundesland wie unserem Saarland ist es<br />

schwierig, dass zwei parallel arbeitende<br />

Organisationen ein angemessenes Teilnehmerpotenzial<br />

für das gleiche Themenfeld<br />

finden“, so Prof. Krämer. Aus dieser Überlegung<br />

heraus wurde die Zusammenarbeit<br />

des <strong>VDI</strong> AKQM des BV-Saar mit dem<br />

Arbeitskreis des Regionalkreises Saarland<br />

der DGQ (Deutsche Gesellschaft für Qualität<br />

e.V.) beschlossen und bis heute erfolgreich<br />

umgesetzt.<br />

Kooperation mit DGQ<br />

Zu dem festen Veranstaltungsprogramm<br />

gehören neben den regelmäßigen Stammtischtreffen<br />

Besichtigungen bei saarländischen<br />

Industriebetrieben. Die überwiegend<br />

als Vortragsveranstaltungen organisierten<br />

Stammtischtreffen haben sich zum festen<br />

Bestandteil im Jahresprogramm des AKQM<br />

entwickelt. Die sporadisch durchgeführten<br />

Firmenbesichtigungen erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit und ziehen neben den ständig<br />

teilnehmenden Mitgliedern des AKQM<br />

auch zahlreiche Gäste an. Dipl.-Ing. Jürgen<br />

Schneider, Leiter des AKQM seit Februar<br />

2003, blickt auf die erfolgreiche Fortsetzung<br />

der Zusammenarbeit mit dem DGQ Regionalkreis<br />

Saarland zurück. Seit Wiederbeginn<br />

der AK-Aktivitäten hat sich die Zahl der<br />

Teilnehmer konstant auf einem guten Niveau<br />

gehalten und konnte sowohl in 2004 als auch<br />

in 2005 jeweils gesteigert werden. Nach wie<br />

vor ist es die Zielsetzung der Organisatoren,<br />

36


37<br />

mit interessanten Fachvorträgen zu aktuellen<br />

QM-/QS-Themen ein kostenloses Informations-<br />

und Diskussionsforum für den Saar-<br />

Lor-Lux-Raum zu bieten.<br />

Verschiebung der Schwerpunkte<br />

Mit dem Wandel vom klassischen QS-System<br />

über das QM-System zum Integrierten Managementsystem,<br />

das neben dem Aspekt<br />

Qualität auch die Themen Umwelt und<br />

Arbeitssicherheit berücksichtigt, wurden<br />

gleichermaßen die inhaltlichen Schwerpunkte<br />

der AKQM-Themen angepasst.<br />

Arbeit der GSP<br />

Die Einbindung des AKQM über die Grenzen<br />

des BV-Saar in die <strong>VDI</strong>-Organisation ist über<br />

die <strong>VDI</strong>-GSP (Gesellschaft für Systementwicklung<br />

und Projektgestaltung) geregelt.<br />

Die <strong>VDI</strong>-GSP ist das Forum für die ganzheitliche<br />

Entwicklung und Optimierung von<br />

Systemen, Prozessen und Organisationen<br />

und ist gegliedert in die vier Kompetenzfelder<br />

Projektmanagement, Zuverlässigkeit,<br />

Wertanalyse/Value Management und Qualitätsmanagement.<br />

Das Kompetenzfeld Qualitätsmanagement<br />

sieht sein wichtigstes Ziel in<br />

der Verbreitung und Unterstützung der Ideen<br />

und Inhalte des Total Quality Management<br />

auf der Basis des EFQM-Models für Business<br />

Excellence. Hier gestalten <strong>Ingenieure</strong> und<br />

Ingenieurinnen des <strong>VDI</strong> Richtlinien zur<br />

praktischen Umsetzung von TQM.<br />

Richtlinien gestalten<br />

Über den AKQM des BV-Saar bietet sich<br />

unseren Teilnehmern die Möglichkeit, selbst<br />

aktiv an der Richtlinien-Arbeit mitzuwirken.<br />

Aktuell ist die Erstellung der <strong>VDI</strong>-RL 5507<br />

geplant, die das Kriterium Nr. 7 „Mitarbeiter-<br />

bezogene Ergebnisse“ in Form von Handlungsempfehlungen<br />

beschreibt. An dieser<br />

Stelle sei das Aufstellen der These erlaubt,<br />

dass nicht der Kundenzufriedenheit sondern<br />

der Zufriedenheit der eigenen Mitarbeiter die<br />

größere Priorität eingeräumt werden sollte.<br />

Die Qualität der Mitarbeiter, gemessen an<br />

deren Wissen, Erfahrungen und Motivierheit,<br />

bilden in einem gelebten QM-System die<br />

Voraussetzung für die Sicherstellung der<br />

angestrebten Produkt- und Dienstleistungsqualität.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Als zukünftige Zielsetzung des AKQM soll<br />

insbesondere kleineren und mittleren<br />

Handwerks- und Industriebetrieben die<br />

Möglichkeit geboten werden, sich mit<br />

Fachleuten zu Fragestellung zum Aufbau und<br />

zur Weiterentwicklung von QM-Systemen<br />

auszutauschen. Hierbei sollen mit einem normierten<br />

(zertifiziert oder nicht zertifizert!),<br />

jedoch auf die unternehmensspezifischen<br />

Randbedingungen ausgerichteten System die<br />

Grundlagen für ein effektives und effizientes<br />

Arbeiten gelegt werden. Insbesondere muss<br />

hier der Grundsatz „Keine Wissenschaft, sondern<br />

gesunder Menschenverstand“ beachtet<br />

werden.<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Schneider<br />

Arbeitskreisleiter QM


Arbeitskreis SuJ<br />

Studenten und Jungingenieure<br />

Dass der BV Saar „alt“ ist, weiß jeder spätestens<br />

nach einem Blick auf die Titelseite dieser<br />

Festschrift. Aber ist er das in jeder Hinsicht?<br />

Fast 400 Mitglieder, beinahe ein Viertel der<br />

Gesamtmitgliederzahl, sind nicht älter als 33<br />

Jahre und gehören damit zur Gruppe der<br />

Studenten und Jungingenieure. Diese Zahlen<br />

sprechen dafür, dass der BV Saar in gewisser<br />

Weise auch immer ein „junger“ <strong>Bezirksverein</strong><br />

ist und bleibt.<br />

Seit vielen Jahren sind die Jungmitglieder<br />

offiziell durch einen Arbeitskreis „Studenten<br />

und Jungingenieure SuJ“ im BV vertreten und<br />

dass „jung“ hier auch „aktiv“ bedeutet,<br />

sieht man spätestens, wenn man sich die<br />

Veranstaltungsstatistik näher betrachtet. Die<br />

SuJ waren in den letzten 10 Jahren regelmäßig<br />

der Arbeitskreis mit den meisten<br />

Veranstaltungen pro Jahr. Das gemeinsame<br />

Ziel dieser Veranstaltungen ist immer die<br />

Förderung der methodischen, sozialen und<br />

fachlichen Kompetenzen und der Berufschancen<br />

der nachrückenden Ingenieursgeneration.<br />

Zu den von den SuJ angebotenen Veranstaltungen<br />

gehörten zum Beispiel große Firmenkontaktmessen<br />

für Absolventen wie die<br />

„KonTech 1999“ und die „STARTIng 2000“<br />

aber auch regelmäßig kleinere Veranstaltungen<br />

wie Workshops und Seminare zu<br />

„Soft Skill“-Themen wie Rhetorik, Präsentationstechniken,<br />

Zeitmanagement und<br />

Berufseinstiegsfragen. Solche Seminare sind<br />

auch immer ein Hauptbestandteil der jähr-<br />

lichen Fahrten zur Hannovermesse und<br />

neben der Fahrt nach Hannover stehen auch<br />

immer wieder Exkursionen zu interessanten<br />

regionalen Unternehmen auf dem Veranstaltungsplan,<br />

in denen sich vor allem die<br />

Studenten ein Bild von der realen Ingenieurswelt<br />

machen können. Seit zwei Jahren<br />

wurde dieses Angebot nun um jährliche<br />

Auslandsexkursionen erweitert, die die SuJ<br />

bisher zu Firmen und Forschungsinstituten<br />

in und um Göteborg und Mailand geführt<br />

haben.<br />

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg all dieser<br />

Veranstaltungen ist natürlich die Akzeptanz<br />

des <strong>Verein</strong>s unter den Studenten als eine<br />

Gruppierung, mit der sie sich identifizieren<br />

können. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die<br />

SuJ nicht nur auf offiziellen Hochschulveranstaltungen,<br />

wie den Semestereinführungsveranstaltungen<br />

für die Ingenieurstudiengänge<br />

an der Universität, vertreten, sondern<br />

präsentieren die „junge“ Seite des BV auch<br />

auf studentischen Veranstaltungen wie der<br />

Nikolausfete der Uni, der größten und traditionsreichsten<br />

Studentenfeier im Saarland,<br />

oder dem Sommerfest der HTW.<br />

Zur Ideenfindung, Vorbereitung und Planung<br />

der Veranstaltungen dient der monatliche<br />

Stammtisch, der aber auch die Möglichkeit<br />

zum zwanglosen Kennenlernen für Interessierte<br />

bietet.<br />

Dipl.-Ing. Daniel Pontasch<br />

Arbeitskreisleiter SuJ<br />

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39<br />

Die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) ist<br />

seit 1978 im <strong>Bezirksverein</strong> Saar etabliert.<br />

Ursprünglich von der Fachrichtung der<br />

Heizungs- und Lüftungsbranche getragen,<br />

vertritt die TGA inzwischen auch die Belange<br />

der Sanitärtechnik und seit 1997 die Gruppe<br />

der Elektrotechniker im <strong>VDI</strong>.<br />

Etwa um die gleiche Zeit übernahm der derzeitige<br />

Arbeitskreisobmann die Aufgaben, die<br />

sich mit und um den Arbeitskreis TGA im<br />

<strong>Bezirksverein</strong> sowie überregional im Beirat<br />

der <strong>VDI</strong> Gesellschaft Technische Gebäudeausrüstung<br />

ergeben.<br />

Der Schwerpunkt der Arbeitskreis-Arbeit<br />

liegt nach wie vor auf der Information und<br />

der themenbezogenen Fortbildung von den<br />

der TGA zugeordneten Mitgliedern und<br />

darüber hinaus von interessierten Gästen<br />

der unterschiedlichen Veranstaltungen.<br />

Hierzu bietet der Arbeitskreis in regelmäßigen<br />

Abständen (ca. 4 - 5 Veranstaltungen im<br />

Jahr, vorzugsweise am 1. Donnerstag eines<br />

Monats) an:<br />

■ Vortragsveranstaltungen<br />

■ Seminare (halb- oder ganztags)<br />

■ Exkursionen zu produzierenden Betrieben<br />

Die Vorträge befassen sich in der Hauptsache<br />

mit aktuellen Neufassungen des <strong>VDI</strong>-<br />

Richtlinienwerks und mit neuen Trends in<br />

der Gebäudetechnik. In den Seminaren<br />

werden gewerkeübergreifend Themen aus-<br />

Arbeitskreis TGA<br />

Technische Gebäudeausrüstung<br />

dem Rechnungswesen, dem Projektmanagement<br />

oder der Rechtssprechung behandelt,<br />

die den Mitgliedern immer wieder und auch<br />

immer mehr begegnen.<br />

Bei den Exkursionen stehen neben der<br />

anschaulichen Besichtigung von „TGA in der<br />

Praxis“ auch gesellschaftliche Aspekte – das<br />

Miteinander und der Erfahrungsaustausch –<br />

im Vordergrund.<br />

Ohnehin versteht sich der Arbeitskreis<br />

Technische Gebäudeausrüstung als Teil der<br />

großen <strong>VDI</strong>-Interessengemeinschaft als Treffpunkt<br />

Gleichgesinnter oder, um es modern<br />

auszudrücken, als Netzwerkbasis für die<br />

<strong>Ingenieure</strong> im TGA-Umfeld.<br />

Weniger bekannt und daher selten in Anspruch<br />

genommen ist die Möglichkeit, sich<br />

beim Obmann über die Neuerscheinungen<br />

des <strong>VDI</strong>-Richtlinienwerks zu informieren.<br />

Alle Richtlinien der TGA im Grün- oder<br />

Weißdruck (Erscheinungsdatum ab ca. 1998)<br />

können beim Obmann eingesehen werden.<br />

Der Arbeitskreis TGA wird auch nach dem<br />

Jubiläumsjahr versuchen, das „Ohr am<br />

Markt“ zu haben und in seinen Veranstaltungen<br />

interessante Neuerungen und den<br />

gelegentlichen Blick über den Tellerrand<br />

anzubieten. Ich wünsche allen Beteiligten<br />

dazu einen guten Wirkungsgrad!<br />

Dipl.-Ing. Roger Wassmuth<br />

Arbeitskreisleiter TGA


Arbeitskreis W<br />

Werkstofftechnik<br />

Der Startschuss für den Arbeitskreis Werkstofftechnik<br />

erfolgte am 19.01.2005 im<br />

historischen E-Werk in Saarbrücken. Im<br />

gemütlichen Rahmen trafen sich Mitarbeiter<br />

verschiedener Unternehmen, Institute, Professoren<br />

und Studenten, um mehr über den<br />

neuen Arbeitskreis zu erfahren und mit eigenen<br />

Ideen die künftige „Arbeit“ zu gestalten.<br />

Zunächst muss man aber einiges über die<br />

Fachgesellschaft wissen, deren Arbeit vor Ort<br />

in den Arbeitskreisen geleistet wird und die,<br />

wie alle anderen Fachgesellschaften auch,<br />

ihre Zentrale in Düsseldorf hat.<br />

Alleinstellungsmerkmal der <strong>VDI</strong> W<br />

Die <strong>VDI</strong>-Gesellschaft Werkstofftechnik<br />

(<strong>VDI</strong> W) befasst sich mit Herstellung,<br />

Simulation, Betriebsverhalten und Schadensanalyse<br />

sowie Qualitätssicherung aller<br />

Materialien wie metallische und keramische<br />

Bauteile, Kunststoffe, Leichtbaustrukturen<br />

und Verbundstrukturen. Im Gegensatz zu<br />

spezialisierten oder grundlagenorientierten<br />

Fachgesellschaften, werden bei der <strong>VDI</strong> W<br />

die Werkstoffe immer im Zusammenhang mit<br />

dem spezifischen Bauteil betrachtet.<br />

Ziele des Arbeitskreises<br />

Ziel des Arbeitskreises Werkstofftechnik des<br />

BV Saar ist die Schaffung eines Netzwerkes<br />

für alle, die mit der Werkstofftechnik beruflich<br />

oder im Rahmen des Studiums in<br />

Berührung kommen. Dies kann in Form<br />

von Vorträgen, Firmenbesichtigungen sowie<br />

Fachmessebesuchen geschehen oder durch<br />

Anbahnung von Kooperationen und nichtöffentlicher<br />

Aufgabenbearbeitung durch die<br />

betroffenen Mitglieder.<br />

Erfolgreicher Start im Jahr 2005<br />

Wie man am Starttermin unschwer erkennen<br />

kann, liefert dieser Arbeitskreis erst einen<br />

kleinen Beitrag zur langen Geschichte des<br />

<strong>Bezirksverein</strong> Saar. Nach dem erfolgreichen<br />

ersten Jahr besteht aber durchaus Anlass zur<br />

Hoffnung, dass die Werkstofftechnik fester<br />

Bestandteil der <strong>VDI</strong>-Arbeit im Saarland bleiben<br />

wird. Die Basis dafür ist nicht nur durch<br />

engagierte <strong>VDI</strong>-Mitglieder gegeben, sondern<br />

auch durch die räumliche Nähe zu zahlreichen<br />

Firmen und Instituten, die sich mit<br />

werkstofftechnischen Fragestellungen befassen<br />

(müssen).<br />

Breite Basis für Kooperationen<br />

Schwerpunktmäßig sind im Saarland nach<br />

wie vor die Werkstoffe Stahl und Eisen zu<br />

nennen, nicht nur aus historischen Gründen,<br />

sondern gerade wegen der enormen Bedeutung<br />

der Automobilindustrie im Saarland.<br />

Daher haben wir den Kontakt zum<br />

Branchenforum Automobilbau der IHK und<br />

zum Automotive Netzwerk hergestellt. Durch<br />

die Verbindung solcher Netzwerke profitieren<br />

40


41<br />

alle Partner, da nur so relevante Fragestellungen<br />

einerseits und kompetente Ansprechpartner<br />

aus Industrie und Forschung<br />

andererseits aufeinandertreffen, sobald es<br />

um Themen geht, die nicht nur das eigene<br />

Unternehmen betreffen. Veranstaltungen<br />

über „Werkzeugbeschichtung für die Zerspanung“<br />

und „Qualitätssicherung in der<br />

Wärmebehandlung“ haben so ihren Platz im<br />

Programm des Arbeitskreises gefunden.<br />

Von „alt“ bis „modern“<br />

Neben den „klassischen“ Werkstoffen, die in<br />

ihrer heutigen Stufe der Weiterentwicklung<br />

übrigens gar nicht mehr so klassisch sind,<br />

gibt es im Saarland auch Berührungspunkte<br />

zu zahlreichen anderen Werkstoffen wie<br />

Keramik, Polymeren und den neuen auf<br />

Nanotechnologie basierenden Produkten. Die<br />

Innovationsstrategie des Saarlandes zielt<br />

beispielsweise auf die Förderung und<br />

Erhaltung auf dem Gebiet einer innovativen<br />

Forschungslandschaft und die Gründung<br />

von Unternehmen, die sich mit den neuen<br />

Technologien befassen. Dafür braucht es auch<br />

neue und /oder modifizierte Werkstoffe.<br />

Werkstoffwelt im Herzen Europas<br />

Wenn man über die regionalen Strukturen<br />

spricht und über Innovation, so muss man<br />

auch über die nahen Landesgrenzen hinausblicken.<br />

Die Werkstoffkompetenz in den<br />

Nachbarländern liegt auch dort breit gefächert<br />

in den Hochschulen (Metz und Nancy),<br />

Instituten, Verbänden und in der Industrie.<br />

Sowohl in Frankreich als auch in Luxemburg<br />

hat die Automobil(zuliefer-)industrie in der<br />

Grenzregion große Bedeutung und auch hier<br />

sind „alte“ wie „neue“ Werkstoffe vertreten.<br />

Eine weitere Parallele ist das mit dem<br />

Saarland vergleichbare Ziel, den durch die<br />

Krise der Montanindustrie ausgelösten<br />

Strukturwandel der Region unter anderem<br />

dadurch zu gestalten, dass ein vernetztes<br />

Innovationskonzept für Neue Materialien<br />

umgesetzt wird. Daher hatte der saarländische<br />

Ministerpräsident Peter Müller die<br />

lothringische Bewerbung unterstützt und<br />

begrüßte die Entscheidung der französischen<br />

Nationalregierung, das Kompetenzzentrum<br />

MIPI (Innovative Materialien, Intelligente<br />

Produkte und Fasern) in Lothringen zu fördern<br />

und als eines von 67 Kompetenznetzen<br />

in Frankreich anzuerkennen, und sieht darin<br />

die Chance, gemeinsam mit der saarländischen<br />

Innovationsstrategie die Region voranzubringen.<br />

Dies ist ein Beispiel grenzüberschreitender<br />

Zusammenarbeit und gelebten „Europäertums“<br />

– zwar auf politischer Ebene, aber<br />

eben auch die Werkstofftechnik betreffend.<br />

Die Vision einer Werkstoffwelt Saar-Lor-Lux,<br />

in der partnerschaftlich Werkstoffkompetenz<br />

gebündelt wird, ist das Idealbild eines<br />

gelebten Netzwerkes, eines Netzwerkes, das<br />

Sie als <strong>VDI</strong>-Mitglied übrigens mitgestalten<br />

können.<br />

Dipl.-Ing. Robert Frauendorfer<br />

Arbeitskreisleiter W


Arbeitskreise<br />

Leiter und Ansprechpartner<br />

AK ADB<br />

Produktionstechnik<br />

Dr.-Ing. Nikolaus Fischer<br />

Tel.: 0681-9357565<br />

eMail: fischer.niko@vdi.de<br />

AK AGU<br />

Abfallwirtschaft, Gewässer- und Umweltschutz<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Markus Becker<br />

Tel.: 06581-920899<br />

eMail: becker.mark@vdi.de<br />

AK EKV<br />

Entwicklung – Konstruktion – Vertrieb<br />

Konstr.-Ing. Dieter Piro<br />

Tel.: 06894-9971-21<br />

eMail: piro.dieter@vdi.de<br />

AK FML<br />

Fördertechnik, Materialfluss und Logistik<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Erich Labes<br />

Tel.: 06805-929969<br />

eMail: elabes2@aol.com<br />

AK QM<br />

Qualitätsmanagement<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Schneider<br />

Tel.: 06858-6419<br />

eMail: juergen.schneider@vdi.de<br />

42


43<br />

AK SuJ<br />

Studenten und Jungingenieure<br />

Dipl.-Ing. (FH) Daniel Pontasch<br />

Tel.: 06897-778529<br />

eMail: suj-saar@vdi.de<br />

AK TGA<br />

Technische Gebäudeausrüstung<br />

Dipl.-Ing. Roger Wassmuth<br />

Tel.: 06834-568408<br />

eMail: rwi@wassmuth-ingenieure.de<br />

AK W<br />

Werkstofftechnik<br />

Dipl.-Ing. Robert Frauendorfer<br />

Tel.: 0681-6388716<br />

eMail: frauendorfer@gmx.de<br />

Arbeitskreise<br />

Leiter und Ansprechpartner


<strong>VDI</strong> Landesvertretung Saarland<br />

Die <strong>VDI</strong>-Landesvertretung Saarland – das<br />

ist Wirksamkeit und Präsenz des <strong>VDI</strong> im<br />

Saarland, gewährleistet nicht zuletzt durch<br />

die enge personelle Verknüpfung zwischen<br />

dem <strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong> Saar und der <strong>VDI</strong>-<br />

Landesvertretung Saarland. Der <strong>Bezirksverein</strong><br />

und die Landesvertretung vertreten<br />

gemeinsam die Interessen von über 1.650<br />

<strong>VDI</strong>-Mitgliedern im Saarland. Die <strong>VDI</strong>-<br />

Landesvertretung Saarland ist seit dem<br />

Jahr 2000 aktiv.<br />

Dialog Technik und Politik<br />

Kurze Wege führen schneller zum Ziel: Die<br />

<strong>VDI</strong>-Landesvertretung Saarland ist ein<br />

gefragter Gesprächspartner in allen Bereichen<br />

der Technik, etwa mit Blick auf die<br />

zukünftige Gestaltung des Ingenieurstudiums.<br />

Die enge Verbindung zum Ministerpräsidenten,<br />

zu den Ministern für Kultur,<br />

Wirtschaft und Umwelt, den Spitzen der<br />

Wirtschaftsverbände und den Hochschulen<br />

erleichtert dabei die Arbeit der <strong>VDI</strong>-<br />

Landesvertretung ungemein.<br />

Dialog Technik und Schule<br />

„Technik ist cool !“ Mit der von uns entwickelten<br />

Aktion bringen wir jeweils 500 - 800<br />

Sechzehnjährige in saarländische Betriebe<br />

an die Arbeitsplätze von <strong>Ingenieure</strong>n. Das<br />

Projekt ermöglicht es Zehntklässlern, durch<br />

Betriebsbesichtigungen sowie die Präsen-<br />

tation von technischen<br />

Berufsbildern und Ausbildungswegen<br />

einen<br />

umfassenden Einblick<br />

in die Welt der Technik<br />

zu erhalten.<br />

Um die Aktion „Technik<br />

ist cool!“ zu starten,<br />

bedurfte es lediglich<br />

einer Idee, dazu dem<br />

persönlichen Kontakt<br />

zu einer Werbeagentur, um Logo und Flyer<br />

zu entwerfen, einem Gespräch mit dem<br />

Kultusminister sowie der Abstimmung<br />

zwischen <strong>VDI</strong>-Landesvertretung und dem<br />

<strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong> Saar – der Rest ergab sich<br />

fast von selbst.<br />

Auch die saarländischen Lehrer sind bei der<br />

<strong>VDI</strong>-Landesvertretung Saarland sehr gut aufgehoben.<br />

So haben sie etwa die Möglichkeit,<br />

sich durch Teilnahme an den <strong>VDI</strong>-Seminaren<br />

fortzubilden.<br />

Dialog Technik und Universität<br />

Die Landesvertretung Saarland gehört zu<br />

den Hauptförderern des Projektes „Juniorstudium“,<br />

das zwölf saarländischen Gymnasiast(inn)en<br />

der Klassenstufen 12 und 13<br />

zwei Mal wöchentlich die Möglichkeit gibt,<br />

Vorlesungen an der Universität des Saarlandes<br />

zu besuchen. Bei erfolgreicher Teil-<br />

44


45<br />

nahme verkürzt sich das spätere Ingenieurstudium<br />

im günstigsten Fall um ein Jahr<br />

(zwei Semester).<br />

Mit dem NanoBioLab unterstützen wir<br />

Schüler und Lehrer, die freiwillig nach dem<br />

Unterricht an die Saarbrücker Universität<br />

fahren, um dortige naturwissenschaftliche<br />

Laboratorien zu nutzen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Helmut Bley<br />

<strong>VDI</strong> Landesvertretung Saarland<br />

„Technik ist cool!“<br />

Bilder eines Besuches des Hauses „Carlsson“ in Merzig


Unterstützung von NanoBioLab<br />

durch den <strong>VDI</strong> Saar<br />

NanoBioLab ist ein Schülerlabor am Institut<br />

für Physikalische Chemie unter der Leitung<br />

von Prof. Hempelmann an der Universität<br />

Saarbrücken.<br />

Es wurde 2003 gegründet und hat seither<br />

mehr als 3.000 Schülerbesuche zu verzeichnen.<br />

Ein bis zwei Mal pro Woche treffen sich<br />

dort Schülergruppen der Klassenstufen 8 bis<br />

12 für jeweils 2 bis 3 Stunden, um so genanntes<br />

forschendes Lernen zu betreiben. Bei<br />

dieser Lernform stehen keine vorgefertigten<br />

Arbeitsanleitungen zur Verfügung, sondern<br />

die Teilnehmer entwickeln mit Hilfe einer<br />

überschaubaren Auswahl an Experimentiergeräten<br />

selbständig eigene Lösungsstrategien<br />

für die naturwissenschaftlichen<br />

Aufgabenstellungen. Betreut werden die<br />

Schüler dabei von Herrn Zehren, Studienrat<br />

an der Marienschule Saarbrücken sowie<br />

von zwei wissenschaftlichen und zwei<br />

studentischen Hilfskräften.<br />

Inzwischen gehört NanoBioLab zu den fünf<br />

besten von insgesamt 200 Schülerlaboren in<br />

Deutschland.<br />

Eingestuft in diese Spitzenposition wurde das<br />

Labor durch das Kompetenzzentrum LeLa<br />

(Lernort Labor) vom IPN in Kiel. LeLa<br />

evaluiert und unterstützt die deutschen<br />

Schülerlabore im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung und<br />

hat NanoBioLab bis jetzt Fördermittel in<br />

Höhe von insgesamt 17.000 Euro zur<br />

Verfügung gestellt. Begründet wurde die<br />

Unterstützung mit Mehrfachteilnahmen<br />

der Schüler, Übertragbarkeit der Praktika<br />

in die Schule und den Schwerpunkten auf<br />

Kreativität und Eigenverantwortung der<br />

Schüler. Weitere Mittel werden jetzt beantragt<br />

um die dauerhafte Einbindung in die<br />

saarländische Lehrerausbildung zu fördern,<br />

die im Wintersemester 05/06 erstmal als<br />

Pilotprojekt stattgefunden hat.<br />

Der <strong>VDI</strong> unterstützt diese sinnvolle Arbeit im<br />

NanoBiolab durch die Übernahme der Fahrtkosten<br />

von Schülern, die von außerhalb<br />

Saarbrückens anreisen und ermöglicht ihnen<br />

damit Mehrfachteilnahmen. Dadurch können<br />

sie allmählich auch an Themen der aktuellen<br />

Forschung herangeführt werden mit der<br />

Absicht, nachhaltiges Interesse an naturwissenschaftlichen<br />

Studiengängen zu wecken.<br />

Für die Unterstützung unserer Arbeit durch<br />

den <strong>VDI</strong> möchte ich mich im Namen aller<br />

Mitarbeiter des NanoBioLab hiermit sehr<br />

herzlich bedanken.<br />

Walter Zehren, Studienrat<br />

e-mail: w.zehren@mx.uni-saarland.de<br />

46


Statistik<br />

Mitgliederentwicklung <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar seit Gründung 1856<br />

Anzahl Mitglieder<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

von 1945 bis 1956 dem<br />

Moselbezirksverein zugehörig<br />

0<br />

1850 1860 1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000<br />

Jahr<br />

48


49<br />

Studierende<br />

Mitglieder<br />

15 %<br />

Jungmitglieder<br />

9 %<br />

Statistik<br />

Mitgliederzusammensetzung im Jahr 2005<br />

Sonstige Mitglieder * 13 %<br />

Altmitglieder<br />

10 %<br />

Ordentliche Mitglieder 53 %<br />

* = geehrtes Mitglied, Doppelmitglied, Förderndes Mitglied, außerordentl. Mitglied


Statistik<br />

Weibliche Mitglieder in den letzten 10 Jahren<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Jahr<br />

50


51<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Teilnehmer pro Veranstaltung<br />

Veranstaltungen im Jahr<br />

Statistik<br />

Veranstaltungen der letzten 10 Jahre (1996 bis 2005)<br />

Jahr<br />

und durchschnittliche Teilnehmerzahl<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005


150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />

1856 bis 1917<br />

Jahr Ereignis<br />

1856 Mai: Gründung des <strong>VDI</strong> in<br />

Alexisbad, Dezember: Gründung<br />

Pfalz/Saar <strong>Bezirksverein</strong>,<br />

durch Leiter des KL Eisenwerks<br />

Friedrich Karl Euler, 22<br />

Mitglieder bei Gründung<br />

1858 Im BV Pfalz-Saarbrücken bilden<br />

sich die Bezirksgruppen Saarbrücken,<br />

Sulzbach, Neunkirchen,<br />

Kaiserslautern und Heidelberg.<br />

1860 VdEh geht aus <strong>VDI</strong> hervor<br />

1866 <strong>VDI</strong> ebnet Weg für Dampfkesselüberwachungsvereine<br />

1867 Werner von Siemens erfindet<br />

den Dynamo<br />

1876 Der erste Motor von Nikolaus<br />

August Otto läuft<br />

1877 Nach jahrelangen Vorbereitungsarbeiten<br />

des <strong>VDI</strong> wird das erste<br />

deutsche Patentgesetz – in seinen<br />

Grundzügen heute noch<br />

gültig – verabsch.<br />

1886 Erstes Fahrzeugpatent von Karl<br />

Friedrich Benz angemeldet<br />

Jahr Ereignis<br />

1894 Der <strong>VDI</strong> richtet die Ingenieurhilfe<br />

zur Unterstützung Not<br />

leidender <strong>Ingenieure</strong> ein.<br />

1899 Der <strong>VDI</strong> hat es mit Nachdruck<br />

gefordert, nun wird es umgesetzt:<br />

Die Technischen Hochschulen<br />

erhalten Universitätsstatus<br />

und Promotionsrecht.<br />

1900 Das erste Luftschiff von Graf<br />

Zeppelin startet<br />

1903 Gründung Deutsches Museum<br />

in München<br />

1906 Am 28. Oktober feiert der BV<br />

Pfalz/Saarbrücken 50-jähriges<br />

Jubiäum – Der BV hat inzwischen<br />

462 Mitglieder, der <strong>VDI</strong><br />

insgesamt über 22.000.<br />

ab 1909 Monatliches Mitteilungsblatt<br />

1909 erscheint<br />

1911 Einrichtung einer Bücherei<br />

(mehrfache Umzüge bis 1933,<br />

ab dann verschwunden<br />

1917 Gründung <strong>Deutscher</strong> Normenausschuss<br />

52


53<br />

150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />

Jahr Ereignis<br />

1921 Zum ersten Mal erscheinen die<br />

<strong>VDI</strong>-Nachrichten, November:<br />

Mitgliederversammlung, zahlreiche<br />

Unterlagen für Chronik<br />

bleiben verschwunden.<br />

1923 Der <strong>VDI</strong>-Verlag wird<br />

gegründet.<br />

1927 Lindbergh fliegt zum ersten Mal<br />

von New York nach Paris<br />

1928 412 Mitglieder<br />

1931 Dez.: 75 Jahre BV, Unterlagen<br />

über Feier o. ä. unauffindbar<br />

ab 1933 Gleichschaltung der <strong>Verein</strong>e im<br />

Deutschen Reich, <strong>Verein</strong>saktivität<br />

stark eingeschränkt, <strong>VDI</strong><br />

bleibt unpolitisch<br />

1938 Otto Hahn und Fritz Strassmann<br />

entdecken die Kernspaltung<br />

1941 Penicillin wird erstmals mit<br />

Erfolg am Menschen angewendet;<br />

Konrad Zuse stellt den<br />

ersten funktionsfähigen programmgesteuerten<br />

Rechner<br />

Z3 vor<br />

Jahr Ereignis<br />

1921 bis 1964<br />

1945 Auflösung des <strong>VDI</strong>, der zu dieser<br />

Zeit gut 60.000 Mitglieder<br />

hatte sowie des BV Pfalz/Saarbrücken<br />

mit 550 Mitgliedern.<br />

1946 Am 12. September wird der <strong>VDI</strong><br />

wiedergegründet und die Geschäftsstelle<br />

von Berlin nach<br />

Düsseldorf verlegt.<br />

1956 Der <strong>VDI</strong> gründet die Arbeitsgemeinschaft<br />

für Kerntechnik,<br />

aus der 1959 das Deutsche<br />

Atomforum hervorgeht.<br />

100 Jahre BV Pfalz/Saar<br />

Neugründung BV Saar – Vorsitzender<br />

Dr.-Ing. Jakob Colbus<br />

1957 Gründung der <strong>VDI</strong> Kommission<br />

Reinhaltung der Luft<br />

1963 Zusammenarbeit mit staatlicher<br />

Ingenieursschule, die meisten<br />

Studienanfänger wurden <strong>VDI</strong>-<br />

Mitglieder<br />

1964 Die schon 1960 vom <strong>VDI</strong> geforderte<br />

Graduierung f. Ingenieurschulabsolventen<br />

wird von<br />

der Kultusministerkonferenz<br />

beschlossen.


150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />

1964 bis 1989<br />

Jahr Ereignis<br />

…1964 Gründung der <strong>VDI</strong> Kommission<br />

Lärmminderung<br />

1969 Mondlandung im Rahmen der<br />

Apollo-11 Mission<br />

1970 700 Mitglieder<br />

1977/78 Besuch DDR und Gegenbesuch;<br />

Intensivierung Kontakte Saar-<br />

Lor-Lux<br />

1979 Podiumsdiskussion um das neue<br />

Hochschulrahmengesetz auf dem<br />

Halberg. Über 600 Teilnehmer.<br />

Das Saarland setzte als erster<br />

die Nachdiplomierung um ohne<br />

FH-Zusatz.<br />

1980 Erste Kontakte zu den Kollegen<br />

in Luxemburg durch Dipl.-Ing.<br />

Rudolf Klasen; Fest der Technik<br />

1981 Das <strong>VDI</strong>-Denkmal wird aus dem<br />

Gründungsort Alexisbad nach<br />

Düsseldorf überführt. Der BV<br />

Saar war maßgeblich daran<br />

beteiligt. 1.000 Mitglieder<br />

125 Jahr-Feier<br />

1982 Philips und Sony entwickeln zu<br />

Jahr Ereignis<br />

sammen die Compact Disk zur<br />

Marktreife; Erstes gemeinsames<br />

Treffen der Ingenieursverbände<br />

<strong>VDI</strong>–ALI–URIS in Metz<br />

1983 erstes kommerzielles Mobiltelefon<br />

von Motorola vorgestellt;<br />

Am 11. Mai wird die Kooperation<br />

der Ingenierverbände Saar-Lor-<br />

Lux beschlossen<br />

1984 Am 13. Oktober findet der erste<br />

Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Luxemburg statt<br />

1985 2. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Saarbrücken<br />

1986 3. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Nancy/Frankreich<br />

1987 Die <strong>VDI</strong>-Koordinierungsstelle<br />

Umwelttechnik nimmt ihre<br />

Arbeit auf; 4. Ingenieurtag Saar-<br />

Lor-Lux in Betzdorf/Luxembg.<br />

1988 5. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Merzig<br />

1989 6. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Metz/Frankreich<br />

54


55<br />

150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />

Jahr Ereignis<br />

1990 Wiedergründung des <strong>VDI</strong> in der<br />

DDR; Gründung AK AGU<br />

7. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Diekirch/Luxemburg<br />

1991 Start des World-Wide-Web;<br />

8. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Saarbrücken<br />

1992 Kooperation <strong>VDI</strong> / Jugend forscht<br />

wird initiiert; 1.Saarbrücker<br />

Kunststofftag am 24.06.1992;<br />

9. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Epinal/Frankreich; Gründung<br />

AK QM; Veröffentlichung der<br />

Studie „Ausbildung und Bedarf<br />

an <strong>Ingenieure</strong>n in Saar-Lor-Lux“<br />

1993 1. <strong>VDI</strong>-TGA-Jahrestagung<br />

„Trends in der Gebäudetechnik“<br />

in Saarbrücken am 21.5.1993;<br />

2. Saarbrücker Kunststofftag<br />

„Kunststoffe - Recycling und<br />

Umwelt“ am 16.6.1993; Ehrenmedaille<br />

in Gold an Klasen;<br />

10. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Differdange/Luxemburg<br />

1994 Mitglieder des BV Saar besuchen<br />

<strong>VDI</strong> Gründungsstätte in Alexisbad<br />

und errichten Gedenktafel<br />

Jahr Ereignis<br />

1990 bis 1997<br />

11. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Saarlouis-Völklingen<br />

1995 <strong>Deutscher</strong> Ingenieurtag in Saarbrücken<br />

- Motto „<strong>Ingenieure</strong> für<br />

die Zukunft“; 12. Ingenieurtag<br />

Saar-Lor-Lux in Thionville und<br />

Cattenom/Frankreich<br />

1996 13. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux<br />

Kirchberg und Betzdorf/Lux.;<br />

Am 2. Dezember wird der<br />

Kooperationsvertrag der FDI<br />

(Föderation der Ingenieurverbände<br />

Saar-Lor-Lux) unterzeichnet.<br />

Rudolf Klasen ist erster<br />

Präsident;<br />

1997 Bundesverdienstkreuz für BV-<br />

Ehrenvorsitzenden R. A. Klasen<br />

u. a. für seinen besonderen<br />

persönlichen Einsatz bei der<br />

Gründung der Kooperation der<br />

Ingenieurverbände Saar-Lor-Lux<br />

verliehen durch Minister Willi<br />

Leonhard;<br />

Start der intensivierten Förderung<br />

des Techniknachwuchses an<br />

Uni, HTW und „Jugend forscht“;<br />

14. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Reinheim-Bliesbruck


150 Jahre BV Saar – Meilensteine der Technik<br />

1998 bis 2006<br />

Jahr Ereignis<br />

1998 Veröffentlichung der ersten<br />

Homepage des BV Saar im<br />

Internet; 15. Ingenieurtag Saar-<br />

Lor-Lux in Hambach/Frankreich<br />

1999 1. Übergabe der Preise für<br />

„beste Diplomarbeiten“ an der<br />

Universität des Saarlandes;<br />

KonTech ’99 – Kontaktmesse für<br />

Jungingenieure unter Leitung<br />

des AK SuJ in der Saarlandhalle;<br />

16. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Luxemburg-Stadt<br />

2000 Landesvertretung Saar aktiv.<br />

Erster Landesvertreter ist Prof.<br />

Dr.-Ing. Jürgen Althoff; 29. Juni<br />

2000 StartING – Kontaktmesse<br />

für Jungingenieure unter Leitung<br />

des AK SuJ in der Saarlandhalle;<br />

Weltingenieurtag auf der EXPO<br />

in Hannover; 17. Ingenieurtag<br />

Saar-Lor-Lux in Mettlach<br />

2001 Start Initiative „Technik ist cool“<br />

2002 Engagement des <strong>VDI</strong>-BV Saar in<br />

der Schule: Übergabe von naturwissenschaftlichem<br />

Material<br />

(QUARKS-Box!); 18. Ingenieurtag<br />

Saar-Lor-Lux in St. Nicolas /F<br />

Jahr Ereignis<br />

2003 21.03.2003 Fest der Technik im<br />

Weltkulturerbe Völklinger Hütte<br />

im Rahmen der Ausstellung<br />

Leonardo Da Vinci; 19. Ingenieurtag<br />

Saar-Lor-Lux in Esch/<br />

Sauer/Luxemburg; Klasen in den<br />

Finanzb. des Gesamt-<strong>VDI</strong> gew.<br />

2004 Bildungsreise des <strong>VDI</strong> BV Saar<br />

nach Peking im März 2004;<br />

Weltingenieurtag Shanghai;<br />

20. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Dillingen; Nano-Truck in Saarbrücken<br />

Vorstellung Nano-<br />

Technologie; Gründung AK W<br />

2005 erstmals auch Übergabe von<br />

Preisen für „beste Diplomarbeiten“<br />

an Absolventen der HTW;<br />

Fachexkursion des <strong>VDI</strong> BV Saar<br />

nach Shanghai im März 2005;<br />

21. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux in<br />

Nancy/Frankreich; Gründung<br />

AK FML<br />

2006 neuer Landesvertreter Prof. Dr.-<br />

Ing. Helmut Bley; 150 Jahre <strong>VDI</strong><br />

an der Saar; Saar-Lor-Lux Tag in<br />

Homburg und Festakt in Saarbrücken;<br />

Festschrift 150 Jahre<br />

<strong>VDI</strong> an der Saar<br />

56


57<br />

150 Jahre <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />

Von Anfang an dabei<br />

Die Geschichte des BV-Saar ist eine bewegte<br />

Geschichte, die 1856, also mitten im 19.<br />

Jahrhundert, begann, aber auch durch zwei<br />

Weltkriege, das Deutsche Reich und die<br />

Nachkriegszeit geprägt wurde. Der <strong>Bezirksverein</strong><br />

ist ein BV „der ersten Stunde“, der<br />

nur sieben Monate nach dem Düsseldorfer<br />

Hauptverband gegründet wurde.<br />

Dank intensiver Recherchen des ehemaligen<br />

stellvertr. Chefredakteurs der Saarbrücker<br />

Zeitung, Herrn Erich Voltmer, zum 125-jährigen<br />

Bestehen des <strong>Bezirksverein</strong>s liegt eine<br />

ausführliche Darstellung der Entwicklung<br />

des BV bis 1981 vor, die seinerzeit in der<br />

Jubiläumsschrift veröffentlicht wurde.<br />

An dieser Stelle sei deshalb nur eine Zusammenfassung<br />

der wichtigsten Meilensteine<br />

aus dieser Dokumentation veröffentlicht.<br />

Prolog für 2006<br />

Nachdem auf Bundesebene der <strong>Verein</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> (<strong>VDI</strong>) am 12. Mai<br />

diesen Jahres in Düsseldorf den Tag des<br />

150jährigen Bestehens feiern konnte, darf<br />

am 7. Dezember 2006 auch die älteste<br />

Ingenieur-Organisation an der Saar auf eine<br />

Existenz von 150 Jahren zurückblicken, denn<br />

der am 7. Dezember 1856 in Kaiserslautern<br />

gegründete Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong><br />

des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> lebt heute<br />

im <strong>Bezirksverein</strong> Saar des <strong>VDI</strong> fort.<br />

Es ist also ein stolzes Jubiläum, das der<br />

gesamte <strong>VDI</strong> und der <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />

feiern können. Der <strong>VDI</strong> war einer der ersten<br />

in ununterbrochener Folge bestehenden<br />

Organisationen auf deutscher und regionaler<br />

Ebene. Er existierte bereits bevor es ein<br />

Deutsches Reich gab, und er besteht fort,<br />

obwohl das Deutsche Reich seit 61 Jahren zerschlagen<br />

ist. In seiner Gründungsgeschichte<br />

drückt sich der Wille der in der Mitte des vergangenen<br />

Jahrhunderts heranwachsenden<br />

jungen Technikergeneration aus, über die<br />

teils engen Grenzen der deutschen Staaten<br />

aller Größenordnungen hinweg eine Interessenvertretung<br />

zu haben, die als Motor für<br />

die technische Fortentwicklung dienen sollte.<br />

Das sich im fünften und sechsten Jahrzehnt<br />

des 19. Jahrhunderts fast explosionsartig ausweitende<br />

Eisenbahnnetz schaffte die verkehrspolitischen<br />

Voraussetzungen für<br />

die Gründung einer die Grenzen der deutschen<br />

Vielstaaterei sprengenden Ingenieur-<br />

Organisation.<br />

Der Vorläufer: <strong>Verein</strong> „Hütte“ 1846<br />

Die Idee zur Gründung des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong><br />

<strong>Ingenieure</strong> war ausgegangen von<br />

Absolventen der Berliner Gewerbeakademie,<br />

einer Art höherer technischer Fachschule, die<br />

sich schon während ihrer Studienzeit zu<br />

Studentenvereinen zusammengeschlossen<br />

hatten. Aus diesen bildete sich bereits 1846<br />

der <strong>Verein</strong> „Hütte“, mit dem dessen Gründer


die Absicht verbanden, sich über das Studium<br />

hinaus eine Verbindung zu schaffen. Bereits<br />

zwei Jahre später, 1848, verpflichteten sich<br />

die Mitglieder dieses <strong>Verein</strong>s, zum zehnten<br />

Stiftungsfest 1856 in Halberstadt zusammenzukommen.<br />

Die „Hütte“, so bestimmten sie,<br />

„solle das Band sein, das Männer und Jünglinge<br />

aus den verschiedenen Gauen umschlinge,<br />

die im bürgerlichen und staatlichen<br />

Leben die verschiedenen Stellungen einnehmen.“<br />

Das Gründungsjahr 1856<br />

Der Plan, einen <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong><br />

zu gründen, wurde auf dem achten Stiftungsfest<br />

der „Hütte“, am 10. August 1854<br />

geboren. Konsequent wurde der Gedanke<br />

fortgesetzt, diesen <strong>Verein</strong> beim 10. Stiftungsfest<br />

der „Hütte“ in Halberstadt zu gründen.<br />

So geschah dies auch. Halberstadt war der<br />

Ausgangspunkt einer Fahrt mit mehreren<br />

Pferdegespannen in das unweit gelegene<br />

Alexisbad im Harz, wo die Gründung des<br />

<strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> am 12. Mai<br />

1856 offiziell vollzogen wurde.<br />

Einem Auszug des Protokolls von dieser<br />

Gründungsversammlung ist zu entnehmen,<br />

dass an dieser Veranstaltung auch ein<br />

Saarbrücker Architekt Chr. Roudolf teilgenommen<br />

hat, ebenso ein Ingenieur Finkbein<br />

aus Zweibrücken und der Hüttenmeister<br />

Friedrich Karl Euler aus Trippstadt bei<br />

Kaiserslautern. Euler wurde der erste<br />

1. Vorsitzende des <strong>Verein</strong>es <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>;<br />

er sollte auch das Schicksal eines<br />

Regionalvereins im deutschen Südwesten<br />

entscheidend mitbestimmen.<br />

Dieser Friedrich Karl Euler wurde nämlich<br />

am 7. Dezember 1856 bei der Gründungsversammlung<br />

des Pfalz/Saarbrücker Bezirks-<br />

Friedrich Karl Euler<br />

Königl. Bayr. Kommerzienrat | ❃ 20.10.1823 | ✝ 27.03.1891<br />

Gründer und Leiter des Eisenwerks Kaiserslautern | Gründer der „Hütte“ 1846<br />

Mitbegründer des <strong>VDI</strong> in Alexisbad am 12.05.1856<br />

Gründer des Pfalz/Saarbrücker BV am 06.12.1856<br />

langjähriger Vorsitzender des <strong>VDI</strong>-Hauptvereins und des Pfalz/Saarbrücker BV<br />

vereins des <strong>VDI</strong> auch dessen Vorsitzender.<br />

Vor 150 Jahren also lieferten pfälzische und<br />

saarländische <strong>Ingenieure</strong> den Beweis einer<br />

höchst fruchtbaren Zusammenarbeit.<br />

An der Gründung des Pfalz-Saarbrücker<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s in Kaiserslautern nahmen<br />

58


59<br />

26 <strong>Ingenieure</strong> teil, darunter auch einige aus<br />

dem Saarbrücker Raum. Die sechs Vorstandsmitglieder,<br />

die bald nach der Gründungsversammlung<br />

des <strong>Verein</strong>s gewählt wurden,<br />

sind: Fr. K. Euler, C. Girand, Dr. Gümbel, C.<br />

Heusser, Möllinger und H. Jakob.<br />

Zum Vorsitzenden wurde F. K. Euler gewählt,<br />

der Kaiserslauterner Dr. L. Gümbel wurde<br />

erster Schriftführer. Heusser wurde stellv.<br />

Schriftführer. Weiter wurden in den Vorstand<br />

gewählt: C. Giraud, Techniker beim Neunkircher<br />

Eisenwerk, als stellv. Vorsitzender;<br />

Möllinger, Architekt in Kaiserslautern, als<br />

Rechner sowie Jacob, Fabrikant zu Mariannenthaler<br />

Hütt, als stellv. Rechner.<br />

Von Dr. Gümbel ist bekannt, dass er eine<br />

leitende Funktion auf dem Neunkircher<br />

Eisenwerk hatte.<br />

Die Entwicklung des BV-Saar nach 1856<br />

Nach der Gründung fanden bereits 1857 verschiedene<br />

Versammlungen in Neunkirchen,<br />

Saarbrücken und in Neustadt statt. Der<br />

<strong>Verein</strong> entwickelte sehr schnell ein aktives<br />

Leben, stieg doch der Mitgliederstand, der<br />

von Jahr zu Jahr fortgeschrieben wurde,<br />

erstaunlich schnell. Aus den 27 Mitgliedern<br />

bei der Gründung wurden bis 1859 schon 74,<br />

und 1862 wurde bereits die Zahl 100 erreicht.<br />

Zur Jahrhundertwende waren es 377 und<br />

bei Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914<br />

bereits mehr als 500.<br />

Wenn auch die entscheidenden Initiativen<br />

zur Gründung des Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

von der Pfalz ausgingen, so verlagerte<br />

sich das Schwergewicht in wenigen Jahren<br />

an die Saar. Über viele Jahrzehnte hinweg<br />

kamen die Vorsitzenden weit überwiegend<br />

von der Saar, und in den Vorstandslisten<br />

fanden sich jeweils nur wenige Namen von<br />

pfälzischen Mitgliedern.<br />

Leider ist die Darstellung einer vollständigen<br />

Geschichte des <strong>Bezirksverein</strong>s nicht möglich,<br />

da viele Unterlagen im Ersten und Zweiten<br />

Weltkrieg verbrannten oder auf andere Weise<br />

verschwunden sind. In einem Protokoll einer<br />

Versammlung vom 24. April 1926 wurde<br />

festgehalten, dass die Absicht, eine Chronik<br />

über die Geschichte des Pfalz /Saarbrücker<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s niederzuschreiben, aufgegeben<br />

werden musste, da sich alle Unterlagen<br />

bei dem mehrmaligen Vorsitzenden des <strong>Verein</strong>s,<br />

Betriebschef Friedr. Ackermann von den<br />

Neunkirchener Eisenwerken, befanden und<br />

verbrannt seien.<br />

Es gibt aber eine Reihe von Protokollen von<br />

Vorstandssitzungen und Mitglieder-Versammlungen,<br />

aus denen ersichtlich ist, dass der<br />

<strong>Bezirksverein</strong> ein intensives Leben geführt<br />

hat und viele Aktivitäten dokumentarisch<br />

festgehalten sind.<br />

50jähriges Jubiläum des <strong>Verein</strong>s 1906<br />

Das über Jahrzehnte wichtigste Veranstaltungszentrum<br />

des <strong>Bezirksverein</strong>s war das<br />

heutige Landtagsgebäude in Saarbrücken,<br />

das einst „Civilkasino“ genannt, zwischen<br />

1860 und 1868 gebaut wurde, und das auch<br />

Ort des Festmahls zum 50-jährigen Jubiläum<br />

des <strong>Verein</strong>s gewesen ist.<br />

Die Festschrift zu diesem Jubiläum vor jetzt<br />

100 Jahren ist auch ein hervorstechendes<br />

Beispiel für die damalige Buchdruckerkunst<br />

und ein großartiges Dokument von dem<br />

Jubiläumsfest, das mehrere Wochen vor dem<br />

eigentlichen Gründungstag am 27. Oktober<br />

1906, gefeiert wurde und ein gesellschaftliches<br />

Ereignis ersten Ranges war.


Die Umschlagseite<br />

der Grußadresse des<br />

Pfalz/Saarbrücker<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s an<br />

Bismarck, zu dessen<br />

80. Geburtstag am<br />

1. April 1895<br />

60


Civilkasino zu<br />

Saarbrücken; Bild aus<br />

der Festschrift 1906.<br />

61<br />

Civilkasino zu Saarbrücken<br />

Die große Festsitzung fand im damaligen, im<br />

Zweiten Weltkrieg völlig zerstörten Saalbau<br />

am Alt-Saarbrücker Neumarkt statt.<br />

Nicht nur die hier erwähnte Festschrift,<br />

sondern auch die Saarbrücker Zeitung, die<br />

noch hundert Jahre älter ist (1761) als der<br />

<strong>VDI</strong>, hat in ihrer Ausgabe vom 29. Oktober<br />

1906 ausführlich über das Fest berichtet.<br />

Unter der Überschrift „Das 50-jährige Stiftungsfest<br />

des Pfalz/Saarbrücker Bezirks-<br />

<strong>Verein</strong>s deutscher <strong>Ingenieure</strong>“ schreibt die<br />

Saarbrücker Zeitung:<br />

„Der <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> feierte vor<br />

kurzem das Fest seines 50-jährigen Bestehens,<br />

das sich zu einer bedeutungsvollen<br />

Kundgebung der deutschen Industrie gestaltete.<br />

Mit nur wenig Mitgliedern trat dieser<br />

<strong>Verein</strong> ins Leben, aber schon damals vor<br />

der Einigung Deutschlands erkannten die<br />

Gründer, dass die Industrie unseres Vaterlandes<br />

der geschlossenen Einheit zu kräftigem<br />

Aufblühen bedürfe, und so bildete<br />

denn der Deutsche Ingenieur-<strong>Verein</strong> als einer<br />

der ersten eine Standesgruppierung, die über<br />

die engeren Grenzen des Heimatstaates<br />

hinaus ging und das ganze deutsche Gebiet<br />

zu umfassen strebte.“<br />

Als Bezirksgruppe bildete sich noch im<br />

selben Jahr der Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>, der einer der<br />

ersten und größten <strong>Bezirksverein</strong>e des<br />

Hauptvereins geworden ist, und kurze Zeit<br />

nach dem Hauptverein ebenfalls sein<br />

50-jähriges Jubelfest feiern konnte.<br />

In unserem Saarrevier und in der benachbarten<br />

Pfalz bildet die reich aufgeblühte<br />

Industrie die Grundlage für unser gesamtes<br />

wirtschaftliches Leben, Handel und Wandel<br />

Carl Röchling<br />

Kommerzienrat | ❃ 25.02.1827 | ✝ 26.05.1910<br />

Hüttenbesitzer des Völklinger Eisenwerkes<br />

seit 1870 Mitgl. und Förderer des Pfalz/Saarbrücker BV<br />

1908 Ehrenmitglied des Pfalz/Saarbrücker BV


hängen von ihr ab und Tausende finden<br />

durch sie ihren lohnenden Erwerb. An erster<br />

Stelle aber an der Erstarkung der Industrie<br />

mitzuwirken ist der Beruf des deutschen<br />

Ingenieurs, der durch seine gründliche<br />

Vorbildung, durch das wissenschaftliche<br />

Erfassen und das praktische Durchführen seiner<br />

Aufgabe der deutschen Industrie zu<br />

Ruhm und Ansehen verholfen hat, der den<br />

Weltmarkt für deutsche Erzeugnisse eroberte<br />

und damit das Ansehen Deutschlands im<br />

Auslande begründete und stärkte.<br />

Kein Wunder, dass ein so bedeutungsvolles<br />

Fest wie die 50-jährige Jubelfeier unseres<br />

heimischen Ingenieur-<strong>Verein</strong>s die verdiente<br />

Beachtung fand. Die Staatsbehörden entsandten<br />

Vertreter zu der Festfeier, ebenso die<br />

Staatsverwaltung und unsere städtischen<br />

Behörden. Die Mitglieder aus dem weiten<br />

Bezirk des <strong>Verein</strong>s waren recht zahlreich mit<br />

ihren Angehörigen zu der Feier erschienen,<br />

die sich gestern und am Samstag in den<br />

Mauern unserer Stadt abspielte.<br />

Die erste Kohle-Vergasungsanlage<br />

zur Stromerzeugung 1907<br />

Um die Zeit des 50-jährigen Jubiläums fällt<br />

auch ein technisches Ereignis, das sowohl<br />

unter Hinweis auf die verstärkt unternommenen<br />

Veredelungs-Versuche bei der Kohle als<br />

auch auf die Pioniertätigkeit saarländischer<br />

<strong>Ingenieure</strong> heute noch beachtenswert ist. Im<br />

Jahre 1907 wurde eine elektrische (Straßen-)<br />

Bahn von Saarbrücken-St. Johann über Riegelsberg<br />

nach Heusweiler, zunächst hauptsächlich<br />

zum Transport der Bergleute zu den<br />

Gruben in Betrieb genommen.<br />

Wie aus Unterlagen aus dem Bergmannsfreund<br />

hervorgeht, wurde der Strom für diese<br />

Bahn im wesentlichen erzeugt von einer<br />

Maschinengruppe, bestehend aus einer<br />

Kohle-Vergasungsanlage (Ring-Generator)<br />

einer Gasmaschine und einem Gleichstromgenerator<br />

– wie das <strong>VDI</strong>-Mitglied Karl-<br />

Heinz Janson in einem Brief vom 13.08.81<br />

mitteilt – die in Von-der-Heydt stand.<br />

Die besagte Kohle-Vergasungsanlage von<br />

Von-der- Heydt war damals Gegenstand<br />

weiter Diskussionen in Deutschland. Ein<br />

sicheres Dokument hierfür sind die <strong>VDI</strong>-<br />

Mitteilungen vom Dezember 1905. Die Ring-<br />

Generator-Anlage in Von-der-Heydt hat es<br />

demnach bereits 1905 gegeben. Die <strong>VDI</strong>-<br />

Mitteilungen berichten über eine Versammlung<br />

des „<strong>VDI</strong>-<strong>Bezirksverein</strong>s an der niederen<br />

Ruhr“ am 21. Oktober 1905. Auf dieser Versammlung<br />

war die Kohle-Vergasungsanlage<br />

Von-der-Heydt Gegenstand einer eingehenden<br />

Diskussion.<br />

Auch dies ist doch wohl ein aufschlussreiches<br />

Beispiel dafür, dass saarländische <strong>Ingenieure</strong><br />

immer wieder bei der Entwicklung der<br />

Technik Pionierarbeit geleistet haben.<br />

Ein interessantes Protokoll<br />

vom 5. November 1921<br />

Über die Aktivitäten des <strong>Verein</strong>s nach seinem<br />

großen Fest aus Anlass des 50-jährigen<br />

Bestehens liegen kaum Nachrichten vor. Die<br />

Ursache hierfür wird deutlich aus einem<br />

Protokoll von einer Mitgliederversammlung<br />

am 5. November 1921 – also 15 Jahre nach<br />

dem Jubiläumsfest.<br />

Es heißt darin u. a.: „Der Vorsitzende gibt<br />

dann bekannt, dass die beabsichtigte<br />

Abfassung einer Geschichte des Pfalz-<br />

Saarbrücker Bezirks-<strong>Verein</strong>s nicht mehr möglich<br />

sei; das vielfach gesuchte Protokollbuch,<br />

in welchem alle Protokolle seit Gründung des<br />

62


63<br />

<strong>Verein</strong>s im Jahre 1856 enthalten waren, hat<br />

sich im Nachlass von Herrn Ackermann<br />

befunden, ist aber in Neunkirchen durch<br />

Unvorsichtigkeit verbrannt worden.<br />

Um eine Übersicht über das Arbeiten des<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s zu erhalten, ist seitens des<br />

Hauptvereins ein Verzeichnis der Vorstands-<br />

Mitglieder von 1856 an, also seit der Gründung<br />

des <strong>Bezirksverein</strong>s, zur Verfügung<br />

gestellt worden…“.<br />

Weiterhin wurde eine eingehende Aussprache<br />

geführt über die beabsichtigte Gründung<br />

einer technischen Schule in Saarbrücken, zu<br />

welcher der <strong>Bezirksverein</strong> eingeladen ist, ein<br />

Kommissionsmitglied zu stellen.<br />

Es wird beabsichtigt, die Schule, im Anschluss<br />

an die bereits betriebene Privat-<br />

Anstalt des Herrn Wilbert, unter Beihilfe der<br />

Regierung und Bergwerksdirektion ins Leben<br />

zu rufen. Eine eingehende Besprechung<br />

dieser Frage, zu welcher Herr Kaufmann<br />

Aufklärungen gibt, erscheint nach Lage der<br />

Dinge außerordentlich wichtig. Es wird die<br />

Verfolgung dieser Angelegenheit durch eine<br />

engere Kommission beschlossen und diese<br />

wird Herrn Kaufmann Vorschläge hierfür<br />

machen nach Abhaltung der nächsten<br />

Sitzung des A. D. B.“<br />

Das Protokoll wurde in den Mitteilungen des<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s vom 25.12.1921 – also am<br />

1. Weihnachtstag jenes Jahres, veröffentlicht.<br />

Die beiden interessantesten Aussagen dieses<br />

Protokolls waren die Information über das<br />

versehentliche Verbrennen des Protokollbuches<br />

von 1856 bis zu einem Jahr, wahrscheinlich<br />

zwischen 1910 und 1920, das sich<br />

im Nachlass des mehrmaligen Vorsitzenden<br />

Fr. Ackermann aus Neunkirchen befand, und<br />

über eine Aussprache über die beabsichtigte<br />

Gründung einer technischen Schule in<br />

Saarbrücken, deren Schicksal dann allerdings<br />

noch über Jahrzehnte ungewiss blieb.<br />

Die Entwicklung von der Technischen<br />

Schule Wilbert bis zur HTW ab 1919<br />

Da eine große Anzahl der früheren und heutigen<br />

Mitglieder des <strong>Bezirksverein</strong>s durch<br />

diese Schule gegangen ist, soll ihre Entwicklung<br />

nachstehend kurz aufgezeigt werden.<br />

Obwohl sich damals also auch der <strong>VDI</strong><br />

darum bemühte, der privaten Schule Wilbert<br />

eine offizielle und breitere Basis zu geben,<br />

blieb sie praktisch bis nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg eine nicht-öffentliche Anstalt.<br />

Der Saarbrücker Bürger Wilbert gründete die<br />

Schule bereits 1909 als technische Privatschule.<br />

In ihr wurden in den ersten Jahren<br />

„jüngere Leute für technische Berufe der<br />

Privatwirtschaft in Tages- und Abendkursen“<br />

ausgebildet. Berechtigungen irgendwelcher<br />

Art verlieh das Abgangszeugnis der Schule<br />

nicht.<br />

Der Versailler Vertrag ließ im Saargebiet, also<br />

nach 1919, den Betrieb von Schulen aller<br />

Schulgattungen durch die französische<br />

Verwaltung der Saargruben zu, ohne dass<br />

diese Schulen der deutschen Schulaufsicht<br />

unterstellt waren. So übernahm die französische<br />

Grubenverwaltung (Mines Domaniales<br />

de la Sarre) 1921 auch die technische Schule<br />

Wilbert, die nach mehrjähriger Unterbrechung<br />

im 1. Weltkrieg 1919 ihre Tore wieder<br />

geöffnet hatte.<br />

Die innere Organisation der Schule entfernte<br />

sich dann allerdings immer mehr von<br />

derjenigen der entsprechenden Schulen<br />

in Deutschland und der Besuch ließ nach.


Um der Schule ein gewisses Ansehen in der<br />

saarländischen Öffentlichkeit zu verschaffen,<br />

wurde später vereinbart, dass die zuständige<br />

Schulabteilung der damaligen Regierungskommission<br />

für das Saargebiet im Ausschuss<br />

für die Abgangsprüfungen vertreten war<br />

und die ausgestellten Abgangszeugnisse mit<br />

unterschrieb.<br />

Auch wurde behördlicherseits zugelassen,<br />

dass die Absolventen der Schule nicht nur<br />

wie zuvor in der Privatwirtschaft, sondern<br />

auch im öffentlichen Dienst des Saargebiets<br />

als Techniker eingestellt wurden.<br />

Die französische Grubenverwaltung blieb<br />

jedoch bis zur Rückgliederung des Saargebietes<br />

1935 alleiniger Träger der ehemals<br />

Wilbert’schen Schule. Nach dem Französisch-<br />

Deutschen Abkommen von 1935 ging der<br />

gesamte Besitz der Saargruben einschließlich<br />

aller Nebeneinrichtungen – hierunter auch<br />

die von der Grubenverwaltung unterhaltenen<br />

Schulen – an das Deutsche Reich über.<br />

Die Hoffnungen, dass die ehemals Wilbert’sche<br />

Schule nunmehr in öffentliche<br />

Hand übergehen würde, erfüllten sich nicht.<br />

Die damalige Reichsregierung trennte das<br />

Technikum von der Grubenverwaltung und<br />

überwies es in die Verwaltung des Reichsinnenministeriums,<br />

das die Schule in ihrer<br />

bisherigen Form nicht bestehen lassen wollte<br />

und konnte. Es hatte vielmehr das Ziel, die<br />

Schule zu einer ausgebauten staatlichen<br />

Ingenieurschule umzubauen.<br />

Mehr als fünf Jahre zogen sich die Bemühungen<br />

um eine staatliche Übernahme hin;<br />

bis Kriegsausbruch führten sie jedoch zu<br />

keinem Ergebnis. Mit der Evakuierung Saarbrückens<br />

kam es auch zum vorläufigen Ende<br />

der Schule.<br />

Erst die Nachkriegszeit brachte die Gründung<br />

der „Staatlichen Höheren Technischen Lehranstalt“.<br />

Am 26. November 1946 wurde sie<br />

vom damaligen Hohen Kommissar des<br />

Saarlandes, Gilbert Grandval, und dem<br />

Direktor der Verwaltungskommission und<br />

späteren Kultusminister, Dr. Emil Strauß,<br />

eröffnet. Die Studiendauer betrug zunächst<br />

fünf Semester, und die HTL hatte in den<br />

Abteilungen Architektur, Ingenieurbau,<br />

Maschinenbau und Elektrotechnik insgesamt<br />

16 Lehrkräfte. Ende 1948 wurde das fünfsemestrige<br />

Studium auf 6 Semester ausgedehnt,<br />

womit im Saarland der entsprechende<br />

Beschluss der Kultusminister-Konferenz der<br />

Bundesländer von 1954 schon sechs Jahre<br />

früher verwirklicht wurde.<br />

Im Gefolge der politischen Veränderung des<br />

Saarlandes wurde die HTL mit Wirkung vom<br />

1. Juni 1956 in „Staatliche Ingenieurschule<br />

Saarbrücken“ umbenannt und seit 1971<br />

gehörte sie als Fachhochschule zur Hochschule<br />

des Saarlandes, jetzt HTW (Hochschule<br />

für Technik und Wissenschaft des<br />

Saarlandes).<br />

Der stärkere Einfluss an der Saar<br />

zwischen 1919 und 1935<br />

Die eindeutige Beherrschung des Pfalz/Saarbrücker<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s durch die Saarländer<br />

auch in der Saargebiets-Zeit zwischen 1919<br />

und 1935 bestätigen einige noch vorhandene<br />

Vorstands- und Versammlungsprotokolle.<br />

Über mehrere Jahre hinweg tauchen immer<br />

wieder fast die gleichen Namen an der Spitze<br />

des <strong>Verein</strong>s auf; Namen, die in der saarländischen<br />

Wirtschaft einen guten Klang hatten.<br />

Sozusagen als Musterbeispiele mögen zwei<br />

Protokolle vom 22. Januar 1925 und vom 14.<br />

Januar 1926 dienen.<br />

64


65<br />

Das Protokoll der Vorstandssitzung vom<br />

22. Januar 1925 bestätigte die Liste der am<br />

17. Dezember 1924 gewählten Vorstandsmitglieder,<br />

was also bedeutet, dass von 20<br />

Namen im Vorstand, als Rechnungsprüfer<br />

und im Wahlausschuss 18 Saarländer und<br />

lediglich zwei Pfälzer saßen. Dies entsprach<br />

in etwa auch dem Einflussverhältnis der<br />

Mitglieder von Saar und Pfalz. So führt auch<br />

ein Protokoll einer Vorstandssitzung vom<br />

14. Januar 1926 folgende Zusammensetzung<br />

der Mitgliederstärke auf:<br />

■ Saargebiet 249 Mitglieder<br />

■ Kaiserslautern 48 Mitglieder<br />

■ Zweibrücken 28 Mitglieder<br />

■ Nördl. Vorderpfalz mit Dürkheim,<br />

Speyer, Ludwigshafen und<br />

Frankenthal 21 Mitglieder<br />

■ Übrige Pfalz außerhalb der Ortsgruppen<br />

17 Mitglieder<br />

■ schließlich außerhalb des ganzen<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s 83 Mitglieder<br />

Insgesamt waren dies 446 Mitglieder, davon<br />

249 von der Saar und lediglich 104 aus der<br />

Pfalz. Die restlichen 83 waren verstreut in<br />

verschiedenen deutschen Landesteilen.<br />

In diesem Zusammenhang muss auch darauf<br />

verwiesen werden, dass der Mannheimer<br />

<strong>Bezirksverein</strong>, der erst 1869, also nach dem<br />

Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong> gegründet<br />

wurde, immer wieder versuchte, sich Mitglieder<br />

aus dem Pfalz-Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong><br />

einzuverleiben. Dies gelang allerdings<br />

erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die<br />

gesamte Pfalz dem Mannheimer <strong>Bezirksverein</strong><br />

angeschlossen wurde. Diese Tatsache<br />

kann nichts mit der Berechtigung der<br />

Mitglieder des saarländischen <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

zu tun haben, in diesem Jahr das 150-jährige<br />

Bestehen ihres <strong>Bezirksverein</strong>s zu feiern.<br />

Obwohl das Saargebiet nach 1920 bis 1935<br />

politisch vom Deutschen Reich abgetrennt<br />

war, blieben Saarländer und Pfälzer weiterhin<br />

gemeinsam in ihrem <strong>Bezirksverein</strong>, auch<br />

wenn die politische Trennung und der<br />

Wirtschaftsanschluss an Frankreich die Mitwirkung<br />

der Saarländer (Saargebietler!) im<br />

Pfalz/Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong> und damit<br />

in dem in Berlin sitzenden Gesamt-<strong>VDI</strong> nicht<br />

immer leicht machte.<br />

Auch von Berlin aus wurde alles getan, um<br />

einen möglichst engen Kontakt zu dem abgetrennten<br />

Saargebiet zu halten. Die Abtrennung<br />

des Saargebietes brachte nach dem<br />

Protokoll auch im Beitragswesen gewisse<br />

Probleme mit sich. Die Anlage des Kassenbestandes<br />

im wesentlichen in Dollar kann<br />

Ausdruck des größeren Vertrauens in den<br />

Dollar als in den Franc sein. In einem späteren<br />

Protokoll allerdings war davon die Rede,<br />

dass die Dollars möglichst gegen Francs<br />

umgewechselt werden sollen.<br />

In die Zeit der politischen und wirtschaftlichen<br />

Abtrennung des Saargebietes vom<br />

Deutschen Reich fiel auch der 75-jährige<br />

Gründungstag (07.12.1931). Es finden sich<br />

jedoch keinerlei Unterlagen über eine<br />

Jubiläumsfeier des <strong>Bezirksverein</strong>s.<br />

Weder in den beim heutigen <strong>Bezirksverein</strong><br />

vorhandenen Akten noch beim Hauptsitz des<br />

<strong>VDI</strong> in Düsseldorf sind Informationen über<br />

eine derartige Feier, während der Hauptverein<br />

und andere <strong>Bezirksverein</strong>e ihre<br />

Jubiläen begingen.<br />

Auch bei Recherchen im Archiv der Saarbrücker<br />

Zeitung gab es keine Ausgabe der<br />

Zeitung in den Monaten Oktober, November<br />

und Dezember 1931, in denen sich eine<br />

Meldung oder ein Bericht über den <strong>Verein</strong>


fand. Fest steht, dass einige Saar-Mitglieder<br />

damals bei der Feier zum 75-jährigen Bestehen<br />

des Gesamt-<strong>VDI</strong> in Alexisbad (12. Mai<br />

1931) und damit auch an der Einweihung des<br />

Ingenieur-Denkmals teilnahmen.<br />

Die Gleich-Schaltung im<br />

„Dritten Reich“ nach 1933<br />

Nach 1933 bzw. 1935 wurde der Pfalz/<br />

Saarbrücker <strong>Bezirksverein</strong> des <strong>VDI</strong> von den<br />

Nationalsozialisten genau so gleichgeschaltet<br />

wie alle anderen Organisationen.<br />

Das bisherige <strong>Verein</strong>sleben erlosch mehr und<br />

mehr, und es gab von oben stramm diktierte<br />

Zwänge, die den <strong>VDI</strong> als selbstständige,<br />

berufsständische <strong>Verein</strong>igung für mehr als<br />

ein Jahrzehnt auslöschte.<br />

Was für den Gesamt-<strong>VDI</strong> galt, war auch für<br />

die <strong>Bezirksverein</strong>e bestimmend. So mag hier<br />

für die Zeit des Nationalsozialismus das<br />

gleiche stehen, was der <strong>VDI</strong> in seiner Jubiläumsschrift<br />

zum 125-jährigen Bestehen für<br />

diese zwölf Jahre niedergeschrieben hat:<br />

Dem <strong>VDI</strong> erging es wie allen anderen <strong>Verein</strong>igungen<br />

ähnlicher Art auch: Wollten sie<br />

ihre Tätigkeit überhaupt und – wie man<br />

damals annahm – einigermaßen selbstständig<br />

fortsetzen, so mussten sie die „Gleichschaltung“<br />

hinnehmen.<br />

Es wäre auch aus der Tradition des <strong>VDI</strong>, ein<br />

neutraler technisch-wissenschaftlicher Verband<br />

zu sein, nicht verständlich gewesen,<br />

hätte er sich jetzt plötzlich als eine <strong>Verein</strong>igung<br />

erwiesen, die einem politischen Regime<br />

aktiv Widerstand entgegensetzte. Jeder<br />

Rückzug in den Pragmatismus der Lösung<br />

technisch-wissenschaftlicher Probleme musste<br />

mit dem Stillhalten gegenüber politischer<br />

Machenschaften erkauft werden.<br />

Wie bedeutungsvoll der <strong>VDI</strong> vom neuen<br />

Regime angesehen wurde, zeigte sich darin,<br />

dass bereits in den ersten Monaten des<br />

Jahres 1933 der aktive und erfolgreiche<br />

Versuch gemacht wurde, die Organe des <strong>VDI</strong><br />

politisch in den Griff zu bekommen. Noch im<br />

März 1933 hatte der Vorstand betont, dass<br />

der <strong>VDI</strong> sich nach wie vor zur Pflicht unbedingter<br />

Neutralität in religiösen oder politischen<br />

Dingen bekenne.<br />

Aber schon wenige Tage später wurde die<br />

„angemessene“ Besetzung des Vorstandes<br />

mit Mitgliedern aus der NSDAP gewaltsam<br />

durchgesetzt. Der „freiwillige“ Rücktritt des<br />

damaligen Vorsitzenden und fünf weiterer<br />

Vorstandsmitglieder gab dazu die formale<br />

„Legitimation“. Praktisch hörte eine selbstständige<br />

Willensbildung des <strong>VDI</strong> damit auf.<br />

Das autonome Saarland<br />

verbot den <strong>VDI</strong> nach 1945<br />

Während bald nach dem Krieg in anderen<br />

deutschen Landesteilen der <strong>Verein</strong> schnell<br />

wieder zu neuem Leben erwachte, blieb er an<br />

der Saar verboten. Es gab zwar auch eine<br />

Organisation für <strong>Ingenieure</strong>, doch das Gros<br />

der alten <strong>VDI</strong>-Mitglieder meldete sich beim<br />

<strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Trier, der mit großen<br />

Bemühungen eine stattliche Zahl von Saarländern<br />

als Mitglieder aufnahm, was die<br />

„alten Hasen“ heute noch dankend erwähnen.<br />

Nach dem 23. Oktober 1955, an dem die<br />

Saarländer mit überzeugender Mehrheit<br />

(67 %) ein so genanntes europäisches Statut<br />

ablehnten und damit die Voraussetzungen<br />

für einen Anschluss des Saarlandes an die<br />

Bundesrepublik Deutschland schufen, war<br />

auch die Gründung eines eigenen <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

Saar des <strong>VDI</strong> fällig.<br />

66


Festliche Mitgliederversammlung<br />

aus Anlass<br />

der 100. Wiederkehr des<br />

Gründungstages am<br />

28. Oktober 1956.<br />

Bundesminister a. D.<br />

Dr.-Ing. e. h. Schuberth<br />

überbrachte die<br />

Glückwünsche des <strong>VDI</strong>-<br />

Hauptvorstandes.<br />

67<br />

Wiedergründung des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

als BV Saar 1956<br />

Ein Wiedererstehen des Pfalz-Saarbrücker<br />

<strong>Bezirksverein</strong>s war durch das Aufgehen des<br />

pfälzischen Teils des ehemaligen <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

im Mannheimer <strong>Bezirksverein</strong> ohnehin<br />

illusorisch geworden. So konnte zugleich<br />

mit dem 100-jährigen Jubiläum des <strong>VDI</strong><br />

für saarländische <strong>Ingenieure</strong> die Wiedergründung<br />

des eigenen <strong>Bezirksverein</strong>s am<br />

06.02.1956 gefeiert werden. Die saarländische<br />

Presse hat in ihren Ausgaben vom<br />

30. Oktober 1956 ausführlich über die<br />

Wiedergründung berichtet. Von den damaligen<br />

Zeitungen gibt es außer der Saarbrücker<br />

Zeitung keine mehr. Diese berichtete auch am<br />

umfassendsten über das Ereignis.<br />

Unter der Überschrift „Nichts berechtigt zu<br />

Pessimismus und Untergangsstimmung“<br />

schreibt die Saarbrücker Zeitung (hb) vom<br />

30. Oktober 1956 folgendes:<br />

„Die Mitgliederversammlung des <strong>Verein</strong>s<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> – <strong>Bezirksverein</strong> Saar –<br />

am Sonntagmorgen im Kulturhaus stand im<br />

Zeichen eins festlichen Jubiläums, das auf<br />

den Tag genau, wie der 1. Vorsitzende erklärte,<br />

an dem der <strong>Bezirksverein</strong> seinen 50.<br />

Jahrestag begangen hatte, nun zur Wiederkehr<br />

des 100. Stiftungsfestes gefeiert wurde.<br />

In seiner Begrüßungsansprache wies Dr.-Ing.<br />

Colbus darauf hin, dass der <strong>VDI</strong> in seinem<br />

Gründungsjahr 1856 der erste <strong>Verein</strong><br />

gewesen sei, der sich den Namen „deutscher<br />

<strong>Verein</strong>“ zugelegt habe, obwohl in dieser Zeit<br />

die deutschen Einigungsbestrebungen sehr<br />

missgünstig betrachtet worden seien und<br />

Mut dazu gehört habe, sich zu einem großen<br />

Deutschland zu bekennen. Der Dank des<br />

Vorsitzenden galt vor allem dem Moselbezirksverein,<br />

der zwischen 1945 und der<br />

Wiedergründung vor einem halben Jahr die<br />

Mitglieder des <strong>Bezirksverein</strong>es an der Saar<br />

betreut habe.


Prof. Dr.-Ing. Jakob Colbus<br />

❃ 08.06.1898 | ✝ 01.10.1981<br />

Ab 1927 Mitglied des Pfalz/Saarbrücker BV<br />

1942 - 1945 Vorstandsmitglied<br />

Am 06.02.1956 Gründer des <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />

1956 -1962 1. Vors. und seit 1963 Ehrenvorsitzender<br />

Seit 1975 Inhaber der Goldenen Ehrenmed. des <strong>VDI</strong><br />

69<br />

Die Grüße und Wünsche<br />

des Hauptvorstandes<br />

überbrachte<br />

Bundesminister a. D.<br />

Dr.-Ing. e.h. Schuberth,<br />

der – wie er sagte –<br />

aus den Düsseldorfer<br />

Archiven einige wichtige<br />

Daten mitgebracht<br />

habe. Aus ihnen gehe<br />

hervor, dass der <strong>Bezirksverein</strong><br />

Saar sich<br />

am 7. Dezember 1856<br />

mit 22 Mitgliedern gegründet<br />

und sich bis<br />

1945 zu einem <strong>Verein</strong><br />

mit 550 Mitgliedern<br />

entwickelt habe, der<br />

in den Archiven als<br />

ein sehr aktives Mitglied<br />

des Hauptvereins<br />

vertreten sei.<br />

Aber hinter diesen<br />

Daten werde der kraftvolle<br />

Anlauf sichtbar,<br />

der im Neunzehnten<br />

Jahrhundert zur Überwindung<br />

der materiellen,<br />

geistigen und<br />

natürlich auch sozialen<br />

Not genommen<br />

worden sei.<br />

England, das mit Elan in die Industrialisierung<br />

eingetreten sei, habe in diesen<br />

Bemühungen zunächst einen wichtigen<br />

Vorsprung gehabt.<br />

Und die deutsche Wissenschaft habe dann<br />

den Weg gebahnt, auf dem die <strong>Ingenieure</strong><br />

gefolgt seien, um jenen Vorsprung aufzuholen<br />

und selbst Bahn brechend zu werden.<br />

25 Jahre <strong>Bezirksverein</strong> Saar bis 1981<br />

Seit der Neugründung des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

Saar und dem Jubiläum zum 100-jährigen<br />

Bestehen ist in der Zwischenzeit bis 1981 ein<br />

Vierteljahrhundert vergangen.<br />

Nach dem Gründungsvorsitzenden Dr.-Ing.<br />

Jakob Colbus (1956-1963) folgte Dipl.-Ing.<br />

Helmut Hochstrate (1963-1975). Nach dessen<br />

Rücktritt hatte Prof. Dipl.-Ing. Wilhelm<br />

Aichelen den Interimsvorsitz (1975). Schließlich<br />

übernahm Ing. grad. Albert Häfner (1976-<br />

1978) und ab 1979 bis 1981 Direktor Dipl.-<br />

Ing. Karl Heinz Schneider den Vorsitz.<br />

Über die Aktivitäten des <strong>Bezirksverein</strong>s in<br />

den Jahren bis 1981 schrieb Prof. Dipl.-Ing.<br />

Wilhelm Aichelen folgendes:<br />

„Bis zu der Neugründung trafen sich am<br />

zweiten Donnerstag eines jeden Monats<br />

Mitglieder, die in der <strong>VDI</strong>-Auslandsgruppe<br />

ihre Mitgliedschaft aufrechterhalten hatten.<br />

Von 110 Mitgliedern wohnten damals 28 in<br />

Saarbrücken. Sie wollten die Kontakte nicht<br />

abreißen lassen.<br />

Die erste Aufgabe nach der Neugründung<br />

bestand darin, frühere Mitglieder, deren<br />

Mitgliedschaft ruhte, ausfindig zu machen<br />

und ihnen eine Wiederaufnahme nahezulegen.<br />

Außerdem mussten neue Mitglieder<br />

geworben werden. So kam es, dass die<br />

Mitgliederzahl auf beinahe 700 im Jahre 1970<br />

und auf fast 1.000 im Jahre 1981 anstieg.<br />

Besonderer Wert wurde auf attraktive Vortragsveranstaltungen<br />

gelegt, und so fanden<br />

schon bald monatlich mehrere Vorträge statt.<br />

Außerdem wurden in regelmäßigen Abständen<br />

Betriebsbesichtigungen in der Saarländischen<br />

Industrie, der übrigen Bundesrepublik<br />

und dem benachbarten Ausland


durchgeführt sowie Seminare und Fortbildungsveranstaltungen<br />

koordiniert.<br />

Von den <strong>VDI</strong>-Mitgliedern wurde bald der<br />

Wunsch geäußert, mit den anderen technischen<br />

<strong>Verein</strong>en und Verbänden an der Saar<br />

Kontakt aufzunehmen, um mit diesen eine<br />

Koordination der einzelnen Veranstaltungen<br />

zu erreichen.<br />

So kam es 1959 zu der Gründung einer<br />

Arbeitsgemeinschaft der Technisch-Wissenschaftlichen<br />

Verbände an der Saar. Von da an<br />

wurde unter der Federführung des <strong>VDI</strong><br />

monatlich ein Veranstaltungskalender herausgegeben,<br />

in dem nachstehende <strong>Verein</strong>e<br />

ihre Veranstaltungen bekanntgaben.<br />

■ <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>,<br />

<strong>Bezirksverein</strong> Saar (<strong>VDI</strong>)<br />

■ Produktivitätszentrale des Saarlandes (PZ)<br />

■ <strong>Deutscher</strong> Verband für<br />

Schweißtechnik (DVS)<br />

■ Verband <strong>Deutscher</strong> Elektrotechniker (VDE)<br />

■ Lichttechnische Gesellschaft (LiTG)<br />

■ Deutsches Institut für Normung (DIN)<br />

■ Verband <strong>Deutscher</strong> Chemiker<br />

Besonderes Interesse hatte der <strong>VDI</strong> an der<br />

Neuordnung im technischen Bildungswesen<br />

und an der bevorstehenden Gesetzesregelung<br />

über den Schutz der Berufsbezeichnung<br />

„Ingenieur“. Seit seiner Gründung war es für<br />

ihn eines der wichtigsten Anliegen, dass die<br />

Berufsbezeichnung „Ingenieur“ gesetzlich<br />

geschützt wird. Ende der 60er Jahre war es<br />

endlich soweit.<br />

Mit dieser Regelung war fast zwangsweise<br />

verbunden, den Ingenieurschulen in den<br />

Bundesländern einen neuen Status zu geben.<br />

Zuerst wurden die Absolventen der Ingenieurschule<br />

graduiert, dann wurde die<br />

Möglichkeit der Nachgraduierung geschaffen<br />

und schließlich wurden die Ingenieurschulen<br />

in Fachhochschulen umgewandelt. Die Absolventen<br />

erhielten dadurch den Titel<br />

„Diplomingenieur“.<br />

In jene Zeit fällt auch die Verabschiedung des<br />

Gesetzes zum Schutze der Berufsbezeichnung<br />

„Ingenieur“. Die Deutsche Kommission<br />

für Ingenieurausbildung hatte in vielen<br />

Sitzungen, unter Leitung des <strong>VDI</strong>, für diese<br />

ganze Entwicklung Richtlinien ausgearbeitet<br />

und die einzelnen Landesverbände mussten<br />

versuchen, in ihren Bundesländern diese zu<br />

verwirklichen.<br />

So verhandelte auch der <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />

mit den Parteien, den Mitgliedern des Saarländischen<br />

Landtages und der Landesregierung<br />

und war damit maßgeblich an<br />

Formulierungen nachfolgender Gesetze und<br />

Verordnungen beteiligt.<br />

1. Änderung der Prüfungs- und Versetzungsordnung<br />

für die Staatliche Ingenieurschule<br />

Saarbrücken vom 30.07.1965.<br />

Hierin wurde die Graduierung geregelt. In<br />

einer nachfolgenden Verordnung das<br />

Verfahren zur Nachgraduierung.<br />

2. Gesetz Nr. 903 über die Fachhochschule<br />

des Saarlandes vom 25.02.1970.<br />

Hierin wurde als Abschluss des technischen<br />

Studiums der akademische Grad<br />

„Diplom-Ingenieur“ eingeführt.<br />

3. Gesetz Nr. 924 zum Schutz der Berufsbezeichnung<br />

„Ingenieur“ vom 27.05.1970.<br />

4. Gesetz Nr. 1096 über die Fachhochschule<br />

des Saarlandes vom 31.01.1979.<br />

Hierin wurde die damalige Nachdiplomierung<br />

geregelt.<br />

70


71<br />

Neben den inzwischen acht fachbezogenen<br />

Arbeitskreisen wurden 1976 die Bezirksgruppen<br />

■ Untere Saar (Merzig),<br />

■ Nord-Saar (St. Wendel) und<br />

■ Ost-Saar (St. Ingbert)<br />

gegründet, um die Kontakte unter den<br />

Mitgliedern, die außerhalb Saarbrückens<br />

wohnten, enger zu gestalten und auch ihnen<br />

in ihrem Kreis Veranstaltungen anbieten zu<br />

können.<br />

An ein besonderes Ereignis soll erinnert<br />

werden. Anlässlich des Interviews, das<br />

der Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich<br />

Honecker, mit dem stellvertretenden Chefredakteur<br />

der Saarbrücker Zeitung, Erich<br />

Voltmer, zu Beginn des Jahres 1977 gegeben<br />

hatte, wurde von Mitgliedern des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

Saar der Wunsch geäußert, eine<br />

Besichtigungsreise in die DDR zu unternehmen.<br />

Der Vorsitzende, Albert Häfner, schrieb<br />

daraufhin an Honecker. Er erhielt überraschend<br />

schnell eine Einladung, mit einer<br />

begrenzten Anzahl von Teilnehmern in die<br />

DDR zu kommen. Der Vorstand des <strong>Bezirksverein</strong>s<br />

billigte das Vorhaben ohne Gegenstimme.<br />

Der Vorsitzende wurde beauftragt,<br />

eine Delegation aus BV-Mitgliedern zusammenzustellen.<br />

Vom 12.04. bis 16.04.1977 fand die Reise<br />

statt. Alle Teilnehmer waren beeindruckt<br />

von dem Gesehenen und Erlebten. Die<br />

Besichtigungen und Gespräche mit führenden<br />

Leuten gaben den Teilnehmern einen<br />

guten Einblick in den Stand der Technik und<br />

den Aufbau des technischen Bildungswesens<br />

in der DDR.<br />

Im September 1978 fand der Gegenbesuch<br />

aus der DDR statt.<br />

Die Saarbrücker Zeitung vom 26.091978<br />

berichtete darüber u. a.: „Seit Montag bis zu<br />

diesem Freitag ist eine Delegation von<br />

Technikern und Physikern aus der DDR zu<br />

Besuch im Saarland, wo ihr durch den gastgebenden<br />

<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong>, den<br />

<strong>VDI</strong>-BV Saar, mit einem reichhaltigen Besichtigungsprogramm<br />

Einblicke in Industrie und<br />

Forschung im Saarland vermittelt werden.<br />

Das Interesse der Gäste ist groß und führte zu<br />

intensiven fachlichen Gesprächen.“<br />

Der <strong>Bezirksverein</strong> Saar hat im ersten Vierteljahrhundert<br />

nach der Wiedergründung<br />

eine starke Aktivität entfaltet und sich in der<br />

technischen Welt als jüngstes Bundesland<br />

einen Namen gemacht. Er wird die durch<br />

den Pfalz-Saarbrücker-<strong>Bezirksverein</strong> begonnene<br />

Tätigkeit auch in Zukunft im Sinne<br />

der ständigen Weiterentwicklung und der<br />

Verständigung über die Grenzen des Landes<br />

hinweg fortsetzen.


Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />

<strong>Deutscher</strong> Ingenieurtag in Saarbrücken 1995<br />

Trotz erschwerter Randbedingungen (auch<br />

durch die Globalisierung) sind die deutschen<br />

Exporterfolge immer noch gut. Ein Grund<br />

hierfür ist die hervorragende Ausbildung der<br />

deutschen <strong>Ingenieure</strong>. Wichtige Grundlagen,<br />

damit die Ingenieurausbildung auch heute<br />

noch einen hohen Standard darstellt, wurden<br />

auf dem deutschen Ingenieurtag am 30. und<br />

31. Mai 1995 gebildet.<br />

Unter dem Leitthema „<strong>Ingenieure</strong> für die<br />

Zukunft“ diskutierten auf Einladung des<br />

<strong>VDI</strong> 1.200 Teilnehmer auf dem Deutschen<br />

Ingenieurtag (DIT) in Saarbrücken zwei Tage<br />

lang über neue Ansätze und Lösungen zur<br />

Bewältigung der damalig aktuellen Strukturkrise.<br />

Prof. Wahrneke, der damalige <strong>VDI</strong>-Präsident,<br />

prophezeite in seiner Eröffnungsrede, dass<br />

nur hoch innovative Unternehmen im zunehmenden<br />

Wettbewerb weltweit bestehen<br />

können. So gesehen hat sich an der Situation<br />

nichts geändert. Bedenkt man aber, dass das<br />

Gerüst hochinnovativer Unternehmen in dem<br />

Know-How seiner <strong>Ingenieure</strong> besteht , ist die<br />

Frage der Ingenieur Aus- und Weiterbildung<br />

ein wesentlicher Faktor zum Ausbau und<br />

Erhalt der Innovationskraft von Unternehmen.<br />

Der Ingenieurtag in Saarbrücken gab wichtige<br />

Impulse in Richtung der Ingenieurausbildung,<br />

die heute in vielen Ingenieur-<br />

studiengängenumgesetzt werden. So wurden<br />

damals in Podiumsdiskussionen<br />

und<br />

Vorträgen mehr interdisziplinäre<br />

und nichttechnischeStudieninhalte<br />

gefordert um<br />

die so genannten Soft-<br />

Skills wie soziale Kompetenz,Kommunikationsfähigkeit,<br />

etc. in<br />

die Ausbildung einfließen<br />

zu lassen.<br />

Heute werden in fast allen Ingenieurstudiengängen<br />

entsprechende Vorlesungen<br />

angeboten. Ebenso zählen Auslands- und<br />

Praxissemester, wie auf dem DIT gefordert<br />

zur Selbstverständlichkeit.<br />

Leider fehlt bei vielen Unternehmen, die<br />

global aktiv sind, immer noch die damals<br />

geforderte Unterstützung der Familien bei<br />

Einsatz eines Elternteiles im Ausland.<br />

Eines wurde auf diesem Ingenieurtag deutlich:<br />

<strong>Ingenieure</strong> brauchen in Zukunft noch<br />

mehr als bisher die Fähigkeit, bei ständig veränderten<br />

Märkten und Technologien nicht<br />

nur schnell zu reagieren, sondern den permanenten<br />

Wandel aktiv mitzugestalten. Dazu<br />

benötigen sie neben einer Qualifikation über<br />

eng begrenzte Spezialgebiete hinaus die<br />

Ansprache des<br />

Präsidenten Jean<br />

Pièrre Wagener,<br />

ALI Luxemburg<br />

72


Saarländische Unternehmen hatten beim Deutschen Ingenieurtag<br />

die Möglichkeit, sich einem breiten Fachpublikum zu präsentieren.<br />

Auch die Studenten und Jungingenieure des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />

präsentierten sich mit einem Stand.<br />

73<br />

Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

und Motivation zur Übernahme<br />

von Verantwortung.<br />

Zu dem Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

und Arbeitssuche konnte der <strong>VDI</strong><br />

BV-Saar auf Grund seiner langen Erfahrung<br />

in der regionalen Ingenieursarbeit im Saar-<br />

Lor-Lux-Raum mit dem Vortrag von Dipl.-Ing.<br />

Helmut Süsser beitragen. Herr Süsser berichtete<br />

über Chancen und Risiken der deutschen<br />

<strong>Ingenieure</strong> in Europa und konnte Erfahrungen<br />

aus einer Saar-Lor-Lux-Arbeitsgruppe<br />

der 3 Ingenieurverbände der Region in diesen<br />

Vortrag mit einfließen lassen. In dem<br />

Vortrag wurde deutlich, dass die Attraktivität<br />

für deutsche <strong>Ingenieure</strong> in das europäische<br />

Ausland zu gehen nicht besonders hoch war,<br />

wenn man das Gehaltsgefüge betrachtete.<br />

Dies hat sich auf Grund Steuer- und Lohnpolitik<br />

mittlerweile etwas gewandelt. Wer<br />

damals und das wurde als Chance in dem<br />

Vortrag ebenfalls deutlich, die richtigen<br />

Weichen gestellt hat, besitzt heute die besten<br />

Voraussetzungen für eine hervorragende<br />

Position in Europa, bzw. weltweit.<br />

Nicht zuletzt durch den Ingenieurtag wurde<br />

die Vorreiterrolle des BV. Saar in der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit bundesweit<br />

bekannt und findet mittlerweile bei vielen<br />

grenznahen <strong>Bezirksverein</strong>en Nachahmer.<br />

Doch der Ingenieurtag bestand nicht nur aus<br />

hochklassigen Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen<br />

und Interviews, sondern auch aus<br />

einem Unterhaltungsteil, der heute noch<br />

Maßstäbe für andere Ingenieurtage setzt.<br />

So wurden für die Studenten und Jungingenieure<br />

in der Saarbrücker Kulturfabrik ein<br />

Fest der Technik arrangiert, das nach der offiziellen<br />

Eröffnung zu einer „Mega-Party“


avancierte. Noch Jahre danach wurde vom<br />

Saarbrücker DIT in den Kreisen der Studenten-<br />

und Jungingenieure geschwärmt.<br />

Für alle Teilnehmer wurde ein Fest der<br />

Technik mit Musik, Tanz und Unterhaltung<br />

gestaltet, welches die Kongresshalle sowohl<br />

im großen Saal als auch im Foyer und im<br />

kleinen Saal füllte. Zwei Musikgruppen sorgten<br />

für den entsprechenden musikalischen<br />

Hintergrund. Bis spät in die Nacht wurde<br />

gefeiert, getanzt und über die Themen des<br />

DIT gefachsimpelt.<br />

Als Rahmenprogramm für die Begleitungen<br />

der Teilnehmer wurden Firmenbesichtigungen<br />

(z. B. ZF, Saarstahl, Dillinger Hütte,<br />

Bosch, Michelin) und kulturelle Attraktionen<br />

(Reinheim, Schloss, die Schlossberghöhlen,<br />

Maginot-Linie, etc.) veranstaltet. Die meisten<br />

Teilnehmer waren überrascht von der Vielfalt<br />

der Attraktionen und der kulturellen Vergangenheit<br />

des Saarlandes und der Region.<br />

So blieb der DIT 1995 in Saarbrücken allen<br />

Teilnehmern nicht nur wegen des Programms<br />

sondern vor allem auch wegen<br />

der saarländischen Bevölkerung und deren<br />

offenen und freundlichen Art in hervorragender<br />

Erinnerung.<br />

Oben: Die musikalische Umrahmung beim Fest<br />

in der Saarbrücker Kongresshalle.<br />

Unten: Kurze Eindruck zur Stimmung bei der<br />

SuJ-Mega-Party in der Saarbrücker Kulturfabrik<br />

74


75<br />

Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />

Mit einer großen Abordnung reiste der BV-<br />

Saar zur Gründungsstätte des <strong>VDI</strong> nach<br />

Alexisbad, um dort eine Gedenktafel zu enthüllen.<br />

Diese soll die Besucher in Alexisbad<br />

daran erinnern, dass es letztendlich erst auf<br />

Vermittlung des BV-Saar und seines damaligen<br />

Vorsitzenden Albert Häfner gelang, das<br />

<strong>VDI</strong> Denkmal aus der damaligen DDR ins <strong>VDI</strong><br />

Haus nach Düsseldorf zu verlegen.<br />

An dieser Stelle sei ein kurzer Rückblick<br />

auf die Geschichte erlaubt: Anlässlich der<br />

125-Jahr-Feier des <strong>VDI</strong> wollte man das in der<br />

ehemaligen DDR eingelagerte Denkmal in<br />

Düsseldorf aufstellen. Bis in höchste diplomatische<br />

Kreise hinein wurde versucht, dieses<br />

Ziel zu erreichen. Auf Grund der restriktiven<br />

Politik der damaligen DDR-Verwaltung<br />

bestand allerdings überhaupt keine Chance,<br />

das Denkmal in den Westen zu bekommen.<br />

Der BV-Saar besucht die <strong>VDI</strong> Gründungsstätte im Juni 1994<br />

Rudolf A. Klasen enthüllt<br />

die Gedenktafel in Alexisbad<br />

Hier beginnt nun der Einfluss von Albert<br />

Häfner und dem BV-Saar. Der Vorsitzende<br />

hatte wegen seiner Mitgliedschaft im Presseclub<br />

Saar einen sehr engen Kontakt zu Erich<br />

Voltmer, der wiederum ein Schul- und<br />

Jugendfreund Erich Honneckers war. In<br />

einem Brief bat Erich Voltmer seinen<br />

Namensvetter Erich Honnecker um Unterstützung,<br />

die dieser auch prompt gewährte.<br />

Auf diesem unbürokratischen Wege war es<br />

innerhalb kürzester Zeit möglich, dass<br />

das Denkmal doch noch rechtzeitig nach<br />

Düsseldorf geschafft und dort aufgestellt<br />

werden konnte.


Im Bewusstsein auf seine geschichtliche<br />

Tradition – immerhin wurde noch im Gründungsjahr<br />

des <strong>VDI</strong> auch der Pfalz/Saarbrücker<br />

BV gegründet – und in Erinnerung<br />

an dieses historische Ereignis der Denkmalsübergabe<br />

wurde nun in Alexisbad eine<br />

Gedenktafel errichtet. Die Hotelleitung des<br />

Seminarhotels „Harzquell“ hatte im Eingangsbereich<br />

einen Platz zur Aufstellung zur<br />

Verfügung gestellt. Bei der feierlichen Enthüllung<br />

der Gedenktafel ging der Vorsitzende<br />

des BV Saar Dipl.-Ing. Rudolf Klasen noch<br />

einmal ausführlich auf die Umstände und<br />

Chronik der Übergabe der Gedenktafel in<br />

Bronze ein.<br />

Die Delegation des BV-Saar hatte aber nicht<br />

nur aus diesem Anlass gefeiert, sondern auch<br />

die menschlichen Kontakte ausgebaut. Neben<br />

Vertretern der Hauptgeschäftsstelle des <strong>VDI</strong>,<br />

Herrn Dr.-Ing. Schlösser, Geschäftsführer<br />

der <strong>VDI</strong> Hauptgruppe, Herrn Prof. Dr.-Ing.<br />

Detlev Klöditz, Präsidiumsmitglied des <strong>VDI</strong><br />

und Vorsitzender des Halleschen BV, Herrn<br />

Dr.-Ing. Klaus Hoppe, Vorsitzender des<br />

Magdeburger BV, waren auch namhafte<br />

Vertreter aus der Politik der Einladung<br />

gefolgt, so z. B. Herr Regierungspräsident<br />

Wolfgang Böhm, der Präsident des Kreistages<br />

Herr Waldemar Kopietz und der Bürgermeister<br />

von Harzgerode Herr Joachim Ender.<br />

Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen<br />

wurden so manche Diskussionen<br />

geführt oder Erfahrungen ausgetauscht.<br />

Während des Besuchsprogramms in den<br />

nächsten Tagen konnten sich unsere Mitglieder<br />

u. a. auch von der enormen Aufbauleistung<br />

der Menschen in Sachsen-Anhalt<br />

überzeugen.<br />

Touristisch hat der Harz, der geologisch gesehen<br />

das vielfältigste der deutschen Mittel-<br />

gebirge ist, ja einiges zu bieten. Seine<br />

Landschaften sind durch steile Bergketten,<br />

Blockhalden, Hochebenen mit vielen Hochmooren<br />

und langgestreckte, schmale Täler<br />

charakterisiert.<br />

Bei einer Fahrt mit der Selketalbahn, die uns<br />

von Alexisbad über Mägdesprung bis nach<br />

Gernrode brachte, konnten sich die „Saarländer“<br />

davon überzeugen. Bei der Selketalbahn<br />

handelt es sich um eine einzigartige Schmalspurbahn,<br />

die sich in teilweisen abenteuerlichen<br />

Trassenführungen durch eine weitgehend<br />

unberührte Landschaft windet. Schroffe<br />

Felsen wechseln urplötzlich mit blühenden<br />

Wiesen. Zwischen den Buchen- und Eichenwäldern<br />

liegen auf der Strecke malerische<br />

Teiche.<br />

Beim Besuch in den Städten Quedlinburg<br />

und Wernigerode war mancher Besucher<br />

überrascht von dem „Aufschwung Ost“, der<br />

mittlerweile an vielen Stellen sichtbar wurde.<br />

Von einem architektonisch äußerst bewanderten<br />

Führer wurde der Besuchergruppe der<br />

historisch bebaute Stadtkern von Quedlin-<br />

76


77<br />

burg, der sich über mehr als 80 Hektar<br />

erstreckt – die Stadt gehört somit zu den<br />

größten Flächendenkmalen in Deutschland –<br />

auf unterhaltsame Weise nähergebracht.<br />

Der geschlossene mittelalterliche Stadtgrundriss<br />

und der riesige Bestand an Fachwerkhäusern<br />

dokumentieren mehr als sechs<br />

Jahrhunderte Fachwerkbau in einer einzigartigen<br />

Qualität und Quantität. Bauten<br />

aus allen Stil- und Zeitepochen machen<br />

Quedlinburg zu einem Musterbeispiel der<br />

Entwicklung des Fachwerkbaus schlechthin.<br />

Inzwischen ist Quedlinburg auch zum<br />

UNESCO Weltkulturerbe ernannt.<br />

Die zweite besuchte Stadt, Wernigerode,<br />

wurde urkundlich 1121 erstmals erwähnt.<br />

Seit Jahrzehnten übt die „bunte Stadt am<br />

Harz“ mit ihren restaurierten und gepflegten<br />

Fachwerkhäusern eine magische Anziehungskraft<br />

auf alle Harzreisende aus. In<br />

Rübeland, ganz in der Nähe von Wernigerode,<br />

gab es einen weiteren Höhepunkt der<br />

Harztour. Hier besichtigten die Gäste aus<br />

dem Saarland eine Tropfsteinhöhle, die Hermannshöhle,<br />

die neben der Baumannshöhle<br />

die zweite Schauhöhle in diesem Gebiet ist.<br />

Die Höhle entstand im Devon-Kalk des<br />

Elbingeröder Komplexes in Verbindung mit<br />

der Ausbildung des Bodetals. Sie wurde 1866<br />

bei Straßenbauarbeiten entdeckt und bald<br />

danach für den Besucherverkehr freigegeben.<br />

Durch ihren frühen Verschluss ist der reiche<br />

Tropfsteinschmuck noch weitgehend erhalten.<br />

Bekannt geworden ist die Höhle unter<br />

anderem wegen der zahlreichen Knochenfunde<br />

des Höhlenbären.<br />

Der 2. Juni 1994 wird als Tag der Enthüllung<br />

der Gedenktafel in die Annalen des BV-Saar<br />

eingehen, und alle, die dabei waren, werden<br />

sich gerne daran erinnern.


Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />

Der „Erste“ und der „Zwanzigste“ Ingenieurtag Saar-Lor-Lux<br />

Erster Ingenieurtag Saar-Lor-Lux 1984<br />

Am Samstag, den 13. Oktober 1984 fand der<br />

erste „Ingenieurtag Saar-Lor-Lux“ in der Stadt<br />

Luxemburg statt. Die Veranstaltung wurde<br />

organisiert von den Luxemburger Kollegen<br />

der „ALI“ und führte zum ersten Mal<br />

die benachbarten Ingenieurvereine ALI-<br />

Luxemburg, <strong>VDI</strong> BV-Saar und URGIL-<br />

Lothringen in einer gemeinsamen Veranstaltung<br />

zusammen.<br />

Der Tag stand unter dem Motto:<br />

Problèmes du Triangle Saar-Lor-Lux dans<br />

le cadre de la CEE<br />

Am Vormittag fand eine Stadtbesichtigung<br />

inklusive der berühmten Kasematten statt,<br />

erweitert um die Besichtigung der Europäischen<br />

Anlagen und des Parlaments in<br />

Kirchberg, sowie die Sendeanlagen des RTL.<br />

Den Festvortrag mit dem vorgenannten<br />

Thema hielt Monsieur Pierre Werner,<br />

Ministre d’Etat honoraire im Europäischen<br />

Parlament. Der Tag wurde mit einem<br />

Cocktail-Empfang gegen 17:30 Uhr abgeschlossen.<br />

20. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux 2004<br />

Am Samstag, den 18. September 2004, fand<br />

unser 20. Ingenieurtag Saar-Lor-Lux statt.<br />

Im jährlichen Wechsel wird der Ingenieurtag<br />

von einem der drei Ingenieurverbände aus<br />

Lothringen, Luxemburg und dem Saarland<br />

organisiert. In diesem Jahr war unser Be–<br />

zirksverein der verantwortliche Veranstalter.<br />

Dieser Tag stand unter dem Motto:<br />

Perspektive Stahl an der Saar<br />

Die Dillinger Hütte stellte uns an diesem Tag<br />

ihr Gästehaus zur Verfügung, welches den<br />

Teilnehmern einen angenehmen und würdigen<br />

Rahmen sowohl von den Räumlichkeiten<br />

als auch von den dargebotenen kulinarischen<br />

Köstlichkeiten bot.<br />

Ein ganz besonderer<br />

Dank gilt dem Personaldirektor<br />

der Dillinger<br />

Hütte, Herrn Dr.<br />

Otto, der nicht nur<br />

durch einen Vortrag<br />

über die Geschichte<br />

des Unternehmens<br />

und die derzeitige<br />

Lage am Stahlmarkt<br />

glänzte, sondern auch<br />

persönlich die Führung<br />

einer Gruppe<br />

durch die Hütte<br />

übernahm und dafür<br />

unentgeltlich seine<br />

Freizeit opferte.<br />

Die Gruppe der Besucher<br />

der Dillinger Hütte<br />

78


79<br />

Der Wettergott tat sein Übriges und gewährte<br />

uns einen strahlenden Samstag mit blauem<br />

Himmel und angenehmen Temperaturen.<br />

Doch nicht nur der äußere Rahmen trug zum<br />

Erfolg des Tages bei; auch die Vorträge und<br />

Besichtigungen waren äußerst informativ<br />

und unterhaltsam.<br />

Nach dem oben erwähnten Vortrag von Herrn<br />

Dr. Otto wurden die Teilnehmer in Gruppen<br />

aufgeteilt und erfuhren während der drei<br />

Führungen durch die Dillinger Hütte und<br />

einer Führung durch das LD-Stahlwerk der<br />

Völklinger Hütte viel Wissenswertes über die<br />

Stahlherstellung, was in unserer von Dienstleistung<br />

geprägten Gesellschaft zu schnell in<br />

Vergessenheit gerät. Hier gilt unser Dank<br />

allen beteiligten Mitarbeitern der Dillinger<br />

Hütte und besonders dem Leiter des<br />

Personalwesens, Herrn Rival, der es sich<br />

nicht nehmen ließ, persönlich das Unternehmen<br />

vorzustellen und an der anschließenden<br />

Führung teilzunehmen.<br />

Alle Führungen wurden äußerst kompetent<br />

durchgeführt und ließen keine Fragen der<br />

Teilnehmer offen. Nach der Rückkehr ins<br />

Gästehaus der Dillinger Hütte gelang es<br />

den beiden nachfolgenden Vortragenden,<br />

Mr. Lamesch aus Luxemburg und Mr. Faral<br />

aus Frankreich, trotz der anstrengenden<br />

Besichtigungen, unsere Gäste in lockerer<br />

Form zu unterhalten und zu „belehren“.<br />

Insbesondere Mr. Lamesch verführte durch<br />

seine Anekdoten zur Geschichte der Blechveredelung<br />

zum Schmunzeln und Lachen.<br />

Auch diesen beiden Herren gebührt unser<br />

Dank für ihr selbstloses Engagement.<br />

Zum ersten Mal wurden bei den Führungen<br />

und Vorträgen die deutschen Vorträge simultan<br />

ins Französische übersetzt und eine<br />

Führung komplett in französisch angeboten.<br />

Gleiches galt umgekehrt für den französischsprachigen<br />

Vortrag von Mr. Faral. Hierdurch<br />

konnten wir der immer noch vorhandenen<br />

„Sprachbarriere“ entgegenwirken, die beim<br />

abschließenden Abendessen bröckelte.<br />

Gekrönt wurde der Tag durch ein ausgezeichnetes<br />

Menü der Küche des Gästehauses, die<br />

schon durch die Qualität des Mittags-<br />

Imbisses bestochen hatte. Der ausgezeichnete<br />

Service und die diskrete Musikuntermalung<br />

durch Klavier und Klarinette trugen<br />

zu einer ausgelassenen Stimmung und regem<br />

Erfahrungsaustausch der Teilnehmer bei.<br />

Insgesamt fanden 120 Teilnehmer den Weg<br />

per Bus oder Pkw nach Dillingen und erlebten<br />

nach eigenen Bekundungen einen interessanten<br />

und schönen Tag.<br />

Wir werden uns weiter darum bemühen,<br />

auch die nächsten Ingenieurtage und andere<br />

Veranstaltungen in der gleichen Qualität<br />

anzubieten, und hoffen weiterhin auf zahlreiche<br />

Teilnahme unserer Mitglieder.<br />

Die Ingenieurtage Saar-Lor-Lux<br />

19.10.1984 Luxemburg<br />

26.10.1985 Saarbrücken<br />

15.11.1986 Nancy<br />

26.09.1987 Betzdorf/Luxemburg<br />

17.09.1988 Merzig<br />

23.09.1989 Metz<br />

20.10.1990 Diekirch/Luxemburg<br />

28.09.1991 Saarbrücken<br />

17.10.1992 Epinal<br />

11.09.1993 Differdange/Luxemburg<br />

17.09.1994 Saarlouis u. Völklingen<br />

30.09.1995 Thinoville<br />

21.09.1996 Betzdorf/Luxemburg<br />

22.09.1997 Reinheim<br />

17.10.1998 Hambach<br />

09.10.1999 Luxemburg<br />

16.10.2000 Mettlach<br />

12.10.2002 St. Nicolas de port<br />

18.10.2003 Esch/Sauer<br />

18.09.2004 Dillingen<br />

17.09.2005 Nancy


Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />

Fest der Technik 2003<br />

In diesem Jahr fand im Anschluss an die<br />

Versammlung noch etwas Besonderes statt,<br />

nämlich das „Fest der Technik“. Der Höhepunkt<br />

des Abends war sehr gut organisiert<br />

worden von dem stellvertretenden Vorsitzenden,<br />

Herrn Dipl.-Ing. Helmut Süsser.<br />

Mit der Festveranstaltung in der Gasgebläsehalle<br />

des Weltkulturerbes Völklinger Hütte<br />

konnte der Rahmen nicht besser gewählt werden.<br />

Zur Einstimmung bestand die Möglichkeit<br />

zu einer Führung durch die Ausstellung<br />

„Leonardo da Vinci – Maschine Mensch“.<br />

Leonardo Da Vinci – so wurde von einer fachkundigen<br />

Führerin aufgezeigt – war mit seinen<br />

Forschungen und Erfindungen der Zeit<br />

weit voraus. Vieles von ihm bereits Erfundenes<br />

geriet jedoch in Vergessenheit und so<br />

wurde später „manches Rad neu erfunden“.<br />

Vor dem imposanten Hintergrund der Ausstellung<br />

wurde der ehemalige Vorsitzende<br />

und amtierende Landesvertreter Prof. Jürgen<br />

Althoff vom Vorstand des <strong>VDI</strong> BV-Saar mit<br />

der Ehrenmedaille des <strong>VDI</strong> ausgezeichnet.<br />

In seiner Laudatio stellte der stellvertretende<br />

Vorsitzende Helmut Süsser die Verdienste<br />

von Herrn Prof. Althoff um den BV-Saar<br />

heraus und überreichte ihm die Ehrenmedaille<br />

des <strong>VDI</strong> mit Urkunde.<br />

Das Programm wurde mit der Band „Swing<br />

Express“ fortgesetzt. Die Vollblutmusiker<br />

sorgten für eine ansprechende musikalische<br />

Untermalung des Festes und boten durch ein<br />

äußerst abwechslungsreiches Repertoire für<br />

jeden Geschmack die Möglichkeit zum Tanz.<br />

Ein „Highlight“ des Rahmenprogramms war<br />

– auch für unsere anwesenden Kollegen aus<br />

der Pfalz – der Auftritt von Georg Seitz. Mit<br />

seiner Parodie „Ich war noch nie im gelobten<br />

Land“ zeigte er uns auf humoristische Weise<br />

die Stellung unseres kleinen Landes im<br />

„Reich“ auf – mit Vorzügen, die manch einer<br />

noch nicht kannte. Die Forderung nach<br />

Zugabe zeigte, dass Herr Süsser mit seiner<br />

Wahl „ins Schwarze“ getroffen hatte.<br />

80


Nicht nur namhafte<br />

Unternehmen aus dem<br />

Saarland präsentierten<br />

sich einer großen<br />

Anzahl Interessenten.<br />

81<br />

Herausragende Ereignisse der letzten 25 Jahre<br />

In den 90er-Jahren erlebte<br />

der Bewerbungsprozess<br />

einige Neuerungen.<br />

Nicht nur Bewerbungen<br />

via Internet<br />

und E-Mail wurden<br />

technisch möglich und<br />

fanden zunehmende<br />

Akzeptanz, sondern<br />

auch andere Wege zum<br />

Arbeitgeber wurden<br />

etabliert.<br />

Neben dem klassischen<br />

Inserat und der Initiativbewerbung<br />

erhielten<br />

Recruiting-Workshops<br />

und Firmenkontaktmessen<br />

immer mehr<br />

Zuspruch.<br />

An zahlreichen <strong>VDI</strong>-Standorten in Deutschland<br />

– beispielsweise Berlin, Hannover und<br />

Darmstadt – waren Firmenkontaktmessen im<br />

Jahre 1998 fest etabliert. Maßgeblich, wenn<br />

nicht allein verantwortlich, für Planung und<br />

Durchführung der Firmenkontaktmessen<br />

waren die Studenten und Jungingenieure<br />

(SuJ) der <strong>Bezirksverein</strong>e. Im Juli 1999 fand<br />

mit dem Titel „KonTech ’99 – Unternehmen<br />

treffen Nachwuchskräfte“ die erste <strong>VDI</strong>-<br />

Firmenkontaktmesse im Saarland statt und<br />

wurde gleich im ersten Jahr zu einer der<br />

größten im Südwesten. Etwa 50 Unter-<br />

Im Saarland zum Erfolg – Firmenkontaktmessen des <strong>VDI</strong><br />

nehmen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

sowie den angrenzenden Regionen Lothringen<br />

und Luxemburg präsentierten sich am<br />

6. Juli 1999 in der Saarbrücker Saarlandhalle.<br />

Die Studenten und Jungingenieure des <strong>VDI</strong><br />

Saar organisierten diese Veranstaltung mit<br />

dem Ziel, den Unternehmen eine erste direkte<br />

Kontaktaufnahme mit ihren potentiellen<br />

zukünftigen Mitarbeitern zu ermöglichen.<br />

Die Schirmherrschaft hatte die Ministerin für<br />

Wirtschaft und Finanzen des Saarlandes,<br />

Christiane Krajewski, übernommen.<br />

Neben Unternehmen aus der Region wie<br />

Bosch, Mannesmann Dematic, Micro<br />

Compact Car oder ZF Getriebe fanden auch<br />

z. B. Hewlett-Packard, Lufthansa und Siemens<br />

den Weg an die Saar. Vor Ort wurde den<br />

namhaften Ausstellern die Gelegenheit geboten,<br />

sich durch Präsentation an eigenen<br />

Messeständen und Vorträgen den rund 1.000<br />

Besuchern der Kontaktmesse vorzustellen.<br />

Spontan am Stand oder im intensiven Einzelgespräch<br />

in separaten Räumen konnte mit<br />

Bewerbern ein „Vor-Vorstellungsgespräch“<br />

geführt werden. Vor allem die Intensivgespräche<br />

wurden von den Messeteilnehmern<br />

sehr rege genutzt, die Räume waren<br />

fast rund um die Uhr besetzt. Mit Erfolg für<br />

beide Seiten: Der Berufseinstieg für manche<br />

Besucherin bzw. Besucher wurde auf der<br />

„KonTech ’99“ auf den Weg gebracht.


Am Messetag selbst zeigte sich dann auch,<br />

dass die Studenten und Jungingenieure des<br />

<strong>VDI</strong> bundesweit gut zusammenarbeiten. Die<br />

Durchführung wurde neben heimischen<br />

Kräften durch die Arbeitskreise Berlin-Brandenburg<br />

und Freiburg unterstützt, so wurde<br />

diese erste „KonTech“ rundum ein Erfolg. Der<br />

erfolgreiche Abschluss der Messe mit sehr<br />

zufriedenen Ausstellern und Besuchern verpflichtete<br />

die SuJ schon beinahe, auch im<br />

Folgejahr eine Firmenkontaktmesse anzubieten.<br />

Da das Konzept im ersten Jahr schon so<br />

erfolgreich gewesen war, wurden im Jahre<br />

2000 „nur“ noch einige Details optimiert.<br />

Allerdings musste der Name von KonTech auf<br />

StartING geändert werden, da von einer<br />

Firma außerhalb des Saarlandes Ansprüche<br />

auf den Namen angemeldet wurden.<br />

Zwar hätte der Rechtstreit vermutlich zu<br />

Gunsten des <strong>VDI</strong> ein Ende gefunden, aber da<br />

<strong>Ingenieure</strong> echte Pragmatiker sind, wurde<br />

schnell ein anderer, mindestens ebenso guter<br />

Name für die 2. Messe gefunden. Dem Erfolg<br />

der StartING tat dies jedenfalls keinen<br />

Abbruch. Mit noch mehr Firmen, mehr<br />

Besuchern und vielen konkreten Vertragsangeboten<br />

für die Bewerber klang auch diese<br />

Veranstaltung positiv aus.<br />

Bei zwei äußerst erfolgreichenFirmenkontaktmessen<br />

ließen es die<br />

Studenten und Jungingenieure<br />

dann aber<br />

bewenden.<br />

Der hohe Aufwand und<br />

die fehlende Planungssicherheit<br />

für das<br />

Folgejahr bezüglich der<br />

Personalkapazität bei<br />

den SuJ ließen von der<br />

Planung für ein drittes<br />

Mal absehen. Aber: soll<br />

man nicht ohnehin aufhören<br />

wenn es am<br />

Schönsten ist?<br />

82


83<br />

Die Geschichte der FDI Saar-Lor-Lux<br />

Föderation der Ingenieurverbände – Fédération des Associations d’Ingénieur<br />

Bereits 1980, also lange vor dem „Schengener<br />

Abkommen“ im Jahre 1985, wurde erkannt,<br />

dass die künftigen Probleme in der Großregion<br />

Saar-Lor-Lux nicht mehr allein im<br />

nationalen Bereich zu lösen sind.<br />

Anlass war im speziellen der Baubeginn des<br />

Kernkraftwerks in Cattenom, einem kleinen<br />

französischen Ort an der Mosel in unmittelbarer<br />

Nähe der deutsch-luxemburgischen<br />

Grenze. Ein Aufschrei ging durch die gesamte<br />

Bevölkerung der Anliegerregionen, durch<br />

die Medien und alle Arten von Verbänden,<br />

deren Inhalte nicht immer von Sachlichkeit<br />

und technischer Kompetenz geprägt waren.<br />

Diese Erkenntnis veranlasste am 8. März<br />

1980 den damaligen stellvertretenden und<br />

späteren ersten Vorsitzenden des <strong>Verein</strong>s<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> BV Saar e.V., Dipl.-Ing.<br />

Rudolf A. Klasen, zu einem ersten Brief<br />

„über die Grenzen“ an die Ingenieur-Kollegen<br />

der ALI (Association Luxembourgeoise des<br />

Ingénieurs) in Luxemburg mit dem Angebot<br />

zu gemeinsamen Aktivitäten. So schrieb er<br />

unter anderem:<br />

„Aufgrund der immer stärkeren Verflechtung<br />

des technischen Fortschritts mit Politik,<br />

Wirtschaft und dem täglichen Leben all unserer<br />

Bürger kommt auf die Repräsentanten der<br />

Wirtschaft und Technik eine immer größer<br />

werdende Verantwortung und Aufgabenstellung<br />

zu, die beispielsweise darin besteht,<br />

neue Technologien und technisch-wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse mit der notwendigen<br />

Distanz und Sachkenntnis zu analysieren,<br />

zu bewerten und die Möglichkeiten<br />

und Grenzen ihres Einsatzes aufzuzeigen.<br />

Dies kann und soll gleichzeitig zu einem wirkungsvollen<br />

Instrumentarium zur Sicherung<br />

unserer gemeinsamen Zukunft werden, wenn<br />

Politiker und Wirtschaftler sich desselben<br />

bei ihren Entscheidungen bedienen.“<br />

Die Zustimmung zu einem permanenten<br />

Meinungs- und Erfahrungsaustausch, den<br />

Bereich Technik und <strong>Ingenieure</strong> betreffend,<br />

kam überraschend schnell. In den darauffolgenden<br />

Treffen wurden die grundlegenden<br />

Maßnahmen festgelegt. Die Arbeit begann.


Bereits am 24. November 1980 wurde dem<br />

Wunsch der beiden Ingenieurverbände zu<br />

einem Informationsaustausch auf der Großbaustelle<br />

des Kernkraftwerkes in Cattenom<br />

von der EDF statt gegeben. Der Besuch war<br />

ein Erfolg. Die Direktion zeigte sich sehr<br />

offen und an weiteren Informationsbesuchen<br />

interessiert, die auch bis zur geplanten<br />

Inbetriebnahme 1985 praktiziert wurden. Bei<br />

den französischen Kollegen der damaligen<br />

URGIL (Union Regional des Groupements<br />

d’Ingénieur de Lorraine) wurden diese Aktivitäten<br />

schnell bekannt. Das früher gegen<br />

eine organisierte Zusammenarbeit vorhandene<br />

Unbehagen war verflogen.<br />

Es folgte eine Einladung am 04.12.1982 zu<br />

einem Gespräch in die Technische Universität<br />

in Metz mit dem Ergebnis, dass die seit<br />

1980 erfolglos gesuchten Kontakte endlich<br />

zum Ergebnis führten. Lothringen wurde<br />

zum dritten Partner.<br />

Am 11. Mai 1983 wurde im Dreiländereck,<br />

im deutschen Weinort Perl, offiziell die<br />

„Kooperation der Ingenieurverbände Saar-<br />

Lor-Lux“ besiegelt.<br />

Die intensive Arbeit in Arbeitsgruppen, die<br />

Erfahrungen aus Gesprächen mit Vertretern<br />

der Öffentlichkeit in unseren drei Ländern<br />

und Besichtigungen technischer Einrichtungen<br />

zeigten bald, dass viele der gemeinsamen<br />

Probleme die politischen Grenzen weit<br />

überschreiten.<br />

Das gemeinsame Wirken hat es aber möglich<br />

gemacht, uns besser kennenzulernen, Fragestellungen<br />

zu formulieren und zu werten.<br />

So wurde ein damals bereits breit diskutiertes<br />

Thema über den Ingenieur, über seine<br />

Ausbildung, seine Berufsausübung, den<br />

Bedarf der Wirtschaft an <strong>Ingenieure</strong>n und<br />

seine Chancen aufgegriffen. Gerade zu<br />

Beginn des Gemeinsamen Europäischen<br />

Marktes entstand hierüber eine Studie „Der<br />

Ingenieur im Raum Saar-Lor-Lux“, die in die<br />

beiden Sprachen der Region übersetzt veröffentlicht<br />

wurde und weit über die Grenzen<br />

Beachtung fand.<br />

Dieser Erfolg motivierte und bewies, dass<br />

es möglich ist, Aufgaben gemeinsam anzufassen,<br />

gemeinsam durch Verbände verschiedener<br />

Nationalität, mit <strong>Ingenieure</strong>n, die<br />

nach verschiedenen Systemen ausgebildet,<br />

mit unterschiedlicher Sprache und auf<br />

wirtschaftlich und sozial verschiedenem<br />

Hintergrund.<br />

Es folgten weitere Aktivitäten, Stellungnahmen,<br />

Veröffentlichungen zu Themenbereichen<br />

wie:<br />

■ Initiative zur Schaffung der notwendigen<br />

Maßnahmen zum Schutz der der Bevölkerung<br />

in den betroffenen Regionen und<br />

deren Koordination (Katastrophenschutz)<br />

■ Beachtung arbeits- und sozialrechtlicher<br />

Unterschiede bei der Stellenannahme<br />

im jeweils anderen Land<br />

■ Vergleiche der Einkommensverhältnisse<br />

und der Altersversorgung<br />

■ Förderung der Studenten und<br />

Jungingenieure<br />

■ Gegenseitige Anerkennung von<br />

Ingenieur-Abschlüssen<br />

■ Förderung der Fremdsprachen<br />

■ Trink- und Abwassersituation<br />

in der Region<br />

■ Formulierung einer gemeinsamen<br />

Ethik-Charta für <strong>Ingenieure</strong> u. a.<br />

Eine besondere Gemeinschaftsveranstaltung,<br />

welche bereits zur Tradition geworden ist,<br />

84


Die Unterzeichnung des<br />

Kooperationsvertrages<br />

im luxemburgischen<br />

Schengen<br />

85<br />

ist der jährlich im Wechsel stattfindende<br />

„Ingenieurtag Saar-Lor-Lux“ bzw. „Journée<br />

de l’Ingénieur Saar-Lor-Lux“.<br />

Zum ersten Mal am 13. Okt. 1984 im<br />

Europäischen Zentrum auf dem Kirchberg in<br />

Luxemburg veranstaltet, soll dieser Tag die<br />

erfolgreiche gemeinsame Arbeit im vergangenen<br />

Jahr, die schnell zusammengewachsene<br />

Gemeinschaft der <strong>Ingenieure</strong> in<br />

der Region sowie die vielen persönlichen<br />

Freundschaften untereinander und ihren<br />

Familien über die Grenzen dokumentieren<br />

und festigen.<br />

Durch die Programminhalte Technik, Kultur,<br />

Geselligkeit stellt dieser Tag nun schon seit<br />

22 Jahren ein internationales gesellschaftliches<br />

Ereignis dar. Die große Anzahl an<br />

Teilnehmern, auch aus Politik und Wirtschaft,<br />

vermittelt uns <strong>Ingenieure</strong>n das<br />

Gefühl, den Europäischen Geist für die<br />

Schaffung des gemeinsamen Europa wesentlich<br />

und dauerhaft zu fördern. Der besondere<br />

europapolitische Ort bei der ersten Veranstaltung<br />

in Luxemburg war hierzu ein<br />

würdiger Rahmen.<br />

Durch die in den vergangenen 16 Jahren<br />

erfolgreicher Zusammenarbeit erzielten Ergebnisse,<br />

die breite Akzeptanz und Förderung<br />

wurde der Blick in die Zukunft aber<br />

nicht vernachlässigt.<br />

Der ständig immer schneller fortschreitende<br />

Strukturwandel auch in der Region, die politischen<br />

Veränderungen in den Ländern aber<br />

auch die Gewohnheiten und Vorstellungen<br />

der Bevölkerungen erforderte rechtzeitige<br />

Anpassung an die neuen Herausforderungen.<br />

Nicht zu vergessen unsere Nachfolgegeneration<br />

an <strong>Ingenieure</strong>n, der berechtigterweise<br />

ebenfalls Rechnung getragen werden musste.<br />

So erschien es sinnvoll und notwendig der


„Kooperation“ eine festere Struktur zu geben.<br />

Leitlinien und eine detaillierte straffe Organisation<br />

wurden in einem klar gefassten<br />

Kooperationsvertrag festgelegt.<br />

Durch eine geänderte Namensgebung sollte<br />

auch die Gesamtdarstellung nach außen<br />

wirkungsvoller bekannt werden nämlich:<br />

FDI Saar-Lor-Lux<br />

Föderation Der Ingenieurverbände<br />

Saar-Lor-Lux<br />

Fédération Des Associations d’Ingénieur<br />

Saar-Lor-Lux<br />

Nach einem Besuch am Europadenkmal im<br />

luxemburgischen Schengen zu Ehren der<br />

Gründer wurde in einem Festakt im historischen<br />

„Koch’haus“ der in deutscher und<br />

französischer Sprache gefasste Vertrag nach<br />

vollzogener Unterschrift der drei amtierenden<br />

Präsidenten,<br />

Rudolf A. Klasen<br />

<strong>VDI</strong> – <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> BV Saar<br />

Bruno Verlon<br />

URIS – Union Régionale des Ingénieurs<br />

et des Scientifiques de Lorraine<br />

Francois Jaeger<br />

ALI – Association Luxembourgeoise<br />

des Ingénieurs<br />

in Kraft gesetzt. In seiner Eigenschaft als<br />

Initiator wurde Klasen ihr erster Präsident.<br />

„Mit der Unterzeichnung dieses Abkommens“,<br />

so Klasen in seinem Schlusswort,<br />

„wird nicht nur die Richtigkeit unserer bisherigen<br />

Zusammenarbeit dokumentiert, sie<br />

fordert vor allem auf, den eingeschlagenen<br />

Weg auch in Zukunft unbeirrt fortzusetzen.“<br />

Der Wille hierzu ist bis heute in die Tat<br />

umgesetzt worden. Schengen hat auch<br />

für die <strong>Ingenieure</strong> im Raum Saar-Lor-Lux<br />

Symbolcharakter behalten. Die Nachfolgegeneration<br />

hat sich mit Engagement den<br />

neuen Herausforderungen gestellt Das<br />

„Schengener Abkommen“ der FDI wird<br />

weiterhin wegweisend sein für die Zusammenarbeit<br />

zum Wohl der <strong>Ingenieure</strong>, der<br />

Region Saar-Lor-Lux und aller Bürger im<br />

gemeinsamen Europa.<br />

86


87<br />

150 Jahre <strong>VDI</strong> sind gleichzeitig auch 150<br />

Jahre <strong>VDI</strong> an der Saar. Nur sieben Monate<br />

jünger als der <strong>VDI</strong> auf Bundesebene ist der<br />

als Pfalz/Saarbrücker BV gegründete <strong>Bezirksverein</strong>,<br />

dessen Nachfolger der <strong>Bezirksverein</strong><br />

Saar des <strong>VDI</strong> ist.<br />

In 150 Jahren hat das heutige Saarland eine<br />

wechselvolle Geschichte hinter sich gebracht,<br />

die sich u. a. in wechselnden Zugehörigkeiten<br />

zu verschiedenen Ländern erkennen lässt.<br />

Dies hat die Menschen in unserem Land<br />

geformt und der Wunsch mit den Nachbarn<br />

in Frieden und Freundschaft zu leben ist deshalb<br />

im Saarland besonders ausgeprägt.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es nur allzu<br />

verständlich, dass schon Ende der 70er und<br />

Anfang der 80er saarländische <strong>Ingenieure</strong><br />

mit den Kollegen aus Luxemburg und Frankreich<br />

neben den inoffiziellen Kontakten auch<br />

offizielle Kontakte herzustellen versuchten.<br />

Der Bau des Kernkraftwerkes Cattenom ist<br />

ein geschichtlicher Zeitpunkt, der den frühen<br />

Beginn gemeinschaftlicher Aktivitäten markiert.<br />

Ein reger Briefwechsel aus dem Jahre<br />

1980 zwischen dem Beauftragten des BV<br />

Saar, Herrn Dipl. Ing. Hans Anthes, und den<br />

Kollegen in Lothringen geben Zeugnis von<br />

dem Versuch, offizielle Kontakte mit dem<br />

französischen Ingenieurverband aufzunehmen.<br />

Neben dem damaligen Vorsitzenden<br />

Schneider führte dann durch die treibende<br />

Kooperationsvertrag FDI<br />

Rolle seines Stellvertreters und späteren<br />

Vorsitzenden des BV, Dipl. Ing. R. Klasen, die<br />

anfänglichen Bemühungen am 11. Mai 1983<br />

in Perl zur Gründung der Kooperation der<br />

Ingenieurverbände Saar-Lor-Lux. Ihm wurde<br />

anlässlich des 10. Saar-Lor-Lux Tages 1993<br />

in Luxemburg in Anerkennung seiner Verdienste<br />

um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

die goldene Ehrennadel des <strong>VDI</strong><br />

verliehen.<br />

Es folgten viele weitere Jahre Aktivitäten<br />

des BV und seines Vorsitzenden Klasen (seit<br />

1991) um zu einer Zusammenarbeit zwischen<br />

den Ingenieursverbänden in Luxemburg,<br />

Lothringen und dem Saarland zu gelangen.<br />

Davon zeugt u. a. die viel beachtete Studie der<br />

drei Verbände ALI (Luxemburg), UISF (Frankreich,<br />

Lothringen) und <strong>VDI</strong> (Deutschland,<br />

Saarland) „Der Ingenieur im Raum Saar-Lor-<br />

Lux“ aus dem Jahre 1992.<br />

Insbesondere von saarländischer Seite wurde<br />

immer wieder der Vorstoß unternommen, die<br />

gute Zusammenarbeit zwischen den drei<br />

Ingenieurverbänden zu institutionalisieren.<br />

Endlich, am 2. Dezember 1996, war es soweit.<br />

Die Gründungsversammlung der FDI, die<br />

„Förderation der Ingenieursverbände Saar-<br />

Lor-Lux“ fand im Luxenburgischen Schengen<br />

statt. Die Gründungsurkunde wurde unterzeichnet<br />

von den drei Vorsitzenden der<br />

Verbände „Union Régionale des Ingénieurs<br />

et des Scientifiques de Lorraine“ (URIS-


Lorraine), Bruno Verlon, „Association Luxembourgeoise<br />

des Ingénieurs“ (ALI), Francois<br />

Jaeger und „<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> –<br />

<strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V.“ (<strong>VDI</strong>-Saar) Rudolf<br />

Klasen.<br />

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass die<br />

Gründer vom 11.05.1983 und heutigen Ehrenpräsidenten,<br />

Dipl.-Ing. Jean-Pierre Wagener<br />

(LUX) und Jean Delassaux (F) – später André<br />

Jung – durch ihre jahrelange Zusammenarbeit<br />

besondere und bleibende Verdienste<br />

beim späteren Zustandekommen der Föderation<br />

erworben haben. Hierfür hat der <strong>VDI</strong>-<br />

Saar ihnen ebenfalls die Ehrenmedaille in<br />

Gold verliehen.<br />

Aus dem Vertragswerk seien die „Zielsetzungen<br />

und Tätigkeiten“ zitiert, die nichts an<br />

Aktualität eingebüßt haben:<br />

Die Föderation bezweckt die Förderung des<br />

Ingenieurs und seiner Stellung in Wirtschaft,<br />

Staat und Gesellschaft u. a. durch:<br />

■ Gemeinsame Studien und Stellungnahmen<br />

■ Förderung des Nachwuchses<br />

■ Aus- und Weiterbildung<br />

■ Erstellung von Resolutionen<br />

■ Beobachtung der Arbeitsmärkte für <strong>Ingenieure</strong><br />

in den einzelnen Ländern<br />

■ Förderung der Akzeptanz durch eine intensive<br />

Pressearbeit<br />

■ Verteilung gemeinsamer Informationen an<br />

Mitglieder, Institutionen und interessierte<br />

Personen<br />

■ Förderung der Fremdsprachen, u.a.<br />

■ Förderung eines intensiven Gedankenaustausches<br />

und Erörterung fach- und<br />

berufsbezogener Probleme über die<br />

Grenzen hinaus durch:<br />

- gemeinsame Veranstaltungen<br />

- Besichtigungen<br />

- Exkursionen<br />

- Symposien<br />

- Gründung von Arbeitskreisen<br />

- Teilnahme an internationalen Veranstaltungen<br />

bzw. Kontakte zu Organisationen,<br />

zwecks Wahrung von Regionsinteressen<br />

- Kontakte zu nationalen und europäischen<br />

politischen Institutionen<br />

Der Ingenieurstag Saar-Lor-Lux, der seit 1983<br />

abwechselnd von den drei Verbänden durchgeführt<br />

wird, führt diese „Großfamilie“ der<br />

<strong>Ingenieure</strong> jährlich zu einer Großveranstaltung<br />

zusammen. Aber auch hinter den<br />

Kulissen wird an Aufgaben und Projekten<br />

gearbeitet, die die Menschen und insbesondere<br />

die <strong>Ingenieure</strong> über alle Grenzen hinweg<br />

beschäftigen.<br />

Folgende Arbeiten wurden bisher veröffentlicht:<br />

Vergleichsstudie über die Entlohnung von<br />

<strong>Ingenieure</strong>n in Frankreich, Deutschland und<br />

Luxemburg im Juli 2000, Ingenieurausbildung<br />

in Deutschland, Frankreich und<br />

Luxemburg – heute und in der Zukunft<br />

Zurzeit stellt Luxemburg den Präsidenten der<br />

FDI. Der jährliche Wechsel in der Präsidentschaft<br />

zwischen den drei Verbänden<br />

sorgt dafür, dass sich das Rad der gemeinsamen<br />

Aktivitäten ständig dreht. Es bleibt zu<br />

wünschen, dass dies auch in der Zukunft<br />

zum Wohle der <strong>Ingenieure</strong> und der Menschen<br />

insgesamt so bleibt.<br />

88


Die erste und die<br />

letzte der fünf<br />

Seiten des Kooperationsvertrages<br />

in<br />

deutscher Sprache.<br />

89


Die erste und die<br />

letzte der fünf<br />

Seiten des Kooperationsvertrages<br />

in französischer<br />

Sprache.<br />

90


Fördernde Mitglieder<br />

des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />

Für Firmen besteht die Möglichkeit, Förderndes Mitglied des <strong>VDI</strong> zu werden.<br />

Einige der Vorteile hierbei sind u.a.:<br />

■ Kostenloser Bezug der <strong>VDI</strong>-nachrichten<br />

■ Mitarbeiter können zu <strong>VDI</strong>-Vorträgen geschickt werden und bezahlen<br />

je Teilnehmer nur den Beitrag für ein <strong>VDI</strong>-Mitglied.<br />

■ Fördernde Mitglieder können sich kostenlos in der <strong>VDI</strong>-Info präsentieren.<br />

Unsere derzeitigen Fördernden Mitglieder sind:<br />

Dillinger Fabrik gelochter Bleche Dillingen<br />

HAGER Electro GmbH & Co. Saarbrücken<br />

KOCH Transporttechnik GmbH Wadgassen<br />

Krummenauer Anlagenbau GmbH Neunkirchen<br />

Otto Zimmermann GmbH Saarbrücken<br />

Stadtwerke Saarbrücken AG Saarbrücken<br />

Stadtwerke Sulzbach/Saar GmbH Sulzbach<br />

Stahl- und Apparatebau Saarbrücken<br />

ThyssenKrupp Gerlach GmbH Homburg<br />

Tschan GmbH Neunkirchen<br />

TÜV Saarland GmbH Sulzbach<br />

TÜV Saarland e.V. Sulzbach<br />

VSE AG Saarbrücken<br />

92


93<br />

Aus den handwerklichen Anfängen der<br />

„Hager Electro-Plastik OHG“ entstand in fünf<br />

Jahrzehnten ein internationales Unternehmen.<br />

Hager gehört heute mit seinen<br />

Zählerschränken und einem kompletten<br />

Produktsystem der Elektroverteilung zu den<br />

Führenden der Branche. Mit ergänzenden<br />

Produktlinien wie Tehalit Kabelkanalsysteme<br />

und weiteren international renommierten<br />

Marken hat sich Hager weltweit aufgestellt.<br />

Hager ist ein unabhängiges Familienunternehmen,<br />

das seine Produkte und Systeme an<br />

24 Standorten in 11 Ländern fertigt und sie<br />

über 40 Niederlassungen weltweit vertreibt.<br />

Fördernde Mitglieder<br />

HAGER Electro GmbH & Co.<br />

Vom Handwerksbetrieb zum Global Player<br />

Dabei agiert man lokal, um die Besonderheiten<br />

der einzelnen Märkte gezielt berücksichtigen<br />

zu können – seien es spezielle<br />

Installationsgewohnheiten oder regional unterschiedliche<br />

elektrotechnische Standards.<br />

Langfristig will Hager seine Marktposition<br />

ausbauen und zu den weltweit größten<br />

Anbietern von Elektroinstallationssystemen<br />

für Gebäude zählen. „Das ist ein durchaus<br />

realistisches Ziel,“ sagt der Vorstandsvorsitzende<br />

der Hager Gruppe, Alfred Bricka,<br />

„denn erstens sind unsere Mitarbeiter<br />

äußerst engagiert und professionell, zweitens<br />

haben wir eine enge, weil lokal orientierte<br />

Verbindung zu unseren Kunden und<br />

Geschäftspartnern, und drittens bieten wir<br />

die vorteilhafte Unternehmenskultur eines<br />

Familienbetriebs, in dem Entscheidungen<br />

schnell und pragmatisch getroffen werden.“<br />

Ziel ist es, für die sich immer stärker international<br />

ausrichtenden Märkte alles für die<br />

gebäudeinterne Elektroinstallation bereitzustellen:<br />

Durch das Globale Installationssystem<br />

von Hager wird dieses Ziel umgesetzt,<br />

dem Endkunden ein Komplettangebot von<br />

der Stromverteilung und Kabelführung bis zu<br />

Schaltern und Steckdosen, von der Hausautomation<br />

bis hin zu Services anzubieten.<br />

Rückblick:<br />

Die Entwicklung des Unternehmens<br />

Die Gebrüder Dr. Oswald und Hermann<br />

Hager gründeten 1955 gemeinsam mit ihrem


Vater Peter Hager die Hager Elektro-Plastik<br />

OHG im saarländischen Ensheim. Bereits fünf<br />

Jahre später expandierte Hager nach<br />

Frankreich: In Obernai im Elsass wurde die<br />

Hager Electro S.A. gegründet. 1969 kam der<br />

erste Hager Zählerplatz-Systemschrank nach<br />

DIN VDE auf den Markt. Seit 1988 bilden die<br />

Werke Blieskastel, Ensheim und Obernai den<br />

Grundstein für die Hager Gruppe. Der<br />

Standort Obernai wurde Zentrum für die<br />

Produktion von elektrischen Schutz- und<br />

Schaltgeräten, während in Ensheim und<br />

Blieskastel Zählerplätze und Verteilergehäuse<br />

aus Kunststoff und Stahl hergestellt<br />

werden.<br />

Seit Anfang der achtziger Jahre dehnt Hager<br />

seine Aktivitäten auf dem internationalen<br />

Markt aus – und ist heute in mehr als 30<br />

Ländern mit eigenen Vertriebsorganisationen<br />

vertreten. Daneben hat sich Hager in bedeutenden<br />

Märkten mit spezialisierten Produktionsstandorten<br />

eine nationale Identität<br />

geschaffen.<br />

Hager hat sein Produktangebot schrittweise<br />

ausgebaut mit dem Erwerb der italienischen<br />

Marke Lume (Verteilersysteme), Schalterund<br />

Steckdosenprogrammen von Ashley/Klik<br />

für Märkte mit British Standard sowie Polo<br />

für die osteuropäischen Märkte, des Weiteren<br />

der internationalen Marke Tehalit (Kabelmanagementsysteme)<br />

und des französischen<br />

Herstellers Flash (Kontroll- und Schaltgeräte).<br />

Im Jahr 2004 sind die Unternehmen<br />

Weber (Niederspannungs-Energieverteilersysteme)<br />

mit Hauptsitz in der Schweiz sowie<br />

die französische Atral Gruppe (drahtlose<br />

Alarm- und Sicherheitssysteme) hinzugekommen,<br />

2005 der Schweizer Schalter-/<br />

Steckdosenhersteller Amacher und der<br />

französische Hersteller von Kabelbahnen aus<br />

Metall, Tolmega.<br />

Das Unternehmen Hager in Kürze<br />

Hager ist einer der international führenden<br />

Hersteller von Elektroverteilungen, die<br />

sowohl in Wohn- als auch Zweckbauten eingesetzt<br />

werden. Das Unternehmen hat im Jahr<br />

2005 mit rund 9.000 Mitarbeitern einen<br />

Umsatz von rund 1 Milliarde Euro erwirtschaftet.<br />

Das komplette Produktprogramm<br />

umfasst Systeme der Energieverteilung,<br />

der Verbindungstechnik, des Kabelmanagements,<br />

Schalter und Steckdosen, Energie-,<br />

Zeit- und Komfortmanagement sowie drahtlose<br />

Alarm- und Sicherheitssysteme.<br />

Weitere Auskünfte:<br />

Hager Tehalit Vertriebs GmbH<br />

Presse-Service<br />

Zum Gunterstal, 66440 Blieskastel<br />

Michael Kasten, Helga Ermann<br />

Telefon 06842-945-5251<br />

www.hager.de<br />

94


KOCH-Skulptur vor<br />

dem Firmengebäude<br />

in Wadgassen.<br />

95<br />

Seit nunmehr 60 Jahren behaupten sich die<br />

großtechnischen Geräte, Komponenten und<br />

Anlagen aus dem Wadgasser Unternehmen<br />

erfolgreich im internationalen Wettbewerb.<br />

Technik aus dem Hause KOCH ist weltweit<br />

präsent: Von Venezuela über die Türkei bis<br />

nach Malaysia, Jordanien und Syrien reicht<br />

die Standortliste der jüngsten Großprojekte.<br />

In Peru baut KOCH derzeit den längsten Pipe<br />

Conveyor der Welt.<br />

Ein Erfolg, der nicht von ungefähr kommt.<br />

Hinter erfolgreichen Unternehmen stehen<br />

mutige Unternehmer, heißt es.<br />

Fördernde Mitglieder<br />

KOCH Transporttechnik GmbH<br />

60 Jahre erfolgreich im Internationalen Anlagenbau<br />

Bei KOCH ist es eine Unternehmerfamilie, die<br />

neben Mut auch immer wieder Pioniergeist,<br />

Weitblick und viel Engagement in das<br />

Unternehmen und seine Entwicklung einbringt:<br />

Angefangen bei Firmengründerin<br />

Emilie Koch, die 1945 als gerade 23jährige<br />

den Grundstein für das Unternehmen legt.<br />

Dann ihr Mann Karl Koch, der knapp zwei<br />

Jahre später in den Betrieb kommt und im<br />

Jahr 1957 mit Gründung der KOCH<br />

Manutention Mécanique in Saargemünd die<br />

internationale Ausrichtung festlegt. Bis zu<br />

seinem Tod im Jahr 1983 eröffnet er dem<br />

Unternehmen immer wieder neue Aktionsfelder:<br />

Förder- und Aufbereitungstechnik für<br />

die Rohstoffgewinnung wird ergänzt durch<br />

Geräte und Anlagen zum Rohstoff-Umschlag;<br />

schließlich baut KOCH komplette Industrieanlagen.<br />

Bereits recht früh erkennen Karl und Emilie<br />

Koch auch, dass zur erfolgreichen Entwicklung<br />

ihres Unternehmens die Führungsverantwortung<br />

nicht allein durch Familienmitglieder<br />

getragen werden sollte. 1980 wird<br />

Jacques Schwartz Partner in der Geschäftsleitung;<br />

bis zu seiner Pensionierung im Jahr<br />

2001 gibt er der KOCH Gruppe entscheidende<br />

Impulse. Heute sind es die Söhne Peter<br />

und Heiner Koch sowie Dieter W. Frank und<br />

Dr. Günter Schneider, die als Geschäftsführer<br />

die KOCH Gruppe mit dem gleichen<br />

Pioniergeist durch die Herausforderungen<br />

des internationalen Wettbewerbs navigieren.


Den Entwicklungsschwerpunkt für die kommenden<br />

Jahre setzt KOCH – neben den historisch<br />

gewachsenen Geschäftsfeldern Förderund<br />

Aufbereitungstechnik, individuelle Fertigung,<br />

Industrieanlagenbau sowie Walzwerktechnik<br />

– im Bereich Kraftwerksanlagen: von<br />

Planungs- und Finanzierungsdienstleistungen<br />

über die schlüsselfertige Errichtung bis<br />

hin zur Betriebsführung. Mit den Gas- und<br />

Dampf-Kraftwerken Tapada do Outeiro und<br />

Ribatejo, beide Portugal, sind die ersten<br />

Energiezentralen, an deren Erstellung KOCH<br />

maßgeblich beteiligt war, inzwischen in<br />

Betrieb. Aktuell realisiert KOCH gleich drei<br />

Kraftwerksprojekte in Syrien: die Erweiterung<br />

von zwei vorhandenen Anlagen von reinem<br />

Gas- auf Gas-und-Dampf-Betrieb sowie<br />

der komplette Neubau einer Energiezentrale<br />

mit 750 MW.<br />

KOCH Transporttechnik GmbH: Das sind<br />

heute mehr als 700 Mitarbeiter, die von 15<br />

Tochtergesellschaften, Repräsentanzen und<br />

Dependancen aus Kunden und Projekte in<br />

der ganzen Welt betreuen. Doch bei aller<br />

Internationalität schlägt das Herz des<br />

Unternehmens dort, wo alles begann: In<br />

Wadgassen und Saargemünd. Die KOCH<br />

Fertigung in Saargemünd ist mit ihrer<br />

Ausstattung zur Bearbeitung und Herstellung<br />

groß dimensionierter Stahlbauteile führend<br />

in der Region und darüber hinaus. Und auch<br />

Wadgassen ist nicht nur Verwaltungssitz<br />

für die gesamte Gruppe, sondern ebenso<br />

Produktionsstandort. Neben 450 Arbeitsplätzen<br />

bietet KOCH an beiden Standorten<br />

derzeit auch 30 jungen Menschen Ausbildungsmöglichkeiten<br />

in kaufmännischen und<br />

gewerblichen Berufen.<br />

Das Bekenntnis des Unternehmens zu<br />

Wadgassen als Verwaltungs- und Produktionsstandort<br />

wurde kürzlich auch von der<br />

Gemeinde gewürdigt: Im neuen Verkehrskreisel<br />

vor der Zufahrt zur Karl-Koch-Straße,<br />

dem Unternehmenssitz der KOCH Transporttechnik<br />

GmbH, werden Besucher jetzt von<br />

einem stilisierten „K“ begrüßt. Die 3 m hohe<br />

Edelstahl-Skulptur, für KOCH von dem<br />

Designer Harald Thoma aus Saarbrücken entworfen,<br />

hat in ihrer Anordnung auch symbolischen<br />

Charakter: Die im Gleichgewicht<br />

ruhenden 3 Segmente demonstrieren Stärke<br />

und Beständigkeit. Die durch die kreisförmige<br />

Anordnung entstehende Form steht zur<br />

Mitte hin für eine Bündelung der Unternehmenskräfte<br />

und nach oben für eine weltweite<br />

Öffnung – zukunftsweisend für die<br />

kommenden Jahre.<br />

GUD Kraftwerk in<br />

Ribatejo, Portugal<br />

96


Oben: Die Brennstoffzelle<br />

Nachtweide<br />

erzeugt Strom und<br />

Wärme.<br />

Unten: Das Solarhaus<br />

Ensheim nach dem<br />

RePowering mit höherem<br />

Wirkungsgrad.<br />

97<br />

Als Netzbetreiber, Versorgungs-,EntsorgungsundDienstleistungsgesellschaft<br />

haben sich<br />

die Saarbrücker Stadtwerke<br />

in den vergangenen<br />

Jahren neu positioniert.<br />

Mit ihrem Netzwerk<br />

versorgen sie die<br />

Region mit Strom, Gas,<br />

Fernwärme und Trinkwasser<br />

und schaffen<br />

durch Stadtreinigung<br />

und umweltbewusste<br />

Abfall- und Abwasserentsorgung<br />

für ihre<br />

Kunden ein lebenswertes<br />

Wohnumfeld.<br />

Das Unternehmensziel<br />

der Stadtwerke ist es,<br />

durch regionales Wachstum<br />

Synergien zu schaffen, aber auch durch<br />

Erschließung neuer Geschäftsfelder substanziell<br />

zu wachsen und sich als „Multi Utility“-<br />

Konzern mit industriellen Strukturen weiter<br />

zu entwickeln. In diesem Zusammenhang<br />

wurde das Leistungsspektrum der Saarbrücker<br />

Stadtwerke im April 2004 durch die<br />

Integration der Entsorgungsleistungen der<br />

Landeshauptstadt Saarbrücken grundlegend<br />

erweitert. Das Unternehmen übernimmt seither<br />

neben der Abwasserentsorgung auf dem<br />

Gebiet der Landeshauptstadt auch die Haus-<br />

Fördernde Mitglieder<br />

Stadtwerke Saarbrücken AG<br />

Innovation und ökologisches Engagement auf höchstem Niveau<br />

und Gewerbemüllentsorgung sowie die<br />

Stadtreinigung und den Winterdienst.<br />

Trinkwasser bester Qualität von den<br />

Saarbrücker Stadtwerken<br />

Darüber hinaus versorgen die Saarbrücker<br />

Stadtwerke über ihre Wasserwerke in<br />

Rentrisch und St. Arnual sowie aus den<br />

Wasserwerken Blickweiler und Wolfersheim<br />

die Landeshauptstadt Saarbrücken mit<br />

Trinkwasser bester Qualität.<br />

Über ihr Tochterunternehmen Wasserwerk<br />

Bliestal GmbH werden insgesamt 29 Stadtund<br />

Gemeindeteile im Saarpfalz-Kreis mit<br />

Trinkwasser beliefert. Dabei setzt es das ökologische<br />

Selbstverständnis des Unternehmens<br />

voraus, dass nur so viel Wasser gefördert<br />

wird, wie zur Bedarfsdeckung benötigt<br />

wird.<br />

Immer einen Schritt voraus…<br />

Seit Jahren setzt das saarländische Unternehmen<br />

bundesweit Maßstäbe, wenn es<br />

um die Umsetzung neuer technischer<br />

Standards und Entwicklungen geht. So<br />

verfügen die Saarbrücker Stadtwerke beispielsweise<br />

über eine der modernsten<br />

Netzleitstellen Deutschlands. Darüber hinaus<br />

sind sie auf dem Eschberg seit über 40<br />

Jahren erfolgreich mit dem dort etablierten<br />

Fernwärmekonzept.


Auch bei der Umsetzung gesetzlicher Rahmenbedingungen<br />

sind die Saarbrücker<br />

Stadtwerke an vorderster Front mit dabei. Als<br />

eine der ersten Stadtwerke waren sie „unbundelt“,<br />

das bedeutet, Produktion, Verteilung<br />

und Verkauf im Energiebereich wurden voneinander<br />

getrennt.<br />

Wirtschaftlich kompetent und<br />

ökologisch innovativ<br />

Wirtschaftliches Handeln im Einklang mit<br />

ökologischer Ausrichtung hat bei den<br />

Saarbrücker Stadtwerken höchste Priorität.<br />

Aus diesem Grund investiert das Unternehmen<br />

seit über 20 Jahren in innovative<br />

Zukunftsprojekte. So entstand z. B. im Jahr<br />

2004 das erste „Ein-Liter-Haus“ des Saarlandes.<br />

In einer mehrjährigen Testphase soll<br />

dort gezeigt werden, dass bei voller Nutzung<br />

nicht mehr Energie als das Äquivalent von<br />

einem Liter Heizöl pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche im Jahr verbraucht wird.<br />

Darüber hinaus sind die Stadtwerke unter<br />

anderem am Freisener Windpark beteiligt<br />

und investieren in zukunftweisende Photovoltaik-Anlagen<br />

sowie Wasserstoffprojekte.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Saarbrücker<br />

Stadtwerke, Prof. Dr.-Ing. Franz Heinrich,<br />

betont: „Als zuverlässiger Dienstleister in der<br />

Region wollen wir heute Verantwortung für<br />

die Generationen von morgen übernehmen.<br />

Daher ist es für uns selbstverständlich, dass<br />

innovative, zukunftsweisende Technologien<br />

Eingang finden müssen in unsere<br />

Geschäftsfelder. Nur so kann ein nachhaltiger<br />

Beitrag zur Schonung der Umwelt und zur<br />

Gestaltung einer lebenswerten Zukunft<br />

geleistet werden.“<br />

Foto: Zentrale<br />

Netzleitstelle<br />

98


99<br />

<strong>VDI</strong>-Partner an der Saar seit 1871<br />

Wissensvermittlung<br />

bundesweit<br />

High Tech-Prüfverfahren<br />

Tech-Prüfverfahren<br />

Software, Datenschutz,<br />

Telekommunikation,<br />

IT-Security<br />

IT-Security<br />

Zertifizierungen<br />

Beratung<br />

Expertise und Innovationen<br />

aus dem Saarland<br />

TÜV Saarland-Unternehmensgruppe<br />

Am TÜV 1, 66280 Sulzbach/Saar<br />

Tel. 0 68 97/5 06-0 E-mail info@tuev-saar.de<br />

Fax 0 68 97/5 06-1 02 Internet www.tuev-saar.de<br />

Fördernde Mitglieder<br />

TÜV Saarland Unternehmensgruppe<br />

����


Förderpreis des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong>s Saar<br />

Der <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar e.V. vergibt seit<br />

1999 jährlich im Frühjahr Förderpreise für<br />

herausragende Diplomarbeiten des Vorjahres<br />

an der Universität des Saarlandes in den<br />

Fachrichtungen<br />

Informatik oder Elektrotechnik<br />

Werkstoffwissenschaften<br />

Produktionstechnik<br />

(ehem. Konstruktions- und Fertigungstechnik)<br />

und seit 2004 an der Hochschule für Technik<br />

und Wirtschaft in den Studiengängen<br />

Maschinenbau<br />

Mechatronik/Sensortechnik<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Die Förderpreise, die bis 2001 mit jeweils<br />

1.000,– DM prämiert wurden, sind seit 2002<br />

mit je 500,- € dotiert.<br />

Der <strong>VDI</strong> BV Saar bittet die Fachrichtungen,<br />

jeweils drei Diplomarbeiten vorzuschlagen.<br />

Aus diesen Vorschlägen wählt dann der<br />

Vorstand des <strong>VDI</strong> BV Saar die Preisträger<br />

eines jeden Faches aus.<br />

Die Preise werden auf der jeweiligen Jahresmitgliederversammlung<br />

überreicht.<br />

Preisträger 2006<br />

Universität des Saarlandes<br />

Fachrichtung System- und Elektrotechnik<br />

Armin Sossong „Untersuchungen zur schnellen<br />

Detektion und Identifikation von Gasen nach<br />

Einschalten von Halbleiter-Gassensoren“<br />

Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />

Wolfgang Schäf „Lokale Wechselwirkung<br />

von kurzen Rissen mit Korngrenzen“<br />

Fachrichtung Produktionstechnik<br />

Marco Müller „Erarbeitung eines neuen Konzeptes<br />

zur Dokumentation von Prozessdaten im Schnittstellenbereich<br />

zwischen digitaler Entwicklung und Planung“<br />

Die Preisträger 2006<br />

100


101<br />

Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />

Studiengang Maschinenbau<br />

Denis Roth „Concept development and design of a<br />

standardized fixture considering the example of a<br />

modular robotic welding cell“<br />

Studiengang Sensor- und Feinwerktechnik:<br />

Peter Frey „Untersuchung zur Herstellung<br />

von metallhaltigen Kohlenwasserstoffschichten für<br />

sensorische Anwendungen“<br />

Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen:<br />

Christian Wendel „MAN Nutzfahrzeuge<br />

Navigator: Vom internen Systemaudit zu einer effektiven<br />

Unternehmensbewertung“<br />

Preisträger 2005<br />

Universität des Saarlandes<br />

Fachrichtung Informatik<br />

Martin Fuchs „Reflectance of Human Faces:<br />

Image-Based Measurement and Modeling“<br />

Fachrichtung Elektrotechnik:<br />

Thomas Kiefer „Nichtlinearer Reglerentwurf<br />

für den Laborversuch Helikopter“<br />

Fachrichtung Werkstoffwissenschaften:<br />

Anke Kastler „Untersuchungsmethoden zur in-situ<br />

Charakterisierung der elektrophoretischen Abscheidung“<br />

Fachrichtung Produktionstechnik<br />

Jens Kiefer „Erarbeitung einer digitalen Planungsmethodik<br />

für den Bereich Rohbau im Geschäftsbereich<br />

Nutzfahrzeuge“<br />

EEIGM – Ecole Européenne d’Ingénieurs<br />

en Génie des Matériaux<br />

Eva Hemmer „Molekulare Synthesewege<br />

für nanoskalige MgAl2O4-Schichten und<br />

-Pulver und deren Charakterisierung“<br />

Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />

Studiengang Maschinenbau<br />

Frank Hubertus „Systemtechnische Analyse und<br />

konstruktive Entwicklung von Zwischenantrieben für<br />

PipeConveyor Anlagen“<br />

Gerhard Heiduczek „Palettenmodularisierung /<br />

Erarbeitung von Wiederholteilen“<br />

Studiengang Mechatronik/Sensortechnik<br />

Eyliene Schunack „Entwicklung eines<br />

Versuchsträgers mit optischen Messverfahren zur<br />

dreidimensionalen, makroskopischen Visualisierung<br />

und Qualifizierung von instationären<br />

Kraftstoffsprühstrahlen“<br />

Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Tanja Bermann „Optimierung des Lieferantenmanagementsystems<br />

eines Automobilzulieferers<br />

(Decoma-Germany, Werk Decorate)“<br />

Wolfgang Anton „Analyse und Optimierung der<br />

Fertigungssteuerung zweier aufeinanderfolgender<br />

Produktionsstufen eines Automobilzulieferers mit einer<br />

hohen Anzahl an Teile- und Farbvarianten.“


Preisträger 2004<br />

Universität des Saarlandes<br />

Fachrichtung Informatik<br />

Guido Tack „Linearisation, Minimisation and<br />

Transformation of Data Graphs with Transients“<br />

Fachrichtung Elektrotechnik<br />

Thorsten Steinmetz „Nichtlineare elektromagnetische<br />

Feldsimulation mittels der Finite-<br />

Elemente-Methode“<br />

Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />

Dominik Bruch „Entwicklung einer Legierung auf<br />

AlTiCr-Basis zur Herstellung leichter Bremsscheiben“<br />

Fachrichtung Produktionstechnik<br />

Jochen Ames „Entwicklung einer Strategie<br />

zur Herstellung steiler Zargen durch inkrementelle<br />

Blechumformung (IBU)“<br />

Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />

Studiengang Maschinenbau<br />

Andreas Barth „Inline Laser Inspection: An Aid to<br />

Improve Closure Setting in the Automotive Industry“<br />

Achim Pfeifer „Weiterentwicklung und Modifizierung<br />

einer mobilen Schweißkantenfräsmaschine von<br />

der handwerklichen Tauglichkeit zur industriellen<br />

Serienreife“<br />

Studiengang Mechatronik/Sensortechnik<br />

Markus Schmitt „Untersuchung von<br />

elektrisch leitenden keramischen Dünnschichten für<br />

Dehnungsmessstreifen“<br />

Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Markus Müller „Optimierung der Transportlogistik<br />

im Konzernverbund der Fresenius Medical Care AG<br />

durch Einsatz und Steuerung von Doppelstocktrailern“<br />

Preisträger 2003<br />

Universität des Saarlandes<br />

Fachrichtung Informatik:<br />

Joachim Reichel „Optimale Hüllkörper<br />

für Objekte mit gekrümmten Flächen“<br />

Fachrichtung Elektrotechnik<br />

Michael Ressing „Entwicklung einer<br />

Benutzeroberfläche mit LAbVIEW für einen<br />

automatisierten Großsignalmessplatz“<br />

Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />

Manfred Spraul „Prozessintegrierte Ultraschallprüfung<br />

beim Widerstandspunktschweißen“<br />

Markus Bambach „Bestimmung und<br />

Implementierung eines elastisch-plastischen<br />

Materialgesetzes für Voronoi-Mosaike“<br />

102


103<br />

Fachrichtung Konstruktions- und<br />

Fertigungstechnik:<br />

Christian Zenner „Untersuchung der<br />

Kopplungsmöglichkeiten zwischen<br />

Prozessplanung und Ablaufsimulation<br />

in der Automobilindustrie“<br />

Preisträger 2002<br />

Universität des Saarlandes<br />

Fachrichtung Informatik<br />

Michael Backes „Neue zahlentheoretische<br />

Annahmen in der Kryptographie“<br />

Fachrichtung Elektrotechnik<br />

Andreas Klockner „Entwicklung, Aufbau und<br />

Validierung eines Trenngrenzenerfassungssystems<br />

zur maschinellen Blutkomponentengewinnung“<br />

Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />

Carsten Wehlack „Möglichkeiten von IR-Spektroskopie<br />

und Spektrensimulation für die Untersuchung<br />

dünner Epoxidklebstoffschichten auf Alu-Substraten“<br />

Fachrichtung Konstruktions- und<br />

Fertigungstechnik<br />

Nikolaus Fischer „Entwurf und simulationsbasierte<br />

Erprobung eines Versorgungsmodells für die<br />

Ersatzteillogistik im Luftverkehr“<br />

Andreas Betz „Objektorientierte Modellierung<br />

einer homokinetischen Lenkerkupplung mit dem<br />

Modelliersystem Ligo“<br />

Preisträger 2001<br />

Universität des Saarlandes<br />

Fachrichtung Informatik<br />

Ammar Al Kassar „Entwicklung und<br />

Implementierung eines Entschlüsselungssystems für<br />

den ISDN-Basisanschluss (Software-Aspekte)“<br />

Fachrichtung Elektrotechnik<br />

Christian Peter Hack „Entwurf eines verlustarmen<br />

Operationsverstärkers für einen zeitkontinuierlichen<br />

1,5-Volt Sigma-Delta-A/D Wandler“<br />

Fachrichtung Werkstoffwissenschaften<br />

Mark Hein „Mechanische Anisotropie von<br />

AlMgSi1 im Bereich kl. plastischer Formänderungen –<br />

Experimente zur Modellierung“<br />

Torsten Recktenwald „Bionisch<br />

motivierte Oberflächenstrukturierung“<br />

Fachrichtung Konstruktions- und<br />

Fertigungstechnik<br />

Michael Johannes Steinbach „Konstruktion<br />

eines Trimarans mit neuartiger Mastabstützung“


Preisträger 2000<br />

Universität des Saarlandes<br />

Fachbereich Informatik<br />

Christian Mähler „Intelligente<br />

Suche in Werkstoffdatenbanken“<br />

Fachbereich Elektrotechnik<br />

Maurits Ortmanns „Direkte Detektion<br />

hybridisierter DANN auf der Oberfläche<br />

mikroelektronischer Chips“<br />

Fachbereich Werkstoffwissenschaften<br />

Dirk Velten „Herstellung von Titandioxid-Schichten<br />

auf Titanwerkstoffen mit Hilfe der thermischen und<br />

anodischen Oxidation sowie durch den Sol-Gel-Prozess<br />

und deren Charakterisierung“<br />

Fachbereich Konstruktions- und<br />

Fertigungstechnik<br />

Christina Franke „Automatische Generierung von<br />

Simulationsmodellen in der Produktionslogistik“<br />

Preisträger 1999<br />

Universität des Saarlandes<br />

Fachbereich Informatik<br />

Daniel Kästner „Instruktionsanordnung und Registerallokation<br />

auf der Basis von ganzzahliger linearer<br />

Optimierung f.d. digit. Signalprozessor ADSP-2106x“<br />

Fachbereich Elektrotechnik<br />

Michael Schwan „Estimation der Läufertemperatur<br />

einer Asynchronmaschine aus gemessenen Größen“<br />

Fachbereich Werkstoffwissenschaften<br />

Jens Püschel „Einfluss inelastischer Vorverformung<br />

auf das zyklische Kriechverhalten (ratchetting) von<br />

AlMgSi1 und XCrNi18.10“<br />

Fachbereich Konstruktions- und<br />

Fertigungstechnik:<br />

Martin Gaebges „Untersuchung der Funktionalität<br />

des Topologieoptimierungsprogramms OptiStruct<br />

sowie dessen Einsatzmöglichkeiten in der industriellen<br />

Praxis“<br />

104


Vorderseite der<br />

Ehrenplakette<br />

bzw. -medaille<br />

Rückseite der<br />

Ehrenplakette<br />

bzw. -medaille<br />

105<br />

Geehrte Mitglieder<br />

Nachstehenden Mitgliedern wurde vom <strong>VDI</strong> BV-Saar<br />

die Ehrenmedaille bzw. Ehrenplakette des <strong>VDI</strong> verliehen:<br />

des <strong>VDI</strong> <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />

Aichelen, Wilhelm, Prof. Dipl.-Ing. 1977 Ehrenmedaille<br />

Althoff, Jürgen, Prof. Dr.-Ing. 2003 Ehrenmedaille<br />

Ballat, Karl-Heinz, Dipl.-Ing. 1995 Ehrenplakette<br />

Bley, Helmut, Prof. Dr.-Ing. 2003 Ehrenplakette<br />

Colbus, Jakob, Prof. Dr.-Ing. 1977 Ehrenmedaille<br />

Frenger, Friedrich, Obering. Ing. (grad.) 1975 Ehrenplakette<br />

Gard, Josef, Ing. (grad.) 1977 Ehrenmedaille<br />

Hochstrate, Helmut, Dipl.-Ing. 1977 Ehrenmedaille<br />

Hochstrate, Helmut, Dipl.-Ing. 1975 Ehrenplakette<br />

Hommens, Hans, Obering. 1977 Ehrenplakette<br />

Huber, Rudolf, Ing. (grad.) 1977 Ehrenplakette<br />

Häfner, Albert, Dipl.-Ing. 1982 Ehrenplakette<br />

Jung, André, Dipl.-Ing. ENSEH Toulouse (F) 1992 Ehrenmedaille<br />

Klasen, Rudolf A., Dipl.-Ing. 1993 Ehrenmedaille<br />

Kraemer, Heinrich, Dipl.-Ing. 1993 Ehrenplakette<br />

Krüger, Wolfgang Carl, Dipl.-Ing. 1995 Ehrenplakette<br />

Pasterkamp, Bernd, Dipl.-Ing. 1996 Ehrenplakette<br />

Peter, Wilhelm, Prof. Dipl.-Ing. 1977 Ehrenplakette<br />

Reinecke, Karl, Dipl.-Ing. (FH) 1993 Ehrenplakette<br />

Rott, Karl Heinz, Dipl.-Ing. 1995 Ehrenplakette<br />

Ruppenthal, Karl, Ing. (grad.) 1977 Ehrenplakette<br />

Schneider, Karl Heinz, Prof. Dipl.-Ing. 1987 Ehrenmedaille<br />

Schuhmann, Karl-Josef, Dipl.-Ing. 1993 Ehrenplakette<br />

Trutschler, Hans Wilhelm, Dipl.-Ing. 1985 Ehrenplakette<br />

Wagener, Jean-Pierre, Dipl. Forst-Ing. (LUX) 1992 Ehrenmedaille


Wie wird man Ingenieur<br />

in Deutschland, Frankreich, Luxemburg?<br />

Heute und in der Zukunft<br />

Der 19. Juni 1999 stellt einen drastischen<br />

Einschnitt des politischen und gesellschaftlichen<br />

Selbstverständnisses der Europäischen<br />

Union dar – zumindest im Bereich der Bildungspolitik.<br />

An diesem Tag unterzeichnen<br />

29 Mitgliedsstaaten der (erweiterten) Union<br />

die sogenannte „Bologna Declaration“, die<br />

den Weg zu einem einheitlichen und innerhalb<br />

der Union in bezug auf die Ausbildungsinhalte<br />

gleichwertigen Hochschul-Bildungssystem<br />

ebnet. Der Ansatz macht Sinn. Denn<br />

wenn bisher ein EU-Länder übergreifender<br />

Studentenaustausch oftmals daran scheiterte,<br />

dass z. B. die im Gastland erbrachten Hochschulleisten<br />

im Mutterland nicht anerkannt<br />

und somit wertvolle Lebens- und Studienzeit<br />

zumindest hinsichtlich dokumentierter Leistungen<br />

„nutzlos“ verpufften, ist mit dem<br />

Bologna Prozess der richtige Weg eingeschlagen<br />

worden. Schlagwortartig bedeutet<br />

„Bologna“ die <strong>Verein</strong>heitlichung von Lehrund<br />

Prüfungsinhalten, die Einführung eines<br />

Prüfungsleistungs-Kreditsystems (ECTS), der<br />

Austausch von Studierenden und Lehrkräften<br />

sowie die Anerkennung der Abschlüsse in<br />

allen (assoziierten) Ländern der Europäischen<br />

Union.<br />

Im Rahmen der deutschen Präsidentschaft<br />

des <strong>VDI</strong> in der Föderation der Ingenieurverbände<br />

Saar-Lor-Lux (FDI), hat sich die<br />

Arbeitsgruppe die Aufgabe gestellt, die<br />

aktuelle Ausbildung von <strong>Ingenieure</strong>n in<br />

Deutschland, Frankreich und Luxemburg<br />

vergleichend gegenüber zu stellen und weiter<br />

die Auswirkungen von „Bologna“ auf die<br />

Bildungslandschaft dieser Länder zu hinterfragen.<br />

Die vielbeachteten Ergebnisse dieser<br />

Untersuchung werden im Februar 2003 im<br />

Schengener Schloss in Luxemburg der Öffentlichkeit<br />

im Rahmen einer Podiumsdiskussion<br />

präsentiert und über die beteiligten Ingenieurverbände<br />

<strong>VDI</strong>, URIS und ALI allen interessierten<br />

zugänglich gemacht.<br />

Allgemeingültiges<br />

Die Bezeichnungen „Ingenieur“ oder „Ingenieurin“<br />

sind in der Bundesrepublik<br />

Deutschland durch Ingenieurgesetze der<br />

Bundesländer geschützte Begriffe. Voraussetzung<br />

zum Erlangen der Berufsbezeichnung<br />

ist ein nach Studium und nach Ablegen<br />

der Diplomprüfung erreichter akademischer<br />

Grad wie „Diplom-Ingenieur“, „Diplom-Ingenieur<br />

(FH)“, „Diplom-Ingenieur (BA)“ oder<br />

gleichwertiges. Die Gleichwertigkeit gilt<br />

beispielsweise für die Abschlüsse „Bachelor“<br />

und „Master“ in Ingenieursdisziplinen, die in<br />

einem anderen Land erreicht werden.<br />

„Ingénieur“ ist hingegen ein in der Französischen<br />

Republik nicht geschützter Begriff.<br />

Geschützt sind aber die Titel „Ingénieur<br />

Diplomé“ bezogen auf die verleihenden<br />

Ingenieur-Schulen, welche in einem 6-jährigen<br />

Rhythmus zuvor durch die „Commission<br />

des Titres“ des Bildungsministeriums aner-<br />

106


107<br />

kannt werden müssen. Weiter existiert das<br />

französische Ingenieurregister, das Répertoire,<br />

in das folgendes eingetragen werden<br />

kann:<br />

■ ID = Ingénieur Diplomé (auch die<br />

„par l’état“)<br />

■ IRS = Ingénieur Reconnu Scientifique<br />

(entsprechend DESS, DEA)<br />

■ IR = Ingénieur Reconnu (die durch die<br />

Kommission anerkannt sind)<br />

Die beiden letztgenannten sind keine Titel,<br />

sondern Anerkennungen.<br />

Ähnlich wie in der Bundesrepublik Deutschland<br />

verhält es sich im Großherzogtum<br />

Luxemburg: Hier ist der Begriff, „Ingénieur“<br />

ein durch ein Gesetz vom 17.06.1963 geschützter<br />

Begriff. Voraussetzung ist der<br />

Erwerb eines durch das Hochschulministerium<br />

anerkannten Diploms sowie die<br />

Eintragung in das Luxemburgische Hochschulregister.<br />

Die Diplome einer Fachhochschule oder vergleichbares<br />

können in das Hochschulregister<br />

eingetragen werden, die Inhaber sind aber<br />

keine „<strong>Ingenieure</strong>“ im Sinne des Gesetzes.<br />

Die schulischen Voraussetzungen<br />

In der Bundesrepublik Deutschland werden<br />

zwei Hochschulzugangsberechtigungen unterschieden:<br />

■ Die Fachhochschulreife ist die Zugangsberechtigung<br />

zur Berufsakademie und<br />

Fachhochschule. Diese wird nach zwölf<br />

Jahren Oberschule bzw. nach einer Berufsausbildung<br />

und anschließender Meisterschule<br />

(Prädikatsexamen notwendig)<br />

erreicht.<br />

■ Die Allgemeine Hochschulreife ist Zugangsberechtigung<br />

zu allen Hochschulen,<br />

die erreicht wird nach 13 (12) Jahren<br />

Gymnasium (abhängig vom Bundesland)<br />

bzw. nach dem erfolgreichen Abschluss<br />

eines Fachhochschulstudiums.<br />

In Frankreich stammen alle Ingenieurdiplome<br />

aus einer ähnlichen Ausbildung, die<br />

auf unterschiedlichen Wegen erreicht werden<br />

kann:<br />

■ Die Allgemeine Hochschulreife wird nach<br />

12 Jahren Schule erreicht, wobei die letzten<br />

6 Jahre im Lyceum mit Abschluss durch<br />

ein „Baccalauréat“ absolviert werden.<br />

■ Die Zugangsberechtigung zu allen Ingenieur-Hochschulen<br />

erfolgt dann über das<br />

Baccalauréat und entweder<br />

a) einer anschließenden Grundausbildung<br />

von zwei Jahren meistens im Lyceum<br />

(Classes Préparatoires) oder zwei Jahren<br />

auf der Universität mit den Abschlüssen<br />

DEUG, DUT oder BTS. Der abschließende<br />

„Concours“ (Aufnahmeprüfung im<br />

Ausleseverfahren) entscheidet über die<br />

Zulassung zur Hochschule oder<br />

b) alternativ erfolgt der Zugang über den<br />

Nachweis einer „ausreichenden“ Berufserfahrung,<br />

über deren Wertigkeit die<br />

Ingenieur-Schule entscheidet.<br />

Im Großherzogtum Luxemburg ist die<br />

Zugangsberechtigung zur ersten Stufe generell<br />

ein Sekundarstudienabschlussdiplom<br />

(Gymnasium oder technisches Lyzeum).<br />

Zugangsberechtigung zur zweiten und dritten<br />

Stufe ist ein Abschlussdiplom der vorhergehenden<br />

Stufe oder ein gleichwertiges<br />

Diplom.


Die bisherige Ingenieurausbildung<br />

in Deutschland<br />

■ Das fünf- bis sechsjährige Studium an<br />

Universitäten, Technischen Hochschulen<br />

und Gesamthochschulen (U, TH, GH)<br />

betont den Wissenschafts- und Forschungsbereich<br />

unter Einbezug praktischer<br />

Anwendungen. Es befähigt die<br />

Studierenden zur Erforschung von Phänomenen<br />

und zur Entwicklung neuer wissenschaftlicher<br />

Grundlagen, Methoden und<br />

Werkzeuge. Ausschließliche Möglichkeit<br />

zur anschließenden Promotion.<br />

■ Das vier- bis fünfjährige Studium an Fachhochschulen<br />

(FH) und Gesamthochschulen<br />

zeichnet sich durch vergleichsweise straffe<br />

Organisation von Studium und Prüfungen<br />

und integrierte Praxissemester aus. Das<br />

Grafik 1: Bisherige Ingenieurausbildung in Deutschland<br />

Nachschulische Zeit in Jahren<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Berufsakademie Gesamthochschule /<br />

Fachhochschule<br />

Diplom-<br />

Ingenieur<br />

(BA)<br />

50 % Theorie<br />

50 % Praxis<br />

zur Weiterqualifikation<br />

einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />

Studium soll zum Einsatz und zur Fortentwicklung<br />

bewährter Methoden, Verfahren<br />

und Technologien bei der Entwicklung,<br />

Fertigung und beim Vertrieb technischer<br />

Produkte befähigen.<br />

■ Die dreijährige Ausbildung an einer<br />

Berufsakademie (BA) ist eine Mischung<br />

aus Berufsausbildung und Studium. Hier<br />

wird jeweils zur Hälfte praxisorientiert in<br />

einem Industriebetrieb und theoretisch an<br />

der Berufsakademie ausgebildet. Die<br />

Absolventen haben eine enge Bindung an<br />

ihren Ausbildungsbetrieb, die Ausbildung<br />

ist bezahlt und der Einstieg in die Praxis<br />

ist zügig gewährleistet.<br />

Die nachstehende Grafik (1)<br />

illustriert diese Zusammenhänge.<br />

Diplom-<br />

Ingenieur<br />

(FH)<br />

50 % Theorie<br />

50 % Praxis<br />

besondere<br />

Leistungen<br />

zur Weiterqualifikation<br />

Universität /<br />

Gesamthochschule<br />

Dr.-Ing.<br />

Promotion<br />

Diplom-<br />

Ingenieur<br />

50 % Theorie<br />

50 % Praxis<br />

108


109<br />

Die zukünftige Ingenieurausbildung<br />

in Deutschland<br />

■ Umsetzung der „Bologna Deklaration“<br />

bis 2010:<br />

- Einführung eines Systems leicht verständlicher<br />

und vergleichbarer Abschlüsse,<br />

das sich im wesentlichen auf<br />

zwei berufsqualifizierende Hauptzyklen<br />

stützt:<br />

1. Stufe: Bachelor<br />

2. Stufe: Master<br />

- Einführung eines Leistungspunktesystems<br />

– ähnlich dem ECTS –<br />

- Förderung der Mobilität innerhalb<br />

Europas<br />

- Förderung der europäischen Zusammenarbeit<br />

bei der Qualitätssicherung<br />

- Förderung der erforderlichen europäischen<br />

Dimensionen im Hochschulbereich<br />

■ Die einstufigen berufsqualifizierenden<br />

spezifischen Diplomstudiengänge an Universitäten,<br />

Fachhochschulen und Berufsakademien<br />

werden (zumindest kurz- bis<br />

mittelfristig) erhalten bleiben.<br />

■ Die neuen berufsqualifizierenden Abschlüsse<br />

„Bachelor of Science/Engineering“<br />

und „Master of Science/Engineering“<br />

sind innerhalb der Ingenieurgesetze<br />

anerkannt.<br />

■ Das „Diploma Supplement“ gibt als Zusatz<br />

zu Zeugnissen oder Urkunden über akademische<br />

Abschlüsse und Grade in einer<br />

standardisierten englischsprachigen Form<br />

ergänzende Informationen über Studieninhalte,<br />

Studienverlauf, die mit dem<br />

Abschluss erworbenen akademischen und<br />

beruflichen Qualifikationen und über die<br />

verleihende Hochschule.<br />

■ Die schulischen Zugangsvoraussetzungen<br />

zu den jeweiligen Hochschularten bleiben<br />

erhalten.<br />

■ Das drei- bis vierjährige Bachelor-Studium<br />

an Universitäten, Gesamthochschulen und<br />

Fachhochschulen ist modular aufgebaut und<br />

teilt Prüfungsleistungen auf Basis eines<br />

Punktesystems zu. Das Studium kann eher<br />

anwendungsorientiert (Abschluss Bachelor<br />

of Engineering – B. Eng.) oder theorieorientiert<br />

(Abschluss mit Bachelor of Science - B.<br />

Sc.) angelegt sein. Es stellt den ersten<br />

berufsqualifizierenden Abschluss dar.<br />

■ Basierend auf dem Bachelor-Grad kann die<br />

zweite Stufe als ein- bis max. zweijährige<br />

Weiterqualifikation zum Master an Universitäten,<br />

Gesamthochschulen und Fachhochschulen<br />

erfolgen. Dieses Studium ist<br />

ähnlich dem Bachelor-Studiengang angelegt.<br />

Die erreichbaren Abschlüsse sind der<br />

Master of Engineering (M. Eng.) bzw. der<br />

Master of Science (M. Sc.). Der Master<br />

berechtigt zur Promotion.<br />

■ Bachelor- und Masterstudiengänge sowie<br />

Diplomstudiengänge sind eigenständige<br />

Studiengänge, für deren Abschlüsse<br />

jeweils nur ein Grad verliehen werden<br />

kann. Bachelor- und Mastergrade können<br />

somit nicht mit Abschluss eines Diplomstudiengangs<br />

verliehen werden und<br />

umgekehrt. Möglich sind Gleichwertigkeitsbescheinigungen.<br />

■ Diplomabschlüsse an Universitäten und<br />

gleichgestellten Hochschulen entsprechen<br />

dem Master.<br />

■ Das Diplom (FH) entspricht im internationalen<br />

Vergleich dem vierjährigen<br />

Bachelor-Grad.


■ Dem Diplom (BA) wird im internationalen<br />

Vergleich nichts entsprechendes zugeordnet.<br />

Grafik 2: Zukünftige Ingenieurausbildung in Deutschland<br />

Nachschulische Zeit in Jahren<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Berufsakademie<br />

Diplom-<br />

Ingenieur<br />

(BA)<br />

- -<br />

50 % Theorie<br />

50 % Praxis<br />

Gesamthochschule /<br />

Fachhochschule<br />

Diplom-<br />

Ingenieur<br />

(FH)<br />

- -<br />

100 % Theorie<br />

mit Praktikum<br />

mit Praxissemester<br />

Bachelor<br />

(B.Eng./<br />

B.Sc.)<br />

einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />

zweiphasiges Graduierungssystem (Bachelor/Master)<br />

- -<br />

Theorie- und<br />

Praxisanteile<br />

hochschulabhängig<br />

Die nachstehende Grafik (2)<br />

illustriert diese Zusammenhänge.<br />

BOLOGNA<br />

Master<br />

(M.Eng./<br />

M.Sc.)<br />

- -<br />

Theorie- und<br />

Praxisanteile<br />

zur Weiterqualifikation<br />

Universität /<br />

Gesamthochschule<br />

Bachelor<br />

(B.Eng./<br />

B.Sc.)<br />

- -<br />

Theorie- und<br />

Praxisanteile<br />

hochschulabhängig<br />

Dr.-Ing<br />

Promotion<br />

Diplom-<br />

Ingenieur<br />

100 % Theorie<br />

mit Praktikum<br />

110


111<br />

Die bisherige Ingenieurausbildung<br />

in Frankreich<br />

Das fünfjährige Studium an einer französischen<br />

Ingenieur-Schule enthält die folgenden<br />

Schwerpunkte:<br />

■ Technologie:<br />

- vertiefter Unterricht in<br />

Grundlagenwissenschaften<br />

- fundierte Ausbildung in den Themengebieten<br />

des speziell angestrebten<br />

Fachgebietes<br />

- erste Forschungserfahrung<br />

Grafik 3: Bisherige Ingenieurausbildung in Frankreich<br />

Nachschulische Zeit in Jahren<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Baccalauréat<br />

Université Ecole<br />

d’Ingénieur<br />

Docteur<br />

Promotion<br />

DESS-DEA<br />

Maitise<br />

Licence<br />

DEUG<br />

Concours<br />

Ingénieur<br />

Diplomatique<br />

- -<br />

Cursus<br />

Ingénieur<br />

Concours<br />

Classes<br />

préparatioires<br />

Université<br />

Technologique<br />

■ Menschenführung /Kostenmanagement:<br />

- Vermittlung allgemeinen Wissens<br />

für die betriebliche Praxis<br />

Der Studiengang wird mit einer Diplomarbeit<br />

über ein komplexes ingenieurwissenschaftliches<br />

Problem abgeschlossen.<br />

Die durchaus komplexen Zusammenhänge<br />

zur bisherigen Ingenieurausbildung zeigt<br />

anschaulich das Grafik 3 auf dieser Seite:<br />

Lycée<br />

Professionelle /<br />

Technique<br />

DUT BTS<br />

Berufsausbildung<br />

Expérience<br />

professionnelle<br />

einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />

DEUG: Diplôme d’Etudes Universitaires Générales; DESS: Diplôme d’Etudes Scientifiques Supérieures; DEA: Diplôme<br />

d’Etudes Approfondies; DUT: Diplôme Universitaire Technologique; BTS: Brevet de Technicien Supérior


Die zukünftige Ingenieurausbildung<br />

in Frankreich<br />

Hinsichtlich der Bologna-Deklaration wird<br />

sich an der Ausbildung zum Ingénieur<br />

Diplomé selbst nicht viel ändern. Die übrigen<br />

technischen Ausbildungen passen das<br />

Niveau an die Anforderungen eines Bachelor-<br />

Abschlusses an (+1 Jahr Studium). Mit<br />

diesem und anschließendem bestandenen<br />

Concours (genaue Inhalte und das Verfahren<br />

sind noch unklar) ist die Weiterqualifikation<br />

an einer Ingenieurschule möglich.<br />

Grafik 4: Zukünftige Ingenieurausbildung in Frankreich<br />

Nachschulische Zeit in Jahren<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Baccalauréat<br />

Université Ecole<br />

d’Ingénieur<br />

Docteur<br />

Promotion<br />

DESS/DEA<br />

DNM<br />

Maitise<br />

Licence<br />

Decret<br />

Bachelor<br />

DEUG<br />

Concours<br />

Ingénieur<br />

Diplomatique<br />

DNM<br />

- -<br />

Cursus<br />

Ingénieur<br />

Concours<br />

Classes<br />

préparatioires<br />

einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />

Den Absolventen einer Ingenieurschule wird<br />

zusätzlich zu dem klassischen Diplôme das<br />

Diplôme National de Master (DNM) – gleichwertig<br />

mit dem „Bologna-Master“ – verliehen.<br />

Die Studenten können ein DNM erhalten,<br />

ohne zuvor gesondert ein Bachelor-Titel<br />

erreicht zu haben.<br />

Ob der Titel „License“ ebenso automatisch<br />

den „Bachelor“ bedingt, ist noch nicht<br />

abschließend geklärt, aber sehr wahrscheinlich.<br />

Université<br />

Technologique<br />

DEUG: Diplôme d’Etudes Universitaires Générales; DESS: Diplôme d’Etudes Scientifiques Supérieures; DEA: Diplôme<br />

d’Etudes Approfondies; DUT: Diplôme Universitaire Technologique; BTS: Brevet de Technicien Supérior<br />

DUT<br />

Decret<br />

Bachelor<br />

Lycée<br />

Professionelle /<br />

Technique<br />

BTS<br />

Decret<br />

Bachelor<br />

zweiphasiges Graduierungssystem (Bachelor/Master)<br />

Berufsausbildung<br />

Expérience<br />

professionnelle<br />

112


113<br />

Die bisherige Ingenieurausbildung<br />

in Luxemburg<br />

Das Studium der Ingenieurwissenschaften ist<br />

in Luxemburg selbst nur an der Fachhochschule<br />

Institut Supérieur de Technologie<br />

(IST) möglich. Der verliehene Titel ist der<br />

„Ingénieur Industriel“ und ist als solcher im<br />

Hochschulregister eingetragen.<br />

Universitäre Ingenieur-Diplome werden ausschließlich<br />

an ausländischen Hochschulen<br />

verliehen. Die Anerkennung dieser Abschlüsse<br />

muss beim Ministerium beantragt<br />

werden.<br />

Grafik 5: Zukünftige Ingenieurausbildung<br />

in Luxemburg<br />

Nachschulische Zeit in Jahren<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Ingénieur<br />

Industriel<br />

Master<br />

(berufsqualifizierend)<br />

Bachelor<br />

(berufsqualifizierend)<br />

einphasiges Graduierungssystem (Diplom)<br />

Die zukünftige Ingenieurausbildung<br />

in Luxemburg<br />

■ Das Studium der Ingenieurwissenschaften<br />

in Luxemburg ist seit neuem an der<br />

Universität Luxemburg möglich. Die<br />

Fachhochschule IST ist dabei in die<br />

Universität integriert.<br />

■ Wichtige Aspekte der Uni Luxemburg sind:<br />

- das europäische Punktesystem (ECTS),<br />

- die Förderung der Mobilität (ein Student<br />

an der Uni Luxemburg soll einen Teil<br />

seines Studiums an einer anderen<br />

Universität in Europa absolvieren)<br />

- die Mehrsprachigkeit (Französisch,<br />

Deutsch und Englisch)<br />

■ Der Wechsel beispielsweise von einem<br />

berufsqualifizierenden Studium zu einem<br />

akademischen Studium ist unter gewissen<br />

(bisher noch nicht festgelegten) Voraussetzungen<br />

möglich.<br />

■ Das Universitäts-Ingenieur-Diplom entspricht<br />

dem akademischen Master.<br />

Universität Luxemburg<br />

?<br />

?<br />

Master<br />

(akademisch)<br />

Bachelor<br />

(akademisch)<br />

Diplom-<br />

Ingenieur<br />

(ausländischer<br />

Universitäten)<br />

zweiphasiges Graduierungssystem (Bachelor/Master)


Wissenschaftliche Ausbildung im Vergleich: Bologna vs. Alt<br />

In der folgenden Grafik sind den Bologna-Abschlüssen die entsprechenden derzeitigen Ausbildungsniveaus<br />

in Deutschland, Frankreich und Luxemburg gegenübergestellt. Gleiche Ebene<br />

bedeutet etwa gleiche Wertigkeit der Qualifikation.<br />

NIVEAU<br />

Zusammenfassung<br />

Master<br />

Bachelor<br />

In Deutschland, Frankreich und Luxemburg<br />

werden die Forderungen aus der Bologna-<br />

Erklärung umgesetzt: der Bologna-Prozess ist<br />

im Gange. Die Ansätze zur Realisierung, die<br />

konkret veranlassten Maßnahmen sowie die<br />

Geschwindigkeit der Umsetzung differieren<br />

allerdings voneinander.<br />

In Deutschland wird ein Nebeneinander<br />

der traditionellen Diplom-Studiengänge und<br />

der akkreditierten Bachelor-/Master-Studiengänge<br />

eingerichtet. Das Diplom bedingt nicht<br />

automatisch einen vergleichbaren Bologna-<br />

Abschluss und umgekehrt.<br />

Ingenieur<br />

U/ T /univ. GH<br />

Ingenieur FH<br />

-----<br />

Ingenieur BA<br />

Ingénieur Diplomé<br />

DEA / DESS<br />

------<br />

Licence<br />

DUT / BTS<br />

entsprechende<br />

anerkannte universiätre<br />

Ausbildung<br />

Ingenieur<br />

Industriel<br />

------<br />

------<br />

In Frankreich hingegen wird der Master-Grad<br />

automatisch mit dem Erwerb des traditionellen<br />

Diploms verliehen. Ähnliches wird voraussichtlich<br />

auch für den Bachelor-Grad und<br />

entsprechendem herkömmlichen französischen<br />

Abschluss gelten. Gesonderte akkreditierte<br />

Studiengänge sind nicht vorgesehen.<br />

In Luxemburg wird ein ähnliches System wie<br />

in Deutschland installiert. Die Universität<br />

Luxemburgs nutzt die Chancen, die in einer<br />

Neugründung liegen und setzt konsequent<br />

die Forderungen der Bologna-Erklärung in<br />

die Realität um.<br />

114


115


Engagement für die Ingenieurausbildung<br />

Für den <strong>VDI</strong> sind die Zukunft des Ingenieurberufs<br />

und die Ingenieurausbildung zentrale<br />

Themen der bundesweiten Arbeit und der<br />

Arbeit in den <strong>Bezirksverein</strong>en vor Ort. Im BV<br />

Saar wurde in den letzten Jahrzehnten regelmäßig<br />

über aktuelle Entwicklungen berichtet,<br />

die den Ingenieurberuf betreffen.<br />

Die Anerkennung von Ingenieurabschlüssen<br />

über die Landesgrenzen hinaus, Änderungen<br />

im Hochschulgesetz, die Bedeutung des Abschlusses<br />

„Europa-Ingenieur“ und zahlreiche<br />

andere Aspekte wurden auf Veranstaltungen<br />

und im Infoblatt des BV thematisiert. Mit den<br />

benachbarten Ingenieursvereinen in Frankreich<br />

und Luxemburg wurde eine Studie zur<br />

Ingenieurausbildung im Raum Saar-Lor-Lux<br />

erarbeitet, die an anderer Stelle der Festschrift<br />

vorgestellt wird. Der BV Saar engagiert<br />

sich also nicht nur durch bloße<br />

Information der Mitglieder und der Öffentlichkeit<br />

über aktuelle Trends, sondern er<br />

setzt sich auch konkret für die Ausbildung<br />

der <strong>Ingenieure</strong> im eigenen Land ein.<br />

Ein herausragendes Beispiel stammt aus dem<br />

Jahre 1998, als durch die Aktivitäten des<br />

<strong>VDI</strong> Saar verhindert wurde, dass an der<br />

Universität des Saarlandes der Studiengang<br />

Konstruktions- und Fertigungstechnik abgeschafft<br />

wurde. Von diesem Studiengang abzusehen<br />

war damals die Empfehlung der<br />

Sachverständigenkommission Hochschulentwicklung.<br />

Der <strong>VDI</strong> Saar forderte, den Diplom-<br />

studiengang Konstruktions- und Fertigungstechnik<br />

zu erhalten und ihn in einen<br />

Fachbereich Materialien und Werkstoffe,<br />

Konstruktions- und Fertigungstechnik einzugliedern.<br />

Die Stellungnahme des <strong>VDI</strong> wurde<br />

den politischen Entscheidungsträgern, dem<br />

Universitätspräsidenten und der Öffentlichkeit<br />

bekannt gegeben. Dem Engagement des<br />

<strong>VDI</strong> ist es zu verdanken,<br />

dass der Studiengang<br />

nicht nur erhalten<br />

blieb, sondern in<br />

Form der Produktionstechnik<br />

in gewisser<br />

Weise sogar auf breitere<br />

Basis gestellt wurde.<br />

Dies ist ein herausragendes<br />

Beispiel für<br />

den <strong>VDI</strong> als berufsständige<br />

<strong>Verein</strong>igung,<br />

die von der Politik als<br />

kompetenter Ansprechpartner<br />

in Belangen<br />

der Ingenieurausbildung<br />

wahrgenommen<br />

und akzeptiert wird.<br />

Für die Zukunft des<br />

BV Saar wünschen<br />

wir, dass der <strong>VDI</strong> noch<br />

stärker als Partner<br />

wahrgenommen wird,<br />

ganz getreu dem <strong>VDI</strong>-<br />

Motto „Wir vermitteln<br />

Kompetenz“.<br />

116


117<br />

Informationsmedien des <strong>VDI</strong> BV-Saar<br />

Traditionsgemäß war der <strong>Bezirksverein</strong> Saar<br />

immer bemüht, seine Mitglieder vor Ort über<br />

das <strong>Verein</strong>sgeschehen im Saarland zu informieren.<br />

Da sich vor allem die Arbeitskreise<br />

weiterbildende Veranstaltungen auf die<br />

Fahne geschrieben haben, ist es wichtig,<br />

diese Termine den Mitgliedern<br />

auch zur Kenntnis zu bringen. Dies<br />

geschah seit den Anfängen mit der<br />

Informationsschrift „<strong>VDI</strong> Info“.<br />

In den achtziger Jahren wurden die<br />

Informationen auf ein einfaches DIN<br />

A6 Blatt (gefaltetes DIN A5 Blatt)<br />

gedruckt, das später durch ein doppelt<br />

gefaltetes DIN A4 Blatt ersetzt wurde,<br />

der <strong>VDI</strong> Info des <strong>Bezirksverein</strong>s Saar.<br />

Seit September ’91 gibt es die heutige,<br />

mehrseitige Ausführung im DIN A4<br />

Format, die zum Jahreswechsel 2002<br />

nochmal modernisiert wurde. Die <strong>VDI</strong><br />

Info erscheint seit 1991 fünf Mal<br />

im Jahr, die vorherigen Kurzinformationen<br />

erschienen monatlich.<br />

Mit den Formaten wechselten auch die<br />

Inhalte: Waren es zu Beginn im DIN<br />

A6 Format lediglich die Hinweise auf<br />

Veranstaltungen der Arbeitskreise<br />

und kurze Zusatzinformationen, wurden<br />

bei der doppelt gefalteten DIN A4<br />

Ausgabe schon Hinweise auf Veranstaltungsinhalte<br />

und Glückwünsche<br />

für langjährige Mitglieder und besondere<br />

Geburtstage veröffentlicht.<br />

Die heutige <strong>VDI</strong> Info ist das Informationsmedium<br />

für alle Mitglieder des <strong>Bezirksverein</strong>s.<br />

Neben den traditionellen Inhalten<br />

über Veranstaltungen gibt sie vor allem<br />

Informationen über durchgeführte Veranstaltungen<br />

bzw. Exkursionen bzw. Reisen<br />

und kündigt besondere Ereignisse an. Sie ist<br />

der Spiegel des <strong>Verein</strong>slebens!<br />

Durch den zwei- bis dreimonatigen Erscheinungsrhythmus<br />

der <strong>VDI</strong> Info ist es natürlich<br />

nicht möglich, kurzfristige Änderungen oder<br />

Ergänzungen bei Veranstaltungen mitzuteilen.<br />

Deshalb beschloss der Vorstand des<br />

BV-Saar im Jahr 1996, das Informationsangebot<br />

durch die Internetpräsenz<br />

www.vdi-saar.de<br />

zu ergänzen. Im Jahr 2002 wurde die BV-<br />

Homepage völlig neu gestaltet. Die Internetseiten<br />

des BV-Saar haben keinesfalls die<br />

Zielsetzung, die <strong>VDI</strong> Info zu ersetzen. Das<br />

vorrangige Ziel dieses „Auftritts“ ist es, den<br />

BV-Saar mit modernen Kommunikationsmitteln<br />

auch Nicht-Mitgliedern bekannt zu<br />

machen und sie zu interessanten Veranstaltungen<br />

zu „locken“.<br />

Die Inhalte entsprechen den Informationen<br />

der <strong>VDI</strong>-Info, können aber freier gestaltet und


mit farbigen Bildern versehen werden.<br />

Darüber hinaus bietet die Homepage neben<br />

den aktuellen Veranstaltungen einen Überblick<br />

über die Organisation (Vorstand,<br />

Bezirksgruppen, Arbeitskreise, Landesvertretung)<br />

auch die <strong>VDI</strong> Info zum „Herunterladen“<br />

sowie Berichte und Inhalte zu<br />

Vortragsveranstaltungen (zurück bis zum<br />

Jahr 2002).<br />

Selbstverständlich gelangen Sie über die<br />

„Hyperlinks“ auch zum zentralen <strong>VDI</strong> nach<br />

Düsseldorf, den Fachseiten der Studenten<br />

und Jungingenieure (SuJ) in Düsseldorf oder<br />

zur Föderation der Ingenieurverbände Saar-<br />

Lor-Lux (FDI), dem Ingenieurverbund mit<br />

den benachbarten Ingenieurverbänden ALI<br />

Luxemburg und URIS-Lorraine. Schauen Sie<br />

doch einfach mal ins Internet.<br />

Ein kurzer, beispielhafter Blick auf die derzeitige<br />

Internetpräsenz des <strong>VDI</strong> BV Saar.<br />

118


119<br />

Mitgliedschaft im <strong>VDI</strong><br />

Wie wurde man frühr Mitglied – Wie wird man heute Mitglied<br />

Wer kann überhaupt Mitglied im <strong>Verein</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> Ingeniere werden?<br />

Ordentliche Mitglieder können werden:<br />

<strong>Ingenieure</strong> und Naturwissenschaftler sowie<br />

Personen, die gemäß den deutschen Ingenieurgesetzen<br />

zur Führung der Berufsbezeichnung<br />

Ingenieur berechtigt sind.<br />

Ordentliche Mitglieder bis zum vollendeten<br />

30. bzw. 33. Lebensjahr sind Jungmitglieder.<br />

Studierende Mitglieder sind Studierende<br />

an Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen<br />

oder Ingenieurschulen aller technischen<br />

und naturwissenschaftlichen Fachrichtungen.<br />

Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />

Allerdings wurde das Aufnahmeverfahren<br />

inzwischen stark vereinfacht.<br />

Dipl.-Ing. Heinrich Kraemer, früherer langjähriger<br />

Schriftführer im Vorstand des<br />

<strong>Bezirksverein</strong> Saar hat uns freundlicherweise<br />

Unterlagen über seine Aufnahme im Jahre<br />

1954 zur Verfügung gestellt und uns berichtet,<br />

„wie das damals war“.<br />

Am 08. Juli 1954, noch vor seiner Ingenieurprüfung<br />

an der Staatlichen Höheren Technischen<br />

Lehranstalt, HTL in Saarbrücken,<br />

stellte stud. ing. Heinrich Kraemer den<br />

Antrag zur Aufnahme als Jungmitglied in den<br />

<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> beim Mosel-<br />

<strong>Bezirksverein</strong> in Trier – der <strong>Bezirksverein</strong><br />

Saar wurde ja erst 1956 wiedergegründet.<br />

Es mussten zwei Paten (<strong>VDI</strong>-Mitglieder)<br />

benannt werden, von denen wenigstens einer<br />

dem aufnehmenden <strong>Bezirksverein</strong> angehören<br />

sollte. Zwei Fachlehrer der HTL Saarbrücken<br />

übernahmen die Patenschaft. Sie stimmten<br />

der Aufnahme zu und erstellten einen


Patenbericht über fachliches Können und<br />

charakterliche Eignung des Aufnahmekandidaten.<br />

Anschließend wurde der Antrag dem<br />

Aufnahmeausschuss, bestehend aus drei<br />

Personen des BV Vorstandes, vorgelegt.<br />

Am 12. September wurde Kraemer die Entscheidung<br />

des Aufnahmeausschusses mitgeteilt,<br />

dass man seinen Antrag zur Aufnahme<br />

in den <strong>VDI</strong> befürwortet.<br />

Am 23. Oktober wurde der Antrag an den<br />

Gesamtverein in Düsseldorf weitergeleitet. In<br />

den <strong>VDI</strong>-Nachrichten wurden zu der Zeit alle<br />

Antragsteller veröffentlicht, und nach Ablauf<br />

einer vierwöchigen Einspruchsfrist die endgültige<br />

Aufnahme in der Regel bestätigt.<br />

Im November erhielt der Ingenieur Heinrich<br />

Kraemer seine Mitgliedsurkunde als Studierendes<br />

Mitglied – rückdatiert auf den<br />

1. Juli 1954. Die Mitgliedschaft als Jungmitglied<br />

begann damals mit dem Schluss des<br />

Kalenderhalbjahres, in dem die Prüfung<br />

abgelegt wurde, also in diesem Fall erst ab<br />

1. Januar 1955.<br />

Am 13. Dezember 1954 bekam Ing. Heinrich<br />

Kraemer seine erste Beitragsrechnung über<br />

3,– DM für das 2. Halbjahr 1954 als studierendes<br />

Mitglied!<br />

120


121<br />

Wer heute Mitglied werden möchte und eingangs<br />

genannte Aufnahmebedingungen erfüllt,<br />

stellt einen Aufnahmeantrag (erhältlich<br />

bei der Geschäftsstelle eines jeden <strong>Bezirksverein</strong>s,<br />

bei der Hauptgeschäftsstelle in<br />

Düsseldorf oder ganz einfach im Internet<br />

unter www.vdi.de), fügt die erforderlichen<br />

Unterlagen bei (ordentliche Mitgliedschaft:<br />

Nachweis des Studienabschlusses; studentische<br />

Mitgliedschaft: Studienbescheinigung<br />

des laufenden Semesters) und schickt den<br />

kompletten Antrag an die Mitgliedsabteilung<br />

nach Düsseldorf oder an die Geschäftsstelle<br />

des aufnehmenden <strong>Bezirksverein</strong>s. Nach<br />

etwa vier Wochen erfolgt die offizielle<br />

Aufnahme in den <strong>Verein</strong>.


150 Jahre <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Ingenieure</strong> (<strong>VDI</strong>) an der Saar<br />

150 Jahre <strong>Ingenieure</strong> an der Saar – 150 Jahre Technikentwicklung in der Region<br />

Die Geschichte des BV-Saar ist eine bewegte Geschichte, die im Jahre 1856, also mitten im<br />

19. Jahrhundert, begann. Nur wenige Monate jünger als der <strong>VDI</strong> auf Bundesebene ist der<br />

als Pfalz /Saarbrücker BV gegründete <strong>Bezirksverein</strong>, dessen Nachfolger der <strong>Bezirksverein</strong><br />

Saar des <strong>VDI</strong> ist.<br />

In der Jubiläumsschrift zum 125-jährigen Jubiläum wurde die Geschichte des <strong>VDI</strong>-<br />

<strong>Bezirksverein</strong> Saar ausfürhrlich dargestellt. Die vorliegende Festschrift greift einige der<br />

historischen und wichtigen Eckdaten erneut auf und lenkt das Augenmerk auf die<br />

Aktivitäten der letzten 25 Jahre.<br />

■ Wer waren und sind die handelnden Personen in dieser Zeit?<br />

■ Welche Aktivitäten gab es?<br />

■ Wie hat sich der BV Saar entwickelt?<br />

■ Wie steht der BV Saar heute da?<br />

Dabei greifen wir zurück auf persönliche Berichte und Aussagen von Zeitzeugen dieser<br />

25 Jahre sowie Beiträge aktuell aktiver Mitglieder. Diese zum Teil persönliche Sicht<br />

garantiert auch ein gutes Stück Authentizität.

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