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Talcott Parsons: Wie ist soziale Ordnung möglich? – Nach Heinz AbelsGrundannahmen von SystemtheorienSystembegriff in erster Näherung„Tatsache, dass alle Elemente untereinan<strong>de</strong>r in einer Wechselbeziehung stehenund dass in dieser Beziehung alle Elemente gleichzeitig Ursache und Wirkungfüreinan<strong>de</strong>r sind“Kritik <strong>de</strong>r Biologie an <strong>de</strong>n zeitlosen Naturgesetzen <strong>de</strong>r Newtonschen PhysikGrundannahmenerkennbare Struktur in <strong>de</strong>n WechselbeziehungenZiel eine je<strong>de</strong>n SystemsIntegration möglichst aller Elemente im Blick auf Struktur und ZielKontinuität und Konstanz – Ten<strong>de</strong>nz, sich selbst zu erhaltenGleichgewicht – angestrebter Zustand zum SelbserhaltGeschlossenheit und Grenze zu an<strong>de</strong>ren SystemenGeregelte Beziehungen zu Nachbarsystemen in <strong>de</strong>r Umwelt (offen, geschlossen)1


Talcott Parsons: Wie ist soziale Ordnung möglich? – Nach Heinz AbelsWurzeln <strong>de</strong>s SystembegriffsThomas Hobbes Staatstheorie (1588-1679)Der Staat sei ein übergeordnetes Ganzes, <strong>de</strong>m sich die Teile (die Individuen)unterordnen müssten. Die Teile hätten die Funktion, <strong>de</strong>m Ganzen zu dienenund hätten nur durch das Ganze selbst Bestand.Adam Smith, Wirtschaftstheoretiker (1723-1790)Beschreibung <strong>de</strong>r Bedingungen, unter <strong>de</strong>nen sich die emanzipierte Gesellschaftselbst organisiere: Vor allem unter wirtschaftlichem Aspekte för<strong>de</strong>re die größtmöglicheFreiheit <strong>de</strong>s Einzelnen letztlich das Gemeinwohl.Kein Akzent auf Struktur und Funktion, son<strong>de</strong>rn auf die treiben<strong>de</strong> Kraft <strong>de</strong>s Selbstinteresse(Liberalismus)David Hume, englischer Philosoph (1711-1776)sehe im Liberalismus die Gefahr <strong>de</strong>s Egoismus, <strong>de</strong>r Systeme sprenge, und sehedie Notwendigkeit, Systeme durch übersubjektive Grundsätze zu regulierenKarl Marx, Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Marxismus (1818-1883)Systemanalyse sei Analyse von übersubjektiven, welthistorischen u. materiellenNotwendigkeiten – ein Prozess, <strong>de</strong>r über die Köpfe <strong>de</strong>r einzelnen hinweggehe2


Talcott Parsons: Wie ist soziale Ordnung möglich? – Nach Heinz AbelsStrukturfunktionalistische SystemtheorieZusammenhang von Struktur und FunktionStruktur: Ordnung <strong>de</strong>r Beziehung zwischen <strong>de</strong>n Einheiten eines SystemsFunktion: Beitrag <strong>de</strong>r Einheiten zur Erhaltung <strong>de</strong>r Struktur eines SystemsStatus und Rolle (Position in einer Struktur und Leben einer Funktion)bezögen sich nicht auf han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Menschen, son<strong>de</strong>rn auf das, was ihrHan<strong>de</strong>ln bestimmeStrukturfunktionalistische System- und Gesellschaftstheorie„Der Funktionalismus hat die Be<strong>de</strong>utung, die Selbständigkeit <strong>de</strong>s Systemgegenüber <strong>de</strong>n Handlungen zu begrün<strong>de</strong>n. Hier geht es nicht darum,Werte und Institutionen aus <strong>de</strong>n Bedürfnissen und Handlungenabzuleiten, son<strong>de</strong>rn ein System, das einen eigenen Legitimationsgrundhat, mit Bedürfnissen und Handlungen zu verbin<strong>de</strong>n.“Das ist Parsons Thema: Sozialisation betrachtet aus <strong>de</strong>r o.g. Perspektive4


Talcott Parsons: Wie ist soziale Ordnung möglich? – Nach Heinz AbelsParsons Sozialisationsbegriff im Detail„Theorie als Systemtheorie argumentiert nicht von bestimmten Ursachen her, (...)Von <strong>de</strong>r Notwendigkeit <strong>de</strong>r Systemerhaltung ausgehend, fragt sie nach <strong>de</strong>nBedingungen, unter <strong>de</strong>nen dieses System bestehen kann.“„Es wird also gefragt, was Ordnung garantiert“.„Da soziale Ordnung notwendig ist, wird festgestellt, welche Bedingungen erfülltwer<strong>de</strong>n müssen, um sie zu sichern, nicht umgekehrt: aus welchen Ursachen diesoziale Ordnung sich schließlich herleitet.“Parsons „bestimmt Sozialisation als <strong>de</strong>n Prozess, durch <strong>de</strong>n die Individuen dieDispositionen erwerben, die erfor<strong>de</strong>rlich sind, um die in <strong>de</strong>r Gesellschaft vorgegebenenRollen als Akteure spielen zu können. Diese Rollen sind durch Normen<strong>de</strong>finiert, die aus allgemeinen, in <strong>de</strong>r Gesellschaft institutionalisierten Wertenabgeleitet sind, und in Interaktionssystemen reziprok aufeinan<strong>de</strong>r bezogen.“„Sozialisation heißt die kulturellen Werte zu internalisieren und die Rollen zuerlernen, die in einer bestimmten Gesellschaft gelten. Aus dieser Sicht stellt sich<strong>de</strong>r Prozess <strong>de</strong>r Sozialisation als Enkulturation dar.“5


Talcott Parsons: Wie ist soziale Ordnung möglich? – Nach Heinz AbelsPersönlichkeit und Sozialisation - MotivationPersönlichkeit„Da Persönlichkeit die erlernte Organisation <strong>de</strong>s sich verhalten<strong>de</strong>n Indivi-duumsist, ist <strong>de</strong>r Sozialisationsprozess immer wesentlich für <strong>de</strong>ren Entstehen undFunktionieren.“SozialisationSozialisation heißt, die individuelle Motivation mit <strong>de</strong>n funktionalenAnfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Gesellschaft zu verbin<strong>de</strong>n. Die erste Erklärung für sozialeOrdnung liegt also im Prozess <strong>de</strong>r Sozialisation“Denkvoraussetzung – PrämisseGlaube an die Eigendynamik <strong>de</strong>r strukturellen Ordnung eines SystemsDenn:In <strong>de</strong>r Gegenwart seien we<strong>de</strong>r Gott noch autoritäre Staatsgewalten als Garantenfunktionieren<strong>de</strong>r Gesellschaftssysteme in irgen<strong>de</strong>iner Weise überzeugend.MotivationMotivation sei die psychologische Voraussetzung für die Integration in das sozialeSystem und <strong>de</strong>n Erhalt seines Funktionierens6


Talcott Parsons: Wie ist soziale Ordnung möglich? – Nach Heinz AbelsParsons Denk- und Zielorientierung„Parsons versuchte nicht mehr, die Verän<strong>de</strong>rung von Gesell-schaft zuerklären, son<strong>de</strong>rn die Stabilität; er war <strong>de</strong>r Soziologe <strong>de</strong>r sozialen Ordnung“.Parsons strebte eine Theorie an, die unabhängig von einer konkreten Gesellschaftund unabhängig von historischen Umstän<strong>de</strong>n generell gültig ist. Er suchte eine„Theorie für alle Fälle“.Weitere Zitate:„Er dachte die Gesellschaft nach <strong>de</strong>m biologischen Organismusmo<strong>de</strong>ll“Anthropologische Annahme: „Systembildung ist ein genereller Problemlösungsmechanismus“<strong>de</strong>s Menschen.„Die Gesellschaft als funktional organisiertes System von Institutionen, das ist <strong>de</strong>rKern <strong>de</strong>r (.) Theorie.„So besteht für Parsons (.) das Kernproblem <strong>de</strong>r Dynamik von sozialen Systemenin <strong>de</strong>r Integration zwischen allgemeinen Wertmustern und <strong>de</strong>r internalisiertenBedürfnisstruktur <strong>de</strong>r Persönlichkeit.“Dieser Gedanke führt zum Rückgriff auf die Theorie Sigmund Freuds.8


Talcott Parsons: Wie ist soziale Ordnung möglich? – Nach Heinz AbelsStrukturfunktionalistischer Handlungsbegriff„Im Gegensatz zum Tier, das auf Reize (.) reagiert, han<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>r Mensch.“Han<strong>de</strong>ln („Je<strong>de</strong> Form von Wechselbeziehung zwischen Elementen“)ausgeübt von Individuenangeleitet von organischen Bedürfnissen und Körperenergien (ES)Kontrolliert von sozialen Gruppen undorientiert an kulturellen Elementen <strong>de</strong>s Wissens, Glaubens und BewertensVier Systeme in <strong>de</strong>nen Han<strong>de</strong>ln je spezifisch organisiert ist (aufsteigend)Organismus: individuelle Psyche, Triebe und körperliche BedürfnissePersönlichkeitssystem: individuelle psychisch-motivationale StrukturSozialsystem: Ges. Verhaltensmuster, konstituiert in Rollen und InteraktionenKulturelles System: Werte und Normen, vor allem die zum Erhalt <strong>de</strong>s SystemsGrundfunktionen <strong>de</strong>r Strukturerhaltung – AGILAdaption: Anpassungsfähigkeit an äußere Situationen – Teilsystem WirtschaftGoal Attainment: instrumentelle Fähigkeit, Ziele zu erreichen – Teilsystem PolitikIntegration: kulturelle Fähigkeit zu Zusammenhalt u. Solidarität – Teilsystem SchuleLatent pattern Maintenance: Institutionen, Spannungen auszuhalten – Teilsystem Familie9

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