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CP 4-09_Ums - Pluradent

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➤ Funktionsbenennung an das Finanzamt.<br />

Das begünstigte Wirtschaftsgut<br />

wird hinsichtlich seiner<br />

Funktion (zum Beispiel Geschäftsfahrzeug,<br />

EDV-Arbeitsplatz) präzisiert.<br />

Des Weiteren ist die voraussichtliche<br />

Höhe der Anschaffungsoder<br />

Herstellungskosten des Wirtschaftsguts<br />

anzugeben.<br />

Der IAB ist auf 40 Prozent der voraussichtlichen<br />

Anschaffungs- und<br />

Herstellungskosten begrenzt. Maximal<br />

ist ein Betrag von 200.000 Euro<br />

(für das aktuelle Wirtschaftsjahr und<br />

die drei vorangegangenen) möglich.<br />

Das begünstigte Wirtschaftsgut<br />

muss spätestens im dritten Wirtschaftsjahr,<br />

das auf seine Geltendmachung<br />

folgt, tatsächlich angeschafft<br />

beziehungsweise hergestellt<br />

werden.<br />

Das Wirtschaftsgut muss bis zum<br />

Ende des Wirtschaftsjahrs, welches<br />

der Investition folgt, in einer inländischen<br />

Betriebsstätte des Unternehmens<br />

verbleiben und zu mehr<br />

als 90 Prozent betrieblich genutzt<br />

werden.<br />

Berechnungsbeispiel<br />

Ein Zahnarzt will im Laufe der<br />

nächsten drei Jahre seine Praxisausstattung<br />

für 30.000 Euro erweitern<br />

und sucht außerdem nach einer<br />

Möglichkeit, seinen Gewinn aus<br />

dem Geschäftsjahr 20<strong>09</strong> in Höhe<br />

von 20.000 Euro ein wenig zu „drücken“.<br />

Er geht wie folgt vor:<br />

Ende 20<strong>09</strong> nimmt er einen IAB<br />

von 40 Prozent der geplanten Anschaffungskosten,<br />

das heißt 12.000<br />

Euro, in Anspruch und macht diesen<br />

Betrag 20<strong>09</strong> als Betriebsausgaben<br />

geltend. Statt 20.000 Euro Gewinn<br />

muss er auf diese Weise in<br />

20<strong>09</strong> nur 8.000 Euro (20.000 minus<br />

12.000) versteuern.<br />

Wenn er das Fahrzeug dann beispielsweise<br />

im Jahre 2011 kauft, löst<br />

er den IAB in Höhe von 12.000 Euro<br />

auf. Dadurch erhöht sich sein Gewinn<br />

zunächst um diesen Betrag.<br />

Im Gegenzug kürzt er die Anschaffungskosten<br />

um den IAB und erhöht<br />

damit zugleich die Betriebsausgaben.<br />

Investitionsverzicht<br />

und Nichteinhaltung der<br />

Mindest-Nutzungsdauer<br />

Wirtschaftsgüter, für die ein IAB in<br />

Anspruch genommen wird, müssen<br />

nach der Anschaffung mindestens<br />

ein Jahr lang im Betrieb verbleiben.<br />

Währenddessen müssen<br />

sie „ausschließlich oder fast ausschließlich“<br />

betrieblich genutzt<br />

werden. Ein möglicher privater<br />

Nutzungsanteil darf nicht größer<br />

als 10 Prozent sein. Im vorigen Beispiel<br />

darf das Geschäftsfahrzeug also<br />

nur zu höchstens 10 Prozent privat<br />

genutzt werden (Nachweis<br />

durch Fahrtenbuch). Falls das Investitionsgut<br />

nicht angeschafft oder<br />

vorzeitig wieder verkauft wird,<br />

muss die gebildete Rücklage gewinnerhöhend<br />

aufgelöst werden. Das Finanzamt<br />

ändert nachträglich den<br />

Steuerbescheid für das Jahr, in dem<br />

der IAB in Anspruch genommen<br />

wurde. Für Nicht-Existenzgründer<br />

stellt das Finanzamt Verzugszinsen<br />

in Höhe von 6 Prozent in Rechnung.<br />

Sonderabschreibung<br />

nach Paragraf 7g EStG<br />

Im Beispiel des Betriebsfahrzeugs<br />

geht das Fahrzeug statt mit 30.000<br />

Euro nur mit einem Wert von 18.000<br />

Euro in das Betriebsvermögen ein.<br />

Auf diesen Betrag dürfen dann im<br />

Anschaffungsjahr 2011 zusätzlich<br />

zwei Abschreibungen vorgenommen<br />

werden:<br />

➤ die normale Absetzung für Abnutzung<br />

(AfA): im Falle des Fahrzeugs<br />

mit einer betriebsgewöhnlichen<br />

Nutzungsdauer von sechs<br />

Jahren ein Sechstel des Buchwerts<br />

von 18.000 Euro (= 3.000 Euro).<br />

➤ Bei Einhaltung der Voraussetzungen<br />

(ganz ähnlich denen für den<br />

IAB) darf außerdem eine Sonderabschreibung<br />

von weiteren 20 Prozent<br />

der nach Abzug des IAB verbliebenen<br />

Anschaffungskosten vorgenommen<br />

werden (das heißt zusätzlich<br />

3.600 Euro). Die Sonderabschreibung<br />

ist auch dann zulässig, wenn<br />

zuvor kein IAB gebildet wurde.<br />

Ansparabschreibung versus<br />

Investitionsabzugsbetrag<br />

Die frühere Ansparabschreibung<br />

hat mit dem IAB nicht nur einen<br />

neuen Namen bekommen, sondern<br />

ist auch inhaltlich verändert worden.<br />

Der IAB weist gegenüber der<br />

Ansparabschreibung folgende Verschlechterungen<br />

auf:<br />

➤ Die Sondervergünstigungen für<br />

Existenzgründer und Jungunternehmer<br />

sind ersatzlos entfallen.<br />

➤ Das Wirtschaftsgut muss mindestens<br />

bis zum Ende des Wirtschaftsjahrs<br />

der Anschaffung zu<br />

mindestens 90 Prozent betrieblich<br />

genutzt werden. Eine solche Vorgabe<br />

fand sich bei der Ansparabschreibung<br />

nicht.<br />

➤ Unternehmer, die ihren Gewinn<br />

mit Einnahmen-Überschuss-Rechnung<br />

ermitteln, können nur profitieren,<br />

wenn ihr Gewinn nicht höher<br />

ist als 100.000 Euro. Das wirkt<br />

sich besonders für Freiberufler negativ<br />

aus.<br />

➤ Wird das Wirtschaftsgut nicht<br />

angeschafft, muss der IAB rückwirkend<br />

im Jahr der Bildung aufgelöst<br />

werden.<br />

Es hat keinen Sinn, verloren gegangenen<br />

Vorteilen nachzutrauern. Auch<br />

der IAB beinhaltet Vorteile:<br />

➤ Auch gebrauchte Wirtschaftsgüter<br />

sind begünstigt.<br />

➤ Sonderabschreibungen werden<br />

gewährt, ohne dass vorher ein Abzugsbetrag<br />

gebildet werden muss.<br />

➤ Bilanzierende Betriebe sind bei<br />

höherem Betriebsvermögen begünstigter<br />

als zuvor.<br />

➤ Die Investition muss erst in drei<br />

Jahren (statt in zwei Jahren) vorgenommen<br />

werden. ✽<br />

CHANCE<br />

PRAXIS

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