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24 / 25 FINANZEN ... CP Unabhängig davon, ob Sie bereits die eigene Zahnarztpraxis führen, eine Übernahme oder Neugründung vorbereiten – Sie müssen regelmäßig Investitionen vornehmen, um hochwertige zahnärztliche Leistungen erbringen zu können: Behandlungseinheiten, Röntgenanlagen, EDV-Systeme und die weitere Praxisausstattung müssen erworben, erhalten und irgendwann ersetzt werden. Im speziellen Fall einer Praxisübernahme genügen die Ausstattung und der Zustand der Praxis nur selten vollständig den Ansprüchen des Nachfolgers. Investitionen sind notwendig, um die Praxis zukunftssicher aufzustellen. Erfolge in der Vergangenheit sind zwar ein Indiz, keineswegs aber Garant für zukünftige Gewinne Am Anfang jeder Planung steht die Frage „In welche Vermögensgegenstände will ich investieren?“ Dabei sind Fragen zu beantworten wie „Passt das gut in mein Praxiskonzept?“, „Werde ich es tatsächlich im Arbeitsalltag nutzen oder verstaubt es ungenutzt im Regal?“, „Kann ich damit zusätzliche Honorare erzielen?“ Strategische Investition Bei Praxisübernahme muss die neue Praxis oft erst zukunftsfähig gemacht werden Lohnt sich Ihr Investitionsvorhaben? Unternehmerisches Denken ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dies gilt insbesondere für Investitions- und Finanzierungsentscheidungen, da diese unmittelbare Konsequenzen für den wirtschaftlichen Erfolg der Praxis haben. Doch welche finanziellen Folgen haben Investitionen? von DIPLOM-ÖKONOMIN SARAH MICHEL Begrenzt werden die Möglichkeiten letztlich durch die zur Verfügung stehenden Finanzmittel. „Kann ich mir das Investitionsprojekt überhaupt leisten?“, „Passt es in mein Budget?“ Doch welche Aspekte sind bei der Entscheidung für oder gegen eine Investition zu bedenken? ➤ Welche Investitionen Sie tätigen, leitet sich aus Ihrer strategischen Praxisplanung ab: „Komme ich mit dem Kauf des Gutes meinen Praxiszielen näher?“ Erst wenn Sie sich darüber im Klaren sind, welche Leistungen Sie anbieten, welche Patientengruppen Sie behandeln und wie Sie sich von Ihren Wettbewerbern abheben möchten, können Sie sinnvoll Anschaffungen planen. Denn nur dann können Sie entscheiden, ob es Ihnen
durch die Investition gelingt, Ihre angestrebte zahnmedizinische Leistung so zu erbringen, dass Ihre Ansprüche und insbesondere natürlich die Ansprüche Ihrer Patienten erfüllt werden. ➤ Vielfach stehen Ihnen verschiedene zielführende Handlungsoptionen offen, vielleicht sogar die Möglichkeit, die übernommene Praxis so zu belassen, wie sie ist. Doch welche Alternative ist die beste? Zumeist wird dies diejenige sein, die Ihnen auf Sicht den höchsten wirtschaftlichen Erfolg bietet. In der Betriebswirtschaftslehre gibt es unterschiedliche Methoden, die Ihnen die Entscheidungsfindung erleichtern. Die Entscheidung anhand eines Gewinnvergleichs ist einfach. ➤ Die Grundüberlegung ist simpel: Die Investitionsmöglichkeit, die den höchsten Gewinnzuwachs verspricht, ist zu bevorzugen. Dabei ist der Gewinn die Differenz aus Umsatz und Kosten (die korrespondierenden Begriffe finden sich in Ihrer Betriebswirtschaftlichen Auswertung unter „Einnahmen und Kosten“). Insofern müssen Sie lediglich zwei Größen prognostizieren: zum einen den Umsatz, den Sie pro Jahr mit der Anschaffung erzielen, zum anderen die Kosten, die durch die Investition während dieser Zeit verursacht werden. Ihren Umsatz können Sie nur schätzen. Konkrete Prognosen sind leider nicht möglich. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies durch eine Analyse des Praxisumfelds und auf Basis von Erfahrungen aus der Vergangenheit mit anderen Investitionen oft näherungsweise möglich ist. Kosten lassen sich leichter kalkulieren. Es ist jedoch wichtig, alle Kostenverursacher zu berücksichtigen: Zinsen, Tilgungen, Personalkosten, Versicherungsprämien, anteilige kalkulatorische Raumkosten und Verbrauchsmaterialien und anderes mehr. Um nicht Äpfel mit Bir- nen zu vergleichen, ist es wichtig, dass Sie bei jeder Investitionsalternative die identische Finanzierungsart wählen. Welche Gewinne lassen sich bei den unterschiedlichen Handlungsalternativen realisieren? Cave: Gewinnvergleiche sind nur sinnvoll bei geringen Anschaffungskosten. Andernfalls empfiehlt sich ein Vergleich der Rentabilitäten. Dafür setzen Sie den über die gesamte Nutzungsdauer ermittelten Gewinn ins Verhältnis zu den Anschaffungskosten: Gewinn über die gesamte Nutzungsdauer des Investitionsobjekts/Anschaffungskosten des Investitionsobjekts. Sorgfältige Investitionsplanung lohnt sich Die sorgfältige Investitionsplanung lohnt sich: Denn Investitionsentscheidungen haben häufig langfristige finanzielle Folgen. Jede falsche Investitionsentscheidung schmerzt oft noch viele Jahre. Nachträgliche Korrekturen sind nur selten möglich. Haben Sie sich nun für eine Investition entschieden, stellt sich die Frage nach der Finanzierung. Grundsätzlich können Sie Investitionen aus der eigenen Tasche (Eigenfinanzierung) und durch die Aufnahme fremden Geldes (Fremdfinanzierung) bezahlen. Bei Letzterem unterscheidet man die Darlehensaufnahme und das Leasing. Auch hier gilt, dass Fehlentscheidungen finanzielle Konsequenzen haben. Besonders tückisch sind Finanzierungsfehler, weil sich die betriebswirtschaftlichen Symptome – wie Liquiditätsengpässe – erst zeigen, wenn es fast zu spät ist. Finanzierungsfehler vermeiden Davor können Sie sich schützen, wenn Sie einige einfache Tipps beherzigen: ➤ Verschaffen Sie sich einen möglichst umfassenden Überblick über die Angebote und vergleichen Sie SARAH MICHEL Sarah Michel studierte Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Marketing und Gesundheitsökonomik. Heute ist sie bei der ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft eG in Düsseldorf tätig. Dort ist sie als Mitarbeiterin der Marketingabteilung mit verschiedenen Aufgaben im Bereich der Werbung, Verkaufsförderung und PR betraut. Kontakt mit der Autorin ist per E-Mail an smichel@za-eg.de möglich. alle anfallenden Kosten. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, einer Einkaufsgenossenschaft beizutreten, um sich günstige Konditionen zu sichern? ➤ Prüfen Sie Leasingangebote immer gründlich, nicht selten enthalten sie versteckte Kosten und andere Stolpersteine, die Probleme nach sich ziehen. Hände weg bei Angeboten, die Sie nicht vollständig verstehen. Greifen Sie in diesem Fall lieber auf die Unterstützung externer Sachverständiger zurück. ➤ Langfristige Anlagevermögen, zum Beispiel Röntgengeräte, sollten immer (!) langfristig finanziert werden. So können Sie durch die steuerlichen Abschreibungen erreichen, dass Ihnen Geld für die Tilgung in entsprechender Höhe zur Verfügung steht. Ein Missachten dieser „goldenen Finanzregel“ führt unweigerlich zur Einengung der Liquidität. ➤ Fremdkapitalzinsen können Sie steuerlich geltend machen und mindern so Ihre Steuerlast. ➤ Für komplexere Investitionsvorhaben empfiehlt es sich, den Rat von Experten einzuholen. Berufsständische Dienstleister – wie die ZA eG – unterstützen Sie kompetent bei der Wahl der richtigen Investitionsmöglichkeit und der optimalen Finanzierung. ✽ CHANCE PRAXIS
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