CP 4-09_Ums - Pluradent
CP 4-09_Ums - Pluradent
CP 4-09_Ums - Pluradent
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Postvertriebsstück · Deutsche Post AG<br />
Entgelt bezahlt · 76463<br />
Zahnärztlicher Fach-Verlag<br />
Postfach 10 18 68 · 44608 Herne<br />
ISSN 1865-7036<br />
CHANCE PRAXIS<br />
Das Fachmagazin für junge Zahnmediziner<br />
4<br />
20<strong>09</strong><br />
3. Jahrgang<br />
Praxisübernahme als Alternative<br />
zur Neugründung<br />
Kaufpreis, Goodwill und Co<br />
Fallstricke beim Praxisübernahmevertrag<br />
Lohnt sich Ihr Investitionsvorhaben?<br />
Bei Praxisübernahme muss die<br />
neue Praxis oft erst zukunftsfähig<br />
gemacht werden<br />
Investitionsplanung
Besuchen Sie unsere<br />
neue Konzeptausstellung<br />
in München !<br />
Innenarchitektur – Konzept – Design<br />
VERWEILEN UND WOHLFÜHLEN – STATT WARTEN<br />
In unserer Konzeptausstellung in München präsentieren wir Ihnen individuelle Denkansätze<br />
und Designlösungen für eine neue »Art« der Patientenkommunikation. Erleben Sie im Gespräch<br />
mit unseren Raumplanern, welche konkreten Impulse Ihr Raumkonzept setzen kann.<br />
Ob Modernisierung, Erweiterung oder Existenzgründung:<br />
LassenSiesichinspirieren–besuchenSieunsereKonzeptausstellunginMünchen!<br />
Zahnärztliche Behandlung ist eine individuelle und hochwertige Leistung. Dies sollte sich<br />
auch in der Qualität der Praxisgestaltung widerspiegeln. Durch ein konsequentes Gesamtkonzept<br />
heißen Sie Ihren Patienten als Gast willkommen. Erzeugen Sie Wohlbefinden und<br />
ein positives Zahnarzterlebnis – vom ersten Augenblick an.<br />
Hier und in vielen weiteren bundesweiten Niederlassungen finden Sie uns:<br />
<strong>Pluradent</strong> AG & Co KG · Kaiserleistraße 3 · 63067 Offenbach (Zentrale) · Tel. 069/82983-0 · Fax 069/82983-271 · E-Mail: offenbach@pluradent.de<br />
Frankfurt am Main: <strong>Pluradent</strong> AG & Co KG · pluradent PRAXIS + · Rhonestraße 4 · 60528 Frankfurt · Tel. 0 69 / 96 37 68-770 · E-Mail: frankfurt@pluradent.de<br />
München: <strong>Pluradent</strong> AG & Co KG · pluradent PRAXIS + · Neumarkter Straße 63 · 81673 München · Tel. 0 89 /46 26 96-0 · E-Mail: muenchen@pluradent.de<br />
Osnabrück: <strong>Pluradent</strong> AG & Co KG · PRAXISRAUM49+ · Ackerstraße 55 · 49084 Osnabrück · Tel. 05 41/95740-0 · E-Mail: osnabrueck@pluradent.de
Impressum<br />
CHANCE PRAXIS 4/20<strong>09</strong><br />
Herausgeber<br />
Prof. Dr. med. dent. Rolf Hinz, Herne<br />
Redaktion<br />
ChR.: Dr. Marion Marschall (ViSdP)<br />
Chef vom Dienst: Marc Oliver Pick<br />
Verantwortliche Redakteurin: Monia Geitz<br />
Kurt-Schumacher-Str. 6, 53113 Bonn<br />
Telefon: (02 28) 28 92 16-0<br />
Telefax: (02 28) 28 92 16-20<br />
E-Mail: redaktion@dzw.de<br />
Korrektorat: Andreas Fieberg, Hans-Georg<br />
Larmann<br />
Verlag<br />
Zahnärztlicher Fach-Verlag GmbH<br />
Amtsgericht Bochum, HRB 9559<br />
Postfach 101868, 44608 Herne<br />
Mont-Cenis-Str. 5, 44623 Herne<br />
Geschäftsführung<br />
Prof. Dr. med. dent. Rolf Hinz<br />
Verlagsleitung<br />
Heinrich Bolz<br />
Anzeigenabteilung<br />
Verkaufsleitung Anzeigen/Abonnements:<br />
Heike Müller-Wüstenfeld<br />
Anzeigenberatung: Anja Hennern,<br />
Petra Javornik, Cornelia Tockenbürger<br />
Telefon: (0 23 23) 59 31 37<br />
Telefax: (0 23 23) 59 31 35<br />
E-Mail: anzeigen@dhug.de<br />
Leiterin Produktion: Beate Dzikowski<br />
E-Mail: vertrieb.print@dhug.de<br />
Grafik und Layout: Mario Elsner<br />
Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 3<br />
vom 1. Januar 20<strong>09</strong>.<br />
Abonnentenservice<br />
Susanne Sommer<br />
Telefon: (0 23 23) 59 31 52<br />
E-Mail: abo-service@dhug.de<br />
Druckauflage: 8.000 (Verlagsangabe)<br />
Herstellung<br />
Gutenberg-Druckerei GmbH, Von-Braun-<br />
Straße 4b, 46244 Bottrop-Grafenwald<br />
Erscheinungsweise viermal jährlich,<br />
Bezugspreis jährlich 26,- €, Einzelpreis<br />
je Ausgabe 6,50 € inkl. Versand,<br />
unverbindliche Preisempfehlung.<br />
Die nächste Ausgabe von CHANCE PRAXIS<br />
erscheint am 3. März 2010.<br />
Editorial<br />
Gut informiert die Weichen stellen<br />
Die Frage, wie man die eigene Praxis so finanziert, dass man die Lasten<br />
wirklich tragen kann, bereitet vielen jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten<br />
unruhige Nächte und lässt sicher den einen oder anderen vor<br />
dem Schritt in die Selbstständigkeit zurückschrecken. Lange vorbei<br />
sind die Zeiten, wo es zum Kredit für die Praxisgründung den Kredit<br />
für’s schicke Auto gleich mit gab und die KZV-Abrechnung als Sicherheit<br />
ausreichte. Das, was an Leistungen „auf Kasse“ vergütet wird, wird<br />
sicher auch unter der neuen schwarz-gelben Regierung nicht mehr<br />
werden. Im Gegenteil: Der Anteil der Kassenleistung in den Praxen<br />
wird eher sinken.<br />
Wer heute eine Praxis finanzieren will, sollte sich daher im Vorfeld<br />
genau kundig machen. Eine Praxisübernahme scheint vielfach einfacher<br />
zu sein, als sich ganz neu niederzulassen – immerhin gibt es ja einen<br />
Patientenstamm, der Standort ist bekannt, nicht alles muss komplett<br />
neu angeschafft werden, das Investitionsvolumen ist niedriger.<br />
Andererseits sollte man sich kritisch fragen, ob das Klientel zur eigenen<br />
Wunschvorstellung von praktizierter Zahnmedizin passt. Die<br />
Scheinzahl allein sagt über das Potenzial einer Praxis nichts mehr aus –<br />
siehe oben.<br />
Wer als Vorbereitungsassistent oder Juniorpartner in eine bestehende<br />
Praxis hineinwachsen kann, tut sich vielfach leichter und kann zunächst<br />
unrealistische Vorstellungen vom eigenen Behandlungsangebot<br />
schon im Vorfeld korrigieren. Viele ältere Kollegen sind gerne bereit,<br />
den Junior zu unterstützen, ihn an die Selbstständigkeit heranzuführen<br />
– nicht zuletzt, weil es immer schwieriger wird, einen<br />
Nachfolger zu finden. Doch auch hier gibt es Fallstricke.<br />
Viele Informationen rund um das Thema „Investitionsplanung für<br />
Praxisübernehmer“ bietet das vorliegende Heft der Chance Praxis. Wir<br />
wollen Mut machen auch zur Selbstständigkeit und zur Niederlassung<br />
– die Praxis bietet heute wirklich viele Chancen. Denn eines hat sich in<br />
den vergangenen Jahren klar gezeigt: Die Patienten, vor allem die Kassenpatienten,<br />
sind gerade in der Zahnarztpraxis zu einem hohen Prozentsatz<br />
bereit, für die bessere, modernere Leistung auch selbst zu bezahlen.<br />
Wichtig für sie ist, dass sie vom medizinischen und persönlichen<br />
Nutzen dieser Leistung überzeugt sind, sie den Beitrag zu ihrer<br />
eigenen Gesunderhaltung und ihrem Wohlbefinden erkennen. Wer<br />
dieser Bereitschaft mit einem entsprechenden fachlichen Anspruch<br />
begegnet, den Patienten in den Mittelpunkt stellt, wird auch in Zukunft<br />
– allein oder gemeinsam mit Kollegen – wirtschaftlich und medizinisch<br />
erfolgreich sein können und Zufriedenheit und Befriedigung<br />
im schönen Beruf Zahnarzt finden können.<br />
Viel Erfolg wünscht<br />
Ihre M. Marschall<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
...<br />
<strong>CP</strong><br />
6<br />
8<br />
11<br />
14<br />
16<br />
18<br />
19<br />
22<br />
23<br />
Schwerpunkt<br />
Praxisübernahme als Alternative<br />
zur Neugründung<br />
Gründertyp und Niederlassungsart – beides gehört<br />
direkt zusammen<br />
„Ohne ein solides Fundament wird<br />
kein Haus gebaut!“<br />
Dr. Nicolai Boehme, Emstek, über seine<br />
Praxisneugründung<br />
„Alt und neu – eine gute Mischung“<br />
Zahnärztin Lieselotte Popp über ihre<br />
Praxisübernahme<br />
Eine systematische Anleitung von der<br />
Planung bis zur <strong>Ums</strong>etzung<br />
Erfolgreiche Gründung und Übernahme einer<br />
Zahnarztpraxis<br />
Recht<br />
Fallstricke beim Praxisübernahmevertrag<br />
Kaufpreis, Goodwill und Co<br />
Arbeitsrecht für Zahnärzte<br />
Ausgesuchte Fragen aus dem Praxisalltag<br />
Praxisführung<br />
Die QM-Einführung erfolgreich<br />
gemeistert<br />
Der Weg vom gelebten zum dokumentierten<br />
Qualitätsmanagement<br />
Praxisvermittlungsportal für Gründer<br />
und Übernehmer<br />
Jobs, Fachkräfte und gebrauchte Geräte für die<br />
zahnmedizinische Praxis<br />
MBA-Gesundheitsmanagement für<br />
Zahnärzte<br />
Neuer berufsbegleitender Studiengang in vier<br />
Semestern ab Dezember 20<strong>09</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
6<br />
Praxisübernahme als Alternative zur<br />
Neugründung<br />
24<br />
Lohnt sich Ihr Investitionsvorhaben?<br />
33<br />
Italiener mit sportlichem Touch
24<br />
26<br />
28<br />
30<br />
32<br />
33<br />
Finanzen<br />
Lohnt sich Ihr Investitionsvorhaben?<br />
Bei Praxisübernahme muss die neue Praxis oft erst<br />
zukunftsfähig gemacht werden<br />
Der Weg zum Patienten<br />
Marketing – Die Strategie des Gründers schnell und<br />
wirtschaftlich umsetzen<br />
Zahnärztinnen und Praxiswirtschaft<br />
Unterm Strich die gleichen Erfolgswerte wie bei<br />
Zahnärzten<br />
Rücklagen für geplante Anschaffungen<br />
Mit Investitionsabzugsbetrag Steuern sparen<br />
Neugründung einer eigenen Praxis<br />
mit Dr. Z<br />
Hohe Patientenfrequenz und Reduzierung des<br />
wirtschaftlichen Risikos ermöglichen einen<br />
gesicherten Start in die Selbstständigkeit<br />
Lifestyle<br />
Italiener mit sportlichem Touch<br />
Test: Alfa Romeo Kombi 159 SW 1.8 TBi 16V<br />
Leserforum – Post an die Redaktion<br />
Ihre Meinung ist uns nicht egal – wir wollen wissen,<br />
was Sie bewegt. Haben Sie Fragen zum Heft oder zu<br />
einzelnen Beiträgen? Brennen Ihnen Anregungen oder<br />
Kritik unter den Nägeln? Dann schreiben Sie uns!<br />
Konkrete Anmerkungen oder Fragen zu unseren Fachbeiträgen<br />
geben wir gern an unsere Autoren weiter.<br />
Stichwort Leserforum, Chance-Praxis-Redaktion,<br />
Kurt-Schumacher-Straße 6, 53113 Bonn,<br />
E-Mail: redaktion@chance-praxis.de<br />
pluradent – Ihr<br />
Partner für Erfolg<br />
<strong>Pluradent</strong> AG & Co KG<br />
Kaiserleistraße 3 · 63067 Offenbach<br />
Telefon 0 69 /8 29 83-0 · Fax 0 69/82983-271<br />
E-Mail: offenbach@pluradent.de<br />
Wer als Zahnarzt oder Dentallabor<br />
auch in Zukunft erfolgreich<br />
sein will, muss neue Wege gehen.<br />
Nutzen Sie die Chancen, die der<br />
Wandel im Dentalmarkt bietet,<br />
um neue Ziele für Ihre Praxis und<br />
Ihr Labor zu definieren.<br />
<strong>Pluradent</strong> unterstützt Sie dabei<br />
und hilft Ihnen, diese Ziele zu<br />
realisieren. Mit Ihnen gemeinsam entwickeln wir individuelle,<br />
zukunftsweisende Konzepte, die den Erfolg für Sie als Zahnarzt<br />
oder Dentallabor sicherstellen.<br />
<strong>Pluradent</strong> ist eines der führenden Dentaldepots in Deutschland<br />
mit der Kompetenz in Materialien, Geräten und Einrichtungen.<br />
Und unser Wissen und unsere Erfahrung, verbunden mit individueller<br />
Beratung und exzellentem Service stellen wir in den<br />
Dienst einer einzigen Sache: Ihren Erfolg!<br />
Sprechen Sie uns an – Sie dürfen mehr erwarten.
6/7<br />
SCHWERPUNKT<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Gründertyp und Niederlassungsart –<br />
beides gehört direkt zusammen<br />
Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />
Praxisübernahme<br />
als Alternative zur<br />
Neugründung<br />
In Bezug auf die Art der Niederlassung gibt es „die Antwort“ und „den Königsweg“<br />
definitiv nicht. Neben Kriterien, die das Für und Wider der Praxisneugründung gegenüber<br />
der Praxisübernahme reflektieren, ist es aber auch das Persönlichkeits- und Verhaltensprofil<br />
des Existenzgründers, das in den Entscheidungsprozess einfließt. In dem<br />
vorliegenden Artikel werden verschiedene Pro- und Kontrapunkte diskutiert, und es<br />
wird versucht, Persönlichkeitsprofile zu assoziieren.<br />
von DR. WOLFRAM SCHÖN UND THOMAS MAIER-GERBER, OFFENBACH<br />
Persönlichkeitsprofile basieren<br />
auf verhaltenspsychologischen<br />
Studien aus den 30er-Jahren<br />
des vergangenen Jahrhunderts und<br />
finden zwischenzeitlich breite Anwendung<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Personalauswahl und der Personalentwicklung.<br />
Die Persönlichkeit<br />
bestimmt Verhaltensweisen, die Art<br />
und Weise, wie man agiert und<br />
kommuniziert, an alltägliche Herausforderungen<br />
herangeht und natürlich<br />
auch die Bereitschaft, in Entscheidungsprozessen<br />
Risiken einzugehen.<br />
Die Argumente für eine Praxisübernahme<br />
sind vielschichtig, doch<br />
eins ist allen Argumenten gemeinsam:<br />
Sie bieten dem Existenzgründer<br />
eine reale oder zumindest gefühlte<br />
Sicherheit. Diese Sicherheit wird er-<br />
kauft durch einen Verlust an Gestaltungsfreiheit<br />
und Flexibilität. Nachfolgend<br />
werden verschiedene Argumente<br />
benannt und kommentiert.<br />
Vorhandener<br />
Patientenstamm<br />
Ein vorhandener Patientenstamm<br />
bietet eine wirtschaftliche Sicherheit<br />
durch sofortige <strong>Ums</strong>ätze aus<br />
dem bestehenden Patientenstamm<br />
heraus. Die Kehrseite ist die Erwartungshaltung<br />
dieser Stammpatienten,<br />
die durchaus stark durch den<br />
Vorgänger geprägt sein können.<br />
Änderungen im Praxisstil- und Praxisablauf<br />
können zu einem Verlust<br />
an Stammkunden führen; selbstverständlich<br />
aber auch neue Patientengruppen<br />
für die Praxis erreichbar<br />
machen.<br />
Insgesamt ist aber ein vorhandener<br />
Patientenstamm ein starkes Argument<br />
für den „sicherheitsbewussten<br />
Existenzgründer“. Möchten Sie von<br />
Anfang an „Ihre“ Patienten haben,<br />
die Sie auf sich, Ihre motivierende<br />
und extrovertierte Persönlichkeit<br />
(Motivator, Innovator) und Ihre Praxis<br />
einstellen, kann der Weg der<br />
Übernahme durchaus frustrierende<br />
Erfahrungen mit sich bringen.<br />
Bestehende<br />
Organisationsstrukturen<br />
Bestehende Organisationsstrukturen<br />
lassen die übernommene Praxis<br />
von Anfang an „laufen“. Veränderungen<br />
und Optimierungen können<br />
nach einer gewissen Zeit der<br />
Orientierung und Meinungsbildung,<br />
entsprechend dem Stil und
der Arbeitsweise des Übernehmers,<br />
vorgenommen werden. Hier muss<br />
der Übernehmer Spaß und Leidenschaft<br />
für die Weiterentwicklung<br />
bestehender Strukturen mitbringen;<br />
auch mit der Erwartung, auf<br />
Widerstand im Team zu stoßen. Gefragt<br />
ist der Typ „Strukturierer“, ergänzt<br />
durch eine motivierende oder<br />
durchsetzungsstarke Persönlichkeitsstruktur.<br />
Der „Motivator“ verargumentiert<br />
und motiviert die Veränderungen,<br />
der „Durchsetzungsstarke“<br />
setzt seine Ideen und Strukturen<br />
umsetzungsstark um.<br />
Eingespieltes<br />
Praxisteam<br />
Ein eingespieltes Praxisteam bietet<br />
ebenfalls eine Reihe von positiven<br />
Aspekten. Ähnlich wie bei bestehenden<br />
Organisationsstrukturen lässt<br />
sich der Existenzgründer Zeit, in<br />
seine Praxis und die Führungsrolle<br />
hineinzuwachsen. Dies betrifft auch<br />
die Personalauswahl und die vertragliche<br />
Seite.<br />
Personal und Team sind ein wichtiges<br />
Thema, das den Charakter einer<br />
Praxis entscheidend mitprägen<br />
kann. Ein bestehendes Team erfordert<br />
vom Existenzgründer Führungsstärke<br />
und die Fähigkeit, das<br />
Team zu motivieren, um gegebenenfalls<br />
die Praxis und das Team<br />
neu auszurichten, die Stärken und<br />
den Entwicklungsbedarf des Personals<br />
zu erkennen und Maßnahmen<br />
gezielt anzugehen. Sieht der Existenzgründer<br />
wenig Veränderungsbedarf<br />
im Bereich Personal, ist ein<br />
stetiger, auf Ausgleich und Teamorientierung<br />
ausgerichteter „Teamplayer“<br />
gefragt. Erwartet man einen<br />
deutlichen Richtungs- und Personalwechsel,<br />
ist eine „starke und dominante<br />
Führungspersönlichkeit“<br />
gefragt.<br />
Übernahme von<br />
Praxiseinrichtung und<br />
Neuinvestitionen<br />
Auch bei diesem Thema verschafft<br />
sich ein Praxisübernehmer finanziellen<br />
wie auch konzeptionellen<br />
Handlungsspielraum. Der finanziel-<br />
le Spielraum ergibt sich durch die<br />
Möglichkeit, Investitionen stufenweise<br />
anzugehen und an das angestrebte<br />
Praxiskonzept anzupassen.<br />
Zudem liegen die Kosten für die<br />
Übernahme von Praxiseinrichtungen<br />
nicht selten unter den tatsächlichen<br />
Zeitwerten. Auch trennt sich<br />
im Praxisalltag die Spreu vom Weizen,<br />
sprich die „Nice-to-have-Investitionen“<br />
von den notwendigen Investitionen.<br />
Weil die Praxis allerdings<br />
nicht vom ersten Tag an das<br />
finale „Wunschgesicht“ trägt, ist<br />
ein „stetiger und ausgeglichener<br />
Entwickler“ gefragt, der sich auch<br />
über die kleinen Schritte der Praxisentwicklung<br />
freut. Ein „stark zielorientierter,<br />
eher ungeduldiger Existenzgründer“<br />
sollte sich daher eher<br />
eine Übernahmepraxis suchen, die<br />
einhundertprozentig auf seine Zielvorstellung<br />
passt, oder doch eine<br />
Neugründung ins Auge fassen.<br />
Sichere <strong>Ums</strong>ätze und<br />
bestehendes Praxiskonzept<br />
Aufgrund der intakten Praxisstruktur<br />
und absehbaren Einnahmensituation<br />
ergibt sich für einen Praxisübernehmer<br />
eine klare wirtschaftliche<br />
Absicherung. Sie basiert auf<br />
bestehenden Verträgen, berechenbaren<br />
Verpflichtungen und einem<br />
vorhandenen Patientenstamm. Diese<br />
wirtschaftliche Absicherung ist<br />
für Existenzgründer besonders wichtig,<br />
die Wert auf eine planbare Praxiszukunft<br />
legen. Dies sind zumeist<br />
Existenzgründer, die noch Zeit<br />
brauchen, ihr Praxiskonzept zu entwickeln<br />
und deshalb ein bewährtes<br />
Konzept, zumindest über eine gewisse<br />
Zeit, fortführen wollen – Typ<br />
„sicherheitsbezogene Analysierer“.<br />
Diese Art der Absicherung und<br />
Vorgehensweise widerspricht dem<br />
Verhaltensprofil von „stark ergebnisorientierten<br />
Individualisten“, die<br />
„ihr Ding“ machen wollen. Analysieren<br />
Sie genau, welcher Risikotyp<br />
Sie in persönlicher und finanzieller<br />
Hinsicht sind.<br />
Diese fünf Punkte sind nur eine<br />
Auswahl der Argumente und Krite-<br />
THOMAS MAIER-GERBER<br />
Thomas Maier-Gerber, Jahrgang<br />
1955, ist seit 1998 als Existenzgründungsberater<br />
in der Dentalbranche<br />
tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf<br />
der Finanz- und Betriebswirtschaft.<br />
DR. WOLFRAM SCHÖN<br />
Dr. Wolfram Schön ist Leiter Strategisches<br />
Marketing der <strong>Pluradent</strong> AG<br />
& CO KG in Offenbach am Main.<br />
rien, die bei der Entscheidung für<br />
eine Art der Niederlassung Berücksichtigung<br />
finden sollten. Beschränken<br />
Sie sich in Ihren Vorüberlegungen<br />
nicht nur auf medizinische und<br />
finanzielle Aspekte, sondern beschäftigen<br />
Sie sich auch mit Ihrer<br />
Person und Ihrem Persönlichkeitstyp.<br />
Das Wissen um die persönlichen<br />
Verhaltenspräferenzen lässt<br />
Sie in der Regel bessere Entscheidungen<br />
treffen, denn Sie wissen,<br />
welches Umfeld Sie letztlich für Ihr<br />
Wohlbefinden, für Ihre Zufriedenheit<br />
und für das Erbringen Ihrer<br />
maximalen Leistung benötigen.<br />
Analysieren Sie Ihre Situation<br />
mit den Mitarbeitern der Praxisbörse<br />
Ihres Dentaldepots. Gerne stehen<br />
Ihnen auch die Kollegen der <strong>Pluradent</strong>-Praxisbörse<br />
zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen zu dem Thema<br />
Persönlichkeits- und Verhaltensprofile<br />
erhalten Sie bei den Autoren.<br />
✽<br />
(Buchtipp: Das 1x1 der Persönlichkeit,<br />
Lothar J. Seiwert/Friedbart Gay,<br />
Persolog-Verlag)<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
8/ 9<br />
SCHWERPUNKT<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />
Dr. Nicolai Boehme, Emstek, über seine Praxisneugründung<br />
„Ohne ein solides<br />
Fundament wird<br />
kein Haus gebaut!“<br />
Wer eine Praxis gründet, hat viele Fragen. Welches Behandlungskonzept passt zu mir, in<br />
welchem regionalen Umfeld siedle ich mich an, wie finanziere ich die Existenzgründung –<br />
und wie führe ich sie konkret durch? Dies und anderes will überlegt sein, wenn man entscheidet,<br />
ob für einen selbst eine Praxisübernahme oder eine Neugründung das Richtige<br />
ist. Im folgenden Interview kommt Dr. Nicolai Boehme, Emstek, zu Wort: Er entschloss sich<br />
nach mehrjähriger Berufserfahrung, den Weg in die Selbstständigkeit anzutreten und<br />
einen Praxisneubau in Angriff zu nehmen. So wollte er die Fundamente dafür schaffen,<br />
Zahnmedizin solide und kompromisslos nach eigenen Vorstellungen zu verwirklichen:<br />
hochwertig, digital, mit modernsten Verfahren und Geräten.<br />
Abb. 1:<br />
Zwei Jahre gut überlegen, ein halbes Jahr bauen, und die<br />
Selbstständigkeit in den eigenen Räumen konnte beginnen.<br />
Abb. 1<br />
Chance Praxis: Dr. Boehme, wer Ihre Homepage besucht,<br />
kann Sie rückwirkend durch die Bauphasen Ihrer Praxis<br />
begleiten. Vorher, so sagen Sie, „wogen wir das Für und<br />
Wider gegeneinander ab, ob wir tatsächlich eine Praxis<br />
neu gründen und bauen wollten“. Was war letztlich für<br />
Ihre Entscheidung zur Neugründung ausschlaggebend?<br />
Dr. med. dent. Nicolai Boehme: Vor allem vier Gründe sprachen<br />
aus meiner Sicht dafür: Erstens brauchte ich keine Ablöse<br />
zu zahlen, zweitens würde ich die Räume ohne Rücksicht<br />
auf Vorhandenes strukturieren können. Grund drei war<br />
für mich, dass ich mit keinem Vermieter einig werden musste,<br />
ob ein Umbau in seiner oder meiner Verantwortung lag –<br />
und ich war auf diese Weise frei, mein eigenes Team zusammenzustellen,<br />
entsprechend meinem Behandlungskonzept.<br />
Weitere Vorteile sehe ich bei einer Neugründung auf eigenem<br />
Grundstück. Denn so lassen sich mögliche Erweiterungen<br />
in die Planung einbeziehen. Die Praxis ist dadurch von<br />
vornherein zukunftsfähig, im wahrsten Sinne des Wortes<br />
„ausbaufähig“.<br />
<strong>CP</strong>: Welche Konsequenzen haben sich aus dieser<br />
Entscheidung für Sie ergeben?<br />
Dr. Boehme: Das Wichtigste: Man muss Zeit in die Realisierung<br />
investieren. Das habe ich aber gern getan; erst recht aus
Abb. 2<br />
Abb. 2:<br />
Eine ausführliche Beratung ist Teil des Konzepts, hochwertige<br />
Lösungen anzubieten. Hier erläutert Dr. Boehme der Patientin<br />
an einem Schaumodell eine Therapievariante.<br />
der Rückschau hat es sich gelohnt. Die Zeit war in meinem<br />
Fall vor allem im Vorfeld der Entscheidungen aufzuwenden,<br />
weniger ab dem ersten Spatenstich. Ein Bauplatz musste<br />
ausgesucht werden, es waren Verhandlungen mit der Gemeinde<br />
und dem Bauunternehmer zu führen, mit dem Architekten<br />
habe ich den Grundriss geplant, auch war die Inneneinrichtung<br />
einschließlich der Geräte und Softwarelösungen<br />
zu bestimmen.<br />
Will man ein solches Projekt zum Erfolg führen, ist die<br />
Konsequenz, dass man genaue Aufträge vergibt. Man muss<br />
sich daher über seine Vorstellungen im Klaren sein. Ich<br />
wünschte mir vom Architekten eine geordnete Aufteilung<br />
der Räumlichkeiten in einen administrativen und einen Behandlungsbereich.<br />
Bei der Ausstattung dachte ich an Behandlungseinheiten<br />
mit Intraoralkamera und Monitor, an<br />
digitale Röntgentechnik und schließlich an eine Praxissoftware,<br />
die das weitgehend papierlose Büro ermöglichen und<br />
die Vollvernetzung aller Komponenten herbeiführen sollte.<br />
<strong>CP</strong>: Welche Partner haben Sie bei der Realisierung<br />
unterstützt?<br />
Dr. Boehme: Bei der Verwirklichung meiner Ideen haben mir<br />
kompetente Partner zur Seite gestanden, das möchte ich betonen.<br />
Das begann damit, dass mir das Fachhandelsunternehmen<br />
<strong>Pluradent</strong> AG & Co KG bei der Entscheidung pro und<br />
contra Selbstständigkeit sowie Übernahme/Neugründung<br />
zur Seite gestanden hat. Der örtliche Verkaufsleiter hat mir<br />
Objekte und Bauplätze gezeigt, wir haben zusammen das<br />
Umfeld auf sein zahnärztliches Potenzial hin evaluiert,<br />
<strong>Pluradent</strong> hat einen Bauunternehmer und Architekten vorgeschlagen<br />
und mich schließlich auch bei der Inneneinrichtung<br />
und Gerätewahl beraten. Was die Praxisvernetzung<br />
angeht, habe ich es als angenehm und arbeitssparend empfunden,<br />
in den <strong>Pluradent</strong> IT-Spezialisten kompetente Fachleute<br />
an der Seite zu haben.<br />
Andere wichtige Partner waren für mich der Steuerberater,<br />
der Unternehmensberater und die Bank. Mit der Unternehmensberatung<br />
SMS GmbH aus Göttingen konnte ich eine<br />
Standortanalyse durchführen und einen Businessplan erstel-<br />
len, mit genauen finanziellen Zielen. Die Apo-Bank war<br />
gegenüber meinem Behandlungskonzept und Vorhaben insgesamt<br />
sehr offen. Es herrschte eine angenehme Gesprächsatmosphäre,<br />
und die Bank hat die Kreditformalitäten zügig<br />
abgewickelt.<br />
<strong>CP</strong>: Was sagen Sie jetzt nach einem Jahr in den eigenen<br />
Räumen: Ist das Projekt „Neubau einer Zahnarztpraxis“<br />
zu Ihrer Zufriedenheit abgelaufen?<br />
Dr. Boehme: Wenn ich zurückdenke, dass ich erst letztes Jahr<br />
im Oktober bei Null angefangen habe, kann ich nur sagen:<br />
Mein Konzept ist aufgegangen. Ich verzeichne eine gute Auslastung<br />
und Patientenzuwächse. Mittlerweile kommen ganze<br />
Familien zu mir – die Kinder, die Eltern, bis hin zu den Großeltern.<br />
Nicht nur die Allgemeinzahnmedizin, auch die Implantologie<br />
ist in diesem ersten Jahr gut angelaufen.<br />
Abb. 3:<br />
An die gründliche Beratung schließt sich oftmals eine hochwertige,<br />
auf Langfristigkeit und Komfort abzielende Behandlung<br />
an, wie hier zum Beispiel eine Knochenaugmentation mit<br />
xenogenem und autogenem Material zur Vorbereitung einer<br />
späteren Implantation.<br />
DR. MED. DENT. NICOLAI BOEHME<br />
Nach einem Jahr Betriebswirtschaft<br />
nahm Dr. Nicolai Boehme das Studium<br />
der Zahnmedizin auf, das er<br />
im Jahr 2000 abschloss. Sechs Jahre<br />
später promovierte er. In der Zwischenzeit<br />
und darüber hinaus war<br />
er als Bundeswehr-Zahnarzt tätig,<br />
gleichzeitig absolvierte er Curricula<br />
in Implantologie und Parodontologie.<br />
Im September 2008 eröffnete<br />
er seine Praxis in Emstek<br />
(www.zahnaerzte-emstek.de, E-Mail: dr.nicolaiboehme@<br />
zahnaerzte-emstek.de).<br />
Abb. 3<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
10 / 11<br />
SCHWERPUNKT<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Abb. 4<br />
Abb. 4:<br />
Gerade in einer jungen Praxis muss die Zeit effizient genutzt<br />
werden – mit dem richtigen Team gelingt das.<br />
Die Patienten schätzen, dass ich mir für die Erstbefundung<br />
viel Zeit nehme. Deshalb sage ich gerne: „Unsere Praxis<br />
steht auf einem soliden Fundament“, nämlich der umfassenden<br />
Diagnose. Daran schließen sich hochwertige Lösungen,<br />
meist jenseits der Kassenleistung, an.<br />
Meine erste Bilanz an dieser Stelle: Die Praxis verzeichnet<br />
kontinuierliche Patientenzuwächse. Aber das ambitionierte<br />
Konzept führt auch dazu, dass die Anlaufphase vielleicht etwas<br />
länger ist als unter anderen Voraussetzungen.<br />
Abb. 5<br />
Abb. 5:<br />
In diesen Praxisräumen finden sich die Patienten schnell zurecht<br />
– der erste Schritt, um sich wohlzufühlen.<br />
<strong>CP</strong>: Was war für Sie das Schönste an dem gesamten<br />
Projekt, und was war Ihre tiefstprägende Erfahrung?<br />
Dr. Boehme: Das Schönste ist, zu sehen, wie sich mein Konzept<br />
mit Leben füllt. Ich stehe vor meiner Immobilie und sie<br />
ist so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe. Die Ästhetik,<br />
die ich meinen Patienten geben möchte, ist nach außen<br />
getragen. Die Entscheidung, eine Praxis ganz neu zu bauen<br />
und kompromisslos einen Neuanfang zu wagen, war für<br />
mich die richtige.<br />
Eine sehr prägende Erfahrung ist die, dass ich mich hier<br />
im ländlichen Raum mit meiner Zahnheilkunde wohlfühle.<br />
Der Bedarf nach einer hochwertigen Zahnmedizin ist auf<br />
Bildnachweis: Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. dent. Nicolai Boehme, Emstek<br />
Abb. 6:<br />
Ein Vorteil, wenn man neu baut: Die Größe und den Zuschnitt<br />
kann man frei bestimmen.<br />
jeden Fall da. Meine Behandlungen werden nachgefragt und<br />
entsprechende Versorgungen umgesetzt.<br />
<strong>CP</strong>: Welchen Rat geben Sie Kollegen, die vor der gleichen<br />
Entscheidung wie Sie stehen?<br />
Dr. Boehme: Es ist spannend und befriedigend zugleich, Neues<br />
zu schaffen, aber mein Rat ist: Man sollte sich nicht zu<br />
früh im Leben mit einer völligen Neugründung selbstständig<br />
machen. Denn dazu braucht man meiner Ansicht nach Erfahrung<br />
im Beruf. Außerdem muss man bereit sein, viel Zeit<br />
in die Fortbildung zu investieren, wenn man es wie ich machen<br />
möchte: fachlich immer auf dem neuesten Stand sein,<br />
sich neue Ziele setzen und in die Zukunft investieren. ✽<br />
Abb. 7:<br />
Hygiene auf dem aktuellen Stand. Als Beispiel der in das<br />
Netzwerk integrierte Vacuklav Melag 40B.<br />
Abb. 6<br />
Abb. 7
Chance Praxis: Die Neueröffnung unter Ihrer Leitung<br />
liegt noch kein halbes Jahr zurück. Was war für Ihre<br />
Entscheidung ausschlaggebend, eine vorhandene Praxis<br />
zu übernehmen?<br />
Zahnärztin Lieselotte Popp: Da ich schnell nach meinem<br />
Examen in die Selbstständigkeit eintreten wollte, war es mir<br />
wichtig, auf möglichst viel Bestehendem aufzubauen. Meine<br />
Überlegung: Eine gut eingeführte Praxis kann einen Patientenstamm<br />
und ein eingespieltes Team vorweisen – beides<br />
würde mir bei der Existenzgründung eine gewisse Sicherheit<br />
geben. Und so war es auch: Ich brauchte mir die Grundlagen<br />
nicht neu zu schaffen. Stattdessen war Spielraum für meine<br />
eigenen Vorstellungen da, auch in finanzieller Hinsicht.<br />
<strong>CP</strong>: Welche Konsequenzen haben sich aus dieser<br />
Entscheidung für Sie ergeben?<br />
Lieselotte Popp: Daraus folgte für mich gleich mehreres.<br />
Erstens wünschte ich mir einen Vorgänger, der über eine ausgedehnte<br />
aktive Patientendatei verfügte und an einem reibungslosen<br />
Übergang auf mich interessiert wäre. Zweitens:<br />
Damit dies bestmöglich zum Tragen kommen konnte, wollte<br />
ich eine Praxis in einer kleinen oder mittelgroßen Stadt<br />
finden, und zwar in zentraler Lage. Denn in Orten solcher<br />
Größenordnung ist das Klima für die Patientenbindung und<br />
Patiententreue günstiger als in anonymeren Großstädten<br />
mit zudem höherer Zahnarztdichte. Ebenso wichtig war für<br />
meine Planung: Bei einer Übernahme kann man einen Teil<br />
vorhandener Geräte und Möbel weiter nutzen und sich bei<br />
Neuanschaffungen und Neuerungen auf das konzentrieren,<br />
was einem wirklich wichtig ist. Und schließlich: Ich wollte<br />
gerne Rat von jeder kompetenten Seite annehmen und mög-<br />
Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />
Zahnärztin Lieselotte Popp über ihre Praxisübernahme<br />
„Alt und neu –<br />
eine gute Mischung“<br />
Warum bei Null anfangen, wenn es anders<br />
vielleicht einfacher geht? Das hat sich Zahnärztin<br />
Lieselotte Popp, Vaihingen, gefragt.<br />
Sie beschreibt im Folgenden, welchen Sinn<br />
sie darin sah, auf Althergebrachtes zurückzugreifen,<br />
als sie ihre eigene Praxis gründen<br />
und mit frischen Ideen füllen wollte.<br />
Für eine Praxis in diesem denkmalgeschützten schönen Haus<br />
hat sich Zahnärztin Lieselotte Popp entschieden.<br />
lichst viel vorhandene Erfahrung nutzen. Das spart Zeit<br />
und Aufwand.<br />
<strong>CP</strong>: Welche Partner haben Sie bei der Realisierung<br />
unterstützt?<br />
Lieselotte Popp: Ich nenne zuerst meine Familie, die mich<br />
motiviert hat. Man muss sich einen solchen Schritt auch zutrauen,<br />
und es gehört ebenso Durchhaltekraft dazu. Meine<br />
Familie hat mir den Rücken gestärkt.<br />
Ganz konkret habe ich mich vor allem auf das Fachhandelsunternehmen<br />
<strong>Pluradent</strong> gestützt. Der örtliche Verkaufsleiter<br />
hat mit mir Objekte besichtigt, mich auf rechtliche<br />
und finanzielle Aspekte hingewiesen und mich auf Verhandlungen<br />
vorbereitet. Denn man muss auch wissen, wie man<br />
ein Gespräch mit einer Bank oder dem Vermieter führt.<br />
<strong>Pluradent</strong>-Fachberater haben mich in Fragen zum Praxisbedarf,<br />
zur IT-Konzeption, zur Farbgestaltung der Räume und<br />
zum gesamten Umbau begleitet. Meine Entscheidung war<br />
nämlich für eine sehr gut eingeführte Praxis in einem schönen<br />
denkmalgeschützten Altstadthaus gefallen, 300 Jahre<br />
alt und zentral am Marktplatz gelegen. Hier sah ich meine<br />
Vorbedingungen erfüllt, und ich konnte sogar noch Nebenräume<br />
hinzunehmen. Ich hatte mir nämlich von vornherein<br />
eine größere Praxis mit Perspektive für zwei Behandler vorgestellt.<br />
Jetzt sind die 180 Quadratmeter, die ich angemietet<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
12 / 13<br />
SCHWERPUNKT<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Abb. 1:<br />
Einer der vier Behandlungsräume, in dem …<br />
habe, vollständig ausgebaut, mit vier Behandlungsräumen<br />
und einem voll eingerichteten Eigenlabor. In hohen stuckgeschmückten<br />
Räumen mit modernem Interieur ist nun meine<br />
Praxis untergebracht. In diesem architektonischen Ambiente<br />
von „Alt und Neu“ paart sich solide Zahnheilkunde mit modernen<br />
hochwertigen Materialien, Geräten und Verfahren.<br />
Denn „Alt – sprich: erprobt und solide – plus Neu“ halte ich<br />
für eine gute Mischung, auch was Zahnbehandlungen angeht.<br />
Der denkmalerfahrene Architekt hat mich ebenso gut beraten.<br />
Er hat einen guten Weg gefunden, sowohl meine Vorstellungen<br />
einer modernen Praxis zu verwirklichen als auch<br />
das ehrwürdige Gebäude voll zur Geltung zu bringen. Daneben<br />
möchte ich die Apo-Bank erwähnen: Der Kundenberater<br />
hat meinem Vorhaben, das auch die zukünftige Projektierung<br />
einschloss, sehr positiv gegenübergestanden und alles<br />
zuvorkommend in die Wege geleitet.<br />
<strong>CP</strong>: Was sagen Sie jetzt aus der Rückschau: Ist das<br />
Projekt „Praxisübernahme“ zu Ihrer Zufriedenheit<br />
abgelaufen?<br />
Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />
Abb. 1<br />
Bildnachweis: Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Zahnärztin Lieselotte Popp, Vaihingen/Enz<br />
Außen alt und innen neu –<br />
der Gegensatz macht den Reiz<br />
für die Zahnärztin aus.<br />
Abb. 2:<br />
… freundliche Farben und helle Holzböden dominieren.<br />
Abb. 2
Abb. 3:<br />
Dieses Einrichtungskonzept erstreckt sich auch auf den<br />
Wartebereich.<br />
Abb. 3<br />
Abb. 4<br />
Abb. 4:<br />
Die großen Farbflächen lockern das Weiß auf und schaffen eine<br />
fröhliche Arbeitsatmosphäre.<br />
Lieselotte Popp: Ich kann nur mit „Ja!“ antworten. Denn ich<br />
arbeite schon kostendeckend. Das Team setzt alles von mir<br />
neu Eingeführte gut um. Die übernommenen und neuen<br />
Geräte einschließlich Software leisten das, was ich mir versprochen<br />
habe. Die Patienten haben mich gut aufgenommen,<br />
und die Resonanz ist sehr gut. Bald werde ich, wie erhofft,<br />
eine Kollegin oder einen Kollegen hinzunehmen können.<br />
<strong>CP</strong>: Was war für Sie das Schönste an dem gesamten<br />
Projekt, und was war Ihre prägendste Erfahrung?<br />
Lieselotte Popp: Ich selbst habe die Universität ja noch nicht<br />
lange hinter mir gelassen und mir deshalb das Einbringen<br />
LIESELOTTE POPP<br />
Im Dezember 2005 legte Lieselotte<br />
Popp an der Universität des Saarlandes<br />
ihr Staatsexamen ab. Ihre<br />
Assistenzzeit verbrachte sie weitgehend<br />
in einer allgemeinzahnärztlichen<br />
Praxis in Saarbrücken, wo<br />
sie bis Februar 20<strong>09</strong> tätig blieb. Ab<br />
März 20<strong>09</strong> widmete sie sich der<br />
Übernahme und dem Umbau ihrer<br />
eigenen Praxis in Vaihingen an der<br />
Enz. Die offizielle Eröffnung fand<br />
am 1. Juni 20<strong>09</strong> statt. Kontakt<br />
liese.popp@gmx.de möglich.<br />
ist über die E-Mail:<br />
von Erfahrung und Kompetenz von jeder Seite erhofft.<br />
Es hat mich wirklich geprägt zu erleben, wie viel Erfahrung<br />
mir angeboten worden ist: von meinem Vorgänger, von den<br />
erwähnten Geschäftspartnern dieses Projekts, nicht zuletzt<br />
von meinem Team, das Abrechnungs-, Verwaltungs- und<br />
andere Fragen mit Bravour löst. Auch hier hat sich die<br />
Mischung „Alt und Neu“ sehr bewährt.<br />
Am schönsten war es natürlich, nach dem Beschäftigen<br />
mit Verträgen und Farbmustern nun die hochwertige Zahnheilkunde,<br />
wie ich sie mir vorgestellt hatte, auch leben zu<br />
können. Den ersten Arbeitstag in meinen neuen alten<br />
Räumen werde ich nie vergessen.<br />
<strong>CP</strong>: Welchen Rat geben Sie Kollegen, die vor der gleichen<br />
Entscheidung wie Sie stehen?<br />
Lieselotte Popp: Ich rate dazu, sich den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
vorher gut zu überlegen und in Gedanken durchzuspielen.<br />
Man muss eine konkrete Vorstellung von dem<br />
haben, was man will, wie es aussehen und funktionieren<br />
soll. Wenn man eine bestehende Praxis übernehmen will,<br />
muss man aber gleichzeitig offen für die Vorstellungen seines<br />
Gegenübers und kompromissbereit sein. Und darüber hinaus<br />
finde ich: Man fährt am besten, wenn man das Rad nicht<br />
neu erfindet, sondern sich auf erfahrene und kompetente<br />
Partner verlässt. Das macht frei für eigene Gedanken, die<br />
man in die Zahnheilkunde steckt, um die es gehen soll.<br />
Dann freut man sich auf die Zukunft, die man selbst mit<br />
frischen Ideen und frischem Einsatz gestaltet. ✽<br />
��������������������<br />
Qualität – Kostengünstig – Schnell<br />
VMK-Krone (NEM) voll verblendet<br />
komplett nur € 70,60*<br />
Made in<br />
Hong Kong<br />
Dauerhaft preiswerter Zahnersatz aus ���������������� europäischen Materialien.<br />
Fordern Sie noch heute unser ausführliches Informationsmaterial an.<br />
www.TMT-Portal.de � Tel: 04283/8048 � Fax: 04283/8347<br />
*zzgl. gesetzlicher Mwst.
14 / 15<br />
SCHWERPUNKT<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />
Erfolgreiche Gründung und Übernahme einer Zahnarztpraxis<br />
Eine systematische<br />
Anleitung von der Planung<br />
bis zur <strong>Ums</strong>etzung<br />
Mit der Publikation Erfolgreiche Gründung und Übernahme einer Zahnarztpraxis aus der<br />
zfv-Buchreihe Praxisführung wird Zahnärzten der Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtert.<br />
Den Herausgebern Rolf Hinz und Heinrich Bolz ist es gelungen, sowohl für die Gründungsphase<br />
als auch für die Übernahme einer Zahnarztpraxis eine erfolgsrelevante Hilfe zu schaffen.<br />
Um Risiken von Anfang an zu<br />
minimieren und die eigene<br />
Praxis zahnmedizinisch verantwortungsvoll,<br />
aber auch rationell<br />
und gewinnbringend zu führen,<br />
lautet ihre grundsätzliche Empfehlung:<br />
„Wählen Sie Ihren eigenen<br />
Weg. Aber stärken Sie Ihre Kompetenz,<br />
indem Sie das Fachwissen von<br />
Beratern aus Dienstleistungs- und<br />
Finanzierungsunternehmen, von<br />
Lieferanten und Mitarbeitern nutzen.<br />
Das kommt Ihnen, Ihrer Praxis<br />
und Ihren Patienten in jeder Phase<br />
zugute.“<br />
Das Buch besticht durch seine<br />
klare Gliederung. Die in sich abgeschlossenen<br />
Kapitel ermöglichen es<br />
dem Leser, sich entsprechend seiner<br />
individuellen Problemstellung<br />
zielgerichtet zu informieren.<br />
Mit wesentlichen Grundaussagen<br />
zur Führung des „Unternehmens“<br />
Zahnarztpraxis bieten die Autoren<br />
ein solides Fundament für den Aufbau<br />
von Managementkompetenz<br />
(Kapitel I), betriebswirtschaftliche<br />
Zusammenhänge (Kapitel II), für<br />
die Praxissuche und Praxisbewertung<br />
(Kapitel III). Das gilt auch für<br />
die Überlegungen, welchen Nutzen<br />
der Praxisgründer aus einem systematischen<br />
Benchmarking (Kapitel<br />
IV) ziehen kann, und zur Rechtsform<br />
der Niederlassung sowie zur<br />
neuen Rolle als Arbeitgeber (Kapitel<br />
V bis VII).<br />
Das richtige Marketingkonzept<br />
ist mitentscheidend für den Erfolg<br />
einer Praxisgründung. Deshalb enthält<br />
Kapitel VIII „Marketing in der<br />
Zahnarztpraxis aus rechtlicher Sicht“<br />
einen Leitfaden für Existenzgründer,<br />
der speziell auf juristisch abgesicherte<br />
Marketingmaßnahmen für<br />
Zahnarztpraxen eingeht.<br />
Im Mittelpunkt der Praxis steht<br />
der Patient. Welche Rolle seine Zufriedenheit,<br />
eine entspannte Arzt-<br />
Patienten-Beziehung, das Angebot<br />
zusätzlicher Leistungen und das<br />
Thema Factoring aus Marketingsicht<br />
spielen, behandelt Kapitel IX.<br />
Effiziente und zielorientierte Organisations-<br />
und Prozessgestaltung<br />
(Kapitel X bis XII) stellt nicht nur<br />
Praxisgründer vor große Herausforderungen:<br />
Einmal getroffene Entscheidungen<br />
lassen sich später nur<br />
schwer revidieren. Dass bei der Gestaltung<br />
der Arbeitsumgebung, vor<br />
allem der Hygieneplanung, bei der<br />
Auswahl der passenden Praxis-EDV<br />
und beim Aufbau eines Qualitätsmanagement-Systems<br />
individuelle<br />
Faktoren zu berücksichtigen sind,<br />
machen zwei erfahrene Zahnärzte<br />
mit ihren Ausführungen zu „QM-<br />
Systeme – Prozessoptimierung von<br />
Anfang an“ deutlich. Darüber hinaus<br />
zeigt Kapitel XIII auf, welchen<br />
Beitrag Factoring zur Organisationsentlastung<br />
leisten kann.<br />
Den eigenen Weg<br />
wählen<br />
Was erfolgreiche Praxisinhaber –<br />
und somit ehemalige Praxisgründer<br />
– ihren jungen Kolleginnen und<br />
Kollegen mit auf den Weg geben<br />
möchten, haben die Autoren unter<br />
anderem in zahlreichen Interviews<br />
dokumentiert (Kapitel XIV). Diese<br />
strukturierte Bestandsaufnahme<br />
reicht allerdings über die Praxisgründung<br />
hinaus und beinhaltet<br />
ebenso wertvolle Hinweise für erfahrene<br />
Praxisinhaber.<br />
„Entscheidungskriterien für die<br />
Auswahl von Behandlungsschwerpunkten<br />
beziehungsweise des Behandlungsangebots<br />
– eine vertiefende<br />
Betrachtung“ (Kapitel XV) soll
die Suche nach dem eigenen Weg<br />
ebnen. Denn das eigene Leistungsspektrum<br />
im Vorhinein eindeutig<br />
zu definieren ist nicht leicht. Ausschlaggebend<br />
sind nicht allein wirtschaftliche<br />
Aspekte, sondern auch<br />
persönliche Motive und Interessen,<br />
professionell erworbenes Wissen<br />
sowie das berufliche und persönliche<br />
Umfeld. Weniger als allgemeingültiges<br />
Rezept gedacht, stellt eine<br />
Gast-Autorin Überlegungen an, mit<br />
denen sich die Fragen nach dem eigenen<br />
Leistungsangebot beantworten<br />
lassen.<br />
Das letzte Kapitel des Buchs widmet<br />
sich den Abrechnungsgrundlagen.<br />
Sie ermöglichen es Praxisgründern<br />
nicht nur, sich das dazu erforderliche<br />
Wissen anzueignen, sondern<br />
auch ihre Behandlungsleistungen<br />
in Einkommen und Gewinn<br />
umzusetzen und sich mit der ZMV<br />
(Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin)<br />
kompetent zu beraten.<br />
Anzeige<br />
Spezielle zfv-Serviceleistung<br />
Sobald verlässliche Informationen<br />
zur neuen GOZ vorliegen, erscheint<br />
zum Buch ein zfv-Sonderdruck mit<br />
den aktuellen GOZ-Grundlagen.<br />
Der Sonderdruck ist Bestandteil des<br />
Buchs und wird kostenlos nachgeliefert.<br />
Als besonderes Highlight<br />
enthält das zfv-Buch den Leitfaden<br />
Wichtige Fragestellungen für die Praxisgründung.<br />
Er kann von Praxisgründern<br />
als unterstützendes Arbeitsmittel<br />
genutzt werden und<br />
hilft, den eigenen Weg kompetent<br />
zu planen und zu realisieren.<br />
Mit dem Buch Erfolgreiche Gründung<br />
und Übernahme einer Zahnarztpraxis<br />
stellt der zfv ein Kompendium<br />
vor, das auch für einen erfahrenen<br />
Praxisinhaber interessant ist.<br />
Die Autoren haben ihre Kompetenz<br />
und ihren Erfolg als praktizierender<br />
Zahnarzt und Spezialist beziehungsweise<br />
als Führungskräfte bereits<br />
vielfach unter Beweis gestellt. ✽<br />
Hinz, Rolf; Bolz, Heinrich (Hrsg.):<br />
„Erfolgreiche Gründung und Übernahme<br />
einer Zahnarztpraxis“, zfv Zahnärztlicher<br />
Fach-Verlag GmbH, Herne,<br />
Januar 20<strong>09</strong>, Reihe Praxisführung,<br />
Hardcover, 416 Seiten, mit zahlreichen<br />
farbigen Grafiken, Fotos, Tabellen,<br />
52,50 Euro, ISBN 978-3-941169-00-5<br />
R. Jung GmbH<br />
Seminar- und Beratungs-Abrechnungszentrum für Zahnärzte<br />
Gabriele-Münter-Straße 3 • 82110 Germering<br />
Tel: (089) 84 80 71 00 • Fax: (089) 84 80 71 02<br />
email: renatajung-germering@t-online.de • www.renatajung.de<br />
6 Tage Intensiv Workshop<br />
Zahnärztliche Kostenplanung und Abrechnung<br />
nach BEMA und GOZ aktuell<br />
Das Muss-Seminar ist für alle Zahnärzte, Zahnärztinnen, Assistenten, Mitarbeiterinnen,Wiedereinsteigerinnen – auch<br />
berufsfremd, Ehepartner mit wenig oder gar keinen Abrechnungskenntnissen.<br />
Wir empfehlen diesen Kurs besonders allen Zahnärztinnen und Zahnärzten vor der Praxiseröffnung.<br />
In diesem Power-Kurs lernen und üben Sie die gesamte Abrechnung ausführlich, gewinnbringend und vertragsgerecht,<br />
nach BEMA und GOZ aktuell. So schützen Sie sich vor Gewinnverlust und Dokumentationsfehlern,<br />
unnötigem Ärger und Rückforderungen bei Regressen und Wirtschaftlichkeitsprüfungen.<br />
Wir machen Sie in kurzer Zeit abrechnungsfit mit Übungen und praktischen Beispielen in folgenden Themen:<br />
★ Grundlagen der Abrechnung/gesetzliche Vorgaben und Richtlinien<br />
★ konservierend/chirurgische Leistungen<br />
★ PAR-Behandlung<br />
★ Individualprophylaxe<br />
★ Aufbissbehelfe<br />
★ Zahnersatz nach BEMA und GOZ aktuell<br />
★ Grundlagen und Möglichkeiten der Abdingung<br />
★ Formulare und Vereinbarungen<br />
★ Erstellung zahntechnischer Eigenbelege nach BEMA und GOZ<br />
Streng begrenzte Teilnehmerzahl – maximal 16 TN – daher schnell anmelden.<br />
„Wer die Abrechnung<br />
nicht kann –<br />
verschenkt sein Geld<br />
von Anfang an.“<br />
Renata Jung<br />
Kurs-Nr. Termin<br />
Germering<br />
IS 110 14.01.- 19.01.10<br />
IS 210 11.02.- 16.02.10<br />
IS 310 18.03.- 23.03.10<br />
IS 410 15.04.- 20.04.10<br />
IS 510 13.05.- 18.05.10<br />
Dauer<br />
An sechs aufeinander<br />
folgenden Tagen jeweils<br />
9:30 – 18:30 Uhr<br />
Referentin: Renata Jung<br />
Kursgebühr<br />
ZA € 1.650,-<br />
ZMA € 1.550,-<br />
Team (2TN) € 2.650,-<br />
inkl. Pausengetränke und<br />
Verpflegung. Preise zzgl MWSt.
16 / 17<br />
RECHT<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Kaufpreis, Goodwill und Co<br />
1. Wie bemisst sich der<br />
Kaufpreis für die Praxis?<br />
Der Verkäufer einer Praxis hat meist<br />
sehr konkrete Vorstellungen, was<br />
den Kaufpreis für seine Praxis angeht.<br />
Der Zahnarzt, der die Praxis<br />
Vertragszahnarztrecht<br />
Fallstricke beim<br />
Praxisübernahmevertrag<br />
Der Zahnarzt, der eine Praxis kauft, wird sich zwangsläufig mit den Eckpunkten,<br />
die in einem Praxisübernahmevertrag enthalten sind, auseinandersetzen müssen.<br />
Der folgende Beitrag stellt einige Fallstricke dar, die beim Abschluss eines<br />
Praxisübernahmevertrags lauern können.<br />
von RAin SYLVIA KÖCHLING, MÜNSTER<br />
erwerben will, ist daher gut beraten,<br />
die Kaufpreisvorstellungen zu<br />
hinterfragen. Dazu muss man wissen,<br />
dass sich der Kaufpreis für eine<br />
Praxis aus mehreren Komponenten<br />
zusammensetzt.<br />
Da ist zunächst der materielle<br />
Wert der Praxis zu nennen, womit<br />
die Praxiseinrichtung, die Instrumente<br />
und Geräte, kurz das Inventar,<br />
gemeint ist. Dieser wird üblicherweise<br />
nach dem Verkehrswert<br />
bewertet. Der Verkehrswert ent-<br />
spricht dem Preis, den man im gewöhnlichen<br />
Geschäftsverkehr für<br />
den Praxisgegenstand bei einem<br />
freihändigen Verkauf auf dem Markt<br />
erzielen kann. Zum Übernahmestichtag<br />
sollte das materielle Praxisvermögen<br />
möglichst von einem<br />
Sachverständigen bewertet worden<br />
sein. Zu diesem Zweck ist eine Inventarliste<br />
zu erstellen, die dann<br />
später als Anlage zum Praxiskaufvertrag<br />
genommen wird, damit unter<br />
den Vertragsparteien Einigkeit
darüber besteht, was nun genau<br />
verkauft worden ist. In der Inventarliste<br />
sollten die Einrichtungsgegenstände<br />
genau bezeichnet werden,<br />
ggf. auch der Anschaffungszeitpunkt,<br />
die Anschaffungskosten<br />
sowie die Funktionstüchtigkeit.<br />
Hinzu kommt der immaterielle<br />
Wert der Praxis, der sogenannte<br />
Goodwill. Der Goodwill wird gekennzeichnet<br />
durch den Patientenstamm,<br />
den Ruf der Praxis, den Organisationsgrad<br />
der Praxis, die Qualifikation<br />
des Personals etc. Diesen<br />
Wert in seine einzelnen Bestandteile<br />
zu zerlegen und zu bewerten ist<br />
nicht möglich.<br />
Bei den verschiedenen Methoden<br />
für die Bewertung des Goodwill ist<br />
zunächst die Ärztekammermethode<br />
zu nennen, die von dem erzielten<br />
Praxiserfolg einen kalkulatorischen<br />
Zahnarztlohn abzieht. Auf diese<br />
Methode soll hier nicht weiter eingegangen<br />
werden, da der Zahnarzt,<br />
der seine Praxis verkauft, regelmäßig<br />
diese Methode nicht anwenden<br />
wird, da sie für ihn ungünstig ist. In<br />
Betracht kommen ferner Methoden,<br />
die sich nach dem durchschnittlichen<br />
<strong>Ums</strong>atz und/oder Gewinn der<br />
Praxis in einem nachhaltigen Zeitraum<br />
orientieren. So wird bei der<br />
<strong>Ums</strong>atzmethode auf die nachhaltigen<br />
Jahresumsätze der letzten drei<br />
bis fünf Jahre abgestellt und der<br />
Goodwill mit einem bestimmten<br />
Prozentsatz (in der Regel 25 Prozent)<br />
dieses nachhaltigen Jahresumsatzes<br />
bewertet. Bei der Gewinnmethode<br />
werden 50 Prozent des<br />
Jahresgewinns der letzten drei bis<br />
fünf Jahre herangezogen. Denkbar<br />
ist auch eine Kombination aus <strong>Ums</strong>atz-<br />
und Gewinnmethode.<br />
2. Muss der Käufer das<br />
Personal der Praxis übernehmen?<br />
Die Antwort lautet eindeutig „ja“,<br />
denn beim Praxiskauf handelt es<br />
sich um einen Betriebsübergang<br />
mit der Folge, dass die Arbeitsverträge<br />
mit dem Personal kraft Gesetzes<br />
gemäß Paragraf 613a BGB übergehen.<br />
Das Personal ist schriftlich<br />
über den Praxisübergang zu informieren.<br />
Das Anschreiben sollten Verkäufer<br />
und Käufer gemeinsam abfassen.<br />
Dabei ist das Personal über<br />
folgende Punkte zu unterrichten:<br />
❯ den Zeitpunkt oder den geplanten<br />
Zeitpunkt des Übergangs,<br />
❯ den Grund für den Übergang,<br />
❯ die rechtlichen, wirtschaftlichen<br />
und sozialen Folgen des Übergangs<br />
für den Arbeitnehmer und<br />
❯ die hinsichtlich des Arbeitnehmers<br />
in Aussicht genommenen<br />
Maßnahmen.<br />
Der Arbeitnehmer kann dem Übergang<br />
des Arbeitsverhältnisses innerhalb<br />
eines Monats nach Zugang<br />
der Unterrichtung schriftlich widersprechen.<br />
Im Falle des Widerspruchs<br />
geht das Arbeitsverhältnis<br />
nicht auf den neuen Inhaber über.<br />
3. Vereinbaren Sie ein<br />
Rückkehrverbot im Praxiskaufvertrag<br />
Mit einem Rückkehrverbot verpflichtet<br />
sich der Verkäufer, innerhalb<br />
eines bestimmten Zeitraums<br />
nicht im Umkreis der Praxis erneut<br />
tätig zu werden. Damit dieses wirksam<br />
vereinbart wird, sind bestimmte<br />
Grenzen zu beachten, denn ein<br />
Rückkehrverbot hat keinen Sanktionscharakter.<br />
Es dient ausschließlich<br />
dazu, den Erwerber der Praxis<br />
davor zu schützen, dass der Verkäufer<br />
den Patientenstamm, für den<br />
der Erwerber einen Kaufpreis bezahlt<br />
hat, illoyal verwertet.<br />
Das Rückkehrverbot darf nach<br />
ständiger Rechtsprechung höchstens<br />
für die Dauer von zwei Jahren<br />
vereinbart werden. Neben dieser<br />
zeitlichen Begrenzung darf das<br />
Rückkehrverbot nur den räumlichen<br />
Einzugsbereich der Zahnarztpraxis<br />
erfassen, was je nach Lage<br />
der Praxis unterschiedlich zu beurteilen<br />
ist. Eine Praxis in einer Großstadt<br />
hat einen geringeren räumlichen<br />
Einzugsbereich als eine Praxis<br />
auf dem Land. Das Wettbewerbsverbot<br />
muss darüber hinaus sachlich<br />
gerechtfertigt sein. Außerdem<br />
sollte das Rückkehrverbot durch ei-<br />
SYLVIA KÖCHLING<br />
Rechtsanwältin Sylvia Köchling ist<br />
Partnerin der Kanzlei am Ärztehaus,<br />
eine auf das Medizinrecht<br />
spezialisierte Kanzlei mit zehn Anwälten<br />
und Büros in Münster,<br />
Dortmund und Bonn. Sie war viele<br />
Jahre Justiziarin der KZV Westfalen-Lippe.<br />
Sylvia Köchling berät<br />
und vertritt Zahnärzte im Gesellschaftsrecht<br />
und Vertragszahnarztrecht<br />
und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
Medizinrecht des Deutschen Anwaltsvereins.<br />
ne Vertragsstrafe abgesichert sein.<br />
Aber auch hier ist Vorsicht geboten.<br />
Die Vertragsstrafe muss maßvoll<br />
sein, sonst ist nachher das gesamte<br />
Rückkehrverbot nichtig.<br />
4. Schließen Sie zeitgleich<br />
mit dem Praxiskaufvertrag<br />
auch einen Mietvertrag ab<br />
Ist der Praxisverkäufer Eigentümer<br />
der Praxis, so kann mit ihm auch<br />
gleich über den Abschluss des Mietvertrags<br />
verhandelt werden. Ist der<br />
Praxisverkäufer nicht der Eigentümer<br />
der Praxisräume, sollte sich der<br />
Käufer frühzeitig mit dem Vermieter<br />
der Praxis in Verbindung setzen<br />
und auf den Abschluss eines langfristigen<br />
Mietvertrags drängen.<br />
Dieser sollte mindestens für den<br />
Zeitraum von zehn Jahren abgeschlossen<br />
werden. Außerdem sollte<br />
der Mietvertrag ein zugunsten des<br />
Mieters vorgesehenes Optionsrecht<br />
beinhalten, wonach der Mieter einseitig<br />
eine weitere Verlängerung des<br />
Mietverhältnisses, zum Beispiel für<br />
die Dauer von fünf Jahren, erklären<br />
kann. Auf den Abschluss eines<br />
Mietvertrags ist äußerste Sorgfalt<br />
zu legen, da der Zahnarzt mit dem<br />
Abschluss des Mietvertrags eine<br />
langjährige Bindung eingeht und<br />
die Mietkosten somit höher sein<br />
können als der Kaufpreis für die<br />
Praxis.<br />
Der Zahnarzt, der eine Praxis<br />
kauft, ist wegen der Fallstricke im<br />
Praxiskauf- und Mietvertrag gut beraten,<br />
sich anwaltlicher Hilfe zu bedienen.<br />
✽<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
18<br />
RECHT<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Ausgesuchte Fragen aus dem Praxisalltag<br />
Das Buch Arbeitsrecht für Zahnärzte<br />
aus der zfv-Buchreihe<br />
Praxisführung stellt täglich<br />
anfallende Fragen zur Mitarbeiterführung<br />
in den Mittelpunkt. Prägnant<br />
und für den juristischen Laien<br />
verständlich formuliert, vermittelt<br />
das Buch Grundwissen zum zahnärztlichen<br />
Arbeitsrecht. Anhand<br />
von praktischen Beispielen zeigt<br />
der Fachanwalt für Medizinrecht<br />
und Buchautor Jens Pätzold auf,<br />
Vertragszahnarztrecht<br />
Arbeitsrecht für Zahnärzte<br />
Neben der Persönlichkeit und der Fachkompetenz des Praxisinhabers prägt das<br />
Arbeitsrecht die Rahmenbedingen für die Mitarbeiterführung in der zahnärztlichen<br />
Praxis. Sinnvoll genutzt hilft es, Konflikte und Reibungsverluste zu vermeiden,<br />
die Qualität der Arbeitsergebnisse und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu<br />
verbessern und damit den Erfolg der Zahnarztpraxis zu sichern.<br />
dass und wie der Zahnarzt als Arbeitgeber<br />
das Arbeitsrecht pro-aktiv<br />
für sich und sein Team nutzen<br />
kann. Aus der Praxis für die Praxis<br />
gibt er Antworten auf relevante Fragen<br />
aus dem Praxisalltag,<br />
❯ damit Fehlerquellen zu personalrechtlichen<br />
Themen vermieden<br />
werden können,<br />
❯ um Möglichkeiten aufzuzeigen,<br />
die Vorgaben des Arbeitsrechts<br />
im Sinne der Praxiskultur und<br />
zur Führung beziehungsweise<br />
Motivation der Mitarbeiter zu<br />
nutzen,<br />
❯ um arbeitsrechtlichen Konflikten<br />
aus dem Weg zu gehen oder sie<br />
„im Falle eines Falles“ korrekt<br />
lösen zu können,<br />
❯ um arbeitsrechtliche Bestimmungen<br />
richtig anzuwenden und unnötigen<br />
Ärger oder Nachteile für<br />
den Zahnarzt und seine Praxis<br />
von vornherein zu vermeiden<br />
und<br />
❯ um Praxisinhaber in personalrechtlichen<br />
Fragen zu unterstützen,<br />
damit sie ihren Mitarbeitern<br />
gegenüber kompetent auftreten.<br />
Praxistipps und Formulierungsvorschläge<br />
helfen zusätzlich, das Arbeitsrecht<br />
richtig umzusetzen und<br />
es gezielt zur Mitarbeiterführung<br />
einzusetzen. Darüber hinaus enthält<br />
das Buch Arbeitsrecht für Zahnärzte<br />
wichtige Hinweise rund um<br />
den Praxisbetrieb: Arbeitsverträge,<br />
Mutterschutz und Elternzeit, Arbeits-<br />
und Urlaubszeiten, Arbeitsgerichtsprozesse,<br />
Mobbing, Beendigung<br />
von Arbeitsverhältnissen,<br />
Praxisübernahme. ✽<br />
Pätzold, Jens: „Arbeitsrecht für Zahnärzte“,<br />
zfv Zahnärztlicher Fach-Verlag<br />
GmbH, Herne, Reihe Praxisführung,<br />
Oktober 2008, Hardcover,<br />
240 Seiten, 52,50 Euro,<br />
ISBN 978-3-941169-00-5
Qualitätsmanagement<br />
Der Weg vom gelebten zum dokumentierten Qualitätsmanagement<br />
Die QM-Einführung<br />
erfolgreich gemeistert<br />
Qualitätsmanagement wird in der zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis Dr. Heinz und Dr. Schmidt<br />
schon seit langem gelebt. Vor 18 Monaten startete die Praxis, die Anforderungen des Gesetzgebers<br />
an einrichtungsinternes Qualitätsmanagement vollends<br />
konsequent umzusetzen. Den roten Faden bildete das QM-<br />
Handbuch, das sukzessive gefüllt und auf die praxistypischen<br />
Prozesse zugeschnitten wurde. Durch die enge Verzahnung<br />
mit der Praxismanagementsoftware ist es für das 15-köpfige<br />
Team kein bloßes Nachschlagewerk, sondern eine leicht zugängliche<br />
Informationsplattform, die zusätzliche Sicherheit<br />
im Praxisalltag schafft.<br />
von DR. STEFANIE HAUG-GRIMM, STUTTGART<br />
Dr. Hubert Heinz und Dr. Johannes<br />
Schmidt betreiben<br />
seit 1995 die gleichnamige Gemeinschaftspraxis<br />
in Leutkirch. Ihr<br />
Anspruch als Praxis im ländlichen<br />
Raum ist es, „der ansässigen Bevölkerung<br />
zahnmedizinische Rundum-Betreuung<br />
zu bieten“, erläutert<br />
Dr. Schmidt. Dies schließt auch die<br />
zahntechnischen Arbeiten ein. Ganz<br />
bewusst haben sich die beiden<br />
Zahnärzte für ein eigenes Praxislabor<br />
entschieden. „Damit können<br />
wir hochwertige zahntechnische<br />
Versorgung sicherstellen, sehr flexibel<br />
auf die Bedürfnisse der Patienten<br />
eingehen und Reparaturen in<br />
kürzester Zeit vornehmen“, bringt<br />
Dr. Schmidt die Vorteile auf einen<br />
kurzen Nenner.<br />
Dienstleistung<br />
wird großgeschrieben<br />
Die beiden Praxisinhaber selbst<br />
sind spezialisiert auf Implantologie<br />
und zahnärztliche Chirurgie, was<br />
immer wieder neue Patienten in die<br />
Praxis führt. Dass diese in aller Regel<br />
bleiben, und der Selbstzahleranteil<br />
am <strong>Ums</strong>atz bei 60 Prozent liegt,<br />
führt Dr. Heinz nicht allein auf die<br />
Qualität der zahnmedizinischen<br />
Versorgung zurück: „Wir verstehen<br />
uns als Dienstleister.“ Aus diesem<br />
Selbstverständnis heraus legen die<br />
Praxisinhaber größten Wert auf<br />
umfassende Beratung und vertrauensvollen<br />
Umgang mit den Patienten,<br />
reibungslose Abläufe und kurze<br />
Wartezeiten. Die Patienten wissen<br />
außerdem die Öffnungszeiten<br />
von 7.30 Uhr bis 19.30 Uhr sowie den<br />
SMS-Service im Falle von Terminverschiebungen<br />
zu schätzen.<br />
Die Patientenzahl ist seit der Praxisgründung<br />
um etwa 5 Prozent pro<br />
Jahr auf 7.800 behandelte Patienten<br />
im Jahr 2008 gewachsen. Mit dem<br />
Patientenstamm vergrößerte sich<br />
auch das Praxisteam. Es besteht<br />
Befürwortet die Einführung des<br />
Qualitätsmanagements: Praxismanagerin<br />
Angela Prinz<br />
„Die von Solutio angebotenen<br />
QM-Workshops haben viel für die<br />
praktische <strong>Ums</strong>etzung gebracht.“<br />
mittlerweile aus drei Behandlern,<br />
zwei Zahntechnikern, einer Praxismanagerin,<br />
zwei Verwaltungsassistentinnen,<br />
zwei Dentalhygienikerinnen,<br />
einer Hygienebeauftragten<br />
und neun Behandlungsassistentinnen,<br />
die teilweise auch Prophylaxebehandlungen<br />
durchführen.<br />
Qualitätsmanagement ist für die<br />
Praxisinhaber allein durch die chirurgische<br />
Ausrichtung der Praxis<br />
19<br />
PRAXIS-<br />
FÜHRUNG<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
20 / 21<br />
PRAXIS-<br />
FÜHRUNG<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Dr. Heinz und Dr. Schmidt sind sich einig:<br />
„Die Bestätigung von offizieller Stelle<br />
von jeher ein wichtiges Thema.<br />
„Hinzu kommen der Schichtbetrieb<br />
und die Größe des Teams, die klare,<br />
verlässliche Strukturen und standardisierte<br />
Abläufe zwingend voraussetzen“,<br />
führt Dr. Heinz weiter<br />
aus. Wie die Praxis sei auch das<br />
Qualitätsmanagement schrittweise<br />
gewachsen.<br />
Systematische Dokumentation<br />
als erster Schritt<br />
Als ersten grundlegenden Schritt<br />
für die systematische Dokumentation<br />
der Prozesse sieht er die Einführung<br />
der Praxismanagementsoftware<br />
Charly im Jahr 1998. Dank<br />
des modularen Aufbaus konnten<br />
sukzessive alle Organisationsbereiche<br />
von der Behandlungsplanung<br />
über Leistungserfassung und Abrechnung<br />
bis zum Controlling in<br />
der Software abgebildet werden.<br />
Die Programmlogik sorgt dafür,<br />
dass die Dateneingaben zügig, vollständig<br />
und korrekt erfolgen und<br />
auch einfach zu kontrollieren sind.<br />
Als 2005 der dritte Behandler in die<br />
Praxis kam und die Bereiche Parodontologie<br />
und Prophylaxe ausgebaut<br />
wurden, ließen sich Terminbuch,<br />
Leistungskomplexe und Ab-<br />
Qualitätsmanagement<br />
wird nach innen motivierend und nach<br />
außen vertrauensbildend wirken.“<br />
rechnung problemlos erweitern. Im<br />
Jahr 2006 setzte das Team die damals<br />
neu gefassten Richtlinien des<br />
Robert-Koch-Instituts zur Hygiene<br />
in Zahnarztpraxen sofort um. Ein<br />
Teil des Vorschriften- und Maßnahmenkatalogs<br />
wurde gleich in der<br />
Praxismanagementsoftware realisiert,<br />
die vorgefertigte dialogorientierte<br />
Arbeits- und Verfahrensanweisungen,<br />
Belehrungstexte, Wartungspläne,Sterilisationsprotokolle<br />
etc. bereitstellt. Darüber hinaus<br />
wurden auch Vorlagen von der LandeszahnärztekammerBaden-Württemberg<br />
verwendet.<br />
Keep it simple<br />
„Damit hatten wir die Hygienekette<br />
als zentralen Baustein des Qualitätsmanagements<br />
bereits dokumentiert“,<br />
beschreibt Praxismanagerin<br />
Angela Prinz, die seit 1997 –<br />
zunächst als ZMV – für die Praxisorganisation<br />
und, in Absprache mit<br />
den Praxisinhabern, federführend<br />
für das QM-Projekt verantwortlich<br />
ist. Im Rahmen ihrer Weiterqualifizierung<br />
zur Praxismanagerin an der<br />
FH Hannover wurde sie mit den Anforderungen<br />
an ein QM-System vertraut<br />
gemacht. Das eigentliche QM-<br />
Projekt startete sie, als das QM-<br />
Handbuch samt mitgeltender Unterlagen<br />
zur Praxissoftware Charly<br />
verfügbar war. „Damit war der rote<br />
Faden vorgegeben, ohne den man<br />
schwer weiß, wo anfangen und wo<br />
aufhören“, erklärt Prinz. Um die<br />
Möglichkeiten des QM-Handbuchs<br />
bei der Ausgestaltung der Dokumente<br />
und deren Verknüpfung mit<br />
den entsprechenden Bereichen in<br />
der Praxismanagementsoftware ausschöpfen<br />
zu können, besuchte sie<br />
die vier von Solutio angebotenen<br />
QM-Workshops, die „viel für die<br />
praktische <strong>Ums</strong>etzung brachten“.<br />
So achtete Prinz sehr darauf, alle<br />
hinterlegten Informationen so kurz<br />
und prägnant wie möglich zu halten.<br />
Bei Prozessketten wurde analysiert,<br />
wo tatsächlich Fehler auftreten<br />
können, um diese Stellen hervorzuheben.<br />
„Wir wollten das QM-<br />
Handbuch so schlank wie möglich<br />
gestalten“, beschreibt Prinz die<br />
Zielsetzung. Damit sei gewährleistet,<br />
dass die wichtigen, qualitätsrelevanten<br />
Verfahrensanweisungen<br />
schnell erfassbar seien, und das<br />
QM-Handbuch bei Fragen und Unsicherheiten<br />
auch wirklich genutzt<br />
wird.<br />
Schritt für Schritt zum QM<br />
Zuerst waren vor allem die Praxisinhaber<br />
gefordert, Praxisprofil, Ziele<br />
und Leitlinien für die Praxis zu formulieren<br />
sowie die für das Qualitätsmanagement<br />
bereitgestellten<br />
Ressourcen, vor allem den Zeitbedarf<br />
und die Verantwortlichkeiten,<br />
zu definieren. Danach wurden die<br />
noch in anderen Systemen geführten<br />
Dokumente zur Hygiene und<br />
Aufbereitung von Medizinprodukten<br />
in die Praxismanagementsoftware<br />
eingebunden und die erforderlichen<br />
praxisspezifischen Anpassungen<br />
in den im QM-Handbuch<br />
hinterlegten Arbeits- und Verfahrensanweisungen<br />
vorgenommen.<br />
In den nächsten Schritten folgten<br />
die Materialverwaltung, der Bereich<br />
Personal und die Arbeitssicherheit<br />
samt aushangpflichtiger Gesetze<br />
und Richtlinien.
Abb. 1<br />
„Die Vorgehensweise, Bereich für<br />
Bereich an das QM-System anzubinden,<br />
hat sich voll bewährt“, beschreibt<br />
Prinz eine der wichtigsten<br />
Erfahrungen aus der QM-Einführung,<br />
die bis auf den Laborbereich<br />
fast abgeschlossen ist. Nun gelte es<br />
bereits, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
am Laufen zu<br />
halten. „Neben regelmäßigen protokollierten<br />
Teamsitzungen, Fortbildungen<br />
und Aushängen an der<br />
Infowand ist die Notizfunktion in<br />
der Praxismanagementsoftware zu<br />
einem zentralen Instrument in diesem<br />
Prozess geworden“, analysiert<br />
die Praxismanagerin, bei der alle Informationen<br />
zusammenlaufen. Jeder<br />
im Team nutze diese Funktion,<br />
um auf akut auftretende Fehler und<br />
Schwachstellen aufmerksam zu machen<br />
und auch um Verbesserungsvorschläge<br />
zu unterbreiten.<br />
Positive Bilanz<br />
Für Dr. Schmidt steht außer Frage,<br />
dass die vom Gesetzgeber im Rahmen<br />
von QM geforderten Dokumentationspflichten<br />
einen zusätzlichen<br />
Aufwand bedeuten. Er schätzt<br />
diesen Mehraufwand auf etwa eine<br />
halbe Stelle. „Diesen Auflagen müssen<br />
wir entsprechen, da geht kein<br />
Weg daran vorbei, doch wir profitieren<br />
auch von QM“, zieht er Bilanz.<br />
Die Nachweise der eingesetzten<br />
Materialien und eine exakte Char-<br />
genrückverfolgung seien für eine<br />
chirurgische Praxis eine Selbstverständlichkeit.<br />
Durch QM habe das<br />
Team nun die Sicherheit, dass die<br />
Erfassung der relevanten Daten verlässlich<br />
erfolge und diese stets abrufbar<br />
seien. Angesichts der Praxisgröße<br />
sind die Praxisinhaber auf<br />
Mitarbeiterwechsel und Teilzeitkräfte<br />
eingestellt. Das QM-System<br />
helfe, neue Mitarbeiterinnen, Wiedereinsteigerinnen<br />
nach der Babypause<br />
und Teilzeitmitarbeiterinnen<br />
schneller als bisher in die Praxisabläufe<br />
einzubinden, berichtet Dr.<br />
Schmidt.<br />
Beim Schichtwechsel weiß jedes<br />
Teammitglied exakt, an welcher<br />
Stelle es weitermachen muss und<br />
hat über das zentrale IT-System Zugriff<br />
auf alle erforderlichen Informationen.<br />
Mündliche Übergaben<br />
reduzieren sich auf besondere Vorkommnisse.<br />
Einen großen Vorteil<br />
sieht Dr. Schmidt auch darin, „dass<br />
Praxissoftware und QM-Handbuch<br />
einer Logik folgen, was die Einhaltung<br />
der Regeln ganz wesentlich erleichtert“.<br />
Zertifizierung angestrebt<br />
Sobald auch der zahntechnische Bereich<br />
alle QM-Erfordernisse erfüllt,<br />
will sich die Praxis freiwillig zertifizieren<br />
lassen. Dr. Heinz und Dr.<br />
Schmidt sind sich einig darüber,<br />
dass „die Bestätigung von offizieller<br />
Stelle nach innen motivierend und<br />
Abb. 2<br />
Abb. 1:<br />
Die dokumentierten Praxisabläufe<br />
bringen Sicherheit für das Praxisteam …<br />
Abb. 2:<br />
… und für die Patienten. Diese wissen den<br />
Qualitätsstandard zu schätzen.<br />
nach außen vertrauensbildend wirken<br />
wird“. Für die beiden Praxisinhaber<br />
steht derzeit noch ein anderes<br />
Projekt ganz oben auf der Prioritätenliste:<br />
Gesucht werden neue<br />
Räumlichkeiten, denn der 1997 bezogene<br />
Neubau ist mit vier Behandlungszimmern<br />
mittlerweile zum limitierenden<br />
Faktor für das weitere<br />
Wachstum der Praxis geworden.<br />
Um in puncto Qualität noch einen<br />
weiteren Schritt voranzukommen<br />
und die Versorgung auf breitere Beine<br />
zu stellen, wollen sie mittelfristig<br />
einen vierten Kollegen mit dem<br />
Spezialgebiet Endodontologie in<br />
die Praxis aufnehmen. ✽<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
22 / 23<br />
PRAXIS-<br />
FÜHRUNG<br />
Das Portal ist überschaulich<br />
und einfach zu bedienen. Praxisabgeber<br />
können ihr Praxisangebot<br />
im Internet erstellen und<br />
publizieren: Durch die Eingabe der<br />
Daten erhält man ein vollständiges<br />
Praxisexposé inklusive der Berechnung<br />
des ideellen und materiellen<br />
Praxiswerts. Um die Anonymität<br />
für die Abgeber zu gewährleisten,<br />
erscheinen nur die ersten beiden<br />
Ziffern des Postleitzahlgebiets.<br />
Praxisführung<br />
Jobs, Fachkräfte und gebrauchte Geräte für die zahnmedizinische Praxis<br />
Praxisvermittlungsportal für<br />
Gründer und Übernehmer<br />
Das Rottweiler Unternehmen Dental Eggert bietet ein Praxisvermittlungsportal für<br />
Zahnärzte an, die in die Existenzgründung starten oder sich neu orientieren wollen.<br />
Auf dem Portal (www.pvp-dental.de) können Interessenten rund um die Uhr nach<br />
einem geeigneten Objekt für ihre Existenzgründung suchen. Das Portal umfasst<br />
mehrere Bereiche, hierzu gehören die Praxisvermittlung, das Angebot von<br />
Standorten, die Stellenbörse, Sozietäten sowie Gebrauchtgeräte.<br />
von PETRA KLOSE, ROTTWEIL<br />
Praxissuchende können anhand<br />
von vorgegebenen Suchkriterien<br />
nach Standort, Fachrichtung und<br />
Kaufpreis die gewünschte Praxis<br />
finden. Haben sie sich für eine Praxis<br />
entschieden, wird eine individuelle<br />
Standortanalyse erstellt. Dies<br />
gilt auch für die Standortangebote.<br />
Darüber hinaus lässt sich das Portal<br />
nutzen, um Kollegen zu suchen,<br />
mit denen man sich zu einer Sozietät<br />
zusammenschließen kann, oder<br />
um ein Jobangebot oder eine Jobanfrage<br />
einzustellen.<br />
Beide Parteien bleiben dabei anonym,<br />
so das Unternehmen in einer<br />
Presseinformation. Erst, wenn ein<br />
Kontakt stattfindet und der Praxisabgeber<br />
oder der Stellenanbieter<br />
sich namentlich zu erkennen gibt,<br />
wird diese Anonymität aufgehoben.<br />
Wichtigster Punkt bei der Praxisvermittlung<br />
ist der Datenschutz.<br />
Hierfür wird jeder User – Anbieter<br />
und Suchender – registriert und erhält<br />
nur nach dem Login detaillierte<br />
Informationen. Das bedeutet auch,<br />
dass Daten nicht an Dritte weitergegeben<br />
werden. Der Kontakt mit dem<br />
Anbieter findet erst nach der Registrierung<br />
und deren Bestätigung<br />
statt.<br />
Dental Eggert ist als Dienstleister<br />
der Zahnmedizinbranche vom Anfang<br />
der Assistenzzeit bis zur Praxisübernahme<br />
und der späteren Betreuung<br />
da. Für die Assistenten gibt<br />
es einen Assistentenclub, bei dem<br />
der Assistent beispielsweise die Vorteile<br />
eines Einrichtungsgutscheins,<br />
einen Existenzgründerzuschuss beim<br />
Kauf von Verbrauchsmaterial und<br />
vieles mehr nutzen kann. ✽
Praxisführung<br />
MBA-Gesundheits-<br />
management für<br />
Zahnärzte<br />
Wissen für Führungsaufgaben<br />
im Gesundheitswesen<br />
erlangen – das ermöglicht<br />
jetzt der neue Studiengang zum<br />
Master of Business Administration<br />
(MBA)-Gesundheitsmanagement.<br />
Angeboten wird das berufsbegleitende<br />
Studium von der health care<br />
akademie, einer Initiative der Bundesärztekammer,<br />
der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung und der<br />
Deutschen Apotheker- und Ärztebank.<br />
Die Düsseldorf Business<br />
School an der Heinrich-Heine-Universität<br />
in Düsseldorf ist dabei Kooperationspartner.<br />
Ab Dezember 20<strong>09</strong> können Ärzte,<br />
Zahnärzte, Apotheker und andere<br />
Hochschulabsolventen mit Tätigkeit<br />
im Gesundheitswesen in nur<br />
vier Semestern eine fundierte betriebswirtschaftliche<br />
Ausbildung<br />
mit anerkanntem MBA-Abschluss<br />
erhalten. Übrigens: Für ärztliche<br />
Teilnehmer sind 650 Fortbildungspunkte<br />
beantragt. Absolventen des<br />
laufenden Managementkurses „Neue<br />
Versorgungs- und Kooperationsformen<br />
im Gesundheitswesen“ der<br />
health care akademie können ihre<br />
Qualifikationen für den neuen StudiengangMBA-Gesundheitsmanagement<br />
anrechnen lassen.<br />
Studieninteressenten können sich<br />
an die Kurskoordinatorin der health<br />
care akademie, Katrin Oemmelen,<br />
unter der Telefonnummer (0211)<br />
5998-9395 oder der E-Mail-Adresse<br />
katrin.oemmelen@apobank.de, wenden.<br />
✽<br />
Neuer berufsbegleitender Studiengang<br />
in vier Semestern ab Dezember 20<strong>09</strong><br />
CHANCE<br />
PRAXIS
24 / 25<br />
FINANZEN<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Unabhängig davon, ob Sie bereits<br />
die eigene Zahnarztpraxis<br />
führen, eine Übernahme<br />
oder Neugründung vorbereiten –<br />
Sie müssen regelmäßig Investitionen<br />
vornehmen, um hochwertige<br />
zahnärztliche Leistungen erbringen<br />
zu können: Behandlungseinheiten,<br />
Röntgenanlagen, EDV-Systeme<br />
und die weitere Praxisausstattung<br />
müssen erworben, erhalten und<br />
irgendwann ersetzt werden. Im speziellen<br />
Fall einer Praxisübernahme<br />
genügen die Ausstattung und der<br />
Zustand der Praxis nur selten vollständig<br />
den Ansprüchen des Nachfolgers.<br />
Investitionen sind notwendig,<br />
um die Praxis zukunftssicher<br />
aufzustellen.<br />
Erfolge in der Vergangenheit<br />
sind zwar ein Indiz,<br />
keineswegs aber Garant für<br />
zukünftige Gewinne<br />
Am Anfang jeder Planung steht die<br />
Frage „In welche Vermögensgegenstände<br />
will ich investieren?“ Dabei<br />
sind Fragen zu beantworten wie<br />
„Passt das gut in mein Praxiskonzept?“,<br />
„Werde ich es tatsächlich im<br />
Arbeitsalltag nutzen oder verstaubt<br />
es ungenutzt im Regal?“, „Kann ich<br />
damit zusätzliche Honorare erzielen?“<br />
Strategische Investition<br />
Bei Praxisübernahme muss die neue Praxis oft erst zukunftsfähig gemacht werden<br />
Lohnt sich Ihr<br />
Investitionsvorhaben?<br />
Unternehmerisches Denken ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dies gilt insbesondere<br />
für Investitions- und Finanzierungsentscheidungen, da diese unmittelbare Konsequenzen<br />
für den wirtschaftlichen Erfolg der Praxis haben. Doch welche<br />
finanziellen Folgen haben Investitionen?<br />
von DIPLOM-ÖKONOMIN SARAH MICHEL<br />
Begrenzt werden die Möglichkeiten<br />
letztlich durch die zur Verfügung<br />
stehenden Finanzmittel. „Kann ich<br />
mir das Investitionsprojekt überhaupt<br />
leisten?“, „Passt es in mein<br />
Budget?“ Doch welche Aspekte sind<br />
bei der Entscheidung für oder gegen<br />
eine Investition zu bedenken?<br />
➤ Welche Investitionen Sie tätigen,<br />
leitet sich aus Ihrer strategischen<br />
Praxisplanung ab: „Komme ich mit<br />
dem Kauf des Gutes meinen Praxiszielen<br />
näher?“<br />
Erst wenn Sie sich darüber im<br />
Klaren sind, welche Leistungen Sie<br />
anbieten, welche Patientengruppen<br />
Sie behandeln und wie Sie sich von<br />
Ihren Wettbewerbern abheben möchten,<br />
können Sie sinnvoll Anschaffungen<br />
planen. Denn nur dann können<br />
Sie entscheiden, ob es Ihnen
durch die Investition gelingt, Ihre<br />
angestrebte zahnmedizinische Leistung<br />
so zu erbringen, dass Ihre Ansprüche<br />
und insbesondere natürlich<br />
die Ansprüche Ihrer Patienten<br />
erfüllt werden.<br />
➤ Vielfach stehen Ihnen verschiedene<br />
zielführende Handlungsoptionen<br />
offen, vielleicht sogar die Möglichkeit,<br />
die übernommene Praxis<br />
so zu belassen, wie sie ist. Doch welche<br />
Alternative ist die beste? Zumeist<br />
wird dies diejenige sein, die<br />
Ihnen auf Sicht den höchsten wirtschaftlichen<br />
Erfolg bietet. In der Betriebswirtschaftslehre<br />
gibt es unterschiedliche<br />
Methoden, die Ihnen<br />
die Entscheidungsfindung erleichtern.<br />
Die Entscheidung anhand eines<br />
Gewinnvergleichs ist einfach.<br />
➤ Die Grundüberlegung ist simpel:<br />
Die Investitionsmöglichkeit, die<br />
den höchsten Gewinnzuwachs verspricht,<br />
ist zu bevorzugen. Dabei ist<br />
der Gewinn die Differenz aus <strong>Ums</strong>atz<br />
und Kosten (die korrespondierenden<br />
Begriffe finden sich in Ihrer<br />
Betriebswirtschaftlichen Auswertung<br />
unter „Einnahmen und Kosten“).<br />
Insofern müssen Sie lediglich zwei<br />
Größen prognostizieren: zum einen<br />
den <strong>Ums</strong>atz, den Sie pro Jahr mit<br />
der Anschaffung erzielen, zum anderen<br />
die Kosten, die durch die Investition<br />
während dieser Zeit verursacht<br />
werden. Ihren <strong>Ums</strong>atz können<br />
Sie nur schätzen. Konkrete Prognosen<br />
sind leider nicht möglich. Die<br />
Erfahrung zeigt jedoch, dass dies<br />
durch eine Analyse des Praxisumfelds<br />
und auf Basis von Erfahrungen<br />
aus der Vergangenheit mit anderen<br />
Investitionen oft näherungsweise<br />
möglich ist.<br />
Kosten lassen sich leichter kalkulieren.<br />
Es ist jedoch wichtig, alle<br />
Kostenverursacher zu berücksichtigen:<br />
Zinsen, Tilgungen, Personalkosten,<br />
Versicherungsprämien, anteilige<br />
kalkulatorische Raumkosten<br />
und Verbrauchsmaterialien und anderes<br />
mehr. Um nicht Äpfel mit Bir-<br />
nen zu vergleichen, ist es wichtig,<br />
dass Sie bei jeder Investitionsalternative<br />
die identische Finanzierungsart<br />
wählen. Welche Gewinne<br />
lassen sich bei den unterschiedlichen<br />
Handlungsalternativen realisieren?<br />
Cave: Gewinnvergleiche sind nur<br />
sinnvoll bei geringen Anschaffungskosten.<br />
Andernfalls empfiehlt sich<br />
ein Vergleich der Rentabilitäten.<br />
Dafür setzen Sie den über die gesamte<br />
Nutzungsdauer ermittelten<br />
Gewinn ins Verhältnis zu den Anschaffungskosten:<br />
Gewinn über die<br />
gesamte Nutzungsdauer des Investitionsobjekts/Anschaffungskosten<br />
des Investitionsobjekts.<br />
Sorgfältige Investitionsplanung<br />
lohnt sich<br />
Die sorgfältige Investitionsplanung<br />
lohnt sich: Denn Investitionsentscheidungen<br />
haben häufig langfristige<br />
finanzielle Folgen. Jede falsche<br />
Investitionsentscheidung schmerzt<br />
oft noch viele Jahre. Nachträgliche<br />
Korrekturen sind nur selten möglich.<br />
Haben Sie sich nun für eine Investition<br />
entschieden, stellt sich die<br />
Frage nach der Finanzierung. Grundsätzlich<br />
können Sie Investitionen<br />
aus der eigenen Tasche (Eigenfinanzierung)<br />
und durch die Aufnahme<br />
fremden Geldes (Fremdfinanzierung)<br />
bezahlen. Bei Letzterem unterscheidet<br />
man die Darlehensaufnahme<br />
und das Leasing.<br />
Auch hier gilt, dass Fehlentscheidungen<br />
finanzielle Konsequenzen<br />
haben. Besonders tückisch sind Finanzierungsfehler,<br />
weil sich die betriebswirtschaftlichen<br />
Symptome –<br />
wie Liquiditätsengpässe – erst zeigen,<br />
wenn es fast zu spät ist.<br />
Finanzierungsfehler<br />
vermeiden<br />
Davor können Sie sich schützen,<br />
wenn Sie einige einfache Tipps beherzigen:<br />
➤ Verschaffen Sie sich einen möglichst<br />
umfassenden Überblick über<br />
die Angebote und vergleichen Sie<br />
SARAH MICHEL<br />
Sarah Michel studierte Wirtschaftswissenschaften<br />
mit den Schwerpunkten<br />
Marketing und Gesundheitsökonomik.<br />
Heute ist sie bei<br />
der ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft<br />
eG in Düsseldorf<br />
tätig. Dort ist sie als Mitarbeiterin<br />
der Marketingabteilung<br />
mit verschiedenen Aufgaben im<br />
Bereich der Werbung, Verkaufsförderung<br />
und PR betraut. Kontakt<br />
mit der Autorin ist per E-Mail an smichel@za-eg.de möglich.<br />
alle anfallenden Kosten. Vielleicht<br />
haben Sie die Möglichkeit, einer<br />
Einkaufsgenossenschaft beizutreten,<br />
um sich günstige Konditionen<br />
zu sichern?<br />
➤ Prüfen Sie Leasingangebote immer<br />
gründlich, nicht selten enthalten<br />
sie versteckte Kosten und andere<br />
Stolpersteine, die Probleme nach<br />
sich ziehen. Hände weg bei Angeboten,<br />
die Sie nicht vollständig verstehen.<br />
Greifen Sie in diesem Fall lieber<br />
auf die Unterstützung externer<br />
Sachverständiger zurück.<br />
➤ Langfristige Anlagevermögen,<br />
zum Beispiel Röntgengeräte, sollten<br />
immer (!) langfristig finanziert<br />
werden. So können Sie durch die<br />
steuerlichen Abschreibungen erreichen,<br />
dass Ihnen Geld für die Tilgung<br />
in entsprechender Höhe zur<br />
Verfügung steht. Ein Missachten<br />
dieser „goldenen Finanzregel“ führt<br />
unweigerlich zur Einengung der Liquidität.<br />
➤ Fremdkapitalzinsen können Sie<br />
steuerlich geltend machen und mindern<br />
so Ihre Steuerlast.<br />
➤ Für komplexere Investitionsvorhaben<br />
empfiehlt es sich, den Rat<br />
von Experten einzuholen. Berufsständische<br />
Dienstleister – wie die<br />
ZA eG – unterstützen Sie kompetent<br />
bei der Wahl der richtigen Investitionsmöglichkeit<br />
und der optimalen<br />
Finanzierung. ✽<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
26 / 27<br />
FINANZEN<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Wer sich klar und konsequent<br />
auf bestimmte Behandlungsschwerpunkte<br />
fokussiert, vermittelt seinen Patienten<br />
am Praxisstandort ein unverwechselbares<br />
Erscheinungsbild.<br />
Dies kann eine funktionale Zahnmedizin<br />
zum kleinen Preis sein<br />
oder die hochwertige Ästhetik.<br />
Ebenso denkbar ist eine Konzentration<br />
auf bestimme Behandlungen,<br />
wie die Implantologie, oder auf<br />
Marketing<br />
Marketing – Die Strategie des Gründers schnell und wirtschaftlich erfolgreich umsetzen<br />
Der Weg zum Patienten<br />
Die Praxisplanung beinhaltet die geplanten Investitionen in die Praxiseinrichtung,<br />
deren Finanzierung und Kostenplanungen. Sie berücksichtigt aber auch ganz konkrete<br />
Marketingmaßnahmen, die helfen sollen, die Praxisstrategie des Gründers möglichst<br />
schnell und wirtschaftlich erfolgreich umzusetzen, das heißt, die richtigen Patienten<br />
anzusprechen und zu gewinnen.<br />
von PROF. DR. JOHANNES GEORG BISCHOFF<br />
Zielgruppen, wie Kinder. Gerade im<br />
urbanen Umfeld bieten solche eindeutigen<br />
Positionierungen, mit denen<br />
man sich als neue Praxis von<br />
den bereits niedergelassenen Kollegen<br />
abheben kann, gute Chancen<br />
für ein schnelles Wachstum der Behandlungszahlen.<br />
Planungsfehler vermeiden<br />
Natürlich gilt auch in der Zahnmedizin<br />
der Grundsatz: „Gute Leistung<br />
verkauft sich überall.“ Es genügt<br />
aber nicht, dass der junge Zahnarzt<br />
sich über seine eigenen Stärken,<br />
Vorlieben und Schwächen im Klaren<br />
ist. Vielmehr ist es unerlässlich,<br />
den Praxisstandort vor der Niederlassung<br />
hinsichtlich der vorhandenen<br />
Wettbewerber, der Bevölkerungsstruktur,<br />
möglicher Überweiserpraxen,<br />
Laufkundschaft etc. gründlich<br />
zu erforschen. Dann erst können eigene<br />
Stärken und Potenziale des
Standorts zu einer erfolgversprechenden<br />
Praxisstrategie zusammenfließen<br />
und unnötige Planungsfehler<br />
vermieden werden, wie eine<br />
High-End-Praxis in einem sozialen<br />
Brennpunkt oder eine Praxis für<br />
Kinderzahnheilkunde in einer Gegend<br />
mit sehr vielen älteren Menschen<br />
und einem Kollegen, der bereits<br />
seit Jahren auf Kinderzahnheilkunde<br />
spezialisiert ist.<br />
Erfolgskontrolle<br />
von Anfang an<br />
Ist der Praxisbetrieb erst einmal angelaufen,<br />
ist es wichtig, den Zielerreichungsgrad<br />
der strategischen<br />
Ausrichtung der Praxis zu kontrollieren.<br />
Die Erfahrung zeigt nämlich,<br />
dass im oft hektischen und noch<br />
nicht richtig eingefahrenen Praxisalltag<br />
der neu gegründeten Praxis<br />
der Blick für die gut durchdachte<br />
Strategie leicht verloren gehen kann.<br />
Das Praxisteam reagiert dann auf<br />
spontane und zufällige Patientenbedürfnisse<br />
und verliert seinen<br />
Weg, manövriert sich damit im<br />
schlimmsten Fall ins wirtschaftliche<br />
Abseits. Der Quartalsbericht des<br />
Praxissteuerungsinstruments PraxisNavigation<br />
bietet hierzu leicht<br />
nachvollziehbare und individuell<br />
gestaltete Kontrollgrafiken.<br />
Honorargestaltung<br />
Zahnärztliche Leistungen konkurrieren<br />
heute längst mit anderen<br />
Konsumgütern und Wellness-Produkten,<br />
denn Privatliquidationen<br />
machen einen immer größeren Teil<br />
der zahnärztlichen Honorare aus.<br />
Patienten wollen im Rahmen ihrer<br />
individuellen Preisgrenzen zufriedengestellt<br />
werden. Dieser „Marktsituation“<br />
muss sich die junge Praxis<br />
bewusst sein und ihr professionell<br />
begegnen. Beratungsgespräche<br />
sind deshalb umfassend, kompetent,<br />
eindeutig und mit der angebrachten<br />
Sensibilität zu führen. Eine<br />
treffsichere Differenzierung der<br />
Leistung in jedem einzelnen Fall ist<br />
notwendig. Privatliquidation heißt<br />
eben nicht: „Wie kann ich die hochwertigste<br />
Zahnmedizin betreiben<br />
und sie dabei am höchsten abrechnen?“<br />
In der Anfangszeit ist es für die<br />
junge Praxis darüber hinaus besonders<br />
wichtig, die Zahlungsfähigkeit<br />
des einzelnen Patienten<br />
richtig einzuschätzen und bei großen<br />
prothetischen Versorgungen<br />
ein Ratenzahlungsangebot unterbreiten<br />
zu können. Den daraus resultierenden<br />
Verwaltungsaufwand<br />
und Finanzbedarf lagern viele Praxen,<br />
zumindest in der Anfangszeit,<br />
auf Factoring-Gesellschaften aus.<br />
Auf sich aufmerksam<br />
machen<br />
Durch Eröffnungsfeiern, Patientenveranstaltungen,<br />
kleine Anzeigen in<br />
der lokalen Presse oder zahnmedizinische<br />
Redaktionsbeiträge macht<br />
die neue Praxis auf sich aufmerksam.<br />
In diesem Zusammenhang ist<br />
der Hinweis auf besondere Serviceleistungen<br />
wie ausgedehnte Sprechzeiten<br />
oder angebotene Notdienste<br />
sinnvoll. Daneben präsentiert sie<br />
ihr Leistungs- und Serviceangebot<br />
heute üblicherweise im Internet<br />
und in Form von Prospekten und<br />
Faltblättern. Bei der Gestaltung<br />
greift der Zahnarzt dabei nicht nur<br />
auf individuell arbeitende Werbeagenturen<br />
zurück. Längst bieten<br />
spezialisierte Anbieter strukturell<br />
vorkonzipierte Webseiten, Broschüren,<br />
Praxisflyer sowie eine Geschäftsausstattung<br />
an, in die das individuelle<br />
Logo und der Stil der Praxis<br />
einfließen. Der finanzielle Aufwand<br />
ist überschaubar. Nachbestellungen<br />
sind günstig und nicht an<br />
feste Auflagen gebunden.<br />
Welche Werbung<br />
ist erlaubt?<br />
Bei der Gestaltung und Ausformulierung<br />
der Werbeinhalte und der<br />
Verbreitung der Werbemittel sind<br />
dem Zahnarzt per Gesetz immer<br />
noch recht enge Grenzen gesetzt.<br />
Bis Ende der 90er-Jahre war Werbung<br />
gänzlich verboten. Mit zunehmender<br />
Liberalisierung des Gesundheitsmarkts<br />
wurden aber im<br />
Jahr 2002 die Berufsordnungen für<br />
Ärzte und Zahnärzte geändert. Seither<br />
dürfen Zahnärzte sogenannte<br />
Informationswerbung betreiben,<br />
ohne dass es dafür einen konkreten<br />
Anlass geben muss. Die Praxis darf<br />
in Form von Anzeigen auf ihr Leistungsangebot<br />
hinweisen, sofern<br />
sich Form, Inhalt oder Häufigkeit<br />
der Werbung in einem interessengerechten<br />
und sachgemäßen Rahmen<br />
bewegen. Das Heilmittelwerbegesetz<br />
(HWG) bildet neben dem<br />
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb<br />
(UWG) und den Berufsordnungen<br />
den rechtlichen Rahmen<br />
für Werbung im deutschen Gesundheitswesen.<br />
Es gilt für Krankenhäuser,<br />
Apotheken und Ärzte.<br />
Nicht erlaubt ist die Werbung für<br />
verschreibungspflichtige Arzneimittel,<br />
Medizinprodukte, andere Mittel,<br />
Verfahren oder Behandlungen.<br />
Die Werbung der Zahnarztpraxis<br />
muss sachlich, informativ und verhältnismäßig<br />
gestaltet und verbreitet<br />
werden. Unzulässig sind plakative<br />
und irreführende Versprechen,<br />
die zum Beispiel den Eindruck erwecken,<br />
ein Behandlungserfolg sei<br />
in jedem Fall sicher – Beispiel „Laser<br />
ist schnell, sicher und schmerzarm“.<br />
Hier besteht die Gefahr der Irreführung<br />
des Patienten, der aufgrund<br />
dieser Aussage annehmen<br />
muss, dass es bei der Behandlung<br />
PROF. DR. JOHANNES GEORG BISCHOFF<br />
Prof. Dr. Johannes Georg Bischoff<br />
ist Steuerberater und vereidigter<br />
Buchprüfer. Er lehrt Controlling an<br />
der Bergischen Universität Wuppertal<br />
und ist Mehrheitsgesellschafter<br />
von Prof. Dr. Bischoff &<br />
Partner Steuerberater Rechtsanwälte<br />
vereid. Buchprüfer mit 70 Mitarbeitern<br />
in Köln, Bochum, München,<br />
Hamburg, Chemnitz und<br />
Berlin. Die Unternehmensgruppe<br />
betreut seit vielen Jahren in ganz Deutschland niedergelassene<br />
Zahnmediziner. Mehr Informationen erhalten Interessenten<br />
www.bischoffunpartner.de oder unter Tel. (0221) 91284070.
28 / 29<br />
FINANZEN<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
mit Laser niemals Nebenwirkungen<br />
gibt, was ja in Wirklichkeit nicht<br />
auszuschließen ist.<br />
Verboten sind auch übertriebene<br />
Alleinstellungsbehauptungen, wie<br />
„Wir machen die besten Zähne“<br />
oder „Zentrum für Spitzenzahnmedizin“.<br />
Ebenso untersagt ist vergleichende<br />
Werbung, wie „Wir fangen<br />
an, wo andere aufhören“. Bezüglich<br />
der Verhältnismäßigkeit ist darauf<br />
zu achten, sachliche Werbung auch<br />
entsprechend zu präsentieren.<br />
Als unverhältnismäßig gilt beispielsweise<br />
die Bewerbung einer<br />
Zahnarztpraxis auf einer Straßenbahn,<br />
einem Bus oder durch ein<br />
Werbebanner, das hinter einem<br />
Flugzeug hergezogen wird. Als angemessen<br />
gilt die Beschriftung des<br />
Praxisfahrzeugs. Nach herrschender<br />
Auffassung ist es auch unzulässig,<br />
mit Postwurfsendungen und<br />
Flugblättern auf Leistungen der<br />
Praxis hinzuweisen. Ebenfalls verboten,<br />
aber dennoch weit verbreitet,<br />
ist die Auslage von Informationsbroschüren<br />
in anderen Praxen,<br />
Apotheken oder gar in Kosmetikstudios.<br />
In der Wahl des Mediums ist der<br />
Zahnarzt frei. Werbung, die im Radio,<br />
Fernsehen oder Internet präsentiert<br />
wird, ist nicht automatisch<br />
berufswidrig, nur weil diese Werbemedien<br />
bislang für Zahnärzte unüblich<br />
waren. Zahnärzte dürfen eine<br />
Homepage im Internet unterhalten<br />
und dort ihre Praxis und ihre<br />
berufliche Tätigkeit vorstellen. Eine<br />
Beschränkung hinsichtlich Darstellung<br />
und Umfang existiert nicht.<br />
Grundsätzlich gilt: Wer gegen die<br />
Berufsordnung und das HWG ver-<br />
Kostenlose Röntgenaufnahmen Checkliste<br />
Informationen über rechtliche<br />
Werbebeschränkungen von<br />
Zahnarztpraxen können unter<br />
info@bischoffundpartner.de<br />
kostenlos angefordert werden.<br />
Marketing<br />
stößt, verschafft sich einen unlauteren<br />
Wettbewerbsvorteil und verstößt<br />
damit gleichzeitig gegen das<br />
UWG.<br />
Kommunikation trainieren<br />
Führt man sich vor Augen, wie<br />
wichtig ein professionelles Beratungsgespräch<br />
für die erfolgreiche<br />
Patientengewinnung und -bindung<br />
ist, sollte man darüber nachdenken,<br />
in die Kommunikationsfähigkeiten<br />
von Zahnarzt und Praxisteam zu investieren.<br />
Denn patientenorientierte<br />
Fragetechnik und Gesprächsführung<br />
lassen sich trainieren, Recalls<br />
organisieren und empathische Kommunikation<br />
erlernen. Da viele Patienten<br />
die eigentliche zahnärztliche<br />
Leistung nicht wirklich beurteilen<br />
können, werden Service und<br />
Patientenfreundlichkeit zur Bewertungsgrundlage<br />
für oder gegen eine<br />
Praxis. Das Praxisteam, das versteht,<br />
auf seine Patienten einzugehen,<br />
nutzt hier einen klaren Wettbewerbsvorteil.<br />
Welche Maßnahmen<br />
sind erfolgreich?<br />
Viele Zahnarztpraxen stecken viel<br />
Geld in Maßnahmen zur Patientengewinnung.<br />
Aber nur die wenigsten<br />
wissen, mit welchen Maßnahmen<br />
sie tatsächlich neue Patienten gewonnen<br />
haben und mit welchem finanziellen<br />
oder zeitlichen Aufwand.<br />
Ein Luxus, den sich junge<br />
Praxen in der Regel überhaupt nicht<br />
leisten können. PraxisNavigation<br />
bietet auch hier geeignete Grafiken,<br />
die den Erfolg von Marketinginstrumenten<br />
und -aktionen messbar<br />
machen.<br />
Läuft es für die neu gegründete<br />
Praxis ideal, gewinnt sie durch kreative<br />
und mit überschaubarem Aufwand<br />
finanzierte Marketingaktionen<br />
neue Patienten, hält sie durch<br />
gute, an den Bedürfnissen der Patienten<br />
orientierte zahnärztliche<br />
Leistungen und überzeugenden<br />
Service, und wird sich im Laufe der<br />
Jahre durch Empfehlungen einen<br />
festen Platz am Standort sichern<br />
können. ✽<br />
Dr. Susanne Fath, Präsidentin des Dentista<br />
Clubs<br />
Laut einer Datenauswertung des<br />
Instituts der Deutschen Zahnärzte<br />
(IDZ) für den Dentista<br />
Club haben weibliche Praxisinhaber<br />
durchschnittlich 22,4 Prozent<br />
Patienten mit höherem Einkommen<br />
– deutlich weniger als die<br />
männlichen Praxisinhaber: Hier beträgt<br />
der Anteil der Patienten mit<br />
höherem Einkommen 34,7 Prozent.<br />
Bei der Patientenklientel „mittlere<br />
Einkommen“ weisen die Zahnärztinnen<br />
dagegen mit einem Anteil<br />
von 48,3 Prozent eine höhere Quote<br />
auf (Zahnärzte: 37,8 Prozent), ebenso<br />
bei den Patienten mit geringe-<br />
Dr. David Klingenberger, IDZ
Unterm Strich die gleichen Erfolgswerte wie bei Zahnärzten<br />
Zahnärztinnen<br />
und Praxiswirtschaft<br />
rem Einkommen (fast 30 Prozent<br />
bei Zahnärztinnen, 27,5 Prozent bei<br />
Zahnärzten; siehe Grafik 1).<br />
Laut IDZ-Information 2-<strong>09</strong> Investitionen<br />
bei der zahnärztlichen Existenzgründung<br />
2007 zeigt sich, dass die<br />
Investitionen von Zahnärztinnen<br />
bei der Existenzgründung unter<br />
den Werten der männlichen Zahnärzte<br />
liegen. Hier heißt es: „Die geschlechtsspezifischenUnterschiede<br />
im Hinblick auf das Investitionsvolumen<br />
sind im Jahr 2007 gegenüber<br />
dem Vorjahr deutlich angestiegen.<br />
“<br />
In die Neugründung einer zahnärztlichen<br />
Einzelpraxis investierten<br />
Männer durchschnittlich 419.000<br />
Euro (+ 14 Prozent), Frauen 316.000<br />
Euro (+ 4 Prozent), für Praxisübernahmen<br />
gaben die Zahnärzte 292.000<br />
Euro (+ 7 Prozent) aus, Zahnärztinnen<br />
dagegen nur 250.000 Euro (+ 4<br />
Prozent).<br />
Dr. David Klingenberger vom IDZ<br />
sagt: „Filtert man den AVE-Z-Da-<br />
tensatz nach Männern und Frauen,<br />
so zeigt sich auch beim Einnahmensaldo<br />
(<strong>Ums</strong>atz minus Ausgaben) ein<br />
deutlicher geschlechtsspezifischer<br />
Unterschied. Im Jahr 2005 betrug<br />
der Einnahmensaldo 117.000 Euro<br />
bei den männlichen Existenzgründern,<br />
bei ihren Kolleginnen lediglich<br />
79.000 Euro. Der Betriebsausgaben-Anteil<br />
der Frauen liegt dabei<br />
um etwa fünf Prozentpunkte über<br />
dem der Männer, womit sich die<br />
Unterschiede nach Geschlecht also<br />
tendenziell noch verschärfen.“<br />
Höheres Insolvenzrisiko<br />
nicht belegt<br />
Ob die Praxen von Zahnärztinnen<br />
aufgrund der durchschnittlich geringeren<br />
Einnahmen besonders von<br />
Insolvenz bedroht sind, wollte der<br />
Dentista Club von der apoBank wissen.<br />
„Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />
sind anteilsmäßig gleich in den intensiv<br />
betreuten Kundengruppen<br />
vertreten“, sagt Maren Deuper vom<br />
Vorstandsstab der Bank. „Die Rela-<br />
Grafik 1: Bei Zahnärztinnen ist der Anteil der Patienten mit höherem<br />
Einkommen geringer als bei Zahnärzten.<br />
tion der Anzahl der Praxisinhaber –<br />
mehr Zahnärzte als Zahnärztinnen<br />
– haben wir dabei berücksichtigt<br />
und ins Verhältnis gesetzt.“<br />
Offenkundig ist die Gleichung<br />
‚wirtschaftsschwächere Patienten =<br />
Risiko für die Praxis‘ nicht automatisch<br />
und in jedem Fall richtig, solange<br />
sich Einnahmen und Ausgaben<br />
im Lot halten – allerdings zeigen<br />
IDZ-Daten auch, dass erwartungsgemäß<br />
das Einkommen mit<br />
besserverdienenden Patienten spürbar<br />
steigt (Grafik 2).<br />
Dr. Susanne Fath, Präsidentin des<br />
Dentista Clubs: „Die vermutlich<br />
wachsende Gruppe der wirtschaftsschwächeren<br />
Patienten wird offenbar<br />
nicht automatisch zu einer Bedrohung<br />
für den Praxiserfolg. Zurückhaltende<br />
Investitionsbereitschaft<br />
könnte aber nachhaltige Auswirkungen<br />
auf die Innovationsbereitschaft<br />
des Berufsstands haben und<br />
damit auf die Weiterentwicklung<br />
der modernen zahnmedizinischen<br />
Technologien.“ ✽<br />
Grafik 2: Das Einkommen mit besserverdienenden<br />
Patienten steigt.<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
30 / 31<br />
FINANZEN<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Steuern<br />
Mit Investitionsabzugsbetrag Steuern sparen<br />
Rücklagen für geplante<br />
Inhaber von kleinen und mittleren Unternehmen, Freiberufler<br />
und Selbstständige dürfen für geplante Anschaffungen Rücklagen<br />
bilden. Die Grundlagen dazu finden sich in Paragraf 7g<br />
Einkommensteuergesetz (EStG), der neu gefasst wurde und die<br />
vormalige Ansparrücklage ab 2007 durch den Investitionsabzugsbetrag<br />
(IAB) ablöst.<br />
von DIPL.-VOLKSWIRT KLAUS LINKE, BRIETLINGEN<br />
Anschaffungen<br />
Der IAB beziehungsweise die<br />
Investitionszulage darf für jedes<br />
neue oder gebrauchte<br />
Wirtschaftsgut gebildet werden,<br />
das zum Anlagevermögen gehört<br />
und zu mindestens 90 Prozent betrieblich<br />
genutzt wird. Auf diese<br />
Weise sinkt die Steuerlast des laufenden<br />
Jahres, ohne dass Geld geflossen<br />
ist. Bis zu 40 Prozent der<br />
voraussichtlichen Anschaffungsund<br />
Herstellungskosten können gewinnmindernd<br />
geltend gemacht<br />
werden.<br />
Voraussetzungen<br />
für den Investitionsabzugsbetrag<br />
Zwei vorgegebene Größenmerkmale<br />
dürfen nicht überschritten werden.<br />
Das sind bei bilanzierenden<br />
Unternehmen ein Betriebsvermögen<br />
bis 235.000 Euro (20<strong>09</strong> und 2010<br />
wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
maximal 335.000 Euro).<br />
Nicht-bilanzierende Selbstständige<br />
und Unternehmer (mit Einnahmen-Überschuss-Rechnung)<br />
mit jährlichem<br />
Gewinn (vor Abzug der Rücklage)<br />
bis 100.000 Euro (20<strong>09</strong> und<br />
2010: 200.000 Euro). Weitere Voraussetzungen<br />
sind:<br />
➤ Bestimmte Nutzungsabsicht für<br />
das anzuschaffende Wirtschaftsgut.<br />
Es muss sich um bewegliche<br />
Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens<br />
handeln, die auch gebraucht<br />
sein können. Beispiele: Kraftfahrzeuge,<br />
Maschinen, technische Anlagen,<br />
selbstständige Betriebsvorrichtungen.
➤ Funktionsbenennung an das Finanzamt.<br />
Das begünstigte Wirtschaftsgut<br />
wird hinsichtlich seiner<br />
Funktion (zum Beispiel Geschäftsfahrzeug,<br />
EDV-Arbeitsplatz) präzisiert.<br />
Des Weiteren ist die voraussichtliche<br />
Höhe der Anschaffungsoder<br />
Herstellungskosten des Wirtschaftsguts<br />
anzugeben.<br />
Der IAB ist auf 40 Prozent der voraussichtlichen<br />
Anschaffungs- und<br />
Herstellungskosten begrenzt. Maximal<br />
ist ein Betrag von 200.000 Euro<br />
(für das aktuelle Wirtschaftsjahr und<br />
die drei vorangegangenen) möglich.<br />
Das begünstigte Wirtschaftsgut<br />
muss spätestens im dritten Wirtschaftsjahr,<br />
das auf seine Geltendmachung<br />
folgt, tatsächlich angeschafft<br />
beziehungsweise hergestellt<br />
werden.<br />
Das Wirtschaftsgut muss bis zum<br />
Ende des Wirtschaftsjahrs, welches<br />
der Investition folgt, in einer inländischen<br />
Betriebsstätte des Unternehmens<br />
verbleiben und zu mehr<br />
als 90 Prozent betrieblich genutzt<br />
werden.<br />
Berechnungsbeispiel<br />
Ein Zahnarzt will im Laufe der<br />
nächsten drei Jahre seine Praxisausstattung<br />
für 30.000 Euro erweitern<br />
und sucht außerdem nach einer<br />
Möglichkeit, seinen Gewinn aus<br />
dem Geschäftsjahr 20<strong>09</strong> in Höhe<br />
von 20.000 Euro ein wenig zu „drücken“.<br />
Er geht wie folgt vor:<br />
Ende 20<strong>09</strong> nimmt er einen IAB<br />
von 40 Prozent der geplanten Anschaffungskosten,<br />
das heißt 12.000<br />
Euro, in Anspruch und macht diesen<br />
Betrag 20<strong>09</strong> als Betriebsausgaben<br />
geltend. Statt 20.000 Euro Gewinn<br />
muss er auf diese Weise in<br />
20<strong>09</strong> nur 8.000 Euro (20.000 minus<br />
12.000) versteuern.<br />
Wenn er das Fahrzeug dann beispielsweise<br />
im Jahre 2011 kauft, löst<br />
er den IAB in Höhe von 12.000 Euro<br />
auf. Dadurch erhöht sich sein Gewinn<br />
zunächst um diesen Betrag.<br />
Im Gegenzug kürzt er die Anschaffungskosten<br />
um den IAB und erhöht<br />
damit zugleich die Betriebsausgaben.<br />
Investitionsverzicht<br />
und Nichteinhaltung der<br />
Mindest-Nutzungsdauer<br />
Wirtschaftsgüter, für die ein IAB in<br />
Anspruch genommen wird, müssen<br />
nach der Anschaffung mindestens<br />
ein Jahr lang im Betrieb verbleiben.<br />
Währenddessen müssen<br />
sie „ausschließlich oder fast ausschließlich“<br />
betrieblich genutzt<br />
werden. Ein möglicher privater<br />
Nutzungsanteil darf nicht größer<br />
als 10 Prozent sein. Im vorigen Beispiel<br />
darf das Geschäftsfahrzeug also<br />
nur zu höchstens 10 Prozent privat<br />
genutzt werden (Nachweis<br />
durch Fahrtenbuch). Falls das Investitionsgut<br />
nicht angeschafft oder<br />
vorzeitig wieder verkauft wird,<br />
muss die gebildete Rücklage gewinnerhöhend<br />
aufgelöst werden. Das Finanzamt<br />
ändert nachträglich den<br />
Steuerbescheid für das Jahr, in dem<br />
der IAB in Anspruch genommen<br />
wurde. Für Nicht-Existenzgründer<br />
stellt das Finanzamt Verzugszinsen<br />
in Höhe von 6 Prozent in Rechnung.<br />
Sonderabschreibung<br />
nach Paragraf 7g EStG<br />
Im Beispiel des Betriebsfahrzeugs<br />
geht das Fahrzeug statt mit 30.000<br />
Euro nur mit einem Wert von 18.000<br />
Euro in das Betriebsvermögen ein.<br />
Auf diesen Betrag dürfen dann im<br />
Anschaffungsjahr 2011 zusätzlich<br />
zwei Abschreibungen vorgenommen<br />
werden:<br />
➤ die normale Absetzung für Abnutzung<br />
(AfA): im Falle des Fahrzeugs<br />
mit einer betriebsgewöhnlichen<br />
Nutzungsdauer von sechs<br />
Jahren ein Sechstel des Buchwerts<br />
von 18.000 Euro (= 3.000 Euro).<br />
➤ Bei Einhaltung der Voraussetzungen<br />
(ganz ähnlich denen für den<br />
IAB) darf außerdem eine Sonderabschreibung<br />
von weiteren 20 Prozent<br />
der nach Abzug des IAB verbliebenen<br />
Anschaffungskosten vorgenommen<br />
werden (das heißt zusätzlich<br />
3.600 Euro). Die Sonderabschreibung<br />
ist auch dann zulässig, wenn<br />
zuvor kein IAB gebildet wurde.<br />
Ansparabschreibung versus<br />
Investitionsabzugsbetrag<br />
Die frühere Ansparabschreibung<br />
hat mit dem IAB nicht nur einen<br />
neuen Namen bekommen, sondern<br />
ist auch inhaltlich verändert worden.<br />
Der IAB weist gegenüber der<br />
Ansparabschreibung folgende Verschlechterungen<br />
auf:<br />
➤ Die Sondervergünstigungen für<br />
Existenzgründer und Jungunternehmer<br />
sind ersatzlos entfallen.<br />
➤ Das Wirtschaftsgut muss mindestens<br />
bis zum Ende des Wirtschaftsjahrs<br />
der Anschaffung zu<br />
mindestens 90 Prozent betrieblich<br />
genutzt werden. Eine solche Vorgabe<br />
fand sich bei der Ansparabschreibung<br />
nicht.<br />
➤ Unternehmer, die ihren Gewinn<br />
mit Einnahmen-Überschuss-Rechnung<br />
ermitteln, können nur profitieren,<br />
wenn ihr Gewinn nicht höher<br />
ist als 100.000 Euro. Das wirkt<br />
sich besonders für Freiberufler negativ<br />
aus.<br />
➤ Wird das Wirtschaftsgut nicht<br />
angeschafft, muss der IAB rückwirkend<br />
im Jahr der Bildung aufgelöst<br />
werden.<br />
Es hat keinen Sinn, verloren gegangenen<br />
Vorteilen nachzutrauern. Auch<br />
der IAB beinhaltet Vorteile:<br />
➤ Auch gebrauchte Wirtschaftsgüter<br />
sind begünstigt.<br />
➤ Sonderabschreibungen werden<br />
gewährt, ohne dass vorher ein Abzugsbetrag<br />
gebildet werden muss.<br />
➤ Bilanzierende Betriebe sind bei<br />
höherem Betriebsvermögen begünstigter<br />
als zuvor.<br />
➤ Die Investition muss erst in drei<br />
Jahren (statt in zwei Jahren) vorgenommen<br />
werden. ✽<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
32<br />
FINANZEN<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
Im Unterschied zu herkömmlichen<br />
Ansätzen lassen sich die<br />
finanziellen Belastungen bei der<br />
Praxisgründung durch die Neugründung<br />
mit Dr. Z deutlich reduzieren.<br />
Die moderne Ausstattung<br />
wird durch eine transparente Finanzierung<br />
gesichert, bei der die<br />
üblichen hohen Kredite nicht persönlich<br />
aufgenommen werden müssen.<br />
Die Muttergesellschaft übernimmt<br />
je nach Bedarf und Höhe der<br />
eigenen Einlage des Partnerzahnarztes<br />
bis zu 100 Prozent der Finanzierung<br />
und erhält im Gegenzug einen<br />
Anteil am Gewinn der Praxis.<br />
Darüber hinaus sorgt die Marke<br />
„Dr. Z“ durch ihre Fähigkeit, zahnmedizinische<br />
Leistungen innerhalb<br />
des gesetzlichen Leistungskatalogs<br />
kostenfrei anzubieten, für eine hohe<br />
Patientenfrequenz. Einheitlich hohe<br />
Qualitätsstandards, ein in jede<br />
Praxis integriertes zahntechnisches<br />
Labor sowie ein umfangreiches Paket<br />
von unterstützenden Dienstleis-<br />
Neue Praxismodelle<br />
Hohe Patientenfrequenz und Reduzierung des wirtschaftlichen Risikos<br />
ermöglichen einen gesicherten Start in die Selbstständigkeit<br />
Neugründung einer<br />
eigenen Praxis mit Dr. Z<br />
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Kostendrucks im<br />
Gesundheitswesen und der hohen Verunsicherung der Patienten<br />
zögern viele Zahnärzte, eine eigene Praxis zu gründen.<br />
Die hohe Verschuldung, die mit einer Praxiseröffnung traditionell<br />
verbunden ist, trägt hierzu in nicht unerheblichem Maße<br />
bei. Die Neugründung einer Praxis im Dr. Z-Praxisverbund<br />
bietet vor diesem Hintergrund ein tragfähiges und bewährtes<br />
Modell für eine erfolgreiche Zukunft als selbstständiger Zahnarzt.<br />
von MATTHIAS KUCK, WESTERKAPPELN<br />
tungen, die durch Neugründer individuell<br />
in Anspruch genommen<br />
werden können, runden das Angebotspaket<br />
des Dr. Z-Praxisverbunds<br />
ab. Dr. Z-Gründer Dr. Alexander Berstein<br />
unterstreicht in diesem Zusammenhang:<br />
„Ziel ist es, die Dr. Z-<br />
Partnerzahnärzte dauerhaft von zeitraubenden<br />
Aufgaben im Praxismanagement<br />
zu entlasten, damit diese<br />
sich voll auf die Behandlung der Patienten<br />
konzentrieren können.“<br />
Statistische Werte zeigen, dass<br />
die Patientenzahlen der einzelnen<br />
Dr. Z-Praxen rund 70 Prozent über<br />
dem vergleichbaren Durchschnitt<br />
liegen. In der Regel lassen es die solide<br />
Ertragslage sowie die grundsätzliche<br />
Ausstattung als Mehrbehandlerpraxis<br />
bereits nach einem<br />
Jahr zu, einen angestellten Zahnarzt<br />
in den Praxisablauf einzubinden.<br />
Die integrierten zahntechnischen<br />
Labore leisten einen signifikanten<br />
Beitrag zum wirtschaftlichen<br />
Erfolg der einzelnen Praxis.<br />
Dr. Z-Gründer Dr. Alexander Berstein:<br />
„Das Geschäftsmodell von Dr. Z bietet<br />
Zahnärzten die Chance, ihren Patienten<br />
auch Leistungen außerhalb des gesetzlichen<br />
Regelkatalogs günstiger anzubieten.“<br />
Dr. Alexander Berstein: „Dr. Z bietet<br />
Neugründern ein Leistungspaket,<br />
das in unserer Branche einmalig ist.<br />
Die relevanten Kennzahlen belegen<br />
die Tragkraft unseres Ansatzes für<br />
einen erfolgreichen Start in die<br />
Selbstständigkeit. Im Kern steht dabei,<br />
die Patienten nach neuesten Behandlungsmethoden<br />
und entsprechend<br />
ihrer individuellen Wünsche<br />
optimal zu versorgen. Dabei bietet<br />
das Geschäftsmodell von Dr. Z die<br />
Chance, den Patienten auch Leistungen<br />
außerhalb des gesetzlichen<br />
Regelkatalogs deutlich günstiger<br />
anzubieten. Dies erhöht nicht nur<br />
den Nutzen für die Patienten, sondern<br />
wirkt sich zusätzlich positiv<br />
auf die Wirtschaftlichkeit der Praxis<br />
aus.“ ✽
In diesem Jahr hat Alfa Romeo<br />
für die Baureihe 159 gleich zwei<br />
neue Motoren präsentiert: Beide<br />
Antriebe sind Vierzylinder-Motoren,<br />
deren Leistung bislang hubraumstärkeren<br />
Triebwerken vorbehalten<br />
waren. Die Alfa-Motorenentwickler<br />
gehen den ökonomischen<br />
und ökologischen Weg des Motoren-Downsizing.<br />
Kleinere Hubräume<br />
erzielen dank Turbo-Aufladung<br />
und moderner Direkteinspritzung<br />
die gleiche Leistung wie größere<br />
Triebwerke, verbrauchen aber deutlich<br />
weniger Treibstoff. Auf der einen<br />
Seite ist es der neue Turbodiesel<br />
2.0 JTDM 16V. Er erzielt aus zwei<br />
Litern Hubraum jetzt 125 kW beziehungsweise<br />
170 PS und 360 Newtonmeter<br />
Drehmoment. Genug, um ab<br />
1.800 Umdrehungen in jedem Gang<br />
nachdrücklich beschleunigt zu werden.<br />
Der Durchschnittsverbrauch<br />
Test: Alfa Romeo Kombi 159 SW 1.8 TBi 16V<br />
Dynamischer Italiener<br />
mit sportlichem Touch<br />
Kaum ein Kombi auf dem europäischen Markt bietet eine derart gelungene<br />
Form wie der Alfa Romeo 159 Sportwagon. Mit dem seit Sommer lieferbaren<br />
1.8 TBi-Triebwerk zeigt sich der Italiener besonders dynamisch.<br />
von OLAF SZEBSDAT, KÖLN<br />
liegt für den Turbodiesel bei lediglich<br />
5,2 Liter.<br />
Von noch feurigerem Temperament<br />
ist der Turbo-Benziner 1.8 TBi.<br />
Mit modernster Benzin-Direkteinspritzung<br />
und besonders ausgefeilter<br />
Turbo-Technologie (Scavenging)<br />
beweisen die Italiener, dass für<br />
kraftvolle Fortbewegung nicht immer<br />
ein großer und schwerer Sechszylinder<br />
herhalten muss. Beim sogenannten<br />
Scavenging wird mit<br />
Hilfe der Nockenphasenversteller<br />
auf der Einlass- und Auslassseite eine<br />
große Ventilüberschneidung eingestellt,<br />
wodurch 30 Prozent der<br />
Luft direkt in den Abgaskrümmer<br />
strömen. Die Luft reagiert mit den<br />
Abgasen aus einem benachbarten<br />
Zylinder und erhöht die Abgastemperatur.<br />
Das Ergebnis: Der 1.8 TBi<br />
hat bereits bei nur 1.000 Umdrehungen<br />
rund 170 Newtonmeter und<br />
Abb. 1<br />
Der Alfa macht immer<br />
ein gutes Gesicht.<br />
bei 1.400 Umdrehungen sein volles<br />
Drehmoment von 320 Newtonmetern.<br />
Was sich hier als trockene Zahlenwüste<br />
liest, ist beim Fahren die<br />
reine Freude. Im sechsten Gang beschleunigt<br />
der Motor ab Tempo 40<br />
33<br />
LIFESTYLE<br />
Abb. 1:<br />
Sportlich, sportlich: die 19-Zoll-Leichtmetallräder im „ti“-Design<br />
CHANCE<br />
PRAXIS
34<br />
LIFESTYLE<br />
...<br />
<strong>CP</strong><br />
mit Nachdruck. Kein Mitbewerber<br />
dieser Hubraumklasse bietet soviel<br />
Power.<br />
Schon direkt nach dem Start gefällt<br />
das Triebwerk mit sehr ruhigem<br />
und vibrationsarmem Leerlauf.<br />
Auch bei hohen Drehzahlen<br />
nimmt sich der Vierzylinder akustisch<br />
angenehm zurück. Wobei der<br />
Motor kaum hohe Drehzahlen fordert.<br />
Bereits bei 5.000 Umdrehungen<br />
erzielt er sein Leistungsmaximum<br />
von 147 kW bzw. 200 PS. Das<br />
serienmäßige Sechsgang-Getriebe<br />
mit dem kurzen Schaltknüppel lässt<br />
sich exakt und mit wenig Kraftaufwand<br />
durchschalten. Thema Schalten:<br />
Auf der Landstraße kann der<br />
Schalthebel des Benziners beinahe<br />
vergessen werden. Drehmoment hat<br />
das Vierzylinder-Aggregat in jeder<br />
Lebenslage. Überholmanöver dauern<br />
dann selten länger als ein schnell<br />
getrunkener Espresso. Von Tempo<br />
80 auf 140 im sechsten Gang vergehen<br />
gerade einmal 17 Sekunden.<br />
Zum Vergleich: Ein 535 PS starker<br />
Techart (Porsche) Magnum benötigt<br />
für die gleiche Disziplin 21,4 Sekunden.<br />
Die mögliche Höchstgeschwindigkeit<br />
des Alfa liegt bei 233<br />
km/h. Einziger Wermutstropfen:<br />
Die angegebenen Verbrauchswerte<br />
von 8,3 Liter auf 100 Kilometer halten<br />
wir für etwas optimistisch. Im<br />
Test liefen zwischen 9,8 und 12,2 Liter<br />
durch die Einspritzdüsen.<br />
Der leichte Vierzylinder macht<br />
den Südländer auf der Vorderachse<br />
nicht zu schwer, sodass Lenkbewegungen<br />
willig und zielgenau übertragen<br />
werden und der Wagen<br />
Abb. 2:<br />
Das Platzangebot bewegt<br />
sich auf Klassenstandard, bei<br />
umgeklappter Rückbank stehen<br />
bis zu 1.235 Liter Laderaum bereit.<br />
Motor und Sport<br />
Abb. 2<br />
leichtfüßig der eingeschlagenen<br />
Richtung folgt. Das Feedback am<br />
Volant ist dabei in allen Fahrsituationen<br />
feinfühlig und direkt, Antriebseinflüsse<br />
werden fast gänzlich<br />
absorbiert.<br />
Der hier gefahrene 159 Sportwagon<br />
ist mit dem Sportpaket „ti“ ausgestattet<br />
(Aufpreis: 3.700 Euro), das<br />
folgendes Zubehör umfasst:<br />
❯ 19-Zoll-Leichtmetallräder im<br />
„ti“-Design<br />
❯ Sportfahrwerk inklusive Tieferlegung<br />
um 20 Millimeter<br />
❯ Abgasendrohre verchromt<br />
❯ Außenspiegel im Aluminiumdesign<br />
❯ Brembo-Bremsanlage mit<br />
4-Kolben-Monoblock-Festsätteln<br />
vorne<br />
❯ „ti“-Logo<br />
❯ Dreistufige Sitzheizung für die<br />
Vordersitze<br />
❯ Dunkel abgestimmtes Interieur<br />
❯ Einstiegsleisten mit Edelstahleinsätzen<br />
und „ti“-Logo<br />
❯ Mittelkonsole und Einsätze in<br />
den Türen aus dunklem, gebürstetem<br />
Aluminium<br />
❯ Rücksitzbank asymmetrisch<br />
geteilt und umklappbar, Ablagefach<br />
in der Armlehne<br />
❯ Sitzbezüge in Exklusiv-Leder<br />
❯ Sportlenkrad und Schaltknauf<br />
in Leder<br />
❯ Sportpedalerie und Fußstütze<br />
aus Aluminium<br />
❯ Sportsitze mit verstärktem<br />
Seitenhalt und verlängerter<br />
Beinauflage<br />
❯ Ziffernblätter mit<br />
Sportdesign<br />
Hiermit bietet der Sportwagon nicht<br />
nur eine umfangreiche, sondern<br />
auch eine sportliche Ausstattung,<br />
die den Namen Sportpaket verdient.<br />
Die 19-Zöller sehen auf diesem<br />
Auto sehr gut aus, wer aber<br />
nicht nur über topfebene Asphaltbänder<br />
schnurrt und etwas Federungskomfort<br />
für lange Strecken<br />
der Optik vorzieht, sollte in jedem<br />
Fall zu den kleineren 18- oder gar<br />
den serienmäßigen 17-Zöllern greifen.<br />
Schon kleine Schlaglöcher sowie<br />
Kopfsteinpflaster und Querfugen<br />
an Autobahnbrücken leiten die<br />
schicken 19-Zöller spürbar in den<br />
Innenraum. Der Kunde kann immerhin<br />
aus fünf – ebenfalls attraktiven<br />
– Rädern zwischen 17 und 18<br />
Zoll wählen.<br />
Das Cockpit ist mit klassischen<br />
Rundinstrumenten eingedeckt. Hier<br />
lebt der Geist der alten Giuliettas<br />
aus den 70er-Jahren wieder auf. Alles<br />
lässt sich sehr gut ablesen und<br />
findet sich dort, wo man es erwartet<br />
– intuitive Bedienerführung, wie es<br />
so schön heißt. Gute Seitenführung<br />
und eine ausreichend lange Oberschenkelauflage<br />
bieten die vorderen<br />
Sportsitze. Der Einstellbereich<br />
der Lordosestütze könnte eine Spur<br />
größer ausfallen. Für lange Strecken<br />
sind die Ledersitze der „ti“-Ausstattung<br />
gut gepolstert, das Leder<br />
riecht angenehm und gefällt auch<br />
haptisch. Die Sicht nach hinten ist<br />
aufgrund des kleinen und hoch angeordneten<br />
Heckfensters ziemlich<br />
schwierig, eine hintere Einparkhilfe<br />
wäre hier sehr empfehlenswert.<br />
Unterm Strich ist der Alfa 159<br />
Sportwagon 1.8 TBi 16V mit einem<br />
sehr durchzugsstarkem Triebwerk<br />
ausgerüstet. Das Platzangebot bewegt<br />
sich auf Klassenstandard, bei<br />
umgeklappter Rückbank stehen bis<br />
zu 1.235 Liter Laderaum bereit. ESP,<br />
sieben Airbags, Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik,Motorölstand-Anzeige<br />
und eine Radio-/CD-<br />
Anlage sind bereits serienmäßig an<br />
Bord. In der preisgünstigsten Ausstattung<br />
kostet der 159 SW 1.8 TBi<br />
16V 31.050 Euro. ✽
Ja, ich abonniere das Fachmagazin<br />
Chance Praxis<br />
(ISSN 1865-7036)<br />
DAS Fachmagazin für junge Zahnmediziner!<br />
Coupon Bestell-Fax: 0 23 23 / 59 31 35<br />
für 1 Jahr ab der nächsten Ausgabe 4 x im Jahr zum Jahres-Abonnement-Preis<br />
von Euro 26,00 inkl. MwSt. und Versandkosten (unverbindliche Preisempfehlung).<br />
Bei Lieferung ins Ausland zzgl. Versandmehrkosten.<br />
Wenn ich <strong>CP</strong> nicht weiter beziehen möchte, kündige ich das Abonnement schriftlich<br />
vier Wochen vor Ablauf. Andernfalls verlängert es sich um ein weiteres Jahr.<br />
Ich wünsche (bitte ankreuzen) Bankabbuchung Rechnung<br />
Geldinstitut / BLZ Kto.-Nr.<br />
Praxisstempel/Praxisadresse<br />
Datum Unterschrift <strong>CP</strong> 4/<strong>09</strong><br />
Zahnärztlicher Fach-Verlag GmbH · Mont-Cenis-Straße 5 · 44623 Herne<br />
Tel. 0 23 23 / 59 31 52 · Fax 0 23 23 / 59 31 35<br />
info@zfv.de · www.zfv.de<br />
✃
Individuelles Startpaket<br />
Das Angebot für Praxisneueröffnungen<br />
und Praxisübernahmen<br />
Top-Produkte zu Top-Preisen!<br />
Profitieren Sie für Ihre Praxisneueröffnung oder Praxisübernahme:<br />
Stellen Sie sich Ihr individuelles Startpaket aus den Produkten des<br />
gesamten Ivoclar Vivadent clinical Lieferprogramms zusammen.<br />
Bis zu einem Bestellwert von € 5.000,- UVP zzgl. MwSt. gewähren<br />
wir Ihnen einen Sonderrabatt von 40 %.<br />
Interessiert? Mehr Infos erhalten Sie unter der Hotline: 0 79 61 /889-0<br />
www.ivoclarvivadent.de<br />
Ivoclar Vivadent GmbH<br />
Dr. Adolf-Schneider-Str. 2 | 73479 Ellwangen, Jagst | Tel. +49 (0) 79 61 / 8 89-0 | Fax +49 (0) 79 61 / 63 26