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Download - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt

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Zum ThemaWem gehört die Zeit ? –Den Zeiträubern e<strong>in</strong>e Grenze setzenWir müssen nüchtern e<strong>in</strong>gestehen:Wir haben den bisherigen Kampf um denSonntag verloren. E<strong>in</strong> fürchterlicherRückschritt ist e<strong>in</strong>getreten.Die legendäre Kampagne <strong>der</strong> IG MetallAnfang <strong>der</strong> 60er-Jahre mit dem Motto„Vati gehört samstags mir“ hatte e<strong>in</strong>eEpoche <strong>der</strong> Arbeitszeitverkürzung angestoßen:mehr Urlaub, die Fünf-Tage-Woche, die 35-Stunden-Woche.Dieser Prozess <strong>der</strong> Arbeitszeitverkürzungist umgedreht worden: 1987 verlangtendie Unternehmen erstmals, den gesetzlichenSonntagsschutz zu lockern. 2003erfolgte die Freigabe von vier verkaufsoffenenSonn- und Feiertagen pro Jahr.2006 hat <strong>der</strong> Bundestag die Gesetz gebungskompetenz <strong>in</strong> Sachen Laden schlussan die Län<strong>der</strong> übertragen. Hessen hat dieschärfste Deregulierung <strong>der</strong> Zeit durchgesetzt– von Montag 0:00 Uhr bis Samstag24:00 Uhr – und spricht sche<strong>in</strong>heiligdavon, den Sonntag zu schützen. Jetztsteht die Arbeitszeitverlängerung auf <strong>der</strong>Tages ordnung: Der Buß- und Bettagwurde zum Arbeitstag, die Wochen arbeits -zeiten fransen aus, <strong>der</strong> Samstag ist längstverloren, die Nachtarbeit nimmt dramatischzu und <strong>der</strong> Sonntagsschutz leidetunter Auszehrung. In Zukunft werde die43- bis 45-Stunden-Woche aber fürimmer mehr Menschen zur Normalitätwerden, so <strong>der</strong> Direktor des Instituts <strong>der</strong>Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther.Die Arbeitgeber geben im wahrsten S<strong>in</strong>ndes Wortes ke<strong>in</strong>e Ruhe.Feiertage s<strong>in</strong>d nicht gottgegeben,son<strong>der</strong>n uns übergebenEs ist gar nicht so, dass e<strong>in</strong>e jahrhun<strong>der</strong>tealteTradition des freien Sonntags erstjetzt unter Druck geraten würde und jetztverteidigt werden müsste. Als sich <strong>in</strong>Deutschland <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Hälfte des19. Jahrhun<strong>der</strong>ts die Industrialisierungimmer mehr durchsetzte, fiel nach undnach auch dieser arbeitsfreie Sonntag.Die erste Denkschrift <strong>der</strong> Inneren Missionaus dem Jahr 1854 for<strong>der</strong>te die Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>führungdes bereits verdrängten Sonntags.Es dauerte bis 1891, als e<strong>in</strong> Arbeiterschutzgesetz<strong>in</strong> Kraft trat, das nebenBestimmungen zum Betriebsschutz undzur Arbeitsaufsicht auch die Sonntagsruhewie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>führte. Neun Jahre später,4 Tag <strong>der</strong> Arbeit 2011Knecht, de<strong>in</strong>e Magd, de<strong>in</strong> Vieh, auch nicht de<strong>in</strong> Fremdl<strong>in</strong>g, <strong>der</strong> <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Stadt lebt. 2. Mose 20, 9–10

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