Download - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt

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12.07.2015 Aufrufe

Zu BeginnGrußwort des Ratsvorsitzenden derEvangelischen Kirche in DeutschlandPräses Nikolaus SchneiderDer „Tag der Arbeit“ ein Sonntag ? Der Sonntag ein Tag der Arbeit ?Diese Fragen in ihrem Spannungsverhältnis und mit all ihren Facettenkommen in den Blick, wenn, wie in diesem Jahr, der 1. Mai, an demder „Tag der Arbeit“ begangen und gesetzlich geschützt gefeiert wird, auf einen Sonntagfällt. Damit ist ein aktuelles Thema angesprochen, bei dem Kirchen und Gewerkschaftendas gleiche Ziel verfolgen. Es geht darum, die Sonntags ruhe zu schützen, unddarum, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen gerade an Sonntagen zusichern und zu verbessern.Das Bundesverfassungsgericht hat im Dezember 2009 auf kirchliche Verfas sungsbeschwerdehin eine Grundsatzent schei dung zum Schutz des Sonntags getroffen. DieUmsetzung dieser Entschei dung in den Bundesländern ist nicht einfach. Kirchen undGewerkschaften bleiben aufgefordert, hier aufmerksam zu sein und darauf hinzuwirken,dass der Schutz des Sonntags gesichert bleibt.Die Evangelische Kirche in Deutsch land weiß den KDA in diesem Bemühen als einenengagierten Akteur an ihrer Seite. Er ist ein Träger der „Allianz für den freien Sonntag“,einem bundesweiten Netzwerk vielfältiger Akteure aus Kirchen und Ge werkschaften.Diese Allianz hat die Kir chen bereits bei ihrer Verfassungsbe schwerde gegen die Aus höh -lung des Sonntags schutzes unterstützt. Wenn nun der 1. Mai 2011, der „Tag der Arbeit“,auf einen Sonntag fällt, so ist dies ein guter Anlass, sich an die gemeinsame Aufgabezu erinnern, sicherzustellen, dass der Sonntag nicht zu einem Tag der Arbeit wird.Ich wünsche allen Bemühungen, die sich dieser Aufgabe annehmen, Gottes Segen.Grußwort des Bundesvorsitzendendes Deutschen GewerkschaftsbundesMichael SommerDeutschland scheint die Wirtschafts- und Finanzkrise besser überstandenzu haben als andere Staaten. Die guten Wirt schafts daten und dasAusbleiben eines dramatischen Einbruchs des Arbeits marktes dür fenjedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Arbeits- und Lebensbe dingungen derMenschen in Deutschland weiterhin durch ein hohes Maß an Unsicherheit geprägt sind.Teilzeit arbeit, Leiharbeit, Mini- und Midi jobs, Altersteilzeit sowie Telearbeit und neueSelbstständigkeit haben zu einem deutlichen Rückgang des Normalarbeits verhältnissesund zu massiver Zunahme nicht existenzsichernder Erwerbsarbeit geführt. Hinzu kommteine neue Leistungs politik in den Unternehmen, aber auch in öffentlichen Verwaltungen,mit der das Konkurrenzprinzip des Marktes verbetrieblicht wird. Besonders deutlichwird die Verlagerung der Verantwortung der Unternehmen auf die Erwerbstätigen beiden sogenannten Randbelegschaften, den Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern,befristet Beschäftigten, Werk vertragsnehmern und Praktikanten. Diese wachsendenGruppen sind aus der unternehmerischen Verantwortung teilweise bis weitestgehendausgeklammert – mit weitreichenden Konsequenzen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz,die Weiterbil dung, die Mitbestimmung, die Innovations fähig keit und dieUnter nehmenskultur.Mit dieser Entwicklung in der Arbeitswelt schreitet die Vermarktlichung der Lebensweltvoran. Verlängerte Ladenöffnungs zeiten und die Aufweichung des Sonn tagsschutzesführen nicht nur zu verschlechterten Arbeitsbedingungen, sondern haben weitreichendenegative Folgen für das soziale Leben. Der DGB weiß sich mit dem KDA einig,sich gegen eine voranschreitende Kommerzialisierung des gesellschaftlichen Miteinanderszu engagieren. Für den DGB ist es das Mindeste, sich weiterhin für faire Löhne,gute Arbeit und soziale Sicherheit einzusetzen. Diese Zielsetzung wird im Zentrum des1. Mai 2011 stehen. Ich freue mich, dass sich der KDA, wie schon in den vergangenenJahren, daran aktiv beteiligt.Tag der Arbeit 2011des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein3

Zu Beg<strong>in</strong>nGrußwort des Ratsvorsitzenden <strong>der</strong>Evangelischen Kirche <strong>in</strong> DeutschlandPräses Nikolaus Schnei<strong>der</strong>Der „Tag <strong>der</strong> Arbeit“ e<strong>in</strong> Sonntag ? Der Sonntag e<strong>in</strong> Tag <strong>der</strong> Arbeit ?Diese Fragen <strong>in</strong> ihrem Spannungsverhältnis und mit all ihren Facettenkommen <strong>in</strong> den Blick, wenn, wie <strong>in</strong> diesem Jahr, <strong>der</strong> 1. Mai, an dem<strong>der</strong> „Tag <strong>der</strong> Arbeit“ begangen und gesetzlich geschützt gefeiert wird, auf e<strong>in</strong>en Sonntagfällt. Damit ist e<strong>in</strong> aktuelles Thema angesprochen, bei dem Kirchen und Gewerkschaftendas gleiche Ziel verfolgen. Es geht darum, die Sonntags ruhe zu schützen, unddarum, die Lebens- und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Menschen gerade an Sonntagen zusichern und zu verbessern.Das Bundesverfassungsgericht hat im Dezember 2009 auf kirchliche Verfas sungsbeschwerdeh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Grundsatzent schei dung zum Schutz des Sonntags getroffen. DieUmsetzung dieser Entschei dung <strong>in</strong> den Bundeslän<strong>der</strong>n ist nicht e<strong>in</strong>fach. Kirchen undGewerkschaften bleiben aufgefor<strong>der</strong>t, hier aufmerksam zu se<strong>in</strong> und darauf h<strong>in</strong>zuwirken,dass <strong>der</strong> Schutz des Sonntags gesichert bleibt.Die Evangelische Kirche <strong>in</strong> Deutsch land weiß den KDA <strong>in</strong> diesem Bemühen als e<strong>in</strong>enengagierten Akteur an ihrer Seite. Er ist e<strong>in</strong> Träger <strong>der</strong> „Allianz für den freien Sonntag“,e<strong>in</strong>em bundesweiten Netzwerk vielfältiger Akteure aus Kirchen und Ge werkschaften.Diese Allianz hat die Kir chen bereits bei ihrer Verfassungsbe schwerde gegen die Aus höh -lung des Sonntags schutzes unterstützt. Wenn nun <strong>der</strong> 1. Mai 2011, <strong>der</strong> „Tag <strong>der</strong> Arbeit“,auf e<strong>in</strong>en Sonntag fällt, so ist dies e<strong>in</strong> guter Anlass, sich an die geme<strong>in</strong>same Aufgabezu er<strong>in</strong>nern, sicherzustellen, dass <strong>der</strong> Sonntag nicht zu e<strong>in</strong>em Tag <strong>der</strong> Arbeit wird.Ich wünsche allen Bemühungen, die sich dieser Aufgabe annehmen, Gottes Segen.Grußwort des Bundesvorsitzendendes Deutschen GewerkschaftsbundesMichael SommerDeutschland sche<strong>in</strong>t die Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzkrise besser überstandenzu haben als an<strong>der</strong>e Staaten. Die guten Wirt schafts daten und dasAusbleiben e<strong>in</strong>es dramatischen E<strong>in</strong>bruchs des Arbeits marktes dür fenjedoch nicht darüber h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass die Arbeits- und Lebensbe d<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong>Menschen <strong>in</strong> Deutschland weiterh<strong>in</strong> durch e<strong>in</strong> hohes Maß an Unsicherheit geprägt s<strong>in</strong>d.Teilzeit arbeit, Leiharbeit, M<strong>in</strong>i- und Midi jobs, Altersteilzeit sowie Telearbeit und neueSelbstständigkeit haben zu e<strong>in</strong>em deutlichen Rückgang des Normalarbeits verhältnissesund zu massiver Zunahme nicht existenzsichern<strong>der</strong> Erwerbsarbeit geführt. H<strong>in</strong>zu kommte<strong>in</strong>e neue Leistungs politik <strong>in</strong> den Unternehmen, aber auch <strong>in</strong> öffentlichen Verwaltungen,mit <strong>der</strong> das Konkurrenzpr<strong>in</strong>zip des Marktes verbetrieblicht wird. Beson<strong>der</strong>s deutlichwird die Verlagerung <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Unternehmen auf die Erwerbstätigen beiden sogenannten Randbelegschaften, den Leiharbeitnehmer<strong>in</strong>nen und -arbeitnehmern,befristet Beschäftigten, Werk vertragsnehmern und Praktikanten. Diese wachsendenGruppen s<strong>in</strong>d aus <strong>der</strong> unternehmerischen Verantwortung teilweise bis weitestgehendausgeklammert – mit weitreichenden Konsequenzen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz,die Weiterbil dung, die Mitbestimmung, die Innovations fähig keit und dieUnter nehmenskultur.Mit dieser Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> schreitet die Vermarktlichung <strong>der</strong> Lebensweltvoran. Verlängerte Ladenöffnungs zeiten und die Aufweichung des Sonn tagsschutzesführen nicht nur zu verschlechterten Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, son<strong>der</strong>n haben weitreichendenegative Folgen für das soziale Leben. Der DGB weiß sich mit dem KDA e<strong>in</strong>ig,sich gegen e<strong>in</strong>e voranschreitende Kommerzialisierung des gesellschaftlichen Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>szu engagieren. Für den DGB ist es das M<strong>in</strong>deste, sich weiterh<strong>in</strong> für faire Löhne,gute Arbeit und soziale Sicherheit e<strong>in</strong>zusetzen. Diese Zielsetzung wird im Zentrum des1. Mai 2011 stehen. Ich freue mich, dass sich <strong>der</strong> KDA, wie schon <strong>in</strong> den vergangenenJahren, daran aktiv beteiligt.Tag <strong>der</strong> Arbeit 2011des Herrn, de<strong>in</strong>es Gottes. Da sollst du ke<strong>in</strong>e Arbeit tun, auch nicht de<strong>in</strong> Sohn, de<strong>in</strong>e Tochter, de<strong>in</strong>3

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