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Download - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt

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„Die Ökonomisierungaller Lebens be reiche darfnicht grenzenlos weitergehen.(…) Die Arbeit amWochen ende o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong>Nacht belastet dieGesundheit beson<strong>der</strong>sund muss deshalb aufdas not wen dige Maßreduziert werden.“Annelie Buntenbach,Vorstands mitglied des DGB,2010„Am Sonntag braucheich ke<strong>in</strong>e Uhr.Am Sonntag bleibt dieZeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schublade.“Werner Mitsch„Das Beste am Sonntag ist, dass man sich niekomplett anziehen muss. Meistens komme ichnicht e<strong>in</strong>mal dazu, mir die Socken anzuziehen.“Sir Peter Ust<strong>in</strong>overschienen <strong>in</strong>: 1001 Bonmots von Peter Ust<strong>in</strong>ov,www.brigitte.de/kultur/leute/ust<strong>in</strong>ov„Das Schönste am Sonntagist <strong>der</strong> Freitagabend.“He<strong>in</strong>z Erhardt„Du bist <strong>der</strong> Tag, an demnie mand etwas von unsfor<strong>der</strong>t. Und wer es dochtut, wird mit e<strong>in</strong>em mildenLächeln auf De<strong>in</strong>e Exis tenzverwiesen. Du bist wiee<strong>in</strong> großer Bru<strong>der</strong>.Du be schützt uns vorZeitdieben, Stressmachern,Immermehrwollern.“An<strong>der</strong>e Zeiten e. V.:www.machmalSonntag.de/LieberSonntagKle<strong>in</strong>e Stadt am SonntagmorgenDas Wetter ist recht gut geraten.Der Kirchturm träumt vom lieben Gott.Die Stadt riecht ganz und garnach Bratenund auch e<strong>in</strong> bißchen nach Kompott.Am Sonntag darf man lange schlafen.Die Gassen s<strong>in</strong>d so gut wie leer.Zwei alte Tanten, die sich trafen,bestreiten rüstig den Verkehr.Für diesen Text liegenke<strong>in</strong>e Abdruckrechte fürSie führen wie<strong>der</strong> mal die altenGespräche, digitale denn Medien das hält vor: gesund.Die Fenster gähnen sanft und haltensich dieErichGard<strong>in</strong>enKästner:vor den Mund.„Kle<strong>in</strong>e Stadt amDer neue Herr Provisor lauertSonntagmorgen“,auf se<strong>in</strong> gestärktes Oberhemd.Er flucht, erschienen weil es so lange <strong>in</strong>: dauert.Man merkt daran: Er ist hier fremd.Doktor Erich Kästnerslyrische Hausapotheke© Atrium Verlag, Zürich 1936Er will den Gottesdienst besuchen,denn das erheischt die Tradition.Die und Stadt Thomas ist kle<strong>in</strong>. Man Kästner soll nichtfluchen.Paul<strong>in</strong>e br<strong>in</strong>gt das Hemd ja schon!Die Stunden machen kle<strong>in</strong>e Schritteund heben ihre Füße kaum.Die Langeweile macht Visite.Die Tanten flüstern über Dritte.Und drüben, auf des Marktes Mitte,schnarcht leise <strong>der</strong> Kastanienbaum.Erich Kästner: „Kle<strong>in</strong>e Stadt am Sonntagmorgen“,erschienen <strong>in</strong>: Doktor Erich Kästnerslyrische Hausapotheke © Atrium Verlag,Zürich 1936 und Thomas Kästner„… die Geschichte des Sabbats und desSonntags begann damit, dass sich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>eSte<strong>in</strong>klopfergruppe <strong>in</strong> Ägypten gefragt hat,warum es eigentlich Herren und Knechtegäbe. Ihre Antwort: Es gibt ke<strong>in</strong>en Grunddafür. Sie folgerten: Dann gibt es auch ke<strong>in</strong>enGrund, dass wir uns hier für den Pharao zuTode sch<strong>in</strong>den lassen.Sie beschlossen: Wir hauen ab. Sie flohen <strong>in</strong>die Wüste und bauten e<strong>in</strong>e Gegen ge sell schaftzum ägyptischen Sklaven haus auf, über dessenbewun<strong>der</strong>nswerte Kultur leis tungen dieFlüchtl<strong>in</strong>ge ke<strong>in</strong> Wort verloren.Sie kannten den Preis, es war ihr Schweiß, ihrBlut, ihre Gesundheit, ihr Leben. Kultur warimmer nur möglich auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>er ausgebeuteten,selber von <strong>der</strong> Kultur ausgeschlossenenMasse. Jene ehemaligen Sklaven habendarüber nachgedacht, ob das stimmt, undihre Antwort war <strong>der</strong> Sabbat.Sechs Tage <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche arbeitete Israel,ganz Israel, es gab ke<strong>in</strong>e Ober schicht, die <strong>der</strong>Arbeit enthoben war. Sechs Tage <strong>in</strong> <strong>der</strong>Woche gehörte ganz Israel zur Unterschicht.Aber am siebten Tag gehörte ganz Israel zurOberschicht, weil je<strong>der</strong> und jede Herr undHerr<strong>in</strong> war, auch <strong>der</strong> Knecht und die Magd,sogar die Tiere. Am Sabbat er<strong>in</strong>nerte sichganz Israel se<strong>in</strong>er Geschichte, man erzähltee<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, las <strong>in</strong> alten Texten, versammelte sichöffentlich, ke<strong>in</strong>er wurde ausgeschlossen.Bildung für alle war e<strong>in</strong>e Nebenwirkung <strong>der</strong>geme<strong>in</strong>samen Sabbatheiligung.So lernte das Volk, dass es sich Vor aus setzungenverdankt, die es selbst nicht geschaffenhat und selbst niemals schaffen kann.“Christian Nürnberger, <strong>in</strong> Chrismon, 02.12.2009Tag <strong>der</strong> Arbeit 2011Sklav<strong>in</strong> Sohn und <strong>der</strong> Fremdl<strong>in</strong>g sich erquicken. 2. Mose 23,12–13 +++ Sechs Tage sollst du arbeiten;29

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