Download - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt

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12.07.2015 Aufrufe

Hintergrundtummelten sich an deutschen Großbaustellenstatt Subkontraktsfirmen ausPortugal plötzlich Hunderte von scheinbarselbstständigen Handwerkern aus Polenoder Bulgarien; oder in der Landwirtschaftneben den über die Vermittlung derAgentur für Arbeit angeworbenen und damitsozialversicherungspflichtig angemeldetenSaisonarbeitskräften eine Viel zahlvon Menschen, die ohne Arbeits erlaubnistätig waren. Ähnliche Phänomene beobachteteman im Pflege bereich: Mit dervergleichsweise preisgünstigen Be schäftigungvon Haus haltshilfen aus Polen oderRumänien konnten berufstätige Angehörigeweiterhin ihrer Tätigkeit nachgehenund die Betreuung der Pflegebedürftigenwar trotzdem rund um die Uhr gesichert.Ver mittelt werden diese Arbeitskräftenicht selten über Schlepperfirmen, dievon den geringen Löhnen nochmals ihrenAnteil kassieren. Die Grenze vom scheinbarfreiwillig abgeschlossenen Vertrag zurZwangs arbeit ist dabei fließend.Diese Negativbeispiele geben Hinweise,wo es bei einer vollen Freizügigkeit ameuropäischen Arbeitsmarkt dringenderRegelungen bedarf. Ohne gesetzlicheMindestlöhne nach der Entsende richt linieist in vielen Branchen dem Lohn dum pingTür und Tor geöffnet.Ein besonders wichtiger Bereich isthierbei die Leiharbeit. Die Einhaltung vonArbeitsschutz und Sozialversicherungspflichtbedarf entsprechen der Kontrollenund – bei Zuwiderhandlung – Bestra fungder Hintermänner. Gleich zeitig brauchenlegal und illegal beschäftige Migrant/-innen einen leichten Zugang zu Beratungund rechtlicher Vertre tung, ohne dass siesanktioniert werden.Und nicht zuletzt ist die Angleichungder Lebens- und Arbeitsbedingungeninnerhalb der EU angesichts weiter bestehendergroßer wirtschaftlicher Gegensätzeeine Gemeinschaftsaufgabe.Der KDA arbeitet im Rahmen deseuropäischen Netzwerkes CALL (ChurchAction on Labour and Life) an diesenFra gen mit dem Ziel, dass in der EUsozialen Rechten und Mindeststandardsmindes tens der gleiche Stellenwertbeigemessen wird wie wirtschaftlichenInteressen und dem Wettbewerb.Klaus-Peter Spohn-LogéSozialsekretärIndustrie- und Sozialpfarramt Nordbaden20 Tag der Arbeit 2011sie gut ist, und das Land, dass es lieblich ist. 1. Mose 49,15 +++ Sechs Jahre sollst du dein Land besäen

12 gute Gründe für den freien SonntagTHEOLOGISCH: Der freie Sonntag huldigt der Schöpfung und ist das Zeichen,dass Gott der Herr der Schöpfung ist. Die Feier des Sonntags erinnert an dieAuferstehung Christi.SOZIOLOGISCH: Der freie Sonntag dient der Sozialkultur. Er schafft einesynchronisierte Zeitstruktur, die es den Menschen ermöglicht, miteinander undfüreinander zu leben. Der freie Sonntag stärkt alle Gemeinschaftsformen, seienes Familien, Kirchengemeinden, Nachbarschaften, Freundeskreise oder Vereine.ÖKONOMISCH: Der freie Sonntag ermöglicht die Balance von Arbeit undRuhe; er erneuert die Leistungsfähigkeit der Arbeitenden und ist kreativeSchöpfungspause.PSYCHOLOGISCH: Der freie Sonntag lädt ein zum Innehalten und zurReflektion. Er trennt das Gewesene vom Kommenden. Er ermöglicht den Blick aufWesentliches und auf uns selbst.BIOLOGISCH: Der freie Sonntag rhythmisiert Spannung und Entspannung,er verhindert Erschöpfung und die Ausbeutung der körperlichen und seelischenRessourcen.ANTHROPOLOGISCH: Der freie Sonntag ist dem Menschen angemessen –wir müssen nicht hetzen, managen, organisieren. Der freie Sonntag steht für gutesLeben. „Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein“ (J. W. Goethe).PHILOSOPHISCH: Der freie Sonntag verschafft Menschen Freiheit und lädt ein,uns von Zwängen zu emanzipieren. Der freie Sonntag lässt die Menschenkontemplatives Verhalten wiedererlernen.POLITOLOGISCH: Der freie Sonntag ist ein Wert, der von vielen Menschenund Institutionen unterstützt wird. Er ist so ein machtvoller Faktor gegen dasherrschende (Zeit-)Regime ökonomischer Verwertbarkeit.HISTORISCH: Der freie Sonntag ist Teil der Woche; diese ist die einzige vonMenschen geschaffene Zeitstruktur und in 5.000 Jahren gewachsen.Diese Struktur hat sich in mehreren großen Religionen und Kulturen durchgesetzt.JURISTISCH: Der freie Sonntag ist auf höchster Ebene juristisch geschützt;dies fand Niederschlag in der Weimarer Verfassung (Artikel 139) und im BonnerGrundgesetz (Artikel 140). Laut Bundesverfassungsgericht stellt die staatlicheSonntagsschutzgarantie zugleich einen Schutz von Ehe und Familie,Religionsfreiheit, Vereinigungsfreiheit und weiteren Grundrechten dar.STRUKTURPOLITISCH: Der freie Sonntag stärkt den Mittelstand gegenüberKonzernen, Familienbetriebe gegenüber Filialisten, wohnortnahe Einzelhändlergegenüber der Konkurrenz auf der „grünen Wiese“.ÄSTHETISCH: Der freie Sonntag ermöglicht einmal in der Woche einen Blickauf urbane Strukturen ohne hetzende Menschen mit Aktenkoffern oder unschönenPlastiktüten.Nach Textvorlage von: Martin Becher, Allianz für den freien Sonntag, Bayern.Tag der Arbeit 2011und seine Früchte einsammeln. Aber im siebenten Jahr sollst du es ruhen und liegen lassen, dass die21

12 gute Gründe für den freien SonntagTHEOLOGISCH: Der freie Sonntag huldigt <strong>der</strong> Schöpfung und ist das Zeichen,dass Gott <strong>der</strong> Herr <strong>der</strong> Schöpfung ist. Die Feier des Sonntags er<strong>in</strong>nert an dieAuferstehung Christi.SOZIOLOGISCH: Der freie Sonntag dient <strong>der</strong> Sozialkultur. Er schafft e<strong>in</strong>esynchronisierte Zeitstruktur, die es den Menschen ermöglicht, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> undfüre<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu leben. Der freie Sonntag stärkt alle Geme<strong>in</strong>schaftsformen, seienes Familien, Kirchengeme<strong>in</strong>den, Nachbarschaften, Freundeskreise o<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>e.ÖKONOMISCH: Der freie Sonntag ermöglicht die Balance von Arbeit undRuhe; er erneuert die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Arbeitenden und ist kreativeSchöpfungspause.PSYCHOLOGISCH: Der freie Sonntag lädt e<strong>in</strong> zum Innehalten und zurReflektion. Er trennt das Gewesene vom Kommenden. Er ermöglicht den Blick aufWesentliches und auf uns selbst.BIOLOGISCH: Der freie Sonntag rhythmisiert Spannung und Entspannung,er verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t Erschöpfung und die Ausbeutung <strong>der</strong> körperlichen und seelischenRessourcen.ANTHROPOLOGISCH: Der freie Sonntag ist dem Menschen angemessen –wir müssen nicht hetzen, managen, organisieren. Der freie Sonntag steht für gutesLeben. „Hier b<strong>in</strong> ich Mensch, hier darf ich‘s se<strong>in</strong>“ (J. W. Goethe).PHILOSOPHISCH: Der freie Sonntag verschafft Menschen Freiheit und lädt e<strong>in</strong>,uns von Zwängen zu emanzipieren. Der freie Sonntag lässt die Menschenkontemplatives Verhalten wie<strong>der</strong>erlernen.POLITOLOGISCH: Der freie Sonntag ist e<strong>in</strong> Wert, <strong>der</strong> von vielen Menschenund Institutionen unterstützt wird. Er ist so e<strong>in</strong> machtvoller Faktor gegen dasherrschende (Zeit-)Regime ökonomischer Verwertbarkeit.HISTORISCH: Der freie Sonntag ist Teil <strong>der</strong> Woche; diese ist die e<strong>in</strong>zige vonMenschen geschaffene Zeitstruktur und <strong>in</strong> 5.000 Jahren gewachsen.Diese Struktur hat sich <strong>in</strong> mehreren großen Religionen und Kulturen durchgesetzt.JURISTISCH: Der freie Sonntag ist auf höchster Ebene juristisch geschützt;dies fand Nie<strong>der</strong>schlag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weimarer Verfassung (Artikel 139) und im BonnerGrundgesetz (Artikel 140). Laut Bundesverfassungsgericht stellt die staatlicheSonntagsschutzgarantie zugleich e<strong>in</strong>en Schutz von Ehe und Familie,Religionsfreiheit, Vere<strong>in</strong>igungsfreiheit und weiteren Grundrechten dar.STRUKTURPOLITISCH: Der freie Sonntag stärkt den Mittelstand gegenüberKonzernen, Familienbetriebe gegenüber Filialisten, wohnortnahe E<strong>in</strong>zelhändlergegenüber <strong>der</strong> Konkurrenz auf <strong>der</strong> „grünen Wiese“.ÄSTHETISCH: Der freie Sonntag ermöglicht e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche e<strong>in</strong>en Blickauf urbane Strukturen ohne hetzende Menschen mit Aktenkoffern o<strong>der</strong> unschönenPlastiktüten.Nach Textvorlage von: Mart<strong>in</strong> Becher, Allianz für den freien Sonntag, Bayern.Tag <strong>der</strong> Arbeit 2011und se<strong>in</strong>e Früchte e<strong>in</strong>sammeln. Aber im siebenten Jahr sollst du es ruhen und liegen lassen, dass die21

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