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Download - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt

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GottesdienstbaukastenWas kostet uns <strong>der</strong>Sonntag ?Anregungen für e<strong>in</strong>e kirchliche Ansprache anlässliche<strong>in</strong>er weltlichen Veranstaltung zum Thema SonntagsschutzDer Sonntag ist für die jüdisch-christlicheGlaubenstradition nicht irgende<strong>in</strong>Thema neben an<strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n die zentraleund unverzichtbare Kernbotschaft,um <strong>der</strong>en Verwirklichung zu kämpfenund zu streiten, sich lohnt. Der Sabbatund <strong>der</strong> Sonntag stehen stellvertretendfür alles Humane, alles Soziale, allesRecht. Im jüdischen Sabbat und demchristlichen Sonntag steckt e<strong>in</strong>e ArtÜber lebenscode für Lebensgeme<strong>in</strong>schaften– wer ihn abschafft, wer dessenS<strong>in</strong>n nicht mehr versteht, ihn alsWettbewerbs h<strong>in</strong><strong>der</strong>nis betrachtet undals verlorenen Arbeitstag verrechnet,verrechnet sich fundamental und br<strong>in</strong>gtsich um e<strong>in</strong>e lebensdienliche Zukunft.Wer fragt „Was kostet uns <strong>der</strong> Sonntag ?“,<strong>der</strong> hat den Sonntag bereits zum Abschussfreigegeben. Wer fragt, was <strong>der</strong>Sonntag kostet, hat ihn bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>enArbeitstag verwandelt und den Gew<strong>in</strong>nberechnet, <strong>der</strong> uns entgeht, wenn wir ihnungenutzt verstreichen lassen. Und damitist <strong>der</strong> Sonntag zerstört. Der Sonntagist nämlich gerade darum Sonntag, weiler nichts kostet und ökonomisch nichtsbr<strong>in</strong>gt (Fulbert Steffenski spricht vomSonntag als von e<strong>in</strong>em „liebenswertenNichtsnutz“).Wem <strong>der</strong> Feiertag nicht mehr heilig ist,<strong>der</strong> sieht natürlich e<strong>in</strong>en Zwang, ihn ab zuschaffen,wenn die Produktionsunterbrechungzu teuer wird. Man könnte zugespitztverallgeme<strong>in</strong>ernd formulieren:Wer den Gew<strong>in</strong>n als vornehmlichenS<strong>in</strong>n des Wirtschaftens begreift, wird <strong>der</strong>Versuchung anheimfallen, Symbole undTage wie Sonntage und Feiertage immerwie<strong>der</strong> <strong>in</strong>frage zu stellen, weil alles, wasdas Gew<strong>in</strong>nmachen beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, letztlich alsgefährlich und als geschäftsschädigend,ja als Uns<strong>in</strong>n, begriffen wird.Die Diskussion und das Nachdenken überden freien Sonntag ist Anstoß und Anlassgleichermaßen, über den <strong>in</strong>dividuellen wiegesellschaftlichen Umgang mit <strong>der</strong> Zeitnachzudenken und die Bedeutung vonPausen, Unterbrechungen und Lebensrhythmenverstärkt <strong>in</strong> den Blick zu nehmen.Zeitnischen und Zeitoasen werdenunter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen ebensowie alle an<strong>der</strong>en ungenutzten Zeiten zu„Störun gen“ im Betrieb, da sie als „unnütz“ersche<strong>in</strong>en, sobald man sie durch dieZeit-ist-Geld-Brille betrachtet.E<strong>in</strong> System aber, das ke<strong>in</strong>e regenerativenRäume und Zeiten dazwischen, ke<strong>in</strong>e heilsamenUnterbrechungen, ke<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>en14 Tag <strong>der</strong> Arbeit 2011ist um des Menschen willen gemacht und nicht <strong>der</strong> Mensch um des Sabbats willen. Markus 2,27 +++

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