Januar 2008 (3.500 KB) - Gudjons Apotheke
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40 6. INTERNATIONALES SYMPOSIUM “HOMÖOPATHIE IN KLINIK, PRAXIS UND FORSCHUNG” IN MÜNCHEN – 1. DEZEMBER 2007 “KONSTITUTION UND DIATHESE IN DER WIENER SCHULE DER HOMÖOPATHIE” Die Diathese Während die Konstitution die leiblich-seelisch-geistige Verfassung in der Gesundheit ist, bezieht sich die Diathese auf das Verhalten oder die Reaktionsweise in der Krankheit. Diathese ist die angeborene und erworbene Organschwäche und Systemminderwertigkeit. Es ist die angeborene und erworbene Krankheitsbereitschafts-Tendenz und/oder der Prozess in der Krankheit. Wir kennen die 3 Diathesen: die lymphatische (I), die lithämische (II) und die destruktive (III). Die tuberkulinische, exsudative, hypotone Diathese enthält die Qualitäten schwächlich, spärlich, unzulänglich, ängstlich, schüchtern, gehemmt. Die Lithämie, auch produktive, hypertonische, hypertrophe, gonorrhoische Diathese, umfasst die Eigenschaften stark, überschüssig, übertrieben, prahlerisch, aufdringlich, euphorisch. Die destruktive Diathese zeigt vor allem die Tendenz zur Destruktion. Sie umfasst die Begriffe atonisch, atrophisch, zerfallend, gereizt, gehässig, zerstörerisch, feindselig, läppisch, geschwätzig. Allen diesen Diathesen hat Dorcsi immer wieder neu einteilend die Arzneien zugeordnet und sowohl in Tabellen aufgeführt als auch in seiner Arzneimittellehre beschrieben. Seine Arzneibeschreibungen in seinen Skripten wie in seinen Büchern beginnt er mit den Hinweisen zur Konstitution und Diathese. Erst anschließend folgt die Rubrik der Beschwerden, den klinischen Hinweisen, dann folgen Ätiologie und Modalitäten, Stimmung, Benehmen, Leibsymptome und das Kopf-zu-Fuß- Schema. Über die Konstitution und Diathese haben wir die Möglichkeiten, den Menschen (und die Arznei) zu verstehen und ihm mit der entsprechenden Arznei zu einer neuen Stufe der Gesundheit zu verhelfen. Dr. med. Leopold Drexler Zeughausgasse 3/27 A-6800 Feldkirch Tel.: 0043-(0)5522-72813 Fax: 0043-(0)5522-72813 e-mail: dr.drexler@gmx.at Internet: www.dr-drexler.at Dr. med. Leopold Drexler bei seinem Vortrag im Hörsaal des Dr. von Haunerschen Kinderspitals der LMU München
6. INTERNATIONALES SYMPOSIUM “HOMÖOPATHIE IN KLINIK, PRAXIS UND FORSCHUNG” IN MÜNCHEN – 1. DEZEMBER 2007 “ENTWICKLUNGSAUFFÄLLIGKEIT: NORMVARIANZ ODER GRUND ZUR SORGE?” ZUSAMMENFASSUNG DES VORTRAGS VON DR. MED. ANGELIKA ENDERS Die kindliche Entwicklung ist gekennzeichnet durch Individualität, Adaptivität und Variabilität. Kinder entwickeln sich individuell unterschiedlich. Die Unterschiede sind so groß, dass jedes Kind in seiner Art einmalig ist. Allein schon die Konstitution des Kindes (z.B. großer Kopf, Hypermobilität der Gelenke, Muskelhypotonie) wird unter biomechanischen Aspekten auf seine motorische Entwicklung Einfluss nehmen. Temperament, Aufmerksamkeit, Emotionalität und Kognition werden das motorische Verhalten prägen. Jeder von uns entwickelt so sein individuelles Gangbild, an dem wir ihn oft schon von weitem erkennen. Reifungsprozesse im Zentralnervensystem verlaufen vorwiegend genetisch determiniert. Entwicklungsprozesse antworten dagegen adaptiv auf Vorgaben, welche durch die Umfeldbedingungen, durch familiäre und kulturelle Forderungen gestellt werden, in denen und mit denen ein Kind aufwächst und zu leben hat. Untersuchungen der individuellen Entwicklung von Kindern zeigen im einzelnen Verlauf scheinbare „Auffälligkeiten“ der kindlichen Entwicklung, die erklärt werden müssen. Warum ist z.B. ein Kind schon einmal einige Schritte frei gegangen, oder es hat schon mal „Mama“ oder „Papa“ gesagt? Dann aber war die neu erworbene Fähigkeit zur Enttäuschung der Eltern trotz aller Ermunterungen wieder verschwunden. Nach Tagen oder Wo- Dr. med. Angelika Enders chen ist die Fähigkeit wieder abrufbar und wird nun auch endgültig beibehalten. Solche Aufschübe nennen wir Inkonsistenzen. Sie sind charakteristisch für eine adaptive, unauffällige Entwicklung. Neue Entwicklungsschritte, die sich anbahnen, stehen nicht von heute auf morgen stabil zur Verfügung, sie müssen erst vollständig automatisiert werden. Kinder werden in der Regel auch in den einzelnen Entwicklungspfaden wie der Sprachentwicklung, Körpermotorik, Spielentwicklung sowie emotionalen und sozialen Entwicklung eine unterschiedliche Dynamik aufweisen. Die motorische Entwicklung kann beispielsweise rasch, die Sprachentwicklung dagegen eher langsam verlaufen oder gerade umgekehrt. Das einzelne Kind ist oftmals in den jeweiligen Entwicklungsbereichen unterschiedlich weit entwickelt. Wir sprechen dann von einer intraindividuellen Variabilität. Nachweislich gibt es auch transkulturelle Unterschiede für den Zeitpunkt des Erlernens bestimmter Entwicklungsschritte. Da sich das kindliche Nervensystem noch in einem dynamischen Reifungs- und Differenzierungsprozess befindet, ist die fundierte Kenntnis der normalen Entwicklung und ihrer Variabilität grundlegende Voraussetzung, um im Rahmen einer entwicklungsneurologischen Beurteilung ein Kind nicht vorschnell als abnorm oder pathologisch abzustempeln. Variabilität ist eines der wichtigsten Optimierungskriterien hinsichtlich des neurologischen Verhaltens. 41
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6. INTERNATIONALES SYMPOSIUM “HOMÖOPATHIE IN KLINIK, PRAXIS<br />
UND FORSCHUNG” IN MÜNCHEN – 1. DEZEMBER 2007<br />
“KONSTITUTION UND DIATHESE IN DER WIENER SCHULE DER HOMÖOPATHIE”<br />
Die Diathese<br />
Während die Konstitution die leiblich-seelisch-geistige<br />
Verfassung in der Gesundheit ist, bezieht sich<br />
die Diathese auf das Verhalten oder die Reaktionsweise<br />
in der Krankheit. Diathese ist die angeborene<br />
und erworbene Organschwäche und Systemminderwertigkeit.<br />
Es ist die angeborene und<br />
erworbene Krankheitsbereitschafts-Tendenz<br />
und/oder der Prozess in der Krankheit.<br />
Wir kennen die 3 Diathesen: die lymphatische (I),<br />
die lithämische (II) und die destruktive (III).<br />
Die tuberkulinische, exsudative, hypotone Diathese<br />
enthält die Qualitäten schwächlich, spärlich, unzulänglich,<br />
ängstlich, schüchtern, gehemmt.<br />
Die Lithämie, auch produktive, hypertonische, hypertrophe,<br />
gonorrhoische Diathese, umfasst die Eigenschaften<br />
stark, überschüssig, übertrieben,<br />
prahlerisch, aufdringlich, euphorisch.<br />
Die destruktive Diathese zeigt vor allem die Tendenz<br />
zur Destruktion. Sie umfasst die Begriffe atonisch,<br />
atrophisch, zerfallend, gereizt, gehässig, zerstörerisch,<br />
feindselig, läppisch, geschwätzig.<br />
Allen diesen Diathesen hat Dorcsi immer wieder<br />
neu einteilend die Arzneien zugeordnet und sowohl<br />
in Tabellen aufgeführt als auch in seiner Arzneimittellehre<br />
beschrieben. Seine Arzneibeschreibungen<br />
in seinen Skripten wie in seinen Büchern<br />
beginnt er mit den Hinweisen zur Konstitution und<br />
Diathese. Erst anschließend folgt die Rubrik der<br />
Beschwerden, den klinischen Hinweisen, dann folgen<br />
Ätiologie und Modalitäten, Stimmung, Benehmen,<br />
Leibsymptome und das Kopf-zu-Fuß-<br />
Schema.<br />
Über die Konstitution und Diathese haben wir die<br />
Möglichkeiten, den Menschen (und die Arznei) zu<br />
verstehen und ihm mit der entsprechenden Arznei<br />
zu einer neuen Stufe der Gesundheit zu verhelfen.<br />
Dr. med. Leopold Drexler<br />
Zeughausgasse 3/27<br />
A-6800 Feldkirch<br />
Tel.: 0043-(0)5522-72813<br />
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Internet: www.dr-drexler.at<br />
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