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Januar 2008 (3.500 KB) - Gudjons Apotheke

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14<br />

Ich habe gute Freunde, die – anstatt wie ich<br />

nach Italien zu Massimo Mangialavori – zehn<br />

Jahre lang nach Indien gefahren sind und ähnlich<br />

begeistert von der Bombay-Schule der Homöopathieberichteten.Inzwischen<br />

habe ich<br />

etliche Krankengeschichten<br />

ein<br />

und derselben<br />

Arznei aus der<br />

italienischen<br />

und der indischen<br />

Schule<br />

verglichen und<br />

Folgendes festgestellt:<br />

Ein beliebiger, gut dokumentierter Fall der Arznei<br />

von Mangialavori hat absolut nichts gemeinsam<br />

mit einem beliebigen, gut dokumentierten<br />

Fall derselben Arznei X von Sankaran, selbst<br />

wenn beide Fälle gleichermaßen tiefgreifende Heilungen<br />

und ein zehnjähriges Follow-up aufweisen<br />

und in diesem Zeitraum keine andere Arznei gegeben<br />

wurde. Sankaran hätte sicherlich etwas anderes<br />

für Mangialavoris Fall verschrieben und umgekehrt.<br />

Da beide im Verordnen von Arzneien sehr<br />

versiert sind, wären beide offensichtlich bei einem<br />

hohen Anteil der Fälle erfolgreich, auch wenn sie<br />

aus sehr unterschiedlichen Gründen verschiedene<br />

Arzneien anwenden. Was könnte dies bedeuten,<br />

abgesehen davon, dass es der fundamentalistischen<br />

Vorstellung widerspricht, dass es „nur eine<br />

richtige Arznei gibt, und dass, falls es zwei gibt,<br />

CELEBRATING LINKS<br />

THE HOMOEOPATHIC CONFERENCE<br />

HEIDELBERG 19.– 21. OKTOBER 2007<br />

LEHRMEINUNGEN, GLAUBENSSÄTZE UND WIDERSPRÜCHE<br />

HOMÖOPATHISCHES PARADIGMA UND PARADOGMA AUF DEM BLUEBERRY HILL<br />

VORTRAG VON UTA SANTOS-KÖNIG / ZUSAMMENFASSUNG VON DR. OSE HEIN<br />

Frau <strong>Gudjons</strong>, Roland Heller, Dr. Ulrich Fischer<br />

eine nicht so tiefgreifend wie die andere wirkt“?<br />

Gibt es eine Meta-Theorie, die beide (und weitere)<br />

Modelle umfassen könnte und die über eine<br />

einfache, respektvolle Koexistenz nach dem Motto<br />

„Viele Wege<br />

führen nach<br />

Rom“ hinausgeht?<br />

Es scheint jedenfalls<br />

die Arznei als<br />

ein objektives<br />

Bild, über das ein<br />

weitgehender homöopathischer<br />

Konsensus besteht,<br />

nicht mehr<br />

zu geben. Es gibt<br />

ein Mangialavori-Bild, ein Sankaran-Bild, und natürlich<br />

etliche andere auch.<br />

Wenden wir also unsere Aufmerksamkeit dem Therapeuten<br />

zu. Wer ist jener, vom optimistischen, aufgeklärten<br />

Hahnemann noch als vorurteilsfreier Beobachter<br />

bezeichnete Dritte im Bund mit Patient<br />

und Arznei?<br />

Wir sitzen alle auf dem Stuhl des Therapeuten mit<br />

all unserer Geschichte, unseren Vorurteilen, unseren<br />

Glaubenssätzen, unserer jeweiligen Gestimmtheit.<br />

Wir sitzen da als Kommunizierende und<br />

damit als „in Sprache Handelnde“, also als SUB-<br />

JEKTE, eben so sehr wie unsere Patienten.<br />

Subjektivität ist nicht vermeidbar, und Subjektivität<br />

hat nichts zu tun mit Beliebigkeit, sondern ich<br />

meine damit authentisches Dasein, wissend, dass

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