Kapitel 6: Der Einstieg in die PC-Branche und ... - Des Pudels Kern

Übernommen hatte Hubert Raith die Funktion des kaufmännischenGeschäftsführers meiner GmbH am 1. April 1991. Zu seinem Wechselvon der Bayerischen Vereinsbank zu meiner Firma war es gekommen,nachdem er mich im Dezember 1990 gefragt hatte, ob meinAngebot vom Sommer noch stehe, und ich dies bejaht hatte, nachdemmein diesbezügliches Gespräch mit Herrn Walter Kaufmann imJanuar 1991 positiv verlaufen war. Letzterer fungierte damals nochals Leiter des Filialbezirks München-Nord und wurde schon baldnach diesem Gespräch zum Direktor der Hauptgeschäftsstelle derBank am Promenadeplatz in München befördert. Selbstverständlichhatte ich gehofft, dass Hubert Raith mich innerhalb weniger Wochenspürbar entlasten würde. Doch leider vermittelte er mir durch ein bisweilensehr sonderbares Verhalten gegenüber unseren Mitarbeitern,Kunden und Lieferanten den Eindruck, den falschen Mann mit dieserwichtigen Funktion betraut zu haben, sodass ich nach und nach einnoch größeres Arbeitspensum zu bewältigen hatte als zuvor.Zwar hatte Kaufmann wegen Personalknappheit die EntscheidungHerrn Raiths, die Bank zu verlassen, angeblich sehr bedauert. Allerdingsbefürwortete er dennoch ausdrücklich meine Entscheidung,ihm die Funktion des kaufmännischen Geschäftsführers meiner Firmaanzuvertrauen, weil hierdurch die Vertrauensbasis unserer Geschäftsbeziehungerheblich gestärkt und somit künftige Anpassungender Kreditlinie an die rasante betriebliche Entwicklung und die Realisierungder sich abzeichnenden Möglichkeit einer Umwandlung derGmbH in eine Aktiengesellschaft wesentlich erleichtert würden.Folglich gab es also keinen vernünftigen Grund, wegen dieser hintermeinem Rücken zwischen der Bank und Herrn Raith ausgehandeltenErhöhung der Kreditlinie misstrauisch zu werden. Und so interpretierteich die Entscheidung der Bank zur Erhöhung unserer Kreditlinieauf sieben Millionen Mark denn auch als ein sicheres Indiz fürderen hohes Vertrauen in eine positive Marktentwicklung, in die Bonitätmeiner Firma und in meine persönliche Integrität – zumal ichbis dahin, trotz hoher Aufwendungen für 1. das Haus am StarnbergerSee, 2. meine Hochzeit, 3. die Einrichtung von 20 zusätzlichen Ar-214