Kapitel 6: Der Einstieg in die PC-Branche und ... - Des Pudels Kern

Gesellschaft durchzuziehen, und beschloss, nun ihrerseits freiwilligaus der Gesellschaft auszuscheiden. Aufgrund der Tatsache, dass dasDarlehen noch immer nicht getilgt war und da es nach Meinung vonIlses Rechtsanwalt problemlos möglich gewesen wäre, Lorenzos Geschäftsanteileeinzuziehen und auf Victor zu übertragen, wurmte esmich natürlich sehr, für die Katz’ um die halbe Welt gereist zu sein.Weil ich mich zu jener Zeit vor dem Landgericht München gegenden spitzfindigen Vorwurf verteidigen musste, mich nicht mit demgebotenen Nachdruck um eine sofortige Tilgung dieses Darlehensbemüht zu haben, bedauerte ich es im Nachhinein selbstverständlichzutiefst, diese Startup-Hilfe gewährt zu haben – zumal sich zwischenMutter und Sohn schon bald wieder ein herzliches Einvernehmeneinstellen sollte, Lorenzo fortan den genialen Firmengründer mimteund sich damit brüstete, zunächst meiner Firma auf die Sprünge geholfenund danach seine Firma aus eigenem Antrieb und mit eigenenErsparnissen gegründet zu haben. Später bezichtigte mich dieser Angebersogar, ich hätte damals versucht, mir seine Geschäftsanteile anzueignen.Aber das ist eine andere Geschichte…*Gewährt hatte ich dieses Gründungsdarlehen etwa vier Wochennachdem mir mein kaufmännischer Geschäftsführer Hubert RaithAnfang November 1991 mitgeteilt hatte, dass die Bayerische Vereinsbankseinem Antrag auf Erhöhung unseres Betriebsmittelkreditsaufgrund unserer Sortimentserweiterung um Hardware von vier aufsieben Millionen Mark entsprochen hatte. Obwohl mir diese Erhöhungeigentlich sehr willkommen war, quittierte ich diese Mitteilungdennoch mit einer scharfen Rüge weil er diesen Antrag nicht mit mirbesprochen hatte und ich als Bürge privat für den Kredit meinerGmbH haftete. Zur Begründung seines mir zunächst unerklärlichenVerhaltens entschuldigte sich Raith damit, dass er mich mit dieserFormalie nicht belasten wollte, weil ich wegen der Hochzeit und derSchwangerschaftsprobleme meiner Frau ja ohnehin sehr stark beanspruchtgewesen wäre.213