Kapitel 6: Der Einstieg in die PC-Branche und ... - Des Pudels Kern

verspürte, verzichtete ich darauf, mit ihm über die angedachte Kooperationzur Vermarktung von Projektmanagement-Software zusprechen und komplimentierte ihn umgehend aus dem Haus.Als mir diese dreiste, mittlerweile fast sieben Jahre alte Verleumdungzu Ohren kam, herrschte in Deutschland noch große Euphorie überdie Wiedervereinigung. Für meine Firma hatte es sich bereits abgezeichnet,dass der Umsatz 1991 in der Größenordnung von 50 MillionenMark liegen würde. Da ich außerdem frisch verliebt war, hatteich somit als Mensch und Unternehmer schlicht und einfach weitausBesseres zu tun, als aufgrund dieser Information eine Strafanzeigegegen Unbekannt zu stellen und beließ es folglich dabei, mich beizwei ehemaligen Mitarbeitern zu erkundigen, ob auch ihnen diesesrufmörderische Gerücht zu Ohren gekommen sei – was mir beide bestätigten.Der eine war Bob Yant aus Denver, Colorado, der andereJohann Schieble aus meiner Heimatstadt Kenzingen. Johann hatte fürmich fast vier Jahre lang als Baggerfahrer gearbeitet, als ich nochmeine kleine Baufirma hatte.Johann Schieble in KolumbienWeil Mannesmann mehrere Vorarbeiterfür den Erdbau brauchte undJohann sich bei mir als sehr zuverlässigerMitarbeiter erwiesen hatte,heuerte ich ihn seinerzeit für denBau dieser Pipeline an. Und wie zuerwarten war, sollte er sich auch inKolumbien bestens bewähren. Johannwar einige Monate jünger alsich und entstammte einer Romanzezwischen seiner Mutter und einemfranzösischen Besatzungssoldaten,der aus Marokko stammte. Als seinenoch ledige Mutter schwanger gewordenwar, wurde sein Vater nachNordafrika versetzt und soll im algerischenBefreiungskrieg gefallen204