TOP ARBEITGEBER DEUTSCHLAND 2011 456 Roto Frank AG ...

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456 Roto Frank AG Wilhelm-Frank-Platz 1 70771 Leinfelden-Echterdingen Alexandra Straßl alexandra.strassl@roto-frank.com Tel.: +49(0)7 11/75 98-4 07 www.roto-frank.com www.jobs.roto-frank.com Mitarbeiter rund 3.800, davon rund 1.500 in Deutschland Standorte Leinfelden-Echterdingen (Zentrale), Velbert, Neusäß, Bad Mergentheim, Wuppertal; Produktionsstandorte in den USA, China, Österreich, Russland, Polen und Ungarn, international rund 40 Vertriebsniederlassungen Umsatz 557 Mio. Euro (2009) Fachrichtungen Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau, Elektrotechnik), Wirtschaftswissenschaften (Finanzen & Controlling, Marketing & Vertrieb, Logistik) Einstellungen 2011 20 Einstiegsgehalt abhängig von Position und Qualifikation Internationale Einsätze ja Praktika ja Studienabschlussarbeiten ja, auch Promotionen möglich Die Roto Frank AG wurde durch das CRF Institute als Top Arbeitgeber Deutschland 2011 zertifiziert. Die Studie ermittelte in den Einzelkategorien folgende Ergebnisse: Karrieremöglichkeiten Primäre Benefits Sekundäre Benefits & Work-Life-Balance Training & Entwicklung Unternehmenskultur TOP ARBEITGEBER DEUTSCHLAND 2011

<strong>456</strong><br />

<strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> <strong>AG</strong><br />

Wilhelm-<strong>Frank</strong>-Platz 1<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Alexandra Straßl<br />

alexandra.strassl@roto-frank.com<br />

Tel.: +49(0)7 11/75 98-4 07<br />

www.roto-frank.com<br />

www.jobs.roto-frank.com<br />

Mitarbeiter rund 3.800, davon rund 1.500 in Deutschland<br />

Standorte Leinfelden-Echterdingen (Zentrale), Velbert, Neusäß, Bad Mergentheim,<br />

Wuppertal; Produktionsstandorte in den USA, China,<br />

Österreich, Russland, Polen und Ungarn, international rund<br />

40 Vertriebsniederlassungen<br />

Umsatz 557 Mio. Euro (2009)<br />

Fachrichtungen Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau, Elektrotechnik),<br />

Wirtschaftswissenschaften (Finanzen & Controlling,<br />

Marketing & Vertrieb, Logistik)<br />

Einstellungen <strong>2011</strong> 20<br />

Einstiegsgehalt abhängig von Position und Qualifikation<br />

Internationale Einsätze ja<br />

Praktika ja<br />

Studienabschlussarbeiten ja, auch Promotionen möglich<br />

Die <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> <strong>AG</strong> wurde durch das CRF Institute als Top Arbeitgeber Deutschland <strong>2011</strong> zertifiziert.<br />

Die Studie ermittelte in den Einzelkategorien folgende Ergebnisse:<br />

Karrieremöglichkeiten<br />

Primäre Benefits<br />

Sekundäre Benefits & Work-Life-Balance<br />

Training & Entwicklung<br />

Unternehmenskultur<br />

<strong>TOP</strong> <strong>ARBEITGEBER</strong> <strong>DEUTSCHLAND</strong> <strong>2011</strong>


HR aktuell<br />

Im Krisenjahr 2009 hat der<br />

Vorstand von <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong><br />

sechs Führungsgrundsätze<br />

verabschiedet, die nun ins<br />

Unternehmen hineingetragen<br />

werden. Führen heißt demnach:<br />

Resultate, der Beitrag zum<br />

Ganzen, Konzentration auf<br />

das Wesentliche, Nutzung<br />

vorhandener Stärken,<br />

gegenseitiges Vertrauen und<br />

positives oder konstruktives<br />

Denken. Mit diesen<br />

Führungsgrundsätzen geht eine<br />

ausgeprägte Feedbackkultur<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Ebenen und Bereichen<br />

einher. <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> kontrolliert<br />

den Erfolg des Ansatzes<br />

regelmäßig mit gezielten<br />

Mitarbeiterbefragungen.<br />

Markenqualität weltweit<br />

Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1935 ist der<br />

Name <strong>Roto</strong> ein Synonym für wegweisende Spitzentechnik.<br />

Am Anfang stand die Erfindung des ersten industriell gefertigten<br />

Drehkipp-Fensterbeschlags. Bedeutende Innovationen<br />

wie die weltweit erste Dachfensterkonstruktion<br />

zum Klappen folgten. Heute ist die <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> <strong>AG</strong> einer<br />

der weltweit führenden Produzenten von Beschlagtechnik<br />

für Fenster und Türen sowie ein bedeutender Anbieter von<br />

Wohndachfenstern, Solartechnologie und Bodentreppen.<br />

Vielfältiges Produktportfolio<br />

Manchmal erkennt man Komplexität erst auf den zweiten Blick.<br />

Beim Fenster zum Beispiel. Im Alltag muss es einfach funktionieren,<br />

sich bequem öffnen oder kippen lassen. Idealerweise<br />

ist es auch noch schön. Welch aufwendige Technik dahintersteckt,<br />

bemerkt man erst bei genauerem Hinsehen. „Ein Fenster<br />

hat kein besonderes Image, ist nicht emotional aufgeladen<br />

wie etwa im Haus das Bad oder die Küche oder gar ein Auto.<br />

Letztlich sind wir Zulieferer von Fenster- und Türenherstellern“,<br />

weiß Leonhard Braig, Vorstand Technik der <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> Division<br />

Fenster- und Türtechnologie. Das Unternehmen produziert Beschläge<br />

für Fenster – jene mechanischen Teile, die dafür sorgen,<br />

dass sich ein Fenster öffnen oder kippen lässt. „Jährlich sind es<br />

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<strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> <strong>AG</strong>


über 20 Millionen Fenstergarnituren, die unsere<br />

Werke verlassen“, sagt der 41-Jährige. „<strong>Roto</strong><br />

<strong>Frank</strong> betreibt eine hochindustrielle Metallverarbeitung.“<br />

Da gibt es Produkte, von denen jährlich Stückzahlen<br />

von über 80 Millionen hochautomatisiert<br />

gefertigt werden, und andererseits Kleinserien<br />

mit vielleicht 100 bis 300 Einheiten pro Jahr.<br />

Angesichts dieser Anforderungen muss die<br />

Produktion automatisiert, kostenbewusst und<br />

sehr flexibel agieren können. Allein für den Produktbereich<br />

Drehkipp-Systeme für Holz- und<br />

Kunststofffenster hat das Unternehmen circa<br />

4.500 verschiedene Verkaufsartikel im Programm.<br />

Denn <strong>Roto</strong> liefert in die ganze Welt,<br />

und was in Deutschland bei Fenstern Standard<br />

ist, kann in anderen Ländern ganz anders sein<br />

– technisch und hinsichtlich der Sicherheitsanforderungen.<br />

Diese Vielfalt des Produktportfolios<br />

setzt sich bei den Kunden des Unternehmens<br />

fort: „Viele Fensterbauer sind einst aus Schreinereien<br />

entstanden und kommen ursprünglich<br />

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<strong>TOP</strong> <strong>ARBEITGEBER</strong> <strong>DEUTSCHLAND</strong> <strong>2011</strong><br />

aus dem Handwerk“, berichtet Braig. Daher unterstützt<br />

<strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> seine Geschäftspartner auch<br />

mit Marketingmaterialien und Verkaufsschulungen.<br />

Begonnen hatte alles 1935 mit einer Idee des<br />

Firmengründers Wilhelm <strong>Frank</strong>: dem ersten industriell<br />

gefertigten Drehkippbeschlag. Es folgte<br />

die einschiebbare Bodentreppe. <strong>Frank</strong> war ein<br />

schwäbischer Erfinder par excellence. Unter seinem<br />

Einfluss und dem seiner Nachfolger entwickelte<br />

sich die Firma vom Einmannbetrieb zum<br />

weltweit tätigen Unternehmen. Heute versteht<br />

sich <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> als Schrittmacher bei innovativen<br />

Fenstertechnologien, der intelligenten Verknüpfung<br />

von Sicherheit, Energie und Komfort.<br />

So entwickelt das Unternehmen Produkte, die<br />

den Austausch von Raumluft steuern und das<br />

Energiemanagement optimieren, Haustüren, die<br />

weder Zylinder noch Schlüssel brauchen, oder<br />

Sicherheitssysteme, die nahezu jedes individuelle<br />

Sicherheitsbedürfnis abdecken – präventiv oder<br />

aktiv, mechanisch oder elektronisch.<br />

Dominik Wilpert,<br />

Konstrukteur in der<br />

Entwicklungsabteilung<br />

„Die bei einem Fenster auftretenden<br />

Kräfteverhältnisse lassen sich bis heute nicht<br />

vollständig simulieren. Deshalb führen wir<br />

nach der Konstruktion ausführliche Tests<br />

an Prototypen durch. Man ist hier in seiner<br />

Arbeit relativ frei. Natürlich gibt es Regeln<br />

und Normen, aber ich kann konstruieren,<br />

wie ich es für richtig halte. Allein das<br />

Ergebnis ist entscheidend. Meine Kollegen<br />

haben immer ein offenes Ohr bei Fragen.<br />

Unser Projektteam unternimmt auch privat<br />

öfter etwas gemeinsam.“


Gewachsen ist man organisch ohne große Fusionen.<br />

„Tradition und Fortschritt“, heißt es in einer<br />

Selbstdarstellung, „stehen in harmonischem<br />

Einklang.“ Im Stammwerk der <strong>Roto</strong> Gruppe in<br />

Leinfelden-Echterdingen liegt die durchschnittliche<br />

Betriebszugehörigkeit bei 18 Jahren. <strong>Roto</strong><br />

<strong>Frank</strong> befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der<br />

Gründerfamilie <strong>Frank</strong>, dem Vorstand gehören<br />

inzwischen ausschließlich externe Manager an.<br />

Heute besteht das Unternehmen aus zwei Divisionen:<br />

der Fenster- und Türtechnologie sowie der<br />

Dach- und Solartechnologie.<br />

Vom Praktikum zur Karriere<br />

Das alles wusste Dominik Wilpert nicht, als er sich<br />

auf einer Karrieremesse an der Hochschule Ulm<br />

bei <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> nach einem Praktikumsplatz für<br />

sein Praxissemester erkundigte – und einen bekam.<br />

Der 27-Jährige ist gelernter Maschinenbaumechaniker<br />

und hat anschließend Maschinenbau<br />

studiert. „Während des Praktikums durfte ich in<br />

der Konstruktion im Projektteam zunehmend<br />

eigenständig arbeiten, Teile selbstständig konstruieren“,<br />

erinnert er sich. Sogar zu einem Kundentermin<br />

nahm ihn der Abteilungsleiter mit.<br />

Wilpert stellte dort den neu entwickelten Beschlag<br />

mit vor. Sein Abteilungsleiter kümmerte sich auch<br />

darum, dass es in dem Projektteam eine geeignete<br />

Bachelor-Arbeit für Wilpert gab, sodass der<br />

„<strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> strebt immer die<br />

Kosten- und Innovationsführerschaft<br />

an. Maschinen, Produkte<br />

und Herstellungsverfahren sind<br />

bei uns und bei unseren Wettbewerbern<br />

ähnlich. Das Personal<br />

ist daher das Entscheidende.“<br />

Leonhard Braig, Vorstand Technik<br />

für die Division Fenster- und Türtechnologie<br />

damalige Student fast nahtlos vom Praktikum zur<br />

Abschlussarbeit überging. „Meine Kollegen hier<br />

haben immer ein offenes Ohr bei Fragen“, sagt<br />

der Ingenieur, der sich bei seinem heutigen Arbeitgeber<br />

schon damals gut betreut und ernst<br />

genommen fühlte. Wilpert konnte so am eigenen<br />

Leib erfahren, dass <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> die Auszeichnung<br />

„Fair Company“ vollkommen zu Recht trägt – die<br />

„Generation Praktikum“ hat hier gute Chancen.<br />

Im April 2010 bekam Wilpert bei <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong><br />

eine feste Stelle, unmittelbar nach seiner Abschlussarbeit.<br />

Für gewöhnlich steigen Hochschulabsolventen<br />

bei <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> direkt ein; am<br />

Standort Leinfelden-Echterdingen gilt der Tarifvertrag<br />

der Metall- und Elektroindustrie. Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

gibt es bei <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong><br />

viele. Ein Zeitmanagementseminar hat Wilpert<br />

inzwischen besucht, außerdem nimmt er regelmäßig<br />

an einem Englisch-Konversationskurs teil.<br />

Der Jungingenieur arbeitet weiterhin im selben<br />

Projektteam, zusammen mit drei Kollegen und<br />

einer Kollegin. „Die Kollegin und ich konstruieren<br />

selbstständig bis zur Freigabe, mein Pate<br />

kümmert sich vor allem um die organisatorischen<br />

Dinge, und der dritte Kollege ist nach dem<br />

‚Vier-Augen-Prinzip‘ für die Freigabe der Teile<br />

zuständig und begleitet die Prüfungen im hauseigenen<br />

Prüfzentrum. Der vierte Kollege kümmert<br />

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<strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> <strong>AG</strong>


sich am Fertigungsstandort Velbert um die Dokumentation“,<br />

erläutert Wilpert. Insgesamt gibt<br />

es in der Division Fenster- und Türtechnologie<br />

mehrere Konstruktionsabteilungen, unter anderem<br />

eine für Aluminiumfenster, wo Wilpert angesiedelt<br />

ist. Jeder Abteilung gehören zwischen<br />

15 und 30 Mitarbeiter an.<br />

Politik der offenen Türen<br />

Derzeit konstruiert Wilpert einen speziellen Beschlag<br />

– am Fenster ist nachher nur der Griff zu<br />

sehen, die Scharniere sind verdeckt. Eine diffizile<br />

Aufgabe, da es bei einem Fensterrahmen nicht<br />

viel Platz für solche verborgenen Komponenten<br />

gibt. Ferner arbeitet der Ingenieur an Scharnieren<br />

für besonders große, schwere Fenster. Es<br />

geht darum, die entsprechend großen Hebelkräfte<br />

sicher aufzufangen. „Die bei einem Fenster<br />

auftretenden Kraftverhältnisse lassen sich bis<br />

heute nicht vollständig simulieren“, erklärt Wilpert.<br />

„Deshalb führen wir nach der Konstruktion<br />

ausführliche Tests an Prototypen durch.“ Dass etwas<br />

vermeintlich so Banales wie Fensterbeschläge<br />

sich nicht vorab berechnen lässt, war auch für<br />

den Ingenieur ein Aha-Erlebnis, als er bei <strong>Roto</strong><br />

<strong>Frank</strong> anfing.<br />

„Man ist hier in seiner Arbeit relativ frei“, sagt<br />

Wilpert. „Natürlich gibt es Regeln und Normen,<br />

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aber ich kann konstruieren, wie ich es für richtig<br />

halte. Allein das Ergebnis zählt.“ Er schätzt es<br />

auch, dass er während des Konstruierens Musik<br />

per MP3-Player hören kann. „Unser Projektteam,<br />

und ebenso die Abteilung, unternimmt<br />

auch privat öfter etwas gemeinsam.“ Zu seinem<br />

Vorgesetzten könne er immer gehen, wenn es<br />

etwas zu besprechen gebe. „Die Türen stehen<br />

offen.“<br />

Technikvorstand Braig wünscht sich von neuen<br />

Mitarbeitern, dass sie loyal sind und aufgeschlossen<br />

für organisatorische Veränderungen. „<strong>Roto</strong><br />

<strong>Frank</strong> strebt immer die Kosten- und Innovationsführerschaft<br />

an.“ Da seien die Menschen wichtig:<br />

„Maschinen, Produkte und Herstellungsverfahren<br />

sind bei uns und unseren Wettbewerbern<br />

ähnlich. Das Personal ist daher das Entscheidende.“<br />

Silodenken ist dem Diplom-Ingenieur ein<br />

Graus. „Natürlich geht es den Vertrieb etwas an,<br />

wenn einer der Kunden in Zahlungsverzug ist.<br />

Das ist dann nicht nur ein Problem des Bereichs<br />

Finanzen & Controlling“, verdeutlicht Braig, was<br />

er damit meint.<br />

Viel Handlungsspielraum für Teams<br />

Laut Braig gibt der Vorstand bei <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> die<br />

„Leitplanken“ vor, „der Rest ist Eigeninitiative“.<br />

Soll heißen: Die Kompetenzen liegen in den<br />

„Wer bei <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> arbeiten<br />

will, darf sich nicht verstecken<br />

wollen, denn hier muss<br />

man schon früh relativ viel<br />

Verantwortung übernehmen.“<br />

Andreas Bauer,<br />

Personalleiter <strong>Roto</strong> Gruppe


Teams, und erst wenn sich die Mitarbeiter eines<br />

Teams uneins sind oder ein fachliches Problem<br />

auftaucht, das sie nicht allein lösen können, wird<br />

eingegriffen. „Dafür brauchen wir Hierarchien,<br />

aber auch nur dafür“, sagt Braig. Natürlich bedeute<br />

das viel Reporting in Lenkungskreisen,<br />

„aber nicht für Statusmeldungen, sondern wenn<br />

Entscheidungsbedarf besteht“. Etwa wenn ein<br />

Projekt vom Kosten- oder Terminplan abweicht.<br />

Damit diese Freiheit und Eigenverantwortlichkeit<br />

der einzelnen Mitarbeiter gestärkt wird, hat der<br />

Vorstand 2009 einheitliche Führungsgrundsätze<br />

eingeführt. „Wir wollen einen offenen Umgang<br />

miteinander pflegen, mit viel Feedback“, erläutert<br />

Braig. Das geht so weit, dass sich die jeweilige<br />

Führungskraft den Mitarbeitern stellt, deren<br />

Kritik auf- und annimmt. Als Andreas Bauer,<br />

Personalleiter <strong>Roto</strong> Gruppe, im Jahr 2009 ins<br />

Unternehmen eintrat, haben ihn diese Führungsgrundsätze<br />

beeindruckt. „Da steckte die Gruppe<br />

mitten in der Wirtschaftskrise, und der Vorstand<br />

machte sich Gedanken darüber, wie bei <strong>Roto</strong><br />

<strong>Frank</strong> künftig mit den Mitarbeitern umgegangen<br />

werden soll“, sagt der 53-Jährige, der zuvor bei<br />

mehreren mittelständischen Unternehmen Personalverantwortung<br />

hatte. In gezielten Mitarbeiterbefragungen<br />

ermittelt <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong>, inwieweit<br />

diese Führungsgrundsätze das Unternehmen<br />

schon durchdrungen haben – ob die Belegschaft<br />

spürt, dass sich etwas verändert.<br />

Gute Chancen für Eigengewächse<br />

Eine zweite wichtige Aufgabe für die Personalabteilung<br />

sieht Bauer in einer systematischen Nachwuchsführungskräfte-Entwicklung.<br />

„Wir wollen<br />

international geeignete Mitarbeiter in der <strong>Roto</strong><br />

Gruppe strukturiert identifizieren und begleitend<br />

eine entsprechende Eignungsdiagnostik aufbauen“,<br />

erklärt er. So sollen sich frei werdende oder<br />

neue Stellen gezielter besetzen lassen. Bei <strong>Roto</strong><br />

<strong>Frank</strong> haben sowohl externe als auch interne<br />

Bewerber Chancen, Führungspositionen zu erklimmen.<br />

„Wir wollen unseren Mitarbeitern eine<br />

Karriereperspektive bieten“, sagt Bauer, „aber<br />

nicht ausschließlich von innen rekrutieren, damit<br />

auch immer wieder frisches Blut ins Unternehmen<br />

kommt.“<br />

Der Personalchef weist darauf hin, dass <strong>Roto</strong><br />

<strong>Frank</strong> trotz seines weltweiten Engagements ein<br />

Mittelständler sei. „Wir haben keine Stäbe. Wer<br />

hier arbeiten will, darf sich nicht verstecken wollen,<br />

denn bei uns muss man schon früh relativ viel<br />

Verantwortung übernehmen.“ Daher wünscht er<br />

sich Leute, die „ihre PS auf die Straße bringen“,<br />

sich gut organisieren können und dazulernen<br />

wollen. Gern gesehen sind auch Bewerber, die<br />

während des Studiums Auslandserfahrung sammeln<br />

konnten, denn <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> macht inzwischen<br />

nur noch circa 20 Prozent seines Umsatzes<br />

in Deutschland.<br />

Das erkennt die Belegschaft zum Beispiel daran,<br />

dass das einstige Saisongeschäft „Fenster“ so<br />

nicht mehr planbar ist. „Irgendwo auf der Welt ist<br />

immer Bauzeit“, so Technikvorstand Braig. „Und<br />

selbst der Rohölpreis macht sich im Bestellverhalten<br />

mancher Länder mit staatsnahen Auftraggebern<br />

bemerkbar.“ Er weiß, wovon er spricht:<br />

Wie so viele Unternehmen musste <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong><br />

aufgrund der Wirtschaftskrise 2009 Kurzarbeit<br />

anmelden – die Rückkehr zum Dreischichtbetrieb<br />

inklusive mehrschichtiger Wochenendarbeit<br />

vollzog sich dann innerhalb weniger Wochen.<br />

Auch für die Zukunft stellt sich <strong>Roto</strong> <strong>Frank</strong> daher<br />

auf rasche Veränderungen ein. „Damit muss die<br />

Belegschaft umgehen können“, sagt Braig. „Wir<br />

alle müssen uns ständig fragen, wie wir uns weiter<br />

verbessern können.“<br />

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