Stellen- und Gelegenheitsanzeigen - Kassenzahnärztliche ...
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HEFT 4/05 16. Jahrgang August 2005<br />
Neu: Prophylaxepass<br />
für Mutter & Kind im Land<br />
Brandenburg<br />
Röntgen: Prüffristen<br />
besser beachten<br />
Natürliche Rekonstruktionen,<br />
Teil 2<br />
Zähne sind für alle ein<br />
soziales Statussymbol<br />
Aufruf der Kammer: Schaffen<br />
Sie Ausbildungsplätze!<br />
4/2005<br />
Zwei Zahnärzte –<br />
eine Meinung zum<br />
Thema Zahnersatz<br />
im Ausland<br />
… siehe S. 4 <strong>und</strong> S. 34<br />
Bezirksstellenwahlen:<br />
Vorstellung des Vorsitzenden<br />
Dr. Lutz Diekmann<br />
ehrenamtlicher Richter<br />
beim BSG<br />
„Wind of change“ bei<br />
der VV der KZBV<br />
Dr. Benno Damm in den<br />
BDK-Vorstand gewählt<br />
Eine andere (Zahnarzt-)Welt
Zahnärzteblatt<br />
Brandenburg<br />
Beiträg Beiträge<br />
e der<br />
LZÄK Brandenbur<br />
Brandenburg<br />
Fragwürdige Zuschüsse für<br />
Zahnersatz aus osteuropäischen<br />
Ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />
Zahnärztlicher Prophylaxepass<br />
für Mutter & Kind . . . . . . . . . . . . . .5<br />
Bilder sind Nachrichten . . . . . . . . .7<br />
Hinausschieben der Prüfung<br />
bringt keine Fristverlängerung . . . . .8<br />
Natürliche Rekonstruktionen<br />
Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />
Das komplette Programm<br />
des Zahnärztetages . . . . . . . . . . . . .10<br />
Zähne sind für alle ein soziales<br />
Statusmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Resümee zentrale & dezentrale<br />
Fortbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />
Novellierung des Berufsbildungsgesetzes<br />
. . . . . . . . . . . . . . .16<br />
Wenn der Patient die<br />
Behandlung abbricht . . . . . . . . . . . .18<br />
Aktuelles: Motorradtreffen . . . . . . .19<br />
Sportweltspiele, Hilfsaktionen . . . .20<br />
Silbernes Ehrenzeichen für<br />
Dr. Gudrun Rojas . . . . . . . . . . . . . .21<br />
Im Porträt: Kornelia Graßmann . . .22<br />
Termine & Personalien . . . . . . . . . .46<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Jahrgang 15/2005 . . . . . . . . . . . . . .24<br />
Qualitätsmanagement<br />
in Zahnarztpraxen . . . . . . . . . . . . . .26<br />
Wahlen der Bezirksstellenvorstände 28<br />
Dr. Lutz Dieckmann zum<br />
ehrenamtlichen Richter berufen . . .31<br />
Beiträge der KZVLB<br />
Die VVder KZVLB in Köln . . . . .32<br />
Ist das die Zukunft?: Butterfahrt<br />
zum Zahnarzt . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />
Dr. Benno Damm in denVorstand<br />
des Berufsverbandes der<br />
Kieferorthopäden Berlin gewählt .35<br />
Einführungsveranstaltung für<br />
neu bestellte Vertragsgutachter . . .36<br />
DMS VI-Studie auch in<br />
Brandenburg . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />
Eine andere (Zahnarzt-)Welt . . . . .38<br />
Fragen <strong>und</strong> Antworten<br />
zur Abrechnung . . . . . . . . . . . . . . .42<br />
Fehlerhafte Festzuschussfestsetzung<br />
der Krankenkassen . . .45<br />
OLG-Urteil zur Haftung in der<br />
GbR-Gemeinschaftspraxis . . . . . .45<br />
ZBB 4/2005<br />
Festzuschüsse - Weg in die<br />
richtige Richtung<br />
Sehr geehrte Frau Kollegin,<br />
sehr geehrter Herr Kollege,<br />
die ZE-Festzuschüsse sind vor einem<br />
halben Jahr über uns gekommen,<br />
wenn auch bei weitem nicht unvorbereitet,<br />
so doch heftig. Wenngleich<br />
wir im Herbst vergangenen Jahres<br />
Gelegenheit hatten, uns in Großveranstaltungen<br />
mit Hilfe versierter<br />
Referenten intensiv theoretisch damit<br />
auseinander zu setzen, traf uns<br />
die praktische Konfrontation in den<br />
Wintermonaten ziemlich eiskalt. Der<br />
dramatische Einbruch bei den Fallzahlen<br />
in unseren Praxen in den<br />
Monaten Januar bis April bedeutete<br />
eine schwere Belastungsprobe für<br />
unsere Kollegen. Die um fast ein<br />
Drittel reduzierten Behandlungsfälle<br />
hätten durch eine Übergangsregelung<br />
zur Behandlung <strong>und</strong> Abrechnung<br />
von „ZE-Altfällen“ vermieden<br />
werden können.<br />
Leider sind die Spitzenverbände<br />
der Krankenkassen einer von der<br />
KZBV ausdrücklich geforderten<br />
Übergangsregelung nicht gefolgt.<br />
Eine sinnvolle Übergangsregelung,<br />
wie sie in der Vergangenheit bei vertraglichen<br />
Umstellungen praktiziert<br />
wurde, hätte mit Sicherheit die Belastung<br />
der zahnärztlichen Praxen<br />
reduziert <strong>und</strong> so eine kontinuierliche<br />
Versorgung der Patienten gewährleistet.<br />
Die Verantwortung tragen die<br />
Krankenkassen, den Schaden hatten<br />
unsere Patienten <strong>und</strong> die Zahnärzte.<br />
Massive Kritik über die schleppende<br />
Abwicklung des Genehmigungsverfahrens<br />
von Heil- <strong>und</strong> Kostenplänen<br />
durch einige Krankenkassen<br />
wurde an den Vorstand der<br />
KZV Land Brandenburg herangetragen,<br />
worauf dieser die Kritik an den<br />
unverhältnismäßig lange Bearbeitungszeiten<br />
zum Inhalt eines Spitzengespräch<br />
mit den Landesverbänden<br />
der Krankenkassen machte.<br />
Mit Erfolg, wie sich zeigt, denn nach<br />
den erheblichen Anlaufschwierigkeiten<br />
ist das Problem mittlerweile<br />
überw<strong>und</strong>en.<br />
Mit diesen wenigen Bemerkungen<br />
zu Startproblemen in ein neues<br />
System will ich es bewenden lassen,<br />
denn die positiven Aspekte des bef<strong>und</strong>orientiertenFestzuschusssystems<br />
überwiegen deutlich. In jeder<br />
EDITORIAL<br />
Bezirksstellensitzung im Frühjahr<br />
diesen Jahres habe ich dafür geworben,<br />
das Festzuschusssystem als<br />
bahnbrechenden Erfolg für die Zahnärzteschaft<br />
zukunftsweisend zu<br />
bewerten.<br />
Die Fallzahlen beginnen sich zum<br />
Halbjahresende hin zu normalisieren,<br />
auch die Fallwerte bewegen sich<br />
deutlich nach oben. Ein Beweis<br />
dafür, dass das System von den Patienten<br />
<strong>und</strong> ihren Zahnärzten angenommen<br />
wird. Unsere Patienten erkennen<br />
zunehmend, dass das Festzuschusssystem<br />
ihnen den Zugang zur<br />
breiten Palette einer modernen hochwertigen<br />
Zahnheilk<strong>und</strong>e bietet, ohne<br />
dass ihr Anspruch auf einen garantierten<br />
Festzuschuss durch ihre<br />
Krankenkasse verloren geht.<br />
Dem Zahnarzt bietet das System<br />
der bef<strong>und</strong>orientierten Festzuschüsse<br />
das immer eingeforderte Recht nach<br />
Therapiefreiheit. Über der Zahnarztpraxis<br />
als Unternehmen schwebt<br />
nicht mehr das Damoklesschwert<br />
von Budgetierungs- <strong>und</strong> Degressionsregelung.<br />
Für die Krankenkassen<br />
sind die Ausgaben im System<br />
eines Festzuschusses besser kalkulierbar.<br />
Jede Systemveränderung bedarf<br />
einer Eingewöhnungsphase. Das<br />
Festzuschusssystem verschafft Freiheit!<br />
Lassen Sie uns sensibel, mit Augenmaß<br />
<strong>und</strong> viel Fingerspitzengefühl<br />
mit dieser errungenen Freiheit<br />
umgehen.<br />
Ich bitte Sie, die großen Vorteile,<br />
die uns das neue System bietet, verantwortungsvoll<br />
auszugestalten.<br />
3
BERUFSPOLITIK<br />
Zahnersatz, der im Ausland angefertigt<br />
<strong>und</strong> eingesetzt wurde - ein<br />
Thema, welches in den Medien immer<br />
wieder breit diskutiert wird.<br />
Ganz aktuell wurde Ende Juli ein<br />
Magazinbeitrag für einen der bekannten<br />
privaten Sender recherchiert<br />
<strong>und</strong> produziert. Die Quintessenz<br />
sollte lauten: Patienten sollen<br />
genau hinterfragen, nicht auf Billigangebote<br />
im eigenen Interesse reinfallen.<br />
Es mangelt dennoch nicht an<br />
Ratschlägen in der Öffentlichkeit,<br />
worauf der Patient achten sollte,<br />
wenn er einen Zahnarzt im (osteuropäischen)<br />
Ausland aufsucht. Dazu<br />
lesen Sie bitte mehr auf S. 34 den<br />
Beitrag des Zahnarztes Thoralf Best<br />
„Ist das die Zukunft: Butterfahrt<br />
zum Zahnarzt?“ in diesem Heft.<br />
Die Frage jedoch, ob mit der breiten<br />
Werbung für die Behandlung im<br />
Ausland nicht hoch qualifizierte<br />
Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet<br />
werden - um eines scheinbaren<br />
Kostenvorteils willen (der in<br />
Wirklichkeit zu gewaltigen Mehrkosten<br />
führen wird) -, bleibt dabei<br />
meist unberücksichtigt.<br />
Leider ist die Datenbasis sehr<br />
dünn. Die Landeszahnärztekammer<br />
Brandenburg hat daher folgende<br />
Bitte an Sie:<br />
Wenn Sie in Zukunft Fälle aus<br />
dem Ausland in Ihrer Praxis haben<br />
- egal ob im positiven oder<br />
negativen Sinn -, stellen Sie uns<br />
bitte die entsprechenden Unterlagen<br />
zur Verfügung. Letztendlich<br />
wollen wir damit die Diskussion auf<br />
eine sachliche Basis stellen. Nach<br />
den gegenwärtigen Erkenntnissen<br />
der Landeszahnärztekammer Brandenburg<br />
handelt es sich bei der zahnärztlichen<br />
Behandlung in Ausland<br />
um den absoluten Ausnahmefall.<br />
Jürgen Herbert<br />
Diskussionsthema<br />
Fragwürdige Zuschüsse für Zahnersatz<br />
aus dem osteuropäischen Ausland<br />
Ein Fallbericht - Gebaren einer Krankenkasse sehr unverständlich - weitere Fälle im Land?<br />
Fallbericht von Zahnarzt<br />
Matthias Jurke<br />
Heute (16. Juni 2005) suchte mich in<br />
meiner Praxis ein langjähriger<br />
Patient auf (AOK Berlin). Im Januar<br />
dieses Jahres hatte ich ihm einen<br />
Heil- <strong>und</strong> Kostenplan Brücke 23 –<br />
26 sowie Teilkrone 36 mitgegeben.<br />
Zahn 24 war zu diesem Zeitpunkt<br />
entfernt, Zahn 25 wies Lockerungsgrad<br />
3 auf (also nicht erhaltungsfähig<br />
- Röntgenbilder etwa 8 Wochen<br />
älter). Pfeilerzähne 23 <strong>und</strong> 26 waren<br />
klinisch fest mit röntgenologisch<br />
moderatem Knochenabbau, so dass<br />
eine Brücke indiziert war. Erstaunt<br />
sah ich, dass in der Zwischenzeit ein<br />
Lückenschluss an 23 erfolgt war!<br />
Auf meine Nachfrage beim Patienten<br />
durch prothetische Versorgung in<br />
Polen.<br />
Die Diagnose heute: Krone 23 mit<br />
Anhänger 24, derzeit Lockerungsgrad<br />
2 – 3; 25 weiterhin Lockerungsgrad<br />
3; 26 klinisch fest. Zahn<br />
36 weiterhin provisorisch versorgt.<br />
Nach Angabe des Patienten erfolgte<br />
die Kostenübernahmeerklärung der<br />
AOK Berlin telefonisch (!!!) beim<br />
polnischen Zahnarzt ohne Vorliegen<br />
eines Heil- <strong>und</strong> Kostenplanes. Und<br />
das auch noch für eine Versorgung,<br />
die in Deutschland nie genehmigt<br />
worden wäre, in einer Höhe von<br />
185,- € (Festzuschuss 1.1 + 1.3?).<br />
Die Gesamtkosten beliefen sich auf<br />
800 Zloty (ca. 200,- €), so dass ein<br />
Patientenanteil von 15,- € verblieb -<br />
wohlgemerkt für eine zahnmedizinisch<br />
insuffiziente sowie nicht indizierte<br />
Versorgung.<br />
Meine persönliche Bemerkung<br />
dazu: Ist dies die Genehmigungspraxis<br />
- ohne Vorliegen eines Heil<strong>und</strong><br />
Kostenplanes nach deutschem<br />
Recht? Ich bin sehr überrascht, mit<br />
welchem geringen bürokratischen<br />
Aufwand Krankenkassen Entscheidungen<br />
treffen können. Ich würde<br />
mir so ein Vorgehen in Deutschland<br />
wünschen. Aber: Wir halten die<br />
Regeln ein, es existieren Qualitätssicherungssysteme,<br />
es bestehen<br />
rechtliche Möglichkeiten für die<br />
Patienten, wir Zahnärzte müssen<br />
unsere Fortbildung nachweisen.<br />
Zahnarzt Matthias Jurke; Cottbus<br />
Situation Zahn 24 ...<strong>und</strong> Zahn 26, beide im Jahr 2004<br />
4 LZÄKB 4/2005
LZÄKB 4/2005<br />
KAMMERARBEIT<br />
Konzept erweitert:<br />
Zahnärztlicher Prophylaxepass für Mutter & Kind<br />
Seit August werden an alle gynäkologischen Praxen im Lande die neuen Pässe verteilt<br />
Bislang gab es drei Pässe: einen für<br />
die Vorschulkinder von 2 bis 6<br />
Jahren, einen für Schulkinder von<br />
der 1. bis zur 6. Klasse <strong>und</strong> einen für<br />
Jugendliche vom 7. bis zum 10.<br />
Schuljahr.<br />
Prophylaxe für ges<strong>und</strong>e Zähne fängt<br />
aber in der Zeit vor der Geburt an.<br />
Bereits während der Schwangerschaft<br />
hat die werdende Mutter großen<br />
Einfluss auf die Zahnges<strong>und</strong>heit<br />
ihres ungeborenen Kindes. Oft kennt<br />
sie nicht die Auswirkungen ihrer<br />
eigenen M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit auf das<br />
Wohlergehen ihres ungeborenes<br />
Babys. Schwangere leiden sehr oft<br />
unter Entzündungen des Zahnfleisches,<br />
<strong>und</strong> es gibt in dieser Zeit ein<br />
erhöhtes Kariesrisiko. Dass diese<br />
Probleme nicht auf die leichte<br />
Schulter zu nehmen sind, zeigen die<br />
möglichen Auswirkungen einer Karies<br />
bei Schwangeren. Hat die werdende<br />
Mutter kariöse <strong>Stellen</strong> an ihren<br />
Zähnen, so kann sie die kariesbildenden<br />
Bakterien über den Speichel auf<br />
das neugeborene Baby übertragen.<br />
Außerdem liegt das Risiko einer<br />
Früh- oder Fehlgeburt bei einer<br />
Jede Schwangere im Land Brandenburg soll zukünftig einen Zahnärztlichen<br />
Prophylaxepass erhalten - Sie können ihn sich im Internet anschauen unter www.lzkb.de<br />
>> Aktuelles/Archiv >> Pressemitteilungen. (Foto: Archiv ZahnRat Nr. 33 „Ges<strong>und</strong>e<br />
Zähne des Kindes beginnen bei der Familienplanung“.<br />
Schwangeren mit erkranktem Zahnfleisch<br />
siebenmal höher als mit ges<strong>und</strong>em<br />
Zahnfleisch.<br />
Um dieses Risiko für<br />
Mutter <strong>und</strong> Kind so gering<br />
wie möglich zu halten, hat<br />
der Präventionsausschuss<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
Brandenburg einen<br />
neuen Zahnärztliche Prophylaxepass<br />
speziell für<br />
Schwangere <strong>und</strong> junge<br />
Mütter entwickelt.<br />
Mit diesem Pass sollen<br />
der werdenden <strong>und</strong> später<br />
jungen Mutti Ratschläge<br />
für ihre <strong>und</strong> die Zahnges<strong>und</strong>heit<br />
ihres Babys<br />
gegeben werden.<br />
Gleichzeitig soll sie<br />
damit zu regelmäßigen<br />
Kontrolluntersuchungen<br />
angehalten werden, damit<br />
Probleme schnell erkannt<br />
<strong>und</strong> beseitigt werden,<br />
bevor die Ges<strong>und</strong>heit des Babys in<br />
Gefahr gerät.<br />
Der neu entwickelte Zahnärztliche<br />
Prophylaxepass für Mutter <strong>und</strong><br />
Kind wird ab August dieses Jahres in<br />
jeder gynäkologischen Praxis des<br />
Landes Brandenburg ausgegeben.<br />
Jede Schwangere erhält den Zahnärztlichen<br />
Prophylaxepass gemeinsam<br />
mit dem Mütterpass durch ihren<br />
behandelnden Frauenarzt.<br />
Er ist für die Zeit vom Beginn der<br />
Schwangerschaft bis zum Ende des<br />
zweiten Lebensjahres des Kindes<br />
gedacht. Wir sind sehr froh darüber,<br />
dass wir die Frauenärzte des Landes<br />
Brandenburg als Partner für diese aus<br />
zahnmedizinischer Sicht sehr wichtige<br />
Aktion gewinnen konnten.<br />
Auf der nächsten Seite finden Sie<br />
den neuen Pass mit Vorder- <strong>und</strong><br />
Rückseite<br />
Dipl.-Stom. Bettina Suchan<br />
Vorstandsmitglied<br />
5
KAMMERARBEIT<br />
So sieht er aus, der neue Propylaxepass für Mutter <strong>und</strong> Kind. Dank der Kassenärztlichen Vereinigung Land Brandenburg erhält jede<br />
gynäkologische Praxis solche Pässe - damit eine werdende Mutter so früh wie möglich über zahnprophylaktische Maßnahmen für sich<br />
<strong>und</strong> ihr Kind informiert wird <strong>und</strong> entsprechend reagieren kann. Bitte instruieren Sie Ihr Praxispersonal, schwangere Patientinnen auf<br />
diesen Pass hin anzusprechen <strong>und</strong> zu bitten, ihn in die Praxis mitzubringen.<br />
6 LZÄKB 4/2005
LZÄKB 4/2005<br />
Bilder sind Nachrichten<br />
Plakatübergabe in Kindereinrichtungen. Die Plakate gegen Trinkflaschenkaries<br />
gelangen in diesen Wochen nach <strong>und</strong> nach in die Kindertagesstätten<br />
des Landes Brandenburg. Den offiziellen Startschuss gab Frau Dr.<br />
Jonczyk (oben r.) in der Kita „Anne Frank“ in Cottbus. Mit der Leiterin der<br />
Kita, Frau Monsport (oben Mitte), verabredete sie zugleich, regelmäßig Elternnachmittage<br />
durchzuführen <strong>und</strong> auf die Gefahren der Trinkflaschenkaries<br />
im Detail einzugehen. Die Plakatübergabe <strong>und</strong> das anschließende<br />
Zähneputzen wurde von den Fernsehteams des rbb <strong>und</strong> Lausitz-TV mit der<br />
Kamera begleitet. (Fotos: Jana Zadow)<br />
KAMMERARBEIT<br />
Ganz neu im Internet: Patientenumfrage.<br />
Im August haben wir auf<br />
unserer Internetseite unter<br />
www.lzkb.de eine neue Funktion<br />
eingebaut: Die Möglichkeit, Umfragen<br />
online durchzuführen. Begonnen<br />
haben wir mit drei Fragen an<br />
Patienten, denn es geht um Festzuschüsse.<br />
Sind diese bekannt? Fühlte<br />
sich der Patient ausreichend beraten,<br />
wenn Zahnersatz geplant wurde?<br />
Hat jemand bereits Erfahrungen<br />
damit gesammelt? Bitte erzählen Sie<br />
Ihren Patienten von dieser Umfrage,<br />
damit so viel wie möglich Antworten<br />
eingehen <strong>und</strong> einen repräsentativen<br />
Überblick über die Situation in<br />
unserem B<strong>und</strong>esland geben. In Zukunft<br />
sind auch Umfragen speziell<br />
für Zahnärzte <strong>und</strong> für die Praxismitarbeiterinnen<br />
geplant. Die Auswertungen<br />
erfolgen im ZBB oder<br />
BRAND-AKTUELL.<br />
7
ZAHNÄRZTLICHE BERUFAUSÜBUNG<br />
Landesamt für Arbeitsschutz:<br />
Hinausschieben der Prüfung bringt<br />
keine Fristverlängerung<br />
Aktuelle Informationen zur Durchführung der wiederkehrenden<br />
Sachverständigenprüfungen an Röntgeneinrichtungen<br />
Gemäß § 18 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5<br />
Röntgenverordnung (RöV) sind<br />
Röntgeneinrichtungen in Zeitabständen<br />
von längstens fünf Jahren<br />
einer Sachverständigenprüfung zu<br />
unterziehen. Verantwortlich für die<br />
Einhaltung der Frist ist der jeweilige<br />
Betreiber einer Röntgeneinrichtung.<br />
Diese Sachverständigenprüfungen<br />
sind im Land Brandenburg ausgewertet<br />
worden. Dabei haben die<br />
Mitarbeiter des Landesamtes für<br />
Arbeitsschutz festgestellt, dass<br />
immer mehr Röntgeneinrichtungen<br />
erst nach teilweise erheblichen<br />
Überschreitungen der Fünf-Jahres-<br />
Frist geprüft werden.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> sieht sich das<br />
Landesamt für Arbeitsschutz zukünftig<br />
bei der Festlegung des<br />
Zeitpunktes für die nächste wiederkehrende<br />
Prüfung zu folgendem<br />
Verfahrensweg veranlasst:<br />
Bei verspätet durchgeführter<br />
Prüfung gilt der ursprüngliche Fälligkeitstermin<br />
der wiederkehrenden<br />
Prüfung als Beginn der neuen Fünf-<br />
Jahres-Frist. Wer so beispielsweise<br />
seine Röntgeneinrichtung im November<br />
2005 durch den Sachverständigen<br />
wiederkehrend prüfen<br />
lassen muss, die Prüfung jedoch<br />
erst im Januar 2006 durchführen<br />
lässt, muss die nächste Sachverständigenprüfung<br />
trotzdem spätestens<br />
im November 2010 wieder<br />
durchführen lassen. Das Hinausschieben<br />
der Sachverständigenprüfung<br />
bedeutet somit nicht<br />
mehr automatisch eine Verlängerung<br />
der Fünf-Jahres-Frist.<br />
Geldbußen in Zukunft<br />
zu erwarten<br />
Parallel dazu müssen Betreiber, die<br />
den Termin für die wiederkehrende<br />
Sachverständigenprüfung ihrer<br />
Röntgeneinrichtung deutlich über-<br />
schreiten, mit finanziellen Konsequenzen<br />
rechnen. Sowohl das<br />
nicht Überprüfen als auch das<br />
nichtrechtzeitige Überprüfen einer<br />
Röntgeneinrichtung stellt gemäß §<br />
44 Nr. 12 RöV eine Ordnungswidrigkeit<br />
im Sinne des § 46 Abs. 1<br />
Nr. 4 Atomgesetz dar, welche mit<br />
einer Geldbuße geahndet werden<br />
kann.<br />
Im Einzelfall Antrag auf<br />
Verlängerung stellen<br />
Sollte im Einzelfall das Verschieben<br />
der wiederkehrenden Sachverständigenprüfung<br />
zweckmäßig sein<br />
- beispielsweise innerhalb eines<br />
zeitnahen Praxisumzuges -, kann<br />
gemäß § 33 Abs. 6 Nr. 2 RöV beim<br />
Landesamt für Arbeitsschutz eine<br />
einmalige Verlängerung der Fünf-<br />
Jahres-Frist um maximal sechs<br />
Monate beantragt werden. Das Landesamt<br />
kann in begründeten Einzelfällen<br />
Abweichungen von der Fünf-<br />
Jahres-Frist gestatten, wenn die<br />
Sicherheit der jeweiligen Röntgeneinrichtung<br />
durch die Abweichung<br />
nicht beeinträchtigt wird <strong>und</strong> der<br />
Strahlenschutz gewährleistet ist.<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Entscheidung<br />
des Landesamtes wird u. a. das Ergebnis<br />
der letzten Überprüfung zur<br />
Qualitätssicherung der betroffenen<br />
Röntgeneinrichtung durch die Landeszahnärztekammer,Zahnärztliche<br />
Stelle Röntgen, sein.<br />
Maren Kühn, Regionalbereich<br />
Süd<br />
Für die Korrespondenz:<br />
Landesamt für Arbeitsschutz<br />
Horstweg 57<br />
14478 Potsdam<br />
Tel. 03 31/86 83-0<br />
Fax: 03 31/86 43 35<br />
LZÄKB 4/2005
Prof. Dr. Klaus-R. Jahn - Kommissarischer<br />
Leiter der Abt. für Zahnerhaltung<br />
<strong>und</strong> Präventivzahnmedizin, Charité Berlin.<br />
Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen<br />
Arbeit: Pathogenese <strong>und</strong> Prävention<br />
der Sek<strong>und</strong>ärkaries, Klinische Beurteilung<br />
von Füllungswerkstoffen, Klinische<br />
Studien zur Prognose füllungstherapeutischer<br />
Leistungen.<br />
Im 1. Teil des Beitrages stellte Prof.<br />
Jahn die Definition einer „natürlichen<br />
Rekonstruktion“ auf, erläuterte<br />
mögliche Schädigungen des orofazialen<br />
Systems, stellte Forderungen<br />
an eine natürliche Rekonstruktion,<br />
ging auf die Notwendigkeit rekonstruktiver<br />
Tätigkeit ein <strong>und</strong> stellte<br />
dar, wie erfolgreich Karies verhütbar<br />
ist. Er endete mit der Feststellung:<br />
Die wichtigste Kariesprävention<br />
ist die Fluoridierung.<br />
Erfolge der rekonstruktiven<br />
Tätigkeit<br />
Aus noch einem anderen Gr<strong>und</strong><br />
ist nicht mit einem dramatischen<br />
Abfall der Therapienotwendigkeiten<br />
auf füllungstherapeutischem Gebiet<br />
zu rechnen. Wie sieht es nämlich mit<br />
der Funktionsdauer unserer Thera-<br />
LZÄKB 4/2005<br />
Zahnärztetag Brandenburg 2005:<br />
Natürliche Rekonstruktionen<br />
piemittel aus? Mit anderen Worten:<br />
Wie lange halten unsere Füllungen<br />
<strong>und</strong> wie hoch ist der Anteil der<br />
Füllungserneuerungen am<br />
Gesamtaufkommen füllungstherapeutischer<br />
Leistungen?<br />
Um mit dem Letzteren zu beginnen:<br />
Nahezu zwei Drittel der von uns<br />
gelegten Füllungen sind Ersatzleistungen<br />
(MJÖR et al. 2002), was<br />
ohne jeden Zweifel einigermaßen<br />
frustrierend ist <strong>und</strong> folgerichtig dann<br />
zur ersten Frage zurückführt: Wie<br />
lange sind unsere Füllungen funktionstüchtig?<br />
Black hat sich schon vor mehr als<br />
h<strong>und</strong>ert Jahren um diese Frage<br />
Gedanken gemacht <strong>und</strong> in schöner<br />
Eindeutigkeit formuliert: Eine Füllung<br />
sollte so gelegt werden, dass sie<br />
möglichst ein Leben lang hält<br />
(BLACK 1914). Diese Forderung ist<br />
in ihrer schlichten Prägnanz ebenso<br />
bestechend wie ihre Realisierung<br />
illusorisch. Tatsächlich wird der klinische<br />
Alltag, wie zahlreiche aussagekräftige<br />
Untersuchungen belegen,<br />
von der Notwendigkeit, insuffiziente<br />
Therapieleistungen zu erneuern,<br />
geprägt (MANHART et al. 2004).<br />
Wie vertragen sich diese Untersuchungsergebnisse,<br />
die sich im<br />
Übrigen mit den Beobachtungen im<br />
klinischen Alltag decken, mit den<br />
zahllosen Berichten über die Erfolge<br />
therapeutischer, insbesondere füllungstherapeutischer<br />
Maßnahmen?<br />
Müssten nicht die vielerorts festgestellten<br />
Verbesserungen der Materialien<br />
<strong>und</strong> der entsprechenden<br />
Technologien deutlich zu einer längeren<br />
Standzeit der Therapiemittel<br />
geführt haben?<br />
Die Ursache der offensichtlichen<br />
Diskrepanz ist in der Tatsache zu<br />
sehen, dass in diesen Berichten im<br />
Regelfall kleine Stichproben, oftmals<br />
deutlich weniger als 100<br />
Leistungen, über einen zuweilen<br />
ZAHNÄRZTLICHES FORUM<br />
– eine zahnärztliche Aufgabe mit Zukunft?!<br />
Von Prof. Dr. Klaus-Roland Jahn, Berlin, wissenschaftlicher Leiter des Zahnärztetages, Teil 2<br />
extrem kurzen Zeitraum untersucht<br />
wurden. Welche Aussagekraft hat<br />
aber eine Studie, bei der der klinische<br />
Erfolg von ein paar Dutzend<br />
Füllungen, oftmals noch ohne<br />
Kontrollgruppe, über sechs Monate<br />
hinweg untersucht worden ist? Das<br />
Wissen, dass die Ergebnisse der<br />
eigenen Arbeit später nachuntersucht<br />
werden, wird wohl jeden<br />
Therapeuten zu besonderer Sorgfalt<br />
anregen, was die Übertragbarkeit der<br />
Ergebnisse auf den klinischen Alltag<br />
einer normalen Praxis im Gr<strong>und</strong>e<br />
unmöglich macht. Schließlich ist<br />
bekannt, dass die Sorgfalt des<br />
Zahnarztes (Abb. 8, 9) einen größeren<br />
Einfluss auf die Prognose des<br />
Therapiemittels hat als dessen werkstoffk<strong>und</strong>liche<br />
Eigenschaften per se.<br />
Abb. 8: Amalgamfüllungen<br />
Abb. 9: Röntgenografische Darstellung<br />
einer Amalgamfüllung<br />
Zusammenfassung<br />
Die Schlussfolgerung aus dem<br />
Dargelegten kann nur lauten: Zwar<br />
haben die gemeinsamen Anstrengungen<br />
der wissenschaftlichen<br />
Zahnheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> der industriellen<br />
9
ZAHNÄRZTLICHES FORUM<br />
Forschung in den letzten Jahrzehnten<br />
(Säure-Ätz-Technik, Adhäsivsysteme,<br />
Keramiksysteme, Implantattechnologie<br />
etc., VAN MEERBEEK et<br />
al. 2003) zu einer deutlichen Prognoseverbesserung<br />
unserer Therapiemittel<br />
geführt. Von einem Durchbruch<br />
im Sinne des Erreichens des<br />
von Black formulierten Zieles kann<br />
jedoch keine Rede sein. Demzufolge<br />
werden wir Zahnärzte wohl noch<br />
geraume Zeit mit der Erneuerung<br />
insuffizienter Therapieleistungen,<br />
vor allem Füllungen, zu tun haben.<br />
Aber noch aus einem weiteren<br />
Gr<strong>und</strong> werden wir in unserer rekonstruktiven<br />
Tätigkeit kaum arbeitslos<br />
werden. Die letztlich erfolgreichen<br />
Bemühungen um Reduzierung der<br />
Kariesprävalenz werden uns neue<br />
Aufgaben bescheren. Die längere<br />
Verweildauer der Zähne in der<br />
M<strong>und</strong>höhle wird<br />
- zu einem deutlichen Anstieg<br />
nichtkariogener Zahnhartsubstanzdefekte<br />
führen (SCHMIDT<br />
et al. 2003),<br />
- die Notwendigkeit parodonterhaltender<br />
<strong>und</strong> damit rekonstruktiver<br />
Therapien erhöhen (RANDALL<br />
et al. 2002) <strong>und</strong><br />
- die Möglichkeiten festsitzenden,<br />
dental verankerten Zahnersatzes<br />
erweitern (KERSCHBAUM et al.<br />
1994).<br />
Insgesamt wird es jedoch zu einer<br />
Schwerpunktverlagerung der zahnärztlichen<br />
Tätigkeit - weg von der<br />
kurativen <strong>und</strong> hin zu einer präventiv<br />
orientierten - kommen. Dieser Trend,<br />
so sicher er auch ist, wird nichts an<br />
der berechtigten Annahme ändern,<br />
dass wir es auch auf absehbare Zeit<br />
vor allem mit rekonstruktiven<br />
Arbeiten in unserer Praxis zu tun<br />
haben werden. Weiterbildungen auf<br />
diesem Gebiet der zahnärztlichen<br />
Tätigkeit sind angesichts<br />
- der Interessen unserer Patienten,<br />
- der zukünftig sicher nicht kleiner<br />
werdenden wirtschaftlichen<br />
Zwänge <strong>und</strong><br />
- der rasanten wissenschaftlichen<br />
wie praktisch-technologischen<br />
Entwicklungen<br />
notwendiger denn je.<br />
Prof. Dr. Klaus-Roland Jahn,<br />
Berlin<br />
Literatur<br />
Black, G. V.: Konservierende Zahnheilk<strong>und</strong>e.<br />
Autorisierte deutsche Übersetzung<br />
von H. Pichler. Herrmann Meusser, Berlin<br />
1914<br />
Dörfer, C., H..J. Staehle: Interdentale<br />
Plaquekontrolle. Oralprophylaxe 20 (1998)<br />
13-26<br />
Kerschbaum, Th., W. Micheelis, H.<br />
Fischbach, P. von Thun: Prothetische<br />
Versorgung in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland. Dtsch Zahnärztl Z 49 (1994)<br />
990-994<br />
Manhart J., H. Y. Chen, G. Hamm, R. Hickel:<br />
Review of the Clinical Survival of Direct and<br />
Indirect Restorations in Posterior Teeth of the<br />
Permanent Dentition. Oper Dent 29 (2004)<br />
481-508<br />
Mjör, I. A., C Shen, S.T. Eliasson, S. Richter:<br />
Placement and Replacement of Restorations<br />
in General Dental practice in Iceland. Oper<br />
Dent 27 (2002) 117-123<br />
Momeni, A., K. Pieper, R. Stoll: Rückgang<br />
der Kariesprävalenz bei 6- bis 7-Jährigen in<br />
Hessen in den Jahren 1994 bis 2000.<br />
Oralprophylaxe 24 (2002) 99-102<br />
Randall, R. C., M.M.A. Vrijhoef, N. H. F.<br />
Wilson: Current trends in restorative dentistry<br />
in the UK: a Delphi approach. J Dent 30<br />
(2002) 177-187<br />
Russell, M. W., N. K. Childers, S. M.<br />
Michalek, D. J. Smith, M. A. Taubmann. A<br />
Caries Vaccine? The state of the science of<br />
immunization against dental caries. Caries<br />
Res 38 (2004) 230-235<br />
Schiffner, U.: Gr<strong>und</strong>lagen der Fluoridanwendung.<br />
Oralprophylaxe 23 (2001) 23-26<br />
Van Steenkiste, M.: Kariespräventive<br />
Strategien im Hinblick auf den aktuellen<br />
Kariesrückgang. Oralprophylaxe 24 (2002)<br />
103- 109<br />
Van Meerbeek, B., J. De Munck, Y. Yoshida,<br />
S. Inoue, M. Vargas, P. Vijay, K. Van Landuyt,<br />
P. Lambrechts, G. Vanherle: Adhesion to<br />
Enamel and Dentin: Current Status and<br />
Future Challenges. Oper Dent 28 (2003) 215-<br />
235<br />
Zimmer, S.: Ernährung <strong>und</strong> Zahnges<strong>und</strong>heit.<br />
Prophylaxe Impuls 9 (2005) 6-13<br />
Das komplette Programm für Zahnärzte,<br />
Kieferorthopäden <strong>und</strong> Praxispersonal<br />
Wissenschaftliches<br />
Programm<br />
Freitag, 18. November 2005<br />
Punkte: 6<br />
für Zahnärzte <strong>und</strong> Kieferorthopäden<br />
gemeinsam:<br />
09:00 – 10:00 Uhr<br />
Eröffnung des Zahnärztetages<br />
Präsident der Landeszahnärztekammer<br />
Brandenburg, Vorsitzender der<br />
<strong>Kassenzahnärztliche</strong>n Vereinigung<br />
Land Brandenburg<br />
10:00 – 10:45 Uhr<br />
Festvortrag:<br />
„Warum Flugzeuge abstürzen <strong>und</strong><br />
Unternehmen versagen“<br />
Dr. Bernhard Saneke, Wiesbaden<br />
10:45 – 11:30 Uhr<br />
Dentalausstellung / Kaffeepause<br />
ab jetzt Programm für Zahnärzte:<br />
11:30 – 12:15 Uhr<br />
Ist die Rekonstruktion eine zahnärztliche<br />
Leistung mit Zukunft?<br />
Prof. Dr. Klaus-Roland Jahn, Berlin<br />
12:15 – 13:00 Uhr<br />
Minimal-invasive Therapie kariöser<br />
Läsionen im Seitenzahnbereich<br />
OA Dr. Götz Lösche, Berlin<br />
13:00 – 14:00 Uhr<br />
Dentalausstellung / Mittagspause<br />
14:00 – 14:45 Uhr<br />
Adhäsivsysteme: Zaubermittel zur<br />
Lösung aller Haftprobleme?<br />
OA Dr. Uwe Blunck, Berlin<br />
10 LZÄKB 4/2005
14.45 - 15.30 Uhr<br />
Die Versorgung kariesbedingter<br />
Defekte im Seitenzahnbereich –<br />
der Schwerpunkt zahnerhaltender<br />
Tätigkeit<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Kunzelmann,<br />
München<br />
15:30 – 16:00 Uhr<br />
Dentalausstellung / Kaffeepause<br />
16:00 – 16:45 Uhr<br />
Sind natürliche implantatgestützte<br />
prothetische Rekonstruktionen<br />
möglich?<br />
Prof. Dr. Klaus-Peter Lange, Berlin<br />
Samstag, 19. November 2005<br />
Punkte: 6<br />
09:30 – 10:15 Uhr<br />
Parodontale Erhaltung oder frühzeitige<br />
Extraktion<br />
Prof. Dr. Bernd-Michael Kleber,<br />
Berlin<br />
10:15 – 11:00 Uhr<br />
Dentalausstellung / Kaffeepause<br />
11:00 – 11:45 Uhr<br />
Funktionstherapeutische Vorbehandlung<br />
vor prothetischer Rekonstruktion<br />
PD Dr. Ingrid Peroz, Berlin<br />
11:45 – 12:30 Uhr<br />
Füllungstherapeutische Versorgung<br />
von Frontzahndefekten<br />
ZA Wolfgang Boer, Euskirchen<br />
12:30 – 13:15 Uhr<br />
Dentalausstellung / Mittagspause<br />
13:15 – 14:00 Uhr<br />
Keramische Restaurationen: Das<br />
Nonplusultra der Zahnerhaltung<br />
Dr. Gernot Mörig, Düsseldorf<br />
14:00 – 14:45 Uhr<br />
Indikationsentscheidung: Inlay<br />
versus Teilkrone, Goldguss versus<br />
Keramikrestauration<br />
Prof. Dr. Georg Meyer, Greifswald<br />
ab 15:00 Uhr für Zahnärzte <strong>und</strong><br />
Kieferorthopäden gemeinsam:<br />
Berufspolitisches Forum<br />
LZÄKB 4/2005<br />
Programm für die<br />
Kieferorthopäden<br />
Freitag, 18. November 2005<br />
Punkte: 6<br />
nach gemeinsamer Eröffnung des<br />
Zahnärztetages sowie dem<br />
Festvortrag (s. S. 10) …<br />
11:15 – 13:15 Uhr<br />
Erwachsenenkieferorthopädie<br />
Dr. Aladin Sabbagh, Erlangen<br />
13:00 – 14:15 Uhr<br />
Dentalausstellung / Mittagspause<br />
14:15 – 16:15 Uhr<br />
Die modernen Techniken der<br />
Bisskorrektur: SUS, Herbst,<br />
Jasper<br />
Dr. Aladin Sabbagh, Erlangen<br />
Programm für<br />
Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte<br />
Freitag, 18. November 2005<br />
09:00 – 09:15 Uhr<br />
Eröffnung durch den Vorstand der<br />
Landeszahnärztekammer Brandenburg<br />
09:15 – 10:00 Uhr<br />
Patientenorientierte Kommunikation<br />
Teil 1: Spaß am Patientengespräch<br />
Christina Gaede-Thamm, Hamburg<br />
10:00 – 10:30 Uhr<br />
Dentalausstellung / Kaffeepause<br />
ZAHNÄRZTLICHES FORUM<br />
10:30 – 11:15 Uhr<br />
Wie können Fehler in der Anwendung<br />
der Adhäsivsysteme vermieden<br />
werden?<br />
OA Dr. Uwe Blunck, Berlin<br />
11:15 – 12:00 Uhr<br />
Farbbestimmungen in der zahnärztlichen<br />
Praxis<br />
OA Dr. Götz Lösche, Berlin<br />
12:00 – 13:00 Uhr<br />
Dentalausstellung / Mittagspause<br />
13:00 – 13:45 Uhr<br />
Ist Karies durch Art der Ernährung<br />
beeinflussbar?<br />
Prof. Dr. Klaus-Roland Jahn, Berlin<br />
13:45 – 14:30 Uhr<br />
Teil 2: Patienten überzeugen statt<br />
überreden<br />
Christina Gaede-Thamm, Hamburg<br />
14:30 – 15:00 Uhr<br />
Dentalausstellung / Kaffeepause<br />
16:00 – 17:00 Uhr<br />
Teil 3: Langfristige Patientenbindung<br />
Christina Gaede-Thamm, Hamburg<br />
15:45 – 16:45 Uhr<br />
BEMA sicher?<br />
Rainer Linke, KZVLB, Potsdam<br />
Anmeldemöglichkeiten<br />
Sie können sich auf verschiedenen<br />
Wegen für den Zahnärztetag<br />
anmelden: Entweder nutzen Sie<br />
das zum Kurzprogramm gehörende<br />
Anmeldeformular, welches<br />
dem R<strong>und</strong>schreiben BRAND-<br />
AKTUELL Nr. 4/2005 beigelegt<br />
war, in gewohnter Weise.<br />
Oder Sie melden sich online an<br />
unter: www.lzkb.de. Im Internet<br />
finden Sie zudem kurze Texteinführungen<br />
zu den jeweiligen<br />
Vorträgen.<br />
Darüber hinaus erhalten Sie noch<br />
einmal ein Exemplar des Kurzprogrammes<br />
mit dem nächsten<br />
BRAND-AKTUELL im September.<br />
11
FORTBILDUNG<br />
Arbeitskreis Behindertenbehandlung<br />
Zähne sind für alle ein soziales Statussymbol<br />
Kieferorthopädische Behandlung von Menschen mit Behinderungen – Interdisziplinäres<br />
Therapiemanagment bei defektiven Patienten – Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />
Die diesjährige Fortbildungsveranstaltung<br />
des Arbeitkreises für<br />
zahnärztliche Behindertenbehandlung<br />
fand am 3. Juni 2005 in<br />
Potsdam statt. Frau Professor Dr.<br />
Landmesser von der Universität<br />
Witten-Herdecke referierte mit<br />
Engagement über die Möglichkeiten<br />
<strong>und</strong> die Grenzen der kieferorthopädischen<br />
Behandlung von Patienten<br />
mit Behinderungen vor über 30 Teilnehmern<br />
aus unserem B<strong>und</strong>esland<br />
<strong>und</strong> Berlin.<br />
Für alle Menschen, egal ob mit<br />
oder ohne Behinderung, sind Zähne<br />
ein soziales Statussymbol. Die Zähne<br />
bestimmen mit, ob ein Mensch<br />
von der Umwelt angenommen wird<br />
oder nicht. Gerade die soziale<br />
Integration ist für die behinderten<br />
Patienten <strong>und</strong> ihre Angehörigen von<br />
enormer Wichtigkeit. Eine erfolgreich<br />
durchgeführte kieferorthopädische<br />
Behandlung kann in diesem<br />
Zusammenhang mehr bewirken als<br />
nur die Regulierung der Gebissentwicklung.<br />
Erfolg oder Misserfolg einer kieferorthopädischen<br />
Behandlung hängen<br />
vom richtigen Zeitpunkt des Beginns<br />
ab. Bei behinderten Kindern<br />
sollte dieser unbedingt am Anfang<br />
der ersten Wechselgebissphase liegen.<br />
Ist die Gebissentwicklung erst<br />
einmal abgeschlossen, kann kieferorthopädisch<br />
nichts mehr reguliert<br />
werden.<br />
Die erste Wechselgebissphase<br />
stellt in der Gebissentwicklung eine<br />
sehr dynamische Phase dar. Reize,<br />
sowohl positive als auch negative,<br />
haben schon in kleinen Dosen sehr<br />
starke Auswirkungen. Bedingt durch<br />
den verminderten Tonus der Lippenmuskulatur<br />
bei behinderten Patienten<br />
<strong>und</strong> dem damit fehlendende<br />
Gegendruck, kommt es durch den<br />
permanenten Zungendruck in kürzester<br />
Zeit zu einer saggitalen Fehlentwicklung<br />
des Gebisses. Greift die<br />
Kieferorthopäde im Zeitabschnitt<br />
der ersten Wechselgebissphase in die<br />
Gebissentwicklung ein, sind die<br />
Erfolge enorm. Da die meisten<br />
Patienten mit Behinderungen das<br />
kieferorthopädische Gerät nicht<br />
allein herausnehmen können, ergibt<br />
sich praktisch ein 24-St<strong>und</strong>en-<br />
Dauertragen. Dadurch sind in relativ<br />
kurzer Zeit beachtliche sichtbare<br />
Erfolge zu verzeichnen.<br />
Gesteuerte Gebissentwicklung<br />
durch Extraktion im Milchgebiss<br />
Frau Prof. Landmesser plädierte<br />
mit Nachdruck für eine gesteuerte<br />
Gebissentwicklung durch Extraktionen<br />
im Milchgebiss. Sie wies darauf<br />
hin, dass dabei eine Reduktion<br />
der Zahnzahl durchaus legitim ist.<br />
Zahnges<strong>und</strong>heit hängt nicht von der<br />
Zahl der Zähne ab, sondern von der<br />
Verschlüsselung der Zähne. Die<br />
Qualität des Gebisses steht gerade<br />
bei Patienten mit Behinderungen vor<br />
der Quantität der Zahnzahl.<br />
Hielt einen sehr energischen Vortrag: Frau<br />
Prof. Dr. Landmesser, Witten-Herdecke.<br />
(Foto: Ulrike Stieler<br />
Eine wichtiger Nebeneffekt der<br />
kieferorthopädischen Behandlung ist<br />
nach Aussage von Frau Prof.<br />
Landmesser der Frakturschutz der<br />
Frontzähne. Behinderte Patienten<br />
fallen sehr oft hin. Bedingt durch<br />
ihre fehlenden Abwehrreaktionen<br />
fallen sie dabei natürlich auch häufig<br />
auf das Gesicht. Bei einer protrudierten<br />
Front kommt es dann sehr<br />
schnell zu einer Fraktur der<br />
Frontzähne. Durch die kieferorthopädische<br />
Behandlung wird diese<br />
zurückgesetzt <strong>und</strong> ist damit nicht<br />
mehr so gefährdet.<br />
Lippenschluss ohne KFO auf<br />
Dauer ohne Erfolg<br />
Auch aus medizinischer Sicht ist<br />
die kieferorthopädische Behandlung<br />
von Bedeutung. Kauen, Schlucken,<br />
Sprechen <strong>und</strong> Atmen sind nur mit<br />
einem funktionierenden Lippenschluss<br />
optimal möglich. Erst wenn<br />
die Frontzahnanomalie beseitigt<br />
wurde, kann die Krankengymnastik<br />
zur Optimierung des M<strong>und</strong>schlusses<br />
eingesetzt werden <strong>und</strong> auch dauerhaft<br />
etwas bewirken. Vorher hat sie<br />
keinen bleibenden Erfolg.<br />
Im abschließenden Teil der Veranstaltung<br />
ging Frau Prof. Landmesser<br />
auf spezielle Krankheitsbilder<br />
ein. So auf Patienten mit Lippen-<br />
Kiefer-Gaumenspalten <strong>und</strong> Patienten<br />
mit einem Down-Syndrom. Bei<br />
den Kindern mit einem Down-<br />
Syndrom ist vor allem die große<br />
Zunge ein Problem für die Gebissentwicklung.<br />
Erst zum späteren<br />
Zeitpunkt kommt es durch die vorhandene<br />
Immunschwäche zu größeren<br />
parodontalen Problemen.<br />
Als Resümee der diesjährigen<br />
Fortbildungsveranstaltung konnten<br />
die zwei<strong>und</strong>dreißig anwesenden<br />
Zahnärzte <strong>und</strong> insbesondere die Kieferorthopäden<br />
unter ihnen am Ende<br />
folgende Botschaft mit nach Hause<br />
nehmen: Behandlungserfolge lassen<br />
sich in der Gruppe der Patienten mit<br />
Behinderungen sehr gut erzielen.<br />
Um das zu erreichen, ist der richtige<br />
Zeitpunkt für den Beginn der kieferorthopädischen<br />
Behandlung genau<br />
einzuhalten. Eine optimale Zusammenarbeit<br />
mit den Eltern des Patienten<br />
sowie eine bestmögliche<br />
Abstimmung zwischen allen interdisziplinär<br />
zusammenarbeitenden<br />
Betreuungsteams ist unerlässlich.<br />
Dipl.-Stom. Bettina Suchan<br />
Vorstandsmitglied<br />
12 LZÄKB 4/2005
C 21/05 „Therapie mit<br />
Aufbissbehelfen“<br />
Referent: OA Dr. Stefan Kopp,<br />
Jena, am 20./21. Mai 2005 in<br />
Cottbus<br />
Dr. Ralph-Steffen Zöbisch, Sie waren<br />
Kursteilnehmer in Cottbus, leben<br />
aber im Vogtland. Warum kamen Sie<br />
nach Cottbus?<br />
Aus zweierlei<br />
Gründen habe ich<br />
den Weg zu Ihnen<br />
nach Cottbus bzw.<br />
zu Dr. Kopp gesucht:<br />
In erster Linie<br />
ist es in einer Zeit des allgemeinen<br />
Niedergangs, der Schnelllebigkeit<br />
besonders wichtig, sich als Behandler<br />
neu zu orientieren. Dr. Kopp gibt<br />
fachlich f<strong>und</strong>ierte, praxisrelevante<br />
Hinweise zur craniomandibulären<br />
Therapie einschließlich der ganzheitlichen<br />
Vernetzung. In zweiter<br />
Linie war ich auch neugierig auf<br />
Cottbus <strong>und</strong> auf die Art, wie Fortbildungskurse<br />
im Land Brandenburg<br />
durchgeführt werden, weil ich selbst<br />
als Fortbildungsreferent tätig bin.<br />
Welchen Eindruck hatten Sie nun von<br />
dem Kurs in Cottbus?<br />
Der Kurs war gut organisiert. Dazu<br />
kam eine perfekte Betreuung im<br />
MÜHE Dental Labor. Beides gemeinsam<br />
verschaffte mir eine Art<br />
„Urlaubsgefühl“ - mal aus der Praxis<br />
raus zu sein.<br />
Brachte Ihnen der Kurs von Dr.<br />
Kopp die Erkenntnisse, die Sie<br />
erwartet hatten?<br />
Aus meiner Sicht hat sich Dr. Kopp<br />
zu den führenden Diagnostikern <strong>und</strong><br />
Therapeuten der craniomandibulären<br />
Dysfunktionen in Europa entwickelt<br />
Das spiegelt sich natürlich auch in<br />
seinen Kursen wider. Hier handle ich<br />
nach dem Motto: Wer Tennisspielen<br />
lernen möchte, sollte das schließlich<br />
auch bei Boris Becker tun. Darum<br />
habe ich auch einige Mitglieder des<br />
Arbeitskreises, dem ich angehöre,<br />
einschließlich meiner Zahntechnikerin<br />
zum Kurs nach Cottbus mitgebracht.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
(Mit Dr. Zöbisch, Elsterberg, sprach<br />
Jana Zadow.)<br />
FORTBILDUNG<br />
Resümee zentrale & dezentrale Fortbildung<br />
Praktische Übungen standen im Mittelpunkt des Kurses „Therapie mit Aufbissbehelfen“.<br />
(Foto: Dr. Kopp)<br />
LZÄKB 4/2005<br />
C 29/05<br />
„Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der<br />
zahnärztlichen Chirurgie“<br />
Referent: Prof. Dr. Wolfgang<br />
Sümnig, Greifswald, am 15. Juni<br />
2005 in Cottbus<br />
Prinzipiell nutze ich gern die Möglichkeit,Fortbildungsveranstaltungen<br />
über die LZÄK Brandenburg in<br />
Cottbus zu besuchen. Cottbus ist<br />
vom Fahr- <strong>und</strong> Zeitaufwand her für<br />
mich gut zu integrieren. Aus dem<br />
vielfältigen Angebot habe ich bis<br />
jetzt 5 Fortbildungen besucht. Alle<br />
waren qualitativ hochwertig <strong>und</strong> perfekt<br />
vorbereitet durch Vorlagen von<br />
Skripta. Der kleine Teilnehmerkreis<br />
ermöglichte immer eine fachliche<br />
Diskussion. Die Informationen<br />
konnte ich stets für die tägliche<br />
Praxis verwerten.<br />
So beispielsweise beim Kurs mit<br />
Prof. Sümnig aus Greifswalde zu<br />
„Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der<br />
zahnärztlichen Chirurgie in der allgemeinen<br />
zahnärztlichen Praxis“. Es<br />
wurden Pro <strong>und</strong> Contra der<br />
Germektomie diskutiert, rechtliche<br />
Aspekte der Patientenaufklärung vor<br />
operativen Eingriffen sowie Komplikationen<br />
bei operativen Eingriffen<br />
erläutert. Prof. Sümnig behandelte<br />
darüber hinaus den Einsatz von<br />
Knochenersatzmaterialien <strong>und</strong> die<br />
retregrade Wurzelfüllung. Alles in<br />
Allem: Altes Wissen bestätigt <strong>und</strong><br />
aufgefrischt, mit neuen Anregungen<br />
versehen - es war wieder ein gelungener<br />
Fortbildungsnachmittag.<br />
ZÄ Marianne Krabe, Beeskow<br />
Pfaff Berlin: Erstes Curriculum<br />
Parodontologie abgeschlossen<br />
Insgesamt 9 Wochenendkurse, jeweils<br />
Freitags <strong>und</strong> Samstags, verteilt<br />
über 14 Monate, liegen hinter den<br />
ersten 17 Absolventen des Parodontologie-Curriculums,<br />
welches am<br />
13
FORTBILDUNG<br />
17./18 Juni am Pfaff Berlin zu Ende<br />
ging. Das war umfassende, tiefgründige<br />
<strong>und</strong> praxisnahe Fortbildung auf<br />
einem Gebiet, welches eine rasante<br />
Entwicklung in den vergangenen 10<br />
bis 15 Jahren erlebte <strong>und</strong> dadurch<br />
zunehmend größere Bedeutung in<br />
den Praxen erlangt hat.<br />
Das war auch Fortbildung, welche<br />
sowohl den jungen Kollegen als auch<br />
den erfahrenen Praktiker ansprach.<br />
Neben den eher trockenen, aber<br />
unerlässlichen theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen<br />
wurde den praktischen Kenntnissen<br />
<strong>und</strong> Möglichkeiten breiter<br />
Raum gewidmet. Operative Eingriffe<br />
wurden per Live-OP vorgestellt,<br />
am Tierkiefer geübt, schließlich<br />
selbst am Patienten „unter Aufsicht“<br />
praktiziert. Doch mit der Kürettage,<br />
dem operativen Eingriff, ist die<br />
Parodontitis nicht beherrschbar.<br />
Auch das notwendige<br />
Begleitwissen -<br />
sei es zu Recall oder der<br />
Bedeutung von individuell<br />
zugeschnittener Prophylaxe<br />
- vermittelten die<br />
hervorragenden Co-Referenten.<br />
Am Ende stand die<br />
Präsentation eigener Behandlungsfälle<br />
<strong>und</strong> der<br />
damit erfolgreiche <strong>und</strong><br />
zertifizierte Abschluss<br />
des Curriculums. Ein<br />
herzliches Dankeschön an<br />
Prof. Bernimoullin <strong>und</strong><br />
die weiteren Kursreferenten<br />
Dr. Purucker <strong>und</strong> Dr.<br />
Hägewald.<br />
ZA Roland Kobel, Cottbus<br />
Erfolgreiche Dissertation:<br />
Compliance bei Patienten mit<br />
kraniomandibulären Dysfunktion<br />
Dr. nadine Ast, Beeskow, promovierte in Berlin<br />
Definition:<br />
Das Krankheitsbild der kraniomandibulären<br />
Dysfunktion (CMD) ist<br />
gekennzeichnet durch:<br />
• Schmerzen <strong>und</strong> Palpationsempfindlichkeit<br />
der Kiefergelenke<br />
<strong>und</strong>/oder der Kaumuskeln bzw.<br />
deren Sehnen,<br />
• Einschränkungen der Unterkieferbeweglichkeit,<br />
• Kiefergelenkgeräusche (Knacken,<br />
Reiben) bei Bewegungen des Unterkiefers.<br />
Erst die Einbeziehung psychosozialer<br />
Einflussebenen macht es möglich,<br />
den Krankheitsentstehungsprozess<br />
<strong>und</strong> die Periodizität der Symptomatik<br />
zu erklären. Während noch<br />
vor wenigen Jahren die Okklusion als<br />
ätiologischer Hauptfaktor angesehen<br />
wurde, werden heute psychische<br />
Faktoren, Stressoren <strong>und</strong> Daueraktivität<br />
der Muskulatur bei der Beteiligung<br />
am Krankheitsgeschehen weit<br />
eher vermutet. Hier spielen orale Par-<br />
Beispiel der Untersuchungsergebnisse:<br />
Verhältnis der Patienten mit schmerzhafter<br />
<strong>und</strong> schmerzfreier CMD. Die betroffenen<br />
Patienten mit schmerzhafter kraniomandibulärer<br />
Dysfunktion litten an<br />
Schmerzen als Einzelsymptom oder innerhalb<br />
eines Symptomkomplexes.<br />
funktionen eine wichtige Rolle<br />
(Kluge, 1990; Jäger, 1997).<br />
Studienmodell:<br />
Nach umfangreicher allgemeinmedizinischer<br />
Anamnese, der Schmerzanamnese<br />
<strong>und</strong> der klinischen Untersuchung<br />
wurden die 50 untersuchten<br />
Die Referenten in gelöster Stimmung bei der abschließenden<br />
Übergabe der Zertifikate:<br />
Dr. Hägewald, Dr. Purucker, Prof. Dr. Bernimoullin<br />
(v.l.n.r.). (Foto: Roland Kobel)<br />
Patienten über mögliche Ursachen<br />
ihrer Beschwerden aufgeklärt. Es<br />
folgten einerseits die Demonstration<br />
pathologischer Veränderungen im<br />
M<strong>und</strong> <strong>und</strong> andererseits Erklärungen<br />
über das Zusammenspiel zwischen<br />
Zähnen, Kaumuskulatur <strong>und</strong> Kiefergelenk<br />
anhand eines Modells. Die<br />
Patienten erhielten schriftliche Patienteninformationen<br />
zum Krankheitsbild.<br />
Danach wurden sie für eine verhaltenstherapeutische<br />
Maßnahme - der<br />
systematischen Selbstbeobachtung -<br />
angeleitet. Sie sollten sich so oft wie<br />
möglich selbst beobachten, um eventuelle<br />
Angewohnheiten, die mit Anspannung<br />
<strong>und</strong> Verkrampfung der Kau<br />
<strong>und</strong> Gesichtsmuskulatur einhergehen<br />
<strong>und</strong> Ursache für Schmerzen <strong>und</strong><br />
Kiefergelenksgeräusche sein können,<br />
zu bemerken. Um die angespannte<br />
Muskulatur zu beeinflussen, wurden<br />
feuchtwarme Umschläge, eine Atemübung<br />
zur Einnahme der Ruheschwebe<br />
<strong>und</strong> die Selbstmassage empfohlen.<br />
Für diese umfangreichen Anweisungen<br />
wurden schriftliche Erläuterungen<br />
ausgehändigt.<br />
Die 2. Sitzung begann jeweils mit<br />
einem Interview zur Compliance <strong>und</strong><br />
der Auswertung der Selbstbeobachtungsprotokolle.<br />
Für den folgenden<br />
14 LZÄKB 4/2005
FORTBILDUNG<br />
Zeitraum wurden die Patienten beauftragt,<br />
die Selbstbeobachtung weiterzuführen.<br />
In Form von so genannten<br />
Strichlisten sollten sie notieren,<br />
wie oft sie die Ruheschwebe eingehalten<br />
haben oder ob eher orale<br />
Parafunktionen vorlagen. Patienten,<br />
die Gelenkgeräusche hatten, wurde<br />
eine M<strong>und</strong>öffnungsübung erklärt<br />
<strong>und</strong> diese mit ihnen eingeübt. In der<br />
3. Sitzung wurden die Beweggründe,<br />
die zur Realisierung der Therapieempfehlungen<br />
oder zur Non Compliance<br />
führten, dokumentiert. Falls<br />
Patienten zum 2. oder 3. Termin<br />
nicht erschienen waren, erfolgte ein<br />
Telefoninterview.<br />
Ergebnisse<br />
Die Patientencompliance war bei<br />
Therapieempfehlungen, die unmittelbar<br />
zur Schmerzlinderung führten<br />
(z. B. feuchtwarme Umschläge,<br />
Atemübung) wesentlich besser, als<br />
bei solchen Maßnahmen wie der<br />
M<strong>und</strong>öffnungsübung, die über einen<br />
längeren Zeitraum durchgeführt<br />
werden sollten. Hier sind eine ausführliche<br />
Information <strong>und</strong> Motivation<br />
des Patienten sowie einfache,<br />
verständliche schriftliche Erläuterungen<br />
besonders wichtig.<br />
Die - für Patienten im zahnärztlichen<br />
Bereich - ungewöhnlichen<br />
schriftlichen Aufgaben zur systematischen<br />
Selbstbeobachtung wurden<br />
seltener erfüllt, als die häufig bereits<br />
aus anderen medizinischen Fachgebieten<br />
bekannten Massagetechniken,<br />
welche sehr gut angenommen<br />
wurden. Ein Viertel der Patienten<br />
hielt allein das informative Gespräch<br />
über die Ursache der CMD für ausschlaggebend,<br />
um einen Therapieerfolg<br />
zu erzielen. Ein individuell<br />
geführtes anamnestisches Gespräch,<br />
als Basis der Kontaktaufnahme <strong>und</strong><br />
Diagnostik, in dem eine tragfähige<br />
Arzt Patient Beziehung aufgebaut<br />
werden kann, ist Vorraussetzung, um<br />
überhaupt einen Einfluss auf die<br />
Compliance erwarten zu können.<br />
Die Doktorarbeit belegte Dr.<br />
Nadine Ast an der Medizinischen<br />
Fakultät der Charité, Universitätsmedizin<br />
Berlin, im Juli 2004.<br />
LZÄKB 4/2005<br />
15
AUS DEM ZFA-REFERAT<br />
Novellierung des Berufsbildungsgesetzes<br />
Information über die wichtigsten Änderungen für den niedergelassenen Zahnarzt<br />
Vor der feierlichen Freisprechung liegt die<br />
Ausbildungszeit, gesetzlich geregelt unter<br />
anderem durch das Berufsbildungsgesetz.<br />
Zum 1. April 2005 ist die novellierte Fassung<br />
in Kraft getreten.<br />
(Foto: Archiv/Zadow)<br />
Um einheitliche Ausbildungschancen<br />
der Jugendlichen zu gewährleisten<br />
sowie eine weiterhin hohe<br />
Qualität der beruflichen Ausbildung<br />
zu garantieren, ist das aus dem Jahr<br />
1969 stammende Berufsbildungsgesetz<br />
(BBiG) gr<strong>und</strong>legend reformiert<br />
<strong>und</strong> novelliert worden. Dabei<br />
wurde in besonderem Maße Wert auf<br />
eine größere Flexibilität innerhalb<br />
der Ausbildung gelegt.<br />
Im Vorfeld war es der Zahnärzteschaft<br />
gelungen, sich durch die<br />
B<strong>und</strong>eszahnärztekammer in Zusammenarbeit<br />
mit dem B<strong>und</strong>esverband<br />
der Freien Berufe beratend einzubringen.<br />
Eines der Hauptziele war<br />
es, den Auszubildenden erweiterte<br />
Möglichkeiten gerade im Zuge eines<br />
wachsenden Europas zu eröffnen.<br />
Seit dem 01.04.2005 ist das Berufsbildungsgesetz<br />
(BBiG) in novellierter<br />
Fassung gültig. Die betreffenden<br />
Veränderungen sind in den neuen<br />
Ausbildungsverträgen enthalten, die<br />
über die Landeszahnärztekammer<br />
erhältlich sind.<br />
Bedingt durch die Umstrukturierungen<br />
<strong>und</strong> Umformulierungen sind die<br />
Paragraphen neu beziffert worden.<br />
Auf der Internetseite des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
www.bmbf.de finden Sie sowohl<br />
den Gesetzestext als auch die<br />
Gegenüberstellung der alten <strong>und</strong><br />
neuen Gesetzgebung.<br />
Hier ein Auszug der wichtigsten<br />
Änderungen, die für die praktische<br />
Ausbildung von Bedeutung<br />
sind:<br />
§ 13 Probezeit - jetzt § 20<br />
Das Berufsausbildungsverhältnis<br />
beginnt mit der Probezeit. Sie muss<br />
mindestens einen Monat <strong>und</strong> darf<br />
höchstens vier Monate betragen.<br />
§ 14 Beendigung - jetzt § 21<br />
Abs. 2: Bestehen Auszubildende vor<br />
Ablauf der Ausbildungszeit die<br />
Abschlussprüfung, so endet das<br />
Berufsausbildungsverhältnis mit<br />
Bekanntgabe des Ergebnisses durch<br />
den Prüfungsausschuss.<br />
§ 20 Persönliche <strong>und</strong> fachliche<br />
Eignung - jetzt §§ 29 <strong>und</strong> 30<br />
Hier § 30 Abs. 2 Ziff. 3: Die erforderlichen<br />
beruflichen Fertigkeiten,<br />
Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten besitzt,<br />
wer eine Abschlussprüfung an einer<br />
deutschen Hochschule in einer dem<br />
Ausbildungsberuf entsprechenden<br />
Fachrichtung bestanden hat <strong>und</strong> eine<br />
angemessene Zeit in seinem Beruf<br />
praktisch tätig gewesen ist.<br />
§ 29 Abkürzung <strong>und</strong> Verlängerung<br />
der Ausbildung - jetzt § 8<br />
Abs. 1: Auf gemeinsamen Antrag<br />
der Auszubildenden <strong>und</strong> Ausbildenden<br />
hat die zuständige Stelle die<br />
Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu<br />
erwarten ist, dass das Ausbildungsziel<br />
in der gekürzten Zeit erreicht<br />
wird. Bei berechtigtem Interesse<br />
kann sich der Antrag auch auf die<br />
Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen<br />
Ausbildungszeit richten<br />
(Teilzeitausbildung).<br />
Abs. 2: In Ausnahmefällen kann die<br />
zuständige Stelle auf Antrag Auszubildender<br />
die Ausbildungszeit verlängern,<br />
wenn die Verlängerung erforderlich<br />
ist, um das Ausbildungsziel<br />
zu erreichen. Vor der Entscheidung<br />
nach Satz 1 sind die Ausbildenden<br />
zu hören.<br />
§ 34 Abschlussprüfung - jetzt § 37<br />
Abs. 2: Dem Prüfling ist ein Zeugnis<br />
auszustellen. Ausbildenden werden<br />
auf deren Verlangen die Ergebnisse<br />
der Abschlussprüfung der Auszubildenden<br />
übermittelt.<br />
§ 40 Zulassung in besonderen Fällen<br />
- jetzt § 45<br />
Abs. 2: Zur Abschlussprüfung ist<br />
auch zuzulassen, wer nachweist,<br />
dass er mindestens das Eineinhalbfache<br />
der Zeit, die als Ausbildungszeit<br />
vorgeschrieben ist, in dem Beruf<br />
tätig gewesen ist, in dem die Prüfung<br />
abgelegt werden soll. Als Zeiten der<br />
Berufstätigkeit gelten auch Ausbildungszeiten<br />
in einem anderen, einschlägigen<br />
Ausbildungsberuf.<br />
Demnach kann eine externe Prüfung<br />
jetzt schon nach 4 1/2 Jahren Mitarbeit<br />
in der Praxis abgelegt werden.<br />
Nachsatz<br />
Zeitlich begrenzte Abschnitte der<br />
Berufsausbildung könnten jetzt auch<br />
im Ausland absolviert werden. Die<br />
Erprobung von neuen Ausbildungs<strong>und</strong><br />
Prüfungsformen wird vereinfacht.<br />
Allerdings behalten die jetzigen<br />
Prüfungsordnungen zunächst<br />
ihre Gültigkeit. Änderungen zum<br />
Prüfgegenstand, zu Prüfungszeiten<br />
oder die Einführung einer gestreckten<br />
Abschlussprüfung u. ä. sind nur<br />
über Änderungen der Ausbildungsverordnungen<br />
möglich.<br />
Dr. Thomas Herzog<br />
Vorstandsmitglied<br />
16 LZÄKB 4/2005
Die Lage auf dem Lehrstellenmarkt<br />
ist weiterhin angespannt. Im vergangenen<br />
Jahr wurde auf B<strong>und</strong>esebene<br />
über die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe<br />
diskutiert, die<br />
durch den Ausbildungspakt der gewerblichen<br />
Wirtschaft abgewendet<br />
werden konnte. Doch schon jetzt fordern<br />
die Gewerkschaften erneut die<br />
Ausbildungsplatzabgabe.<br />
Die Landeszahnärztekammer Brandenburg<br />
ruft erneut die Kollegenschaft<br />
auf, auch in diesem Jahr<br />
Ausbildungsplätze zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Seit Jahren konnte mit Hilfe der ausbildungsbereiten<br />
Kolleginnen <strong>und</strong><br />
Kollegen die Zahl der neu geschlossenen<br />
Ausbildungsverhältnisse konstant<br />
gehalten werden. Dies soll weiterhin<br />
so bleiben. Aber es wird auf<br />
Gr<strong>und</strong> der demographischen Entwicklung<br />
künftig schwieriger werden,<br />
geeignete Bewerberinnen für<br />
den interessanten Beruf einer Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten zu<br />
finden.<br />
Per 28. Juli liegt die Zahl der bisher<br />
neu geschlossenen Ausbildungs-verhältnisse<br />
mit 95 leicht unter der des<br />
Vorjahres.<br />
Ausbildung bedeutet Aufwand <strong>und</strong><br />
Zeit, jedoch profitiert die Praxis am<br />
Ende einer erfolgreichen Ausbildung<br />
mit vielen Vorteilen:<br />
- Auszubildende einzustellen ist in<br />
der Regel kostengünstiger als<br />
Fachkräfte vom Arbeitsmarkt zu<br />
gewinnen.<br />
- Neu eingestellte Fachkräfte müssen<br />
in der Regel eingearbeitet werden;<br />
in der Zahnarztpraxis Ausgebildete<br />
kennen die Praxisbesonderheiten<br />
<strong>und</strong> Arbeitsabläufe.<br />
- Eine gute Berufsausbildung verstärkt<br />
die Motivation <strong>und</strong> die Treue<br />
der Auszubildenden zur Praxis; die<br />
Kosten für Personalwechsel werden<br />
verringert.<br />
- Neue Mitarbeiter werden oft mit<br />
verhältnismässig hohen Gehältern<br />
angeworben. Solche Kosten kann<br />
die ausbildende Praxis einsparen.<br />
AUS DEM ZFA-REFERAT<br />
Ausbildung weiterhin erforderlich!<br />
Aufruf des Voestandes der Landeszahnärztekammer alle Zahnarztpraxen im Land<br />
- Auszubildende können gelegentliche<br />
personelle Engpässe überbrücken<br />
helfen; die Kosten für<br />
Aushilfskräfte können u. U. eingespart<br />
werden.<br />
- Ausbildung verbessert das Ansehen<br />
der Zahnärzteschaft, weil<br />
ihre gesellschaftspolitische Verantwortung<br />
für die junge Generation<br />
wahrgenommen wird.<br />
Bei Fragen zur Ausbildung stehen<br />
Ihnen Frau Monika Klar als Leiterin<br />
(Telefon) 03 35-3 81 48-12;<br />
mklar@lzkb.de) sowie die<br />
Mitarbeiterin Frau Sigrid Schiemenz<br />
(Telefon) 03 55/3 81 48-13;<br />
sschiemenz@lzkb.de) des ZFA-<br />
Referates gern zur Verfügung. Die<br />
notwendigen Ausbildungsunterlagen<br />
werden Ihnen auf Anfrage zugesandt.<br />
Darüber hinaus möchten wir<br />
Sie auf die umfangreichen Informationen<br />
unter www.lzkb.de verweisen.<br />
Dr. Thomas Herzog
RECHTSFRAGEN<br />
Aus dem Gerichtssaal:<br />
Wenn der Patient die Behandlung abbricht<br />
... <strong>und</strong> das ohne Gr<strong>und</strong>, dann kommt er nicht um die Zahlung der Leistungen herum<br />
Vor dem Landgericht Schleswig-<br />
Holstein verklagte ein Zahnarzt<br />
einen Patienten auf Zahlung der<br />
Rechnung für eine umfangreiche<br />
Gebisssanierung. Es ging um einen<br />
fünfstelligen Euro-Betrag.<br />
Nach der provisorischen Eingliederung<br />
der Kronen-/ Brückenversorgung<br />
reklamierte der beklagte<br />
Patient bzw. seine Ehefrau die angebliche<br />
Entstellung des Gesichtes<br />
durch die infolge einer Bissumstellung<br />
veränderte Oberkiefer-Front.<br />
Der Zahnarzt vollzog in der Praxis<br />
ein Wax-up <strong>und</strong> ließ die OK-Front<br />
entsprechend umbrennen. Die Wiedereingliederung<br />
erfolgt noch am<br />
selben Tag mit der Maßgabe, diese<br />
Versorgung jetzt einige Zeit auf<br />
Probe zu tragen. Danach müsse die<br />
Keramik ohnehin noch einmal komplett<br />
neu gebrannt werden.<br />
Der Patient war allerdings noch<br />
immer nicht zufrieden, hatte wohl<br />
auch noch andere Eingewöhnungsprobleme<br />
<strong>und</strong> stellte sich bei einem<br />
anderen Zahnarzt vor. Dieser gab<br />
dem Patienten den Rat wohl auch in<br />
teilweiser Unkenntnis der Vorgeschichte,<br />
ein Gutachten einzuholen.<br />
Pikanterweise erstellte auch ein<br />
Zahntechniker ein „Gutachten".<br />
Der Beklagte brach daraufhin die<br />
Behandlung beim Kläger ohne weiteres<br />
Aufsuchen der Praxis ab, ließ<br />
sich alio loco neu versorgen, lehnte<br />
die Zahlung der Erstbehandlung ab<br />
<strong>und</strong> widerklagte auf Schmerzensgeld.<br />
Die Beweisaufnahme <strong>und</strong> die<br />
Stellungnahme des Sachverständigen<br />
ergaben letztendlich: Unabhängig<br />
von etwaigen Behandlungsfehlern,<br />
die im Einzelnen aber unbewiesen<br />
blieben, hatte der Beklagte<br />
schuldhaft die Behandlung abgebrochen<br />
<strong>und</strong> damit dem Zahnarzt jegliche<br />
Möglichkeit zur Nachbesserung<br />
hier zur Beendigung der Behandlung<br />
genommen. Der Patient kommt um<br />
die Zahlung nicht herum<br />
Aus diesem Fall lassen sich allgemein<br />
drei Schlussfolgerungen für<br />
den Zahnarzt ziehen:<br />
Fazit 1 - Behandlungen immer gut<br />
dokumentieren! Bei komplizierten<br />
Abläufen alle Arbeitsunterlagen bis<br />
zum positiven Abschluss einer<br />
Behandlung aufheben.<br />
Fazit 2 - Privat-Gutachter sollten bei<br />
Annahme solcher Gutachten-Aufträge<br />
von Patienten möglichst die Erlaubnis<br />
einholen, die Behandlungs-<br />
Unterlagen <strong>und</strong> weitere Informationen<br />
beim Zahnarzt anzufordern. Ein<br />
parteiliches Gutachten ist vor Gericht<br />
relativ wertlos, dient im Allgemeinen<br />
nur der fachlichen Feststellung<br />
des Status Quo im Sinne<br />
einer Beweis-Sicherung.<br />
Fazit 3 - Bei sich anbahnenden<br />
Streitigkeiten sollte dem Patienten<br />
frühzeitig der Schlichtungsausschuss<br />
bei der Kammer angeboten<br />
werden. So lassen sich zeitaufwändige<br />
<strong>und</strong> manchmal sehr kostenträchtige<br />
Verfahren vor Gericht vermeiden.<br />
nach: Dr. K. Ulrich Rubehn,<br />
Vorstandsmitglied der ZÄK Schleswig-Holstein;<br />
aus: Zahnärzteblatt<br />
Schleswig-Holstein 6/05<br />
18 LZÄKB 4/2005
Sternförmig von fast überall aus<br />
dem Land Brandenburg, Sachsen-<br />
Anhalt, Niedersachsen <strong>und</strong> Berlin<br />
kamen sie am Freitag, dem 10. Juni,<br />
daher - die bikenden Zahnärzte,<br />
Praxismitarbeiter <strong>und</strong> Angehörigen.<br />
31 Motorräder jeglicher Bauart vom<br />
Funbike über Chopper <strong>und</strong> Supersportler<br />
zu „einfach nackt“ waren<br />
zum Treffen angerückt, sogar zwei<br />
MZ-Zweitak-tak-tak-takter. Das<br />
Boulevardhotel „Sängerstadt“ in<br />
Finsterwalde mit leckerem Italiener<br />
im Erdgeschoss war sehr einladend.<br />
Also, erst mal Treffen beim<br />
Italiener <strong>und</strong> Begrüßung alter Bekannter<br />
<strong>und</strong> der neuen Teilnehmer<br />
mit Pasta, Pizza, Salaten, Wein <strong>und</strong><br />
Bier je nach Wunsch. Dank Turmuhr<br />
vom Markt wurden wir daran erinnert,<br />
wann Mitternacht war. Pünktlich<br />
am nächsten Morgen um 9:15<br />
Uhr ging die Post ab: Finsterwalde<br />
erwachte vom Donner unserer Bikes.<br />
Der erste Programmpunkt: Wir<br />
kamen in Massen zur Tankstelle des<br />
gleichnamigen Ortes. Ohne Sprit<br />
geht nun mal nichts! Danach führte<br />
uns die Tour nach Fürstlich Drehna<br />
mit Fototermin vor dem Wasserschloss,<br />
weiter am Niederlausitzer<br />
Landrücken vorbei nach Kittlitz <strong>und</strong><br />
durch Calau nach Weißag in der<br />
Calauer Schweiz zum ausgiebigen<br />
Mittagessen. Nach dem Essen ging<br />
es flugs weiter Richtung Altdöbern<br />
durch eine Tagebau-Mondlandschaft<br />
(hier wurde der Film „Stalingrad“<br />
LZÄKB 4/2005<br />
Die Tage des Donners<br />
...in Finsterwalde beim Motorradtreffen der Zahnärzte<br />
gedreht). Wir besuchten den Ort<br />
Pritzen, der beinahe wegen der darunter<br />
liegenden Braunkohle abgerissen<br />
worden wäre. Mit der Stilllegung<br />
des Tagebaues 1992 war für die letzten<br />
Pritzener klar, dass sie zukünftig<br />
Besitzer von Wassergr<strong>und</strong>stücken<br />
sein werden, wenn die Renaturierung<br />
der Tagebaue abgeschlossen ist.<br />
Nach sehr kurzen Abstecher auf<br />
die IBA-Terrassen in Großräschen<br />
war als Highlight die Führung über<br />
den Eurospeedway Lausitz angesagt.<br />
Eine äußerst engagierte Dame führte<br />
uns durch Pressezentrum, Zeittower,<br />
Siegertreppchen, Boxengasse <strong>und</strong><br />
Tribünen. Schade nur, dass wir keine<br />
R<strong>und</strong>e drehen konnten, da der Ring<br />
vermietet war.<br />
Dem Motorengedröhn des Lausitzringes<br />
folgte als nächstes Ziel ein<br />
schweigendes Monument des Kohleabraumes<br />
in Lichterfeld, der „Liegende<br />
Eiffelturm“ das Besucherbergwerk<br />
F60. Ein Gigant aus Stahl<br />
<strong>und</strong> Förderketten, nun ohne Arbeit,<br />
aber nicht ohne Aufgabe. Denn über<br />
eine St<strong>und</strong>e kann sich der interessierte<br />
Besucher durch das Stahlskelett<br />
der Abraumbrücke führen lassen, hat<br />
eine super Sicht auf die Landschaft<br />
<strong>und</strong> begreift, dass es auch etwas<br />
Größeres als sein Bike gibt.<br />
Dieses „Monster“ wird nachts von<br />
bunten Scheinwerfern beleuchtet,<br />
untermalt von Betriebsgeräuschen<br />
aus großzügig verteilten Lautsprechern.<br />
Auch das sahen wir uns in der<br />
Dag Herzog mit seiner V-Max<br />
AKTUELLES<br />
Nacht noch einmal an. Aber vorher<br />
war ausgelassene Atmosphäre im<br />
Brauhaus Radigk angesagt mit Life-<br />
Musik <strong>und</strong> deftigem Essen. Später<br />
wurden dann zur Musik die Hüften<br />
<strong>und</strong> die Beine geschwungen sowie<br />
spezielle Biere probiert. Kurze<br />
Nachtruhe - <strong>und</strong> dann am Sonntagmorgen<br />
Abflug gen Heimat in größeren<br />
Gruppen, so lange die Richtung<br />
stimmte.<br />
Es war wieder mal so richtig gut<br />
von Jana organisiert. Großes Lob an<br />
alle Biker, die diszipliniert die Gruppenformation<br />
während der Ausfahrt<br />
einhielten. Alle Absperrmanöver<br />
klappten reibungslos <strong>und</strong> alle Teilnehmer<br />
waren super gut drauf! Wir<br />
freuen uns schon jetzt auf das 4.<br />
Treffen.<br />
Das obligatorische Gruppenfoto – vor einem der Kunstobjekte in Pritzen. Autor des Beitrages: „Dag, die Max“ aus Stahnsdorf.<br />
Fotos: Jana Zadow - weitere Fotos unter www.lzkb.de>>Aktuelles/Archiv>>Fotogalerie<br />
19
AKTUELLES<br />
Vier Medaillen erschwommen<br />
Sportweltspiele wieder erfolgreich für Cottbuser Zahnärztin<br />
3.100 aktive Teilnehmer aller<br />
Ges<strong>und</strong>heitsberufe aus 38 Ländern<br />
der Welt - angetreten in allen gängigen<br />
Sommersportarten - das sind die<br />
Fakten, mit denen in diesem Jahr<br />
Anfang Juli die Sportweltspiele in<br />
Alicante, Spanien, aufgewartet<br />
haben.<br />
Eine von den Teilnehmern<br />
war Frau<br />
Dr. Ute Warmbold<br />
aus Cottbus (Foto).<br />
Ehemals Zahnärztin<br />
im Öffentlichen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdienst,<br />
nutzt sie numehr<br />
ihre freie Zeit sehr<br />
gern für ihre sportlichen Leidenschaften:<br />
Radrennen <strong>und</strong> Schwimmen.<br />
In Spanien entschied sie sich<br />
für das Schwimmen, was logistisch<br />
besser zu bewältigen war. „Entscheidend<br />
war für mich wirklich die<br />
Teilnahme bei dieser w<strong>und</strong>erschönen<br />
Veranstaltung. Die Atmosphäre ist<br />
dort sehr sportlich, aber auch kollegial.<br />
Selbst der Letzte erhielt noch starken<br />
Beifall“ - schwärmte Ute<br />
Warmbold nach ihrer Heimkehr.<br />
Sie hatte sich für die Strecken 50<br />
m Rücken, 100 <strong>und</strong> 400 m Freistil<br />
sowie 100 m Brust angemeldet.<br />
Nach Hause kam sie mit zwei<br />
Goldmedaillen für 400 m Freistil<br />
<strong>und</strong> 100 m Brust sowie zwei<br />
Silbermedaillen für die anderen beiden<br />
Disziplinen, wobei sie bei den<br />
beiden Siegen ihre persönliche<br />
Bestzeit noch selbst unterboten<br />
hatte.<br />
Ab nächstes Jahr möglichst eine<br />
brandenburgische Delegation<br />
Im nächsten Jahr in Kroatien möchte<br />
Ute Warmbold unbedingt wieder mit<br />
an den Start gehen - <strong>und</strong> lädt vor<br />
allen Dingen alle brandenburgischen<br />
Teilnehmer ein, sich bei ihr vorher<br />
zu melden. Denn nach dem Beispiel<br />
anderer B<strong>und</strong>esländer möchte sie<br />
gern ab 2006 mit einer brandenburgischen<br />
Fahne zur Eröffnungs- <strong>und</strong><br />
Abschlussfeier sowie zu den Siegerehrungen<br />
auftreten. Bitte rufen Sie<br />
dazu unter der Tel.-Nr. 03 55/3 81 98<br />
87 an. Weitere Ergebnislisten der<br />
Sportweltspiele 2005 oder Informationen<br />
zu Kroatien 2006 finden Sie<br />
im Internet unter:<br />
www.medigames.com.<br />
Bei den Sportweltspielen wird der olympische Gedanke verwirklicht: Ute Warmbold<br />
(5.v.r.) beim abendlichen Treff der deutschen Sportler. (Fotos: privat)<br />
Für ein ges<strong>und</strong>es<br />
Lächeln in Recife<br />
Hilfsaktion von blend-a-med <strong>und</strong><br />
SOS-Kinderdörfer<br />
Jede Tube blend-a-med Zahncreme<br />
hat seit dem Frühjahr dieses Jahres<br />
einen zusätzlichen Nutzen: mit dem<br />
Kauf einer Tube wird das Ges<strong>und</strong>heitszentrum<br />
in Recife, Brasilien,<br />
finanziell unterstützt.<br />
blend-a-med engagiert sich nachhaltig<br />
für die Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />
benachteiligter junger Menschen in<br />
Brasilien. Ausgewählt wurde darum<br />
der Bau eines SOS-Ges<strong>und</strong>heitszentrums<br />
mit einer Zahnarztpraxis<br />
für das neue SOS-Kinderdorf in<br />
Recife.<br />
Auch Zahnarztpraxen können sich<br />
aktiv an der Aktion „Für ein ges<strong>und</strong>es<br />
Lächeln in Recife“ beteiligen,<br />
indem sie ihre Patienten mit Broschüren<br />
<strong>und</strong> Postern im Wartezimmer<br />
über das gemeinsame Projekt<br />
von blend-a-med <strong>und</strong> SOZ-Kinderdörfer<br />
informieren.<br />
Das SOS-Ges<strong>und</strong>heitszentrum<br />
inklusive Zahnarztpraxis wird auch<br />
für die Bevölkerung aus der näheren<br />
Umgebung offen stehen. Geplant<br />
sind neben Zahnbehandlungen für<br />
die etwa 1.000 Kinder <strong>und</strong> deren<br />
Familien vor allen Dingen prophylaktische<br />
Maßnahmen.<br />
Interessierte Zahnärzte können<br />
die Informationspakete kostenfrei<br />
für ihre Praxis anfordern über die<br />
Hotline der blend-a-med Forschung<br />
01805-12 22 22; eine detaillierte<br />
Übersicht über den Projektverlauf<br />
bietet die Internetseite:<br />
www.blend-a-med.de.<br />
20 LZÄKB 4/2005
Silbernes Ehrenzeichen für<br />
Dr. Gudrun Rojas<br />
Dieses Foto entstand zur Feierst<strong>und</strong>e 10<br />
Jahre Vereinbarung Gruppenprophylaxe.<br />
(Foto: Archiv/Zadow)<br />
Der B<strong>und</strong>esvorstand der Zahnärzte<br />
des Öffentlichen Ges<strong>und</strong>-heitsdienstes<br />
überreichte Frau Dr.<br />
Gudrun Rojas, Brandenburg/Havel<br />
während des diesjährigen B<strong>und</strong>eskongresses<br />
in Bamberg das Silberne<br />
Ehrenzeichen des Verbandes. Verliehen<br />
wird dieses Ehrenzeichen alljährlich<br />
an Persönlichkeiten, die sich<br />
um das Öffentliche Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
<strong>und</strong> die Jugendzahnpflege auf<br />
B<strong>und</strong>eseben verdient gemacht haben.<br />
Bereits 1991 begann sich Frau Dr.<br />
Gudrun Rojas sehr aktiv im B<strong>und</strong>esverband<br />
der Zahnärzte des Öffentlichen<br />
Gesudnheitsdienstes zu<br />
engagieren. Zunächst wurde sie<br />
Landesstellenleiterin, rückte später<br />
als Beisitzerin im B<strong>und</strong>esvorstand<br />
auf <strong>und</strong> wurde schließlich 1998 zur<br />
2. B<strong>und</strong>esvorsitzenden gewählt. Diese<br />
Funktion übte sie bis 2004 aus.<br />
Darüber hinaus arbeitete <strong>und</strong> arbeitet<br />
sie noch immer aktiv für die Verbandszeitschrift.<br />
Auch im Land Brandenburg ist<br />
Frau Dr. Rojas standespolitisch tätig:<br />
Von der ersten Legislaturperiode an<br />
wurde sie als Kammerversammlungsmitglied<br />
gewählt <strong>und</strong> arbeitet<br />
in verschiedenen Ausschüssen mit.<br />
Herzlichen Glückwunsch an Frau<br />
Dr. Rojas für diese Würdigung<br />
ihres unermüdlichen Schaffens.<br />
LZÄKB 4/2005<br />
Die B<strong>und</strong>eszahnärztekammer wird<br />
anlässlich des Deutschen Zahnärztetages<br />
2005 in Berlin am 26. Oktober<br />
eine Koordinierungskonferenz für<br />
zahnärztliche Vertreter veranstalten,<br />
welche sich im In- <strong>und</strong> Ausland sozial<br />
engagieren.<br />
Viele Hilfsaktionen würden sich<br />
sicher viel leichter organisieren <strong>und</strong>koordinieren,<br />
wenn man bestimmte<br />
Erfahrungen gegenseitig austauscht.<br />
Außerdem ist die B<strong>und</strong>eszahnärztekammer<br />
daran interessiert, mehr<br />
über aktuell laufende oder geplante<br />
humanitäre Projekte deutscher Zahnärzte<br />
zu erfahren, um unter anderem<br />
bei Anfragen seitens der Medien besser<br />
reagieren zu können.<br />
Nicht zuletzt sind alle derartigen<br />
Aktivitäten ein Gewinn für das<br />
Image des zahnärztlichen Berufsstandes<br />
- darüber zu sprechen kann<br />
nur von Vorteil sein.<br />
AKTUELLES<br />
Hilfsaktionen im In- oder Ausland?<br />
Gefragt wird nach sozialem Engagement, um eine Übersicht<br />
für das Land Brandenburg zu erhalten<br />
Bitte um Rückmeldung<br />
Die Landeszahnärztekammer<br />
Brandenburg <strong>und</strong> die <strong>Kassenzahnärztliche</strong><br />
Vereinigung Land Brandenburg<br />
veröffentlichen seit Jahren<br />
ebensolche Engagements von Zahnärzten<br />
<strong>und</strong> Praxispersonal auf den<br />
Seiten desZahnärzteblattes Brandenburg.<br />
Aber einen Überblick über alle<br />
Projekte gab es auch hier noch nicht.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> bitten wir Sie<br />
herzlich, uns per Mail: info@lzkb.de<br />
oder Fax: 03 55/3 81 48 15 mitzuteilen,<br />
welches Projekt Sie sowohl<br />
innerhalb von Deutschland als auch<br />
im Ausland selbst initiiert haben oder<br />
organisatorisch begleiten. Neben<br />
dem Namen des Ansprechpartners<br />
benötigen wir Kontaktadresse, Tel.-<br />
Nr. <strong>und</strong> die Art des Projektes. Bitte<br />
melden Sie sich bis zum 7. September<br />
2005.<br />
21
IM PORTRÄT<br />
Eine Frau mit politischem Engagement<br />
Heute in der Porträt-Reihe vorgestellt: Zahnärztin Kornelia Graßmann aus Herzberg<br />
Was passiert, wenn Zahnärzte ihren<br />
Bohrer aus der Hand legen? Da gibt<br />
es die kreativen Frauen <strong>und</strong><br />
Männer, die töpfern, singen, malen<br />
oder sportlich aktiv sind. Oder es<br />
gibt die Menschen, die sich in<br />
sozialen Projekten oder in der kommunalen<br />
Politik stark engagieren.<br />
Sie möchten einen Kollegen für<br />
diese Reihe vorschlagen? Per Post<br />
oder E-Mail (siehe Impressum)<br />
nehmen wir jeden Vorschlag gern<br />
entgegen.<br />
Redaktion der LZÄKB<br />
„Ich finde es ehrlich gesagt toll,<br />
mal nichts von Zähnen zu hören. Das<br />
bringt Abwechslung ins Leben.“ Die<br />
Frau, die das sagt, ist mit Leib <strong>und</strong><br />
Seele Zahnärztin: Kornelia Graßmann<br />
aus Herzberg. Doch die 48-<br />
Jährige beugt einer beruflichen<br />
Übersättigung prophylaktisch vor:<br />
durch ihr Engagement in der lokalen<br />
Politik.<br />
Dinge in Bewegung bringen<br />
„Es macht mir wirklich Spaß – auch<br />
wenn es eine Doppelbelastung ist.<br />
Aber das Organisieren <strong>und</strong> Planen<br />
liegt mir einfach“, meint die CDU-<br />
Frau. Als Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung<br />
in Herzberg<br />
steht sie in der Hierarchie nur eine<br />
Stufe unter dem Bürgermeister. Und<br />
dieses Amt verlangt vollen Einsatz.<br />
Schließlich geht es nicht nur um<br />
Sitzungsangelegenheiten – auch<br />
Repräsentationspflichten fallen in<br />
den Aufgabenbereich von Kornelia<br />
Graßmann. Die führen sie dann oft<br />
weit weg von der heimischen Praxis<br />
- zum Beispiel zu einer Delegationsreise<br />
in die Partnerstadt Soest.<br />
Doch die Stadtverordnete macht den<br />
Eindruck, als sei es gerade der bei<br />
dieser Arbeit entstehende positive<br />
Stress, der sie an der Politik begeistert:<br />
„Ich wollte immer mit dabei<br />
sein, mitmachen <strong>und</strong> auch Dinge<br />
bewegen“, erklärt sie mit vor<br />
Begeisterung leuchtenden Augen.<br />
Mit dem Mitmachen fing das<br />
Organisationstalent früh an. Schon<br />
1986 trat sie in die CDU ein. Nach<br />
der Wende folgte der rasante<br />
Aufstieg: 1990 wurde Kornelia<br />
Graßmann in die Stadtratsversammlung<br />
gewählt, 1993 zur Fraktionsvorsitzenden<br />
<strong>und</strong> schließlich 2003<br />
zur Vorsteherin der Stadtverordnetenversammlung.<br />
Kornelia Graßmann am Schreibtisch in<br />
ihrer Praxis, an dem sie auch st<strong>und</strong>enlang<br />
sitzt, um z. B. den Haushaltsplan für die<br />
Stadt Herzberg zur Beschlussreife zu<br />
bringen. (Foto: Jana Zadow)<br />
Zahnärztin aus Berufung<br />
Mit ähnlicher Rasanz <strong>und</strong> Zielstrebigkeit<br />
wie in der Politik erarbeitete<br />
sie sich ihren beruflichen Erfolg.<br />
Auch hier setzte Kornelia Graßmann<br />
auf langfristige Pläne:<br />
„Schon als Kind wusste ich, wohin<br />
mein Weg mich führen würde –<br />
schließlich waren meine Mutter,<br />
mein Großvater <strong>und</strong> mein Urgroßvater<br />
ebenfalls Zahnärzte. Da war die<br />
Übernahme der Praxis durch die<br />
nächste Generation quasi beschlossene<br />
Sache.“ Ihr Handwerk hat die<br />
Herzbergerin von der Pike auf gelernt:<br />
In einer dreijährigen Ausbildung<br />
zur Stomatologischen Schwester,<br />
deren praktischen Teil sie in ihrer<br />
Heimatstadt absolvierte. Diese Ausbildung<br />
öffnete ihr die Tür zur<br />
Berliner Humboldt Universität. Ein<br />
zügiges Studium <strong>und</strong> eine Mutter, die<br />
bis zum Alter von 67 Jahren arbeitete,<br />
damit die Tochter die lange bestehende<br />
Praxis übernehmen konnte,<br />
ließen Kornelia Graßmann ihren Plan<br />
von der Selbstständigkeit in die Tat<br />
umsetzen.<br />
Zwei Dinge sollten trotz Praxis,<br />
Versammlungen <strong>und</strong> vierköpfiger<br />
Familie nicht zu kurz kommen: Zum<br />
einen der Spaß an der Sache inklusive<br />
Veranlagung, bei Stress erst richtig<br />
in Form zu kommen. Das andere<br />
ist das zwischenmenschliche Gespräch:<br />
„Man darf einfach nicht warten,<br />
bis einer auf den anderen<br />
zukommt, sondern muss anpacken.<br />
Falsche Zurückhaltung bringt da<br />
nichts.“<br />
Kein Ausstieg geplant<br />
Anfangs hatte Kornelia Graßmann<br />
ihre politisch aktive Zeit nur auf<br />
zehn Jahre geplant – jetzt sind es<br />
jedoch schon fast 20 geworden. Ans<br />
Aufhören denkt sie nicht: „Meine<br />
Söhne sind jetzt 16 <strong>und</strong> 19 Jahre alt<br />
<strong>und</strong> werden bald flügge. Und was<br />
soll ich denn sonst machen, als mich<br />
irgendwie einzumischen <strong>und</strong> zu<br />
engagieren? Der Garten alleine füllt<br />
diese Zeit nicht aus.“ Damit gar<br />
nicht erst ein Loch entsteht, hat sie<br />
schon mal vorgesorgt: Seit einem<br />
knappen Jahr ist sie auch Vorsitzende<br />
des Herzberger Sportvereins,<br />
in dem sie aber auch vorher schon<br />
über 20 Jahre aktive Vereinsarbeit<br />
geleistet hat.<br />
In der Politik will Kornelia Graßmann<br />
aktiv bleiben, bis ein würdiger<br />
Nachfolger für ihr Amt gef<strong>und</strong>en ist:<br />
„erst dann habe ich mein Ziel in der<br />
Lokalpolitik erreicht.“ Bei allem<br />
Engagement - einen ganz persönlichen<br />
<strong>und</strong> privaten Nachmittag in der<br />
Woche hat die 48-Jährige für sich<br />
reserviert: „Mittwochs lasse ich<br />
prinzipiell die Seele baumeln.“ Und<br />
das geschieht mit Hilfe von Büchern,<br />
Kosmetik, Massagen – eben<br />
einer R<strong>und</strong>umverwöhnung. Dann ist<br />
auch Zeit für ihren Rosengarten oder<br />
das Keyboard – aber nur, um nicht<br />
aus der Übung zu geraten, nicht für<br />
öffentliche Auftritte.<br />
Annegret Freitag<br />
22 LZÄKB 4/2005
INHALTSVERZEICHNIS JAHRGANG 15/2004<br />
Heft 1<br />
Toll Collect lässt grüßen 3<br />
KZVLB<br />
Neue Patientenbeauftragte der B<strong>und</strong>esregierung 4<br />
Budget/(Plafond)/Degression 7<br />
Tipps <strong>und</strong> Tricks zur Handhabung der CD<br />
„Die Möglichkeiten der freien Vereinbarung<br />
bei GKV-Versicherten“ 11<br />
Broschüre mit neuen Abrechnungsformularen 12<br />
Die Finanzentwicklung in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung 12<br />
Firmenvereinbarung 14<br />
Fragen <strong>und</strong> Antworten zum GMG 15<br />
Das Haftpflichtrecht (3. Fort.): Umfang von<br />
Schadensersatz <strong>und</strong> Schmerzensgeld,<br />
Prophylaxe von Haftpflichtfällen 18<br />
Der Staatsanwalt im Wartezimmer 23<br />
KZVLB / LZÄKB<br />
Neues aus Industrie <strong>und</strong> Unternehmen 45<br />
LZÄKB<br />
Der Zahnarzt ist kein Versicherungsmakler 25<br />
Die Konstanzprüfung 26<br />
Neben Zwangsfortbildung auch<br />
noch Zwangszertifizierung??? 28<br />
Was tun bei einer anaphylaktischen Reaktion? 29<br />
Das Praxisteam <strong>und</strong> der behinderte Patient 32<br />
GOZ: Hätten Sie es gewusst? 33<br />
Das Berichtsheft – warum <strong>und</strong> wie oft ist<br />
es zu führen? 35<br />
Erstmals wird in Cottbus der Beruf<br />
„ZFA“ vorgestellt 36<br />
Wege zur Konfliktprävention 37<br />
Vorsicht Diebe! 39<br />
Prophylaxe für rumänische Kinder 40<br />
Der 1003. Pate für Gambia 41<br />
Termine & Personalien 43<br />
Heft 2<br />
Das Prüfgeschäft läuft im<br />
Land Brandenburg weiter 3<br />
KZVLB<br />
Vorletzte Vertreterversammlung mit ehrenamtlichem<br />
Vorstand tagte am 13. März 2004 4<br />
Bezirksstellenversammlungen beginnen im April 5<br />
Urania-Forum: Wie teuer ist uns die Ges<strong>und</strong>heit? 6<br />
Abenteuer Zahnarztpraxis 7<br />
Zahnges<strong>und</strong>es Frühstück mit Yellicat 7<br />
Fragen <strong>und</strong> Antworten zum GMG 8<br />
Hilfe für Waisenkinder in Rumänien gesucht 16<br />
Umfang von Schadenersatz <strong>und</strong><br />
Schmerzensgeld, Prophylaxe<br />
von Haftpflichtfällen 17<br />
KZVLB / LZÄKB<br />
Koordinierungskonferenz der Referenten<br />
für Öffentlichkeitsarbeit 22<br />
Neues aus Industrie <strong>und</strong> Unternehmen 41<br />
LZÄKB<br />
Im III. Quartal wieder ein Implantologie-Heft 23<br />
Kammerversammlung:<br />
Heiß diskutiert: Dialog oder Konfrontation? 24<br />
Welche GOZ-Nr. für das Einbringen<br />
von Emdogain? 26<br />
Arbeitsanweisungen beachten 27<br />
Zahnärztlich-chirurgische Eingriffe bei Patienten<br />
mit erworbenen Gerinnungsstörungen 28<br />
Zwischen Mythos <strong>und</strong> Realität 32<br />
Kleine, aber nicht einfache<br />
Winterabschlussprüfung 34<br />
Erstmals wurde in Cottbus der Beruf<br />
„ZFA“ vorgestellt 34<br />
Miss Pfaff 2004 gekürt 36<br />
Nonverbale Kommunikation 37<br />
Nachbehandlung bei prothetischen Leistungen 38<br />
Termine & Personalien 40<br />
Heft 3<br />
Mit dem Rücken zur Wand 3<br />
KZVLB<br />
KZV-Wahl contra Staats-KZV 4<br />
Fortbildung 2004 – Was beinhalten die neuen<br />
Regelungen des GMG? 6<br />
Wie stehen wir zu „Qualitätszirkeln“? 8<br />
Gemeinsamer B<strong>und</strong>esausschuss 9<br />
PAR-Gutachtertagung 10<br />
Kariesprophylaxe mit Fluoriden 11<br />
Zahnärztliche <strong>und</strong> kieferorthopädische Versorgung<br />
im Bereich der KZVLB 12<br />
Die Zahnfee motiviert die jüngsten Patienten 14<br />
Fragen <strong>und</strong> Antworten zum GMG 15<br />
Steigende Gebühren in Gerichtsverfahren<br />
treffen auch die Vertragszahnärzte 19<br />
Tägliche Aufzeichnung ist Pflicht! 20<br />
Es muss nicht immer gleich eine<br />
Schadenersatzklage sein 21<br />
KZBV zum aktuellen Streit um die<br />
ärztliche Schweigepflicht 22<br />
Für Sie gelesen 22<br />
KZVLB / LZÄKB<br />
Neues aus Industrie <strong>und</strong> Unternehmen 40<br />
LZÄKB<br />
Strategien der Gruppenprophylaxe weiter nutzbar? 23<br />
Fortbildung 24<br />
Nadelstichverletzungen immer melden 27<br />
GOZ-Analyse 29<br />
Transversale Nachentwicklung des Oberkiefers<br />
mit einem Palatinaldistraktor 30<br />
Emotionale Intelligenz (EQ) 33<br />
Verträge auf Scheinselbstständigkeit überprüfen! 35<br />
Vorsicht Steuerfalle bei Tod eines Partners 36<br />
2. Motorradtreffen: Kurven, Kurven <strong>und</strong> ein Segel 38<br />
Termine & Personalien 39<br />
24 ZBB 4/2005
Heft 4<br />
Editorial 3<br />
KZVLB<br />
Plausibilitätsprüfung – was ist das? 6<br />
Ansparrücklage in der Gründungsphase oder bei<br />
Aufgabe <strong>und</strong> Veräußerung einer Zahnarztpraxis 8<br />
Erfreuliche Resonanz 10<br />
Leserbrief 10<br />
Zahntourismus – Vanbanque-Spiel 11<br />
Fragen <strong>und</strong> Antworten zum neuen Bema 2004 12<br />
Erstattung von Komposit-Restaurationen 16<br />
Der Weg zur schuldenfreien Zahnarztpraxis 17<br />
Auffinden einer unbekannten weiblichen Leiche 22<br />
KZVLB / LZÄKB<br />
Bezirksstellenvorsitzenden-Tagung<br />
am 2. Juni 2004 4<br />
Bezirksstellenversammlungen Frühjahr 2004 4<br />
Inhaltsverzeichnis Jahrgang 14/2003 23<br />
Neues aus Industrie <strong>und</strong> Unternehmen 41<br />
LZÄKB<br />
GOZ-Materialkosten kaum noch abrechenbar 25<br />
Mit Zeit, Ruhe <strong>und</strong> Engagement im Team<br />
Sicherheit vermitteln 27<br />
Gemeinsame Vorstandssitzung mit der<br />
Zahnärztekammer Westfalen-Lippe 28<br />
Schmerzbehandlung in der Endodontie 29<br />
Moderatorentraining für zahnärztliche<br />
Qualitätszirkel 32<br />
Forschungsprojekte werden gefördert 32<br />
Prüfungstermine 2004/2005 33<br />
Regularien zur Abschlussprüfung 33<br />
Medentex feierte 20-jähriges Jubiläum 34<br />
Kündigung auch ohne wichtigen Gr<strong>und</strong> möglich 35<br />
Auf den Zahn gefühlt im MulDENTALkreis 38<br />
Endlich konnten auch Zähne versiegelt werden 39<br />
Termine & Personalien 40<br />
Heft 5<br />
Demokratieverständnis??? 3<br />
KZVLB<br />
Klares Votum für starke VV der KZVLB 4<br />
Wahlergebnis für die Legislaturperiode<br />
2005-2010 4<br />
Rainer Linke: 30 Jahre im Dienst der Zahnärzte 6<br />
Geschäftsstelle der<br />
Wirtschaftlichkeits-Prüfeinrichtungen Zahnärzte<br />
im Land Brandenburg 9<br />
Gelungenes Sportwochenende der brandenburgischen<br />
Zahnärzte in Bad Saarow 11<br />
Fragen <strong>und</strong> Antworten zum neuen Bema 2004 12<br />
Lohnnebenkosten senken 11<br />
Ausgabenentwicklung GKV Jahr 2003 15<br />
Ansprüche des Zahnarztes<br />
bei Nichteinhaltung<br />
eines vereinbarten Behandlungstermins 16<br />
Praxisvertretung auch nach Vollendung des<br />
68. Lebensjahres zulässig 18<br />
ZBB 4/2005<br />
INHALTSVERZEICHNIS JAHRGANG 15/2004<br />
Zahnarztpraxis unter freiem Himmel 19<br />
Kleider machen Leute, Zähne<br />
machen Gesichter 22<br />
KZVLB / LZÄKB<br />
Engagement der Zahnärzte publizieren 24<br />
Neues aus Industrie <strong>und</strong> Unternehmen 44<br />
LZÄKB<br />
Rendezvous mit scharfen Beißerchen 27<br />
Gemeinnützig <strong>und</strong> mildtätig 29<br />
Schmerzbehandlung in der Endodontie 30<br />
Wieder großer Zuspruch zum<br />
14. Brandenburgischen Zahnärztetag 33<br />
Honorarbeitreibung – was tun bei<br />
säumigen Patienten 34<br />
Erstattung von Komposit-Restaurationen 34<br />
Den ersten Jahrgang „ZFA“ verabschiedet 37<br />
Mit Fachwissen zurück in die Praxis 38<br />
Sportlicher Ehrgeiz im Wasser <strong>und</strong> an Land 40<br />
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte erhält<br />
begehrtes Spendensiegel 42<br />
Termine & Personalien 43<br />
Heft 6<br />
Ende einer Epoche – Neubeginn in Einigkeit 3<br />
KZVLB<br />
Wahlen der Organe der KZVLB signalisieren<br />
Kontinuität <strong>und</strong> Zuverlässigkeit 4<br />
Brandenburger Zahnärzte als Aussteller auf der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmesse Berlin/Brandenburg 6<br />
10. Kongress-Schiffsreise der Zahnärzte des<br />
Landes Brandenburg vom 26.09.-03.10.2004 7<br />
Fragen <strong>und</strong> Antworten zum neuen BEMA 2004<br />
bezüglich der PAR-Behandlung 8<br />
Urteile im Zahnersatzbereich 11<br />
Gesichtschirurgisches OP-Team für Peru 12<br />
Hilfe für Waisenkinder in Rumänien 15<br />
Ästhetik aus dem Land des Lächelns 18<br />
KZVLB / LZÄKB<br />
14. Brandenburgischer Zahnärztetag 19<br />
LZÄKB<br />
Einhelligkeit trotz kontroverser Themen 29<br />
Resümees aus der dezentralen Fortbildung 33<br />
Die Übernahme von Fortbildungskosten 35<br />
Das Verhalten am Telefon 36<br />
Prüfungstermine 2004/2005 38<br />
Regularien zur Abschlussprüfung 38<br />
9. Berliner Prophylaxetag zog mehr als<br />
600 Teilnehmer an 39<br />
B<strong>und</strong>esverfassungsgericht stärkt massiv die Position<br />
des Zahnarztes bei GOZ-Honorarvereinbarungen 41<br />
Termine & Personalien 42<br />
25
AKTUELLES AUS KZV UND KAMMER<br />
Qualitätsmanagement in Zahnarztpraxen<br />
Niedergelassene Vertragszahnärzte<br />
sind mit Inkrafttreten des Ges<strong>und</strong>heitsmodernisierungsgesetzes<br />
am 01.01.2004 verpflichtet worden,<br />
ein sogenanntes „Einrichtungsinternes<br />
Qualitätsmanagement“ einzuführen.<br />
(§ 135a „Verpflichtung zur Qualitätssicherung“<br />
sowie § 136b „Qualitätssicherung<br />
in der zahnmedizinischen<br />
Versorgung“)<br />
Der Gesetzgeber hat erst jetzt den<br />
Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschuss aufgefordert,<br />
in einer Richtlinie die<br />
Anforderungen an ein einrichtungsinternes<br />
QM für Arzt- <strong>und</strong> Zahnarztpraxen<br />
festzulegen. Die Richtlinie ist<br />
bis heute nicht erlassen. Sie wird<br />
jedoch voraussichtlich in Kürze veröffentlicht<br />
werden.<br />
Es steht allerdings dem niedergelassenen<br />
Zahnarzt frei, im Rahmen<br />
der Vorgaben des Gemeinsamen<br />
B<strong>und</strong>esausschusses ein eigenes Qualitätsmanagementsystem<br />
zu entwickeln<br />
oder auf bereits ausgearbeitete<br />
Konzepte zurückzugreifen. Das angewandte<br />
System muss sich nur im<br />
Rahmen der Vorgaben der künftigen<br />
Richtlinie bewegen.<br />
Das B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> soziale Sicherheit<br />
informiert auf seiner Internetseite<br />
über Begriffe zum Qualitätsmanagement,<br />
Anforderungen an das Qualitätsmanagement<br />
<strong>und</strong> Kriterien, die<br />
ein Patient bei einem Qualitätscheck<br />
an das Qualitätsmanagement einer<br />
Praxis heranziehen kann (www.dieges<strong>und</strong>heitsreform.de).<br />
Nach diesen Kriterien kann schon<br />
jetzt gesagt werden, dass in den<br />
brandenburgischen Zahnarztpraxen<br />
bereits jetzt, beispielsweise über den<br />
BUS-Dienst, vieles verwirklicht ist.<br />
Nach übereinstimmender Auffassung<br />
des Vorstandes der KZV Land<br />
Brandenburg <strong>und</strong> des Vorstandes der<br />
Landeszahnärztekammer Brandenburg<br />
ist es deshalb keinesfalls sinnvoll<br />
<strong>und</strong> auch nicht notwendig, sich<br />
schon heute irgendeinem kostenträchtigen<br />
QM-System auf dem<br />
Leistungsbereich<br />
Zahnersatz<br />
Markt der Anbieter von Qualitätsmanagement-Zertifikatenanzuschließen.<br />
Vielmehr sollten die endgültigen<br />
gesetzlichen Anforderungen<br />
abgewartet werden.<br />
Es bleibt dann jeder Praxis vorbehalten,<br />
welchem für sie geeignet<br />
erscheinenden System sie sich anschließt.<br />
20001 2002 2003 2004<br />
PK 3.234 3.346 5.010 5.069<br />
EK 3.027 3.386 4.620 4.002<br />
Gesamt 6.261 6.732 9.630 9.071<br />
sonstige KT 171 262 190 291<br />
Anzahl der<br />
Gutachter<br />
Anzahl der<br />
79 78 82 83<br />
Obergutachter 3 5 4 4<br />
Anzahl der<br />
Obergutachten 67 43 54 116<br />
Behandlungsplan / 2001 2002 2003 2004<br />
ausgeführte<br />
prothetische Leistungen<br />
Planungsgutachten (ohne sonstige Kostenträger)<br />
befürwortet 3.634 3.837 5.482 4.938<br />
nicht befürwortet 887 870 1.445 1.375<br />
mit Änderungen<br />
befürwortet 1.261 1.491 2.148 2.046<br />
Mängelgutachten (ohne sonstige Kostenträger)<br />
befürwortet 204 217 193 270<br />
Auswertung statistischer Eckdaten zum Gutachterwesen<br />
Wir werden Sie über die weitere<br />
Entwicklung auf dem Laufenden<br />
halten.<br />
Rainer Linke<br />
Mitglied des Vorstandes der KZVLB<br />
Dr. Erwin Deichsel<br />
Mitglied des Vorstandes der LZÄKB<br />
26 ZBB 4/2005
AKTUELLES AUS KZV UND KAMMER<br />
Wer - Wie - Wo?<br />
Wahlen der<br />
Bezirksstellenvorstände<br />
abgeschlossen<br />
In den Frühjahrsversammlungen der 19 Bezirksstellen<br />
im Land Brandenburg fanden unter anderem - richtungsweisend<br />
für die standespolitische Zukunft - auch die<br />
Wahlen der Bezirksstellenvorstände für die Wahlperiode<br />
2005 bis 2010 statt.<br />
Gerade angesichts der vom Gesetzgeber eingeführten<br />
sogenannten Professionalisierung der Selbstverwaltung<br />
war es ein besonderes Anliegen des Vorstandes der<br />
KZVLB, mit den Wahlen deutlich zu machen, dass<br />
Professionalisierung Basisarbeit „von unten“ bedeutet.<br />
Mehr denn je werden die Bezirksstellenvorstände in ihrer<br />
Rolle als Bindeglied zwischen Vorstand, Vertreterversammlung<br />
<strong>und</strong> der Kollegenschaft vor Ort gefragt sein.<br />
Nur so wird es gelingen, sich gegenüber der Politik mit<br />
einer Stimme zu präsentieren.<br />
Der Vorstand verbindet den Dank für die Annahme<br />
dieser wichtigen Aufgabe mit dem Wunsch auf eine gute,<br />
harmonische Zusammenarbeit, die geprägt ist von offener,<br />
sach- <strong>und</strong> basisorientierter Informationspolitik.<br />
Die Vorstandsmitglieder der KZVLB, Dr. Gerhard<br />
B<strong>und</strong>schuh, ZA Thomas Schmidt <strong>und</strong> Rainer Linke<br />
sowie die Vorstandsmitglieder der Zahnärztekammer<br />
Brandenburg betreuen die Bezirksstellenversammlungen<br />
im Wechsel.<br />
2 Gransee<br />
dazu gehören Kyritz, Neuruppin<br />
81 Vertragszahnärzte<br />
Dipl. Stom H. G. Deutrich<br />
Vorsitzender:<br />
Dipl. Stom H. G. Deutrich<br />
Straße des Friedens 16, 16835 Lindow<br />
Tel.: 033933 70535<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr. P. Brandt<br />
Übersicht Land Brandenburg<br />
19 Bezirksstellen<br />
1684 Vertragszahnärzte<br />
1 Perleberg<br />
dazu gehören Pritzwalk, Wittstock<br />
Dr. C. Gätke<br />
3 Oranienburg<br />
105 Vertragszahnärzte<br />
Dr.-medic-stom. O. Alpen<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. C. Gätke<br />
Steinstraße 36, 19322 Wittenberge<br />
Tel.: 03877 79722<br />
E-Mail:<br />
dr.gaetke-kfo-u-za-praxis@telemed.de<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr.-medic-stom. D. Hertel<br />
Dr. Th. Grabow<br />
Vorsitzender:<br />
Dr.-medic-stom. O. Alpen<br />
Berliner Straße 73, 16515 Oranienburg<br />
Tel.: 03301 701351<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dipl.Stom. R. Nuck<br />
28 ZBB 4/2005
4 Rathenow<br />
dazu gehört Nauen<br />
81 Vertragszahnärzte<br />
Dr. H. Augustin<br />
5 Brandenburg Stadt/Land<br />
dazu gehört Belzig<br />
99 Vertragszahnärzte<br />
Dr. A. Eigenwillig<br />
6 Potsdam Stadt/Land<br />
199 Vertragszahnärzte<br />
Dr. P. Daniel<br />
7 Luckenwalde<br />
dazu gehört Jüterbog<br />
45 Vertragszahnärzte<br />
Dr. M. Langhammer<br />
ZBB 4/2005<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. H. Augustin<br />
Kirschweg 3, 14715 Nennhausen<br />
Tel.: 033878 60231<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
ZA W. Vogel<br />
Dipl.-Stom. H. Arndt<br />
Dr. L. Drews<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. A. Eigenwillig<br />
Kurstraße 14, 14776 Brandenburg<br />
Tel.: 03381 224429<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr. H. Schemel,<br />
Dipl.-Stom. H. Steinhoff<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. P. Daniel<br />
Tizianstraße 7, 14467 Potsdam<br />
Tel.: 0331 294164<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr. C. Groß<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. M. Langhammer<br />
Schillerstraße 48, 14913 Jüterbog<br />
Tel.: 03372 432892<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr. Schindler<br />
Dipl.-Stom. R.-J. Kühne<br />
AKTUELLES AUS KZV UND KAMMER<br />
8 Zossen<br />
dazu gehört Königs Wusterhausen<br />
113 Vertragszahnärzte<br />
Dipl.-Stom. A. Schulze<br />
9 Uckermark<br />
dazu gehören Templin, Prenzlau, Angermünde, Schwedt<br />
88 Vertragszahnärzte<br />
Dipl.-Stom. A. Haedicke<br />
10 Eberswalde<br />
dazu gehört Bernau<br />
108 Vertragszahnärzte<br />
ZÄ A. Ziegler<br />
Vorsitzender:<br />
Dipl.-Stom. A. Schulze<br />
Lindenstraße 11, 15741 Pätz<br />
Tel.: 033763 62101<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dipl.Stom. S. Noack<br />
Vorsitzender:<br />
Dipl.-Stom. A. Haedicke<br />
Berthold-Brecht-Platz 1, 16303 Schwedt<br />
Tel.: 0332 414582<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr. G. Stumpf<br />
Dr. K. Löwe<br />
Vorsitzender:<br />
ZÄ A. Ziegler<br />
Friedrich-Ebert-Str. 2, 16225 Eberswalde<br />
Tel.: 03334 286065<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dipl.-Stom. L. Philipp<br />
Dipl.-Stom. T. Kubin<br />
11 Bad Freienwalde<br />
dazu gehören Strausberg, Seelow<br />
101 Vertragszahnärzte<br />
Vorsitzender:<br />
ZA G.-M. Schneider<br />
Platanenstraße 37, 15370 Fredersdorf<br />
Vogelsdorf<br />
Tel.: 033439 6068<br />
ZA G.-M. Schneider<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr. R. Ehritt<br />
29
AKTUELLES AUS KZV UND KAMMER<br />
12 Fürstenwalde<br />
dazu gehört Beeskow<br />
92 Vertragszahnärzte<br />
Dr. R. Ulrich<br />
13 Frankfurt/Oder<br />
58 Vertragszahnärzte<br />
Dr. P. Gutsche<br />
14 Eisenhüttenstadt Stadt/Land<br />
38 Vertragszahnärzte<br />
OMR Dr. K.-O. Neubert<br />
15 Cottbus Stadt/Land<br />
120 Vertragszahnärzte<br />
Dipl.-Stom. J. Schrickel<br />
Vorsitzende:<br />
Dr. R. Ulrich<br />
W.-Rathenaustr. 6, 15517 Fürstenwalde<br />
Tel.: 03361 33091<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr. G. Ast, Dr. S. Ebeling<br />
SR Dr. H. Riedel<br />
ZÄ A. Hallmann<br />
Vorsitzende:<br />
Dr. P. Gutsche<br />
Zehmeplatz 14, 15230 Frankfurt/Oder<br />
Tel.: 0335 565030<br />
E-Mail: praxisdrgutsche@web.de<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dipl.-Stom. F. Kaschel<br />
Dr. R. Bazin<br />
Dr. P. Gutsche<br />
Dipl.-Stom. T. Best<br />
Vorsitzender:<br />
OMR Dr. K.-O. Neubert<br />
Cl.-Zetkin-Ring 6, 15890 Eisenhüttenstadt<br />
Tel.: 03364 44390<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dipl.-Stom. H. Hoellfritsch<br />
Dipl.-Stom. H. Oelmann<br />
Vorsitzender:<br />
Dipl.-Stom. J. Schrickel<br />
Thiemstraße 129, 03048 Cottbus<br />
Tel.: 0355 424006<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr. med. U. Rühtz<br />
Dipl.-Stom. Ralf Kimpel<br />
16 Guben<br />
dazu gehört Forst<br />
46 Vertragszahnärzte<br />
Dr. J. Ortmann<br />
17 Spremberg<br />
dazu gehört Senftenberg<br />
87 Vertragszahnärzte<br />
MD Dr. M. Busse<br />
18 Bad Liebenwerda<br />
dazu gehören Elsterwerda, Finsterwalde, Falkenberg, Herzberg<br />
84 Vertragszahnärzte<br />
Dr. B. Damm<br />
19 Lübben<br />
dazu gehören Luckau, Calau<br />
63 Vertragszahnärzte<br />
Dr. T. Bauermeister<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. J. Ortmann<br />
Forster Straße 69, 03159 Döbern<br />
Tel.: 035600 6559<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dipl.-Med. R. Schmidt<br />
Dipl.-Stom. K. Krüger<br />
Vorsitzender:<br />
MD Dr. M. Busse<br />
Leipziger Straße 1, 03130 Spremberg<br />
Tel.: 03563 93071<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dipl.-Stom. F. Schröder<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. B. Damm<br />
Schloßäckerstraße 3, 04924 Bad Liebenwerda<br />
Tel.: 035341 2202<br />
E-Mail: Benno.Damm@t-online.de<br />
Internet: www.dameu.de<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dr. R. Nitsche<br />
Dr. O. Meusel<br />
Dipl.-Stom. Falk Rühle<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. T. Bauermeister<br />
Berliner Straße 21a, 15907 Lübben<br />
Tel.: 03546 7216<br />
Stellvertreter/Beisitzer:<br />
Dipl.-Stom. I. Kalz<br />
Dr. I. Heine<br />
30 ZBB 4/2005
Mit Wirkung vom 01. Juni 2005<br />
bis zum 31. Mai 2010 ist der<br />
Brandenburger Vertragszahnarzt Dr.<br />
Lutz Dieckmann vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziale<br />
Sicherung zum ehrenamtlichen<br />
Richter beim B<strong>und</strong>essozialgericht<br />
(BSG) berufen worden.<br />
Dr. Dieckmann ist 56 Jahre alt,<br />
verheiratet <strong>und</strong> hat zwei Kinder.<br />
Bereits seit 1972 ist er als Zahnarzt<br />
tätig. Er ist Mitglied des Verbandes<br />
Niedergelassener Zahnärzte Land<br />
Brandenburg e.V. Seit 1995 arbeitet<br />
er fortlaufend als Mitglied in der<br />
Vertreterversammlung sowie in zahlreichen<br />
Ausschüssen der <strong>Kassenzahnärztliche</strong>n<br />
Vereinigung Land<br />
Brandenburg mit.<br />
Zehn Jahre ehrenamtliche Richtertätigkeit<br />
beim Sozialgericht Potsdam<br />
gehen seiner Berufung zum ehrenamtlichen<br />
Richter beim BSG voraus.<br />
In seiner neuen Funktion wird er<br />
zukünftig als gleichwertiges <strong>und</strong> voll<br />
stimmberechtigtes Mitglied zusam-<br />
ZBB 4/2005<br />
men mit drei Berufsrichtern <strong>und</strong><br />
jeweils einem weiteren ehrenamtlichen<br />
Richter an vielen Entscheidungen<br />
des BSG mitwirken.<br />
Das BSG ist das oberste B<strong>und</strong>esgericht<br />
der Sozialgerichtsbarkeit <strong>und</strong><br />
entscheidet als Revisionsgericht<br />
über Sprungrevisionen gegen Urteile<br />
der Sozialgerichte <strong>und</strong> Revisionen<br />
gegen Entscheidungen der Landessozialgerichte.<br />
Darüber hinaus ist es erst- <strong>und</strong><br />
letztinstanzlich zuständig für Streitigkeitennichtverfassungsrechtlicher<br />
Art zwischen dem B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
den Ländern oder zwischen verschiedenen<br />
Ländern in Angelegenheiten<br />
der Sozialversicherung <strong>und</strong><br />
anderen der Sozialgerichtsbarkeit<br />
zugewiesenen Rechtsstreitigkeiten.<br />
In der Sozialgerichtsbarkeit sollen<br />
die ehrenamtlichen Richter ihre beruflichen<br />
Erfahrungen sowie ihre<br />
besondere Sachk<strong>und</strong>e Gewinn bringend<br />
in das gerichtliche Verfahren<br />
einbringen <strong>und</strong> damit zur besseren<br />
Verständlichkeit der Rechtsprechung<br />
AKTUELLES AUS KZV UND KAMMER<br />
Dr. Lutz Dieckmann zum ehrenamtlichen Richter<br />
beim B<strong>und</strong>essozialgericht berufen<br />
Ehrenamtliche Richter am Sozialgericht<br />
Sven Albrecht<br />
beitragen, was wiederum zur<br />
Stärkung des Vertrauens der Bürger<br />
in die Justiz beiträgt.<br />
Wir freuen uns, dass ein Brandenburger<br />
Vertragszahnarzt zum ehrenamtlichen<br />
Richter beim BSG berufen<br />
wurde, gratulieren Herrn Dr.<br />
Dieckmann herzlich <strong>und</strong> wünschen<br />
ihm für seine Tätigkeit alles Gute.<br />
Vorstand der KZV Brandenburg<br />
Dr. Gabriele Gutsmuths-Frohgrub Dr. Gerhard Jensch Dr. Ralph Rottstock<br />
Dr. Frank Wertmann<br />
Ehrenamtliche Richter am Landessozialgericht<br />
Annemarie Knust Dr. Helga Schemel<br />
Dr. Lutz Dieckmann<br />
31
BERUFSPOLITIK<br />
Erstmalig tagte die durch das BMG<br />
von 120 auf 60 Mitglieder reduzierte<br />
Vertreterversammlung der KZBV im<br />
Zahnärztehaus in Köln in einem<br />
schlichten, aber zweckmäßigen<br />
Versammlungsraum.<br />
Nach dem kurzen Rechenschaftsbericht<br />
des Vorsitzenden der Vertreterversammlung,<br />
Dr. Pochhammer,<br />
stellte der IGZ Vorsitzende Dr.<br />
Banthien die Frage, wie lange die<br />
KZBV noch denke, in Köln zu bleiben.<br />
Nicht direkt <strong>und</strong> nicht mit Termin<br />
kam die Antwort des Berliners, aber<br />
sie ließ nicht die Deutung zu, dass<br />
die Ära Köln in dieser Legislaturperiode<br />
zu Ende gehen wird.<br />
Problematik KZBV - Beirat<br />
Es wurde, wie vom VV-Vorsitzenden<br />
Dr. Fedderwitz in seinem Rechenschaftsbericht<br />
angekündigt, eine<br />
Arbeits-VV, denn durch die Änderungen<br />
im SGB V musste die<br />
Satzung der KZBV der gesetzlichen<br />
Realität angepasst werden. Der überwiegende<br />
Teil der 28 Änderungsanträge<br />
war redaktioneller oder semantischer<br />
Art <strong>und</strong> gelangte ohne große<br />
Diskussion zur Abstimmung.<br />
Zündstoff <strong>und</strong> erheblichen Diskussionsbedarf<br />
gab es bei der personellen<br />
Ausrichtung des Beirates,<br />
eines beratenden Gremiums des<br />
Vorstandes.<br />
In Brandenburg heißt diese Institution<br />
„Beratungsausschuss des<br />
Vorstandes“. Aber Brandenburg ist<br />
nicht die KZBV. Dort liegen wegen<br />
der b<strong>und</strong>esweiten Vertretung aller<br />
Vertragszahnärzte in Deutschland<br />
die Probleme völlig anders. Dieser<br />
Beirat soll, ebenso wie in den<br />
KZVen, das Bindeglied zwischen<br />
ehrenamtlicher Vertreterversammlung<br />
<strong>und</strong> hauptamtlichem Vorstand<br />
bilden.<br />
Die VV der KZBV in Köln am 10.06.2005<br />
Wind of change<br />
Das Problem liegt nun in der<br />
Tatsache begründet, dass neben dem<br />
hauptamtlichen Vorstand der KZBV<br />
per Gesetz <strong>und</strong> ohne Wahl auch der<br />
hauptamtliche Vorsitzende <strong>und</strong> sein<br />
Stellvertreter einer jeden KZV automatisch<br />
Mitglied der Vertreterversammlung<br />
der KZBV geworden<br />
sind.<br />
Um den Unsinn auf die Spitze zu<br />
treiben, müssen - <strong>und</strong> zwar per<br />
Gesetz - eben diese hauptamtlichen<br />
Vorsitzenden nebst Vertretern in der<br />
VV der KZBV jedoch ein Ehrenamt<br />
ausüben. Unsinnig aber wahr.<br />
Deshalb hatte der Satzungsausschuss<br />
nach heftigen Diskussionen<br />
im Vorfeld der VV einen Personalvorschlag<br />
unterbreitet. Danach soll<br />
der Beirat im Interesse der Arbeitsfähigkeit<br />
so klein wie möglich<br />
gehalten werden <strong>und</strong> deshalb nur aus<br />
den ersten Vorsitzenden der KZVen,<br />
immerhin 17 Personen (in Brandenburg<br />
sind es 5 Kollegen), bestehen.<br />
Gordischer Knoten<br />
Das bedeutet, dass die Hauptamtlichen<br />
in der VV der KZBV zu Ehrenamtlichen<br />
mutieren, <strong>und</strong> als solche<br />
gegenüber dem hauptamtlichen<br />
KZBV-Vorstand die Interessen der<br />
ehrenamtlichen Vertreterversammlung<br />
wahrnehmen. Dieses, von der<br />
Politik zu verantwortende Demokratiedefizit<br />
sollte durch einen Änderungsantrag<br />
der IGZ (Dr. Banthien/<br />
Dr. Klaus Markula) durch die jeweilige<br />
Hinzuziehung der Vorsitzenden<br />
der Vertreterversammlung der Länder-KZVen<br />
ausgeglichen werden.<br />
Nach einer kontroversen aber fairen<br />
Diskussion haben wir den Antrag<br />
zurückgezogen, da das Gremium<br />
sonst zu monströs <strong>und</strong> sicherlich<br />
auch arbeitsunfähig geworden wäre.<br />
Aber gut, dass wir darüber diskutiert<br />
haben, denn nun wissen wir, dass es<br />
anders leider nicht besser geht.<br />
Logisch war deshalb der einstimmig<br />
angenommene zweite Antrag der<br />
IGZ, die Problematik u.a. dadurch zu<br />
lösen, dass die Ehrenamtlichkeit<br />
wieder hergestellt wird.<br />
Festzuschuss ohne Alternative<br />
Wie ein roter Faden zog sich durch<br />
den Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden<br />
der KZBV die Sorge um<br />
die Zukunftsfähigkeit des Festzuschusssystems.<br />
„Dieses System ist der richtige<br />
strukturelle Ansatz“, stellte Dr.<br />
Fedderwitz unter Zustimmung des<br />
ganzen Hauses fest. Bisher lägen -<br />
<strong>und</strong> das ist nach einer Reform, die<br />
nun schon ein halbes Jahr alt ist, eine<br />
kleine Sensation - keine nennenswerten<br />
Patientenbeschwerden bei<br />
der Politik vor. Auch die inzwischen<br />
getroffene Schiedsamtentscheidung,<br />
wonach der HKP nicht maschinenlesbar<br />
sein darf <strong>und</strong> der Steigerungsfaktor<br />
GOZ nicht veröffentlicht<br />
werden muss, sind ein Erfolg<br />
der unaufgeregten, seriösen <strong>und</strong> mit<br />
validierten Daten durchgeführten<br />
Aufklärungsarbeit dieses Vorstandes<br />
<strong>und</strong> wurden bei allen Delegierten als<br />
Bestätigung des Systems Festzuschuss<br />
durch das Sozialgericht<br />
gewertet.<br />
Aber das Sperrfeuer einiger Krankenkassen,<br />
insbesondere der GEK -<br />
Haus- <strong>und</strong> Hofkrankenkasse sowohl<br />
der Zahntechniker- als auch durch<br />
die Zahntechnikerinnung (VDZI), in<br />
personam von Herrn Wolf - nimmt<br />
zu. Dies geschieht einerseits mit<br />
dem Argument der Ausgabenreduzierung<br />
<strong>und</strong> andererseits mit dem<br />
Argument der Umsatzrückgänge bei<br />
den Zahntechnikern (zwischen 40<br />
<strong>und</strong> 50 Prozent).<br />
Nicht ohne Ironie stellte der<br />
Vorsitzende fest: „Früher waren die<br />
Ausgaben der Krankenkassen zu<br />
hoch, heute sind sie nicht hoch<br />
genug“. Erinnert wurde daran, dass<br />
früher die Zahntechnik mit einem<br />
32 KZVLB 4/2005
Teleskopanteil von sechs Prozent<br />
einen Teilumsatz von 19 Prozent<br />
erreichte, dass die Zahntechnik das<br />
Wort „Budget“ nicht kennenlernen<br />
musste <strong>und</strong> dass es so gut wie kein<br />
Inkassoproblem für sie gab. Ein Spiel<br />
mit dem Feuer, wenn die Gier größer<br />
als der Verstand werden sollte.<br />
Heilen statt zuteilen oder<br />
ausgrenzen<br />
In meinem Redebeitrag habe ich<br />
dann auch darauf Bezug genommen<br />
<strong>und</strong> das System des Festzuschusses<br />
als Paradigmenwechsel innerhalb der<br />
GKV bezeichnet. Erstmalig wird der<br />
Zahnarzt bei der ZE-Leistungserbringung<br />
vom Schicksal der konjunkturabhängigen<br />
Einnahmen der<br />
GKV abgekoppelt.<br />
Gewinner sind neben den Patienten,<br />
die seitdem jede medizinisch<br />
abgesicherte Leistung erhalten können,<br />
ohne den Zuschuss zu verlieren,<br />
Zum zweiten Ball der Freiberufler<br />
lädt am 22. Oktober 2005 der<br />
Landesverbandes der Freien Berufe<br />
Brandenburg e. V. in das Dorint-<br />
Hotel Potsdam ein. Mit dieser b<strong>und</strong>esweit<br />
einmaligen Veranstaltung<br />
hat der Verband abseits von den<br />
Herausforderungen des beruflichen<br />
Alltags eine Kommunikationsplattform<br />
geschaffen, die sowohl den<br />
Dialog untereinander als auch mit<br />
maßgeblichen Politikern einschließt.<br />
Wie es sich für einen Ball<br />
gehört, werden auch die kulinarischen<br />
Genüsse an diesem Abend<br />
nicht zu kurz kommen <strong>und</strong> bei flotten<br />
Rhythmen kann das Tanzbein<br />
geschwungen werden.<br />
Die sehr gute Resonanz, die der<br />
1. Ball der Freiberufler im Oktober<br />
2003 gef<strong>und</strong>en hat, lässt erwarten,<br />
dass auch diese Veranstaltung wiederum<br />
ein voller Erfolg wird.<br />
KZVLB 4/2005<br />
2. Ball der Freiberufler<br />
auch die Krankenkassen mit einer<br />
Ausgabenreduzierung von bis zu 50<br />
Prozent. Gewinner ist ebenfalls der<br />
Zahnarzt, weil die Entscheidung, welche<br />
medizinische Leistung benötigt<br />
wird, ausschließlich wieder bei ihm<br />
liegt. Gleichzeitig jedoch ist er, wie<br />
auch der Zahntechniker, wegen des<br />
Umsatzrückganges scheinbarer Verlierer.<br />
Aber das Höherwertige zählt!<br />
Quo vadis GKV<br />
Die noch aus alter FVDZ-Zeit im<br />
Raum stehende Gr<strong>und</strong>satzfrage nach<br />
dem Verbleib der Zahnmedizin in der<br />
GKV wurde mit einem programmatischen<br />
Satz beendet: „Der zuzahlungswillige<br />
GKV-Patient ist die<br />
Zukunft“!<br />
Ablehnend äußerten sich Delegierte<br />
<strong>und</strong> Vorstand zur Bürgerversicherung,<br />
da sie lediglich das bestehende<br />
<strong>und</strong> konjunkturabhängige Finanzierungssystem<br />
prolongieren<br />
würde.<br />
Der Teilnehmerpreis beträgt 90,-<br />
Euro pro Person, worin die Getränke<br />
allerdings nicht eingeschlossen sind.<br />
Reservierungen für Doppelzimmer<br />
inkl. Frühstück zum Preis von 99,-<br />
Euro werden im Dorint-Hotel unter<br />
der den Rufnummern 0331 2 74 90<br />
33 <strong>und</strong> 2 74 90 32, Kennwort „Ball<br />
der Freiberufler“ entgegen genommen.<br />
Der Ball der Freiberufler findet<br />
statt:<br />
22. Oktober 2005<br />
Dorint-Hotel Potsdam<br />
Jägerallee 20<br />
14469 Potsdam<br />
Tel.: 0331 2 74 90 33<br />
Organisation:<br />
Landesverband der Freien Berufe<br />
Brandenburg e. V.<br />
Ines Philipp<br />
Tel.: 0331 2977-413<br />
Fax: 0331 2977-171<br />
Info@freie-berufe-brandenburg.de<br />
BERUFSPOLITIK<br />
Am Ende der Debatte wurde noch<br />
ein ganz pragmatischer Beschluss<br />
einstimmig gefasst. Es wurden Mittel<br />
für einen Festzuschuss-Planer bereitgestellt,<br />
den die KZVen ihren Mitgliedern<br />
zur Verfügung stellen können.<br />
Mit Hilfe dieses interaktiven<br />
Programms können alle Festzuschuss-Fragen<br />
zielsicher Beantwortung<br />
finden. Der Festzuschuss-Planer<br />
stellt keinen HKP mit Kostenvorausberechnung<br />
aus, sondern soll uns die<br />
Philosophie des Festzuschusses bei<br />
Problemfällen ergebnisorientiert nahe<br />
bringen <strong>und</strong> durch das System<br />
navigieren.<br />
Als die VV zu Ende war, herrschte<br />
draußen eine schwüle Atmosphäre.<br />
Spätestens dann war auch dem<br />
Letzten klar, dass im alten Gemäuer<br />
der KZBV ein frischer Wind zu<br />
wehen begonnen hat, eben ein Wind<br />
of change.<br />
Dr. Klaus Markula<br />
Delegierter der VV der KZBV<br />
33
BERUFSPOLITIK<br />
Ist das die Zukunft: Butterfahrt zum Zahnarzt?<br />
Haben Sie als „Hauszahnarzt“<br />
einem ihrer Patienten auch schon<br />
einmal einen „deutschen Kostenplan“<br />
ausgestellt zur Vorlage bei der<br />
Krankenkasse <strong>und</strong> für das Fax zum<br />
„Wahlzahnarzt“ ins Ausland? Haben<br />
sie danach vorbereitend eventuelle<br />
Entzündungen im M<strong>und</strong>raum<br />
oder Parodontose behandelt, da diese<br />
Maßnahmen eine entsprechend längere<br />
Ausheilphase in Anspruch nehmen?<br />
Diese Maßnahmen wären auf<br />
jeden Fall zwei Punkte einer Checkliste<br />
unter www.endverbraucher.de,<br />
welche der Patient beachten sollte,<br />
wenn er sich als K<strong>und</strong>e im Ausland<br />
erfolgreich seinen um bis zu 60<br />
Prozent günstigeren Zahnersatz<br />
abholen möchte.<br />
Die Suche im Web bei Google<br />
ergab ungefähr 106.000 Seiten auf<br />
Deutsch für „Zähne * Ausland“. Die<br />
Seiten sind übersät mit Schlagworten<br />
wie Kosten sparen – günstig –<br />
preiswert – hochwertiger Zahnersatz<br />
– Implantate – Geld usw. Bei diesen<br />
Angeboten geht es hauptsächlich um<br />
Kronen <strong>und</strong> Reparatur, nicht um<br />
Früherkennung <strong>und</strong> Erhalt.<br />
Das Problem Zahnersatz im Ausland<br />
<strong>und</strong> die Häufigkeit der Inanspruchnahme<br />
ist nur schwer fassbar<br />
<strong>und</strong> es gibt auch keine zuverlässigen<br />
Quellen für eine seriöse Recherche.<br />
Die Berichte <strong>und</strong> Hinweise in den<br />
Medien sind oft auf Bildzeitungsniveau<br />
verpackt. Es wird berichtet<br />
über Pauschalangebote für Zahntouristen<br />
nach Ungarn unter der<br />
Überschrift „Butterfahrt zum Zahnarzt“.<br />
Ard.de <strong>und</strong> endverbraucher.de<br />
geben Ratschläge für günstigen<br />
Zahnersatz durch komplette Behandlung<br />
im Ausland, aber es gibt auch<br />
kritische Aussagen, wie unter zdf.de<br />
„Zahnersatz im Ausland kann teuer<br />
sein – Zusatzkosten durch Unterkunft,<br />
Anfahrt <strong>und</strong> Nachsorge“. Weitere<br />
Quellen unterliegen einer kommerziellen<br />
Marketingstrategie, bei<br />
der sich alle Bereiche den Erfordernissen<br />
des Absatzmarktes unterwerfen,<br />
sie dienen nicht dem wohlverstandenen<br />
Interesse des Patienten, er<br />
mutiert zum Konsumenten.<br />
20.000 Deutsche sollen im letzten<br />
Jahr zum Zahnarzt nach Ungarn<br />
gefahren sein, aus Österreich waren<br />
es sogar achtmal so viele. Die<br />
Reiseerfahrungen von Patienten werden<br />
dokumentiert <strong>und</strong> vor allem die<br />
Preise von z.B. 1.720 Euro für drei<br />
Implantate statt 4.500 Euro in der<br />
deutschen Heimat.<br />
Kliniken in Osteuropa, wie z.B. im<br />
ungarischen Mosonmagyarovar stellen<br />
sich vor mit einem R<strong>und</strong>umservice<br />
für ihre deutschsprechende<br />
Zielgruppe mit Pauschalpaketen für<br />
Busfahrt, Hotelübernachtung, Verpflegung<br />
<strong>und</strong> Sightseeing. Die Praxen<br />
werden gepriesen mit gepolsterten<br />
Sessel, Schnittchen <strong>und</strong> Sprechst<strong>und</strong>enzeiten<br />
täglich bis 22:00 Uhr –<br />
auch samstags <strong>und</strong> sonntags.<br />
Letztgenannte Punkte ließen sich<br />
ohne weiteres bei Bedarf auch in hiesigen<br />
Einrichtungen realisieren, aber<br />
bei der Ausnutzung des Wohlstandsgefälles<br />
wie z.B. zwischen Österreich<br />
<strong>und</strong> Ungarn kann ein Zahnarzt mit<br />
österreichischen Angestellten <strong>und</strong><br />
Zahntechnikern, österreichischen<br />
Preisen für Strom, Miete <strong>und</strong> Lohnnebenkosten<br />
nur sehr schwer mithalten,<br />
wie ein alpenländischer Kollege<br />
auf seiner Homepage berichtet. Er bemerkt<br />
weiter: „Zahnkronen sind keine<br />
industriell hergestellten Massenartikel<br />
wie Brillen oder Fotoapparate.<br />
Die Anfertigung von Zahnersatz in<br />
einer sensiblen <strong>und</strong> oft schmerzempfindlichen<br />
Intimzone des Menschen<br />
erfordert eine langwierige, liebevolle<br />
<strong>und</strong> gewissenhafte Handarbeit.<br />
Wer zu seinem Leben, zu sich<br />
selbst <strong>und</strong> zu seinem Körper eine<br />
derart merkwürdige Einstellung hat,<br />
dass ihm das Billigste gerade gut<br />
genug ist, der soll ruhig weiter nach<br />
Ungarn reisen.“<br />
Die Zeitung Focus berichtete in<br />
ihrer Ausgabe 34/2004 unter der<br />
Überschrift „In den Osten wegen der<br />
Kosten“ über Zahntourismus vom<br />
Plattensee. Der Preisbrecher ist die<br />
Kunststofffüllung für nur 10 Euro,<br />
ein Porzellan-Inlay für 60 Euro, eine<br />
Metall-Keramikkrone für 95 Euro<br />
<strong>und</strong> ein Implantat für 400 Euro. Über<br />
die guten Erfahrungen eines Berli-<br />
ners in einer Stettiner Zahnklinik<br />
wird geschrieben, dass er anstatt der<br />
6.000 Euro für vier Vollkeramikkronen<br />
<strong>und</strong> eine dreigliedrige Brücke<br />
nur 3.358 Euro zahlte. Des Weiteren<br />
wurde über eine Studie der Krankenversicherung<br />
Rheinland-Pfalz an<br />
60 Patienten berichtet. Mehr als die<br />
Hälfte aller Brücken hätte erhebliche<br />
Mängel.<br />
Die Uni Bern analysierte 1999 die<br />
Behandlung von 46 Patienten in<br />
Ungarn. Ergebnis: 80 Prozent der<br />
Arbeiten wurden als „mangelhaft“<br />
oder als „Gebissverstümmelung“<br />
eingestuft.<br />
Zahnärzte aus unserer grenznahen<br />
Region, wie zum Beispiel Frankfurt/Oder,<br />
werden z.Z. noch nicht<br />
täglich mit diesem Thema konfrontiert,<br />
obwohl die vermeintliche Konkurrenz<br />
nicht einmal einen Kilometer<br />
entfernt ist. Man muss nicht<br />
unbedingt sehr sensibel sein um mitzubekommen,<br />
dass sich auch in<br />
unseren Praxen – durch EU-Osterweiterung,<br />
Entscheidungen vom<br />
europäischen Gerichtshof bezüglich<br />
zahnärztlicher Leistungen im EU-<br />
Ausland <strong>und</strong> künftig zu erwartende<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinien für<br />
den Ges<strong>und</strong>heitsmarkt – gr<strong>und</strong>legende<br />
Veränderungen vollziehen<br />
werden.<br />
Mein Patient Herr K. sagte, dass<br />
es bei ihm mit dem Geld für neuen<br />
Zahnersatz ziemlich klamm aussieht.<br />
Die K<strong>und</strong>enanzahl in seiner<br />
LKW-Werkstatt ist rapide zurückgegangen.<br />
Viele fahren zur Reparatur<br />
nach Zielona Gora, dort kostet die<br />
Arbeitsst<strong>und</strong>e 19,00 Euro gegenüber<br />
49,00 Euro in Frankfurt <strong>und</strong> sein<br />
Kollege lässt sich seine Zähne in<br />
Chorzòw machen!<br />
Mit der Einführung der Festzuschüsse<br />
eröffnen sich in der Wahl der<br />
Therapie viele Möglichkeiten, aber<br />
der Patient muss selbst entscheiden,<br />
welche vorgeschlagene Möglichkeit<br />
des Zahnersatzes in welcher Ausführung<br />
<strong>und</strong> zu welchem Preis in<br />
Anspruch genommen wird <strong>und</strong> wie<br />
viel ihm seine M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit wert<br />
ist.<br />
34 KZVLB 4/2005
Laut KZBV-Nachrichten vom<br />
01.06.2005 ist der Zahnersatz mit<br />
Einführung der bef<strong>und</strong>bezogenen<br />
Festzuschüsse für Kassenpatienten<br />
nicht teurer geworden. Nur einige<br />
wenige Versorgungsformen sind tatsächlich<br />
teurer, weil man die Tendenz<br />
zur „Überversorgung“ abbauen wollte.<br />
Aber die jetzigen Zeiten der<br />
Reformen <strong>und</strong> des Sparens sind für<br />
die meisten mit Einbußen im verfügbaren<br />
Einkommen <strong>und</strong> mit der Sorge<br />
um den Erhalt des Arbeitsplatzes verb<strong>und</strong>en.<br />
Aufwendiger Zahnersatz<br />
wird nur noch gering bezuschusst<br />
<strong>und</strong> gerät für einen wachsenden<br />
Anteil der Bevölkerung außer Reichweite.<br />
Die Investition in eine Brückenkonstruktion,<br />
in eine Teleskopprothese<br />
oder ein Implantat konkurriert<br />
im Ausgabeverhalten direkt mit<br />
(ZBB) Die Mitglieder des<br />
Berufsverbandes der Kieferorthopäden<br />
(BDK), dem b<strong>und</strong>esweit 2400<br />
Fachzahnärzte angehören, haben einen<br />
neuen B<strong>und</strong>esvorstand gewählt.<br />
B<strong>und</strong>esvorsitzende wurde Dr. G<strong>und</strong>i<br />
Mindermann. Die langjährige BDK-<br />
Landesvorsitzende von Niedersachsen<br />
löst den bisherigen Vorsitzenden<br />
Eugen Dawiers ab. Zweiter Vorsitzender<br />
wurde Dr. Christian Scheerer,<br />
Vorstandsvorsitzender der Kieferorthopädie<br />
Treuhand e.G. Die neue<br />
Doppelspitze erhielt mit 85 Prozent<br />
ein klares Votum der Delegierten.<br />
Mindermann verfügt über langjährige<br />
berufspolitische Erfahrungen <strong>und</strong><br />
ist seit 1999 Vorsitzende des German<br />
Board, einer Kooperation zwischen<br />
den kieferorthopädischen Fachzahnarztpraxen<br />
<strong>und</strong> der Wissenschaft.<br />
KZVLB 4/2005<br />
dem Auto <strong>und</strong> den Urlaubsplänen.<br />
Die Suche nach finanziell günstigeren<br />
Angeboten ist plausibel <strong>und</strong> nicht<br />
unbedingt mit einer „Geiz ist geil“<br />
Kultur zu erklären.<br />
Und so ist die Versuchung groß,<br />
neben der Tankstelle, dem Friseur<br />
<strong>und</strong> der Werkstatt auch mal die polnische<br />
Zahnklinik aufzusuchen. Es<br />
wäre auf jeden Fall sehr naiv zu glauben,<br />
dass die Auswirkungen der<br />
Arbeitsverlegung in Richtung Osten<br />
auf Gr<strong>und</strong> billigerer Produktionsmöglichkeiten<br />
durch billigere Arbeitsplätze,<br />
welche die gesamte Wirtschaft<br />
belasten, um unsere Zahnarztpraxen<br />
einen Bogen machten.<br />
Das heißt im Klartext, auch für<br />
Zahnärzte (noch) mehr Wettbewerb<br />
<strong>und</strong> noch härtere Gangart zur Gewinnung<br />
der erreichbaren Patienten.<br />
Scherer ist Kieferorthopäde <strong>und</strong><br />
Diplomkaufmann <strong>und</strong> wird sich vor<br />
allem der betriebswirtschaftlichen<br />
Professionalisierung des Berufsstandes<br />
widmen.<br />
In einer ersten Stellungnahme<br />
nach der Wahl äußerte sich Dr.<br />
Mindermann:<br />
„Wir werden künftig alles unternehmen,<br />
um weitere politisch motivierte<br />
Zugriffe auf die Kieferorthopäden<br />
zu verhindern <strong>und</strong> den deutschen<br />
Kieferorthopäden wieder jenen<br />
<strong>Stellen</strong>wert im Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />
als Fachzahnärzte zu verschaffen,<br />
der ihnen durch ihre besondere<br />
Qualifikation zukommt. Der<br />
zuverlässigen Versorgung unserer<br />
Patienten soll wieder der Vorrang<br />
eingeräumt werden.“<br />
Neue Mitglieder im Vorstand sind<br />
Dr. Benno Damm, BDK-Chef in<br />
Brandenburg, der badenwürttembergische<br />
BDK-Vorsitzende Dr.<br />
Thomas Miersch, Dr. Ortrun<br />
Rupprecht-Möchtel aus Bayern <strong>und</strong><br />
Dr. Achim Nesselrath, BDK-Vorsitzender<br />
in Nordrhein.<br />
Zu seinen Plänen als Vorstandsmitglied<br />
des BDK befragt, erklärt<br />
Dr. Damm: „Ich möchte mich für die<br />
Einheit des Berufsverbandes einset-<br />
BERUFSPOLITIK<br />
Unter zdf.de ist zu lesen, dass das<br />
Verbraucherzentrum <strong>und</strong> die AOK<br />
keinen großen Ansturm auf die<br />
Zahnarztpraxen in den neuen EU-<br />
Ländern erwarten. Die AOKen halten<br />
aber Informationen darüber<br />
bereit, welche Möglichkeiten es gibt,<br />
Leistungen in den neuen Ländern (es<br />
ist nicht das Gebiet zwischen Rügen<br />
<strong>und</strong> Erzgebirge gemeint) in Anspruch<br />
zu nehmen.<br />
Weiter heißt es, mit dem Beitritt<br />
in die EU kann man aber dort langfristig<br />
ein Anziehen der Kosten<br />
erwarten <strong>und</strong> aus Kostengründen ist<br />
es daher vielleicht nicht notwendig,<br />
ins Ausland zu gehen. Alternativ<br />
sind ja auch die Preise mit dem deutschen<br />
Zahnarzt verhandelbar.<br />
Danke für den Hinweis!!<br />
Dr. Thoralf Best<br />
Dr. Benno Damm in den Vorstand des Berufsverbandes<br />
der Kieferorthopäden Berlin gewählt<br />
Dr. Benno Damm<br />
zen <strong>und</strong> etwas dafür tun, dass<br />
Kieferorthopäden wieder Gehör bei<br />
Politikern <strong>und</strong> Standespolitikern bekommen.<br />
Was mir aber auch ganz<br />
wichtig ist: Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
in der wirtschaftlichen Führung<br />
ihrer Praxis zu unterstützen.<br />
Dazu gehört natürlich auch, sich um<br />
eine neue Honorierungsform zu<br />
bemühen, in der Degression <strong>und</strong><br />
Budget keine Bedeutung haben,<br />
Festzuschüsse aber ein Zukunftsziel<br />
sein sollen. Dabei bin ich mir<br />
bewusst, dass dies ein langer Weg<br />
ist, doch wenn dieses Ziel angestrebt<br />
wird, die tägliche Arbeit wieder hoffnungsvoller<br />
<strong>und</strong> vor allen Dingen<br />
kreativer wird. Der BDK ist ein<br />
Berufsverband, der nur Gehör findet<br />
<strong>und</strong> etwas für die Mitglieder verbessern<br />
kann, wenn er geschlossen ist<br />
<strong>und</strong> wenn die Mitglieder füreinander<br />
eintreten. Daran möchte ich gern<br />
mitarbeiten. Als spezielle Aufgaben<br />
im Vorstand werde ich neben dem<br />
Mitgliederservice auch die Betreuung<br />
der Geschäftsstelle übernehmen<br />
<strong>und</strong> den Ausschuss ‚Praxismanagement’<br />
leiten.“<br />
35
AKTUELLES AUS DER KZV<br />
Einführungsveranstaltung für neu bestellte<br />
Vertragsgutachter<br />
Die neu bestellten Gutachter tagten in der Fortbildungsetage der KZVLB.<br />
Am 29. Juni 2005 führte die KZV<br />
Land Brandenburg für die neu<br />
bestellten Vertragsgutachter für die<br />
Bereiche Zahnersatz, Parodontologie<br />
<strong>und</strong> Kieferorthopädie eine Einführungsveranstaltung<br />
durch, in der<br />
über die Aufgaben des Vertragsgutachters,<br />
die gesetzlichen <strong>und</strong> vertraglichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für die Vertragsbegutachtung<br />
<strong>und</strong> die gesetzlichen<br />
Neuregelungen der letzten beiden<br />
Jahre informiert wurde.<br />
Der stellvertretende Vorsitzende<br />
des Vorstandes der KZV Land Brandenburg,<br />
Thomas Schmidt, hielt den<br />
Einführungsvortrag über die Gr<strong>und</strong>lagen<br />
des Gutachterverfahrens. Besonderes<br />
Interesse fanden hierbei die<br />
Ausführungen zu den Verfahrensvorschriften<br />
für das Gutachterverfahren,<br />
den inhaltlichen Anforderungen<br />
an ein Gutachten <strong>und</strong> die<br />
Haftung des Gutachters.<br />
Rainer Linke, Mitglied des Vorstandes<br />
der KZV, beschäftigte sich in<br />
seinem Vortrag mit den Auswirkungen<br />
der Einführung der Festzuschussregelung<br />
auf die Begutachtung.<br />
Die Nachfragen schon während<br />
des Vortrages zeigten, dass mit<br />
Aktion Tagwerk zum zweiten Mal in der KZVLB<br />
(ZBB) Am 21.06.2005 arbeiteten<br />
in der KZVLB 20 Schüler für die<br />
zweite „Aktion Tagwerk“ (siehe<br />
Foto). 13.000 Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler aus 96 brandenburgischen<br />
Schulen beteiligten sich an der landesweiten<br />
Schüleraktion. Alle suchten<br />
sich einen Tagesjob <strong>und</strong> spendeten<br />
den Erlös dieses Tagwerkes an<br />
Gleichaltrige in Bur<strong>und</strong>i. R<strong>und</strong><br />
1.000 Jugendliche veranstalteten<br />
einen Solidaritätsmarsch „Go for<br />
Bunr<strong>und</strong>i“.<br />
Schirmherren der Aktion waren<br />
Bildungsminister Holger Rupprecht<br />
<strong>und</strong> RBB-Intendantin Dagmar<br />
Reim.<br />
Schon im letzten Jahr haben brandenburgische<br />
Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler erfolgreich die Aktion Tagwerk<br />
durchgeführt. Mit dem Erlös<br />
von über 67.000 € wurde in<br />
Bujumbura in Bur<strong>und</strong>i der erste<br />
Bauabschnitt eines Ausbildungszentrums<br />
finanziert. In diesem Jahr soll<br />
durch die Aktion Tagwerk der zweite<br />
Bauabschnitt in Bur<strong>und</strong>i ermöglicht<br />
werden.<br />
Wegen der Flutkatastrophe am 2.<br />
Weihnachtsfeiertag 2004 kann jede<br />
teilnehmende Schule einen bestimmten<br />
Prozentsatz des Erlöses in<br />
die Krisengebiete nach Südostasien<br />
spenden.<br />
diesem Thema der Nerv der angehenden<br />
ZE-Gutachter getroffen<br />
wurde. Die Vermischung vertraglicher<br />
<strong>und</strong> außervertraglicher<br />
Leistungen führt zwangsläufig zu<br />
der Frage, welche Leistungen durch<br />
den Vertragsgutachter im Rahmen<br />
der Begutachtung zu beurteilen sind.<br />
Die klaren Aussagen von Herrn<br />
Linke zu dieser <strong>und</strong> den anderen<br />
Fragen im Zusammenhang mit der<br />
Festzuschussregelung <strong>und</strong> dem<br />
Gutachterverfahren wurden von den<br />
angehenden Gutachtern als äußerst<br />
hilfreich angesehen.<br />
Vor der abschließenden Diskussion<br />
hatte sich Dr. Wertmann fre<strong>und</strong>licherweise<br />
bereit erklärt, aus seinen<br />
Erfahrungen als Vertragsgutachter<br />
zu berichten. Die praktischen<br />
Hinweise <strong>und</strong> Anregungen an Hand<br />
konkreter Beispiele wurden für die<br />
eigene zukünftige Gutachterarbeit<br />
dankbar aufgenommen.<br />
Am Ende der Veranstaltung waren<br />
sich die Teilnehmer einig, dass ihnen<br />
die gewonnenen Informationen den<br />
Einstieg in das neue <strong>und</strong> verantwortungsvolle<br />
Aufgabengebiet eines<br />
Vertragsgutachters erleichtern werden.<br />
Bärbel Grünwald<br />
Abteilungsleiterin Vertragswesen<br />
36 KZVLB 4/2005
(ZBB) Im Rahmen der DMS VI-<br />
Studie besuchte im Juli ein mobiles<br />
Zahnärzteteam die Städte Potsdam,<br />
Ketzin <strong>und</strong> Fürstenwalde zum zweiten<br />
Mal, um die Ausschöpfungsquote<br />
in der Altersgruppe der 35-44-<br />
Jährigen Erwachsenen anzuheben.<br />
Zahnärztin Constanze Bösel <strong>und</strong><br />
Kontakterin Ute Multerer boten den<br />
angeschriebenen Bürgern an, die<br />
Untersuchungen zu Hause oder<br />
sogar am Arbeitsplatz durchzuführen,<br />
um ihnen die Teilnahme an der<br />
Studie zu erleichtern. Ebenso nutzten<br />
sie die Räumlichkeiten der<br />
Patientenberatung der KZV für das<br />
Interview <strong>und</strong> die Kontrolle.<br />
Der zweite Untersuchungstermin<br />
war notwendig geworden, weil während<br />
des ersten Termins bei den 35bis<br />
44-Jährigen nicht genügend<br />
Untersuchungen durchgeführt werden<br />
konnten.<br />
Im Gegensatz dazu war in den<br />
Altersgruppen der 12- bis 15-Jährigen<br />
<strong>und</strong> der 65- bis 74-Jährigen<br />
dank der erfreulich hohen Beteili-<br />
KZVLB 4/2005<br />
DMS VI-Studie auch in Brandenburg<br />
KZVLB spendet für<br />
kubanische Kinder<br />
(ZBB) Mit einer Sachspende in Form<br />
von Zahnpflegemitteln <strong>und</strong> Spielzeug<br />
unterstützte die KZVLB die Aktion<br />
„Hilfe für Cuba 2005“. Martine <strong>und</strong> Karl<br />
Schilp, die seit Jahren als ehrenamtliche<br />
Entwicklungshelfer in Cuba tätig sind,<br />
hatten um Hilfe für die Kinder in der<br />
Provinz Holguin gebeten.<br />
Zahnärzte, die sich für die Aktion interessieren,<br />
können sich mit dem Ehepaar<br />
Schilp in Verbindung setzen:<br />
k.m.schilp@t-online.de<br />
gung bereits beim ersten<br />
Besuch die wissenschaftliche<br />
Aussagekraft<br />
gewährleistet.<br />
Insgesamt wurden für<br />
die DMS VI-Studie ca.<br />
4.500 Kinder, Jugendliche<br />
<strong>und</strong> Erwachsene in<br />
90 Städten <strong>und</strong> Gemeinden<br />
befragt <strong>und</strong> zahnmedizinisch<br />
untersucht: in<br />
Potsdam waren es 47; 52<br />
in Ketzin, 25 in Fürstenwalde<br />
<strong>und</strong> 45 in Wittenberge.<br />
Die Daten gehen ein<br />
in die „Vierte Deutsche<br />
M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heitsstudie“<br />
(DMS IV).<br />
Wissenschaftlich verantwortlich<br />
für die Studie<br />
zeichnet das Institut<br />
der Deutschen Zahnärzte<br />
(IDZ) in Köln.<br />
Studieninformationen unter www.idz-koeln.de<br />
AKTUELLES AUS DER KZV<br />
Zahnärztin Constanze Bösel (links) <strong>und</strong> Kontakterin Ute<br />
Multerer (Mitte) befragen <strong>und</strong> untersuchen einen<br />
Teilnehmer der DMS VI-Studie in der Patientenberatung<br />
der KZVLB. Dr. B<strong>und</strong>schuh informiert sich über<br />
den Fortgang der Studie.<br />
37
AKTUELLES AUS DER KZV<br />
Hannelore aus Stuttgart lebt in<br />
Kalifornien. Seit ein paar Tagen meldet<br />
sich gelegentlich einer ihrer<br />
Zähne mit einem kräftigen Ziehen.<br />
Sie fühlt sich unsicher: in drei<br />
Wochen will sie nach Deutschland<br />
reisen. Soll sie warten <strong>und</strong> dort zu<br />
ihrem Zahnarzt gehen, wie es ohnehin<br />
geplant ist, oder doch besser<br />
gleich zum Zahnarzt in Santa Barbara?<br />
Schließlich überwindet sie ihre<br />
Furcht vor Sprachproblemen <strong>und</strong> gepfefferten<br />
Preisen <strong>und</strong> vereinbart einen<br />
Termin in der Praxis von William<br />
Gabriel. Nach dem Röntgen <strong>und</strong><br />
einer ausführlichen Diagnose erklärt<br />
er ihr die Situation <strong>und</strong> stellt ihr frei,<br />
sich von ihm oder in Deutschland<br />
behandeln zu lassen. Sofortige Maßnahmen<br />
sind nicht notwendig.<br />
Er ist auch nicht ärgerlich, dass<br />
Hannelore lieber ihren vertrauten<br />
deutschen Zahnarzt aufsuchen möchte,<br />
sondern bietet ihr an, die<br />
Röntgenbilder mitzunehmen. Zum<br />
Schluss bittet ihn Hannelore in ihrem<br />
schönsten Englisch, die Rechnung an<br />
ihre Adresse in der Garden Street zu<br />
senden, doch Zahnarzt Gabriel<br />
lächelt nur: „Es war mir ein Vergnügen“,<br />
meint er <strong>und</strong> „ich freue mich,<br />
wenn ich Ihnen helfen konnte“.<br />
Praxisalltag in Kalifornien: William Gabriel - Zahnarzt in Santa Barbara<br />
Eine andere (Zahnarzt-)Welt<br />
Zahnarzt Gabriel steht es frei,<br />
seine Patienten zur Kasse zu bitten<br />
<strong>und</strong> auch die Höhe seiner Vergütung<br />
bestimmt er selbst. Ebenso wie den<br />
Inhalt <strong>und</strong> den Umfang seiner Arbeit.<br />
Er ist ein freier Unternehmer mit<br />
allen Licht- <strong>und</strong> Schattenseiten.<br />
Dennoch macht Zahnarzt Gabriel<br />
keinen unzufriedenen Eindruck,<br />
wenn er aus einem seiner drei Behandlungszimmer<br />
einen Blick über<br />
die Stadt auf den Pazifik wirft.<br />
Etwa 250 Zahnärzte kümmern<br />
sich um die 300 000 Einwohner in<br />
der Region Santa Barbara. Als<br />
William Gabriel sich dort 1982 niederließ,<br />
hatte er einige Ausbildungs<strong>und</strong><br />
Wanderjahre hinter sich.<br />
Als 17-Jähriger begann er seine<br />
Ausbildung am College seines<br />
Heimatortes San Bernardino. Zwei<br />
Jahre später absolvierte er an der<br />
University of Berkley ein vierjähriges<br />
Zoologiestudium. Das Diplom in<br />
der Tasche, wechselte er auf die<br />
Dentalschule in Nebraska <strong>und</strong> startete<br />
weitere vier Jahre später als<br />
„Doctor of Dental Surgery“ seine<br />
zahnärztliche Tätigkeit in Washington<br />
D. C. Nachdem er dort ein Jahr<br />
Die Praxis liegt in einem Ärztehaus in einer ruhigen Seitenstraße unweit vom<br />
Zentrum der Stadt.<br />
William Gabriel in einem der drei<br />
Sprechzimmer seiner Zahnarztpraxis in<br />
Santa Barbara/Kalifornien.<br />
praktiziert hatte, verschlug der<br />
Vietnamkrieg den damals 28-<br />
Jährigen im Dental Corps der US<br />
Army nach Südkorea <strong>und</strong> von dort<br />
als Offizier <strong>und</strong> „Chief Staff Dentist“<br />
nach Brucksal in Deutschland. Mit<br />
gerade mal 2000 Dollar in der Tasche<br />
kehrte er von Deutschland in die<br />
USA zurück. Sein nicht gerade üppiges<br />
Startkapital ließ keinen Gedanken<br />
an eine eigene Praxis aufkommen,<br />
also arbeitete er für einen<br />
Zahnarzt in Santa Barbara. Doch<br />
schon ein Jahr später hatte er sich<br />
etabliert <strong>und</strong> eröffnete 1983 seine<br />
eigene Zahnarztpraxis.<br />
38 KZVLB 4/2005
Patienten bestimmen den<br />
Praxisalltag<br />
Gepflegt <strong>und</strong> einladend wirken die<br />
offenen Räume. Keine Tür versperrt<br />
die Sicht, nicht einmal zwischen den<br />
Behandlungszimmern. „Meine Patienten<br />
mögen das“, meint Zahnarzt<br />
Gabriel <strong>und</strong> verweist auf das exzellente<br />
Management seines Rezeptionsassistenten<br />
Chris, der die Termine<br />
so legt, dass kein Patient in<br />
einem der drei Behandlungsstühle<br />
warten muss, während der Arzt noch<br />
beschäftigt ist. Auch der Warteraum<br />
ist in der Regel leer, denn, so das<br />
Selbstverständnis des Zahnarztes:<br />
„Ich kann doch nicht über die Zeit<br />
meiner Patienten verfügen“. Auf<br />
einen Termin wartet man nicht länger<br />
als eine Woche <strong>und</strong> für Schmerzpatienten<br />
gibt es möglichst rasche<br />
Vereinbarungen, für die die Praxis<br />
durchaus auch einmal länger geöffnet<br />
bleibt als gewöhnlich. Ohnehin<br />
richten sich die Praxiszeiten nach<br />
der Inanspruchnahme durch die<br />
Patienten <strong>und</strong> auch hier erweist sich<br />
Chris als fre<strong>und</strong>liches <strong>und</strong> umsichtiges<br />
Organisationstalent, das Patientenwünsche<br />
<strong>und</strong> Praxisabläufe in<br />
Einklang bringt. Da spontane Besuche<br />
ohne vorherigen telefonischen<br />
Kontakt in Santa Barbara nicht üblich<br />
sind, kann man die Öffnungszeit<br />
von 9.00 bis 17.00 Uhr von Montag<br />
bis Freitag lediglich als Richtwert<br />
betrachten.<br />
Hollywood animiert<br />
Jeden Morgen lässt sich William<br />
Gabriel als erstes seinen Kalender<br />
vorlegen <strong>und</strong> stimmt mit seinem<br />
Team den Tagesablauf ab. Blättert<br />
man durch die dicke Kladde, findet<br />
man eine Vielzahl von Terminen. Die<br />
Einträge reichen bis zum Dezember,<br />
denn regelmäßige Kontrolle <strong>und</strong> eine<br />
umfangreiche Prophylaxe gehören<br />
für die meisten seiner Patienten zur<br />
Normalität. „Der Zustand der Zähne<br />
insbesondere meiner jüngeren Patienten<br />
ist hervorragend“, meint<br />
Gabriel, <strong>und</strong> mit einem Schmunzeln<br />
fügt er hinzu: „Vielleicht liegt es an<br />
der Nähe von Hollywood, dass die<br />
meisten sich so um ihre M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
kümmern.“ Zwar bemän-<br />
KZVLB 4/2005<br />
gelt er die oftmals viel zu unges<strong>und</strong>e,<br />
zucker- <strong>und</strong> fettreiche Ernährung,<br />
doch lobt er staatliche Maßnahmen,<br />
wie die Fluoridierung des<br />
Trinkwassers. Positiv wirken ebenfalls<br />
groß angelegte Medicare Programme<br />
für Kinder.<br />
Landesweit zirka eine Milliarde<br />
Dollar stehen dafür jährlich zur Verfügung<br />
<strong>und</strong> auch Zahnarzt Gabriel<br />
beteiligte sich an den kostenfreien<br />
Untersuchungen für Kinder während<br />
des „Children’s Dental Health<br />
Month in California“.<br />
Punkte sammeln für<br />
die Lizenz<br />
Doch worin unterscheidet sich das<br />
Berufsleben von Zahnarzt Gabriel<br />
von dem seiner deutschen Kollegen?<br />
AKTUELLES AUS DER KZV<br />
Praxiswerbung in Santa Barbara: es geht seriös zu, knallige Reklame ist nicht angesagt.<br />
Auf die Frage nach den Voraussetzungen<br />
für seine Niederlassung<br />
weist er auf eine gerahmte Urk<strong>und</strong>e<br />
an seiner Bürowand: „Ein Zertifikat,<br />
welches die Ausbildung bestätigt“.<br />
Das muss alle zwei Jahre erneuert<br />
werden <strong>und</strong> die Voraussetzung dafür<br />
wiederum ist der Nachweis des regelmäßigen<br />
Besuchs von Fortbildungsveranstaltungen.<br />
25 St<strong>und</strong>en im Jahr<br />
sind die minimale Pflicht, doch mehr<br />
als 100 kann Zahnarzt Gabriel jährlich<br />
durchschnittlich verbuchen.<br />
Die Kosten dafür hat er selbst zu<br />
tragen. Als Mitglied der kalifornischen<br />
Zahnärztevereinigung (CDA)<br />
sind die meisten Fortbildungsveranstaltungen<br />
für ihn jedoch kostenfrei<br />
<strong>und</strong> mit seinem jährlichen Mitgliedsbeitrag<br />
von etwa 1000 Dollar abgegolten.<br />
39
AKTUELLES AUS DER KZV<br />
Abrechnungskurse wie sie in<br />
Deutschland gehalten werden, sind<br />
in Kalifornien <strong>und</strong>enkbar: „Über<br />
Geld spricht hier keiner“, so Zahnarzt<br />
Gabriel.<br />
Als ich nach möglichen Zulassungsbeschränkungen,<br />
die aus der<br />
Zahl der Zahnärzte resultieren, frage,<br />
schaut er mich an, als käme ich<br />
vom Mond. Für ihn ist es sonnenklar,<br />
dass er allein als Unternehmer<br />
für die Standortwahl verantwortlich<br />
ist. Und wenn an dem Platz bereits<br />
viele Kollegen praktizieren, erklärt<br />
er geduldig, wäre es doch nicht<br />
besonders klug, sich ebenfalls niederzulassen,<br />
es sei denn, man ergänzt<br />
sich fachlich. Ein Zahnarzt pro<br />
2000 Einwohner ist die Regel in<br />
attraktiven Städten <strong>und</strong> Regionen.<br />
Andernorts kann die Patientenzahl<br />
durchaus höher ausfallen.<br />
Zahnarzt William Gabriel ist nicht<br />
in einer Berufsorganisation,wie<br />
Kammer oder KZV organisiert - derartiges<br />
existiert in Kalifornien<br />
schlichtweg<br />
nicht, sondern seit 35<br />
Jahren Mitglied der<br />
American Dental Association<br />
<strong>und</strong> seit 31 Jahren<br />
der California Dental<br />
Association. Diese<br />
Verbände kümmern sich<br />
um Lobbyarbeit, Patiententhemen<br />
<strong>und</strong> Fortbildung.<br />
Keine Reglementierung,<br />
aber auch keine<br />
Unterstützung<br />
In seiner täglichen Arbeit<br />
kennt William Gabriel<br />
Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />
<strong>und</strong> Punktwerte<br />
ebenso wenig, wie er etwas<br />
mit den Begriffen<br />
„Budget“ <strong>und</strong> „Festzuschuss“<br />
anfangen kann.<br />
Er arbeitet, wie es ihm<br />
beliebt <strong>und</strong> stellt seine<br />
Rechnungen, wie er es<br />
vertreten kann. Seine Arbeitszeit<br />
bestimmt er<br />
ebenso wie den Zeitpunkt,<br />
wann er im Alter<br />
seine Praxis aufgibt. Falls<br />
ein Patient ihn in der Zeit<br />
seines Urlaubs braucht,<br />
verweist er auf befre<strong>und</strong>ete<br />
Zahnärzte, die ihn vertreten, doch<br />
auch das regelt er selbst. Als<br />
Personal stellt er ein, wen er möchte<br />
- unabhängig vom Beruf, denn ein<br />
Abschluss als Helferin ist für eine<br />
Einstellung nicht zwingend erforderlich.<br />
So kommt ein Teil seiner<br />
Mitarbeiter aus verwandten Berufen.<br />
Was ihnen an spezieller Ausbildung<br />
fehlt, bringt er ihnen ohnehin selbst<br />
bei. Über ihre Bezahlung entscheidet<br />
er allein: 15 Dollar pro St<strong>und</strong>e für<br />
die Helferinnen, Rezeptionsassistent<br />
Chris verdient 20.<br />
Gedanken um die Versicherung<br />
seiner Patienten muss sich Zahnarzt<br />
Gabriel nicht machen, denn die zahlen<br />
ihre Rechnung direkt an ihn. Es<br />
ist durchaus üblich, im Vorfeld einer<br />
Behandlung über Preise zu sprechen.<br />
Bummelanten <strong>und</strong> Zahlungsunwillige<br />
kennt er nicht: „Meine Patienten<br />
sind über die Jahre zu Fre<strong>und</strong>en<br />
geworden <strong>und</strong> ich sorge für sie, so<br />
Jeder nach seinem Geschmack:<br />
Zahnarztwerbung in den Gelben<br />
Seiten.<br />
gut ich kann. Warum sollten sie mich<br />
dann nicht bezahlen?“ An seinem<br />
Blick kann ich wieder einmal ein<br />
gewisses Unverständnis für meine<br />
Frage ablesen. Ohnehin kümmert er<br />
sich in erster Linie um den medizinischen<br />
Part <strong>und</strong> überlässt die Abrechnung<br />
seinem Assistenten, denn<br />
die Preise hat er selbst nach so vielen<br />
Jahren Praxis nicht im Kopf. Auf die<br />
Frage nach den Kosten für einige<br />
Standardbehandlungen muss dann<br />
auch wieder Chris Hilfe leisten, <strong>und</strong><br />
der antwortet ohne Computerunterstützung:<br />
98 $ kostet in der Praxis<br />
von William Gabriel ein Check, 180<br />
$ eine Extraktion, für eine mittelgroße<br />
Amalgamfüllung muss der Patient<br />
140 $ auf den Tisch legen <strong>und</strong> 160 $<br />
für eine Kunststofffüllung.<br />
Entscheidend für seine Patienten<br />
sind jedoch nicht die Preise, findet<br />
Zahnarzt Gabriel. Die Akzeptanz<br />
einer Praxis hängt für ihn von anderen<br />
Faktoren ab, wie z.B. dem<br />
Komfort, den sie ihren Patienten bietet,<br />
den Fähigkeiten des Zahnarztes,<br />
dem gegenseitigen Vertrauen <strong>und</strong><br />
selbstverständlich der Qualität.<br />
40 KZVLB 4/2005
Dafür verzichtet er auf große<br />
Werbung. „Die Patienten, die man<br />
mit aufwändiger Werbung anzieht,<br />
schauen mehr auf das Finanzielle als<br />
auf die Qualität“, meint er <strong>und</strong><br />
begnügt sich mit einer Zeile in den<br />
„Gelben Seiten“. Das Praxisschild<br />
an der Außenfront seines Hauses ist<br />
an zwei Kriterien ausgerichtet: der<br />
Lesbarkeit <strong>und</strong> der Architektur des<br />
Gebäudes.<br />
Papierkrieg ist international<br />
Ein Eindruck jedoch, den man<br />
gewinnt, wenn William Gabriel über<br />
sein Leben als kalifornischer<br />
Zahnarzt berichtet, trügt: Wer glaubt,<br />
er müsse wenig Zeit für Papierkram<br />
<strong>und</strong> Büro aufwenden, irrt sich. Die<br />
akribische Dokumentation ist für ihn<br />
ein absolutes Muss. Auch wenn er in<br />
seinem gesamten Berufsleben lediglich<br />
mit drei unzufriedenen Patienten,<br />
oder besser, deren Anwälten,<br />
eine Auseinandersetzung über die<br />
Qualität seiner Arbeit zu führen hatte<br />
<strong>und</strong> nur in einem Fall seine<br />
Versicherung mit einer moderaten<br />
Summe einspringen musste - das<br />
Führen seiner Karteikarten ist für<br />
ihn ebenso wichtig <strong>und</strong> unerlässlich<br />
wie die Einverständniserklärung<br />
eines jedes Patienten für die jeweilige<br />
Behandlung.<br />
Ein Gr<strong>und</strong> dafür mag sein, dass<br />
William Gabriel neben seiner Arbeit<br />
als Zahnarzt als Gutachter für das<br />
KZVLB 4/2005<br />
Land Kalifornien tätig ist. Die<br />
Akten, die er in dieser Funktion<br />
bearbeiten muss, stapeln sich auf<br />
seinem Schreibtisch <strong>und</strong> so verbringt<br />
er einen beträchtlichen Teil seiner<br />
Zeit in Anhörungen mit Anwälten<br />
<strong>und</strong> Vertretern von Krankenversicherungen.<br />
In seiner Tätigkeit als<br />
Gutachter ist er spezialisiert auf<br />
Kiefergelenkserkrankungen, Traumata<br />
<strong>und</strong> Myarthropathien.<br />
Weil ein Zahnarzt in den USA seinen<br />
Patienten gegenüber selbst verantwortungsvoll<br />
entscheiden muss,<br />
wann es an der Zeit ist, die Tätigkeit<br />
AKTUELLES AUS DER KZV<br />
Jeder Patient bestätigt schriftlich sein Einverständnis mit der vorher besprochenen<br />
Behandlung, in diesem Fall einer Extraktion (Anschauungsexemplar für ZBB)<br />
als Behandler zu quittieren, plant<br />
William Gabriel, das Bohren in einigen<br />
Jahren den jüngeren Kollegen zu<br />
überlassen <strong>und</strong> sich selbst mehr <strong>und</strong><br />
mehr der Begutachtung zuzuwenden.<br />
Aber bis dahin ist noch Zeit.<br />
Zahnärzte, die Interesse haben,<br />
William Gabriel zu kontaktieren,<br />
können ihm gerne an folgende<br />
Adresse schreiben:<br />
williamgabrieldds@yahoo.com.<br />
Christina Pöschel<br />
CDA Press Room<br />
--------------------------------------------------------<br />
25,000 Children Receive Free Dental Care<br />
SACRAMENTO, Calif. (April 22, 2005) California Dental Association Professionals Donate Services During Children’s Dental Health<br />
Month<br />
More than 25,000 California children are smiling a bit wider today, due to free dental care provided by more than 600 California<br />
Dental Association<br />
(CDA) dental professionals. The CDA members donated their time throughout the month of February as part of Children’s Dental<br />
Health Month in California.<br />
“February is special, but the California Dental Association strives to help children all year long, not just during Children’s Dental<br />
Health Month,” said Russell I. Webb, D.D.S., CDA President. “We have a strong commitment to improving oral health for children and<br />
all Californians. We <strong>und</strong>erstand the importance of giving back to the community through education and preventive treatment.”<br />
Children’s Dental Health month was one of the largest CDA volunteer efforts as members donated more than 11,000 hours of dental<br />
service worth more than $895,000. Children ranging in age from five to 18 were given examinations, x-rays, dental sealants, fillings,<br />
crowns, cleanings, fluoride treatments, toothbrushes and oral hygiene instruction as part of the treatment and prevention program.<br />
“Dental disease is highly preventable,” says Webb. “Dentists can play a big part in halting its progression.”<br />
--------------------------------------------------------------------------------<br />
CDA COSUMER & MEDIA INFORMATION BUREAU<br />
Pressemitteilung der California Dental Association im Internet<br />
41
ABRECHNUNGSECKE<br />
Fragen <strong>und</strong> Antworten zur Abrechnung<br />
KCH-Abrechnung<br />
Frage:<br />
Da bei einem Patienten die<br />
Aufbaufüllung bis unter die Gingiva<br />
reicht <strong>und</strong> die Krone mit der Zahnhartsubstanz<br />
abschließen soll, muss<br />
ich eine chirurgische Kronenverlängerung<br />
vornehmen. Handelt es sich<br />
hier um eine vertragszahnärztliche<br />
Versorgung? Wie erfolgt die<br />
Abrechnung?<br />
Antwort:<br />
Die Richtlinie B. IV. (Punkt 2c)<br />
besagt, bezogen auf chirurgische<br />
Eingriffe im M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kieferbereich,<br />
dass die Vorgehensweise<br />
gewählt werden soll, die günstige<br />
Voraussetzungen für die spätere prothetische<br />
Versorgung schafft. Daraus<br />
ergibt sich, dass das o. g. Therapievorhaben<br />
der vertragszahnärztlichen<br />
Versorgung zuzuordnen ist.<br />
Hingegen trägt keine zur Verfügung<br />
stehende BEMA-Leistung<br />
den klassischen Leistungsinhalt<br />
„chirurgische Kronenverlängerung“.<br />
Da diese Leistung aber eindeutig<br />
einer präprothetischen Knochenumformung<br />
zuzuordnen ist, vertritt der<br />
Vorstand der KZV Land Brandenburg<br />
die Auffassung, dass der Ansatz<br />
der Geb.-Nr. 58 gerechtfertigt ist<br />
(Knochenresektion am Alveolarfortsatz<br />
zur Formung des Prothesenlagers<br />
im Frontzahnbereich oder in<br />
einer Kieferhälfte als selbstständige<br />
Leistung, je Sitzung).<br />
Frage:<br />
Wie ich leider jetzt erst zur Kenntnis<br />
genommen habe, können seit der<br />
BEMA-Umstrukturierung (seit Anfang<br />
2004) unter Berücksichtigung<br />
der Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit, Anästhesien<br />
bei z. B. zeitaufwändigen Zahnpräparationen<br />
ein zweites Mal abgerechnet<br />
werden. Ist eine Nachberechnung<br />
der „vergessenen“ Geb.-<br />
Nrn. 40 <strong>und</strong> 41 möglich? Was ist<br />
dahingehend zu beachten?<br />
Antwort:<br />
Bis Ende 2003 war die erneute<br />
Abrechnung einer Infiltrations- oder<br />
Leitungsanästhesie wegen langer<br />
Dauer nur im kausalen Zusammenhang<br />
mit chirurgischen Maßnahmen<br />
berechenbar. Seit 2004 ist diese<br />
Einschränkung in den jeweiligen<br />
Abrechnungsbestimmungen nicht<br />
mehr enthalten. Somit ist bei entsprechender<br />
Indikation eine Abrechnung<br />
<strong>und</strong> demzufolge auch eine Nachberechnung<br />
der Gebühren möglich.<br />
Allerdings sind bezogen auf die<br />
Nachberechnung des Zahnarztes folgende<br />
Ausschlussfristen zu beachten:<br />
Ersatzkassen:<br />
Lt. § 11 Abs. 7 des VdAK/AEV-<br />
Vertrages ist die Abrechnung von<br />
vertragszahnärztlichen Leistungen<br />
nach Ablauf eines Jahres, vom Ende<br />
des Kalendervierteljahres an gerechnet,<br />
in dem sie erbracht worden sind,<br />
ausgeschlossen.<br />
Primärkassen:<br />
Lt. § 8 Abs. 3 der Verfahrensordnung<br />
(Anlage 12) zum Gesamtvertrag, ist<br />
die Abrechnung von vertragszahnärztlichen<br />
Leistungen nach Ablauf<br />
von 2 Jahren, vom Ende des Kalendervierteljahres<br />
an gerechnet, in dem<br />
sie erbracht worden sind, ausgeschlossen.<br />
Daraus folgt, dass hinsichtlich der<br />
Primärkassen kein zeitlicher Ausschluss<br />
bezogen auf die Nachberechnung<br />
gegeben ist. Hingegen bezogen<br />
auf die Ersatzkassen sind bereits<br />
zum jetzigen Zeitpunkt alle „vergessenen“<br />
Leistungen, die im ersten<br />
Kalenderhalbjahr ’04 vom Zahnarzt<br />
erbracht wurden, wegen der o. g.<br />
Ausschlussfrist nicht mehr nachberechenbar.<br />
Wenn Sie bei der KZVLB für die<br />
möglichen Behandlungsfälle eine<br />
Nachberechnung der Leistungen<br />
beantragen, dann beachten Sie bitte:<br />
- Wurde für den Behandlungsfall<br />
bezogen auf das Quartal, in welchem<br />
die „vergessene“ Leistung<br />
erbracht wurde, bereits eine<br />
Abrechnung (mit anderen Leistungen)<br />
bei der KZVLB eingereicht,<br />
stellen Sie für die Nachberechnung<br />
der „vergessenen“<br />
Leistung (hier Geb.-Nr. 40/41)<br />
unter Angabe Ihrer Abrechnungsnummer,<br />
des Patientennamens, der<br />
leistungspflichtigen Krankenkasse,<br />
des Versichertenstatus (M/F<br />
oder R) sowie des Tages der<br />
Leistungserbringung <strong>und</strong> wenn<br />
notwendig, der erforderlichen Bemerkungen<br />
(hier: ZE) einen ansonsten<br />
formlosen Berichtigungsantrag<br />
an die KZVLB (z. H. Frau<br />
Knopf; Tel.-Nr.: 0331/2977 240<br />
bzw. Frau Peach; Tel.-Nr.<br />
0331/2977 144).<br />
- Wurde für den Behandlungsfall<br />
bezogen auf das Quartal in welchem<br />
die „vergessene“ Leistung<br />
erbracht wurden, noch keine<br />
Abrechnung bei der KZVLB<br />
eingereicht, fügen Sie bitte den<br />
komplett „vergessenen“ Behandlungsfall<br />
in das zu diesem Zeitpunkt<br />
aktuelle Abrechnungsquartal<br />
als separaten Fall mit einem<br />
abweichenden Leistungsquartal<br />
ein (ohne dass bei dem Behandlungsfall<br />
die Daten der Leistungserbringung<br />
verändert werden <strong>und</strong><br />
ohne dass eine Vermischung mit<br />
den Leistungen des aktuellen<br />
Quartals erfolgt, denn es handelt<br />
sich um zwei gesonderte Behandlungsfälle).<br />
Frage:<br />
Folgende Leistungen habe ich bei<br />
der Behandlung des Zahnes 47 (4<br />
Wurzelkanäle) in einer Sitzung erbracht<br />
<strong>und</strong> abgerechnet:<br />
1 x Leitungsanästhesie<br />
(Geb.-Nr. 41)<br />
1 x Trepanation<br />
(Geb.-Nr. 31)<br />
4 x Vitalexstirpation<br />
(Geb.-Nr. 28)<br />
4 x Kanalaufbereitung<br />
(Geb.-Nr. 32)<br />
4 x medikamentöse Einlage<br />
(Geb.-Nr. 34)<br />
0 x provisorischer Verschluss<br />
(ohne Geb.-Nr.)<br />
Ist ein Gebührenansatz mit der<br />
entsprechenden Anzahl korrekt?<br />
42 KZVLB 4/2005
Antwort:<br />
Ihr Gebührenansatz Unsere Anmerkungen<br />
1 x Geb.-Nr. 41 Richtig, denn die Abrechnungsbestimmung Nr. 2 zur<br />
Nr. 41 besagt u. a.:<br />
Die Abrechnung einer Leistung nach der Geb.-Nr. 41 kann<br />
nur erfolgen, wenn die Infiltrationsanästhesie<br />
(Geb.-Nr. 40) nicht ausreicht. Dies ist gegeben – im<br />
Unterkiefer in der Regel, …<br />
1 x Geb.-Nr. 31 Falsch, da die Trepanation lt. Leistungsinhalt als vertragszahnärztliche<br />
Leistung nur bei devitalen Zähnen <strong>und</strong> daher<br />
niemals vor einer Vitalexstirpation zum Ansatz kommen<br />
kann; d. h. die Geb.-Nr. 31 ist nicht ansatzfähig.<br />
4 x Geb.-Nr. 28 Richtig, da die Abrechnung entsprechend dem Leistungsinhalt<br />
der Gebühr je tatsächlich behandelten Wurzelkanal<br />
erfolgt.<br />
4 x Geb.-Nr. 32 Richtig, da die Abrechnung entsprechend dem Leistungsinhalt<br />
der Gebühr je tatsächlich behandelten Wurzelkanal<br />
erfolgt.<br />
4 x Geb.-Nr. 34 Falsch, da die medikamentöse Einlage laut ihres<br />
Leistungsinhaltes in einer Sitzung nur einmal je Zahn<br />
zum Ansatz kommen darf (das konkrete Beispiel geht nur<br />
von einer Sitzung aus); d. h. die Geb.-Nr. 34 ist nur einmal<br />
ansatzfähig. (Hinweis: Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Geb.-Nr.<br />
34 auf 3 Sitzungen beschränkt.Gr<strong>und</strong>sätzlich heißt; in<br />
Ausnahmefällen ist diese Gebühr auch mehr als 3 x<br />
abrechnungsfähig. Vgl. Allgemeine Richtlinien Nr. 9.1.b)<br />
keine Gebühr für Richtig, da der Leistungsinhalt der Geb.-Nr. 34 den providen<br />
provisorischen sorischen in seine Bewertung mit einschließt.<br />
Verschluss<br />
Beh.-Plan<br />
Bef<strong>und</strong><br />
KZVLB 4/2005<br />
E E E E<br />
f x x x )( x f<br />
18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28<br />
ABRECHNUNGSECKE<br />
ZE-Abrechnung<br />
Frage:<br />
Bei einem Patienten ist nach 4<br />
Extraktionen <strong>und</strong> einem Lückenschluss<br />
bei 22 folgende Bef<strong>und</strong>situation<br />
gegeben. (siehe Beispiel unten<br />
links)<br />
Geplant ist, den Patienten mit einer<br />
Interimsprothese zu versorgen.<br />
Welch BEMA-Leistung 96 <strong>und</strong> welcher<br />
Festzuschuss nach 5 sind<br />
ansatzfähig?<br />
Antwort:<br />
Maßgebend für den BEMA-Gebührenansatz<br />
ist die Zahl der fehlenden<br />
Zähne, also das Gebiet, das mit der<br />
partiellen Prothese versorgt wird.<br />
Davon unabhängig ist die Zahl der<br />
an der Prothese anzubringenden Ersatzzähne.<br />
Für das konkrete Beispiel<br />
ergibt sich demzufolge der Gebührenansatz<br />
nach der Geb.-Nr. 96 b<br />
(Ersatz von 5-8 fehlenden Zähnen),<br />
da fünf Zähne fehlen <strong>und</strong> es für die<br />
BEMA-Abrechnung unerheblich ist,<br />
wie viel Zähne tatsächlich an die<br />
Prothese angebracht werden.<br />
Hingegen wird der o. g. Versorgung<br />
in Bezug auf den Festzuschuss nur<br />
ein solcher nach 5.1 (Zahnverlust<br />
von bis zu 4 Zähnen) zugeordnet, da<br />
bei der Interimsversorgung die Zahl<br />
der tatsächlich ersetzten Zähne ausschlaggebend<br />
ist. Dies basiert u. a.<br />
auch auf der Regelung Nr. A 2 vom<br />
Beschluss des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses,<br />
nach der Festzuschüsse<br />
erst dann zu gewähren sind,<br />
wenn die auslösenden Bef<strong>und</strong>e versorgt<br />
sind.<br />
43
ABRECHNUNGSECKE<br />
Frage:<br />
Es gibt Bef<strong>und</strong>klassen für Reparaturen<br />
im Kunststoffbereich (6.1 <strong>und</strong><br />
6.2) sowie eine Bef<strong>und</strong>klasse für<br />
Antwort:<br />
Reparaturen im Metallbereich (6.3).<br />
Welche Maßnahmen sind integrative<br />
Bestandteile der jeweiligen Bef<strong>und</strong>klassen<br />
nach 6.1, 6.2 <strong>und</strong> 6.3?<br />
Bef<strong>und</strong> Regelversorgung Beispielhafte Maßnahmen<br />
6.1 Reparaturen im<br />
Kunststoffbereich<br />
ohne Abformung<br />
(keine Erweiterungen)<br />
6.2 Reparaturen im Kunststoffbereich<br />
mit Abformung<br />
(keine Erweiterungen)<br />
6.3 Reparaturen im Metallbereich<br />
(keine Erweiterungen<br />
Linke<br />
Vorstandsmitglied KZVLB<br />
- Kunststoff-Sprung- oder Kunststoff-<br />
Bruchreparatur (ohne Abformung)<br />
- Wiederbefestigen von Zähnen (ohne<br />
Abformung)<br />
- Erneuerung von Zähnen (ohne Abformung)<br />
- Aktivieren von Klammern (je Prothese)<br />
- Auffüllen eines Außenteleskopes (ohne<br />
Abformung)<br />
- Kunststoff-Bruchreparatur (mit Abformung)<br />
- Wiederbefestigen von Zähnen (mit<br />
Abformung)<br />
- Erneuerung von Zähnen (mit Abformung)<br />
- Einarbeiten eines neuen Außenteleskops<br />
in Cover-Denture-Prothese<br />
(Verankerung allein im Kunststoff);<br />
zusätzlich zum Zuschuss 6.10<br />
- Befestigung einer gelockerten Klammer<br />
oder einer neuen gebogenen<br />
Klammer im Kunststoff<br />
- Bruchreparatur im Bereich der Metallbasis<br />
- Reparatur einer defekten Gussklammer<br />
- Erneuerung einer Gussklammer<br />
- Wiederbefestigung einer Klammer<br />
(mit Lötung)<br />
- Erneuerung von Zähnen (mit metallischer<br />
Retention)<br />
- Wiederbefestigung eines Sek<strong>und</strong>ärteleskops<br />
Rückgang durch Fusionen<br />
Anke Kowalski<br />
stellv. Abt.-Ltrn. Abrechnung KZVLB<br />
Immer weniger Krankenkassen<br />
Die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland schrumpft weiter. Zum<br />
Stichtag, dem 1. Juli, gebe es nur noch 262 Kassen, meldet der Brancheninformationsdienst<br />
dfg, während es zum Jahresanfang 2004 noch 287 Kassen gegeben<br />
habe. Der erneute Rückgang gehe auf acht Fusionen zurück, bei denen in sieben<br />
Fällen Betriebskrankenkassen zusammen gehen.<br />
44 KZVLB 4/2005
Im Folgenden sollen die rechtlichen<br />
Fallvarianten einer fehlerhaften<br />
Festzuschussfestsetzung der<br />
Krankenkassen sowie deren Rechtsfolgen<br />
aufgezeigt werden.<br />
Handelt es sich bei der fehlerhaften<br />
Festzuschussfestsetzung nur um<br />
eine offenbare Unrichtigkeit im<br />
Verwaltungsakt (VA), ist § 38 SGB X<br />
die einschlägige Norm. Hiernach<br />
kann die Behörde Schreibfehler,<br />
Rechenfehler <strong>und</strong> ähnliche offenbare<br />
Unrichtigkeiten in einem VA jederzeit<br />
berichtigen. Bei berechtigtem<br />
Interesse des Beteiligten ist zu<br />
berichtigen. Voraussetzung für die<br />
Anwendung ist, dass es sich tatsächlich<br />
um einen unrichtigen Ausdruck<br />
des Willens handelt, d. h. beispielsweise<br />
auch eine falsche Addition<br />
richtiger Einzelposten oder ein<br />
unrichtiges Datum.<br />
Liegt dagegen eine offensichtliche<br />
falsche Feststellung, eine offensichtlich<br />
unrichtige Rechtsanwendung<br />
oder ein klarer Denkfehler vor, darf<br />
der VA nicht nach § 38 SGB X berichtigt<br />
werden, da die Willensbildung<br />
der Krankenkassen darauf basiert.<br />
Auch nur die Möglichkeit, dass<br />
der VA auf einer fehlerhaften Willensbildung<br />
beruht, schließt eine<br />
Berichtigung nach § 38 SGB X aus.<br />
In Betracht kommt dann nur eine<br />
offizielle Rücknahme eines rechtswidrig<br />
begünstigenden VAs nach<br />
§ 45 SGB X. Bei einer fehlerhaften<br />
Zuschussfestsetzung ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass dem Krankenkassen-Sachbearbeiter<br />
ein Denkfehler<br />
unterlaufen ist, aber recht groß,<br />
mit der Folge, dass die Anwendung<br />
des § 38 SGB X tatsächlich verneint<br />
werden müsste.<br />
Handelt es sich hingegen um eine<br />
Art Übertragungsfehler oder falsche<br />
Addition, könnte – wie oben dargelegt<br />
– eine offenbare Unrichtigkeit<br />
im Sinne von § 38 SGB X gegeben<br />
sein. Weitere Voraussetzung für das<br />
Vorliegen des Tatbestandsmerkmals<br />
„offensichtliche Unrichtigkeit“ ist,<br />
dass sie zweifelsfrei oder unschwer<br />
zu erkennen ist, <strong>und</strong> zwar für den mit<br />
KZVLB 4/2005<br />
Fehlerhafte Festzuschussfestsetzung<br />
der Krankenkassen<br />
durchschnittlichen Erkenntnismöglichkeiten<br />
ausgestatteten betroffenen<br />
Beteiligten. Ist das zu bejahen, hat<br />
die Ausgangsbehörde – also die<br />
Krankenkasse – die Korrektur vorzunehmen;<br />
die KZV ist hierzu nicht<br />
berechtigt.<br />
Da sich aber die Unrichtigkeit auf<br />
die Tätigkeit <strong>und</strong> Leistungen der<br />
KZV auswirkt, besteht zumindest ein<br />
Anspruch gegen die Krankenkasse,<br />
die offenbare Unrichtigkeit in der<br />
Festzuschussfestsetzung zu korrigieren.<br />
Die vorerwähnte Rücknahme eines<br />
rechtswidrigen VAs nach den §§<br />
44 f. SGB X kann ohnehin nur durch<br />
die Krankenkasse als Ausgangsbehörde<br />
erfolgen. Abschließend soll<br />
noch kurz in diesem Zusammenhang<br />
auf die Rechtsfolgen bei schuldhaft<br />
verursachten fehlerhaften Festzuschussfestsetzungen<br />
durch den Ver-<br />
RECHTSPRECHUNG<br />
sicherten <strong>und</strong> Zahnarzt eingegangen<br />
werden:<br />
Hat der Patient durch vorsätzliches<br />
oder grob fahrlässiges Verhalten die<br />
zu hohe Festzuschussfestsetzung<br />
bewirkt, kann die Krankenkasse den<br />
VA widerrufen <strong>und</strong> bei bereits erfolgter<br />
Auszahlung des Festzuschusses<br />
diesen vom Versicherten zurückverlangen.<br />
Ist dagegen die fehlerhafte Festzuschussfestsetzung<br />
durch den<br />
Zahnarzt verursacht worden (z. B.<br />
durch eine fehlerhafte Bef<strong>und</strong>angabe),<br />
kann die Krankenkasse über<br />
die KZV diesen zuviel gezahlten<br />
Betrag vom Zahnarzt zurückfordern.<br />
Rainer Linke<br />
Vorstandsmitglied KZVLB<br />
Angela Fina<br />
Abteilungsleiterin Recht, KZVLB<br />
OLG-Urteil zur Haftung in der<br />
GbR-Gemeinschaftspraxis<br />
Ein zum Schadensersatz verpflichtendes<br />
Versäumnis eines Arztes in<br />
einer als Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts (GbR) betriebenen Gemeinschaftspraxis<br />
ist den an der Gesellschaft<br />
beteiligten Ärzten analog § 31<br />
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)<br />
zuzurechnen, wenn der Schaden in<br />
Ausübung der dem Arzt typischerweise<br />
zustehenden Verrichtung verursacht<br />
wurde. Die Ärzte der Gemeinschaftspraxis<br />
haften daher persönlich<br />
auch dann, wenn sie selbst an<br />
der Behandlung des Patienten nicht<br />
mitgewirkt haben <strong>und</strong> sie deshalb<br />
kein persönliches Verschulden trifft.<br />
So hat das Oberlandesgericht Koblenz<br />
(OLG Koblenz vom 17.2.2005 -<br />
5 U 349/04) in einem Fall entschieden,<br />
in dem zwei von drei Ärzten<br />
einer Gemeinschaftspraxis eine<br />
rechtzeitige Entfernung des Nieren-<br />
beckensteins <strong>und</strong> damit eine Rettung<br />
der rechten Niere der Patientin nicht<br />
veranlasst haben, was dem Dritten<br />
nicht an der Behandlung beteiligten<br />
Arzt zugerechnet wird.<br />
Bereits im Jahre 2003 hat der B<strong>und</strong>esgerichtshof<br />
(BGH vom 24.2.2003<br />
-II ZR 385/99) in Abkehr seiner früheren<br />
Entscheidungen eine analoge<br />
Anwendung des § 31 BGB bejaht<br />
<strong>und</strong> festgestellt, dass die Haftung der<br />
GbR sich nicht (mehr) von derjenigender<br />
OHG, bei der die Haftung der<br />
Gesellschafter auch für gesetzliche<br />
Verbindlichkeiten, insbesondere auch<br />
für ein zum Schadensersatz verpflichtendes<br />
Verhalten ihrer Gesellschafter<br />
besteht, unterscheidet.<br />
Marion Isensee-Werth<br />
Assessorin Rechtsabteilung<br />
45
TERMINE & PERSONALIEN<br />
Wir gratulieren<br />
ganz herzlich<br />
Wir wünschen allen Zahnärztinnen<br />
<strong>und</strong> Zahnärzten, die in den Monaten<br />
September <strong>und</strong> Oktober ihren<br />
Ehrentag feiern, beste Ges<strong>und</strong>heit,<br />
alles Gute <strong>und</strong> schöne St<strong>und</strong>en im<br />
Kreise der Familie. Unser Glückwunsch*<br />
ergeht insbesondere:<br />
im September<br />
am 03.09. zum 92.<br />
❃ Frau Dr. med. dent.<br />
Irmtraut Hoffmann-Axthelm<br />
Marienplatz 1<br />
in Perleberg,<br />
am 21.09. zum 86.<br />
❃ Herr ZA Günter Pittelkow<br />
Puschkinstraße 5<br />
in Lehnin,<br />
am 10.09. zum 83.<br />
❃ Frau SR Dr. med. dent.<br />
Ruth Henkel<br />
Möllenstraße 46<br />
in Herzfelde,<br />
am 30.09. zum 82.<br />
❃ Frau Dr. med. dent.<br />
Rosemarie Mathan<br />
Niederlausitzstraße 11<br />
in Zeuthen,<br />
am 11.09. zum 80.<br />
❃ Herrn Dr. med. dent.<br />
Eberhard Laetzsch<br />
Brunnenstraße 68a<br />
in Lübben,<br />
am 01.09. zum 75.<br />
❃ Frau Dr. med. dent.<br />
Christa Krösche<br />
Bahnhofstraße 79<br />
in Zepernick,<br />
* Wir gratulieren namentlich nur noch<br />
Jubilaren zum 65., 70., 75, sowie alle ab dem<br />
80. Lebensjahr. Zahnärzte, die keine<br />
Gratulation auf diesem Wege wünschen,<br />
wenden sich bitte mindestens zwei Monate<br />
vor dem Geburtstag an:<br />
Frau Zadow, LZÄKB,<br />
Tel. 03 55/ 3 81 48 15<br />
am 02.09. zum 70.<br />
❃ Herrn MR Dr. med. dent.<br />
Joachim Bohm<br />
Am Sportplatz 9 in Schwedt,<br />
am 04.09. zum 65.<br />
❃ Herrn Dr. med. dent.<br />
Heinz Büttner<br />
Dresdner Straße 9 in Welzow,<br />
am 07.09. zum 65.<br />
❃ Herrn Dipl.-Stom.<br />
Karl Petzenberger<br />
E.-Thälmann-Straße 6-9<br />
in Seelow,<br />
am 09.09. zum 65.<br />
❃ Herrn MR Dr. med. dent.<br />
Dietmar Hörenz<br />
Goetheweg 22 in Pritzwalk,<br />
am 11.09. zum 65.<br />
❃ Frau ZÄ Heide Schröder<br />
Zehlendorfer Damm 182b<br />
in Kleinmachnow,<br />
am 19.09. zum 65.<br />
❃ Herrn ZA Raimar Köster<br />
Zum Springbruch 1c<br />
in Rehbrücke,<br />
am 23.09. zum 65.<br />
❃ Frau ZÄ Edith Penzel<br />
Grenzweg 40<br />
in Rangsdorf,<br />
am 26.09. zum 65.<br />
❃ Frau Karin Ollmann<br />
Potsdamer Straße 108 in Potsdam,<br />
im Oktober<br />
am 10.10. zum 80.<br />
❃ Frau ZÄ Gisela Gehrmann<br />
Sputendorfer Straße 50<br />
in Groß Köris,<br />
am 15.10. zum 70.<br />
❃ Frau ZÄ Edith Höpfner<br />
Charlottenstraße 70/17 in Potsdam,<br />
am 01.10. zum 65.<br />
❃ Frau Dr. med. dent. Ute Heinrich<br />
Fontanestraße 27 in Blankenfelde,<br />
am 30.10. zum 65.<br />
❃ Herrn MR Dr. med.<br />
Manfred Busse<br />
Leipziger Straße 1 in Spremberg,<br />
Ungültigkeitserklärung<br />
von Zahnarztausweisen<br />
Die Landeszahnärztekammer Brandenburg<br />
erklärt hiermit mit sofortiger<br />
Wirkung folgende Zahnarztausweise<br />
auf Gr<strong>und</strong> Verlustes für ungültig:<br />
Frau Susanne Wulsten,<br />
Ausweis-Nr. 22274<br />
Frau Yvonne Weisze<br />
Ausweis-Nr. 22779<br />
Herr Marco Michael<br />
Ausweis-Nr. 22985<br />
Frau Erny Gr<strong>und</strong>mann<br />
Ausweis-Nr. 22938<br />
Wir trauern um<br />
unsere Kollegin<br />
Frau Dr. med.<br />
Karola Gangnus<br />
aus Liebenwalde<br />
geb. am 06.03.1945<br />
verstorben im Juli 2005<br />
46 LZÄKB 4/2005
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