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Mit Illustrator Objekte dreidimensional darstellen

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12 SOFTWARE-TIPPS<br />

<strong>Mit</strong> <strong>Illustrator</strong> <strong>Objekte</strong><br />

<strong>dreidimensional</strong> <strong>darstellen</strong><br />

<strong>Illustrator</strong> bietet seit der ersten CS-Version 3-D-Funktionen mit Extrusion, Rotationskörper<br />

und Objektdrehung an. Die Möglichkeiten bei komplexeren Lichtsituationen<br />

sind damit allerdings eingeschränkt. Hier bietet sich vor allem die Verwendung<br />

des Verlaufsgitters als hervorragende Option bei komplexeren Aufgaben<br />

an. Dieser Beitrag zeigt am Beispiel der Erstellung einer Arzneimittelfl asche beide<br />

Wege auf.<br />

DER SCHNELLE WEG<br />

Per 3-D-Effekt<br />

Die Arzneimittelfl asche drängt sich geradezu als<br />

Rotationskörper auf, der 3-D-Filter »Kreiseln« bietet<br />

hierfür eine schnelle Lösung:<br />

1 Bauen Sie die halbe Projektionsfl<br />

äche, wie im Screenshot links<br />

dargestellt, auf. Die einzelnen Teile<br />

(Flaschenkörper, Verschluss etc.)<br />

erhalten bereits jetzt die gewünschten<br />

Objektfarben als Flächenfüllung.<br />

2 Markieren Sie alle Bestandteile der Flasche und<br />

wählen Sie dann »Effekte û 3D û Kreiseln« aus. Im<br />

sich öffnenden Dialog defi nieren Sie die gewünschten<br />

Ein- bzw. Darstellungen. Kontrolliert werden<br />

diese am besten mit eingeschalteter Vorschau.<br />

3 Schon fertig! Das ist eine<br />

sehr schnelle Lösung und das<br />

Ergebnis reicht möglicherweise<br />

für viele Zwecke<br />

bereits aus.<br />

Sie können es aber auch sehr<br />

gut als Basis für die weitere<br />

Arbeit mit komplexen<br />

Deck kraftmasken und/oder<br />

Verlaufsgittern nutzen, wie<br />

sie unter »Der aufwändige<br />

Weg« beschrieben wird.<br />

Der aufwändige Weg<br />

Aufwändiger, aber fl exibler als der<br />

links beschriebene Weg per 3-D-Effekt<br />

ist die Arbeit mit dem Verlaufsgitter.<br />

Damit erstellen Sie äußerst komplexe<br />

Farbübergänge und Flächen, welche<br />

der Oberfl äche eines 2-D-Körpers<br />

überhaupt erst die <strong>dreidimensional</strong><br />

wirkende Form geben.<br />

Grundform aufbauen<br />

Als Basis bauen Sie das Objekt als<br />

Projektionsfl äche mit den entsprechenden<br />

fl ächigen Farbfüllungen auf,<br />

diesmal jedoch nicht nur die halbe<br />

Seite, sondern den kompletten Umriss<br />

des Objekts. Idealerweise können<br />

Sie ein Foto als Vorlage verwenden.<br />

Dieses transparent gestellt oder aufgehellt,<br />

erleichtert den Umgang mit<br />

den Bézier-Kurven. Für den späteren<br />

Schattenwurf ist es sinnvoll, die Ebene<br />

mit den erstellten Vektorobjekten in<br />

der Ebenenpalette zu duplizieren.<br />

Anhand einer Fotovorlage lässt sich die<br />

Grundform leicht nachzeichnen.<br />

Flächen modellieren<br />

Wählen Sie jetzt das Verlaufsgitter-<br />

Werkzeug aus und setzen Sie genau<br />

an jenen Stellen Punkte, an welchen<br />

sich Farbschattierungen zentrieren.<br />

So entstehen Bézier-Kurven innerhalb<br />

der Flächen. Die Knotenpunkte dieser<br />

Kurven können nun einzeln mit Farbe<br />

versehen werden und verlaufen mit<br />

den sie umgebenden Farben. Über die<br />

Griffpunkte steuern Sie die Richtung<br />

der Farbübergänge. Hier ist etwas<br />

Übung gefragt, um zum gewünschten<br />

Ergebnis zu kommen bzw. um gleich<br />

auf Anhieb die Punkte an den richtigen<br />

Stellen zu setzen. Spitzlichter<br />

sind relativ leicht zu erfassen, daher<br />

tut man sich leichter, damit zu beginnen.<br />

Für das Herausbilden von Kanten<br />

innerhalb der Form kann es notwendig<br />

sein, mehrere Punkte ganz nah<br />

aneinander zu setzen, sodass der Verlauf<br />

zwischen den gesetzten Farben<br />

auf eine kurze Distanz beschränkt ist<br />

Verlaufsgitter ermöglichen komplexe Farbübergänge in einer<br />

Fläche. Jedem Knotenpunkt lässt sich eine Farbe zuweisen, die<br />

Richtung des Verlaufs lässt sich über die Bézier-Kurven steuern.<br />

Fit for Publishing | 1 | 2007


und den Charakter einer Kontrastkante<br />

erhält. Das wurde z. B. bei dem<br />

umlaufenden Schatten am Flaschenhals<br />

so verwirklicht.<br />

Schattenwurf<br />

Wenn alle Teile der Flasche mithilfe<br />

von Verlaufsgittern räumlich geformt<br />

wurden, geht es nun um den Schattenwurf.<br />

Dazu werden die Vektorobjekte<br />

der anfangs kopierten Ebene (die<br />

Grundform) mit dem »Pathfi nder«<br />

vereint, um ein einziges in Form der<br />

Flasche zu erhalten. Diese Form füllen<br />

Sie mit Schwarz, anschließend wenden<br />

Sie den Stilisierungsfi lter »Weiche<br />

Kante« an, das lässt den Schatten<br />

realistischer wirken.<br />

Um einen Schatten mit räumlicher<br />

Tiefe zu erhalten, kommt nun eine<br />

Deckkraftmaske zum Einsatz: Erstellen<br />

Sie ein Rechteck, welches den<br />

weichen Schatten komplett überdeckt,<br />

und füllen Sie es mit einem Schwarz-<br />

Weiß-Verlauf von oben nach unten<br />

(also oben Schwarz, unten Weiß). Markieren<br />

Sie nun sowohl den Verlauf als<br />

auch die Flasche und wählen Sie dann<br />

aus dem Palettenmenü der Transparenzpalette<br />

den Befehl »Deckkraftmaske<br />

erstellen«.<br />

Abschließend lassen Sie den<br />

Schatten perspektivisch nach hinten<br />

»kippen« und stellen in der Transparenzpalette<br />

den Schatten auf die<br />

Füllmethode »Multiplizieren«, damit<br />

auf farbigem Untergrund dieser nicht<br />

verdeckt wird, sondern nur eine Abdunklung<br />

erfolgt.<br />

Fit for Publishing | 1 | 2007<br />

Veredelung<br />

Sollten Sie Ihr Objekt mithilfe eines<br />

Fotos aufgebaut haben, so haben Sie<br />

noch eine weitere Möglichkeit, die<br />

Lichter auf dem Objekt anzulegen.<br />

Deckkraftmasken können in <strong>Illustrator</strong><br />

auch mithilfe von Pixelbildern<br />

angelegt werden. Hierfür nimmt man<br />

am besten ebenfalls eine Kopie des<br />

Vektorobjekts als Maskenform und<br />

das Foto selbst als »Alphakanal«<br />

(wie zuvor das Rechteck mit Verlauf).<br />

Nachdem nur Hell-dunkel-Werte von<br />

Belang sind, ist unter Umständen eine<br />

entsprechende Kontrasterhöhung,<br />

Aufhellung oder sonstige Anpassung<br />

des Fotos notwendig, um den gewünschten<br />

Effekt zu erzielen. Weiß<br />

führt dabei zu 0 %, Schwarz zu 100 %<br />

Transparenz. Ralf Fischer<br />

VORSICHT!<br />

SOFTWARE-TIPPS<br />

Rastereffekt-<br />

Einstellungen<br />

Um bei der Ausgabe keine Überraschung zu erleben, ist es<br />

notwendig, unter »Effekte« die Standardeinstellungen für<br />

Dokument-Rastereffekt-Einstellungen auf die gewünschten<br />

Ausgabebedürfnisse anzupassen.<br />

<strong>Mit</strong>hilfe von Deckkraftmasken (Foto einer Holzoberfl äche)<br />

und einer weißen Grundfl äche wurde neben der<br />

Struktur der gelben Tisch oberfl äche auch die in der<br />

Flasche angelegt. Die geriffelte Struktur am Verschluss<br />

stammt von einer weiteren Deckkraftmaske, erstellt<br />

mit dem Vorlagenfoto der Arzneimittelfl asche.<br />

Links: Grundform, mit Schwarz gefüllt, per Stilisierungsfi lter »Weiche Kante«<br />

weichgezeichnet<br />

<strong>Mit</strong>te: Über die Grundform wird der Verlauf gelegt, beides markiert und eine<br />

Deckkraftmaske erstellt.<br />

Rechts: der sich ergebende Schatten<br />

Unten: die fertig modellierte Flasche mit hinzugefügtem Schatten<br />

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