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KRITERIEN BEI DER BILDKONSTRUKTION

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MATERIALBESCHREIBUNGEN 69<br />

sequenzierung beschreibbar sind. Hierfür kann es grundsätzlich zwei Ursachen<br />

geben: Die eine liegt in einer Deformation der phonologischen Wortformen<br />

und damit innerhalb des phonologischen Lexikons, die andere besteht<br />

in genuin verarbeitungsspezifischen Problemen, nämlich Störungen<br />

im Bereich des auditiven Eingangs- bzw. phonologischen Ausgangsspeichers<br />

(oder des Zugriffs auf diese Systeme).<br />

Folgende Aspekte der Wortsequenzierung werden in diesem Kapitel thematisiert:<br />

• Wortformentscheidung (AB 8.1-8.7)<br />

• segmentale Sequenzierung von Vokalen (AB 8.8-8.11)<br />

• segmentale Sequenzierung von Konsonanten (AB 8.12-8.15)<br />

• segmentale Sequenzierung im Kontext konstanter Wortformen (AB<br />

8.16-8.38)<br />

• Sequenzierung von Silben (AB 8.39-8.43)<br />

Jedem dieser Aspekte sequentieller Einzelwortverarbeitung entspricht eine<br />

Gruppe von Arbeitsblättern, für die eine bestimmte Bearbeitungsmodalität<br />

ausgewählt wurde. Variationen und Kombinationsmöglichkeiten mit Arbeitsblättern<br />

aus anderen Kapiteln werden nachfolgend beschrieben.<br />

8.1 - 8.3<br />

Die drei Arbeitsblätter haben das Design lexikalischer Entscheidungsaufgaben.<br />

Zu jeder Abbildung erhält der Patient in schriftlicher Form die Bezeichnung<br />

des abgebildeten Gegenstands und einen Neologismus, dessen<br />

Segmentbestand mit dem des Zielworts übereinstimmt, der aber eine andere<br />

Wortform hat. Die Nomina haben durchgängig das strukturelle Format<br />

CCV-CV, die Neologismen CV-CVC, wobei es sich bei dem Konsonanten in<br />

der hervorgehobenen Position um dasselbe Segment handelt (Schnecke/*Schecken;<br />

Flasche/*Faschel). In der klinischen Praxis werden Sequenzierungsirrtümer<br />

dieses Typs deskriptiv als eine Form der Clusterauflösung<br />

beschrieben. Weiterführende theoretische Überlegungen legen<br />

nahe, dass für die Entstehung dieser phonematischen Paraphasien sprachspezifische<br />

Silbifizierungsprinzipien eine Rolle spielen, die im Deutschen die<br />

kanonische Silbenstruktur(C)CVC(C) bevorzugen, d.h. eine Folge von Segmenten<br />

nach diesem Format zu strukturieren versuchen. Wie leicht zu erkennen<br />

ist, enthält das Nicht-Wort eine solche Silbe, das korrespondierende<br />

Wort aber nicht.<br />

Hinsichtlich der Verwendungs- und Bearbeitungsalternativen dieser Arbeitsblätter<br />

in der Einzeltherapie sei auf die Erläuterungen verwiesen, die<br />

im Rahmen dieser Materialbeschreibungen an anderer Stelle für lexikalische<br />

Entscheidungsaufgaben diskutiert wurden (s. S.55). Besonders indi-<br />

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