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KRITERIEN BEI DER BILDKONSTRUKTION

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MATERIALBESCHREIBUNGEN 61<br />

werden die Silbenformate dagegen möglichst systematisch durchvariiert,<br />

d.h. die drei Anfangssilben einer Nominaltriplette sind dort, wo es möglich<br />

ist, strukturell distinkt. Ob diese unterschiedlichen oder die vorherigen mit<br />

der identischen Form für einen Patienten verarbeitungsaufwendiger sind,<br />

ist eine Frage der Einzelfalldiagnostik und hat unmittelbare Konsequenzen<br />

darauf, ob man bei der Durchführung dieser Übungen mit dem lexikalischen<br />

Material der ersten oder dem der letzten vier Arbeitsblätter beginnt.<br />

Im Zweifel hilft hier ein kurzes Screening mit jeweils zwei bis vier Tripletten<br />

von jedem Typ.<br />

An dieser Stelle sei eine kurze Bemerkung angebracht: Dass das zur therapeutisch<br />

gelenkten Verarbeitung identischer Endsilben angebotene Material<br />

insgesamt erheblich umfangreicher ist als das zur Anfangssilbe, hat ausschließlich<br />

sprachsystematische Gründe: Es gibt unter den konkreten Nomina<br />

des Deutschen, die den hier geforderten hohen Visualisierungsgrad<br />

haben, einfach viel mehr Wortgruppen mit derselben Endsilbe als solche,<br />

die eine gemeinsame Anfangssilbe haben, und dieser Tatsache wurde bei<br />

der Konzeption der Arbeitsblätter entsprechend Rechnung getragen, wenn<br />

auch mit dem Effekt der erwähnten Asymmetrie. Angesichts der Fülle des<br />

vorhandenen lexikalischen Materials und seiner linguistischen Systematisierbarkeit<br />

haben wir diese “Unausgewogenheit” jedoch gerne in Kauf genommen.<br />

6.32 - 6.34<br />

Hier werden pro Arbeitsblatt zwei Gruppen à fünf Nomina in der bekannten<br />

Form (Abbildung plus Endsilbe) zur Vervollständigung dargeboten; die entsprechenden<br />

Anfangssilben sind wie oben zur Auswahl vorgegeben. Neben<br />

der Steigerung der Anzahl der zu verarbeitenden Wörter gegenüber vorher<br />

besteht das Konstruktionsprinzip dieser drei Übungen darin, jeweils zwei<br />

maximal ähnliche Endsilben vorzugeben. Diese strukturell z.T. identischen<br />

und auf den beiden ersten Segmentpositionen übereinstimmenden Silbenpaare<br />

sind -ten/-tel, -der/-del, -be/-bel. Neben der eigentlichen Aufgabe,<br />

nämlich die Anfangssilben zuzuordnen, wird der Patient die Ähnlichkeit der<br />

Endsilben implizit mitverarbeiten, wenn das Design der Arbeitsblätter nicht<br />

verändert wird. Natürlich ist es aber ebenso möglich, die beiden Fünfergruppen<br />

unabhängig voneinander vorzulegen, sie einander nachzuordnen<br />

oder gemäß einem anderen linguistischen Kriterium der Einzelwortverarbeitung<br />

neu zu arrangieren. Ein Beispiel für die letztgenannte Möglichkeit wäre<br />

die Reihenfolge -tel/-del, wenn es darum geht, die segmentale Merkmalsähnlichkeit<br />

der beiden hervorgehobenen Konsonanten in einem strukturell<br />

und segmental identischen Silbenkontext zu thematisieren. Sehr schnell<br />

könnte der Therapeut hier auch selbst aus den vorhandenen zehn Nomina<br />

ein neues Arbeitsblatt entwickeln, auf dem er die Anfangssilben vorgibt und<br />

den Patienten die Endsilbe -tel bzw. -del ergänzen lässt. Wie dies dann ge-<br />

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