KRITERIEN BEI DER BILDKONSTRUKTION
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2 BILD-PHONEMATISCHE STÖRUNGEN<br />
BILD-PHONEMATISCHE STÖRUNGEN<br />
Sprecher einer natürlichen Sprache sind in der Lage, isolierte Wörter ihrer<br />
Sprache zu verarbeiten. So können Sprecher des Deutschen zum Beispiel<br />
erkennen, dass eine Lautfolge der Form /pilts/ ein existierendes Wort der<br />
deutschen Sprache ist, während das auf /lilts/ nicht zutrifft, obwohl /lilts/<br />
ein Wort des Deutschen sein könnte. In einem funktionalen Modell der Einzelwortverarbeitung<br />
kann man diese Fähigkeit folgendermaßen repräsentieren:<br />
Bild-phonematische Störungen<br />
Gehörtes Wort/Nichtwort<br />
�<br />
Phonologisches Lexikon<br />
Im Rahmen dieses einfachen Sprachverarbeitungsmodells (Parsers) basiert<br />
die Wahrnehmung von /pilts/ als Wort darauf, eine in einem Phonologischen<br />
Lexikon gespeicherte phonologische Wortform zu adressieren. Im<br />
Fall von /lilts/ scheitert dies, weil /lilts/ nicht Bestandteil des Phonologischen<br />
Lexikons ist.<br />
Aber unsere Fähigkeiten gehen weiter. Wir können nämlich auch Unterschiede<br />
zwischen Phonemsequenzen verarbeiten, die nicht lexikalisiert<br />
sind. Zum Beispiel sind wir in der Lage zu erkennen, dass die Sequenzen<br />
/lilts/ und /gilts/ distinkt sind, obwohl es sich in beiden Fällen nicht um existierende<br />
Wörter handelt. Der gerade beschriebene Parser kann dies<br />
nicht, weil er sowohl bei /lilts/ als auch bei /gilts/ das gleiche Verarbeitungsergebnis<br />
liefert, nämlich: ∅. Soll er unsere Fähigkeiten, isolierte Wörter<br />
bzw. Nichtwörter phonologisch zu verarbeiten, adäquat repräsentieren,<br />
dann muss er um eine Komponente erweitert werden, die auch Lautfolgen<br />
verarbeiten kann, die keine Wörter sind:<br />
Gehörtes Wort/Nichtwort<br />
�<br />
Auditiv/phonologische Analyse<br />
�<br />
Phonologisches Lexikon<br />
Durch die „Auditiv/phonologische Analyse“ ist es möglich, die mit den Äußerungen<br />
/lilts/ und /gilts/ verbundenen akustischen Informationen auszuwerten<br />
und in eine sprachspezifische Repräsentation – nämlich die Phonemsequenzen<br />
/l-i-l-t-s/ und /g-i-l-t-s/ - zu übersetzen. Auf dieser Verarbeitungsstufe<br />
vor einer möglichen anschließenden Adressierung von Wortformen<br />
im Phonologischen Lexikon basiert die Fähigkeit, Nichtwörter wie<br />
/lilts/ und /gilts/ voneinander zu unterscheiden.