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KRITERIEN BEI DER BILDKONSTRUKTION

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THERAPIE 13<br />

(1983) hat, d.h. quasi reflexhaft abläuft und sich der bewussten Kontrolle<br />

entzieht. Das bedeutet aber nicht, dass bei neurologisch bedingten Beeinträchtigungen<br />

des Systems selektive Störungen ausgeschlossen wären.<br />

Ähnliches gilt für eine lexikalische Repräsentation der phonologischen Form<br />

von Wörtern in einem Netzwerk im Sinne der „Spreading-activation“-<br />

Theorie (Dell 1986, 1988). Ein Netzwerk kann unterschiedliche Ebenen der<br />

lexikalischen Form repräsentieren, und die normale Verarbeitung der lexikalischen<br />

Form besteht darin, dass alle diese Ebenen automatisch und parallel<br />

aktiviert werden. Neurologisch bedingte Störungen des Netzwerks<br />

können aber dennoch zu selektiven Ausfällen in der Aktivierung von lexikalischen<br />

Formen führen.<br />

Das Therapiematerial in dem vorliegenden Band berücksichtigt drei der vier<br />

Dimensionen der lexikalisch-phonologischen Form von Wörtern: Segmentale<br />

Struktur, Silbenstruktur und metrische Struktur. Störungen der Intonation<br />

bleiben unberücksichtigt, weil sie sich systematisch nur in Satzkontexten<br />

thematisieren lassen und wir das Material mit Rücksicht auf einen möglichst<br />

eindeutigen Zugang über Bilder auf Aspekte der Verarbeitung von<br />

Nomina beschränkt haben. Aus dem gleichen Grund haben wir in dem vorliegenden<br />

Materialienband auch Störungen der Verarbeitung der morphologischen<br />

Form von Wörtern unberücksichtigt gelassen.<br />

ZUR THERAPIE PHONOLOGISCHER<br />

STÖRUNGEN ÜBER SCHRIFT UND<br />

BIL<strong>DER</strong><br />

Es gehört zu den mit dem Logogenmodell verbundenen theoretischen Annahmen,<br />

dass die phonologische und graphematische Wortverarbeitung<br />

funktional distinkt sind. Dies konnte in zahlreichen psycho- und neurolinguistischen<br />

Untersuchungen empirisch bestätigt werden. Diese funktionale<br />

Unabhängigkeit der graphematischen Verarbeitung hat zur Folge, dass in<br />

Settings mit Bildern und gedruckten Wörtern die Verarbeitung phonologischer<br />

Wortformen häufig nicht „erzwungen“ werden kann. Ein Beispiel ist<br />

der folgende Auszug aus einem Arbeitsblatt im Kapitel Minimalpaare:<br />

© NAT-Verlag

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