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KRITERIEN BEI DER BILDKONSTRUKTION

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12 LEXIKALISCH-PHONEMATISCHE STÖRUNGEN<br />

dau - +<br />

gesp - -<br />

Ob segmentale Paraphasien auf die segmentale Ebene beschränkt bleiben<br />

oder gleichzeitig die Silbenstruktur beeinflussen, hängt von ihrem Typ ab:<br />

Substitutionen und Vertauschungen von Segmenten lassen die Silbenstruktur<br />

unverändert, Auslassungen und Hinzufügungen modifizieren die Silbenstruktur:<br />

Lot-te-rie � Klot-te-rie (CVC-CV-CV � CCVC-CV-CV)<br />

Klein/Leuninger (1990) haben dafür argumentiert, dass sich phonematische<br />

Paraphasien von Versprechern Sprachgesunder systematisch darin<br />

unterscheiden, dass sie häufig nicht nur die segmentale Struktur, sondern<br />

gleichzeitig die Wortstruktur auf der Silbenebene verändern, d.h. nicht nur<br />

die lineare, sondern auch die nicht-lineare Struktur von Wörtern beeinflussen<br />

(Beispiele aus Klein/Leuninger, S. 8-9):<br />

Nicht-lineare segmentale Paraphasien<br />

Se-kre-tä-rin � Kra-ke-rin (S1-S2-S3-<br />

S4 � S1-S2-S3)<br />

Knopf � Nop-fel (S1 � S1-S2)<br />

St-aubsauger � Sch-apfaller (XC � C)<br />

Blumen-str-auß � Brumen-t-ank (XCC<br />

� C)<br />

G-abel � Kr-abel (C � CC)<br />

Kr-ankenhaus � T-anteshors (CC � C)<br />

Bild-phonematische Störungen<br />

Veränderung der Silbenzahl<br />

Veränderung der X-Position<br />

Veränderung der Silbenstruktur<br />

Segmentale und silbenstrukturelle Verarbeitungsstörungen im Bereich des<br />

Phonologischen Lexikons beeinflussen nicht nur die verbale Sprachproduktion,<br />

sondern können alle Formen des Zugriffs auf phonologische Formen<br />

betreffen: Die auditiv-phonologische Verarbeitung, die Verarbeitung Phonologischer<br />

Wortformen über Bilder und das lexikalische Lesen.<br />

Die Existenz selektiver Störungen bei der Aktivierung phonologischer Wortformen<br />

ist nicht unverträglich mit der modelltheoretischen Vorstellung,<br />

dass die Phonologischen Lexika Wortformen (Logogene) enthalten, die im<br />

Prinzip in einem „Alles-oder-Nichts-Prozeß“ abgerufen werden. Aktivierung<br />

lexikalisch-phonologischer Wortformen kann bedeuten, dass phonologische<br />

Formen in einem kombinierten Prozeß von lexikalischem Abruf und lexikalischer<br />

Ableitung verarbeitet werden. Dies ist insofern ein „Alles-oder-nichts-<br />

Prozeß“, als er die Eigenschaften eines Input-Systems im Sinne von Fodor

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