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Konnatale Toxoplasmose - Dr. Leis.pdf - Frauenklinik

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<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>Thomas <strong>Leis</strong>19.12.2006


<strong>Toxoplasmose</strong>Infektionswege orale Aufnahme: zystenhaltiges, ungenügend gekochtes Fleischv.a. Schwein, Schaf


<strong>Toxoplasmose</strong>Infektionswege orale Aufnahme: zystenhaltiges, ungenügend gekochtes Fleischv.a. Schwein, SchafOozysten aus dem KatzenkotGartenarbeit, Katzenklo, rohe Nahrungsmittel


<strong>Toxoplasmose</strong>Infektionswege orale Aufnahme: zystenhaltiges, ungenügend gekochtes Fleischv.a. Schwein, SchafOozysten aus dem KatzenkotGartenarbeit, Katzenklo, rohe Nahrungsmittel parenteral: Eindringen von Tachyzoiten in Hautwunden beiUmgang mit infektiösem Material → LaborunfallTransfusion, Organtransplantation


<strong>Toxoplasmose</strong>Infektionswege orale Aufnahme: zystenhaltiges, ungenügend gekochtes Fleischv.a. Schwein, SchafOozysten aus dem KatzenkotGartenarbeit, Katzenklo, rohe Nahrungsmittel parenteral: Eindringen von Tachyzoiten in Hautwunden beiUmgang mit infektiösem Material → LaborunfallTransfusion, Organtransplantation diaplazentar: nur bei Parasitämie undfehlenden zirkulierenden Antikörpern, d.h.i.d.R. bei Erstinfektion der Schwangeren


<strong>Toxoplasmose</strong>Infektionswege orale Aufnahme: zystenhaltiges, ungenügend gekochtes Fleischv.a. Schwein, SchafOozysten aus dem KatzenkotGartenarbeit, Katzenklo, rohe Nahrungsmittel parenteral: Eindringen von Tachyzoiten in Hautwunden beiUmgang mit infektiösem Material → LaborunfallTransfusion, Organtransplantation diaplazentar: nur bei Parasitämie undfehlenden zirkulierenden Antikörpern, d.h.i.d.R. bei Erstinfektion der Schwangeren→ konnatale <strong>Toxoplasmose</strong>


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>Klinikfetales Infektionsrisiko und Klinikabhängig vom Gestationsalter bei Infektion


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>Klinikfetales Infektionsrisiko und Klinikabhängig vom Gestationsalter bei Infektion Transmissionsrate steigt mit dem Gestationsalterca. 15 % im 1. Trimenon, 60 % im 3. Trimenon


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>Klinikfetales Infektionsrisiko und Klinikabhängig vom Gestationsalter bei Infektion Transmissionsrate steigt mit dem Gestationsalterca. 15 % im 1. Trimenon, 60 % im 3. Trimenon Häufigkeit symptomatischer Infektionen sinkt mit dem Gestationsalterca. 70 % im 1. Trimenon, ca 10 % im 3. Trimenon


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>Klinikfetales Infektionsrisiko und Klinikabhängig vom Gestationsalter bei Infektion Transmissionsrate steigt mit dem Gestationsalterca. 15 % im 1. Trimenon, 60 % im 3. Trimenon Häufigkeit symptomatischer Infektionen sinkt mit dem Gestationsalterca. 70 % im 1. Trimenon, ca 10 % im 3. Trimenon Schweregrad symptomatischer Erkrankungensinkt mit dem Gestationsalter


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>Klinikfetales Infektionsrisiko und Klinikabhängig vom Gestationsalter bei Infektion Transmissionsrate steigt mit dem Gestationsalterca. 15 % im 1. Trimenon, 60 % im 3. Trimenon Häufigkeit symptomatischer Infektionen sinkt mit dem Gestationsalterca. 70 % im 1. Trimenon, ca 10 % im 3. Trimenon Schweregrad symptomatischer Erkrankungensinkt mit dem Gestationsalter i.d.R. keine Organfehlbildungen (bei sehr frühen Infektionen Abort)


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>Klinischer Verlauf: symptomatische Infektion unspezifische Verlauf bei florider Infektion:Untergewicht, Hepatomegalie, Ikterus prolongatus, TrinkschwächeKrampfanfälle Labor: Thrombopenie, Eosinophilie, Transaminasenanstieg selten ausgeprägte generalisierte Infektion bei Geburt:Hepatosplenomegalie, Ikterus, interstitielle Pneumonie,purpuraähnliche Hautblutungen, Thrombopenie, Anämie, Enteritis,Myocarditis, generalisierte Lymphknotenschwellung,floride Encephalitis mit Krampfanfällen, Lethargie,Hirnnervenparesen, Hydrocephalus(gleicht dem Bild einer Sepsis, Meningitis oder konnatalen Lues)


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>KlinikHydrocephalus internus


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>KlinikHydrocephalus internusperiventrikuläre Verkalkung


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>KlinikHydrocephalus internus periventrikuläre Verkalkung Chorioretinitis


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>KlinikHydrocephalus internus periventrikuläre Verkalkung Chorioretinitisklassische Symptom-Trias ca. 1 – 2 %


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>KlinikHydrocephalus internus periventrikuläre Verkalkung Chorioretinitisklassische Symptom-Trias ca. 1 – 2 %floride Entzündung ca. 10 %


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>KlinikHydrocephalus internus periventrikuläre Verkalkung Chorioretinitisklassische Symptom-Trias ca. 1 – 2 %floride Entzündung ca. 10 %subklinisch ca. 80 – 90 %


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>KlinikHydrocephalus internus periventrikuläre Verkalkung Chorioretinitisklassische Symptom-Trias ca. 1 – 2 %floride Entzündung ca. 10 %subklinisch ca. 80 – 90 %mentale Retardierungzerebrale KrampfanfälleChorioretinitis mit Sehstörungen bis Visusverlust


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>DiagnostikKlinik: Hepatosplenomegalie, Neurologie ?Sono-ZNS: Verkalkungen, Ventrikulitis, Hydrocephalus ?Lumbalpunktion: einschließlich IgG, IgM, IgA, PCRAugenärztliche Untersuchung: alle 3-6 Monate, Chorioretinitis ?Hörtest: EOAE und BERAParasitennachweis (z.B. PCR) in Nabelschnurblut; Nabelschnur; PlacentaSerologie: IgG-; IgM-; IgA-AK, Sabin-Feldmann-Test;IgA; IgE; IgG-Avidität, IgG-Profil-Mutter/Kind (Speziallabor)auch zur Abgrenzung anderer konnataler Infektionen (CMV ?)


<strong>Konnatale</strong> <strong>Toxoplasmose</strong>DiagnostikSerologischer Nachweis der kindlichen Infektion / Behandlungsindikation• quantitativer Nachweis von IgM-AK im Enzymimmunoassay (EIA)oder Immunosorbent Agglutination Assay (ISAGA); IgA-AK(bei 20% nicht nachweisbar)• Vergleichendes IgG-Profil bei Mutter und Kind; IgG-Avidität;spez. IgE-AK (Speziallabor)• persistierende IgG-AK > 1 Jahr oder signifikanter IgG-TiteranstiegFür Problemfälle können Konsultationsstellen beim Robert-Koch-Institutoder bei der DGPI erfragt werden


Therapiegesicherte, symptomatische <strong>Toxoplasmose</strong> KombinationstherapiePyrimethamin (P) 1 mg/kgKG/Tag* 1 ED+ Sulfadiazin (S) (50) - 100 mg/kgKG/Tag 2 ED+ Folinsäure (F) 2 x 5 mg/Woche*an den ersten beiden Behandlungstagen 2 mg/kgKG/Tag bei akuter Chorioretinitis- u/o. ZNS (Liquoreiweiß > 1 g/dl)-Beteiligung:zusätzlich 2 mg/kgKG/Tag Prednisolon bis zum Abklingen der Symptome Kombinationstherapie über zunächst 6 Wochen, dann in 4-WochenzyklenWechsel zwischen Kombinationstherapie und Therapiepausen(in Östereich in Therapiepausen Spiramycin)Dauer 1 Jahr (mindestens 6 Monate) Bei kontinuierlicher Kombinationstherapie Blutspiegelbestimmungen,ansonsten Blutbild, Transaminasen initial wöchentlich, dann alle 4 Wochen,bei Granulozytopenie < 1000/µl Therapieunterbrechung


Therapieserologisch gesicherte, asymptomatische <strong>Toxoplasmose</strong> KombinationstherapiePyrimethamin (P) 1 mg/kgKG/Tag* 1 ED+ Sulfadiazin (S) (50) - 100 mg/kgKG/Tag 2 ED+ Folinsäure (F) 2 x 5 mg/Woche*an den ersten beiden Behandlungstagen 2 mg/kgKG/Tag Therapiedauer mindestens 6 Monate Einzelne Expertenmeinung:Fansidar ® (Pyrimethamin + Sulfadoxin) 1x/Woche


Therapieklinisch und serologisch kein Hinweis auf konnatale <strong>Toxoplasmose</strong> primär keine Therapie (bei konsequenter Therapie der Mutter in der SS) Bei U3 bis U6 (1. Lebensjahr) weitere serologische Verlaufskontrollen persistierende IgG-AK > 1 Jahr oder signifikanter IgG-Titeranstiegbeweisend für konnatale (subklinische) Infektion persistierende IgG-AK > 1 Jahr:augenärztliche Kontrollen, cave Chorioretinitis → Therapie signifikanter IgG-Titeranstieg in ersten Lebensmonaten → evtl. Therapie

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