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Boutique - Rechtsanwälte Brandl & Talos

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InterViewVon der „<strong>Boutique</strong>“ zur MarkeDie bemerkenswerte Entwicklung der <strong>Brandl</strong> <strong>Talos</strong> Rechtsanwälte GmbHEs war im Jahr 2000. DieJuristen Dr. Ernst <strong>Brandl</strong>und Dr. Thomas <strong>Talos</strong>gründen Ihre WienerRechtsanwaltskanzlei –eine „<strong>Boutique</strong>“, wie dieRechtsanwälte ihr Kindselbst bezeichnen. SechsJahre später sind die beidenPartner nicht nurösterreichweit, sonderninternational anerkannt –und die Kanzlei auf einestattliche Mitarbeiteranzahlvon 20 Personen,davon 10 Juristen, angewachsen.Wie die „<strong>Boutique</strong>“in Rekordtempozum Markenzeichen fürKapitalmarktrecht wurde,erklären die erfolgreichenAnwälte im ANWALTAKTUELL-Interview mitHerausgeber DietmarDworschak.Dr. Ernst <strong>Brandl</strong>: „Wie man soschnell expandieren und sich Anerkennungverdienen kann? Indemman sämtliche dem Anwalt zustehendenMarketing-Möglichkeitennutzt und über hohe Fachkompetenzverfügt!“Dr. Ernst <strong>Brandl</strong> (l.) und Dr. Thomas <strong>Talos</strong> (r.) von <strong>Brandl</strong> & <strong>Talos</strong> Rechtsanwälte betonen im Gespräch mit ANWALTAKTUELL-Herausgeber Dietmar Dworschak ihre Positionierung als Kapitalmarktrechts-Spezialisten, die auch überdie Grenzen Österreichs hinaus bereits großes Renommée genießen und auf eine fundierte internationale Ausbildungverweisen können.AA: Herr Dr. <strong>Brandl</strong>, als wirSie das letzte Mal vor runddrei Jahren interviewt haben,war noch die Rede vonder „<strong>Boutique</strong>“ <strong>Brandl</strong> &<strong>Talos</strong>. Kann man bei 20 Mitarbeitern,davon 10 Juristennoch von einer <strong>Boutique</strong>sprechen? Wie hat sich diebemerkenswerte Entwicklungvon der „<strong>Boutique</strong>“ zurMarke ergeben?Dr. <strong>Brandl</strong>: Die Begriffe„<strong>Boutique</strong>“ und Markeschließen einander nichtaus. Wir sehen uns noch immerals „<strong>Boutique</strong>“, obwohlwir in den letzten zwei Jahrenstark gewachsen sind.Die Spezialisierung ist nochdie gleiche, ebenso wie diePhilosophie, unseren Mandantendurch eben dieseSpezialisierung hohe Qualitätzu bieten. Die besondereHerausforderung in denletzten Jahren war es aber,die stark zunehmenden Aufträgeunserer Mandanten abzuarbeiten.Da der Tag nur24 Stunden hat, mussten wirdie Arbeit auf mehrere Köpfeaufteilen. Das war dieTriebfeder unseres Wachstums.Letztlich sehen wiruns aber noch immer als Kapitalmarktrechts-Spezialistenund werden als solcheauch am Markt gut wahrgenommen.AA: Sie haben, Herr Dr. <strong>Talos</strong>,in den sechs Jahren seitder Kanzleigründung ein beachtlichesRenommée aufsich gezogen: Sie sind im„Legal 500“, einem Anwaltsverzeichnis,das Kanzleienaus Europa, dem MittlerenOsten sowie Afrikaherausstreicht, als führendeAnwaltskanzlei in Österreichausgewiesen; Sie,Herr Dr. <strong>Talos</strong>, sind in „TopPrivate Equity Lawyers“als einer der Top-AnwälteÖsterreichs angeführt. Wieist das so schnell erreichbar?Dr. <strong>Talos</strong>: Diese Publikationensind natürlich eine Anerkennungfür unsere konzentriertenAktivitäten indiesem Bereich. Wie man’sso schnell erreichen kann?Indem man in sämtlichenMarketingfeldern, die demAnwalt zur Verfügung stehen,präsent ist. Wir publizierensehr viel – in den letztensechs Jahren über 30Werke. Vor zwei Wochenwurde der zweite und dritteBand des „Handbuch Kapitalmarktrecht“,zu derenEntstehen wir als Mitherausgeberund Mitautorenbeigetragen haben, aus derTaufe gehoben. Hinzu kommenviele Seminare und diePräsenz auf Fachmessen. Alldas, gepaart mit hoher Qualitätund Effizienz für unsereMandanten, bedingt unserenErfolg.AA: Herr Dr. <strong>Talos</strong>, mankennt Sie mittlerweile nichtnur aus Fachpublikationen,sondern auch aus demFernsehen, Stichwort BWIN.Halten Sie für BWIN eine„WIN“-Situation noch fürmöglich?Dr. <strong>Talos</strong>: Davon bin ichüberzeugt. Die aktuelle Diskussionüber das Glücksspielmonopolist sehrscheinheilig. Die Regierungenbehaupten plötzlich,man müsse mit einem Monopoldie Spieler schützen,obwohl dies den Staat in denletzten Jahrzehnten nichteinmal am Rande interessierthat. In Wahrheit geht esdarum, mit einem GlücksspielmonopolEinnahmen zuerzielen und die leerenStaatskassen zu füllen. DieGerichte und die EuropäischeKommission erkennendies und werden das ineinem gemeinsamen Europanicht akzeptieren.Die Glücksspielmonopole inÖsterreich und den anderen4Jänner 2007


InterViewMitgliedsstaaten der EuropäischenUnion sind daherallesamt mit einem Ablaufdatumversehen.AA: Herr Dr. <strong>Brandl</strong>, Sie gebenjungen Juristen die Chance,bei Ihnen etwas zu lernen.Wie gestalten Sie das?Dr. <strong>Brandl</strong>: Die Ausbildungdes Nachwuchses ist uns einganz wichtiges Anliegen.Wir haben damit schon inder Kanzleigründungs-Phasebegonnen, Studentenihrer Ausbildung entsprechendmit juristischen Themenzu befassen. Unsereerste Studentin ist mittlerweileeine wichtige Stützeals Konzipientin gewordenund etliche andere reifen geradezu verlässlichen Berufsanwärternheran. Studentennicht zum Kopierenund für Botengänge zu missbrauchenbewährt sich alsoschon deshalb, weil sie nachabgeschlossener Ausbildungbei uns als Juristen einsteigen.Darüber hinaus arbeitenwir regelmäßig mit demInstitut für Römisches Rechtzusammen. Das RömischeRecht ist das ideale Trainingslagerfür Jungjuristen,und die Performance derStudenten in diesem Fachein hervorragendes Kriteriumzur Beurteilung ihres juristischenTalents. Wissenschaftlichsind wir mit demInstitut für Römisches Rechtübrigens durch ein gemeinsamesProjekt verbunden,bei dem es um Fragen desBereicherungsrechts im europäischenVergleich geht.AA: Herr Dr. <strong>Brandl</strong>, Siesind Mitherausgeber einesgerade erschienenen Werkszum Kapitalmarktrecht. Dahat sich ja – nicht zuletztdurch Ihre Tätigkeit in diesemBereich – in den letztenJahren in Österreich vielesgetan. Der Kapitalmarkt istja nicht nur aufgewacht,sondern geradezu explodiert…Dr. <strong>Brandl</strong>: Die Österreicherhaben in den letztenJahren mitbekommen, dasses Sinn macht, Unternehmen(auch) über den Kapitalmarktzu finanzieren. Mitdieser Entwicklung gingauch jene des Kapitalmarktrechtseinher. Gepaart mitdem enormen Engagementund der Produktivität derWissenschaft bietet dieseEntwicklung den idealenNährboden auch für kleinereKanzleien, um dasKapitalmarktrecht mitzuentwickeln.AA: Haben sich wesentlicheÄnderungen in der Konstellationdes Kapitalmarktrechtsergeben? Es gab jadie Forderung, dass dieMöglichkeiten, Gesellschaftenzu gründen, speziell imGmbH-Bereich, vereinfachtwerden sollen…Dr. <strong>Talos</strong>: Die Herausforderungin der nächsten Zeitwird es sein, den Kapitalmarktauch für mittelständischeUnternehmen attraktiverzu machen. Der Kapitalmarktist wichtig fürmittelständische Unternehmen,man hat jedoch geradebei kleineren Unternehmenoft Angst vor der Regulierungsflut,vor den zahlreichenkapitalmarktrechtlichenBestimmungen, die zubeachten sind. Hier ist eingewisser Anpassungsbedarfgegeben, hier muss sichauch die Börse noch orientierenund für mittelständischeUnternehmen attraktivwerden. In gleicher Weisewird es erforderlich sein,dass wir im gesellschaftsrechtlichenBereich Vereinfachungenumsetzen, umÖsterreich als Wirtschaftsstandortauch wettbewerbsfähigzu halten. Es istbeispielsweise in Englandwesentlich einfacher als inÖsterreich, eine Gesellschaftzu gründen. AusländischeUnternehmen habendeshalb oft kein Verständnisdafür, dass z.B. eine GmbH-Gründung in Österreich derartkompliziert abläuft undlange dauert…AA: Herr Dr. <strong>Brandl</strong>, Sieund Ihr Kollege sind ja relativstark „america minded“und neben Österreich auchdort ausgebildet. Hat dasEinfluss auf Ihre Tätigkeiten,bewirkt das eine größereInternationalität derKanzlei, auch in Hinblickauf die Kundenstruktur?Dr. <strong>Brandl</strong>: Wir werden sicherzunehmend internationaler,bedingt auch durchdas positive Feedback in deninternationalen Publikationen.Es ist aber natürlichfür eine kleinere Kanzleischwieriger, internationaleGroßkunden zu akquirieren,wobei ich glaube, dass internationaleMandanten sehrgut zu unserer Kanzlei passen:Durch unsere internationaleAusbildung habenwir das nötige Know-how,um diese in hoher Qualitätbetreuen zu können.AA: Wie sehen Sie indiesem Zusammenhang dieNetzwerk-Entwicklungen,die Kanzleien teilweise richtiggehendaufgezwungenwerden?Dr. <strong>Brandl</strong>: Wir könnenaußerhalb eines Netzwerkessehr gut leben. Wenn sichallerdings diesbezüglich einestrategisch sinnvolle undfinanziell attraktive Möglichkeitergibt, werden wirdas sicher überlegen. Derzeitstellt sich aber dieseFrage nicht, zumal solcheNetzwerke nicht nur Vorteile,sondern auch erheblicheBelastungen mit sich bringen.Dr. <strong>Talos</strong>: Diese Entwicklungenzu einem internationalenNetzwerk hat esimmer schon gegeben,auch multidisziplinäre Verbindungen.Für unseren Erfolgausschlaggebend ist diekonsequente PositionierungDr. Thomas <strong>Talos</strong>: „Die Herausforderungin der nächsten Zeit wird essein, den Kapitalmarkt auch fürmittelständische Unternehmen attraktiverzu machen!“und Spezialisierung. Dadurchkann man sich auch ineinem Markt behaupten, derteilweise durch Konsolidierungund von immer größeren„Anwaltsfabriken“ undWirtschaftsprüfer-Großkanzleiengeprägt ist. Wirbieten in unserer kleinenEinheit flexible, spezialisierteRechtsberatung. Wieman sehen kann, ist dafürein sehr großer Bedarf amMarkt vorhanden.AA: Sie verfügen mittlerweileüber zwei Stockwerke, habensich also in der Flächeseit unserem letzten Zusammentreffenverdoppelt. Wennwir uns in drei Jahren wiedertreffen, was erwartetuns?Dr. <strong>Brandl</strong>: Wir sind selbstneugierig. Wir haben nie dieStrategie gehabt, das Wachstumum des Wachstums willenzu betreiben. Sollte aberunsere Leistung weiterhin sogewürdigt werden, so stehtweiterem organischen Wachstumnichts im Wege. Unserejungen Mitarbeiter werdenweiterhin die Gelegenheiterhalten, sich langfristigeinzubringen und mit unsgemeinsam in einem dynamischenUmfeld etwas zubewegen...AA: Herr Dr. <strong>Brandl</strong>, HerrDr. <strong>Talos</strong>, danke für dasGespräch.Jänner 20075

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