lplan – 2013
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Zum Stück:<br />
Tennessee Williams geht vorwiegend auf die emotionelle Not des<br />
Individuums ein, dessen Weltgefühl von sozialer und politischer<br />
Unsicherheit bestimmt wird. Seine Menschen des Südstaatenmilieus<br />
sind Fremde und Verstoßene des Daseins, ihnen fehlt die innere<br />
Ausgeglichenheit, um sich den harten Daseinsbedingungen anzupassen.<br />
Immer befinden sie sich auf der Suche nach Gemeinschaft, auf<br />
der Flucht in eine Lebenslüge. Mit der psychologischen Konzeption<br />
eines Gerhart Hauptmann dringt Williams in die seelischen<br />
Untergründe, die er verstehend und mitfühlend, doch nicht ohne<br />
einen schmerzlichen Hauch von Ironie, vor den Augen der Beteiligten<br />
bloßlegt. Er hat sich damit zum Dichter der Verlorenen gemacht, zum<br />
Wortführer moderner Menschenschicksale.<br />
Aus: Knaurs Schauspielführer<br />
Der Regisseur:<br />
Yves Jansen studierte an der Staatlichen Schauspielschule Frankfurt/<br />
Main. Nach Engagements als Schauspieler unter anderen in Frankfurt,<br />
Tübingen, Karlsruhe, Berlin und Basel begann er 1981 mit seiner<br />
Arbeit als Regisseur. Seine erste Inszenierung am Ernst Deutsch<br />
Theater in Hamburg war das Stück „Olgas Raum“ von Dea Loher.<br />
Es folgten weitere Arbeiten wie zum Beispiel Hochhuts „Wessis in<br />
Weimar“ und Ibsens „Hedda Gabler“. Am Stadttheater St. Gallen<br />
inszenierte er Goethes „Faust I und II“. An der Komödie Winterhuder<br />
Fährhaus führte er bei Sternheims „Die Hose“ und „Gretchen 89ff“<br />
Regie. Neben seiner Tätigkeit am Theater ist Yves Jansen auch beim<br />
Fernsehen als Schauspieler und Regisseur tätig.<br />
Buchungen/Informationen:<br />
Tel: 04121 - 38 00 Fax: 04121 - 38 57<br />
www.nordtour-gmbh.de<br />
Michael Wanker, Schauspieler<br />
Zwischen 1945 und 1965 galt<br />
Tennessee Williams neben Arthur Miller<br />
als der unbestritten bedeutendste<br />
Dramatiker der USA. Doch war ihm wie<br />
seinen von Neurosen, Alkoholismus<br />
und sexueller Triebhaftigkeit geplagten<br />
Figuren kein geordnetes, bürgerliches<br />
Leben vergönnt. Nach glücklicher<br />
Kindheit und traumatisch wirkender<br />
Verpflanzung nach St. Louis, nach einem mehrfach<br />
unterbrochenem Studium der Zeitungs-<br />
und Theaterwissenschaften (zuletzt 1940 in<br />
New York bei Erwin Piscator) und einem mehrjährigen<br />
Bohème-Leben, das allerdings auch<br />
ein kurzes Gastspiel als Drehbuchschreiber<br />
in Hollywood einschloss, gelang Tennessee<br />
Williams mit „Die Glasmenagerie“, seinem<br />
fünften Stück, 1944 der Durchbruch. Ungefähr<br />
20 Jahre blieb ihm der Erfolg treu, doch war<br />
sein Privatleben von Krankheiten, Nervenkrisen<br />
und Skandalen überschattet. Nach 1965 verließen<br />
ihn Glück und Inspiration.<br />
Der Autor:<br />
Aus: Knaurs großer Schauspielführer, München 1985<br />
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Foto von: Richard Stöhr