argumente - Jobcenter Dortmund

kooperieren_Aktionsbüros
Aktionsbüro:
Ein Name ist Programm
› DirEKTE, UNBürOKrATiSchE BErATUNG vOr OrT
Ortsnah, schnell und unbürokratisch professionelle Unterstützung
bei fragen der Antragstellung und zur leistungsgewährung von Arbeitslosengeld
ii und der Grundsicherung im Alter anzubieten – das
ist das Ziel von acht Aktionsbüros in Dortmund, die jobcenterArGE
Dortmund und Sozialamt gemeinsam ins leben gerufen haben. Die
Kunden haben dort außerdem die Möglichkeit, sich über Suchtberatungs-
und Schuldnerberatungsangebote zu informieren oder Anträge
für den Dortmund-Pass und das Sozialticket zu stellen. Die Mitarbeiter
der Aktionsbüros nehmen auch Unterlagen oder Post für verschiedene
fachabteilungen entgegen und leiten diese entsprechend weiter.
Transparent und offen präsentiert sich das Aktionsbüro am Borsigplatz. Fotos (5): Joe Kramer
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Axel Freidank hat das Projekt in Dortmund
mit entwickelt und aufgebaut und übergab
jetzt den Staffelstab an die neue Koodinatorin
der Projektbüros Daniela Tomczak, um sich
neuen Aufgaben bei der Stadt Dortmund zuzuwenden.
argumente traf sich mit der neuen
und dem scheidenden Projektverantwortlichen
im Aktionsbüro am Borsigplatz.
argumente: Was bietet ein Aktionsbüro, was die
Standorte von JobcenterARGE Dortmund und
Sozialamt in der City nicht bieten?
Axel Freidank: Die Aktionsbüros sind direkt
in Wohnvierteln mit sozial schwacher Struktur
platziert. Für viele Leistungsempfänger oder
Menschen mit einem Problem wie Sucht oder
Schulden senkt diese Nähe die Hemmschwelle,
sich über mögliche Hilfen zu informieren.
Durch die Ansiedlung vor Ort besteht auch die
Möglichkeit, die arbeitsmarktlichen Instrumente
noch stärker als bisher lokal auszurichten. Die
Mitarbeiter hier sind nicht nur im Gespräch mit
den Kunden, sie halten auch engen Kontakt zu
weiteren Akteuren im Quartier.
argumente: Der Name Aktionsbüro verspricht
auch Programm?
Daniela Tomczak: Auf jeden Fall! Wir entwickeln
hier Projekte aus dem Aktionsraum für die
Menschen im Aktionsraum. Neben ergänzenden
Beratungsangeboten im Rahmen von Aktionswochen
wie z. B. einer Energieberatung, die zur
Zeit am Borsigplatz von Mitarbeitern der Caritas
duchgeführt wird, finden hier auch Kunstausstellungen
oder Veranstaltungen in Kooperation
mit den Schulen des Viertels statt. Die Aktionsbüros
sollen sich zu einem Ort der Kultur und
der Kommunikation entwickeln.
argumente: Für wen sind die Aktionsbüros da?
Axel Freidank: Die Aktionsbüros sind offen für
jedermann, die Wartezeiten sind gering, es erfolgt
keine Selektion der vorsprechenden Bürger.
Hier können schnell und unbürokratisch alle
notwendigen Hilfeleistungen herausgearbeitet
und dann gezielt Termine mit den entsprechenden
Stellen koordiniert werden. Das Aktionsbüro
hat also eine klassische „Kümmererfunktion“,
die effektive Krisenintervention möglich macht.
argumente: Wie wird das Angebot bisher angenommen?
Axel Freidank: Hier am Borsigplatz 1 sehr gut.
Das hat mehrere Gründe: Die Lage – die Adresse
spricht ja für sich – im Herzen des Viertels ist
ideal. Die Räumlichkeiten in der ehemaligen
Sparkasse ebenfalls. Wir konnten alles hell und
offen gestalten und hatten dennoch genug
Raum, auch Platz für eine intime Beratungsatmosphäre
zu schaffen. Die Menschen aus dem
Viertel schauen inzwischen fast schon aus Neugierde
herein und nicht nur, weil sie ein Problem
haben. Außerdem haben wir das Glück, dass wir
einen deutsch- und einen türkischsprachigen
Mitarbeiter haben. Kemal Ates betreut die Angelegenheiten
der JobCenterARGE, Michael Pfeifer
die des Sozialamts.
argumente: Das heißt, in den anderen Stadtteilen
ist die Resonanz nicht so groß?
Daniela Tomczak: Ich denke, sie ist bisher noch
nicht so groß. Die Aktionsbüros sind ja sehr
jung und in einigen Stadtteilen wirken sie fast
noch provisorisch. In Zeiten knapper Mittel sind
wir darauf angewiesen, die Kosten möglichst
gering zu halten. In Eving durften wir zum Beispiel
in der Stadtteilbücherei unterschlüpfen.
Dadurch ist dort nach außen die Präsenz nicht
so dominant und auch die moderne, offene
Atmosphäre wie hier am Borsigplatz können wir
nicht erreichen. Die Angebote der Aktionsbüros
dort sind auch sehr gut, sie müssen sich aber erst
richtig herumsprechen.
argumente: Sind alle Aktionsbüros „mehrsprachig“
besetzt?
Axel Freidank: Nein, aber wir haben uns bemüht,
auf Spezifika der Stadtteile einzugehen.
In Wickede z. B. arbeitet ebenfalls eine Türkisch
und Deutsch sprechende Kollegin. In Scharnhorst
haben wir eine Russisch sprechende Mitarbeiterin
eingesetzt, weil dort sehr viele russische
Migranten leben.
argumente: Welche positiven Effekte für das Gemeinwesen
erwarten Sie von den Aktionsbüros?
Daniela Tomczak: Die Mitarbeiter vor Ort neh-
men soziale Problemlagen direkter wahr und
erkennen frühzeitig, wenn in einer Familie, in
einer Schule oder in einer Hausgemeinschaft etwas
nicht stimmt. Das macht aktive und präven-
tive soziale Arbeit möglich, die auch Auswirkungen
auf die Beschäftigungs- und Sozialleistungsstruktur
der Bewohner eines Viertels insgesamt
hat.
argumente: Was ist für die Zukunft der Aktionsbüros
geplant?
Daniela Tomczak: Ideen haben wir eine ganze
Menge. Die Ideen müssen aber auch finanzierbar
sein. Sicherlich werden wir in Zukunft auch die
Träger aus Dortmund mit ins Boot holen und
dann z. B. Berufsorientierungswochen, Aufklärungsaktionen
der Polizei, Ernährungs- und
Kochkurse oder Kunst- und Kulturveranstaltungen
mit Akteuren aus den Vierteln durchführen.
An Phantasie fehlt es allen Beteiligten nicht, so
richtig Leben „in die Bude“ zu bringen!
Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich an
daniela.tomczak@arge-sgb2.de!
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Zeit für „kleine“ Kunden Kemal Ates vom JobCenterARGE
Michael Pfeifer (r.) vom Sozialamt Adresse mit Tradition: Borsigplatz 1
› AKTiONSBürOS iN DOrTMUND
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DO 13-16 h, fr 8–12 h
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