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Download der Broschüre "Kurzreferate 2013" als PDF

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Abb. 1: Jährliche Quoten an Patienten mit nach -gewiesener Allergie gegenüber Prothesenwerkstoffen(n=1570) in den Jahren 1977 bis 2012 auseinem Gesamtpatientengut von 5641 Patienten mitsog. ProthesenunverträglichkeitsreaktionenAbb. 2: Galvanisches Modell von Silber/Quecksilber(Amalgam) in Verbindung mit Gold im Elektrolyten.Unter Laborbedingungen besteht zwischen beidenmetallischen Elementen eine Potenzialdifferenz von+1,60 V (Gold) minus +0,80 V (Silber bzw. Queck -silber), <strong>als</strong>o 800 mV. Es bewegen sich sowohl Elek -tronen <strong>als</strong> auch Metall-Ionen vom unedleren (Anode)zum edleren Element (Kathode), d.h. die Anode wirdverbraucht und geht ständig in Lösung. Zwischenbeiden Elementen baut sich ein biologisch relevanteselektrisches Feld mit einer Stärke von 20 V/m auf,wenn <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> metallischen Körper 40 mmbeträgt.Angesichts <strong>der</strong> steigenden Zahl von Patientinnen und Patienten mit Unverträglich -keiten gegenüber Zahnersatz kommt <strong>der</strong> Auswahl von Materialien in <strong>der</strong> Prothetikund Zahn technik eine bedeutende Rolle zu. So gibt es bei dentalen Medizin -produk ten ein großes Angebot an Werkstoffen, die in herstellereigenen Labors biologischenund klinischen Tests unterzogen, <strong>als</strong> beson<strong>der</strong>s gut geprüft bezeichneto<strong>der</strong> sogar mit einem „Bio-Siegel“ versehen wurden. In den 80er-Jahren wurdenin Folge des Prothetik-Booms hoch goldhaltige Legierungen zu teuer, was gesetzgeberischeKorrekturen nach sich zog. Dam<strong>als</strong> kamen eine neue Generation edelmetallreduzierterLegierungen auf den Markt, <strong>der</strong>en Erprobung eigentlich erst imPatientenmund erfolgte. Die Folgen waren ein deutlicher Anstieg von Unverträg -lich keitsreaktionen gegenüber <strong>der</strong> neuen Werkstoffgruppe und letztlich keineKostenersparnis, da viele Arbeiten ausgeglie<strong>der</strong>t bzw. unter Verwen dung hochedlerLegierungen erneuert werden mussten (Abb. 1). Die „Biokompati bi lität“ <strong>der</strong> da -m<strong>als</strong> verwendeten Legierungen wurde im biologischen Milieu, d.h. im Patienten -mund wi<strong>der</strong>legt, gerade wenn diese – wie es häufig <strong>der</strong> Fall war und immer nochist – mit an<strong>der</strong>en Legierungen vergesellschaftet werden. Dabei kommt es zur Ent -ste hung korrosiver Reaktionen, die biologische Auswirkungen nach sich ziehen. ImElektrolyten Speichel laufen dann zwischen den verschiedenen Legierungenelektro chemische Vorgänge ab, welche die Bioverträglichkeit im Verband stehen<strong>der</strong>Legie rungen relativieren, auch wenn Biokompatibilität für die einzelne Legie -rung gegeben sein mag. Auf diese Weise werden durch korrosive Prozesse <strong>der</strong>Anode (Legierung mit elektronegativem Charakter) Metallionen entzogen, die dann<strong>als</strong> Halballergene (Hap tene) im Speichel, aber auch in an<strong>der</strong>en Körperflüssigkeitennachweisbar sind und im ganzen Körper allergische Reaktionen hervorrufen können(Abb. 2). So können durchaus auch Edelmetalle wie Gold o<strong>der</strong> Platinmetallebei entsprechen<strong>der</strong> Sensibilisierung allergische Reaktionen verursachen, sobald97

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