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Abb. 5: Verriegelte abnehmbare Brücke im Ober -kiefer aus hochgoldhaltiger Legierung (Degulor M)12 Wochen nach Einglie<strong>der</strong>ung mit deutlichenSpuren einer Kupferkorrosion (braunes Kupferoxid)an <strong>der</strong> Innenseite <strong>der</strong> Außenteleskope. Grund:Lokalelementbildung durch bakteriell verursachtepH-Wert-Unterschiede zwischen Speichel in <strong>der</strong>Mundhöhle (pH = 6,2–6,8) und im Spalt zwischenAußen- und Innen-teleskop (pH < 3).Eine ebenso wenig beachtete, wenngleich bereits seit mehr <strong>als</strong> 130 Jahren be -kann te Tat sache sind die Folgen elektrochemischer Prozesse an Zähnen undBefes tigungs werk stoffen. CHASE bemerkte bereits 1879 (Dental Cosmos 21:205–207), dass durch die Einwirkung elektrischer Fel<strong>der</strong>, wie sie beispielsweisedurch unterschiedliche metallische Füllungs- o<strong>der</strong> Kronen- und Brückenwerkstoffeentstehen, Demineralisation von Schmelz, Dentin und anorganischen Befes ti -gungs materialien auftritt. Er wies Karies <strong>als</strong> galvanisch verursachten Prozess nach.Die sog. „Sekundärkaries“ an Fül lungs- und Kronenrän<strong>der</strong>n ist demnach – undzahlreiche an<strong>der</strong>e Autoren unterstützen diese These – primär nicht die Folge eineszu großen Randspaltes o<strong>der</strong> bakteriellen Geschehens, son<strong>der</strong>n schlichtweg dieeiner f<strong>als</strong>chen Materialwahl bei <strong>der</strong> Restauration von Zähnen (Abb. 3).Weitgehend unbeachtet blieben auch zahlreiche Untersuchungen zu den Auswir -kun gen galvanischer Reaktionen auf die Mundschleimhaut, auf die erstm<strong>als</strong> vor80 Jahren LAIN hinwies (Journ Am Med Assoc 100: 717–720, 1933). In <strong>der</strong>Folge wurden zahlreiche klinische und experimentelle Untersuchungen zur Entste -hung und malignen Entartung von Leukoplakien publiziert, die bis dato von <strong>der</strong>deutschsprachigen Fach welt unbegreiflicherweise missachtet werden (Abb. 4).Wenn dann auf Kongressen, auf denen entsprechende evidenzbasierte Ergebnissevorgetragen werden, im Plenum Bemerkungen wie „wenn ich Synthetikwäscheausziehe, funkt es auch immer, und ich habe auch keine Leukoplakie“ vorgetragenwerden, zeugt dies schlichtweg von naturwissenschaftlicher Ignoranz. Kürz -lich wurde von einer internationalen Arbeitsgruppe darüber berichtet, dass permanenteinwirkende elektrische Fel<strong>der</strong> von 8 V/m o<strong>der</strong> mehr die Proliferation vonLeuko plakie-Zellen signifikant erhöhen, Fel<strong>der</strong> über 16 V/m Ent artungs erschei nun -gen <strong>der</strong> Zellen hervorrufen (KORRAAH A, Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Ra -diol 113: 644–654, 2012). Bemerkt sei hier, dass eine permanente Feldstärkevon16 V/m bereits zwischen zwei metallischen Werkstücken mit einer Poten zial -differenz von 400 mV (Korrosionspotenzial zwischen Gold und Amalgam) auftritt,wenn diese einen Abstand von 25 mm im Mund haben. Eine Feldstärke von40 V/m resultiert, wenn <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> Werkstücke 10 mm beträgt.Hinzu kommt, dass durch die Wirkung elektrischer Fel<strong>der</strong> auch Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong>Ho möos tase <strong>der</strong> Mundhöhle auftreten, was zu bakteriellen Entzündungen <strong>der</strong>Mund schleimhaut führen kann. Bedeutung hat die elektrolytische Zersetzung vonschwefel- o<strong>der</strong> ammoniumhaltigen Aminosäuren im Speichel u.a. auch für das99

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