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52. Bereich SteuerungIm Rahmen des Schulversuchs ist eine verän<strong>der</strong>te Form <strong>der</strong> Steuerung von Schulenerfolgreich erprobt worden. Hierbei sind vor allem bestimmte schulische Ergebnisseund konkrete Ziele systematisch in den Blick genommen worden. Wir sprechen hiervon einer stärker outputorientierten Steuerung.Mit allen neunzehn <strong>ProReKo</strong>-Schulen sind Zielvereinbarungen abgeschlossenworden. In diesen sind kennzahlenbasierte Leistungsziele und auch weitereschulische pädagogische Entwicklungsziele festgeschrieben.Diese Zielvereinbarungsgespräche zwischen den Schulen und Vertreterinnen undVertretern <strong>der</strong> Schulbehörden sind aus Sicht aller an diesen Gesprächen Beteiligtensehr positiv. Mit dieser verän<strong>der</strong>ten „Steuerungsphilosophie“ haben wir alle Neulandbetreten.Anrede,lassen Sie mich in diesem Zusammenhang aus den Erfahrungen des Schulversuchsdrei Punkte grundsätzlich feststellen:a) Eine auf Kennzahlen gestützte Steuerung von Schulen ist möglich und sinnvoll.Ob sich alle Kennzahlen dazu dauerhaft eignen, muss geprüft werden.b) Eigenverantwortliche Berufsbildende Schulen bedürfen einer spezifischen Form<strong>der</strong> Steuerung. Eigenverantwortung sowie Rechenschaftspflicht sind sozusagendie zwei Seiten ein- und <strong>der</strong>selben Medaille,c) an dem gesamten Komplex <strong>der</strong> Steuerung lässt sich sehr gut <strong>der</strong> Wandel <strong>der</strong>Schulaufsicht zeigen: Von <strong>der</strong> traditionellen „Durchgriffs“-Aufsicht hin zu einermo<strong>der</strong>nen Steuerungsaufsicht mit ergänzen<strong>der</strong> Dienstleistungs- undUnterstützungsfunktion.Angesichts <strong>der</strong> ermutigenden Erfahrungen mit diesem Konzept einer verän<strong>der</strong>tenSteuerung werden wir auch dieses <strong>ProReKo</strong>-Herzstück flächendeckend übertragen.


6Ab dem Frühjahr des nächsten Jahres werden mit den ersten Nicht-<strong>ProReKo</strong>-Schulen an den vier Standorten <strong>der</strong> Landesschulbehörde Zielvereinbarungengeschlossen. Innerhalb von zwei Jahren soll dieses Verfahren mit allenBerufsbildenden Schulen abgeschlossen sein.Anrede,nachdem ich nun die Bereiche Budgetierung und Steuerung angesprochen habe,komme ich zum dritten Handlungsfeld, <strong>der</strong> Schulverfassung3. Die <strong>ProReKo</strong>-Schulen haben ihre inneren Organisationsstrukturen nachmo<strong>der</strong>nen Gesichtspunkten und Führungsprinzipien umgestaltet. Mit dieserverän<strong>der</strong>ten, an Teams orientierten Aufbauorganisation sind klareVerantwortlichkeiten und Zuständigkeiten für das tägliche Handeln und Entscheidengeschaffen worden.Die neue Organisationsstruktur schafft eine größere Verbindlichkeit. Verantwortungund Entscheidungsbefugnisse werden zusammengeführt.- Diese Verän<strong>der</strong>ung hat sich sehr gut bewährt und sie genießt bei den Akteurenan den Modellversuchsschulen eine sehr hohe Akzeptanz. Wir werden deshalbdieses erprobte Schulverfassungsmodell im Kern für alle BerufsbildendenSchulen als Rahmen vorgeben.Hierfür ist es notwendig, das Schulgesetz im Zuge <strong>der</strong> nächsten Novellierung inseinem Schulverfassungsteil zu än<strong>der</strong>n.Im Rahmen einer einheitlichen Schulverfassung für alle Schulen werdendie Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Berufsbildenden Schulen angemessen berücksichtigtwerden.Anrede,auf Basis von Eckpunkten wird bis zum Sommer dieses Jahres einReferentenentwurf erstellt werden. Der Novellierungsentwurf soll im nächsten Jahrevom Landtag beschlossen werden, damit das Gesetz zum 01.08.2010 in Kraft tretenkann.


7Nun ist abschließend noch das schulische Qualitätsmanagement zu benennen.4. Im Schulversuch ist intensiv <strong>der</strong> Aufbau eines schulischenQualitätsmanagements vorangetrieben worden. Der gemeinsameReferenzrahmen für diese Qualitätsentwicklung ist das EFQM-Modell fürExcellence.Wir haben uns als Land bereits sehr frühzeitig im Schulversuch dafürentschieden, dass alle Berufsbildenden Schulen ein Qualitätsmanagement,orientiert am EFQM-Modell, aufzubauen haben. Ich weiß, dass dies nicht immerauf Gegenliebe in den Schulen gestoßen ist.Wir werden hier aber konsequent bleiben !! Jedoch werden die BerufsbildendenSchulen beim Aus- und Aufbau ihres schulischen Qualitätsmanagementsintensiver als in <strong>der</strong> Vergangenheit begleitet und unterstützt.Darüber hinaus wird auch die Nie<strong>der</strong>sächsische Schulinspektion den Stand desschulischen Qualitätsmanagements überprüfen. Beson<strong>der</strong>s Ihre Anstrengungenvor Ort zur systematischen Verbesserung <strong>der</strong> Unterrichtsqualität sollenfokussiert werden.In diesem Kernbereich von Schule gibt es an vielen Standorten durchausVerbesserungspotential. Dies zeigen die Ergebnisse <strong>der</strong> erstenSchulinspektionsrunde und auch <strong>der</strong> Untersuchungen <strong>der</strong> wissenschaftlichenBegleitforschung des Schulversuchs <strong>ProReKo</strong>.Anrede,mit meinen Ausführungen zu den vier Handlungsfel<strong>der</strong>n „Budgetierung“,„Steuerung“, „Schulverfassung“ und „Qualitätsmanagement“ ist imWesentlichen <strong>der</strong> inhaltliche Rahmen für den Transfer gesetzt.Nehmen Sie das heutige Angebot <strong>der</strong> Workshops an und gehen Sie danach mitvielen Informationen auf den Weg <strong>der</strong> Umsetzung.


8Die Landesregierung wird Sie, liebe Anwesende, bei diesem komplexenUmbauprozess in den nächsten an<strong>der</strong>thalb Jahren unterstützen; wir begleiten Sie mitRat und Tat. Z.B mit einem zielgerichteten und bedarfsorientiertenFortbildungsprogramm und <strong>der</strong> Expertise <strong>der</strong> <strong>ProReKo</strong>-Schulen für die gesamtePalette <strong>der</strong> Transferbereiche.Aber auch Ihre Einschätzung und Unterstützung sind uns wichtig. DieTransfergeschäftsstelle in meinem Haus arbeitet mit viel Engagement und mitHochdruck daran, den gesamten Prozess <strong>der</strong> flächendeckenden Übertragung <strong>der</strong><strong>ProReKo</strong>-Ergebnisse geordnet und strukturiert zu managen.Anrede,ich habe Ihnen verdeutlicht, warum ich eingangs mit Bezug auf <strong>ProReKo</strong> von einemMeilenstein für die weitere Entwicklung <strong>der</strong> Berufsbildenden Schulen gesprochenhabe.Der weitere Kurs ist damit klar bestimmt. Die wesentlichen Entscheidungenhinsichtlich <strong>der</strong> Übertragung <strong>der</strong> <strong>ProReKo</strong>-Ergebnisse sind getroffen. Zeitpläne,Konzepte und Feinabstimmungen für wichtige Implementierungsfel<strong>der</strong> sindabgesteckt und auf den Weg gebracht.Der Transfer wird damit bis zum Jahresende 2010 wirksam vollzogen werden. Abdiesem Zeitpunkt werden dann alle Berufsbildenden Schulen wie<strong>der</strong> untereinheitlichen rechtlichen Bedingungen arbeiten.Anrede,"Ich weiß freilich nicht, ob es besser werden wird, wenn es an<strong>der</strong>s wird, ichweiß aber, dass es an<strong>der</strong>s werden muss, wenn es besser werden soll."Dieser Aphorismus des Göttinger Gelehrten Georg Christoph Lichtenberg stand alsMotto über dem Schulversuch. Lichtenberg hat in den 70er Jahren des 18.Jahrhun<strong>der</strong>t im Auftrag <strong>der</strong> hannoverschen Regierung verschiedene Städte wieHannover, Osnabrück und Stade geodätisch vermessen.


9Mit <strong>ProReKo</strong> haben wir die Berufsbildungslandschaft für die BerufsbildendenSchulen neu vermessen und ein solides und stabiles Fundament für die nächstenJahre gegossen. Auf ihm werden sich unsere Schulen zu regionalen undkundenorientierten Kompetenzzentren weiterentwickeln.Im Interesse einer mo<strong>der</strong>nen beruflichen Aus- und Weiterbildung und <strong>der</strong>Qualifizierung unserer jungen Menschen und Nachwuchskräfte sollten wir allegemeinsam auf diesem Fundament weiter bauen.Lassen Sie mich deshalb zum Abschluss, sehr geehrte Schulleiterinnen undSchulleiter, Sie ganz persönlich in Ihrer verantwortlichen Führungs- undLeitungstätigkeit ansprechen.Als Führungskräfte, d.h. als Baumeister, Architekten und Gestalter <strong>der</strong> einzelnenBerufsbildenden Schulen kommt Ihnen bei dem anstehenden Umbauprozess einegroße Verantwortung und eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu.Mir ist bewusst, dass wir Ihnen angesichts dieses Verän<strong>der</strong>ungsprozesses vielzumuten. Ich weiß, dass sich die Berufsbildenden Schulen immer schon allenHerausfor<strong>der</strong>ungen offen und offensiv gestellt haben.Man könnte sagen: Die Berufsbildner sind geradezu Experten auf diesem Gebiet.Und mein Eindruck ist auch, dass die meisten von Ihnen nicht jammern, son<strong>der</strong>nzupacken und sagen: Das machen wir!Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen in <strong>der</strong> Schulleitung sind <strong>der</strong> Schlüsselfaktorzur Bewältigung des Wandels.Dabei geht es mittlerweile um weit mehr als „nur“ um ein gutes Management <strong>der</strong>Schule. Sie benötigen heute neben einem effizienten Ablauf des Tagesgeschäfts vorallem auch ein ausgeprägtes Lea<strong>der</strong>ship-Verhalten Ihrer Führungskräfte.Lea<strong>der</strong>ship umfasst vor allem die beson<strong>der</strong>en Merkmale einer Führungskraft an<strong>der</strong>evon den eigenen Visionen, Zielen und Werten zu überzeugen und damit Vorbild zusein.


10Anrede,ich bin gewiss, dass Sie sich dieser Vorbildfunktion und <strong>der</strong> Verantwortung für dienotwendige Weiterentwicklung <strong>der</strong> Berufsbildenden Schulen sehr bewusst sind.Darum blicke ich sehr optimistisch in die Zukunft und bin fest davon überzeugt, dasses uns gemeinsam gelingen wird, die bevorstehenden Herausfor<strong>der</strong>ungen erfolgreichzu bewältigen.Anrede„Wer die Zukunft verän<strong>der</strong>n will, muss heute damit anfangen“!In diesem Sinn wünsche ich <strong>der</strong> Veranstaltung einen guten Verlauf.

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