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Traumatisiert an Leib und Seele - Prof. Dr. med. Andreas Zieger

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Wachkomapatienten bedingen, lassen sich in der Reihenfolge ihres Auftretens <strong>und</strong> derEntstehung sek<strong>und</strong>ärer Traumatisierungen wie folgt benennen:Die akute Traumasituation: Der Unfall mit dem direkten Kopftrauma, dieSubarachnoidalblutung aus einem Hirnarterien<strong>an</strong>eurysma (mit „Vernichtungskopfschmerz“),die Herzattacke mit thorakalem Schmerz, Atemnot <strong>und</strong> Erstickungs<strong>an</strong>gst im Falle einesSauerstoffm<strong>an</strong>gels. Am Unfallort herrscht meist ein Nebenein<strong>an</strong>der von hektischenRettungsbemühungen <strong>und</strong> beruhigenden, tröstenden Zuspruch durch die vorh<strong>an</strong>denen Helfer.Die Schmerzwahrnehmung der Unfallopfer ist zum Selbstschutz <strong>und</strong> Selbsterhaltung aufRückenmarksebene unterdrückt. Einige Unfallopfer können sich trotz schwersterVerletzungen noch in Sicherheit bringen, bevor sie infolge Erschöpfung <strong>und</strong> Überflutung mitSchmerzreizen bewusstlos zusammenbrechen.Die Situation am Unfallort: Angst <strong>und</strong> Schmerzen, die „gewaltsame“ Re<strong>an</strong>imationselbst, das Auftreten von Nahtoderlebnissen <strong>und</strong> das Erleben von Reaktion des Entsetzens<strong>und</strong> Ohnmacht der Umstehenden. Viele Unfallopfer können diese lebensbedrohliche Situationim traumatischen Stress nur überleben, weil die noch vorh<strong>an</strong>dene Lebensaktivität von einersofort einsetzenden Laienhilfe <strong>und</strong> von einem Rettungsdienst gesichert, unterstützt <strong>und</strong>geschützt wird.Die Situation auf der Intensivstation: Die Patienten liegen in einer für sie totalfremden Umgebung, ohne normalen Schlaf-Wach-Rhythmus, bei lauten Geräuschen, grellemLicht, unpersönlichen <strong>und</strong> bedrohlichen Ereignissen, ausgeliefert, ohne Kontrolle über dieAbläufe <strong>und</strong> Geschehnisse, getrennt von vertrauten Bezugspersonen, bei zunehmenderAuflösung der Körpergrenzen <strong>und</strong> fluktuierender Vigil<strong>an</strong>z <strong>und</strong> den daraus folgendem Verlustder Raum-Zeit-Koordination: eine „bodenlose Verunsicherung“ (Dörner & Log 1978).Die Situation auf der Frührehastation Es würde dem rehabilitativen Förderged<strong>an</strong>kenwidersprechen, wenn ein Wachkomapatient auf der Frührehastation pflegerischvernachlässigt, gemieden oder verunsichert würde. Trotzdem können in Zeiten desPflegenotst<strong>an</strong>des oder therapeutischer Unterversorgung auch auf der Frührehastationtraumatische Belastungen von Form von Sturz aus dem Bett oder Rollstuhl, Erstickungs<strong>an</strong>gstbei Verlegung der Trachealk<strong>an</strong>üle, starke Schmerzen infolge von W<strong>und</strong>liegenLagerungsm<strong>an</strong>gel oder Spastik etc.2. Neuropsychotraumatologische Modellierung von Koma <strong>und</strong> WachkomaVor diesem Hintergr<strong>und</strong> läßt sich nun eine neuropsychotraumatologische Modellierung vonKoma <strong>und</strong> Wachkoma vornehmen. Für ein solches integriertesneuropsychotraumatologisches Verständnis, sprechen klinische Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> neueForschungsergebnisse:Erstens zeigen viele Wachkomapatienten, ob nach Trauma oder Hypoxie, erheblicheSymptome eines gesteigerten Sympathikotonus, auch als „vegetative Stürme“ oder zentralevegetative Dysregulation bzw. Dysautonomiesyndrom bek<strong>an</strong>nt. Die Patienten zeigenUnruhezustände sowie enthemmte emotionale Reaktionen in Ruhe wie auch auf externe Reizewie Schreckhaftigkeit, Errröten, Schwitzen, schnelles Atmen, Blutdruck <strong>und</strong>Herzfrequenz<strong>an</strong>stieg, spastisch-erstarrte Muskeltonusveränderungen, einen <strong>an</strong>gesp<strong>an</strong>ntenstarren Gesichtsausdruck mit Stirnfalte <strong>und</strong> <strong>an</strong>dere Unmutsäußerungen. Auf er unmittelbarenWahrnehmungsebene wirken die Patienten gestresst, verängstigt <strong>und</strong> p<strong>an</strong>isch, gleichzeitigbleiben ihre Bewegungen im spastisch gebeugten Körper eingeb<strong>und</strong>en. Blickkontakt wirdvermieden, die Patienten wirken nicht attent, sondern wie abwesend, schauen durch einenhindurch <strong>und</strong> wirken d<strong>an</strong>n auch erschöpft <strong>und</strong> teilnahmslos. Alle gen<strong>an</strong>nten Symptome findensich auch im Symptomenkomplex einer akuten traumatischen Belastungsreaktion.5


Zweitens weisen Wachkoma-Patienten im Dauerstress weisen im Blut unterschiedlicheCortison- <strong>und</strong> Noradrenalinspiegel (NA; das „zentrale“ Adrenalin) auf. Untersuchungenhaben gezeigt, das Patienten mit pathologisch erhöhten Stresshormonen eine geringereFähigkeit zur neuroplastischen Erholung (McMill<strong>an</strong> 1999) <strong>und</strong> damit auch ein schlechteresOutcome im Hinblick auf „Erwachen“ <strong>und</strong> „Überleben“ haben (Preger 2002). DasStresstrauma schädigt nicht nur strukturell, sondern es bindet <strong>und</strong> fixiert Energien, die inForm des sog. Dysautonomie-Syndroms eine vegetative Instabilität <strong>an</strong>zeigen, d.h. einem<strong>an</strong>gelnde Fähigkeit zur org<strong>an</strong>ismischen Selbstregulation <strong>und</strong> Selbststabilisierung, die mitBlick auf eine neuroplastische Regenerierung <strong>und</strong> auf eine Selbstaktualisierung mitEntwicklung einer gerichteten Kontaktaufnahme zum sozialen Bezugsfeld dringend benötigtwerden.<strong>Dr</strong>ittens lassen sich mit Hilfe neuer bildgebender Verfahren (SPECT, MRT, PET,MEG) bei vielen Wachkoma-Patienten in Ruhe <strong>und</strong> unter Stimulation eine residualeinselförmige kortikale Aktivitäten nachweisen, wie sie beim Gesichtererkennen, Erkennenvon vertrauten Stimmen, Produktion von Sprechautomatismen <strong>und</strong> <strong>an</strong>derenAktivitätszuständen wie Träumen <strong>und</strong> Gestresstsein (Angst, Schmerz) vorkommen. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>nsogar zeigen, wie eine gestresstes Gehirn „verstummt“ (Inaktivität der Broca-Sprachregion)<strong>und</strong> dass der rechte M<strong>an</strong>delkern (Amygdala) aktiviert ist Das klassische Verständnis, wonaches beim sog. apallischen Syndrom zu einer vollständigen Entkopplung von Hirnstamm <strong>und</strong>Großhirnrinde <strong>und</strong> zu einem völligen Erliegen der kontrollierenden Großhirnrindenfunktionmit Enthemmung der niederen Funktionszentren gekommen sei, scheint nach diesenBef<strong>und</strong>en so nicht mehr aufrecht erhalten werden zu können. Es scheint sich eher um einehochgradige Diskonnektion <strong>und</strong> Dissoziation neurofunktioneller Systeme <strong>und</strong>Funktionskreise zu h<strong>an</strong>deln.Viertens ist bek<strong>an</strong>nt, das starker traumatischer Stress am Gehirn selbst zusubst<strong>an</strong>ziellen Veränderungen in der Gehirnstruktur <strong>und</strong> Plastizität führen k<strong>an</strong>n. Mit Hilfebildgebender Verfahren konnte bei amerik<strong>an</strong>ischen Kriegsveter<strong>an</strong>en nachgewiesen werden,dass <strong>an</strong>haltende schwere Stresseinwirkungen zu nachhaltigen Strukturänderungen mit einerReduzierung der Synapsendichte <strong>und</strong> Verminderung des Hirnvolumens (Atrophie) führenk<strong>an</strong>n, insbesondere im Hippokampus wie auch im orbitofrontalen Kortex, die bek<strong>an</strong>ntlich dieAktivität des M<strong>an</strong>delkerns kontrollieren, der wiederum für die unbewußte Bewertungbelastender <strong>und</strong> bedrohlicher Ereignisse zuständig ist <strong>und</strong> den Körper automatisch zuentsprechenden Anpassungsleistungen wie Rückzug, Vermeidung, Flucht oder auch Kampfver<strong>an</strong>lasst. Durch Verlust der kortikalen Kontrolle wird die Aktivität des M<strong>an</strong>delkernsungehindert freigesetzt (Alarmreaktion, „Rennstrecke“; vgl. Andraesen 2002).Somit kommt den psychischen Stressoren neben dem physikalischen Impakt auf dasHirngewebe eine gleichsinnige Bedeutung zu. Sie stehen mit den physischenRegulationsvorgängen in enger Wechselwirkung <strong>und</strong> können für die Entstehung <strong>und</strong>Ausgestaltung „neuropsychotraumatologischer“ Symptome <strong>und</strong> Syndrome wesentlich mitbeitragen. Der Zug<strong>an</strong>g zum sozialen Gehirn des Menschen <strong>und</strong> seinen Schädigungen verl<strong>an</strong>gtstets eine interdisziplinäre <strong>und</strong> integrierte Sichtweise vom g<strong>an</strong>zheitlichen Menschen miteinem Hirntrauma <strong>und</strong> Erleben (Todorow 1978). Vom St<strong>an</strong>dpunkt eines neuropsychotraumatologischenAnsatzes bleibt hervorzuheben, daß Entstehung <strong>und</strong> Verlauf desWachkomas auch durch psychotraumatologische Faktoren hervorgerufen werden k<strong>an</strong>n, diedas Gehirn zusätzlich funktionell beeinträchtigen <strong>und</strong> schädigen. Beide Seiten desEntstehungsprozesses lassen am besten in einer “Neuropsychotraumatologie” integrieren. Inden neueren Arbeiten zur Psychotraumatologie wird in Anlehnung <strong>an</strong> ein integriertesneuropsychologisches Modell zur Entstehung der sogen<strong>an</strong>nten posttraumatischenBelastungsstörung folgendes integriertes neuropsychotraumatologisches Modell zurEntstehung von Koma <strong>und</strong> Wachkoma vorgeschlagen (<strong>Zieger</strong> 2002) (Abb. 1):6


↓Physikalischer Impakt↓(Kaskade)z.B. Kompression/Ödem(Mittelhirn, Hirnstamm)↓“keine Reaktion”↓“Trauma”traumatisierendes Ereignis↓↓↓Zurücknahme der Lebenstätigkeitauf das autonome Körperselbst(Selbstabschließung des Ich vomDU)↓↓↓“Koma”als Anwort auf traumatischisolativeBedingungen <strong>und</strong>(Schutzfunktion)↓↓↓teilweise Remission(schwere leib-seelisch-geistigeDissoziation)↓Psychologischer Affekt↓z.B. Schmerz, Bedrohung(Amygdala, <strong>an</strong>t. Cingulum)↓“Schock”↓ ↓↓↓ ↓“Wachkoma”als erster Schritt einer Remission aus dem Koma <strong>und</strong> alsBasis von Erholung/Remission/Reorg<strong>an</strong>isation/Re-IntegrationAbbildung 1: Integriertes neuropsychotraumatologisches Modell zur Entstehung von Koma<strong>und</strong> WachkomaIn der mittleren Spalte von Abbildung 1 ist die unmittelbare Wirkung des Traumas als aktiveZurücknahme auf der autonome Körperselbst mit der Folge der Selbstabschließung des Duvom Ich dargestellt. „Koma“ ist eine Antwort auf traumatisch-isolierende Lebensbedingungen<strong>und</strong> hat Schutzfunktion. „Wachkoma“ ist eine teilweise Remission als schwereleib-seelisch-geistige Dissoziation <strong>und</strong> die Basis von Erholung, Remission, Reorg<strong>an</strong>isation<strong>und</strong> Reintegration (Partizipation). Der physikalische Impakt, der über die Glutamat-Kaskadezum „Koma“ führt, steht dem psychologischen Affekt, der über die (unbewusste) emotionaleBewertung des M<strong>an</strong>delkerns (Amygdala) zum „Schock“ führt, gegenüber. Die Result<strong>an</strong>te istdas Wachkoma.Körpergedächtnis, Körperselbstbildstörung <strong>und</strong> KörperhaltungDer traumatisierte <strong>Leib</strong>/Körper vergißt nichts (Bauer 2002). Er nimmt als sozialer RaumErfahrungen über gelungene <strong>und</strong> misslungene zwischenmenschliche Beziehungen in sich auf.Durch die Projektions- <strong>und</strong> Verarbeitungsfläche des Gehirns k<strong>an</strong>n der Körper sich im Ichspiegeln. Im Falle eines Ph<strong>an</strong>tomschmerzes behält das Gehirn einen Körperteil in(schmerzvoller) Erinnerung, während der Körper selbst zum Überleben kein Ich-Gehirnbenötigt, sondern sich auf sich selbst <strong>und</strong> durch sich selbst schützen k<strong>an</strong>n. Sol<strong>an</strong>ge es atmet,ist Hoffnung. Der Körper/<strong>Leib</strong> ist in der Lage, sein erlittenes Trauma symbolischauszudrücken (Hirsch 2002; Klußm<strong>an</strong>n 2002). Es ist bemerkenswert, dass <strong>und</strong> wie diemoderne Medizin, die am Körper <strong>an</strong>setzt, das Objekt ihrer Begierde, den Körper/<strong>Leib</strong>vernachlässigt <strong>und</strong> ihn biomech<strong>an</strong>isch reduziert (Illhardt 2001).Viele Patienten im Wachkoma zeigen einen „verkrüppelte“ Körperlichkeit mit einersogen<strong>an</strong>nten Dekortikationshaltung bzw. spinalspastischen Haltung: zurückgebeugterüberstreckter Kopf, geöffnete Augen, starre indifferente Mimik, Ulnardeviation <strong>und</strong>Faustschluß der Hände sowie Beugestreck- oder Beuge-Beugespastik von Armen <strong>und</strong> Beinen,häufig mit Spitzfußbildung einhergehend.↓7


Das Verharren in Rückenlage ist Ausdruck kr<strong>an</strong>khafter Geb<strong>und</strong>enheit, Unselbständigkeit <strong>und</strong>schädlicher Inaktivität, die gewinkelten, <strong>an</strong> den Körper gepreßten Arme gewähren Schutz <strong>und</strong>Selbststabilisierung, ermöglichen aber keine Öffnung <strong>und</strong> kein Ausgreifen in denErfahrungsraum der Umwebung <strong>und</strong> die Welt der Anderen, die verkrümmten <strong>und</strong>rückgebogenen Hände signalisieren Eingeb<strong>und</strong>ensein <strong>und</strong> m<strong>an</strong>gelnde Umweltoffenheit.Gesicht, Augen, M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Hände signalisieren m<strong>an</strong>gelnde oder erloscheneDialogbereitschaft. Dieser Mensch erscheint “selbstversunken” in einer Innen(Selbst-)Schau<strong>und</strong> Abkopplung von der Welt.Körpersem<strong>an</strong>tikWenn m<strong>an</strong> die pathologischen Körperhaltungen von Menschen im Wachkoma aus einemprozesshaften Blickwinkel wahrnimmt, sozusagen im “Buch der Körpers” liest <strong>und</strong> dasGelesene “biosemiologisch” übersetzt, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die körperhafte Pathologie des Wachkomasin einem erweiterten Verständnis wie folgt übersetzen (Tab. 2).Tabelle 2: Lesen im “Buch des Körpers” von Menschen im WachkomaPathologisches SymptomBiosemiologische Übersetzung (Sinn <strong>und</strong> Verständnis)(als “Zeichen” für):• Spont<strong>an</strong>atmungLebensgr<strong>und</strong>rhythmus, ewiger Austausch allesLebendigen, Teilnahme <strong>an</strong> der Welt der Atmenden• Schlaf-Wach-RhythmusSynchronisation von Eigen- <strong>und</strong> (kosmischer)Umgebungszeit• Augen offen, kein Fixieren erwacht, aber “träumerisch” abwesend, ohne Kontaktdurch den Beobachter durchschauen• Blick ins LeereInnen(Selbst-)Schau, ohne emotionale “Ausstrahlung”“leeres”, “seelenloses” Antlitz• Beugespastik (Fetalhaltung)* Selbstschutz, Selbstkontakt, Selbstabilisierung, aberauch: Eingeb<strong>und</strong>ensein, “Kokkon”• keine EigenaktivitätErstarrung, Eingefroren, sich nicht wahrnehmen,• fehlende Kontaktaufnahme egozentrisch, selbstvergessen, Getrenntsein, locked-out• “Primitive Reflexschablonen” unwillkürliche Entäußerungen <strong>und</strong> Leerläufe als“basale” Kompetenzen zur Selbstaktualisierung <strong>und</strong>späteren KontaktaufnahmeEine theoretische, biosemiologische Einordnung des Konzepts der “Körpersem<strong>an</strong>tik” mitBlick auf die verschiedenen neuropsychologischen Implikationen <strong>und</strong> praktischenDimensionen für die Versorgung von Menschen im Wachkoma wurde erstmals im Jahre 2001auf der Tagung “Verkörperung” der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie(DGMP) in Greifswald vorgestellt <strong>und</strong> sind inzwischen auch publiziert (<strong>Zieger</strong> 2002).Basale org<strong>an</strong>ismische KompetenzenDa Koma- <strong>und</strong> Wachkoma-Patienten keine „Gestorbene“ oder „Hirntote“ sind, verfügen sieüber alle <strong>an</strong>geborenen, basalen org<strong>an</strong>ismischen Kompetenzen, die die Lebendigkeit deressenziellen Autonomie von Lebewesen ausmachen. Von einem beziehungs<strong>med</strong>izinischen,psychosomatischen St<strong>an</strong>dpunkt aus sind diese Kompetenzen den beiden vitalen Polen unsererExistenz zuzuordnen: Kontraktion <strong>und</strong> Ausdehnung bzw. Engung <strong>und</strong> Weitung bzw. Sich-Öffnen <strong>und</strong> Sich-Verschliessen (Tab. 3 <strong>und</strong> Tab. 4):10


Tabelle 3: Vitale org<strong>an</strong>imische Kompe Wegsehen, Blick vermeiden enzen von LebewesenEngungWeitungSynkopeDiastoleAusatmungEinatmungAnsp<strong>an</strong>nungEntsp<strong>an</strong>nungAugen schließenAugen öffnenM<strong>und</strong> schließenM<strong>und</strong> öffnenSchlafenWachenUnlustLustHungerSättigungentwicklungsfeindlichentwicklungsfre<strong>und</strong>lichTabelle 4: Zeichen für sich verschließen <strong>und</strong> sich öffnenSich verschließenAugen schließenWegsehen, Blick vermeiden, nichtbe<strong>an</strong>twortenKörper/Arme <strong>an</strong>sp<strong>an</strong>nenZunahme der BeuegspastikM<strong>und</strong> schließen, Lippen schmal machen <strong>und</strong>zusammenkneifen, Regungslosigkeitkein SchluckenGesicht <strong>und</strong> Stirn <strong>an</strong>sp<strong>an</strong>nenErblassen, FurchtgrinsenSich öffnenAugen öffnenBlinzeln, FixierenHinsehen, Blick zuwenden<strong>an</strong>twortenKörper/Arme entsp<strong>an</strong>nenNachlassen der BeugespastikW<strong>und</strong> öffnen, Lippen öffnen <strong>und</strong> bewegenKauen <strong>und</strong> Schmatzenvermehrtes SchluckenGesicht <strong>an</strong>sp<strong>an</strong>nen, Stirn glättenErröten, LächelnKörpersem<strong>an</strong>tische Übersetzung von PathosymptomatikWenn m<strong>an</strong> die Pathosymptomatik als erste Symptome einer Anpassung <strong>an</strong> das Trauma <strong>und</strong>als Kompetenz im Sinne eines “vorsichtigen Erwachens” versteht <strong>und</strong> darüber hinaus wieoben im Sinne der Beziehungs<strong>med</strong>izin “biosemiologisch” übersetzt, kommt m<strong>an</strong> zu folgenderDarstellung (Tab. 5):Tabelle 5: Erste Rückbildungszeichen <strong>und</strong> biosemiologische ÜbersetzungPathosymptomatologieBiosemiologische Übersetzung(als Zeichen für „basale“ neuropsychologischeFunktionen):• Kurzes Fixieren, Blickkontakt Anschauen, Orientierung, Aufmerksamkeit,Kontaktaufnahme• Blick- <strong>und</strong> Kopfwendung auf Orientierung, Aufmerksamkeit, Gerichtetheit,Ansprache/Reizquelle/Objekt Intention• Blickfolgen, Nachschauen von Kontakt, Exploration, InteresseObjekten• Mimische Veränderungen: Angst, Emotion, Gedächtnis, Erleben,Mißfallen, Ablehnung, Staunen, SelbstaktualisierungFreude• Zuwendung, Lächeln“Auftauen”, “Fühler ausstrecken”, sozialerKontaktaufbau• Angst- <strong>und</strong> AbwehrreaktionSelbstschutz, Abgrenzung, “Aggression”11


Dabei muss m<strong>an</strong> sich vor Augen führen, dass es zunächst um die Übersetzung von <strong>an</strong>alogenpathologischen Symptomen (Zeichen) in ein <strong>an</strong>aloges körpersem<strong>an</strong>tisches Verständnis geht.Die uneindeutigen, mehrdeutigen, vagen <strong>und</strong> ungezielten Körperzeichen im Hier <strong>und</strong> Jetztwerden in einem verständnislosen Umfeld als zusammenh<strong>an</strong>gslos <strong>und</strong> unverständlichaufgefasst. Um die unverständlichen, mehrdeutigen <strong>und</strong> fragmentierten Körpersignale <strong>und</strong>kleine Zeichen in einen eindeutigen, verständnisvollen <strong>und</strong> zukunftsorientierten digitalenJa/Nein-Kommunikationscode übersetzen zu können, wird eine voraussetzungslose Offenheit<strong>und</strong> bewertungsfreie „Leerheit“ gegenüber den <strong>an</strong>alogen Körpersignalen gefordert, die nachZusammenhängen sucht <strong>und</strong> die „sparsamen“ Selbstaktualisierungen <strong>und</strong> kleinen Zeichen desPatienten als „intuitives Köperwissen“ <strong>an</strong>erkennt <strong>und</strong> als kompetente Schutz-, Anpassungshaltungen<strong>und</strong> Selbstaktualisierungsaktivitäten tr<strong>an</strong>sformiert.In der Zukunft wird es wichtig sein, die hier skizzierten Anfänge einer Biosemiologie oder“Körpersem<strong>an</strong>tik” des Wachkomas (<strong>Zieger</strong> 2002) mit neurotraumatologischen Kenntnissenüber frühe Remissionsstadien aus dem sog. apallischen Syndrom (Gerstenbr<strong>an</strong>d 1967) zuverbinden <strong>und</strong> Hilfe von entwicklungsneuropsychologischen <strong>und</strong> neuropsycho<strong>an</strong>alytischenKenntnissen <strong>und</strong> Untersuchungen weiter zu f<strong>und</strong>ieren (Leuzinger-Bohleber et al. 1998;Kapl<strong>an</strong>-Solms & Solms 2003; Roth 2003).Komaselbsterfahrung - Inneres Wahrnehmen <strong>und</strong> EmpfindenUm herauszubekommen, was Menschen im Koma möglicherweise persönlich wahrnehmen<strong>und</strong> erleben, wie <strong>und</strong> wovon sie bewegt werden <strong>und</strong> was ihre elementaren (unbewussten)Bedürfnisse sind, bietet es sich <strong>an</strong>, von Menschen die ein Koma <strong>und</strong> Wachkoma überlebthaben <strong>und</strong> von ihren Erlebnissen berichten können, nachdem sie kognitiv erwacht sind, zulernen. Hierzu finden sich in der wissenschaftlichen Literatur nur wenige Angaben, die aufSelbsterfahrungsberichten, Interviews <strong>und</strong> Beobachtungen von nahen Angehörigen, Ärzten<strong>und</strong> Pflegepersonal beruhen. Eine solche Sichtweise geht über das bloß biospychosozialeLeistungsvermögen hinaus <strong>und</strong> schließt existenzielle, psychodynamische,tiefenpsychologische <strong>und</strong> geistig-spirituelle Erlebens- <strong>und</strong> Vorstellungsdimensionen mit ein.Durch eine Erweiterung des Verständnisses mit Hilfe “subjektiver” Dimensionen vonMenschen im Koma <strong>und</strong> Wachkoma erschließt sich beim äußeren Beobachter eine<strong>an</strong>nähernde Vorstellung davon, in welcher “Wahrnehmungssituation” diese Menschen leben(Tab. 6):Tabelle 6: Komaerfahrungen - Inneres Wahrnehmen <strong>und</strong> Erleben1. Unwirkliche Empfindungen, Selbstentgrenzung, “oze<strong>an</strong>isches Erleben”2. Ph<strong>an</strong>tasien, Träume, Alpträume, innere Bilder3. Illusionen, Verkennungen <strong>und</strong> Täuschungen4. Paradoxe Wahrnehmungen (wie in Narkose)5. Bizarres Körperselbst, ver-rückte Körperproportionen6. Halluzinationen <strong>und</strong> Wahnvorstellungen7. Nahtoderlebnisse wie Tunnelphänomene, Lichtersehen <strong>und</strong> Out-of-Body-Erfahrungen8. Auren <strong>und</strong> <strong>an</strong>dere holotrope BewußtseinsveränderungenEs gibt Selbsterfahrungsberichte, Berichte von nahestehenden Angehörigen oderBezugspersonen <strong>und</strong> eine kleine Zahl wissenschaftlicher Arbeiten. Komaerfahrungenumfassen bizarre (Körperselbst-)Wahrnehmungen, „oze<strong>an</strong>ischen Erlebens“ <strong>und</strong> Gefühle des„Eingeschlossenseins“, Wahrnehmungen von Tunnelphänomenen, Außer-dem-Körper-Sein<strong>und</strong> <strong>an</strong>dere typische Nahtoderfahrungen. Derartige subjektiven Erlebnisse sind in der Zeitnach dem Koma großer existenzieller <strong>und</strong> persönlicher Bedeutung. So haben auch die Hände,die den Körper des im Koma liegenden sterbenskr<strong>an</strong>ken Patienten auf der Intensivstation12


gelagert <strong>und</strong> „wie schwebend“ getragen haben, in der Zeit nach dem Koma eine besondereAufmerksamkeit <strong>und</strong> Bedeutung für das eigene Leben bekommen. Mit der Methode desComa-Imagery (Rückerinnerung <strong>an</strong> das Koma) konnte eine amerik<strong>an</strong>ische Psychologinnachweisen, dass Unfallopfer, die eine Komaerfahrung hatten <strong>und</strong> sich später in Hypnose (alsZug<strong>an</strong>g zum Unbewußten) <strong>an</strong> die Zeit im Koma zurückerinnern sollten, nicht nur bizarreVeränderungen ihres Körperselbst visualisierten, sondern vor allem auch so charakteristischeKörperpositionen <strong>an</strong>nahmen, dass Rückschlüsse auf die Art der Gewalteinwirkung (Trauma)möglich wurde: Schläge, Explosion, Unfalltrauma. Offenbar konnte über die Methode derHypnose ein Zug<strong>an</strong>g zum unbewussten, vom Trauma gezeichneten Körpergedächtnisgewonnen werden. Vom Körper (<strong>Leib</strong>)-Ich wird offenbar nichts vergessen.Schmerzempfinden im WachkomaVon McQuill<strong>an</strong> wurde kritisch hinterfragt, ob bei Patienten im Wachkoma (wie in <strong>an</strong>deren“unbewußten” Zuständen wie Narkose, im Status eines Säuglings oder im Fall vonNahtoderleben) nicht doch eine Art Schmerzempfinden erhalten sein könnte. Für dieseAnnahme spricht, dass auf Emotionen erweckende Reiz<strong>an</strong>gebote im EEG- <strong>und</strong> EMGnachweisbare Antworten erfolgen, die für eine unconscious awareness bzw. unbewußteVerarbeitung unter bevorzugter Beteiligung der rechten Hirnhälfte hinweisen. Von Klein(1997, 1999, 2000) wurde argumentiert, daß ein Schmerzempfinden im Wachkoma alswahrscheinlich <strong>an</strong>genommen werden müsse, weil das vordere Cingulum bei “apallischen”Patienten häufig nicht geschädigt sei. Anderseits ist bek<strong>an</strong>nt, daß bestimmteDissoziationszustände, wie sie durch eine vordere Cingulotomie erzeugt werden können, eineSchmerzwahrnehmung ohne emotionales Begleitempfinden (“Leiden”, “Qual”) auftretenk<strong>an</strong>n. Darüber ist nun in den letzten Jahren ist eine Debatte entbr<strong>an</strong>nt.Diese Frage ist aus beziehungs<strong>med</strong>izinischer Sicht aus drei Gründen sehrbedeutungsvoll: Erstens, weil Schmerzempfinden mit “Leiden” konnotiert ist (Chapm<strong>an</strong> &Nakamura 1999; McQuillen 1991), zweitens, weil neue <strong>an</strong>atomische <strong>und</strong> physiologischeUntersuchungen mittels PET auch im Wachkoma eine Schmerzempfindung nahe zu legenscheinen (Hsieh 1995a,b, 1996, 1999; Devinsky 1995) <strong>und</strong> drittens, weil eine positiveBe<strong>an</strong>twortung dieser Frage einen deutlichen Widerspruch zum defekt<strong>med</strong>izinischenVerständnis der Wahrnehmungs-, Leidens- <strong>und</strong> Empfindungslosigkeit von Menschen imWachkoma (Naciemento 1997) darstellen würde <strong>und</strong> als “Bewußtseinsmodell” verst<strong>an</strong>denwerden könnte (Chapm<strong>an</strong> & Nakamura 1999; <strong>Zieger</strong> 2002a). Eine positive Be<strong>an</strong>twortungdieser Frage hätte demnach weitgehende erkenntnistheroeretische, forensische <strong>und</strong> praktischethischeKonsquenzen.Messungen der Gehirnaktivität mit Hilfe der Single-Photonemissionstomographie(SPECT), der Positronenemissionstomographie (PET) <strong>und</strong> funktionellenMagnetreson<strong>an</strong>ztomographie (MRT) von verschiedenen Arbeitsgruppen der USA, Engl<strong>an</strong>d<strong>und</strong> Deutschl<strong>an</strong>d haben bei Wachkoma-Patienten inselförmige kortikale Hirnaktivität inverschiedenen Regionen des Gehirns nachweisen läßt, <strong>und</strong> dass diese sich nach Einsetzen derIntervention verändert <strong>und</strong> zudem mit einer Aktivität derjenigen Hirnregionen einher geht, dienach den äußeren Verhaltenszuständen zu erwarten war, etwa wenn beim Anschauen <strong>und</strong>Erkennen eines (emotionalen) Gesichts eines Menschen die für „Gesichtererkennen“zuständige Hirnregion im rechten Temporo-Okzipitallappen oder beim Hören einer vertrautenStimme, die den eigenen Namen ruft, das entsprechende Cortexareal im „Hörzentrum“ derlinken Hirnhälfte meßbar aktiviert wird. Mit derartigen Messungen hat m<strong>an</strong> auchherausbekommen, dass Schmerzempfindungen im Wachkoma sehr wahrscheinlich sind, weildie zur Vermittlung dieser Gefühlsqualität ver<strong>an</strong>twortlichen Hirnregionen häufig nichtgeschädigt sind.Es ist nun in PET-Studien nachgewiesen worden, daß das <strong>an</strong>teriore Cingulum(Brodm<strong>an</strong>n Area 24) ein entscheidener “Knotenpunkt” im schmerzverarbeitenden Netzwerk13


darstellt. Gating <strong>und</strong> detection von Schmerz wird durch den vorderen Anteil des <strong>an</strong>teriorenCingulum (Brodm<strong>an</strong>n Area 24), den frontalen inferioren Cortex <strong>und</strong> den Thalamus, Schmerz-Codierung <strong>und</strong> -intenstität wird durch das periaquäduktale Grau (PAG) <strong>und</strong> das hintereCingulum (Area 25) <strong>und</strong> die Decodierung des un<strong>an</strong>genehmen Gefühls derSchmerzempfindung (unpleas<strong>an</strong>tness) wird durch den hinteren Anteil des vorderen Cingulum(Area 24) <strong>an</strong>atomisch-funktionell differenziert vermittelt. Das vordere Cingulum vermitteltaber nicht nur Schmerzerleben <strong>und</strong> schmerzbezogenes Vermeidungsverhalten (motorisch,autonom, mimisch), sondern auch Schmerzwahrnehmung <strong>und</strong> -bewußtsein (ohne kortikaleBeteiligung!) <strong>und</strong> auch die Antizipation von Schmerzeinwirkungen (Hsieh 1999). Einejap<strong>an</strong>ische Arbeitsgruppe konnte bei allen untersuchten Patienten im “persistent vegetativestate” ein mehr oder weniger ein spätes sogen<strong>an</strong>ntes Schmerz<strong>an</strong>twort-Potenzial (P250)nachweisen. Nur diejenigen Patienten, bei denen sich das P250-Potential nach deep brainstimulation der retikulären Mittelhirnformation wiederholt nachweisen ließ, erholten sichklinisch. Die Autoren schlußfolgerten daraus, daß ein durch “deep brain stimulation”wiederholt evoziertes P250-Potenzial ein Indikator für die Wiedererl<strong>an</strong>gung des Bewußtseinsdarstellt.Persönlichkeit von Menschen im WachkomaDies ist die entscheidende wie zugleich auch unterscheidende Frage. Da Persönlichkeit keineattribuitive Eigenschaft ist, sondern etwas „Hindurchscheinendes“ bzw.„Hindurchklingendes“, kommt es für die Außenstehenden darauf <strong>an</strong>, nach den Zeichen derUmw<strong>an</strong>dlungen innerer Selbstbewegungen (inneres, verdecktes Verhalten) in äußerlicherkennbare Verhaltensäußerung zu suchen. Dafür bietet sich der körpernahe Dialogaufbau <strong>an</strong>,bei dem scheinbar sinnlose körperliche Regungen <strong>und</strong> Reaktionen als Selbstaktualisierungen<strong>und</strong> konstruktive Leistungen des autonomen Körperselbst verst<strong>an</strong>den <strong>und</strong> in eineallgemeinmenschliche Sprache übersetzt werden. Die Persönlichkeit des Patienten imWachkoma ist deshalb als ein virtueller Möglichkeitsraum zu verstehen, als eine„schlummernde“ Kompetenz, die in der Frührehabilitation im körpernahen Dialog mitvertrauten Menschen jedoch wiederbelebt (re<strong>an</strong>imiert) oder wiedererweckt werden k<strong>an</strong>n <strong>und</strong>eine Form von Persönlichkeitsbildung mit neuropädagogisch <strong>und</strong> allen <strong>an</strong>deren Mittelndarstellt. Dabei stellt die Übersetzung des <strong>an</strong>alogen körpersprachlichen Code des Wachkoma-Patienten in einen verbal-bewußten <strong>und</strong> h<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>leitenden Code für das Begleitpersonaleine entschiedene Qualität für den Erfolg der „Herausholens“ aus dem Koma dar.Es ist eine weit verbreitete bio<strong>med</strong>izinisch-naturwissensenschaftliche Denkweise,geisteswissenschaftliche Begriffe wie „Bewusstsein“ oder „Persönlichkeit“ so zu beh<strong>an</strong>delnwie „Kr<strong>an</strong>kheit“ oder „Funktion“ einem bestimmten Ort im Körper oder Gehirn zugeordnetwerden. Demnach „sitzen“ Bewusstsein <strong>und</strong> Persönlichkeit“ in den Teilen der Großhirnrindedie nur dem Menschen eigen sei. Mit Aaron Bodenheimer, einem jüdischen Arzt <strong>und</strong>Psychotherapeuten aus Zürich, bin ich übereinstimmend der Ansicht, dass „Bewusstsein“nicht lokalisierbar ist, sondern nur dar<strong>an</strong> gemessen werden k<strong>an</strong>n, inwieweit es uns gelingt,Beziehungen zu ihm herzustellen. Damit verweist Bodenheimer Bewusstsein in dieBeziehung <strong>und</strong> Interaktion zwischen zwei Menschen als einen tr<strong>an</strong>spersonalen Bezugsraum.Wenn nun „Bewusstsein“ eine wichtige Beziehungsqualität <strong>und</strong> zugleich ein wichtigesMerkmal von „Persönlichkeit“ darstellt, ergibt sich die Frage, ob nicht auch die Persönlichkeiteines Menschen dorthin zu verorten ist, wo „Bewusstsein“ ausgemacht werden k<strong>an</strong>n: In dieInteraktion <strong>und</strong> Beziehungen zwischen mindestens zwei Menschen.Weil „Bewusstsein“ <strong>und</strong> „Persönlichkeit“ keine bio<strong>med</strong>izinische (naturwissenschaftlichorientierte) Kategorien sind, sondern psychologisch-tr<strong>an</strong>spersonale(geisteswissenschaftliche orientierte), k<strong>an</strong>n Bio<strong>med</strong>izin keine befriedigende oder gar alleingültige Antwort auf die Frage nach der Persönlichkeit im Wachkoma geben. Bio<strong>med</strong>izin, diedas Gehirn als bloß biologisches Org<strong>an</strong> begreift, benötigt für ein umfassenden Verständnis14


von „Persönlichkeit“ ein erweitertes beziehungs<strong>med</strong>izinisches Verständnis, welches dasGehirn des Menschen als soziales Org<strong>an</strong> begreift, biologische <strong>und</strong> psychosoziale Erkenntnissemit einbezieht <strong>und</strong> Aussagen über das subjektive Erleben, die Wahrnehmung des Selbstseins<strong>und</strong> die Innenperspektive eines Menschen machen k<strong>an</strong>n. Die Persönlichkeit des Wachkoma-Patienten begegnet mir in Form meiner Übertragungsgefühle der Empfindsamkeit,Verletztheit, Schutz- <strong>und</strong> Hilfebedürftigkeit eines <strong>an</strong>deren Menschen. Mein Mitgefühl wirdaber nun d<strong>an</strong>n nicht zum reinen Mitleid oder bloßen Zusehen, wenn es bewußt in sinnvolleTätigkeiten <strong>und</strong> positive Gegenübertragungsh<strong>an</strong>dlungen umgew<strong>an</strong>delt wird, die für den<strong>an</strong>deren eine sinnvolle Förderung seiner wie auch immer vorh<strong>an</strong>denen Lebenstätigkeitbedeuten. Meine bewußte Entscheidung zu tatkräftiger Hilfe im Dienst des <strong>an</strong>deren istletztlich das Resultat des Wirkens im gemeinsamen Feld des Zwischenmenschlichen, <strong>an</strong> derdie Persönlichkeit des Wachkoma-Patienten einen entscheidenden Anteil hat. So offenbartsich die Persönlichkeit als Kompetenz, mich zur Hilfe aufzufordern <strong>und</strong> <strong>an</strong>zuleiten, was zutun ist, weil wir beide der Gattung Menschen zugehörig sind. Einfühlung, Gewissen (alsgemeinsames, fürsorgendes Bewusstsein für ein<strong>an</strong>der) <strong>und</strong> eine solidarische Haltung sindElemente der Beziehungsqualitäten dieses tr<strong>an</strong>spersonalen Raumes der Zwischenmenschlichkeit.4. Konsequenzen für einen Umg<strong>an</strong>g mit Wachkoma-Patienten <strong>und</strong> ihren AngehörigenApathie <strong>und</strong> LeidenEs ist nachvollziehbar, dass Menschen durch schwere Traumen in Situationen geratenkönnen, die sie in tiefe Apathie („Leidenschaftslosigkeit“) versetzen. Es ist wichtig, sich dieseDimension menschenmöglicher Existenzweise vor Augen zu führen. Apathie ist dasGegenteil von „leidenschaftlich leben“. Apathie ist durch Teilnahmslosigkeit, Stumpfheit <strong>und</strong>Desinteresse gekennzeichnet. Die Unfähigkeit des Menschen, leidensfreie Zustände zuschaffen <strong>und</strong> damit umzugehen, wird als Aufgabe <strong>und</strong> Herausforderung verst<strong>an</strong>den. In ihremBuch "Leiden" (1973/2002) entwickelt Dorothee Sölle eine Haltung der Leidensbewältigungals Solidarität mit den Leidenden. Durch eine Haltung der Solidarität mit den Leidenden <strong>und</strong>die Wahrheit der Annahme des Leidens versucht Sölle, diese Ohnmacht <strong>und</strong> Apathie durchtatkräftige Solidarität zu überwinden. Sie entwickelt ein Phasenmodell dieses Weges derÜberwindung der Apathie (Tab. 7).Tabelle 7: Phasenmodell zur Überwindung des Leidens (nach Sölle 1973, S. 94)Phase I Phase II Phase IIILeiden stumm, dumpf,explosiv sprachlosLeiden klagend,sprechen könnenLeiden bewußt,verändernd, org<strong>an</strong>isierendStöhnen, tierische Klage psalmische Sprache (wie im rationale SpracheGebet), Rationalität <strong>und</strong>Affekt sind vermitteltIsolation Expression, Kommunikation SolidaritätLeidensdruck privatisiertAutonomie des Denkens,H<strong>an</strong>delns, Redens verlorenLeidensdruck sensibilisiertAutonomie der Erfahrung(k<strong>an</strong>n eingeordnet werden)Leidensdruck solidarisiertAutonomie des veränderndenH<strong>an</strong>delnsZiele nicht org<strong>an</strong>isierbarReaktives VerhaltenSituationsunterworfenheitdie Situation beherrschtOhnmachtZiele utopisch (z.B. im Gebet) Ziele org<strong>an</strong>isierbarReaktives VerhaltenPassionAnnahme <strong>und</strong> Überwindungin vorgegebenen StrukturenAktives Verhalten<strong>an</strong> der Situation leiden <strong>und</strong> siemitbestimmen, <strong>an</strong>alysierenAnnahme <strong>und</strong> Überwindungin veränderten Strukturen15


Sinnbild des apathischen Leidens ist der geöffnete M<strong>und</strong> als „stummer Schrei“, derregungslos erstarrte Körper (wie im traumatischen Stupor) <strong>und</strong> der vor Schmerz gekrümmte<strong>Leib</strong>, der teilnahmslose, durch den Anderen hindurchgehende Blick - Symptome, wie sie sichdurchaus bei Menschen im Wachkoma wiederfinden. Apathie als Sinnbild völligerpsychophysischer Erschöpfung, als Ausgebr<strong>an</strong>ntsein <strong>und</strong> ohnmächtiges, bloßes „Vegetieren“.Um Leiden zu überwinden, muß es zuerst <strong>an</strong>genommen werden. Das Leid soll nicht apathischertragen werden, sondern, m<strong>an</strong> muß sich ihm entgegenstellen, die Ursachen des Leidensergründen <strong>und</strong> sie beherrschen zu lernen. Die oben vorgezeichneten Phasen zur Überwindungdes Leidens setzen die vorurteilslose Hilfe des Schwachen durch den Starken voraus. DieUnterscheidung zwischen dem Leiden, das zufällig natürlich einen Menschen trifft <strong>und</strong> nichtaufhebbar ist, <strong>und</strong> jenem g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>deren Leiden, das von Menschen für Menschen gemachtwird, spielt keine Rolle. Entscheidend ist die unbegrenzte Menschenliebe <strong>und</strong> Liebe zurWirklichkeit, weil die sozialen Bedingungen, unter denen Menschen vom Leiden getroffenwerden, verändert werden können.Mitleiden, Empathie <strong>und</strong> „falsches“ MitleidLeiden <strong>und</strong> Schmerzäußerungen rufen im zwischenmenschlichen Kontext das Gefühl desMitleids hervor. Mitleiden ist eine gefühlsmäßige Affektion, eine Übertragung <strong>und</strong> zugleichGr<strong>und</strong>lage für mitmenschliche Haltung, Beist<strong>an</strong>d <strong>und</strong> Hilfeleistungen. Das Mitleiden istbereits am Anf<strong>an</strong>g der Begegnung <strong>an</strong>gelegt. Diese compassio beginnt nach Weizsäcker in derBegegnung von Arzt <strong>und</strong> Patient mit der Einfühlung. In dem der Patient <strong>an</strong> den Arzt oderumgekehrt her<strong>an</strong>tritt <strong>und</strong> „Fühlung„ aufnimmt <strong>und</strong> sich einfühlt (Empathie), ist der Weg zur„Sympathie“ eingeschlagen, „die darin besteht, „sich mitein<strong>an</strong>der dem in derKr<strong>an</strong>kheitserfahrung hereinbrechenden Geschehen der Krisis zu stellen“ (von Weizsäcker,nach Emondts 1993, S. 415). Auch die sensibelste Einfühlung, das größte Mitleid, k<strong>an</strong>njedoch die Differenz, die in der Andertheit des Anderen, seiner Autonomie, begründet ist,nicht überwinden. Das Gesamtphänomen sympathetischer Begegnung ist also einZusammensetzung aus emotionalen Anteilen <strong>und</strong> Bewußtseinsvorgängen. Dabei besteht dieNotwendigkeit, daß das nachfühlende <strong>und</strong> mitleidende Subjekt seinem eigenen Vollzuggegenüber im Wissen um die Gefahr negativer <strong>und</strong> positiver Projektionen eine kritischeDist<strong>an</strong>z wahrt.Dörner (1993) macht darauf aufmerksam, daß ein falsch verst<strong>an</strong>denes Mitleid, welchesauf die Beendigung der Unerträglichkeit eigener Gefühle im Antlitz des Fremden drängt,leicht zum „tödlichen“ Mitleid werden k<strong>an</strong>n, wenn es nämlich in unreflektierte H<strong>an</strong>dlungenmündet, die das auf den Anderen projizierte Gefühl von „grauenvollem“ Leid in Verbindungmit Erlösungsph<strong>an</strong>tasien dem „Gnadentod“ durch aktive „Euth<strong>an</strong>asie“ zugeführt wird - wiemit solcherart ideologischen „Begründungen“ tausendfach im Naziregime geschehen.Für Weizsäcker gilt es, die dialogische Struktur des Mitleids, „Mit-Leiden“ alsVollzug des Daseins, zu entfalten. Wenn der Arzt sich im Mitleid befindet, bedeutet dies,„daß sich der im Kr<strong>an</strong>ken reelle Kr<strong>an</strong>kheitsprozeß in ihn existentiell hinein verlängert“ (1927,S. 192). Weder Erklären noch Verstehen sind allein hinreichend, der Arzt müsse auchh<strong>an</strong>deln, entscheiden, über Denken <strong>und</strong> Fühlen hinaus. Mit seinem Wissen, seinerEinfühlsamkeit <strong>und</strong> Geschicklichkeit ist der Mensch dem Menschen das erste„Therapeutikum“. So wie allein die Begegnung mit dem Anderen dazu <strong>an</strong>get<strong>an</strong> ist, michwirklich zu kränken, so ist auch die Begegnung mit dem Anderen die heilende Ur<strong>med</strong>izin.Ihre Wirkung liegt in der unteilbaren personalen Gegenwart des Anderen, der sich selbst mitselbstlosem Interesse fürein<strong>an</strong>der freiwillig zur Verfügung stellt. Ein Arzt ist „kein Bewirker,sondern ein Ermöglicher, er steht nicht über der Entscheidung, sondern mit dem Kr<strong>an</strong>ken inder Entscheidung“ (Weizsäcker 1927, S. 192).16


Überwindung des Leidens durch Solidarität <strong>und</strong> therapeutische HaltungHeilung muß <strong>an</strong> der W<strong>und</strong>e beginnen (Borens et al. 2001; Micknat 2001). <strong>Traumatisiert</strong>eMenschen fühlen ihren Körper oft abgespalten <strong>und</strong> haben Kontakt- <strong>und</strong> Beziehungsstörungen– <strong>und</strong> auch Hirnschädigungen mit entsprechenden Funktionsdefiziten <strong>und</strong>Regulationsstörungen. Und es soll <strong>an</strong> dieser Stelle hervorgehoben werden, dass mit derBetonung auf die nachfolgend gen<strong>an</strong>nten beziehungs- <strong>und</strong> körpertherapeutisch orientierteVerfahren der Stellenwert herkömmliche Beh<strong>an</strong>dlungs- <strong>und</strong> Rehabilitationsmethoden beiPatienten im Koma <strong>und</strong> sog. apallischen Syndrom in keiner Weise gemindert, sondernlediglich ergänzt werden soll.Da die in der psychotraumatologischen Literatur <strong>an</strong>gegebenen kognitiventherapeutischen Verfahren bei Koma- <strong>und</strong> Wachkoma-Patienten scheitern, muß auf <strong>an</strong>dereprä-therapeutische Erfahrungen <strong>und</strong> Verfahren zurückgegriffen werden wie sie zum Beispielim Bereich der Schwerstbehindertenpädagogik, Körperpsychotherapie oder auch in derGerontopsychiatrie empfohlen werden (Prouty 1998).Aus diesem Blickwinkel geht es um das Verhältnis von Führung <strong>und</strong> Begleitung. Esgeht um gr<strong>und</strong>legende Prinzipien des Zwischenmenschlichen wie Wertschätzung, einfühlendeVerstehen, Echtheit <strong>und</strong> Eindeutigkeit (Rogers). Die Überwindung der Kontakt- <strong>und</strong>Beziehungsstörungen wird über Beziehungs<strong>an</strong>bahnung, Sicherheit <strong>und</strong> Begrenzung,Unterstützung <strong>und</strong> <strong>an</strong>dere Verfahren zur Förderung von Autonomie-Entwicklung <strong>an</strong>gestrebt.Dabei ist nach Prouty auch bei Menschen im Wachkoma von einem „präexistenziellen Selbst“auszugehen. Die therapeutische Haltung ist ein Beziehungskonzept, welche dieSelbstheilungskräfte der essenziellen Autonomie (im Unterschied zur Willensautonomie)durch Kontakt- <strong>und</strong> Beziehungs<strong>an</strong>gebote mobilisiert <strong>und</strong> unterstützt (Micknat 2002).Beziehungs<strong>an</strong>geboteBeziehungs<strong>an</strong>gebote setzen Hinwendung (Buber) Präsenz, Konst<strong>an</strong>z, Zuverlässigkeit <strong>und</strong>Authentizität voraus. Dies ist im klinischen Alltag schwer, im Pflegeheim selten <strong>und</strong>vielleicht in häuslicher Umgebung noch am ehesten zu erreichen. Die Hinwendung ist diedialogische Gr<strong>und</strong>bewegung. Beziehungs<strong>an</strong>gebote lassen sich gut in einen körpernahenDialogaufbau integrieren, der einen strukturierten Prozess darstellt. Im ersten Schritt erfolgtdie Hinwendung zum Patienten, im zweiten Schritt Begrüßung <strong>und</strong> Orientierung, eine einemdritten Schritt erfolgt Annäherung <strong>und</strong> Eintreten in den körpernahen Dist<strong>an</strong>zraum. WennDialogbereitschaft besteht k<strong>an</strong>n der eigentliche Austausch im Dialogfeld erfolgen. WennZeichen von Erschöpfung <strong>und</strong> Sich-Verschließen auftreten, wird der Dialog beendet <strong>und</strong> eineneues Treffen verabredet. Für den Dialog selbst geht es 1.) um genaue empathischeWahrnehmung von Gesichtsausdruck, Atmung, Körperhaltung, Körperreaktionen <strong>und</strong>Bewegungen des gegenüber, 2.) um die Wahrnehmung der eigenen Gefühle wie Angst, Ekel,Wohlgefühl oder Unsicherheit. Diese Gefühle müssen in der Situation innerlich dist<strong>an</strong>ziertreflektiert werden, damit unbewusste Gegenübertragungen, die den Patienten vorschnell als„<strong>an</strong>gesp<strong>an</strong>nt“ oder „müde“ interpretieren <strong>und</strong> der Entwicklung des Dialogs nicht förderlichsind, vermieden werden. In der 3.) Gegenübertragung werden d<strong>an</strong>n vom Therapeuten dieHaltungen, Bewegungen <strong>und</strong> Stimmungen nonverbal in Form kleiner h<strong>an</strong>dgestützterMitbewegungen <strong>und</strong> stimmlichen Impulse oder auch verbal gespiegelt (Tab. 8). Das G<strong>an</strong>zesollte darauf zielen, den <strong>an</strong>deren stets mit einzubeziehen <strong>und</strong> mit seinen tonischenÄußerungen ernst zu nehmen. Auf diese Weise k<strong>an</strong>n sich eine kleiner körpernaher Dialogstimmungsvoller Interaktionssequenzen entwickeln, der von vorurteilslose Zuwendung,Respekt <strong>und</strong> liebevollen Umg<strong>an</strong>gsformen getragen wird..Voraussetzung ist eine kommunikative Situation. Die nonverbalen Kontakt- <strong>und</strong>Beziehungs<strong>an</strong>gebote werden über Berührungen <strong>und</strong> Mitbewegungen vermittelt. Ist die17


Tabelle 8: Mitteilen der Verhaltensinterpretation in der Gegenübertragung1. SpiegelnDem Gegenüber seine Mimik, tonische„Deine Augen sind feucht.“Regungen <strong>und</strong> Körperhaltung verbal <strong>und</strong>/odernonverbal zurückmelden.2. Mitteilen„Du bist traurig.“Situation mit den Augen des Anderen verbal<strong>und</strong>/oder nonverbal darstellen.3. DeutenInterpretation <strong>an</strong>bieten, was der Andere mit„Du würdest lieber mit Fußball spielen, statt seinem „feinen“ Verhalten mir gegenüberim Rollstuhl zu sitzen.“konkret ausdrückt.Deutung adäquat, wird die Kommunikation weitergeführt werden können. Ist sie nichtadäquat oder stirbt der Dialog ab, weil die Deutung d<strong>an</strong>eben liegt, oder der Angesprochenekeine Lust hat (oder sich nicht wohl fühlt, zu schwach ist, indifferent bleibt) sollte bei allemZartgefühl der Situation eine menschliche Anteilnahme <strong>an</strong> dem Vorr<strong>an</strong>g der Autonomie desSchwächeren gewahrt bleibe <strong>und</strong> der Therapeut sich nicht seiner Eitelkeit, mit seinemDeutungs<strong>an</strong>gebot „d<strong>an</strong>eben“ gelegen zu haben, verletzt oder zurückgewiesen fühlen.Sicherheit <strong>und</strong> Schutz gewährenElemente dieser Beziehungsqualität sind in den unterschiedlich primär der sek<strong>und</strong>ärrelev<strong>an</strong>ten traumatisierenden Bedingungen <strong>und</strong> Zeitpunkten unterschiedlich ausgeprägt. Inder akuten Unfall- <strong>und</strong> Rettungssituation besteht wenig Möglichkeit zu einer gezieltenEinflußnahme <strong>und</strong> Stressprävention.Es ist bek<strong>an</strong>nt, dass Patienten, die am Unfallort nicht fachgerecht <strong>an</strong>algosediertwurden, eine fünffach erhöhte Wahrscheinlichkeit für das spätere Auftreten einerposttraumatischen Belastungsstörung haben (Shalev 2001). Die solidarische Haltung in dieserPhase beschränkt sich notgedrungen auf die unmittelbare Re<strong>an</strong>imation <strong>und</strong>Rettungsmaßnahmen im Rahmen der Ersten Hilfe.Auf der Intensivstation herrscht trotz aller bedrohlicher Momente <strong>und</strong> unpersönlicherUmg<strong>an</strong>gsformen ein erhöhtes Maß <strong>an</strong> Überwachung, Kontrolle <strong>und</strong> Sicherheit. Es ist aus derAnästhesiologie bek<strong>an</strong>nt, dass Menschen aus einer Narkose in der gleichen Stimmungslageaufwachen, wie sie eingeschlafen sind. Die Narkose hat den Stimmungszust<strong>an</strong>d imkünstlichen Koma sozusagen eingefroren. Diese Kenntnis muß spätestens d<strong>an</strong>nKonsequenzen zeigen, wenn in der Aufwachphase eines Komapatienten – auch nach Wochen<strong>und</strong> Monaten -Symptome auftreten, die als Vorläufer einer möglicherweise sichentwickelnden PTSB zu bewerten sind: Unruhe, Ruhelosigkeit, Schreckhaftigkeit, vegetative„Stürme“, Hyperarousal <strong>und</strong> Vermeidungsverhalten, vor allem aber eine „erstarrte“ spastischeKörperhaltung, mit der die Patienten Gef<strong>an</strong>gene im eigenen <strong>Leib</strong> sind. MenschlicheZuwendung auf der Intensivstation hilft, sek<strong>und</strong>äre Traumatisierungen durch nicht seltenbedrohliche Ereignisse, die den Patienten ungeschützt treffen können, zu lindern oder zuvermeiden.Auf der Frührehastation steigt entsprechend des „rehabilitativen Moments“ <strong>und</strong> denpersonellen Möglichkeiten der Anteil <strong>an</strong> mitmenschlicher Zuwendung, Einbeziehung derAngehörigen <strong>und</strong> Kommunikation erheblich <strong>und</strong> ist (entsprechend desrehabilitations<strong>med</strong>izinischen Denkens) auf den Aufbau tragfähiger therapeutischerBeziehungen gerichtet. Trotzdem können die oben gen<strong>an</strong>nten „psychotraumatologischen“Symptome bei Wachkoma-Patienten auftreten oder eine Aufwachphase erschweren, vor allemwenn die „Erregung“ nur defekt<strong>med</strong>izinische Pathologie gedeutet <strong>und</strong> durch rein18


<strong>med</strong>ikamentöse Maßnahmen „be<strong>an</strong>twortet“ wird. Die gesamten pflegerischen Tätigkeitensind auf die Einhaltung <strong>und</strong> Gestaltung eines zunehmend normalen tageszeitlich strukturiertenAlltags unter Einbeziehung der Fähigkeiten des Patienten zur Eigeninitiative <strong>und</strong> Kooperationgerichtet. Dabei werden zunehmend auch Angehörige zur Unterstützung <strong>und</strong> zum Aufbaueines neuen kleinen sozialen Hilfe- <strong>und</strong> Unterstützungssystems einbezogen. Ein positivesStationsklima <strong>und</strong> eine realistische wie optimistische <strong>und</strong> konstruktive Gr<strong>und</strong>haltung allerBeteiligten ist von großer Bedeutung.Liebevoller KörperkontaktBerührung, Streicheln <strong>und</strong> Massagen, Liebkosungen <strong>und</strong> Küssen sind weitere wertvolleMöglichkeiten zur Stressreduzierung. Sie sind eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage zu vegetativenStabilisierung <strong>und</strong> zum Schöpfen von Vertrauen in einer nicht bedrohlichen Umwelt. Aus derHirnforschung wissen wir, dass „sterile“ Hautberührungen <strong>und</strong> „nackte“ taktile Reize imGehirn <strong>an</strong>ders verarbeitet <strong>und</strong> „bedeutet“ werden als liebevoll gemeinte Berührungen.Letztere werden primär dem limbischen System zugeleitet <strong>und</strong> emotional <strong>an</strong>ders bewertet.Das dazugehörige neurofunktionelles System läßt sich <strong>an</strong>atomisch abgrenzen (Olaussen et al.2002).Ferner ist bek<strong>an</strong>nt, dass liebevolle Berührungen in rhythmischer Intensität von 40 Hzzuerst mit einer massiven Ausschüttung von Dopamin, später d<strong>an</strong>n überwiegend Oxytocineinhergehen. Sie vermitteln das „Wohl-„ <strong>und</strong> „Glückgefühl“, während beim Liebkosen,Küssen <strong>und</strong> Sexakt genau jene Regionen im vorderen Striatum aktiviert werden, die auch bei<strong>Dr</strong>ogenkonsum, Einnahme von Suchtstoffen oder bei der Ausschüttung körpereigener <strong>Dr</strong>ogen(Dopamin, Endorphine) ausgeschüttet werden (Ncl. accumbens, ventrales Striatum). Ähnlicheneurophysiologische Veränderungen lassen sich im Gehirn chemisch <strong>und</strong> mit neuerBildgebung nachweisen, wenn ein Mensch einen direkten liebevollen Blick eines <strong>an</strong>derenMenschen bekommt. Das ventrale Striatum (Septum) als „Belohnungs-„ <strong>und</strong> . „Lustzentrum“ist d<strong>an</strong>n aktiviert. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n also sagen, dass liebevolle Berührungen in entsp<strong>an</strong>nterAtmosphäre unter liebevollen Blicken für Menschen nach schwerer Hirnschädigung positiveentwicklungsfördernde Faktoren darstellen.Umgekehrt ist bek<strong>an</strong>nt, dass Schmerzen, Furcht, Angst, Bedrohung <strong>und</strong>Gewalteinwirkung, aber auch Vernachlässigung, m<strong>an</strong>gelnde Zuwendung <strong>und</strong> Körperkontaktmit einer Aktivierung entwicklungshemmender <strong>und</strong> depressionsfördernderHormonausschüttungen <strong>und</strong> Hirnareale wie insbesondere dem M<strong>an</strong>delkern einher gehen <strong>und</strong>zu einer Verminderung des frontalen Kortex führen.Vertrauens- <strong>und</strong> KommunikationsaufbauEine sichere Umgebung, eine spürbare liebevolle Kontaktaufnahme <strong>und</strong> Entsp<strong>an</strong>nungs- <strong>und</strong>Wohlfühl<strong>an</strong>gebote stärken die Vigil<strong>an</strong>z, das Vertrauen, sich aus dem erstarrten, eingefrorenenZust<strong>an</strong>d zu lösen <strong>und</strong> das Interesse, mit einem <strong>an</strong>deren Menschen in den Dialog zu gehen.Erste kleine Zeichen für „Sich öffnen“ <strong>und</strong> „Sich verschliessen“ <strong>und</strong> <strong>an</strong>dere <strong>an</strong>gedeuteteBewegungen <strong>und</strong> motorische Reaktionen, sind als frühe Reagibilität <strong>und</strong> individuelleRehabilitationspotenziale in Richtung der Entwicklung erster gerichteter Aufmerksamkeit <strong>und</strong>Reaktionen (Orientierungsverhalten) zu unterstützen <strong>und</strong> zum Aufbau eines frühen basalenJa/Nein-Verständigungscodes zu nutzen: Blinzeln, Seufzen, Augenschließen, Augenwenden,Kopfnicken, H<strong>an</strong>d (oder Buzzer) drücken, Beinbeugen.Entsp<strong>an</strong>nungs- <strong>und</strong> Wohlfühl<strong>an</strong>geboteEntsp<strong>an</strong>nung i.S.e. Tonusminderung k<strong>an</strong>n allein schon durch bequeme Lagerung von Kopf,Rumpf <strong>und</strong> Extremitäten erzeigt werden, ferner durch Bauchlagerung, durch gebeugteSitzhaltung im Bett, durch Mobilisation zum Sitz auf die Bettk<strong>an</strong>te, durch Stehen vor dem19


Bett <strong>und</strong> durch <strong>an</strong>dere Maßnahmen zur Vertikalisierung. Durch eine leicht gebeugteKopflagerung (im Unterschied zu der häufig zu beobachtenden Überstreckung im Nacken)neben der Tonussenkung auch eine erhöhte Wachheit <strong>und</strong> Aufmerksamkeit erzielt werden.In der Frühphase sind zur Entsp<strong>an</strong>nung, zum Angstabbau <strong>und</strong> zum Wohlfühlenmusiktherapeutische Angebote sehr gut geeignet. Musik ist ein Medium, in welchen dienonverbalen Austauschprozesse in der Übertragung <strong>und</strong> Gegenübertragung sensibel gestaltetwerden können. Aus der Hirnforschung wird hierzu die Tätigkeit <strong>und</strong> Wirkung derSpiegelneuronen, die nicht nur <strong>an</strong> nonverbalen motorischen Mitbewegungen <strong>und</strong>imitatorischen Lernprozessen, sondern auch <strong>an</strong> mimischen <strong>und</strong> empathischen Prozesse derzwischenmenschlichen Dialog- <strong>und</strong> Beziehungsregulation beteiligt sind.Therapie<strong>an</strong>geboteErst auf der Gr<strong>und</strong>lage von vegetativ-emotionaler Stabilisierung, verbesserter mentaler <strong>und</strong>körperlicher Belastbarkeit, postiver Beziehungserfahrung <strong>und</strong> Selbstvertrauen könnenweitergehende <strong>an</strong>strengende <strong>und</strong> spezifisch belastende Therapie<strong>an</strong>gebote gemacht werden.Diese müssen in kleinen Schritten in Richtung kleiner realisierbarer Ziele erfolgen <strong>und</strong> dürfenkeine Momente enthalten, die (unbewusst) die traumatische Erfahrung reaktiviert. ZurEntsp<strong>an</strong>nung <strong>und</strong> Entängstigung ist Musiktherapie hervorragend geeignet. Musik ist zugleichein Medium, in welches es sich mit Selbstaktualisierungen hinzuwirken lohnt.Therapie<strong>an</strong>gebote sollen nicht allein auf ein funktionsspezifisches Training zwecks Fertigkeit<strong>und</strong> Kompetenzerweiterung gerichtet sein, sondern Anleitung zum möglichst selbständigen<strong>und</strong> sachgerechten Umg<strong>an</strong>g mit geben, damit durch sie das soziale Hilfe- <strong>und</strong>Unterstützungssystem aufgebaut werden k<strong>an</strong>n.Schwerstpflege (Wachkoma-Station) <strong>und</strong> ambul<strong>an</strong>te L<strong>an</strong>gzeitversorgung zu HauseSoweit die Versorgungsbedingungen personell <strong>und</strong> materiell sichergestellt sind, k<strong>an</strong>n jetzt einzunehmend normales Leben wie bei <strong>an</strong>deren Schwerstpflegebedürftigen oderSchwerstbehinderten hergestellt erden. Es geht nicht mehr um Heilung oderRehabilitationsziele, sondern um ein gutes Leben, um Zufriedensein <strong>und</strong> um Teilnahme amnormalen Leben in der Gemeinschaft. M<strong>an</strong> weiß, dass Familien, die nicht unterstützt <strong>und</strong>ihrem eigenen Schicksal überlassen bleiben, innerhalb eines Jahres emotional ausbrennen,sozial isoliert sind <strong>und</strong> vor dem fin<strong>an</strong>ziellen Ruin stehen. Das Leben mit der Ungewissheit,den Schuldgefühlen, etwas zu versäumen oder falsch zu machen <strong>und</strong> die täglichen Zweifelkönnen den Familien das Leben auf der Schwelle zur Hölle machen. All das teilt sich denMenschen im Wachkoma ungeschützt mit <strong>und</strong> muß unbedingt vermieden werdenDie sog. Wachkoma-Studie in Nordrhein-Westfalen Ende hat gezeigt, dass kleinewohnliche Veränderungen in der Umgebung <strong>und</strong> Lebensgestaltung in Pflegeheimen <strong>und</strong>Familien nachhaltige Verbesserungen im Leben <strong>und</strong> Zust<strong>an</strong>d von wachkomatösen Bewohnernnach sich ziehen k<strong>an</strong>n (Bienstein & H<strong>an</strong>nich 2001). Genauso ist bek<strong>an</strong>nt, dass regelmäßigeTherapie<strong>an</strong>gebote in Schwerstpflegestationen eindeutige Verbesserungen im körperlichen <strong>und</strong>kognitiven Status von Wachkoma-Patienten bewirken (Binder et al. 1999).5. FazitViele Patienten, die als „Pflegefall“ im Wachkoma zu Hause oder im Pflegeheim leben,verbleiben nach einer Kette primärer <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ärer Traumatisierungen in einem erschöpften<strong>und</strong> erstarrten Zust<strong>an</strong>d des Wachkomas zwischen Vollbild <strong>und</strong> ersten Remissionsstadien. Dievorgestellte neuropsychotraumalogische Modellierung, das Konzept der Körpersem<strong>an</strong>tik <strong>und</strong>ihre Übersetzung von Pathologie in eine dialogische Perspektive soll dazu <strong>an</strong>regen <strong>und</strong>helfen, die kleinen Zeichen, tonischen Regungen <strong>und</strong> körpersprachlichen Symptome in einen20


mit mehr oder weniger konst<strong>an</strong>ten <strong>und</strong> reproduzierbare Ja/Nein-Kommunikationcode zuüberführen. Damit wäre für die Überwindung von traumatischer Apathie <strong>und</strong> Leiden von <strong>Leib</strong><strong>und</strong> <strong>Seele</strong> ein wichtiger erster Schritt in Richtung Wahrnehmung als kommunikables sozialesWesen, Förderung von Autonomieentwicklung <strong>und</strong> den Aufbau einer sozialen Perspektivetrotz schlechter <strong>med</strong>izinischer Prognose get<strong>an</strong>, dem hoffentlich viele Schritte folgen. Undauch für die Angehörigen mit all ihrer Sorge, Schuldgefühlen <strong>und</strong> emotionalerDauerbelastung <strong>und</strong> den nicht selten erheblichen Zweifeln <strong>an</strong> ihrem Tun für ihren geliebtenAngehörigen, k<strong>an</strong>n durch Initiierung voraussetzungsloser, primärer Beziehungs<strong>an</strong>gebote diegesamte Situation entlastet <strong>und</strong> der Dauerstressor „Unsicherheit“, „Ambivalenz“ <strong>und</strong>„Zweifel“ gegenüber dem unsicheren Schwebezust<strong>an</strong>d des „Leben auf der Grenze“vermindert werden (Mwaria 1990). Die W<strong>und</strong>en selbst können wohl niemals verheilen,sondern immer nur vernarben (Herm<strong>an</strong>n 1989).Der neuropsychotraumatologische Verständnis<strong>an</strong>satz k<strong>an</strong>n durch wissenschaftlicheErkenntnisse eine ethische Haltung mit begründen, warum Menschen im Wachkoma nichtlängerer als „austherapierte Defizitfiguren“ <strong>an</strong> den R<strong>an</strong>d der Gesellschaft gedrängt werdendürfen, sondern sie als traumatisierte <strong>und</strong> empfindsame Mitmenschen wahrzunehmen sind,die zu achten, wertzuschätzen, sie fürsorglich <strong>und</strong> liebevoll im körpernahen Dialog zuunterstützen <strong>und</strong> schützend in die Mitte der menschlichen Gemeinschaft aufzunehmen es sichlohnt, damit sie lebensl<strong>an</strong>g zufriedenstellend versorgt werden <strong>und</strong> in der Familie lebenkönnen – als hum<strong>an</strong>-kulturelle Leistung.Lassen Sie mich schließen mit einer Äußerung des großen Meisters der Wienerpsycho<strong>an</strong>alytischen Schule, Sigm<strong>und</strong> Freud, der Hirnforscher, Neurologe <strong>und</strong> geistige Urvaterauch dieser hier vorgestellten „Neuropsychotraumatologie“:w„...dass der psychische Faktor eine ungeahnt große Bedeutungauch für die Entstehung org<strong>an</strong>ischer Kr<strong>an</strong>kheit hat.Aber macht er diese Erkr<strong>an</strong>kung allein, ist damit der Unterschiedzwischen Seelischem <strong>und</strong> Körperlichem irgendwie <strong>an</strong>getastet?Es scheint mir ebenso mutwillig, die Natur durchwegs zu beseelenie sie radikal zu entgeistern“.Literaturhinweise:Andraesen, N.: Brave New Brain. Berlin: Springer 2002Bader-Joh<strong>an</strong>sson, Ch.: Motorik <strong>und</strong> Interaktion. Wie wir uns bewegen - Was uns bewegt. Stuttgart: Thieme2000Bauer, J.: Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen <strong>und</strong> Lebensstile unsere Gene steuern. Fr<strong>an</strong>kfurt amMain: Eichborn 2002Baguely, I.J, Nicholls, J.L., Felmingham, K.L. et al.: Dysautonomia after traumatic brain inury: a forgottensyndrome? Journal of Neurology Neurosurgery <strong>an</strong>d Psychiatry 67 (1999) 39-43Bienstein, Ch. & H.-J. H<strong>an</strong>nich: Zur Entwicklung, Implementierung <strong>und</strong> Evaluation von Förderungs- <strong>und</strong>Lebensgestaltungskonzepten für Wachkoma- <strong>und</strong> L<strong>an</strong>gzeitpatienten im stationären <strong>und</strong> ambul<strong>an</strong>tenBereich <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von zu entwickelnden Qualitätskriterien (“Wachkomastudie”). Witten/Herdecke:Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke 2001Binder, J., Griese, J., Schaible, W., Harms-Ensink, G., Netz, J., Hömberg V.: Therapieeffekte in derneurologischen L<strong>an</strong>gzeitrehabilitation. Methodik <strong>und</strong> erste Ergebnisse einer Interventionsstudie. In:Wild, K.R.H.v., Hömberg, V, Ritz, A. (Hrsg.): Das schädelhirnverletzte Kind. MotorischeRehabilitation. Qualitätsm<strong>an</strong>agement. München: Zuckschwerdt 1999, S. 281-284Bodenheimer, A.R.: Versuch über die Elemente der Beziehung. Basel: Rasch 1967Borens, R., Fellm<strong>an</strong>n, U. & Ch. Käuli (Hrsg.): W<strong>und</strong>e Körper – W<strong>und</strong>e. Zur Psycho<strong>an</strong>alyse der Psychosomatik.Würzburg: Königshausen & Neum<strong>an</strong>n 2001Bry<strong>an</strong>t, R.A.: Posttraumatic stress disorder <strong>an</strong>d traumatic brain injury: c<strong>an</strong> they co-exist? Clinical PsychologyReview 21 (2001) 6, 931-94821


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