12.07.2015 Aufrufe

SFT 8/84 - Science Fiction Times

SFT 8/84 - Science Fiction Times

SFT 8/84 - Science Fiction Times

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>damals noch völlig unbekannten Robertde Niro als Vorwegnahme seines TravisBickle gespielt) als voyeuristischen Regiedebütanten,der sich in die Jugendrevolteverstrickt. Mit den Studentenunruhenfand freilich auch de Palmas Godard-Phaseihr Ende. Nach GET TOKNOW YOUR RABBIT (1972), einersozialkritischen Komödie mit Fantasy-Anklängen, suchte und fand er sein endgültigesVorbild.III.Eine Frau steht vor einem Lift. Die Kamerafährt an ilu vorbei auf die blutrot.beleuchtete Tür zum Treppenhaus, diePerspektive kehrt sich um. Der langsamauf sie zufahrenden Kamera entkommtdie Frau in letzter Sekunde in den Lift,die Kamera verfolgt nurmehr das Schließender Lifttür. Unterwegs merkt dieFrau, daß sie etwas vergessen hat. Nervösdrückt sie auf die Knöpfe, will wiedernach oben. Der Lift hält, eine Muttermit Kind steigt zu. Leise ominöseMusik setzt ein. Stumme Großaufnahmenvon Gesichtern im Halbdunkel: DasKind starrt die Frau an; so, als ob eswüßte, daß ihr Gegenüber an diesemNachmittag zur Ehebrecherirr gewordenist, sich zudem mit einer Geschlechtskrankheitinfiziert hat. Im Erdgeschoßsteigen die beiden aus. Langsam zoomtdie Kamera auf den Knopf mit der 7,auf dem die Frau nervös herumdrückt.Endlich oben angekommen legt sich ihreNervosität, die Musik verklingt in einerSchlußharmonie. Die Lifttür öffnet sich.Ein wuchtiger Akkord bricht los, daserotisch sanfte Gleiten der Kamera wirdzu einem hektischen Zoom auf eine silbrigglänzende Rasierklinge ...IV."Sex und Schuld, das ist eine Kombination,auf die das Publikum anspricht.Wenn eine Figur etwas Anrüchiges getanhat, sieht es der Zuschauer gerne, wennsie dafur dann auch bestraft wird. Persönlichsehe ich mich nicht als Puritaner.Ich glaube keineswegs, daß man ftirein bißchen verbotenen Sex gleich sterbenmuß. Diese Ansicht verwende ichin meinen Filmen zwar sehr häufig, aberhauptsächlich deswegen, weil ich glaube,daß das Publikum so denkt und weil eseben funktioniert."Nicht umsonst gilt Brian de Palmaheutzutage als Hitchcock-Epigone parexcellence. Auch der filmhistorisch nurmäßig Bewanderte wird die einschlägigenVorbilder ohne große Mühe erkennen:Fünf Jahre vor Mel Brooks HIGHANXIETY inszenierte de Palma inPHANTOM OF THEPARADISE(1974)eine einstellungsgetreue Parodie derDuschszene in PSYCHO; SISTERS(1973) ist ein ernstgemeintes Pastichedesselben Films im Grand-Guignol-StilDario Argentos; DRESSED TO KILL(1980), sein bisher größter Erfolg beiPublikum und Kritik, eine reifere, ästhetisiertereVariante des Themas. Die momentaneHitchcock-Retro in den Kinosgibt eine perfekte Gelegenheit, festzustellen,wie souverän sich de Palma indessen Universum der Obsessionen undsexuellen Aberrationen hineinversetzenkann, wie sehr er sich die Themen angeeignethat - den Zusammenhang zwischenSexualität und Tod, die Faszinationmit Voyeurismus und Nekrophilie(OBSESSION (1975) stellt ein kaum kaschiertesRemake von Hitchcocks VER-TIGO dar), den Gebrauch von Personenpaarenund Doppelgängern, die anschließendeReduktion der Drei auf die magi-Margaret White in CARRIE


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>13dem schönen jüdischen Namen LukeGreen zur Verfügung stellen. Auf dieAnflihrung von Bibelstellen (Hesekiel,Offenbarung des Johannes) wird hiermal verzichtet, da diese Story bekanntsein dürfte.In FLAMMENRITT rasen die Überlebendender Erde mit relativistischerGeschwindigkeit (das gibt hübscheShoweffekte) in 2090 Raumschiffen aufder Suche nach einem bewohnbarenPlaneten durchs All und finden nurWüsten vor. Verzweifelt wenden sich dieScouts an den Medienmann JofeD'Mahl, der die Erkenntnis, daß es keineneue Erde gibt, zur Heilslehre umformenmuß. Es gelingt ihm, und er verkündet:Das Paradies ist bereits erreicht.Die Materie des "leeren" Raumesliefert, was der Körper benötigt,Sensaradia und allwissende Computerliefern die Geistesnahrung, Planeten sindüberflüssig. Endlich ist der Menschnicht mehr nur gottähnlich, sondernselbst Gott geworden.Manchem mag es als Gotteslästerungerscheinen, wenn Spinrad Menschen ingottähnlicher Pose agieren läßt. Das giltbesonders fur die nahezu menschlichdargestellten Protagonisten Bart Fradenund Jack Barron. Dennoch sind die Romanenicht blasphemisch. Mit zunehmenderErkenntnisHihigkeit wird derMensch, da hat die Schlange nicht gelogen,zunehmend gottähnlicher. Es istdeshalb richtig, wenn Spinrad überholteGottesvorstellungen karikierend überBord wirft und Menschen in selbstüber·heblicher Gottähnlichkeit über die Fallstrickeder Realität (oder des Teufels,was dasselbe ist), stolpern läßt und damitzeigt, wie weit der Weg noch ist.Auch wenn in FLAMMENRITT schonso etwas wie ein Endzustand angedeutetwird, ist die Geschichte vom Baum derErkenntnis damit noch nicht zuende."Der Weg ist besser als die Herberge";für eine gewisse Zeit mag flir dieMenschheit in FLAMMENRITT Wegund Herberge zusammenfallen, aberselbstverständlich kennt auch SpinradStapledons STERNENSCHöPFER undweiß, daß auch dieses vorläufige Paradiesnicht von Dauer ist.Neben der Verwendung biblischerPlots zeigen die behandelten Geschichtenallerdings auch noch weitere Merkmalebiblischen Redens. Bekanntlich istwesentliches Merkmal fast aller biblischenTexte das Reden von Gott, dieVerkündigung. Nun läßt zwar Spinradseine Protagonisten gelegentlich auchdie Worte "Gott" oder "J esus" in denMund nehmen, dies aber sicher nichtim Sinne einer Verkündigung des Evangeliums,eher des Gegenteils. Trotzdemist Verkündigung im Sinne von Informationsübermittlungwesentliches HandlungselementZ. B. sind die einzige nennenswerte,interstellare HandelswarePacificas Fernsehsendungen (Pornographieinclusive), dies jedoch aus einergrundsätzlichen Einstellung heraus, daPacifica auch über eine elektronischeDemokratie verfügt, in der Informationüber alles möglich und erwünscht istund perFernsehschirmund Knopfdruckabgestimmt wird. In LIEDER VONDEN STERNEN wird Verkündung derExistenz einer galaktischen Menschlichkeitzum Antrieb für einen neuen Aufschwungder Menschheit. In CHAM-PION JACK BARRON ist es das Videotelephon,welches alle Welt nahezu unmittelbaram Kampfe Jacks mit demDrachen teilhaben läßt, und in FLAM·MENRITT ist eine quasitelepathischeVerbindung aller Menschen untereinanderund mit den Wissensschätzen derComputer Voraussetzung flir die neueExistenz.Mancher wird Ausführungen über"Die Liebe" vermissen. Dem wäre entgegenzuhalten,daß außer dem "HohenLied Salomos" im Alten Testament vonLiebe wenig die Rede ist. Außer imSTÄHLERNERN TRAUM, der keineLiebe, sondern nur Sendungsbewußtseinund Pflichterftillung kennt, eventuellnoch so etwas wie einen stark männlichhomosexuell eingefärbten Fanatismus,kommt in Spinrads Werken die Liebenicht zu kurz. Eigenartigerweise sindaber die wohl menschlich packendstenSzenen, in denen von Liebe die Redeist, in den im übrigen ziemlich gräßlichenRomanen BRUDERSCHAFT DESSCHMERZES und CHAMPION JACKBARRON zu finden - vielleicht wegendes größeren Kontrastes. Dennoch mußman wohl feststellen, daß der Fortschrittin der Erkenntnis bei der heutigenMenschheit nicht gerade mit einerVergrößerung der Liebesfahigkeit gekoppeltist. Auch insoweit hat Spinraddie richtige, wenn auch harte Konsequenzgezogen: Endzeit kennt keineLiebe mehr, wie der STÄHLERNETRAUM zeigt. Vielleicht hat er deshalbin den späteren Veröffentlichungen wiederauf die "Zwischeneiszeiten" zurückgegriffen,die es ihm erlauben, das hoheLied der Liebe zu und zwischen denMenschen zu singen.Anmerkungen1 (The Big Flash); zuletzt in: Bastei SF·Special 20054; Berg. Gladbach 1983.2 Berg. Gladbach 1983; Bastei SF-Special20050.3 München 1983; Heyne SF-TB 06/ 3963.4 Berg. Gladbach 1981; Bastei SF-Special20025.5 München 1982; Moewig SF-TB 3574.6 München 1980; Heyne SF-TB 3783.7 München 1982; Moewig SF·TB 3562.8 Berg. Gladbach 1981; Bastei SF-Aben·teuer 23003.


14<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>Gene Wolfes monumentale Tetralogievon der Erde am Ende eines kosmischenZyklus kommt reich dekoriert mit internationalenAuszeichnungen auf dendeutschen Markt. Nicht selten hat essich gezeigt, daß die hochgespanntenErwartungen in preisgekrönte Werkenach einer intensiven Lektüre in bloßeEnttäuschung umschlagen. Vor allemdie SF-Untergattung der <strong>Science</strong> Fantasy,dieser unbehaglichen Symbiose ausarchaischen und technologischen Elementen,konnte sich bislang kaum überzeugenderMeisterwerke rühmen. Umsoerfreulicher und beeindruckender erscheintWolfes Leistung auf diesem irritierendenGebiet, umso größer sein Abstandzu den Normans, die quantitativdominieren.Die vier Bücher von der Neuen Sonnefolgen der Struktur des Entwicklungsromans;sie begleiten den Leser auf demWeg Severians von seiner Lehrzeit beider Gilde der Folterer bis zur Erlangungdes Autarchenthrons. Severians Erde befindetsich in einer Endphase, die dieZeit einer technologischen Blüte längsthinter sich gelassen hat und in ein Stadiumfeudaler Machtverhältnisse zurückgefallenist. Zwar existieren noch Resteeiner expansiven, raumfahrenden Hochkultur,aber die Lebensumstände desVolkes werden hiervon kaum berührt.Es ist ein Zustand erreicht, der eindeutigeiner apokalyptischen Lösung zustrebt.Der Entwurf einer dekadenten Welt, dievon ihrer eigenen Vergangenheit eingeholtwurde, ist nun keineswegs neu undGene WolfeDER SCHATTEN DES FOLTERERS(The Shadow of the Torturer)München 19<strong>84</strong>, Heyne TB 06/4063Deutsch von Reinhard HeinzGene WolfeDIE KLAUE DES SCHLICHTERS(The Claw of the Conciliator)München 19<strong>84</strong>, Heyne TB 06/4064Deutsch von Reinhard HeinzGene WolfeDAS SCHWERT DES LIKTORS(The Sword of the Liktor)München 19<strong>84</strong>, Heyne TB 06/4065Deutsch von Reinhard HeinzGene WolfeDIE ZITADELLE DES AUTARCHEN(The Citadel of the Autarch)München 19<strong>84</strong>, Heyne TB 06/4066Deutsch von Reinhard Heinzwürde allein nicht genügen, die Aufmerksamkeitzu beanspruchen, dieWolfes Werk verdient.Doch zum Inhalt der einzelnen Bände. Am Anfang steht eine abenteuerlicheEpisode, die den jungen Severianmit einer Welt heroischer Idealfigurenin Berührung bringt, welche eine innereBewegung in Gang setzt, die letztlich dieVerstoßung des Protagonisten aus demgeschlossenen Lebensbereich der Folterergildeund seine Auseinandersetzungmit neuen Erfahrungen zur Folge hat.Severian rettet den Rebellenflihrer Vodalusaus einer gefahrliehen Lage und erhältzur Belohnung eine Goldmünze, dieflir ihn zum Symbol einer Befreiung ausbeengenden Konventionen wird. SeinMitgefuhl flir andere fuhrt schließlichzum offenen Bruch mit den Regeln derFolterer. Er wird aus der Gilde ausgestoßenund beginnt seine Wanderschaftals professioneller Henker und Folterknecht.Sein Weg endet im ersten Band anden Grenzwällen seiner gigantischenHeimatstadt Nessus und bringt ihn miteiner fahrenden Schauspielertruppe undzwei jungen Mädchen zusammen: dieeine wird seine Geliebte, die andere seinegroße Gegenspielerin. Wichtiger alsdiese Personen sind fur Severian jedochzwei Gegenstände: dasmächtige SchwertTerminus est und die Klaue des Schlichters,ein gralsähnliches Juwel, das Wundenheilt und Tote zum Leben erweckt.Die Abhängigkeit von diesen Symbolenweltlicher und magischer Macht lernt


16<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>INDIANA JONES UND DER TEMPELDES TODES(Indiana Jones and the Temple ofDoom); USA 19<strong>84</strong>Regie: Steven SpielbergDrehbuch : Willard Huyck , Gloria Katz(nach einer Story von George Lucas)Kamera: Doug)as SlocombeMusik: John Williamsmit Harrison Ford, Kate Capshaw, KeHuy Quan, Amrish Puri, Roshan SethJeden Sommer wiederholt sich dasSpielchen aufs Neue. Die Medien veranstalteneinen ungeheuren Rummel, eineWoche im voraus form ieren sich dieSchlangen, und eine Woche nach derPremiere kann man dann nachlesen, umwieviele Dollar der neue Spielberg- und/oder Lucas-Film das Rekordergebnis desletzten überrundet hat.Welcher vernünftige Produzent schertsich da noch um Inhalt, Produktions-kosten oder gar die Anpinkeleien giftigerFilmkritiker, wenn bereits der ersteAkt (Motto " Anything Goes") dem actionhungrigenZuschauer mehr bietet alszehn Episoden Magnum, P. I. : Auf Antidot-Suchehetzt der vergiftete Indy dadurch die Obi-wan-Bar in Shanghai undentkommt schließlich , zusammen mitder Sängerio Willie und einem koreanischenDisney-Kid namens Shorty, imFlugzeug der Gangster. Über dem Hima-


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tirnes 8/<strong>84</strong>17laya freilich verabschieden sich Pilotund Fallschirm. Gezwungenermaßenspringt das Trio im Schlauchboot abund schlittert sodann über steile Schneeabhängeund eine hohe Klippe hinunterin einen Wildbach, der sie in ein indischesDorf spült. Ende der Einleitung(!), Beginn des eigentlichen Films.Über besagtem Dorf liegt natürlich,wie könnte es anders sein, ein Fluch: ·Böse Sektierer haben den heiligenSankhara-Stein aus dem Dorfschreinentwendet und überdies alle Kinder indie Sklavenarbeit entfUhrt. Der ritterlicheIndy macht sich auf die Suche,stößt auf einen frühpubertären Maharadschaund bekommt dort zunächsteinmal ein widerliches Abendessen - lebendeSchlangen und gebratene Käfer,Augensuppe und Affenhirn - serviert,bevor er den unterirdischen Kali-Tempelentdeckt. Prompt dabei erwischt landetShorty in den Minen, während Indy miteinem besonderen Trank zum treuenKali-Anhänger verwandelt wird. Geradedabei, Willie als neues Ritualopfer indie Lava zu werfen, brennt ihm der entwischteShorty seine empfindlichsteStelle an und entreißt ihn so dem bösenEinfluß. Nach einer wilden Verfolgungsjagdauf Loren endet schließlich allesauf einer Hängebrücke hoch über einemkrokodilverseuchten Fluß.Formal besitzt dieses Filmuhrwerkzweifelsohne alle Vorzüge, die man vonden wohl geschicktesten Vermarkterndes neuen Irrationalismus erwarten durfte.lndy 2 ist rasant inszeniert und exzellentgeschnitten - Serial-Pulp inReinkultur, komplett mit auf die Spitzegetriebener cliffhanger-Dramaturgie undunpraktisch-doofer "damsel in distress"(Kate Capshaw als ständig kreischenderFeministen-Alptraum), serviert mit derAusstattungs-Grandeur jüngerer Bond-Epen. (Wie diese sucht übrigens auchSpielberg Kontinuität und das angenehmeGeflihl des Eingeweihtseins in denMarotten seines Helden: Statt "WodkaMartini, geschüttelt nicht gerührt" sindes hier eben Indys Schlangophobie unddie Angewohnheit, Schwertschwingermit der Pistole abzufertigen.)Intellektuelle werden ob dieses Filmszweifellos ihr sorgenvol1es Stirnrunzelnaufsetzen, die Entwicklung einer bedenklichenFilmsprache konstatierenund sich über den exzessiven Gebrauchfaschistoider Leitbilder erregen. Immerhingibt es reichlich verweste Skelette,Menschenopfer, Voodoo und einen ganzenSaal vol1 jener herzigen acht- bistausendflißigen Tiere, flir die Dr. Grzimekund Horst Stern immer um Verständnisbitten.Der echte Wurm in Steven SpielbergsJäger-Fortsetzung jedoch sitzt woanders.Zu oft wurde die Trailer-Ästhetik,die Reduktion auf pure Form, mittler-•weile kolportiert, als daß sie als Stilprinzipnoch faszinierend wäre, zumaldie Drehbuchautoren auch nicht annähernddas Verkürzungsgenie LawrenceKasdans erreichen: Ein Sankhara-Steinbesitzt eben nicht die mythischen Gral-Qualitäten einer Bundeslade, und Kali-Sektierer sind keine Konkurrenz flirböse Nazis.Konsequenterweise hätte der Filmgrößeren Wert auf jene erzählerischeMittel legen müssen, über die sich derVorläufer noch so grandios hinwegsetzenkonnte. Die Bilanzen freilich sprachenganz entschieden gegen die Trendwende:Solange höhere Dosen genügen,dem Zuschauer die Wirkung des Spielberg/Lucas'schenEskapismus-Fix zu erhalten,braucht man sich im Grundenichts Neues einfallen zu lassen. GeorgeLucas hat das seit DAS IMPERIUMSCHLÄGT ZURüCK erkannt - ohnehinist INDIANA JONES 2 eher eineLucas-Produktion denn ein Spielberg-Film -, Spielberg scheint nach E.T.langsam auf denselben Trichter zu kommen.Was schade ist, hätte er doch alseinziger Kommerz-Regisseur heute nochgenügend Talent und Möglichkeiten, ausdieser Sackgasse herauszufinden. Umsoenttäuschender daher sein neuer Film -ein Negativbeispiel dafür, was Saturationeinem kreativen Filmemacher antunkann.GWENDOLINE(Gwendoline); F 19<strong>84</strong>Drehbuch und Regie: Just JaeckinKamera: Andre DomageMusik: Pierre Bacheletmit Tawny Kitaen, Brent Huff, Zabou,Bemadette Lafont.Bekannt geworden ist Just Jaeckin vorallem durch seine Emman:~elle-Filme.Hier nun hat er sich an der Comicfigurvon John Willie vergriffen und dabei sogewaltig danebengelangt, daß seine perversunftlmische Addition sämtlicherSortporno-Comic-Klischees schon beinaheetwas Manisch-Geniales besitzt. Vonseinem "tits and ass"-Kollegen RussMeyer oder Hamiltons Weichzeichner-Pseudoromantik trennen Jaeckin aller-dings Zelluloid-Welten: Die Geschichtevon der schönen Gwendoline, die mitsamtpräpotentem Matrosen und Kammerzofebei der Suche nach dem Vaterunter Kannibalen und in ein unterirdischesMatriarchat gerät, ist so wirr undspannungslos inszeniert, daß nicht einmaldie Freunde herausflutschender Busenund sonnenbrandfreundlicher Kostümeauf ihre Kosten kommen dürften:Die Merkwürdigkeit des Jalues.Freitag, der 13.- Teil 2(Friday the 13th- Part 2); USA 1981Regie: Steve MinerDrehbuch: Ron KurzKamera: PeterSteinMusik: Harry Manfredinimit Amy Steel, John Furey, AdrienneKingFreitag, der 13. -Das letzte Kapitel(Friday the 13th - The Final Chapter);USA 19<strong>84</strong>Regie: Joseph ZitoDrehbuch: Bamey CohenKamera: Jaoa FemandesMusik: Harry Manfredinimit Crispin Glover, Kimberly Beck, BarbaraHowardEigentlich gibt es nur einen Grund, warumsich normale Menschen solche Filmeantun: Es gilt herauszufinden, ob esdem Make-Up-Mann gelungen ist, seinejüngsten Scheußlichkeiten noch einmalzu übertreffen, um anschließend dannEltern und Pädagogen schocken und vorFreund und Freundin mit starken Magennervenprahlen zu können.Sean Cunningham und zum Teil auchSteve Miner, die Regisseure der erstendrei Teile, wußten das: Sie packten denZuschauer, schubsten ihn durch denblutversudelten Schlachthof der Reaktionund spuckten ihn hernach in dieWirklichkeit zurück. Wer den CineastischenNerv eines Nashorns besitzt, wemzudem das gesellschaftlich Verpönte(Hasch! Homos!! Horrorvideo!! !) Lustgewinnverschafft, kann sich seinen offiziellenRebellenausweis namens FREI-TAG, DER 13.- TEIL 2 nun im Video-Shop beschaffen.Joseph Zito hingegen hat vom Splatter-Genrenicht die geringste Ahnung,sein Film verkürzt die (so primitiv nundoch nicht funktionierenden) Vorläuferauf eine pur mechanistische Zusammenfassungihrer Handlungselemente: AmEnde ist Jason, der sich in HALLO-


18<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>FILMNACHLESEAchtung, Sondersendung! (SpecialBulletin); USA 1983; Regie: EdwardZwick; mit Ed Flanders, Kathryn Walker,Christopher Allport.Eine Handvoll grüner Physikprofessorenzieht eine Atombombenerpressungdurch, die schließlich mit dem großenKnall endet. Schlecht ist das Themawirklich nicht. Nur hätte es sich für einennormalen Spielfilm besser geeignetals flir eine jener unbeholfen inszeniertenPseudo-Live-Dokumentationen, dieohnehin nur auf den guten Orson schielen.Und natürlich ist alles genau mit jenenübertriebenen, furchtbar unechtenEmotionen in Szene gesetzt, die schonan THE DA Y AFTER so fUrchtedichgenervt haben.WEEN 2-Manier aus der Leichenhallein sein naturelles Habitat zurückmordetund dort zu Harry Manfredinis asthmatisch-echoverhalltem"Kill! Kill! Kill!"-Soundtrack unter Jugendlichen aufräumt.endgültig(?) tot; zerschlitzt voneinem kleinen Jungen, der gerne Maskenbastelt und auch schon einen irren Blickin den Augen hat - schmähliches Endeeiner schmählichen Filmserie.Besuch aus dem Jenseits (The Hauntingof M); USA 1979; Regie : Anna Thomas;mit Sheelagh Gilbey, Nini Pitt, EvieGarratt.Ein Geist verfällt einem jungen Mädchen,weshalb die Gute bald krank darniederliegt. Irgendwie scheint AnnaThomas über ihrem sensiblen Einfuhlungsverrnögenin die Charaktere, demstimmigen Ambiente und der kunstvollziselierten Handlung vergessen zu haben,daß ihr gepflegt-biederer Film eigentlicheine ghost story erzählen sollte.Endgame (Endgame); I/USA 1983; Regie:Steven Benson; mit Al Cliver, LauraGemser, George Eastman.Jagdopfer eines post-doomsday-Millionenspielsbringt eine Handvoll Telepathenvor der bösen, weil schwarzgekleidetenStaatspolizei in Sicherheit. EtwasBud Spencer, eine Prise Ninjas, ein paarOmega-Männchen und ganz ganz vielSergio Leone. Wer diesen Kotzbrockenmit entsprechendem Publikum sieht,verliert garantiert seinen Glauben an dieMenschheit.Einer gegen das Imperium (TI mondo diYor); I 1983; Regie: Anthony M. Dawson;mit Reb Brown, Corinne Clery,John Steiner.Prähistorischer Jägersmann sucht seineAbstammung und fmdet einen Usurpatormit Androidenarmee. !? ! .Die glorreichen Gladiatoren (The SevenMagnificent Gladiators); I 1983; Regie:Bruno Mattei; mit Lou Ferrigno, BradHarris, Sybil Danning.Obelix-Verschnitt Lou Ferrigno undsechs weitere Recken verteidigen einDorf gegen römische Bösewichte. Wodoch Kurosawa schon bei Sturges' Versionsauer geworden ist.The last warrior - Kämpfer einer verlorenenWelt (Warrior of the Lost World);USA 1983; Regie: David Worth; mit RobertGinty, Persis Khambatta, FredWilliamson.Ein postatomarer Tyrann, mehrere Rebellenund ein Einzelgänger namensJosh ...Die Schlacht der Centurions (Roma2072); I 1982; Regie: Lucio Fulci; mitJared Martin, Fred Williamson, EleonoraBrig)iadori.Motorradgladiator zettelt Aufstand an.Absolut dilettantischer Rollerball-Verschnitt.Space Raiders - Weltraumpiraten(Space Raiders); USA 1983; Regie:Howard R. Cohen; mit Vince Edwards,David Mendenhall, Patsy Pease.Ein blinder Passagier an Bord des geklautenFrachters bringt die Titelheldenin Schwulitäten. Die Tricksequenzenstammen diesmal aus Sador - Herrscherim Weltraum , der geradezu penetrantnette Junge aus E. T. , die Kantinenszenemit den Make-Up-Exoten aus Star Warsund der Soundtrack aus Star Trek 2:Kosmische Resteverwertung par excellence.Norbert StresauTRIVIAL BOOK SHOPANKAUF VERKAUF POSTVERSANDSCIENCEFICTION TASCHENBÜCHER z.B. Heyne (z.Zt. kpl.lieferbar), Goldmann kpl. usw.ca. 30 000 TB, ROMAN HEFTE, TERRA - UTOPIA - GALAXIS - LUNA - und viele sehrrare Stücke, z.B. alte DDR-SF TB + Bücher!COMICS. WIR HABEN EINEN DER GRÖSSTEN COMIC-ANTIQUARIAT-vERTRIEBE!SONDERANGEBOT: NICK BÜCHER (leichte Mängel)Nr. 1-3, 11 - 24statt DM 29,80 nur je DM 14,80BITIE KOSTENLOSEN KATALOG ANFORDERN BElTRIVIAL BOOK SHOPMarienstraße 3 · 3000 Hannover 72 · Telefon (0511) 32 90 97


Karin LiepeltANATHEMAMeitingen 19<strong>84</strong>, Corian-Verlag H. WimmerTraurig die Vorstellung, es könnte auchnur ein einziger Baum fiir den Druckdieses Romans gefallt worden sein ...- Der langweilige Inhalt ist schnell resümiert:Der Sohn des Teufels besucht dieErde, begibt sich zu den wertlosen undschwächlichen Menschen, die er haßtund die ihn dennoch faszinieren. DieMenschl1eit ist einer dekadenten Endzeitstimmungverfallen und lebt weitgehenddem Vergnügen. Der teuflischeRodrigue, von strahlender Schönheit,der jede/r sogleich verfallt, gelangtdurch seine magischen Kräfte zu unvorstellbaremReichtum und politischerMacht. Er bringt denen, die ihn lieben,den Tod, oder, noch schlimmer, zwingtsie zum Verkauf ihrer Seele. GegenEnde der traurigen Geschichte wird ervon der verhängnisvollen Macht der Liebeangesteckt und entschwindet mitleicht gebrochenem Herzen in die Sphärendes Alls, vermutlich in RichtungVenus.Was Karin Liepelt hier ihren Lesernund Leserinnen anbietet, ist von kaumzu überbietender Geschmacklosigkeit:stillose Dekadenz, die vor allem aus einermenschenverachtenden Mischung"sex and crime" besteht; bedauerlicheMänner, die vom Teufel zur HomosexualitätverfUhrt werden und nichtganz so bedauerliche Frauen, die ihrenLebensunterhalt im Bett verdienen;( m ei~t )schwarz-( sei ten )weiß-gern alteCharaktere, die wie Schaufensterpuppenagieren und auch sonst nicht vielgeistreicher sind als diese; ein Duell zwischenGott und Teufel, mit abstrusenSymbolen zu einem Geheimnis aufpoliert;vermeintliche Gesellschaftskritik,die, jeder analytischen Schärfe entbehrend,bestenfalls als unheilvolle, aber inhaltsleereBeschwörung bezeichnet werdenkann etc.All das jedoch wird noch um einigeNuancen unerträglicher durch eine geradezuunsägliche Sprache, die größtenteilsaus falschgewählten, pompösen Metaphern,drastischen Stilbrüchen, fast erheiternderTheatralik besteht und trotzvieler Worte von erschreckender Sprachlosigkeitzeugt. Insbesondere die Landschafts-und Gefiihlsbeschreibungengeraten der Autorin zu grotesken Stilblüten;ich erspare mir nicht, einigeKostproben des Textes wiederzugeben:"... der häßliche Schatten heimtückischerBosheit chloroformierte seine lädierteZuneigung." (S. 73) "Der siedendheißeGedankenblitz ... spaltetedie dämliche Illusion in seinem Gehirn."(S. 75) " . .. schwarze Chlorophormwolkendrehten sich im fahlen Glanz desVollmondes, skalpierten eine Sternschnuppe,die elegant aus dem Trichterdes Alls glitt." (S. 190) " Bluttriefendverschwamm der Glanz der Abendsonneim Meer des Horizontes." (S. 137) Inkrassem Stilbruch folgen solch "bedeutungsschwangeren"Worten dann Dialoge,die so banal und floskelhaft klingen,daß man/ frau sie schlichtweg als dümmlichenKitsch bezeichnen muß.Selbst die schöne Aufmachung desRomans tröstet nicht über seinen Inhalthinweg, und der lobende Klappentext,so scheint es, kann doch eigentlich nurironisch gemeint sein.Dieses Buch ist eine Zumutung -und mit Sicherheit ein weiterer Anwärterfür die von Uwe Anton erträumteHitliste der schlechtesten <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>Romane (vgl. <strong>SFT</strong> 6/<strong>84</strong>, S. 19).Barbara Holland-CunzMargret KäsbauerDER RUF DER GöTTERMünchen 19<strong>84</strong>, Heyne 4068, 172 S.,DM 5,80Die Pflege der deutschen <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>gebietet es, mißratene Kinder zubrandmarken. In diesem Fall betroffenist der Erstlingsroman der bislang durchErzählungen hervorgetretenen MargretKäsbauer, eine 170 Seiten umfassendeAbenteuerstory, die selbst in der Rhodan'schenPlanetenromanreihe nochzum unteren Durchschnitt gezählt hätte.Das Grundmotiv der Erzählung, die auf .der obligatorischen Nachkriegserdespielt, ist bekannt und beispielsweisevon Harry Harrison schon ungleich wenigerkitschig durchgespielt worden: Ineiner kleinen, abgeschlossenen Wl'lt lebenMenschenabkömmlinge, o.eren neugierigsteVertreter die al !hergebrachtenRegeln nicht mehr akzeptieren und aufder Suche nach Wahrheit entdecken,daß ihr Lebensraum nur eine von mächtigerenWesen eingerichtete Enklave ist.Bei Harrisons WELT IM FELS befandsich diese in einem Asteroiden, im vorliegendenText handelt es sich um eineunterirdische Zuchtstation, in der dieletzten Vertreter der durch den Atomkriegausgerotteten Menschheit Nachkommenschaffen wollen, die nicht mutierenoder an der Verseuchung sterben.Ist dieser Plot schon reichlich dürftig,so ist es die Ausftihrung noch um einigesmehr: Die Geschichte ist stilistischso miserabel präsentiert, die Charaktereso kitschig dargestellt, die ProtagonistinInge so sehr mit den allerletzten Frauenklischeesdes Hollywood-Films der ftinfzigerJahre überhäuft (also von einerpeinlich zwischen Extremen schwankendenGeflihlsduseligkeit besessen), daßman sie am besten wie ein Daumenkinokonsumiert und die Lesegeschwindigkeitdann als Spannungsbonus notiert.Die Schlichtheit der Sprache, die Emotionalitätdurch beständiges Blaßwerdenund ersticktes Murmeln zu suggerierensucht, lädt zu diesem Konsumverhaltenein, läßt den Leser aber immer wiederüber völlig überflüssige Wortwiederholungenoder amüsante Stilblüten folgendenKalibers stolpern: "Skor ließ dieAxt achtlos zu Boden fallen ; dannfaßte er Inges Hand, die ihn bereits hintersich herzog." Woran denn nur?Es ist nicht zu leugnen, daß die Verfasseeinmit den Klischees bewandertist, die sie nachzuahmen trachtet, undin der Tat ist DER RUF DER GöTTERder Versuch der Simulation von Erzählstrukturen,wie sie die Amerikaner sowohlin der Abenteuer-SF als auch imHollywood-Kino großteils schon überwundenhaben. Unbestreitbar ist auchdie Tatsache, daß diese Art der Unterhaltungs-SFnach wie vor ein größeresPublikum haben dürfte als etwa dieWerke eines Michael Weisser, wenn sienur wenigstens perfekte Kopie amerikanischerTraditionen wäre.Michael AdrianHans-Jürgen RabenKRIEG DER GESCHLECHTERMünchen 19<strong>84</strong>, Heyne SF-TB 06/4061,DM 6,80Das konnte ja nicht ausbleiben: EinesTages in nicht allzu ferner Zukunft habendie Frauen die Nase gestrichen vollvon den Männern. Weltweit - ohne aufSystemunte~schiede zu achten - fegensie die Männer aus ihren Sesseln. DieHerren müssen erst den Schock überwinden,ehe sie sich zur Wehr setzen können.Sie erobern einiges Terrain zurück,


20<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>aber die Welt teilt sich von nun an inzwei Lager, aus ist es mit der Partnerschaftzwischen den Geschlechtern.Schlimmer noch, es kommt an denGrenzen der Blöcke ständig zu Reibereienund Übergriffen, und über allemsteht drohend die Gefahr einer atomarenAuseinandersetzung zwischen Männernund Frauen.Vor diesem Hintergrund erzählt Rabendie Geschichte des GrenzgängersKinsley, der die Geschlechter miteinanderversöhnen will, nach neuen 'Rahmenbedingungen'flir ein künftiges Miteinandersucht und Menschen findenwill, die ähnlich denken wie er. BeideSeiten haben rigide Diktaturen errichtet,hauptsächlich aus dem Grund, dieeigenen Bürger vor den Reizen des anderenGeschlechts zu schützen. Undwenn da ein Mann wie Kinsley beimübertritt von Frauenland nach Männerlandentdeckt wird, dann kann mandoch in ihm nur einen Spion oder Saboteurvermuten. Die Menschen gleichenSinnes, die Kinsley findet, werden regelmäßigvon der einen oder anderen Seiteerwischt und liquidiert. Aber er verzweifeltnicht, und dann lernt er endlich denOffizier Frank kennen, der an der GefangenenStella mehr Gefallen findet alserlaubt ist. Die beiden jungen Leute findenwährend einer abenteuerlichenFlucht zueinander, der Neuanfang kannbeginnen.Raben versteht es, eine spannendeGeschichte zu erzählen; seine Erfahrungals Krimi-Autor kommt ihm dabei zugute.Daflir hapert es in diesem Roman ander Stimmigkeit. Vor allem RabensFrauenbild verblüfft: Sie gehen mit sadistischerBrutalität gegen Männer vor(S. 28, wo der Autor als Legitimationflir solche Behauptung die weiblicheFührung in Terroristengruppen erwähnt),während von der anderen Seitenichts dergleichen berichtet wird. AufS. 42 vergewaltigen drei Frauen einenMann, obwohl die Unmöglichkeit ebendiesesTuns von Martä Tikkanen überein ganzes Buch beschrieben wordenist (WIE VERGEWALTIGE ICH EI-NEN MANN, Rowohlt Neue Frau4581). Nur als Gefangene werden Frauenfriedlich : Im Lager verbringen sieihre Zeit mit hübschen Näharbeiten(S. 196).Da vermag es eigentlich nicht mehrverwundern, wenn der Autor sich umdie Frage herumdrückt, wie in den eingeschlechtlichenStaaten Sex betriebenwird (Homoerotik und Selbstbefriedigunglägen auf der Hand, werden vonRaben aber nur an einer Stelle erwähntund dann auch noch ablehnend und vollerEkel). Es überrascht auch kaummehr, daß lediglich am Orient der Geschlechterkriegspurlos vorüber gegangenist. Man erHihrt keinen Grund daflir -liegt es an den Eunuchen oder vielleichtan den Harems? Und erst recht paßt indiese Weltsicht hinein, daß alle anderensich freuen, wenn die weiblichen undmännlichen Kommunisten in der Sowjetunionsich gegenseitig die Köpfe blutigschlagen, obwohl der Autor nichtmüde wird zu betonen, daß nur nochder Geschlechterantagonismus herrschtund alle bisherigen Ideologien, Religionenetc. der Vergessenheit anheimgefallensind.Raben hat keine Utopie oder - jenach Geschmack - Dystopie entworfen,sondern lediglich einen Ehekrachim weltweiten Maßstab dargestellt.Nachdem alle Teller geflogen sind, erfolgendie ersten Wiederannäherungsversuche.Doch auch bei Frank undStella hat sich nicht viel geändert: Ersucht die Nahrung, sie die Geborgenheit.Der Autor kaschiert kaum seineParteinahme ftir das eigene Geschlecht.Marcel SiegerMichael Görden (Hrsg.)DAS GROSSE BUCH DER EROTI-SCHEN PHANT ASTIKBergisch Gladbach 19<strong>84</strong>, Bastei-Lübbe-Paperback 281 1 S, DM 19,80Erotische Phantastik ist nicht gleichzusetzenmit erotisch er Phantasie; Freundeakrobatisch-erotischer Eskapaden,aber auch schüchterne Pornographenwerden nur bedingt Spaß an dieser Anthologiefinden. Und Spaß kann dieseZusammenstellung von 21 Erzählungenund Romanauszügen wirklich machen!Herausgeber Michael Görden will mitseiner Auswahl die Schnittfläche des Zusammentreffensvon erotischen undphantastischen Motiven in der Literaturder letzten zwei Jahrhunderte verdeutlichen.Seine Sammlung vereinigt mitwenigen Ausnahmen Klassiker der Weltliteratur(und das darf in diesem Zusammenhangnicht negativ ausgelegt werden!).Gerade die "frühen" Geschichten,wie Cazottes " Der verliebte Teufel",Lewis' "Der lüsterne Mönch",M~rim~es "Die Venus von Ille" undPoes "Ligeia", sind schon wegen ihrerliteraturhistorischen Bedeutung unbedingtlesenswert, ein unbedingtes Mußftir diese Anthologie. Ob die Auswahlder anderen Beiträge genauso treffendist, ist sicher Geschmacksache (bei ThomasMann hätte ich lieber "Die vertauschtenKöpfe" anstatt "Der Kleiderschrank"ausgewählt). Bemerkenswertist jedenfalls, daß bei Görden wichtigezeitgenössische Autoren nicht zukurz kommen: Namen wie H. C. Artmann,Angela Carter, Joyce CarolOates und auch Harlan Ellison sprechenftir sich. Kurze, oft (leider) zu kurzeEinftihrungen in Leben und Werk desAutors sind den Erzählungen vorangestellt.Bereits in seinem GROSSEN BUCHDER FANTASY hatte sich HerausgeberGörden bemüht, die Texte mit trefflichenIllustrationen und Abbildungenzu kombinieren. Genauso verfahrt Gördenauch hier: den Buchschmuck - etwaim Jugendstil gehalten - schuf derWiener Buchkünstler Johann Peterka(wie schon im GROSSEN BUCH DERFANTASY); um den Zeitgeist der einzelnenErzählung zu verdeutlichen, werdenentsprechende zeitgenössische Werkevon Künstlern wie Beardsly, Klim t,Delvaux, Dali und Fuchs, um nur wenigezu nennen, beigegeben. Natürlich'fehlt auch nicht Bastei-Lübbes "Haus-Phantast" Albert Belasco, der zusätzlichdas Titelbild des Bandes schuf.Die Kombination aus Text und Bildmacht dieses "Lesebuch zum Schmökern,Nachdenken und Träumen" zu einerder schönsten Anthologien der letztenJahre. Daß ein solches Buch mit immerhinüber 450 Seiten, den zahlreichenIllustrationen und farbigen Apbildungennur DM 19,80 kostet, grenzt nahezu anein Wunder.Volker JansenKar! Michael Armer und WolfgangJeschke (Hrsg.)DIE FUSSANGELN DER ZEITMünchen 19<strong>84</strong>, Heyne-Bibliothek derSF-Literatur 06/28, 246 S., DM 7,80<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> - in dieser Frage wirdwohl Einigkeit herrschen - muß immerauch geistreiches Spiel der Möglichkeitensein. Und die Chance, dieser Forderungnachzukommen, hat sie am ehestenwohl dort, wo das meiste von ihr gefordertwird - im Subgenre der Zeitrei-


22<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tisen, da zu dessen Beherrschung (mitArmers Argumentation) sowohl großeshandwerkliches Geschick als auch intellektuelleBeweglichkeit die Voraussetzungensind, die in anderen Spielartenentbehrlicher scheinen. Die Schwierigkeitendes Herausgebers einer Anthologieder "schönsten Zeitreise-Geschichten"liegen somit auf der Hand, auchwenn - wie in diesem Fall - eine mehr·bändige Edition (ein zweiter Teil folgtals Band 29 der "Bibliothek") geplantist: Ausgeschlossen von der Auswahlhaben Armer/ J eschke lediglich solcheErzählungen, die einen Umfang von 70Seiten überschritten oder in jüngererVergangenheit erst erschienen sind, faß.ten ihre Themenstellung ansonsten -dem Leser entgegenkommend - aberrecht weit, indem sie Zeitreise als "einevon der Norm abweichende Bewegungdurch die Zeit" definierten und sich sowenn auch nicht alle, so doch noch vieleMöglichkeiten offenhielten. Und, in derTat, auch ausnutzten: Selten wird manin einem SF-Taschenbuch eine solch'große Zahl herausragender Geschichtenfinden können wie hier, wo neben großenNamen des Genres (Sheckley, Bester,Lafferty, Heinlein, Ballard, Tiptree)auch eher unbekannte (Masson,Cross) und solche Autoren versammeltsind, die das allgemeine Bewußtseinkaum mit dem Etikett 'SF' versehenwürde (Burgess, Fitzgerald).Daß nicht alle den hohen an sie zustellenden Ansprüchen nachkommen,war zu erwarten: manche Erzählungen(Nolane, Slesar, Cross) sind zu sehr aufeine zu früh durchscheinende Pointeausgerichtet, um überzeugen zu können- rriehr als wettgemacht werden derenSchwächen aber durch kleine Edelsteinewie David Massons "Reis durch zweenZeiten", während der ein 'Bewohner'des Jahres 1683 in den Ge nuß kommt,einen Ausflug in unsere Gegenwart zuunternehmen, was dem Autor Gelegenheitfür einige sehr dezidierte Seitenhiebegegen unsere Welt gibt, denen man inder Sache zwar nicht immer folgen mag,die aber intelligent geschrieben sind,amüsant und - welche Rarität! - regelrechtcharmant; oder durch Ian Watsons"Die Sehr Langsame Zeitmaschine" übereine mögliche Form des Zusammenhangsvon Sein und Bewußtsein ; oder ineiner ganz anders gearteten Geschichte,der wohl bekanntesten dieser Sammlung:Heinleins "Entführung in die Zukunft",in der es um eine 'creatio exnihilo' im wahrsten Sinne des Wortesgeht. Diese Liste ließe sich noch verlängern.Der gravierendste Nachteil der ·'Fußangelnder Zeit" liegt in dem Umstand,.,iaß eine mehr oder minder große Zahldieser Geschichten dem Leser schon bekanntsein wird. Aber wir wissen alle,wie angenehm es sein kann, alten Freundenwieder zu begegnen. Vom Kennenlernenneuer ganz zu schweigen ...Auf Band 29 der "Heyne-SF-Bibliothek"- muß das jetzt noch gesagt werden?- darf man sich freuen.Walter Udo EverlienUrsula K. Le GuinDAS WUNSCHTAL(The Beginning Place)München 19<strong>84</strong>, Heyne TB 4077, 206 S.,DM 6,80Deutsch von Hilde LinnerfDAS WUNSCHTAL erzählt die Geschichteeines kindlichen jungen Mannes,Hugh, der sich im desolaten Plachheitslebender Vorstädte einen Platz eingerichtethat und nun zu verdrängensucht, daß er verdrängen muß, um seinLeben nicht als das sinnentstellte Nichtswahrzunehmen, das es ist. Irgendwannbricht die Leere in ihn ein, er rennt weg,durchschreitet unwissentlich das Tor zuranderen Welt und findet sich im Tal desAnfangs wieder, auf das der Originaltitelverweist. Er entdeckt die andere Weltneben der realen, die er nach Beliebenbetreten und verlassen kann, das zeitloseParadies der Ruhe und Natürlichkeit, indem er lernt, sich selbst und seine Umweltzu genießen. Immer öfter besuchtHugh das Tal, bis er sich unvermutet miteinem Mädchen namens Irene konfrontiertsieht, das das Wunschtal schonlänger kennt als er. Entsetzt müssen 'beidefeststellen, daß sie ilu Geheimnisnicht teilen können: für jeden ist es seinWunschtal, sein Fluchtpunkt. An dieserStelle wird deutlich, daß es eine Traumweltals Tankstelle für Phantasie und Natürlichkeitauf Dauer nicht geben kann.Selbst beim Wegträumen fo!gt die eigenePersönlichkeit auf dem Fuß~.In starken, psychologisch äußerst einflihlsamenPassagen beschreibt die Autorioden Kontakt Hughs mit jenen Bewohnernder anderen Welt, die lreneschon kennen und herzlich bei sich aufgenommenhaben. Er erfahrt. daß erderjenige ist, der das fnedhche Landvölkchenvon einer unnennbaren Bedro-hung erretten soll. Doch wekheran istdas Opfer, das von ihm ve rlangt v.ird?Gemeinsam mit lrene z1eht er los .1mjenen Dämon zu bezwingen, dessen '\'ameAngst heißen wird.DAS WUNSCHTAL ist eines der bestenWerke der Phantastischen Literaturüber den Prozeß der Bewußtwerdungund gibt als solches gleichzeitig schlüssigAuskunft über die Rolle, die die Phantasiedabei spielen kann. Weder Hughnoch Irene vermögen in der Traumweltden Deformationen zu entrinnen, dieihre reale Umwelt bewirkt hat und diesich längst schon im Kopf eingenistethaben, um jedem Versuch, in der Illusiondie Glücksheimat zu finden, Hoh nzu sprechen. Andererseits, so zeigen diebeklem menden Alltagsschilderungen,die bruchlos in den Text einfließen, läßtauch die hiesige Welt eine Entwicklunghin zum bewußten :U


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>23Larry Niven und Jerry PoumelleTodos Santos(Oath of fealty)München 19<strong>84</strong>, Heyne 4072, 382 S.,DM 8,80Deutsch von Heinz NagelWährend er die ftir Wirtschaftsförderungzuständige Funktionärin von Todos Santosvergewaltigt, formuliert der Terroristunter Keuchen und Stöhnen die Systemkritikder Opposition: "Wir machendem Kapitalismus ein Ende. Das wirdeinfach absterben, wenn die Leute einmalmitgekriegt haben, daß sie sichnicht mehr ducken müssen, daß sie diesegroßen Firmen nicht ertragen müssen"Todos Santos ist ein ca. 300m hohesGebäude, Wohnung und zugleich Arbeitsstätteflir zweihundertfünfzigtausendMenschen. Todos Santos ist aberauch eine große Firma, finanziert mitdem "Ölgeld" irgendwelcher arabischenStaaten und ausgestattet mit einer quasifeudalistischensozialen Struktur, die esihren Bewohnern erlaubt, mit einemMinimum an Aufwand ein Maximum anGewinn zu erwirtschaften - nicht ganzuneigennützig, natürlich. "Treueeid" istdie wörtliche Übersetzung des Titelsdieses Romans, und Loyalität ist dannauch das wesentliche Kennzeichen imMiteinander der "Termiten", wie sie vonvielen Außenstehenden genannt werden:durch die Forderung eines weitestgehendenVerzichts auf eine Privatsphärekann Todos Santos seinen Bewohnernein Optimum an Sicherheit garantieren,das als im krassen Gegensatz zu denchaotischen Verhältnissen der Außenweltstehend geschildert wird. Das Gebäudeist gespickt mit Kameras und Mikrophonen,durch die nahezu jederPunkt von der Sicherheitspolizei kontrolliertwerden kann - auch die Privatwohnungen,was allerdings nur auf ausdrücklichenWunsch ihrer Bewohner geschieht...Die Geschichte, die Niven/Pournellevor diesem Hintergrund erzählen, ist dievon der Verteidigung dieses Konzeptesgegen eine überwiegend ablehnend bisfeindlich eingestellte Umgebung, insbesonderegegen eine Terroristengruppe,die es sich zum Ziel gesetzt hat, TodosSantos durch Bombenanschläge zu sabotieren,um die Öffentlichkeit flir denVerlust an Menschlichkeit zu sensibilisieren,den das Leben in dieser Stadt mitsich bringt, auch um auf die vielfaltigenökologischen Belastungen hinzuweisen,die sie für ihre Umwelt bedingt. Nun liegendie Sympathien der Verfasser aberzu eindeutig auf Seiten von Todos Santos,als daß eine ernste Auseinandersetzung,ein Abwägen dieser Kritik stattfindenkö nnte; statt dessen werden dieseGegner als Fanatiker - s. o. - geschildert,dene'n jedes Mittel recht ist, ihreZiele durchzusetzen - im Kontrast dazudie Darstellung des leitenden Managementsvon Todos: altruistische, intelligente,großzügige, "gute" Menschen,sensibel und hilfsbereit etc.Neben dem Gebrauch zahlreicher Klischeesvor allem in der Charakterisierungihrer Figuren müssen die Autorenvon Bestsellern wie LUZIFERS HAM-MER und DER SPLITTER IM AUGEGOTTES sich aber noch einen weitschwerwiegenderen Vorwurf gefallenlassen: nämlich den, die Handlung zumeistspannungslos vor sich hinplätschernzu lassen, zu langweilen, was dieextrem reaktionäre Botschaft diesesBuches um keinen Deut weniger ungenießbarmacht. Das ganze wirkt wie einblasser Abklatsch von Thrillern wie ArthurHaileys "Airport".Eine uninteressante Imitation.Walter Udo EverlienCharles G. FinneyDR. LAOS GROSSER ZIRKUS(The Circus of Dr. Lao)Stuttgart 19<strong>84</strong>, Klett-Cotta, 174 S.,DM 22,-Deutsch von Joachim KalkaDr. Laos großer Zirkus kommt in dieStadt, kein Zirkus im europäischenSinn, eher eine Tierschau, mit einer Medusa,einem Satyr, einer Meerjungfrauund anderen Phantasiegeschöpfen, diedie eine oder andere Fabel und Legendezu erzählen haben. Dieser Zirkus istnicht nur phantastisch, er ist die Phantasieselbst, und die Bewohner derStadt, die er heimsucht, sind weitgefächerteBeispiele für den Umgang mitder Phantasie. Manche - die meisten -erkennen sie nicht, rümpfen die Naseüber den Zauberer, der nur eine doppelköpfigeSchildkröte zaubern kann, sindenttäuscht von der Werwölfin, die sichnur in eine alte Frau und nicht in einjunges Mädchen zurückverwandelt Sieerkennen gar nicht, was sie sehen - einenMann, einen Bär oder einen Russen,alles in einer Person - doch dies befremdetsie kaum. Nur wenige lassen. sich vonder Phantasie befruchten - die alteMiß Birdsong, die sich vom Satyr verfUhrenläßt, oder Mr. Qwertz, der mitder Seeschlange plaudert - und begreifenüberhaupt, was in diesem Zirkus vorsich geht, was er symbolisiert.Gewissermaßen hat Charles G. Finneyschon 1935 darüber geschrieben,was Michael Ende Jahrzehnte späterwieder aufgriff: über das Bedürfnis einerwahren Phantasie, die die Menschenaus ihrem Alltagstrott reißt, die siewirklich sehen und erkennen und verstehenläßt und die so in der Lage ist,etwas zu verändern. Dieser Phantasiesteht jedoch eine andere Art gegenüber,eine, die einem nur hilft zu fliehen ; wiedie Besucher, so haben auch die Leservon Dr. Laos großem Zirkus die Möglichkeit,zu sehen und begreifen odereinfach zu übergehen, was ihnen gebotenwird. Doch selbst wenn sie sehenund begreifen, kann der Roman kaummehr als auf die Problematik hinzuweisen,sie bewußt zu machen; Phantasieerzeugen kann er genausowenig wie derZirkus selbst.Uwe AntonAlexis GillilandNEUANFANG AUF ROSINANTE(The Revolution from Rosinante)UNABHÄNGIGKEIT FÜRROSINANTE(Long Shot for Rosinante)MACHTKAMPF AUF ROSINANTE(The Pirates of Rosinante)München 1983/<strong>84</strong>, Goldmann SF-TB23448-50, DM 5,80 (1), 6,80 (2, 3)Deutsch von Dr. Eva MalschDer ökonomische und politische Niedergangauf der Erde bringt für die dreiRaumstationen, die sogenannten Munditos,das Ende. Zu ihrer Unterhaltungist kein Geld mehr vorhanden. Nur eineMundito, die mit dem Namen Rosinante,will aus eigener Kraft weitermachen.Zwar muß man sich dort erst eirunal zusammenraufen- Ausgewiesene undOberläufer strömen auf die Raumstation- , aber dann erarbeitet man eine eigeneVerfassung und erklärt seine Unabhängigkeit.Auf der Erde gibt es derweilStunk. Die sogenannten Contradarwinistenübernehmen die Macht, und etlicheihrer Gegner fliehen nach Rosinante.Den neuen Herren ist bald auch das


24<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> Tim es 8/<strong>84</strong>Mundito ein Dorn im Auge, sie beschießenes mit einer intelligenten Rakete.Doch im All weiß man sich zuwehren. Im 3. Band muß Rosinante dieirdische Flotte am Auslaufen hindernund erledigt das auf pfiffige Weise. Derweilhat der Mundito-SupercomputerSkaskash eine neue Religion entwickelt,nach der Menschen und Roboter alssymbiotische Intelligenzen zusammenlebensollen. Nach der politischen undökonomischen ist damit auch die geistigeAbnabelung von der Erde vollzogen.Die US-Kritik lobte die TrilogieGillilands als humorvolles und gleichzeitigspannendes Werk, in dem der Autormenschliche Schwächen und Institutionenaufs Korn nimmt und augenzwinkerndseine eigenen Klischees ausbreitet.Das mag zutreffen, und ein wenigdavon schimmert auch in der deu t-schen Ausgabe durch; aber leider zuwenig. Was hier an Übersetzung (zuenge Terminierung, zu bescheidene HonoTierung?)und redaktioneller Bearbeitunggeboten wird, setzt einen neuenHöhepunkt in der Lieblosigkeit, mit derhierzulande manchmal die Ware Buchauf den Markt geworfen wird. Nichtnur, daß der vorgelegte Text immer wiedervöllig danebenliegt, auch die Stilblütenund Sinnfehler häufen sich.Abenteuerlich wird es dann, wenn lateinischeund englische Bezeichnungenund Redewendungen mal übersetztwerden und mal nicht - was zu den komischstenVerwicklungen ft.ihrt, umnicht zu sagen schlichtweg falsch ist.Elend, ach Elend, wer mag sich denTort dieser Trilogie antun?Marcel BiegerKate WilhelmFÜHLBARESCHATTEN(A Sence of Shadow)München 19<strong>84</strong>, Heyne Verlag, 238 S.,DM 6,80Deutsch von Sylvia PukallusDer sterbende reiche Vater befiehlt seineKinder und die Schwiegertöchter zusich, um die Erbschaft zu klären. DasTestament sieht eine Prüfung vor, diefordert, daß sich die vier gemeinsam miteinem Psychologen eine Woche auf dergroßen väterlichen Farm aufhalten müssen.Zu Beginn und zum Ende dieserFrist soll von allen ein EEG angefertigtwerden - angeblich, um zu beweisen,daß Besessenheit nicht möglich ist, dennder Vater will versuchen, sich seinenKindern nach dem Tod bemerkbar zumachen. Noch während ihres Besuchesstirbt er, und trotz anfanglicher Entrüstungwilligen schließlich alle in dieBedingungen ein. Eine bedrückende Atmosphärebreitet sich allmählich aus,und immer häufiger geschieht Rätselhaftes:unbewußte Handlungen werdenbegangen, unbekannte Sätze gesprochen,Szenen aus der Kindheit werdenplötzlich wiedererlebt Die Grenzenzwischen den Individuen lösen sich langsamund qualvoll bis zur Telepathieauf. Jede/r muß zahlreiche Erinnerungenrevidieren, Haß gegen den venneintlichgrausamen Vater müßte Schuldgeflihlenweichen. Die Woche wird zurSchreckenszeit und endet mit totalerErschöpfung und furchtbaren Erkenntnissen.Mit großem Können, dramatisch undstilistisch eindrucksvoll, schildert Kate'Wilhelm hier die Entwicklung einer zunehmendbedrohlichen Stimmung unddie daraus entstehenden Geflihle vonHilflosigkeit, Ausgeliefertsein, Wut undEntsetzen. Das offenbar Unmögliche geschiehtund wird unbestreitbare Realität.Sowohl die Diskussionen über diephysiologischen Möglichkeiten und psychologischenPotenzen des menschlichenGehirns, als auch die Schilderungjedes Versuchs der Anwesenden, die Alltäglichkeitim Angesicht des Grauensaufrecht zu erhalten, sind der Autoringleichennaßen gelungen. Spanqend zuverfolgen, wie Lügen mit neuen Lügendemontiert werden, wie sich trotzscheinbarer Offenheit die Geschwisterdie wesentlichen Erfahrungen verschweigen,nicht vennitteln können, Sprachlosigkeittrotz zunehmender telepathischerFähigkeit bestehen bleibt, die Situationden Handelnden nach und nachentgleitet. Sie haben sich gegen den Vaterschuldig gemacht, doch das gemeinsamgeflihlte Eingeständnis der Schuldbleibt bis zuletzt unausgesprochen. Sieentziehen sich der Probe nicht, weil siespüren, daß Erlebnisse der Vergangenheitnoch unbewältigt sind, doch siekönnen offensichtlich den Haß nichtaufgeben, wollen den herrscl'süchtigenVater nicht verstehen, flüchten vor unausweichlichenEinsichten.Verglichen mit der politischen Brisanzund der thematischen Aktualitätvon Wilhelms HIER SANGEN FROHERVÖGEL ist ihr neuer Roman sicher enttäuschend,wenn auch von nicht geringererliterarischer Qualität. Die Kritik me-chanistischer Denkmodelle, die all dasleugnen, was nicht in vier Dimensionenexakt meßbar und rational erklärbar ist,erscheint mir eine zentrale Fragestellungdes Romans. Bestimmt nicht zufalligbegreifen die weiblichen Figuren diesenZusammenhang schneller, erleben sie z.B. die prächtige Farm als Kunstwerk, indem sein Schöpfer selbstverständlichweiterlebt Alle denkbaren Erklärungsmusterfiir die beschriebenen Vorgängebenennt die Autorin, prüft, verwirftoder belegt sie, nimmt jedoch niemanddie Arbeit des eigenen Urteils ab.Der Schlüssel zum Verständnis des Romansliegt in der Extremsituation, inder sich die Geschwister befinden: gemeinsameingesperrt, ängstlich und haßerflillt,verstrickt in ein Netz von unwahrenErinnerungen . . . ein psychotischerZustand ist da nicht ausgeschlossen.Barbara Holland-CunzAlgis BudrysUNGEAHNTE DIMENSIONEN(The Unexpected Dimension)Frankfurt/M. - Berlin - Wien 1983,VIIstein<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> 31066Deutsch von Horst PukaUusAls vor kurzem Budrys ZWISCHENZWEI WELTEN bei Ullstein erschien,war das eine begrüßenswerte Sache; dieStorysammlung UNGEAHNTE DIMEN-SIONEN jedoch hätte man sich ftir Anthologienaufsparen sollen. Sicherschreibt der Autor gut, sehr gut sogar inAnbetracht dessen, daß diese Erzählungenvor einem Vierteljahrhundert entstandensind. Aber der Wert des Buches·als Ganzes beruht vor allem auf Nostalgie,zumal von den sieben Texten zwei(an Budrys eigenem Anspruch gemessen)schlichtweg grauslich sind. Waskönnen DER FERNE KLANG VONMOTOREN und DER PERFEKTE SOL-DAT dem heutigen Leser noch geben,der flache Pointen und formale Mißgriffezuhauf gewohnt ist, sowohl inAnthologien deftig amerikanischer alsauch deftig deutscher Provenienz? Spaßan der Lektüre kommt erst bei solchenTexten auf, die sich durch die Vorwegnahmevon fast ballardesker Atmosphäreauszeichnen. Der Autor wird dortstileigen, wo er seine Geschichten alsLeinwand flir Fragen der Politik undLebenshaltung benutzt. Freilich kannseine - flir damalige SF-Verhältnisse -anerkennenswerte Offenheit heute kei-


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>25nen Späthippie mehr hinter dem Ofenhervorlocken. Sei's drum ...Zum Beleg: ENDE DES SOMMERSist die Story einer Menschheit, für diesich der Traum von Unsterblichkeit verwirklicht,daflir jedoch der Kummer stetenVergessenseingestellt hat. Aus transportablenSpeicherbändern muß das Gedächtnisständig neu eingespielt werden,bis es jemandem nach zehntausend Jahrenzu bunt wird. Er schmeißt das Gerätweg. Um die Eiszeit der Geflihle dreht essich in GEHT UND SCHAUT. Ein Rettungskommandoim All bemüht sich umdie Bergungzweier Havarierter, zugleichLiebender, die durch ihren Tod wiederLeben in den Metallplaneten bringen,der sich als Kondensat einer längst verblichenenHochzivilisation erweist. Dieheißen Eisen packt der Autor in AUFNIMMERWIEDERSEHEN und BREN-NENDE WELT an ; die Nazizeit bildetden Hintergrund. In der ersten Story erfindetein deutscher Professor die Zeitmaschine,verläßt das TausendjährigeReich und findet sich unversehens inder sowjetischen Besatzungszone wieder.Dort will man sein Wissen nutzbringendanwenden, doch er zieht es vor zusterben. In der zweiten Story hat nachdem Großen Rumms eine Säuberungeingesetzt, bei der alle devoten Personenweggeputzt wurden, um den von Grundauf demokratischen Oberhäuptern zu einembesseren Start zu verhelfen. Die abschließendeErzählung des Buches, kurzund bündig DER VOLLSTRECKER genannt,schildert die wachsende Verzweiflungeines religiösen Richters ineiner Theokratie, der feststellt, daß dieGottesurteile zum Zwecke der Staatsräsonausgenutzt werden. Der Richterentledigt sich dieses Problems, indem ergottbefohlen um sich schießt. Vielleichtist es ja das, was alle guten Storys vonBudrys zur Botschaft haben: daß esschon stählerner Nerven bedarf, um imMahlstrom von Politik und Leidenschaftzu überleben.Michael Nagulalsaac AsimovAUF DER SUCHE NACH DER ERDE(Foundation's Edge)München 19<strong>84</strong>, Heyne 6401, 510 S.,DM 12,80Deutsch von Horst PukallusRund drei Jahrzehnte nach der erstenBuchausgabe der F oundation-Trilogiehat Asimov jetzt einen vierten Bandnachgeschoben, dem, so steht zu befürchten, vermutlich auch noch weiterefolgen werden.Der vorliegende Roman spielt 498Jahre nach der Gründung der Stiftung.Terminus (Sitz der ersten Stiftung) beherrschtmittlerweile die Hälfte der Galaxis,und die gesamte Entwicklung verläuftexakt nach dem Seldon-Plan. Genaudieser Umstand aber macht den jungenRatsherrn Trevize mißtrauisch: flirseinen Geschmack verläuft alles zu genauin den vorgezeichneten Ba)'men, alsdies logischerweise geschehen könnte.Er vermutet daher, die angeblich vernichtetezweite Stiftung existiere dochnoch und sei fur die Einhaltung desPlans verantwortlich. Als er diesen Verdachtim Parlament äußert, wird er vomStaatschef arretiert, bald darauf jedochauf eine geheime Mission geschickt, dieder Au ffindung der zweiten Stiftungdient.Auf Trantor, dem Sitz der zweitenStiftung, spielt sich unterdessen eineganz ähnliche Geschichte ab. Dem jungenPsychohistoriker Gendibal ist aufgefallen,daß Trantor schon seit geraumerZeit nicht mehr steuernd in die GeschickeTerminus' eingreifen mußte.Den Grund hierfür vermutet er in einernoch unbekannten dritten Stiftung, diesowohl Terminus als auch Trantor beeinfloßt.Genau wie Trevize stößt erbeim Rat auf wenig Gegenliebe mit seinerTheorie. Dennoch gelingt es ihmschließlich, sich mit einem Raumschiffauf die Suche nach jener dritten Stiftungzu machen.Trevize und Gendibal treffen in derNähe von Gaia zusammen, einem geheimnisvollenPlaneten, dem es seitJahrtausenden gelungen ist, von allengalaktischen Umwälzungen verschont zubleiben. Des Rätsels Lösung: Die Menschenauf Gaia sind schon vor langerZeit eine geistige Symbiose mit allenLebewesen ihres Planeten eingegangen,wodurch sie mentale Fähigkeiten erlangten,die jene der Psychohistoriker beiweitem übertreffen. Diese Übermenschenhaben erkannt, daß auch Trevizeein Mutant ist - er besitzt die Fähigkeit,auch bei unzureichender Informationslageintuitiv die richtige Entscheidungzu treffen. Und jetzt soll Trevizedas weitere Schicksal der Galaxis entscheiden:soll ein Imperium nach demVorbild Terminus entstehen; sollen diePsychohistoriker die Führung übernehmen;oder soll nach gaianischem Mustereine galaktische Kollektivintelligenz ent-stehen? Keine Frage, daß Trevize schließlichdie galaktische Intelligenz wählt.Asimov hat mit erstaunlich wenigMühe erstaunlich viele Seiten gefüllt. Erwühlt in der Mottenkiste der SF-ldeenherum und fördert dabei eine Reihehöchst abgestandener Ideen zutage; dazupaßt dann auch, daß die beidenHandlungsstränge auf Terminus undTrantor derart parallel laufen, daß derLeser desöfteren glaubt, er habe diesenTeil kurz vorher schon einmal gelesen.Wirklich erstaunlich ist allerdings dieArt und Weise, wie Asimov die politischverantwortlichen Gremien schildert. Dawird auf Terminus ein Ratsherr ohnenähere Begründung vor dem versammeltenParlament verhaftet, ohne daß auchnur ein einziger der Volksvertreter protestiertoder nach dem Grund der Verhaftungfragt. Noch schlimmer sieht esallerdings bei der Führungselite der Galaxisaus: Die Psychohistoriker sindnichts als ein höchst kleingeistiger Verein,kaum am Geschehen innerhalb derGalaxis interessiert, daflir aber umsomehr mit primitiven Rangeleien umMacht und Einfluß innerhalb ihres eigenenKreises beschäftigt.Angesichts dieser Umstände verwundertes dann wirklich nicht mehr, wennsich letztlich herausstellt, daß mal wiederein Einzelner für das Schicksal derganzen Galaxis verantwortlich ist. Sowar das schließlich schon immer in denSpace Operas der vierziger Jalue - undgenau dorthin paßt der Roman auchprächtig. Ein Jammer, daß er erst heutigentagserschienen ist.Harald PuschAlfred BesterALLES ODER NICHTS(The Deceivers)Bergisch Gladbach 19<strong>84</strong>, Bastei 22068,DM 6,80Deutsch von Michael GördenAuch mit seinem fünften SF-Roman istes Alfred Bester nicht gelungen, an dieQualität seiner beiden Klassiker DEMO-UTION und TIGER, TIGER anzuknüpfen.Zwar kaut Bester keine altenIdeen wieder (außer vielleicht der Absicht,grandios zu sein), seinem neuenWerk fehlen jedoch die magische Anziehungskraftund die ethische Komponentefrüherer Bücher und Stories. Dabeibeginnt er sein ALLES ODERNICHTS sehr rasant und vielversprechend,kann jedoch das Niveau nicht


26<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>halten und die Erwartungshaltung desLesers nicht erftillen. Schon nach demersten Drittel hat er sein Pulver verschossenund beginnt zu langweilen undsich zu wiederholen.Besters Held ist - wie immer - einaußergewöhnlicher Mensch. Aufgrundeiner absichtlich herbeigefliluten Strahlenbelastungwährend seiner Zeit als Retortenbabyist Rogue Winter fahig, Ereignismuster, räumliche und zeitlicheSchemata zu erkennen und zu deutenund mit der anima mundi, der belebtenWelt zu kommunizieren. Bester kümmertsich nicht um die philosophischenlmplikationen dieser Begabung; er läßtsie seinen Protagonisten nur ftir trivialeAufgaben nutzen. Nachdem er uns ineinem furiosen Beginn Charaktere undSchauplätze vorgestellt hat, schickt erWinter auf die Suche nach dessen verschwundenerGeliebten. Winter muß dasganze Solar - eine der vielen Wortneuschöpfungenin diesem Roman - durchstreifenund einige zunächst anscheinendausweglose Abenteuer überstehen,bevor er sie findet.Bester konzentriert sich bei diesemBuch vor allem auf einen action-betontenPlot. Andere Aspekte kommen dabeizu kurz: der Protagonist bleibt einesterile, eindimensionale Figur, der dieBesessenheit und damit die Faszinationskraftanderer Bester-Charakter fehlt.Darüber hinaus sind die Dialoge stellenweisebanal bis dämlich ("Oh! Guddy-Guddy-Bum-Drops! Notzucht, Rotflucht,Arschsucht! Los, los, los!Kommt, kommt, kommt! Bis ihr alleausgelutscht, ausgeflutscht, ausge ..."s. 101).Wäre dieser Roman nicht von AlfredBester, er würde kaum Beachtung finden- und das mit Recht.Rainer KuchlerWendy und Richard PiniABENTEUER IN DER ELFENWELT(Elfquest: Joumey to Sorrow's End)München 19<strong>84</strong>, Goldmann 23<strong>84</strong>7, 317S., DM 8,80Deutsch von Lore StraßlELFQUEST ist eine der ersten amerikanischenComic-Serien, die im Eigenverlagerschien, nur in speziellen Comic-Lädenerhältlich ist und sich trotz allerKonkurrenz am Markt durchsetzenkonnte. Einer 20bändigen Schwarz-Weiß-Ausgabe, die in diesem Jahr abgeschlossensein wird, folgten Farbalben,die jeweils 5 Hefte - nachträglich coloriert- zusammenfaßten und auf denamerikanischen SF-Bestsellerlisten (etwain Locus) vertreten sind. Dieser Erfolgkam nicht von irgendwoher: die Comicssind sorgfaltig konzipiert und in einemansprechenden, romantischen Stil gezeichnet;die Charaktere sind wesentlichdiffiziler entworfen als bei Fantasy-Comics im allgemeinen üblich , die Handlungtraf mit märchenhaften, spannendenElementen, unterstützt durch denEffekt der " Familiensaga", der Vertrautheitmit den Charakteren, genauden Fantasy-Boom, der auch zum Erfolgder Rollenspielwelle beigetragen hat."Es ist ein Riesenunterschied zwischender Ausarbeitung einer Zeichengeschichteund dem Verfassen eines Romans",stellen die Pinis im Vorwort fest."Damit eine Comics-Geschichte (sie!)anspricht, müssen Text und Bilder aufeinanderabgestimmt sein und glatt ineinanderübergehen. Eine reine Prosaerzählungdagegen muß die Bilder im Leserwecken können."Und genau das kann dieser Romannicht. Nach einem überflüssigen erstenKapitel, das Jahrzehnte oder Jahrhundertevor der eigentlichen Handlungspielt, wird eine lange, mit Kämpfen gespickteFlucht und dann eine klischeebeladeneLiebesgeschichte erzählt. Diefür einen Comic-Strip geschickt vollzogeneCharakterisierung wirkt hierflach; die Bilder, die gezeichnet durchausbeeindrucken, hier nur schal."Dieses Projekt" - der Roman -"entstand, um ehrlich zu sein, als Nebenerscheinung",äußern sich die Pinisin weiser Voraussicht im Vorwort. Manmerkt es ihm an: ELFQUEST ist undbleibt ein gelungener Comic, die Novelisationmag den Pinis zwar zusätzlich eEinnahmen, aber keine neuen Freundebringen. Wer ELFQUEST kennenlernenmöchte, greife lieber zur - hoffentlichansprechend gemachten - deutschenComicausgabe (oder besser noch zu denfarbigen US-Paperbacks, die bei Donningerscheinen) als zu diesem überflüssigenund ärgerlichen Abfallprodukt.Uwe AntonTony RothmanDIE WELT IST RUND(The World is round)München 19<strong>84</strong>, Heyne 4058, 443 S.,DM 9,80Deutsch von Gottfried Feidel"Hendigs Welt" ist ein Riesenplanet mitunglaublichen Tem pera tu rsch wankungen,langen Tag- und Nachtperioden undweiteren - vom Autor exakt ausgearbeiteten- Absonderlichkeiten, die vonhavarierten Raumfahrern mit Hilfe derEingeborenen erforscht werden; gleichzeitigist der Roman ein Beispiel für dieStärken und Schwächen, die die in letzterZeit wieder heraufbeschworeneWelle der "hardscience" in der <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> mit sich bringt.Schon das erste Kapitel - In troitus(im klassischen Stil) - zeigt die wesentlichenSchwächen auf: Charaktere, verwegenund waghalsig, die einem J ohnWayne-Film oder alter Pulp-SF "klassischen"Zuschnitts entsprungen sind. Bevorunter immer neuen Entdeckungenfeststeht, daß dieser R iesenplanet tatsächlichkünstlichen Ursprungs ist, hatder Leser schon lange begriffen, daß esdem Autor weniger um diese seine Charakteregeht als um den komplizierten,fast schon genialen Aufbau der Welt,den es zu enträtseln gilt. Die Akzentesind klar gesetzt: hier geht es wenigerum das Reifen oder die Entwicklungvon Menschen in gewissen Situationenals um die abenteuerliche Lösung einesgewitzt ersonnenen Geheimnisses. "HendigsWelt" ist der eigentliche Handlungsinhalt,nicht nur der Schauplatz, eineSzenerie, die zu geschickten Denkspielenverlockt (etwa die wissenschaftlichenExperimente der Eingeborenen,die klären sollen, ob ihre Welt nun wirklichrund ist).Die Stärken des Romans allerdingssind nicht zu unterschätzen: Mit wissenschaftlicherGenauigkeit rollt der Autorsein Abenteuer ab, und es ist ein echtesAbenteuer. Der Handlungsschauplatzwird zum Handlungsinhalt, die intellektuelleHerausforderung (und auch dasVergnügen) liegt in dem Versuch, dievom Autor konstruierten Geheimnisse- und die sind wissenschaftlich dicht -zusammen mit oder gar vor den Charakterenzu enträtseln. Die hard SF wirdh ier fast zum wissenschaftlichen Kriminalroman,durchsetzt von vielen Motivender klassischen Abenteuerliteratur.


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>27Trotz seiner Schwächen (die, dies seihier noch einmal ausdrücklich betont,nicht auf wissenschaftlichem Gebiet liegen;"Hendigs Welt" ist wissenschaftlichzumindest genauso exakt durchkonstruiertwie etwa die vom Schauplatz vergleichbare"Helliconia-Trilogie" vonBrian W. Aldiss) ist DIE WELT ISTRUND einer der wichtigsten und bestenhard-SF-Romane der letzten Jahre. Willman ihn goutieren, muß man allerdingsviel Zeit mitbringen.Uwe AntonCarr, Terry (Hrsg.)DIE SCHÖNSTEN SCIENCE FICTIONSTORIES DES JAHRES. Bd. 2(The best <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> of the Year.Vol. 11)München 19<strong>84</strong>, Heyne SF 4047,526 S.,DM 9,80Verschiedene ÜbersetzerCharles N. Brown kommt in seinemNachwort zu dem Schluß, 1981 - dasJahr, in dem die hier zusammengestelltenErzählungen erstmals veröffentlichtwurden - sei ein in künstlerischer wiein wirtschaftlicher Hinsicht fUr die amerikanischeSF mittelmäßiges Jalu gewesen.Und in der Tat: 'highlights' suchtder geneigte Leser auch in dieser Sammlungvergebens. Finden wird er allerdingseine erfreulich große Auswahl gutlesbarer Stories. Getreu dem Motto"Wer vieles bringt, wird manchem etwasbringen" sammelte Carr 17 Geschichtenvon US-Autoren - etwa eineNovelle von Poul Anderson, in der esum Rollenspiele geht, die eine Expeditionzum Saturnmond Japetus (der ineiner Fußnote fälschlich als Jupitertrabantverkauft wird) zunächst in Gefahrbringen , dann aber doch noch einenglücklichen Ausgang sichern. Oderaber die äußerst dichte Erzählung MildreyBroxons, die dem "Mensch trifftExtraterrestier"-Plot noch neue, tragischeAspekte hinzuzufligen versteht,aber an einer reichlich aufgesetzt wirkendenRahmenhandlung krankt. TedReynolds steuert eine kleine, sympathischeGeschichte über die aus anatomischenGründen mißlingende Anpassungeines Erdlings an seine gefiederten Gastgeberbei, und John Varley schrieb mit"Der Pusher", einer Erzählung über dieEinsamkeit eines nach nur wenigen MonatenRaumflug zu einer Erde zurückkehrendenAstronauten, auf der mittlerweileJahrzehnte vergangen sind , einenicht nur neue und interessante Variationdieses Themas, die zudem auchnoch geschickt die Erwartungshaltungdes Lesers in die. Irre schickt, sieht esdoch lange Zeit so aus, als gehe es hierum einen Triebtäter mit Vorliebe flirkleine Mädchen. Kim Robinsonschwärmt von einer Zeit, in der Venedignoch nicht fast vollkommen vom Mittelmeerbedeckt war, Michael Swanwickglaubt noch an Massenmedien, die mehrals nur systemstabilisierende Funktionenhaben, und Pat Cadigan liefert mitseinem (gut erzählten) Ph. K. Dick-Plagiateinen der beiden Tiefpunkte diesesBandes.Weiterhin sind zu nennen; GeorgeFlorance-Gu thridge (ein einflihlsamesPlädoyer flir das kulturelle Selbstbestimmungsrechtder sog. Naturvölker)und die "Schwärmer - Schneller" betitelteNovelle von Gregory Benford;Intelligente Maschinen aus einer weitentfernten Ecke des Weltalls fallen, dasie "die Konkurrenz des Lebens furchten",über die Menschheit her - mit ihren95 Seiten nicht nur die längste, sondernauch die überflüssigste dieser Geschichten,mit deren geheuchelter RobinsonCrusoe-Romantik, Frauenhaßund Rassismus Benford den Tiefpunktseines Schaffens erreicht haben dürfte.Von Edward Bryant schließlichstammt die wohl schönste dieser Erzählungen:"Himmelskämpfer", eine nurspärlich mit SF-Versatzstücken hantierendeGeschichte aus dem Milieu derDrachenfliegerei um eines der ewigenThemen der Literatur - unerwiderteLiebe.Abgerundet wird dieser alles in allemempfehlenswerte Band durch ein programmatischesVorwort des Herausgebers,der auf die einem solchen Projektletztlich immer zugrundeliegende Subjektivitätder Auswahl verweist.Walter Udo Everlienlsaac Asimov, Martin Harry Greenbergund Joseph D. Olander (Hrsg.)FEUERWERK DER SF(Microcosmic Tales)München 19<strong>84</strong>, Goldmann <strong>84</strong>08, 363S., DM 14,80Deutsch von Tony WestennayrEinhundert Kurz-Kurzgeschichten vonfast ebensovielen Autoren haben dierührigen Herausgeber hier zwischenBuchdeckel gepreßt (im Durchschnittweist jede Story also 3,6 Seiten auf) -zum größten Teil durchaus ein "Feuerwerkder SF", was die Pointen betrifft.Zwar sind manche alles andere als neuoder intelligent (Nach dem Motto:"Bringen Sie mich zu Ihrem Präsidenten",sagte der zapfsäulenförmige Alienzur Tankstellenzapfsäule), manche berühmteKurz-Kurzgeschichte wirdschmerzlich vermißt (etwa Fredricßrowns Story vom letzten Menschender Erde, der in seiner Hütte saß, als esklopfte), aber generell wird durchaus einÜberblick geboten, welche (mehr oderweniger) überraschende Pointen die SFseit ihrem Bestehen hervorgebracht hat.Fraglich ist nur der Rahmen, in demdiese Stories erscheinen - in Goldmanns"Edition '<strong>84</strong>" nämlich, die sich "positivenUtopien" widmet. Innerhalb derzwölfbändigen Reihe, "die das gesamteSpectrum (sie) positiver Utopien" abdeckt,steht dieser Band laut Verlagsangabe"flir die Verdienste der Kurzgeschichte,auf kleinstmöglichem Raumeine Situation aufzubauen und zu einemüberraschenden neuen Ende zu fUhren".So weit, so gut - aber wo finden wirpositives oder gar utopisches Gedankengut,wenn ein Mensch (A. E. van Vogt:"Kommt immer auf den Standpunktan ..") an eine Schlange verflittertwird, eine Story (Henry Slesar: "Wenndu dir eine Kugel in den Kopf schießt...") mit dem Satz endet: "Es dauertenicht lange, bis alle Menschen starben.",ein Mann seine individuelle Hölle durcheine Wiedergeburt erlebt (Robert Silverberg:" - denn wir leben morgen") oderein mißgelaunter Gott (Mrs. Gott flihltmit!) die Erde bei der Schöpfung einfachwortwörtlich zur Hölle schickt(Charles Spano, jr.: "Und da sind wirseitdem")? Pointenstories haben es nuneinmal zumeist an sich, daß ihr Überraschungsmomentauf dem Elend desProtagonistenaufgebaut ist.Hier einen Bezug zu "positiven Uto:pien" herzustellen (abgesehen davon,daß Utopien per definitionem positivsind - Orwells 19<strong>84</strong> ist eine Dystopie)fällt schwer. Im Leser könnte der Eindruckentstehen , daß ein werbewirksamesKonzept ("positive" Utopien imOrwell-Jahr) unbedingt mit zwölf Bändendurchgesetzt werden sollte. Schade,daß dieser Band bei einigen Lesern versprocheneErwartungen auf "positive"Utopien nicht halten kann, denn er bietetwirklich einen guten Überblick überSF-Pointenstories und besticht - wiedie gesamte "Edition '<strong>84</strong>" - durch einegediegene Aufmachung, die allerdings


28<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>auch mitverantwortlich flir den verhältnismäßighohen Preis ist.Uwe AntonRobert Anton WilsonIST GOTI EINE DROGE ODER HA-BEN WIR SIE NUR FALSCH VER-STANDEN(Right Where you are sitting now)Basell9<strong>84</strong>, Sphinx Verlag, 219 S.Deutsch von Peter HübnerNicht umsonst hat R. A. Wilson diese"Spielereien zwischen Gegenwart undZukunft" - so der Untertitel - PhilipK. Dick gewidmet, nicht umsonst zitierter kräftig aus Dicks VALIS: Ähnlichdiesem Roman ist der vorliegendeText ein Sammelsurium aus bizarrenEinfällen, anekdotischer Biographie, fiktivenoder realen Interviews, Anmerkungenzur Werkentstehung und Bedeutungder Illuminaten-Romane und allgemeinenVersuchen, die Natur des Universums(und nicht nur die der Verschwörungder llluminaten) zu klären.Wilson weiß geschickt zu erzählen, istein witziger Geist, der sich selbst des öfterenaugenzwinkernd auf die Schippenimmt und den Leser letztendlich verwirrtzurückläßt - sowohl in der Hinsicht,was es mit den Illuminaten nuneigentlich auf sich hat als auch in jener,wie es mit dem Universum bestelltist. Seine Zusammenfassung - "Kurzgesagt, wir leben in einem Raum mentalenTransformens - Teilhard de ChardinsNoosphäre (...) - das heißt, einomnidimensionaler Nimbus, der sich inalle Richtungen in die Unendlichkeitausbreitet" (S. 34) - bringt kaum Klarheitin den von ihm aufgeworfenen Fragenkomplex,und das direkt anschließende"neurosemantische Quiz" verdeutlichtlediglich, daß es so etwas wieeine absolute Wahrheit nicht gibt.Womit Wilson noch genügend Stoffflir seine nächsten Werke übrig bliebe.Uwe AntonNorbert StresauDer Fantasy FilmMünchen 19<strong>84</strong>, Heyne FilmbibliothekBd. 68, DM 7,80Norbert Stresau leistet Pionierarbeit!Der Begriff Fantasy hat sich erst in denletzten Jahren durchgesetzt; so verwundertes nicht, daß es bisher kaum einebrauchbare Filmgenre-Darstellung gab ..Sowohl im nationalen wie auch ausländischenFilmbuchmarkt wurde Fantasyals Subgenre des Horror- oder <strong>Science</strong>-<strong>Fiction</strong>-Films angesehen und dementsprechend"mit"behimdelt. StresausBuch ist daher ein Novum und in derBundesrepublik noch ohne Konkurrenz.Das Ergebnis kann sich durchaus sehenlassen; der Stil ist klar und verständlich,ohne Schnörkel, das Buch insgesamtgut lesbar. Der Aufbau des Werkesist durch die Heyne-Filmbuchreihe vorgegeben,d. h., einer kurzen Einleitungfolgt ein ausftihrlicher, streng historischgegliederter Bericht über Entwicklungund Verästelung des Genres, anschließendeine Filmographie (nach Jahrgängender Urauffuhrungsdaten geordnet).Dazu kommen etwa 100 Abbildungen,meist Szenenfotos, aber auch Filmplakate.Stresaus Definition des Fantasygenresund seine Abgrenzung zum Horrorund<strong>Science</strong>-<strong>Fiction</strong>-Film dürfte treffendund auch ftir den <strong>SFT</strong>-Leser voneinigem Interesse sein: "HorrorfL!mestellen gewöhnlich sexuelle Ängste inden Mittelpunkt, die Palette erotischerBedrohungen reicht vom LebemannDracula bis hin zum emanzentötendenPsychokiller unserer Tage. Dagegen befaßtsich der SF-Film in der Regel mitsozialen Neurosen, wie seine kaum verhohlenenAufrufe zur Kommunistenhatzwährend des Kalten Krieges unddie dystopischen Visionen der Sechzigerveranschaulichen. Im Grunde kommentierenalso beide Subgenres mehr oderweniger kritisch die Traumen der Zeit,deren Kind sie sind. Dagegen stellt derFantasy-Film die Flucht in den Mittelpunkt,eine Flucht aus der unbefriedigtenZivilisation in nicht näher definierteMärchen- und Sagenlandschaften, ineine Ära, wo Mensch und Natur nocheine Einheit bildeten ..." Daß es Grenzfälleund Überschneidungen gibt (z. B.Das Imperium schlägt zurück oder E. T. ),liegt in der Natur der Sache; Stresau be-·faßt sich jedenfalls mit dem "reinen"Fantasy-Film, er spart generell alle Filmeaus, die "sich zum Großteil derAsservatenkiste anderer Genres bedienen"(dazu zählen Märchenftlme, in denenTierfiguren Grimmscher Traditiondie Hauptrolle spielen, oder auch Monumentalepenchristlicher Thematik u.a. m.). Stresaus Gang durch die Fantasy-Filmgeschichte beginnt - wie sollte esauch anders sein - bei Melies und einigenausgewählten Werken der Stummfllmzeit.Es folgen Kapitel über DisneysZeichentrickfilme, die Streifen aus 1001Nacht und die Sandalenfilme. Strittig sicherlichdas Lost-World-Thema, das gewöhnlichzur SF gerechnet wird. Dannnatürlich die Barbaren- und Ritterfilmeund Tolkienverschnitte. Was fehlt, ist lediglichdie "Unendliche Geschichte",aber das lag wohl am Redaktionsschluß.Norbert Stresau ist die bisher besteGenre-Darstellung innerhalb der Heyne-Filmbibliothek gelungen. Das Buch hätteein größeres Format verdient, schonallein wegen der Bilder. Kino lebt ebenvon großen Formaten. Filmbücher aberauch!Volk er J ansenUlrich Kaiser (Hrsg.)DAS GROSSE BUCH DER FANTASY-ROLLENSPIELEMeitingen 19<strong>84</strong>, Corian Verlag203 S., DM 19,80Sie rollt auf uns zu, die Welle der Fantasy-RoUenspiele,und es gibt kaum einEntrinnen. Sei es DUNGEONS ANDDRAGONS, DAS SCHWARZE AUGEoder die Fantasy AbenteuerSpielBücheraus dem Thienemann-Verlag, das vorliegende,von Ulrich Kaiser zusammengestellteBuch informiert über die wichtigsten,zwar etwas unkritisch (und - umdie Freude am Spielen nicht zu verderben- ohne die Frage zu stellen, was esmit solch einer Flucht in andere "Phantasie"-Welten auf sich hat), aber dochumfassend. Auch der absolute Laie wirdnach Lektüre dieses Buches begreifen,daß man bei Fantasy-Rollenspielen indie Haut eines anderen Wesens schlüpftund auf einer anderen - entweder selbstausgearbeiteten oder vorgegebenen -Welt Abenteuer erlebt.Für den Laien dürfte dieses Buch mitseiner ersten Information auch gedachtsein; erfahrene Rollenspieler könnenkaum Gewinn ziehen aus den knappenInhaltsangaben und Spieleanleitungen,die dieses Buch präsentiert.Eins jedoch vermag auch DASGROSSE BUCH DER FANTASY-ROL-LENSPIELE nicht zu vermitteln: dieFaszination, die den leidenschaftlichenSpieler unwillkürlich überkommt, wenner seinen ausgewürfelten Helden insnächste Abenteuer schickt.Uwe Anton


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>29Dienstag, 21. August22.05 ZDF: Sommerfestival - Neuerdeutscher FilmKAMIKAZE 1989Regie: Wolf Gremm; Mit: Rainer WernerFassbinder, Günther Kaufmann,Boy Gobert, Arnold Marquis, NicoleHeesters, Brigitte Mira.Die Handlung dieses Social-fiction-Krimis spielt in der nahen Zukunft, ineiner fiktiven Bundesrepublik Deutschland,die in vieler Hinsicht einem Orwell-Staatähnelt. Die Industrie Westdeutschlandshat zu diesem Zeitpunktalle Probleme, die wir heutzutage haben,gelöst: die wirtschaftlichen, dieökologischen und die sozialen. Ein väterlicherStaat verhätschelt seine wohlgenährtenBürger. In dieser Gesellschaftherrschen an der Oberfläche Harmonieund sozialer Friede.Aufgabe der Medien ist es, dieseEntwicklung zu fördern und zu stabilisieren.Positive und konfliktmeidendeBerichterstattung und fröhliche Unterhaltungssendungenbeherrschen denBildschirm. Die Massenmedien sind zueinem privaten Monopol zusammengeschlossen,dessen Zentrale sich in einemgroßen Glasturm befindet, dersich über die Stadt erhebt. Danebenwirkt eine mächtige Polizei als systemstabilisierenderOrdnungsfaktor.Eines Tages wird der gesellschaftlicheScheinfriede gestört: Im Hochhausdes Medienkonzerns ist eineschriftliche Bombendrohung eingegangen.Polizeileutnant Jansen ordnet diesofortige Räumung aller dreißig Stockwerkean. Die angekündigte Bombenexplosionbleibt jedoch aus. Jansennimmt die Ermittlungen nach demVerfasser des Drohbriefs auf.Verdächtig ist ein älterer Journalist;er gehörte jahrelang einem geheimenMitarbeiterstab an , der imobersten, dem geheimnisvollen 31.Stockwerk des Konzernhochhauses untergebrachtist. Dort sind die letztenkritischen Geister des Landes versammelt.Sie dürfen in ihrer Zeitschriftihre Meinung offen äußern - der Hakenist nur, daß diese Zeitschrift nieöffentlich erscheint. Es geht nurdarum, die kritischen Journalisten anden Konzern zu binden und so das Informations-und Meinungsmonopoldes Konzerns gegen jede mögliche Kritikabzusichern.Mit der Bombendrohung hat nundieser Journalist die Öffentlichkeitauf die Machenschaften des KonzernsPHANTASTISCHE FILMEIM AUGUST '<strong>84</strong>aufmerksam machen wollen. Als diesnicht klappt, schreibt er eine zweiteBombendrohung. Das Gebäude wirderneut geräumt.Zu spät erkennt PolizeileutnantJansen, daß der Räumungsbefehl ftirdas 31. Stockwerk nicht gegeben wurde.Er weiß nun, daß im 31. Stock eineBombe explodieren wird - die Endlösungftir einen kritischen Journalismusim Lande.Vorlage ftir KAMIKAZE 1989 warder Roman "Mord im 31. Stock" vondem schwedischen Krimiautoren PerWahlöö.Wolf Grernm drehte einen pessimistischenFilm über den Wahnsinn vonOrdnung und Bürokratie - mit teilweiserecht absurden und groteskenFiguren. Vor allem aber ist KAMIKA-ZE 1989 ein Plädoyer ftir die stets undüberall gefährdete Freiheit des Wortes.Boy Gobert und R. W. Fassbinder in KAMIKAZE 1989Donnerstag, 23 August23.35, ZDF: Der phantastische FilmDAS PHANTOM DER OPER (ThePhantom of the Opera), amerikanischerStummfilm aus dem Jahre 1925.R egie: Rupert Julian; Mit: Lon Chaney,Norman Kerry, Mary Phi/bin, EdmundCarebe.Das Phantom der Oper lebt unter dergewaltigen Architektur des Opernhausesin Gewölben, die niemand zu betretenwagt. Verliebt in ein Chormädchen,tritt das Phantom als "Geist derMusik" hervor. Um die Karriere desMädchens zu fördern, versetzt es Intendantenund Direktoren in Furchtund Schrecken. Das Mädchen folgtdem Phantom in seine "Unterwelt"und demaskiert es, als es -ihm eineKomposition auf dem Klavier vorspielt.Hinter der Maske verbirgt sichein durch Säureeinwirkung entstelltesGesicht,Das Phantom läßt das Mädchennur unter der Bedingung frei, daß es"draußen" ni


30<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>DAS ARCHE-NOAH-PRINZIP (D19<strong>84</strong>), Regie und Buch: RolandEmmerich, mit Richy Müller, FranzBuchrieser, A viva l oel.Besatzung eines Wetterkontroll-Satellitengegen den bösen CIA. Siehe Kritikin <strong>SFT</strong> 4/<strong>84</strong>. (100 Min . ...,.. Constantin)DAS DUELL DER BESTEN (OrlandoFurioso, I 1983), Regie: GiacomoBattiato, Buch: Battiato, Luciano Vincenzoni,Sergio Donati, mit Rick Edwards,Tanya Roberts, Barbara deRossi.Italiens Antwort auf "Excalibur": Derwackere Streit zwischen christlichenRittern und maurischen Bösewichtem.Die zu Tode ästhetisierten Bilder sindinteressant anzusehen, für die Handlungund die lachhaften Schauspielbemühungenbraucht man freilich starkeMagennerven. (100 Min.- Wamer HorneVideo)GEBURT DES DÄMON (The Manitou,USA 1978), Regie: William Girdler,Buch: Girdler, lohn Cedar,ThomasPope, mit Tony Curtis, SusanStrasberg, Michael Ansara.Beim deutschen Kinostart hieß derdrömrnlige Film um den wiederauferstandenen Indianergott folgerichtig:''Der Manitou". Als er floppte,versuchte man es ein Jahr später unterdem Titel "Super-Zombie, die Geburtdes Grauens" noch einmal. Und weil erdann wieder floppte, gibt es ihn jetztauf Video unter dem Titel "Geburtdes Dämon". Bleibt abzuwarten, obdie Deutschen weiterhin unerwartetenGeschmack beweisen. ( 104 Min. -Embassy)MUTIERT (Bloodeaters, USA 1980),Regie und Buch: Chuck McCrann, mitCharles Austin, Beverly Shapiro, DennisHelfend.Horrorfassung der Paraquat-Affare:Kiffer werden beim Ernten ihres Marihuanafeldsmit neuem Pestizid besprühtund verwandeln sich in blutgeileZombies. Selbst mit Joint wird derFilm nicht dein Freund. (<strong>84</strong> Min. -Vegas Video)PHOBIA (Phobia, Kanada 1980), Regie:l ohn Huston, Buch: Ronald Shusett,Gary Shennan, Lew Lehman,lames Sangster, Peter Bellwood, mitPaul Michael Glaser, Susan Hogan,lohn Colicos.NEU AUF KASSETTE IMAUGUST '<strong>84</strong>Psychologe heilt seine Patienten, indemer sie mit ihren jeweiligen Phobienkonfrontiert. Einer verträgt dieTherapie nicht so gut und entwickeltsich zum Mörder. Ein Splatter-Filmvon John "Sierra Madre" Huston? Themind boggles, um mal Kenneth Tobeyzu zitieren. (90 Min.-VPS Video)RUHE SANFT GMBH (The Comedyof Terrors, USA 1963), R egie: lacquesToumeur, Buch: Richard Matheson,mit Vincent Price, Peter Lo" e, BorisKar/offBegräbnisuntemeluner hilft seinem Geschäftauf die Sprünge. Ein trotz dererstklassigen Besetzung quälend humorloserFilm, mit dem sich JacquesToumeur, dem wir viele schöne, atmosphärischdichte Horrorftlme verdanken,offensichtlich an Roger CormansPoe-Verf1lrnungen anhängen wollte.(<strong>84</strong> Min. - VCL Video)Peter Lorre und Vincent Price in RUHESANFTGMBHPHOENIX (The Phoenix, USA 1981),Regie: Douglas Hockox, mit ludsonScott, E.G. Marshall, Femando Allen-.de.Pilotftl.m zu einer nie realisierten Fernsehserieum einen übersinnlich begabtenHalbgott, der aus seinem Sarkophagins moderne Leben geholt wird.Banalität ist Trumpf. (74 Min. -Vegas Video)SPACE ATTACK - BEGEGNUNGZWISCHEN DEN STERNEN, mitDawn Adams, ludy Geeson, LisaHarrow.Wann werden es gewisse Videofirmenendlich lernen, ihr Pressematerial mitdem jeweiligen Originaltitel des Filmssowie vernünftigen Stab- und Inhaltsangabenauszustatten? (gN-Video)DER TODESlÄ.GER (Deathstalker,USA 1983 ), Regie: lohn Watson,Buch: Howard Coben, mit RichardHili, Barbi Benton, Richard Brooker.Prähistorischer Samurai macht sichdran, ein Zauberamulett aus einem fernenSchloß zu besorgen. TypischeLow-Budget-Pappmache-Fantasy. (80Min.-gN-Video)WARGAMES (Wargames, USA 1983),Regie: l ohn Badham, Buch: LawrenceLasker, Walter F. Parkes, mit MatthewBroderick, Dabney Coleman, lohnWood.Junger Computerfreak gerät in denNO RAD-Rechner und löst beinahe den3. Weltkrieg aus. Ein spannender Streifen,der den whiz kids, auf die er maßgeschneidertist, durchaus was zu sagenhat, wenn man ihn nicht mit dem m-mischen Scheuklappenblick des Ideologiekritikersbetrachtet. Siehe Kritikim <strong>SFT</strong> 1/<strong>84</strong>. (113 Min. - WarnerHorne Video)WELTRAUMPIRATEN - SPACERAIDERS (Space Raiders, USA 1983),Regie und Buch: Howard R. Cohen,mit Vince Edwards, David Mendenhall,Patsy Pease.Junger Knirps gerät als blinder Passagierunter eine Piratenbande, der ereine Menge Trouble verschafft. Zitaten-Potpourriaus Corrnans kosmischerResteverwertungs-AnstalL (82 Min. -Thorn-EMI)Norbert Stresau


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>3125 JAHRE GOLDMANN SF25jähriges Jubiläum feiert die SF-Reihedes Goldmann Verlages im Novemberdieses Jahres. Daher wird es in diesemMonat außer den planmäßig erscheinendenSF- und Fantasy-Titelnsowie den vier Fantasy-Rollenspielbüchern"Einsamer Wolf' von Dever/Chalknoch ein spezielles Jubiläumsangebot"25 Jahre <strong>Science</strong> Fictio~und Fantasy bei Goldmann" geben.Dieses besteht aus DIE STARWARS SAGA 1-3 (die Novelisierungenzu den drei " Star Wars" -Filmenin einem Band flir DM 6,-), IsaacAsimovs DAS IMPERIUM VON TRAN-TOR (die drei im frühen Foundation-Universum spielenden Romane RA-DIOAKTIV . . .!, STERNE WIESTAUB und DER FIEBERNDE PLA-NET in einem Band flir DM 6,- ),Patricia McKillips ERDZAUBER 1-3(3 Bände in Geschenkkassette für DM18,- ) sowie Peter Wilferts AnthologieTOR ZU DEN STER EN, dessenRestauflage zum Sonderpreis von DM9,- verkauft wird.hubNEUES ZEITALTER BEI GOLD-MANNEine neue Sachbuchreihe mit Bändenspekulativen Inhalts startet der GoldmannVerlag im November. Innerhalbdieser von Goldmanns SF- undFantasy-Lektor Peter Wilfert redigierten"New Age" betitelten Reihe erscheintmonatlich ein Band. Von November<strong>84</strong> bis April 85 stehen aufdem Programm: George Trevelyan,EINE VISION DES WASSERMANN-ZEITALTERS; Leo F. Buscaglia, LE-BEN-LIEBEN-LERNEN; Sergius Golowin,DIE WEISEN FRAUEN; AlanWatts, DIE SANFTE BEFREIUNG ;Lewis Thomas, DAS LEBEN üBER-LEBT und Richard Grossinger, WEGEDES HEILENS.hubWENIGER PHANTASTISCHES BEIBASTEIInnerhalb der Reihe "Phantastische Literatur"bei Bastei-Lübbe erscheinen inZukunft nur noch im 2-Monats-RhythmusAnthologien, zunächst drei Bändevon Michael Gördens GESPENSTER-BUCH (72501, 72502 und 72503).Dagegen wurden die Bände mit denNummern 720 .. mit E. Bulwer-LyttonsZANONI (72037) eingestellt.hubSF -TAGE IN ERLANGENDie vom Kulturamt Erlangen in Zusammenarbeitmit dem ArbeitskreisSF und dem SFCD veranstalteten"Ersten Internationalen <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>-Tage"(vgl. <strong>SFT</strong> 7/<strong>84</strong>, S. 32) fmdenihren Schwerpunkt im vom 3.-5.August dauernden "SF-Congress". Gebotenwerden neben Diskussionen,Kunstausstellungen und Filmvorftihrungenauch zahlreiche Vorträge, u.a.von Dr. Helmut Pesch zum ThemaFantasy und von Rolf Kellner, Fakultätsassistentan der Uni Tübingen, überSF-Leser und SF-Lesen.Zu den Ehrengästen dieser Veranstaltunggehören u.a. Cherry Wilder,Rainer Erler, Wolfgang Hohlbein undGeorg Zauner. Ehrengast MichaelMoorcock nutzt die Gelegenheit zueiner kleinen Signiertournee. Am 3.August wird er morgens in der BuchhandlungTransgalaxis sein, und imAnschluß an den SF -Congress besuchter die Romanboutique in Berlin unddie Buchhandlung Loock in Hamburg.hpAUTOREN KOOPERATIVE NOCHOHNE AUTORENDie vom Münchener SF-Autor BernhardGrimminger gegründete "Autoren-Kooperative",die sich als Selbsthilfegruppeall jener SF -Autoren versteht,deren Werke bislang keiner deretablierten Verlage haben mochte (vgl.<strong>SFT</strong> 5/85, S. 33), hat bisher noch wenigResonanz gefunden. Ziel der Aktionwar es, daß jeder Autor versuchensollte, in seiner Heimatstadt nicht nurdie eigenen Werke, sondern auch dieseiner Kollegen im Buchhandel unterzubringen.Initiator Grimmirrger führtdie geringe Beteiligung auf die "Unfähigkeitder Autoren, wie echte Buchhandelsvertreterzugunsten der Initiativeaufzutreten."Autoren, die sich stark genug ftihlen,den Buchhändlern gegenüberzutreten,können sich wenden an: BernhardGrirnminger, Heerstr. 1, 8000 München60.hpTERRA FANTASY WIEDERBELEBTDie Taschenbuchreihe ''Terra Fantasy"wird in den nächsten Monaten vomMoewig Verlag wiederbelebt werden,wahrscheinlich mit neuer Numerierung.Näheres ist zur Zeit noch nichtbekannt.hubHERMANN PETERS GESTORBENAm 23. März 19<strong>84</strong> verstarb der Schriftstellerund Redakteur Herrnarm Peters.Der gelernte Feinmechaniker Petersschrieb unter anderem auch unterverschiedenen Pseudonymen <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong>, wobei er vor allem an Serienwie Mark Powers (als "Jeff Mescalero"),Ren Dhark (als "Staff Caine")und Raumschiff Promet (als "BertStranger" bzw. "Staff Caine") mitschrieb.Einzelromane aus seiner Federsind ZUSAMMENSTOSS BEIMIRA CETI (als Ted Scott, Utopia318, 1962), DAS VERMÄCHTNISDER TYRANER {als Ted Scott,Utopia Großband 191, 1963), GE-WISSENLOSE STRAFAKTION (alsStaff Caine, Utopia 455, 1965) undAKTION GAMMA (als Neil Porter,Andromeda SF 4, 1972). In den letztenJahren war Peters als Redakteurbeim Moewig Verlag tätig, wo ersich insbesondere um die ReihenSeewölfe (an der er auch mit eigenenRomanen beteiligt war), KommissarX und Mr. Dynamit Taschenbuchkümmerte.hubINTERPRETATION ZU "BRAVENEWWORLD"Als Band 13 in der Reihe "Modellanalysenzur englischen und amerikanischenLiteratur" des Verlags Uni-Taschenbüchererscheint im 2. Halbjahr19<strong>84</strong> Christoph Bades ALDOUS HUX-ILEY: "BRAVE NEW WORLD". Deran der Universität Kiel lehrende DozentBode geht dabei auch auf die"weithin fragwürdige Rezeptionsgeschichte"des besprochenen Werkesein.hubILLUSTRIERTE GESCHICHTE DERTRIVIALLITERATURIn der in Hildesheim ansässigen OlmsPresse ist inzwischen Hainer PaulsILLUSTRIERTE GESCHICHTE DERTRIVIALLITERATUR erschienen.Das großformatige Buch ist 264 Seitenstark und enthält 230 schwarzweißeund farbige Abbildungen; es kostetDM 78,-. Das Buch umfaßt das gesamteSpektrum der Trivialliteraturund beschäftigt sich auch mit der SF.Ein Prospekt kann angefordert werdenbei: Olms Presse, Hagentorwall 7,D-3200 Hildesheim.hub


32<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tirnes 8/<strong>84</strong>KEINE TASCHENBUCHAUSGABENVON MICHAEL ENDE-TITELNDer Karl Thienemann-Verlag, der dieMichael Ende-Romane DIE UNEND-LICHE GESCHICIITE, MOMO, DASGAUKLERMÄRCHEN und DERSPIEGEL IM SPIEGEL im Hardcoverpubliziert hat, will auch in den nächstenJahren keine Taschenbuch-Lizenzendieser Bücher vergeben. Mit einerentsprechenden Mitteilung reagierteder Verlag auf anderslautende Gerüchte.Die Weigerung, Taschenbuchrechtevon Ende-Titeln zu vergeben,begründete Thienemann-GeschäftsführerGunther Ehni nicht nur mit kaufmännischen,sondern auch mit ästhetischenArgumenten; so sei beispielsweisein DIE UNENDLICHEGESCHICIITE das Aussehen diesesBuches selbst beschrieben, so daßschon der Inhalt dieses Buches einePaperback- oder Taschenbuchausgabead absurdum führe.hubBÜCHER ZUM FILM "DIE UN-ENDLICHE GESCHICHTE"Zur Verfilmung des Michael Ende-Romans DIE UNENDLICHE GE-SCHICIITE sind folgende Bücher erschienen:Remy Eyssen, DER FILM''DIE UNENDLICHE GESCHICHTE".STORY. DREHARBEITEN. HIN-TERGRUNDBERICIIT im Heyne Verlag,Ulli Pfau, PHANTASIEN IN HAL-LE 4/5. MICHAEL ENDES "UNEND-LICHE GESCHICIITE" UND IHREVERFILMUNG (vgl. <strong>SFT</strong> 7/<strong>84</strong>, S. 2 1),das sich als kritisches Buch zu einerumstrittenen Verfilmung versteht, imDeutschen Taschenbuchverlag, sowieMEIN SPIEL- UND BASTELBUCHZUM FILM ''DIE UNENDLICHEGESCHICIITE" des Hamburger ErziehungswissenschaftlersWulf Wallrabensteinbei Xenos. Außerdem brachtedie Xenos Verlagsgesellschaft noch dasMALBUCH 1 und das MALBUCH 2zum Film heraus.hubDIEDERICHS FANTASY IM HERBSTIm September <strong>84</strong> werden bei Diederichsdie Fantasy-Romane MR. WHITETREIBT AUF DER REISSENDENLIFFEY NACH DUBLIN (ein überlebensroman)von T. H. White und FrederikHetmanns MADRU ODER DERGROSSE WALD (ein Märchen. MitBilderspiel (Baum-Tarot)) erscheinen.hubNATIONALES SF-EREIGNISZur Buchmesse lädt der Pabel MoewigVerlag zu einer besonderen Veranstaltungein, zum GROSSEN PERRYRHODAN-MEETING. Die allgemeineBegegnung soll am 6. und 7. Oktoberim eigens dafür angernieteten Hauptrestaurantauf dem Messegelände (dergroße Bau gegenüber der Halle 5) steigen.Das Programm, deren 'i-Tüpfeleben'noch gesucht und vorbereitetwerden, enthält alles, was zu einemGroß-SF-Festival gehört, und mehr.Einige der bereits feststehenden Highlights:Filme und Videos laufen (15 - 20Monitore); Spiele-Freaks dürfen sichauf fiktive Grottenwanderung begeben;Computerspiele sind ebenfallsvorhanden; für Erschöpfte steht eineRelax-Ecke mit Lightshow offen; einWettbewerb (voraussichtlich nicht mitMax Schautzer) beschert dem oder denGlücklichen einige angenehme Hochgefühle;zur musikalischen Untermalung,zum Tanz oder einfach nur als Geräuschkulissespielen Sensus und Leslie'sEXP auf; holographische Exponateschmücken die Wege und Gänge.Hans Joachim Alpers hält einenVortrag über Perspektiven der neuerenUS-SF und ihre möglichen Auswirkungenauf die bundesrepublikanische Entwicklung;Workshops in gehöriger Themenbandbreitegewähren Einblick indas SF-Schaffen und -Verlegen, geplantsind u. a.: Wie entsteht ein Roman(vom Expos~ bis zur Herstellung)- - Probleme der Covergestaltung --Wie entsteht ein Hörspiel (vom Drehbuchbis zur Sound-Abmixung) --Wie entsteht eine Rißzeichnung --Wie geht es weiter bei PR, was ist beiPR möglich (bis hin zur Handelsseite).Natürlich sind alle PR-Autoren anwesend.Jeder Besucher soll einenWilliam Voltz-Gedächtnisband alsGiveaway erhalten (mit Kurzgeschichtendes viel zu früh gestorbenen Autorsund Beiträgen über ihn). Als Ehrengästewerden bisher erwartet: ProfessorDr. Harry 0. Ruppe (Astronom)und Dr. h. c. Brich von Däniken (Göttergräbergelehrter).Kommentar der Redaktion: In unserermit umfangreicheren Begegnungennicht gerade überreich gesegnetenSF -Szene erhalten Großveranstaltungenein ganz besonderes Gewicht.Schon allein, weil daneben nichts Vergleichbaresstattfindet, darf man jetztschon das PR-MEETING als das natio-nale SF-Ereignis 19<strong>84</strong> ansehen. Hinzukommt das einzigartig breite Angebot(das sogar die hervorragenden ERSTENTAGE DERSCIENCEFICTION UNDPHANT ASTIK, 1983 vom Bastei LübbeVerlag ausgerichtet, zu überbieten verspricht),in dem wirklich für jeden etwasdabei sein soll - die hier aufgeführtenProgrammpunkte geben lediglichdie Rohfassung des zu Erwartendenwider. Lohnt die Buchmesse alleinschon einen Besuch, so bietet sich mitdem Meeting in diesem Jahr einen besonderenAnreiz. Und zwar in einemgrößeren Umfang, als Pabel/Moewig-Projektleiter Müller-Reymann in allzugroßer Bescheidenheit vorwegscltickte:"Bei der Buchmesse steht der Besucheroft hilflos herum, es gibt viel Leerlauf.Da wollten wir etwas für Unterhaltungund Zerstreuung sorgen."mbNEUE MAGAZINE BEI ÜBERGREN-ZEN?Der Bietefelder Übergrenzen-Verlag(M. Sto11, W. Schönfelder, W. Arweiler)hat unter Hinweis auf§ 16 UWGTitelschutz für die Zeitschriften-TitelDie Zukunft heute (Zeitung für<strong>Science</strong>-<strong>Fiction</strong> & Fantasy, Micro- undHomecomputer, Video- und Kinofilme,Telespiele) und Futureworld (Dasgroße farbige SF-Magazin) in Anspruchgenommen.hubFANTASY-ANTHOLOGIE BEI DTVIm Oktober 19<strong>84</strong> erscheint als Originalausgabebei dtv AUFBRUCH MITDEN HOBBITS. DAS FANTASY-BUCH, herausgegeben von der Hobbit-Presse dtv/Klett-Cotta. Der Band enthältBeiträge von J. R. R. Tolkien,Peter S. Beagle, Evangeline Waltonund anderen Autoren der Hobbit-Presse.hubE.T.A. HOFFMANN-BIOGRAPHIEBEI HANSERDer Hanser Verlag hat für den Septemberdieses Jahres die Veröffentlichungvon Rüdiger Safranskis E.T.A. HOFF-MANN. DER SKEPTISCHE PHAN-TAST angekündigt, "die Biographieeines unserer meistgelesenen Klassikerund zugleich ein atmosphärisches Bildseiner Zeit".hub


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>33GOLDMANN-VERLAGSVORSCHAUNovember <strong>84</strong>23453 Victor Farkas DAS SF QUIZ-BUCH (Originaltitel)23785 L. Neil Smith LANDO CAL-RISSIAN UND DIE GEISTHARFEVON SHARU (Lando Calrissian andthe Mindharp of Sharu)23855 Geraldine Harris DAS TORDES ERLöSERS (The Seventh Gate),vierter Teil des Zyklus "Die siebenZitadellen"23856 Paul Hazel DIE DREI ZWEIGEDES FINN ERSTER BAND: JAHRES-WALD (Yearwood)23950 Dever/Chalk FLUCHT AUSDEM DUNKEL (Flight from theDark), 1. Rollenspielbuch zu "EinsamerWolf'23951 Dever/Chalk FEUER OBERDEN WASSERN (Fire on the Waters),2. Rollenspielbuch zu "Einsamer Wolf"23952 Dever/Chalk GEFAHR IN DENHÖHLEN (The Caves of Doom), 3.Rollenspielbuch zu "Einsamer Wolf'23953 Dever/Chalk SCHLACHT BEIDEN GRÄBERN (Battle by theGraves), 4. Rollenspielbuch zu "EinsamerWolf" ,23743 div. Autoren DIE STAR WARSSAGA 1-3 (Star Wars, The EmpireStrikes Back, The Return of the Jedi)23500 Isaac Asimov DAS IMPERIUMVON TRANTOR (Pebble in the Sky,The Stars Like Dust, The Currents ofSpace)90215 Patricia A. McKillip ERDZAU-BER 1-3 (The Riddle Masters of Hed,Heir of Sea and Fire, Harpist in theWind), 3 Bände in GeschenkkassetteDezember <strong>84</strong>23470 Mike Resnick DIE GRöSSTESHOW IM GANZEN KOSMOS BAND1: HEREINSPAZIERT ZUR MON-STERPARTY (Sideshow)23765 A. Bertram Chandler ABEN-TEUER RANDWELT 10: GRIMESIN GEFÄHRLICHER MISSION (ToKeep the Ship)23859 Cherry Wilder DIE KöNIGS-KINDER 1: PRINZESSIN AIDRIS (APrincess of the Chameln)Januar 8523463 Theodore Sturgeon AUS VIE-LEN EIN HORN (E Pluribus Unicorn),Stories23768 L. Neil Smith LANDO CAL-RISSIAN UND DER FLAMMEN-WIND VON OSEON (Lando Calrissianand the Flamewind of Oseon)23857 Paul Hazel DIE DREI ZWEIGEDES FINN ZWEITER BAND: MEE-RESGRUND (Undersea)23862 Desmond Morris JASON IMWUNDERLAND (Inrock)Februar 8523471 Mike Resnick DIE GRöSSTESHOW IM GANZEN KOSMOS BAND2: APPLAUS FOR DIE 3-BEINI-GE STRIPPERIN! (The Three-LeggedHootch Dancer)23766 A. Bertram Chandler ABEN-TEUER RANDWELT 11: GRIMESALS GLADIATOR (Matilda's Stepchildren)23860 Cherry Wilder DIE KöNIGS-KINDER 2: WOLFSKRIEGER YO-RATH (Yorath the Wolf)März 8523457 Jan Mark DIE WELT AUSSTEIN (The Ennead)23787 L. Neil Smith LANDO CAL-RISSIAN UND DIE STERNENHÖH-LE VON THON BOKA (Lando Calrissianand the Stareave of Thon Boka)23858 Paul Hazel DIE DREI ZWEIGEDES FINN DRITTER BAND: WIN-TERKöNIG (Winterking)23863 James Kahn DER HERBSTVON ZEIT UND WELT (Timefall)April8523472 Mike Resnick DIE GRöSSTESHOW IM GANZEN KOSMOS BAND3: MANEGE FREI FüR FREMDEBESTIEN (The Wild Alien Tamer)23768 A. Bertram Chandler ABEN-TEUER RANDWELT 12: GRIMES,FREIBElTIER DES WELTRAUMS(Star Loot)23861 Cherry Wilder DIE KöNIGS-KINDER 3: KöNIG SHARN (TheSummer's King)Die Bände von L. Neil Smith (23785,23768, 23787) handeln von neuenAbenteuern mit dem Held aus KRIEGDER STERNE.hubAUSLANDSVERKÄUFEDie Romane DER NETZPARASITvon Andreas Brandhorst und ALLESIST GUT von Thomas Ziegler, beideim Corian Verlag erschienen, sind anden niederländischen Spektrum Verlagverkauft worden, in dessen ReihePrisma SF sie veröffentlicht werdensollen. Dieser Deal ist ein weiterer Beweisfür die zunehmende Verkäuflich·keit deutscher SF im Ausland.hpPAULINE GEDGE-ROMAN BEI DTVIm Mai dieses Jahres erschien bei dtvDIE HERRIN VOM NIL, ein historischerRoman um die Pharaonin Hatschepsutder kanadischen Autoein PaulineGedge, deren erster Fantasy-RomanDURCH MICH GEHT MAN HIN-EIN ZU WELTEN DER TRAUER(STARGATE) im März <strong>84</strong> bei Goldmannerschienen ist.hubNeuerscheinungen -19<strong>84</strong>Vorschau HerbstWas in diesem Herbst außerhalb derTaschenbuchreihen an <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>und Fantasy erscheint, ist relativ dürftig.Einige Verlage reiten auf der Fantasy-Welleund graben in der Folge zuDIE NEBEL VON A V ALON weitereWerke der Marion Zimmer Bradleyaus. So erscheint im Droemer KnaurVerlag ein dickleibiges Paperback von448 Seiten unter dem Titel HERRINDER FALKEN, Preis DM 25,-, ein"Fantasy-Abenteuer voller Romantikund Spannung auf dem fernen, voneiner blutroten Sonne beschienenenPlaneten Darkover" (so die Verlagswerbung).Auch der Lübbe-Verlagbringt seine Zimmer Bradley: DASLICHT VON ATLANTIS, ca. 380Seiten, geb. ca. DM 34,- , auch einFantasy-Abenteuer voller Romantikund Spannung (Werbetext Lübbe:"Macht der Magie und Kraft der Liebe"),diesmal im sagenhaften Atlantis.Ebenfalls im Lübbe-Verlag erscheintDIE WELT DER UNENDLICHENGESCHICHTE, 136 Seiten, ca. DM36,- . Untertitel: "Bilder für denFilm". Der Inhalt des Buches bleibtim unklaren: "Die Gemälde, Zeichnungenund Fotos dieses Bandes ... erzählenvon einem aufregenden künstlerischenAbenteuer: Wie es gelang, dieVisionen einer großartigen Schöpfungliterarischer Phantasie in ebenso faszi-


34<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>nierende Bilder zu verwandeln." DieseVerlagswerbung ist bestimmt nicht vonMichael Ende formuliert worden.Der sicherlich interessanteste Fantasy-Beitragdes Herbstes erscheint im"Märchen-Fachverlag" Bugen Diederichs:Frederik Hetmann, MADRUODER DER GROSSE WALD, ca.300 Seiten, DM 34,-: "Die Sage desGroßen Waldes, die Geschichte vonMadruk dem Sternensohn, der sich füreinen von drei Wegen entscheidenmuß." Das klingt nach Fantasy-Spiel;und richtig: 22 Farbkarten "Baumtarot"liegen bei.Eine Fundgrupe flir alle Märchen-,Sagen- und Fantasy-Fans soll auchNancy Arrowsmith, DIE WELT DERNATURGEISTER, 336 Seiten, DM36,-, im Eichborn-Verlag werden. In79 Kapiteln werden 79 Arten und unzähligeAbarten europäischer Eiben"erstmals authentisch" beschrieben.Das Bemerkenswerteste an diesemBand dürften jedoch die Zeichnungenvon Heinz Edelmann sein.SF -Freunde gehen in diesem Herbst,was die bisher eingegangenen Verlagsvorschauenbetrifft, fast leer aus.Von Isaac Asimov wird im VerlagKiepenheuer und Witsch ein neuesSachbuch vorgestellt: DIE ERFOR-SCHUNG DER ERDE UND DESHIMMELS - Entwicklung und Zukunftdes menschlichen Wissens, ca.430 Seiten, DM 39,80. Verlagstext:"In diesem Buch erzählt Isaac Asimovdie abenteuerliche Geschichte dermenschlichen Entdeckungen und For·schungsphantasien. Wie kaum ein andererAutor überschaut er das Wissenseiner Zeit. Die sonst so spröden Erkenntnisseder Naturwissenschaftenwerden durch Isaac Asimov zu faszinierendenEinblicken in ein staunenswertesUniversum." Dem ist nichtshinzuzufügen, Asimov bürgt für solcheQualität.Ja, und dann kommt da noch einLern-Buch bzw. kein Lern-Buch heraus.Gegen den Titel Lern-Lexikonhätte sicher der Suhrkamp-Verlag Ein·wände erhoben. So legt der Eichborn-Verlag von einem Autor Kaiserling einOpus mit dem Titel OBER-BYfE vor,das die "computerfrohe Zukunftssprachefrei nach Stanislaw Lern" zum Inhalthat. Hinter dem Namen Kaiserlingverbirgt sich eine Gruppe vonStanislaw-Lem-Fans, die rund 200seiner SF-Sprachschöpfungen spielerischinterpretiert und über 500malfortgesponnen hat. Knobel-Lektüre fürLern- und andere SF-Fans. Der Neusprachen-Spaßerscheint als kleinesbroschiertes Bändeben als faksimilierterComputerausdruck. Preis DM 10,-.Bei S. Fischer schließlich erscheintnoch John CrowleysLITTLE BIG oderDAS PARLAMENT DER FEEN; einHardcover mit 624 Seiten.Volker JansenWILLIAM L. CRAWFORD GESTOR-BENAm 26. Januar 19<strong>84</strong> starb William L.Crawford an einem Krebsleiden. Deram 10. September 1911 geboreneCrawford gilt als der erste semiprofessionelleVerleger in der SF -Szene.So publizierte er schon 1934 mit MarvelTales und Unusua/ Stories die erstenauf halbprofessioneller Basis produziertenSF-Magazine. Die beidenBlätter enthielten unter anderem Storiesvon H. P. Lovecraft, Robert E.Howard, John Wyndham, RobertBloch und Clifford D. Simak (''TheCreator"). Da beiden Titeln aber dieMöglichkeit versagt blieb, an den Kioskenverkauft zu werden, mußten sienach 5 (Marvef) bzw. 3 (Unusuaf) Ausgabeneingestellt werden. Ab 1934produzierte Crawford SF in Buchform,zunächst eine Broschüre mit Erzählungenvon Clark Ashton Smith undDavid H. Keller, anschließend ein Buchmit Kurzgeschichten eines gewissenEugene George Key (MARS MOUN-TAIN). Geplant war außerdem dieHerausgabe des Buches PEOPLE OFTHE CRATER von "Andrew North"(das ist bekanntlich Andre Norton);1935 gründete er mit Visionary Pressden ersten SF-Hardcover-Kleinverlag;in diesem kamen die Bücher THESHADOW OVER INNSMOUTH vonH.P. Lovecraft (1936) und BEHINDTHE EVIDENCE von Peter Reynolds(ein Pseudonym, hinter dem sichCrawford und die in den 30er Jahrehrecht bekannte Autorin Amelia ReynoldsLong verbargen) heraus.Nach dem Krieg gründete WilliamCrawford zusammen mit seiner FrauPeggy den Fanverlag Fantasy PublishingCompany, in dem sowohl dasMagazin Fantasy Stories als auch eineganze Reihe von Hardcovern erschienen;sowohl das Magazin wie auch dieBücher gehörten heute zu den begehrtestenSammlerobjekten der SF-Szene.In dem Magazin, von dem bis 1950sechs Ausgaben erschienen, brachte erbeispielsweise die ersten Erzählungenvon Cordwainer Smith ("ScannersLive in Vain") und Andre Norton("The People of the Crater"). 1953gab Crawford mit Spaceway ein weiteresMagazin heraus, das jedoch nach8 Ausgaben eingstellt wurde; der Versuch,das Blatt 1969 wiederzubeleben,scheiterte nach vier weiteren Ausgaben.Auch die Fantasy Publ. Co. erlebteAnfang der 70er Jahre eine kurzeRenaissance, während der insgesamtdrei Bücher erschienen. Inden Siebziger Jahren trat Crawfordin der SF vor allem als Organisatorvon Conventions hervor.hubNEUE SF-REIHE BEI WARNERIm Januar 1985 wird der TaschenbuchverlagWamer Books eine neueSF-Reihe starten, in der pro Monatzwei Titel veröffentlicht werden sollen.Herausgegeben wird die neue Reihevon einem aus Kathy Malley, NansyNeiman , Brian Thomposon undJim Frost bestehenden Team. Als ersteBände sind die Romane THEFIRES OF WINDAMEAR von NeilHancock und PASSAGE AT ARMSvon Gien Cook vorgesehen. Der Nameder Reihe soll noch geheim bleiben(der Verlag droht flir einen Verrat miteinem Prozess, obwohl der vorgeseheneName unseres Wissens nach garnicht frei ist), und der Verlag hofft,mit ihr mehr Erfolg zu haben als mitfrüheren, stets nach kurzer Zeit gestopptenVorstößen ins SF-Feld.hubMEHR EHRBARE KAUFLEUTE AUFDER VENUSSoeben hat Frederik Pohl das Manuskriptzu seinem neuen Roman THEMERCHANT'S WAR beim Verlag St.Martin's Press abgeliefert, bei dem esschon im Februar 1985 erscheinen soll.Bei dem Buch handelt es sich umeine Fortsetzung zu Pohls und CyrilM. Kornbluths THE SPACE MER-CHANTS, das bei uns als EINE HAND-VOLL VENUS UND EHRBAREKAUFLEUTE bei Marion von Sehröderund Heyne verlegt worden ist.Eine kürzlich in Locus veröffentlichteHeiratsanzeige des Autors an dieSF-Akademikerin Elizabeth Anne Hullhat übrigens den gewünschten Erfolggehabt, und so hat der gute Frederikim Juli zum flinften Male den Bundfürs Leben geschlossen.hub


36<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>tasy-Herausgeber). Der Preis für denbesten internationalen SF- oder Fantasy-Romanwurde nicht vergeben. Vielleichthat die internationale <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> seit 1983 endgültig den Anschlußan das Niveau der SF der Antipodenverloren? Da der nationaleaustralische SF-Con im nächsten Jahrbekanntlich in den USA stattfmdet,und damit auch die Ditmars dort vergebenwerden, bietet sich 1985 allerdingsGelegenheit zur Revision. Andererseitsist es unter Umständen nichtopportun, diese Gelegenheit zu nutzen,denn der Weltcon '85 fmdet inAustralien statt, und somit wird inMelboume über die Hugos entschieden!hubSFC READER AWARDS FOR 1983Das SF -Nachrichtenmagazin ScieneeFielion Chroniele vergab 19<strong>84</strong> zumdritten mal die SFC Reader Awards.Die Preisträger werden, wie der Namedes Preises erahnen läßt, durch eine Abstimmungunter der Leserschaft ermittelt.Die Gewinner erhalten eine Plakette,die sie wie einen Orden tragenkönnen. Die Preise flir 1983 gingen an:Bester Roman: Tim Powers, THEANUBISGATEBester Kurzroman: Michael Bishop,"Her Habiline Husband"Beste Novelle: Kim Stanley Robinson,"Black Air"Beste Kurzgeschichte: Gardner Dozois,"The Peacemaker"Beste dramatische Darbietung: THERETURN OF THE JEDIBester Herausgeber eines professionellenMagazins: Edward L. Ferman (Magazineof Fantasy and Seienee Fietion)Bester Herausgeber einer SF-Buchreihe:David Hartweil (<strong>Times</strong>cape Books)Bester professioneller Zeichner: MichaelWhe1anBestes semiprofessionelles Magazin:Seienee Fielion Chronicle (AndrewPorter)Bestes Fanzine: File 770 (MichaelGlyer)Bester Fan-Autor: Richard GeisBester Fan-Zeichner: Alexis GillilandBeste Covergestaltung-Magazine: A nalogBeste Covergestaltung-Bücher: AceBookshubNEUE SCIENCE FICTION-TASCHENBÜCHER IMSEPTEMBER '<strong>84</strong>Aldiss, Brian W. & Wolfgang Jeschke:TITAN 22 (Evil Earth 1/1). Heyne 06/4118, DM 5,80. Von Aldiss zusammengetrageneErzählungen, die in derdeutschen Ausgabe in mehreren Bändenverlegt werden.Anthony, Piers: TAUSENDSTERN(Thousandstar), Heyne 06/4115, DM7 ,80. Ein Raumschiffrennen querdurch die Galaxis; wer den Autorkennt, kann unschwer vermuten, daßer eine Hexalogie daraus machen wird.Asimov, lsaac/Charles G. Waugh &Joseph D. Olander: DIE SIEBENTODSONDEN DER SCIENCE FIC-TION (The Seven Deadly Sins of<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>), Moewig Playboy-SF6738, DM 7,80. Eine weitere SF-Anthologie,die mit Asimovs werbewirksamemNamen verkauft werden soll.Becher, Martin Roda: HINTER DEMROCKEN. Suhrkamp 1041, DM 8,-.Phantastische Erzählungen eines Autors,der in Suhrkamps PhantastischerBibliothek bislang einen schmalenBand mit Essays verlegt hat.Butler, Octavia: WILDE SAAT (WildSeed), Bastei 24060, DM 7 ,80. "DasSchicksal der Menschheit in der Handeines afrikanischen Medizinmannes",vermeldet der Bastei-Katalog. ArmeMenschheit!Coulson, Juanita: DAS NETZ DERMAGIER (The Web of Wizardy) ,Goldmann 23<strong>84</strong>9, DM 8,80. AufgeblasenerFantasy-Roman einer Autorio,die in den fünfziger Jahren in denUSA ein Fanzine herausgegeben unddanach "gothic romances" geschrieben~t. .Darlton, Clark: DIE LETZTE ZEIT-MASCHINE, Moewig-CD 15, DM 5,80.Erstmals erschienen 1961 als Leihbuchbei Zimmermann.de Camp, L. Sprague: DIE JUNG-FRAU VON ZESH (The Virgin ofZesh), Heyne 06/4090, DM 6,80.5. Band im ganz lustigen Krishna·Zyklus.de Maupassant, Guy: DIE TOTEN-HAND, Suhrkamp 1040, DM 9,- .Phantastische Erzählungen des franzö·sischen Klassikers (1850 - 1893) ineiner Originalzusammenstellung.Donaldson, Stephen R.: DER EIN-SAME BAUM (The One Tree), Heyne06/4109, DM 9,80. Zweiter Band derzweiten Trilogie um Covenant denZweifler; was fiir Liebhaber dickerBücher.Ewers, H.G.: AKTION ALPHA-I,Moewig-PR-TB 73, DM 5,80. DritteAuflage.Farris, John: DER UNGELADENEGAST (The Uninvited), Heyne 11/ 17,DM 7 ,80. "Ein Fall von Psychoterror"in Heynes Reihe "Die UnheimlichenBücher".Fischer, Emo: DAS SCHIFF DERTRAUME, Bastei 22036, DM 4,80.Terranauten-Roman. Für alle , die'snoch nicht wissen: hinter diesem Pseudonymverbirgt sich W. A. Hary.Francis, H.G.: SOHN DER SONNE,Moewig-PR-TV 258, DM 5,80. ErsteAuflage.Galouye, Daniel F.: ABSTIEG INDEN MAHLSTROM (OA), Ullstein31085, DM 7,80. Die wirklich bestenStories des 1976 verstorbenen Autors,zusammengetragen von Ullstein-HerausgeberRonald M. Hahn.Görden, Michael (Hrsg.): DAS GROS-SE BUCH DER PHANT ASTIK I, Bastei-Paperback28122, DM 19 ,80. Lesebuchund Autorenlexikon zur phantastischenLiteratur des 19. Jahrhunderts.Harris, Geraldine: DAS KÖNIGREICHDER SCHATTEN (The Dead Kingdom),Goldmann 23854, DM 6,80.Fantasy-Roman. Dritter Band der Tetralogie"Die sieben Zitadellen". Undsie reiten immer noch ...Heinlein, Robert A.: DIE STERNEN-BESTIE (The Star Beast), Bastei21179, DM 5,80. Bereits 1966 unterd(ltn Titel DAS ULTIMATUM VONDEN STERNEN als Terra-TB 114;dann nochmals als Terra-TB 253 nachgedruckt.Aller guten (?) Dinge sinddrei . ..Larson, Gien A./Ron Goulart: KAMPF-STERN GALACTICA 8: GROSSEVON DER ERDE (Greetings fromEarth), Goldmann 23792, DM 5,80.Goulart hat Larsons Drehbuch zumRoman··verarbeitet; und immer nochmüssen die Cylonen dran glauben. Habenwir eigentlich schon erwähnt, daß


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8 437wir nichts von diesem Zeug hdten'>Lee, Tanith: öSTLICH \'OS ~IIT­TERNACHT (East of \ hdnight). Heyne06/4119, DM 5.80 Phamasia.Könnte eins von Lees K.naerbuchernsein, die teilweise nur m England undnicht in den USA erschienen smd.Lynn, Elizabeth A.: DIE FRAL:. DIEDEN MOND LIEBTE 1The \\omanWho Loved the Moon), He} ne 06/4116, DM 6,80. Kurzgeschi ... htenbandeiner Autorin, d1e biSlang durch ihre"Tornor" -Fanta sy-Tnlog~e hervorge·treten ist.Myers, John Myers: DIE I~SEL LITE-RARIA (Silverlock). Bastei 20063,DM 9,80. Legendarer Fantasy-Klassikeraus dem Jahre 19-tQ. ein Schelmenroman"voller lnerans...her Scherzeund Seltsamkenen"" ( Reclams SF-Führer). EmpfehlenS\I.ertNiven, Larry & Steven Bames:TRAUMPARK (DREA~1 PARK), Bastei22072, DM 8. 0. Roman um einenhochmodernen FreiZeHpark der Zukunft;und dann geht etwas schief ...(das kennen wir doch. oder'>)Nonnan, John: DIE JAGER VONGOR (Hunters of Gor). Heyne 06/3472, DM 5,80. ~euauflage untergleicher Nummer des bereits 1975 beiHeyne erschienenen Handbuchs fur Sadisten.Nur unter großten Muhenkonnten wir Snoopy davon abhalten,mehr als nur "Rats'"' zu d1esem Buchzu sagen.Ort, Mirek: ZURüCK IS DIE STEIN-ZEIT, Heyne 06/411". D\1 5 .80. Originalausgabe.Wir werden sie rezensieren.Pohl, Frederik: DER HERR DESHIMMELS (Midas World ). Goldmann<strong>84</strong>10, DM 9 ,80. Pohl hat seme Geschichte"The Midas Plague"' ("Diearmen Reichen") aus dem Jahr 1954 -eine scharfe Kapitalismuskritik umeine Welt, in der der Konsum höchstePflicht ist - zu einem Roman ausgeweitet;die amerikanische Kntik bemängelteallerdings, daß man der Ausweitunganmerkte, daß d1e Grundideein den ftinfziger Jahren durchaus zundete,heutzutage aber den Biß irgendwoverloren hat. Der Roman erscheintin Goldmanns Reihe "Edition '<strong>84</strong>",die sich "positiven Utopien" widmet.Pukallus, Horst/Andreas Brandhorst:IN DEN STÄDTEN, I DE TEM-PELN, Ullstein 310<strong>84</strong>, DM 6,80. EinOriginalroman von zwei doch rechtunterschiedlich schreibenden deu t-schen Autoren. Wir werden ihn rezen·sieren.Schelwokat, Günter M. (Hrsg.): PR-JUBILÄUMSBAND 5, Moewig, DM6,80. Kurzgeschichten fast aller PR-Autoren zu irgendeinem Auflagen-Jubiläum;diese Anthologien erscheinenmittlerweile mit schöner Regelmäßigkeitin jedem Jahr neu.Silverberg, Robert: KRJEG DERTRÄUME (Lord Valentine's Castle),Moewig 3646, DM 7 ,80. Der erste derMajipoor-Titel, mit dem Silverberg1979 sein Comeback in der SF -Szeneeinläutete. Ein abenteuerlich-bunterStoff, zwar gut lesbar, aber ohne diepsychologischen Tiefen, die Silverbergsletzte Romane so interessantmachten. Zwei weitere Majipoor-Bü·eher folgen bei Moewig voraussichtlichim Frühjahr 1985 ; KRIEG DERTRÄUME ist die Taschenbuchausgabedes 1980 Moewig erschienenen gleichnamigenHardcovers.Simak, Clifford D.: IM LAND DERDRACHEN (Where the Evil Dweils),Knaur 5783, DM 7,80. Vier Menschenbrechen in ein von bösen Wesen bevölkertes"Leerland" auf. Fantasy-Romandes Autors, dessen SF-Texte meist soschön beschaulich-pastoral sind.Stapledon, Olaf: SIRJUS (Sirius), Heyne06/37, DM 6,80. Nachdruck desHeyne-Tßs 3471 (1975) in der Bibliothekder SF-Literatur. Ein Klassikeraus dem Jahre 1944, der das tragischeSchicksal eines intelligenten Hundesbeschreibt.Terrid, Peter: AUFSTAND DER POS-BIS, Moewig-PR-TV 1<strong>84</strong>, DM 5,80.Zweite Auflage.Trout, IGigore: GEBURT DER VE-NUS (Venus on a Half-Shell), Knaur57<strong>84</strong>, DM 5,80. "Kilgore Trout" isteigentlich eine Romanfigur von KurtVonnegu t, ein ausgesprochener Zeilen·schinder unter den Kollegen; PhilipJos~ Fanner gefiel dieser Name so gut,daß er Vonnegut sogar androhte, seinenNamen legal in "Kilgore Trout':ändern zu lassen, sollte der ihm nichtdie Erlaubnis geben, einen Roman als" Kilgore Trou t" zu schreiben. Das hater dann wohl doch getan. Di~ser "l(ilgoreTrout" ist also in WirklichkeitPhilip Jos~ Farmer, und wir haben dasunsere dazugetan, daß Farmer auch inder BRD als "Kilgore Trout" bekanntwird, indem wir auf diesen wenigenZeilen den Namen "Kilgore Trout"gleich siebenmal gebracht haben. Allesklar? (Das Buch ist übrigens 'ne ziemlichtriste Space-Opera!)Tubb, E.C.: DIE VERBOTENESTADT (City of No Return), MoewigECT-TB 12, DM 5,80. Bereits 1958als Utopia Großband 78 erschienen;zu Tubbs neuem, 1983 in den USA erschienenenRoman ST ARDEATHschrieb ein Kritiker in der amerikanischenFachzeitschrift Fantasy Review:"Tubb schreibt solche Bücher schonseit Jahrzehnten. Man müßte ihn aufhalten."Dem ist nichts hinzuzufugen.Voltz, William: DIE LETZTEN MEN-SCHEN DER ERDE, Moewig-UC-TB69, DM 5 ,80. Oberarbeitete Neuausgabedes Terra-Hefts 442 aus dem Jahre1966; damit liegen (bis auf ein Jugendbuch)alle Non-PR-Romane des leiderviel zu früh verstorbenen Autors inder Rei11e Utopia Classics vor.Wilhelm, Kate : MARGARET UNDICH (Margaret and I), Heyne 06/4114,DM 6,80. Neuer Roman der in letzterZeit durch recht gute Texte aufgefallenenamerikanischen Autorin.Williamson, Jack: DIE WELTRAUM-LEGION: DER GRüNE KOMET (TheCometeers), Moewig 3645, DM 6,80.Die Space-Opera aller Space-Operas,nur noch von E. E. Smith und John W.Campbell übertroffen. Erschien 1959bei Zimmermann als DER GEIST DERLEGION, wurde nachgedruckt als Terra98 und Terra Nova 42.


38<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 8/<strong>84</strong>KleinanzeigenANDERE WELTENSF-ANTIQUARIATRichard MeyerRappstr. 17, 2000 Harnburg 13Tel. 040/443118SF-Tb's, Hefte, Bücher, Leihbücher,Zeitschriften, Filmmaterial vergriffen?Wir besorgen's! Faire Preise bei An- undVerkauf! 16seitige Liste gegen DM 1,-anfordern.Große SF-Verkaufsliste mit Raritäten-Auktion gegen Rückporto von AndreasGösling, Weinstr. 28, 6705 Deidesheim.TALES 1 bietet auf 80 Seiten Colorpap.ab Okt. unkonventionelle Weird <strong>Fiction</strong>.4 DM an PGiroA B1nW 4622 66-107BLZ 10010010 ltd Carsten Scheibe/Onke1TomStr117/ l Berlin 37.BIBLIOGRAPHIE DER UTOPISCH-PliANTASTISCHEN LITERATUR1983Alle 1983 in deutscher Sprache erschienenenRomane, Collections und Anthologienaller Verlage (außer Heftpublikationen),weit über 1200 Titel (auch Stories)aufgelistet mit Titel, Originaltitel,Übersetzer, Ersterscheinungsjahr desOriginals, Verlag, Reil1e. 112 Seiten,broschiert, Format DIN A 5 DM 12,- +DM 3,- Versandspesen =DM 15,- überweisenauf Postscheckkonto 3998-800München (BLZ 70010080) oder Verrechnungsschecküber DM 15,- anCORIAN-VERLAG, Postfach 1169, D-8901 Meitingen.Achtung: <strong>SFT</strong>-Abonnenten erhalten dieseBibliographie innerhalb ihres Abonnements!So können Sie an dieser Stelle Kleinanzeigenaufgeben:Der Preis ftir eine Zeile ä 35 Anschlägenbeträgt DM 4,- .Schicken Sie Ihren Text an folgendeAdresse :CORlAN-VERLAGPostfach 1169D-8901 MeitingenBezahlen Sie Ihre Anzeige durch Überweisungauf Postscheck München, Konto39 98-800 (BLZ 700 100 80) oderdurch Obersendung eines Schecks. Anzeigenwerden nur veröffentlicht, wennder Anzeigenpreis bezahlt ist.Folgende ältere <strong>SFT</strong>-Ausgaben sindnoch lieferbar:140/ 1976 DM 4,00141/ 1977 DM 4,00143/1977 DM 4,00145/ 1977 DM 4,00147/ 1979 DM 5,00148/1980 DM 5,00149/1980 DM 5,00150/ 1981 DM 7,501/ 1982 DM 4,503/ 1982 DM 4 ,504/ 1982 DM 4,505/ 1982 DM4,506/ 1982 DM 4,507/ 1982 DM4,508/ 1982 DM4,5010/1982 DM 4,5012/ 1982 DM 4 ,501-12/ 1983 je DM 4,50ab 1/19<strong>84</strong> je DM 5 ,00Lieferung erfolgt nur, solange der (teilweisesehr geringe) Vorrat reicht. RascheBestellung ist angezeigt.Bestellvorgang: Schriftliche Bestellungmit Nennung der bestellten NummernanCORIAN-VERLAG Heinrich WimmerPostfach II 69D-890 1 MeitingenGleichzeitig den Rechnungsbetrag (Warenwert+ DM 3,- Versandspesen) überweisenauf Postscheckamt München,Konto 39 98-800. Sofort nach Geldeingangwird Ihre Bestellung ausgeliefert.IMPRESSUMSCIENCE FICTION TIM ESMagazin ftir <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>und FantasyHERAUSGEBERHans Joachim Alpers, Uwe Anton,Hans-Ulrich Böttcher, Werner Fuchs,Ronald M. Hahn, Walter Jost, JoachimKörberREDAKTIONRedaktionsleitung: Hara1d Pusch, Bundesstr.66, D-51 07 SimmerathFeature-Redaktion: Marcel Sieger,Wilh.-Mauser-Str. 8, D-5000 Köln 30Rezensions-Redaktion: Uwe Anton,Gemarker Str. I 0, 5600 Wuppertal 2Nachrichten-Redaktion: Hans-UlrichBöttcher, Qualenbrink 7, D-4 780 LippstadtMitarbeiter dieser Ausgabe: NorbertStresau, Berthold Giese, Edith Nebel,Ludwig Rief, Barbara Holland-Cunz,Michael Adrian, Volker Jansen, WalterUdo Everlien, Michael Nagula, RainerKuchlerGrafische Gesamtgestaltung: BrunoStiegler, AugsburgTitelbild: Norbert LöscheVERLAGCORIAN-VERLAG Heinrich WimmerBernhard-Monath-Str. 24 aD-8901 MeitingenTel. 08271/ 5951Anzeigen: siehe VerlagVertrieb: siehe VerlagEinzelpreis: DM 5,-Abonnementpreis: DM 54,- einseht.MWSt. und Porto (Inland), DM 54,-plus Porto (Ausland)Für unverlangte Manuskripteinsendungenwird keine Gewähr übernommen.Rücksendung im Regelfall nur bei beigefügtemFreiumschlag. NachgekennzeichneteBeiträge geben nicht zwangsläufigdie Ansichten der Redaktionwieder. Alle Beiträge sind, soweit nichtanders vermerkt, Copyright (c) 19<strong>84</strong> bySCIENCE FICTION TIMES.Satz: Composersatz Christine Spitko,MeitingenDruck: Schoder, Gersthofen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!