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a k t u e l l - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS

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Schweizerische EidgenossenschaftConfédération suisseConfederazione SvizzeraConfederaziun svizraSchweizer ArmeeZ E I T S C H R I F T D E R F Ü H R U N G S U N T E R S T Ü T Z U N G S B R I G A D E 4 1Armeea k t u e l lI 1I I 2008FU(ssball) Br <strong>41</strong> in HochformVon der EURO’08 bis zur Comm’0810 | Sprechen sie Singhalesisch?Der attraktivste Job in der Armee12 | –15 Grad CelsiusEnge Zusammenarbeit zwischenZermatt und Verbier17 | Blond oder brunette?Zu Besuch bei Renzo Blumenthal


2Inhalt Juni 20083 Editorial4 Die FU Br <strong>41</strong> an der «EURO’08»:FU(ssball) Br <strong>41</strong> – die Kicker in Grün8 Comm’08: «Wir wollen die FU Br <strong>41</strong> den Besuchern nachhaltig näher bringen»9 Comm’08: «Wir planen seit Monaten 1000 Details»10A1 Tagesbefehl Nr. 1 des Chefs der ArmeeA2 Taschenmunition, Persönliche Waffe, Wachtdienst: Die Armee handeltA4 Mythos 100-Kilometer-Marsch:Beobachtungen rund um den Hunderter einer OffiziersschuleA6 Patrouille des Glaciers 2008A7 EURO’08: Militärische Kompetenz im Dienste des FussballsA10 Winterwettkämpfe der Armee 2008A12 34-Jährige werden nicht mehr zum WK aufgebotenA13 Umwelt und ArmeeA14 Die Fachstelle für Extremismus in der Armee stellt sich vorA15 Gesucht: Trainerinnen und Trainer im Fachstab Ausbildung ZIKAA16 Optimierungsmassnahmen im Bereich Logistik:Die Sicht des Chefs Logistik-Center Hinwil, André FreiA18 Das Rüstungsprogramm 2008A20 Der Rüstungsablauf von ArmeematerialA21 C4ISTAR – was ist das?A22 IMESS – Integriertes Modulares Einsatzsystem Schweizer SoldatA23 Tiger-Teilersatz TTE: Erprobung der KandidatenA24 Comm'08 in Frauenfeld / GEHLA in Chur12 Im Einsatz für den PdG14 WK-Bericht FU Bat 3116 «Versuchskommando» EKF Abt 5317 Sidestory «Renzo Blumenthal»19 Militärisches StellenangebotImpressumARMEE aktuell – die Zeitschrift für die Angehörigender <strong>Führungsunterstützungsbrigade</strong> <strong>41</strong>Erscheint zweimal jährlichHerausgeber:Kdt FU Br <strong>41</strong> und Chef der ArmeeKdo FU Br <strong>41</strong>, Bolligenstrasse 66b, 3003 Berninfo@fubr<strong>41</strong>.chRedaktion:Komm Team FU Br <strong>41</strong> undKommunikation VerteidigungLayout und Produktion:Daniel Beyeler, Komm Team FU Br <strong>41</strong>Kommunikationsbasis, ZEMStämpfli AG BernAdressänderungen:Eingeteilte AdA nur schriftlich beim Sektionschefdes Wohnorts. Alle anderen schriftlich beimKommando FU Br <strong>41</strong>Copyright:VBS, VerteidigungInternet:www.fubr<strong>41</strong>.chwww.armee.chTitelbild:Während der EURO’08 stehen die Soldaten derFU Br <strong>41</strong> im Hintergrund. Sie erbringen zentraleDienstleistungen zur Führung der Sicherheitskräfte.


| ARMEEaktuell |1|2008|FUBr <strong>41</strong> |3Editorial«Im Rampenlicht»Anders im kommenden September: Dann werden die Scheinwerfer auf unsgerichtet sein. An der militärischen Leistungsschau Comm’08 zeigt dieArmee, was Führungsunterstützung ist.Wir von der FU Br <strong>41</strong> sind ganz besonders gefordert, sind wir doch diegrösste Organisation der Armee in diesem Bereich.Wir haben die besondere Gelegenheit, uns einer bereiten Öffentlichkeit zupräsentieren. Den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch einem ausgewähltenFachpublikum aufzuzeigen, welchen Stellenwert unsere Dienstleistungenin einer modernen Armee haben. Ihnen zu demonstrieren, wie wirkomplexe High-tech professionell einsetzen und moderne Arbeitsmethodenund -Verfahren beherrschen.Mehr zur Comm’08 erfahren in diesem Heft unter anderem vom Chef derFührungsunterstützungsbasis, Divisionär Kurt Nydegger.Geschätzte Angehörige der FU Br <strong>41</strong>Farbig bekleidete und bemalte Menschen verdrängenden Verkehr in unseren Städten. DerSinn für Geschäftigkeit ist der Leidenschaft gewichen– der Leidenschaft für das Spiel, den Kampfund den Sieg. Die EURO’08 ist in vollem Gang.Wir von der FU Br <strong>41</strong> stehen während diesesGrossanlasses weder auf dem Rasenfeld nochauf der Tribüne. Abseits von Rampenlicht undFan-Zone erledigen wir unsere Arbeit: Im Hintergrundbetreiben wir die Führungsinfrastrukturenund stellen den Sicherheitskräften und Führungsstäbenunsere Dienstleistungen zur Verfügung.Leistungen, welche für die sichere Durchführungder EURO’08 unerlässlich sind. Lesen sie mehrdazu in diesem Heft.Noch sind viele von unseren Kameraden im Einsatz an der EURO’08. Dochbald ist das letzte EURO-Bier getrunken und das letzte Panini-Bildgetauscht.Dann freue ich mich, zusammen mit Ihnen für einmal im Rampenlicht derComm’08 stehen zu dürfen. Lassen Sie uns die Gelegenheit nutzen unddie Besucherinnen und Besucher von unserem Metier faszinieren!Brigadier Willy SiegenthalerKommandant FU Br <strong>41</strong>Im Normalfall ist unsere Arbeit für den einzelnenBürger nicht wahrnehmbar und eher unspektakulär.Wir erbringen unsere Höchstleistungenmeist im Hintergrund.


4Die FU Br <strong>41</strong> an der «EURO’08»FU(ssball) Br <strong>41</strong> – die Kicker in Grün«Die Zürcher sind die sportlichsten Schweizer!». Diese Überschriftspringt mir auf der Titelseite der bekanntestenSchweizer Pendlerzeitung heute entgegen. Während ich dieHalbzeitpause auf der Zugfahrt Zürich – Sion geniessewird mir bewusst, dass diese Aussage wohl während derEURO’08-Zeit keine Gültigkeit hatte.Text: Giacinto In-Albon, Komm TeamBilder: Stefan Birri, Komm TeamEgal wo meine Blicke aus der matten Zugsscheibe hinfallen: Quer durchdie Deutschschweiz bis in das Wallis strahlen immer noch rot-weisseSchweizerkreuze von Balkonen, wehen an jedem erdenklichem Auto, oderzieren die Fahnenmasten von Dörfern und Städten. Wir Schweizer warenwohl die sportlichsten Europäer während der 5. Jahreszeit. Und wir Kickervon der FU(ssball) Br <strong>41</strong> haben im Hintergrund fleissig und professionellbis zum Schlusspiff mitgespielt. Ob in der Führungscrew oder als Sprachspezialist.Der Blick hinter die Kulissen zeigt die geleistete Vielfältigkeit vonuns FUssballern.Grossaufgebot der Brigade Mannschaften«Allein 40 Milizoffiziere und ein Kernteam waren im EURO’08 Einsatz»,berichtet Oberstlt i Gst T. Schmid (Chef HQ A) stolz. Ein Grossaufgebot vonTruppen bedeutet für die Führung der FU Br <strong>41</strong> immer, dass lückenlosEinfluss genommen werden kann und muss. Diesem Umstand konntewährend dem Sportanlass nur Rechnung getragen werden, da die Erreichbarkeitwährend der ganzen Vorbereitungsphase sowie bei der Durchführung,beim Betrieb sowie beim Abbau der technischen Systeme ununterbrochensichergestellt war.Während bei der Schweizer Nationalmannschaft Köbi Kuhn die Hauptlasttrug, war das Kernteam der FU Br <strong>41</strong> als «Trainer» gefragt. Ab einemzentralen Einsatzstandort in der Region Bern wurden während 6 Wochenim 24-Stundenbetrieb die fünf eingesetzten Abteilungen und Bataillonegeführt.Kein Match ohne Mannschafts-TrainingMilitärisch auch unter «Einsatzbezogene Ausbildung (EBA)» bekannt. Damitdie Angehörigen (AdA) der FU Br <strong>41</strong> ihre Dienstleistungen im Einsatz einwandfreileisten konnten, wurden sämtliche AdA, anlässlich von EinsatzbezogenerAusbildung, während zwei Tagen vorbereitet. Im Zentrum stand«Fit for the Misson». Während vier Wochen haben die eingesetzten Angehörigender FU Br <strong>41</strong> ihren diesjährigen Wiederholungskurs (WK) in derForm des Assistenzdienstes zu Gunsten der EURO’08 geleistet. In dieserZeit galt die Aufgabe dem Schutz von Personen und besonders schutzwürdigenEinrichtungen im Inland.Kein EM-Pokal, dafür ein so genannter Ribbon (wird am Ausgangsanzugangesteckt) erinnert an die erfolgreiche Dienstleistung während derEURO’08.Eingespielte Teams erhielten neue AufgabenDie Armeeführung griff anlässlich der EURO’08 auf das HQ Bat 23 zurück.Für das Bataillon ungewohnt war in der Dienstleistung 2008 nicht eineFührungsanlage zu betreiben, sondern verschiedene Leistungsbezüger mitdiversen Dienstleistungen zu unterstützen.Für gewöhnlich betreibt ein HQ Bat eine Führungsanlage der Stufe Landesregierungund Armee. Auch das HQ Bat 23 erfüllte in den vergangenenJahren diese anspruchsvolle Aufgabe zur vollsten Zufriedenheitder Anlagebenutzer. Es hat sich damit einige Routine und fundierteKenntnisse in seiner Kernkompetenz erworben. Deshalb stellte der Auftrag,die EURO’08 mit HQ Leistungen zu unterstützen, eine willkommeneAbwechslung dar, der die Kader des HQ Bat 23 mit Spannung entgegensahen.Grundsätzlich ging es bei allen Teilaufträgen darum, die Leistungsbezügermit Fachspezialisten zu unterstützen sowie im administrativen und logistischenBereich zu entlasten. Damit leistete das HQ Bat 23 einen wesentlichenBeitrag zur Sicherstellung der Durchhaltefähigkeit über die gesamteZeitspanne dieses Sportanlasses. Dabei musste darauf geachtet werden,dass jeder Leistungsbezüger einzeln betrachtet und bedient wird, da diesenicht den gleichen Organisationseinheiten entstammten. Die Teilaufträgekonnte wie folgt zusammengefasst werden:– Betrieb von Informatik-Systeme der Leistungsbezüger;– Zutrittskontrollen zu den Arbeitsbereichen der Leistungsbezüger– Transportaufgaben– Unterstützung der Leistungsbezüger in administrativen DienstleistungenFür die Kader und Soldaten an den Einsatzorten ging es darum, sich mit denSystemen und Mitteln der Leistungsbezüger vertraut zu machen. Insbesonderemussten aber auch die Abläufe verinnerlicht werden, da einige Leistungsbezügerzivile Organisationseinheiten waren, deren Mechanismen zwar vergleichbar,aber eben dennoch nicht identisch sind. Dies begann bereits bei derverwendeten Terminologie! Die Kader an den WK Standorten, primär der


| ARMEEaktuell |1|2008|| FU Br <strong>41</strong>5Bataillonskommandant mit seinem Stab sowie die Kompaniekommandantenhatten ihr Augenmerk speziell auf zwei Bereiche zu fokussieren:– Die Führung während sechs Wochen in einem Schichtbetrieb über 24 h;– Die organisatorischen Anforderungen, wie beispielsweise eine angemesseneUrlaubsregelung zeitgerechte Zuführen der jeweiligen Ablösungenbei den vorherrschenden besonderen Verkehrsverhältnissen.Somit gab es für die Kader des HQ Bat 23 anlässlich dieser Spezialaufgabenanspruchsvolle Problematiken zu lösen, welche einmal mehr die Flexibilitätund Leistungsbereitschaft der Mannschaft unter Beweis stellte.«Pocket Cards» statt Panini-BildliIm Vordergrund standen die technischen Dienstleistungen zu Gunstenverschiedenster Leistungsbezüger an der EURO'08. Damit dieserErfolg im Gesamtrahmen der EURO’08 zu Stande kommen konnte,wurden alle eingesetzten Angehörigen mit sogenannten POCKETCARDS (Taschenkarten) ausgerüstet. Statt EURO’08 Helden warendarauf die Verhaltensregeln beschrieben, welche jeder Angehörigebei entsprechenden Ereignissen zu tätigen hatte. Die Vernunft, dasDenken und Handeln jedes Soldaten sollten jedoch stets im Vordergrundbestehen bleiben und der Verhältnismässigkeit angepasstwerden.


| ARMEEaktuell |1|2008|FUBr <strong>41</strong> |7Medieninfozentrale Sicherheit (MIZ Sicherheit). Dies war einer der interessantestenEinsätze für Ssp im 2008. Ssp konnten so ihre Einsatzsprachensowie das länderspezifische Fachwissen für eine gute Sache, den Fussballpraktisch einsetzen.Die MIZ Sicherheit gliederte sich in folgende fünf Zellen:Die Medienarbeit im Bereich Sicherheit war während der EURO’08 «national»in einer Medieninfozentrale (MIZ) koordiniert. Sprachspezialisten derFU Br <strong>41</strong> unterstützten die Mitarbeitenden der MIZ während 6 Wochen. Sieerbrachten Dienstleistungen zu Gunsten aller im Einsatz stehenden Sicherheitskräfte.Nur wenigen Stunden Zeit blieb den FU-Sprachprofis für die Übersetzungenvon Medienmitteilungen für die im Einsatz stehenden in- und ausländischenSicherheitskräfte. Und das in gewohnter einwandfreier Qualität– inhaltlich sowie stilistisch.Die Sicherheitskräfte erhielten jeden Tag von der MIZ einen Newsletter,der von den Sprachspezialisten in deutsch, französisch und italienischübersetzt wurde. Hier konnte jeder Ssp seine schriftlichen Sprachkompetenzenpraktisch anwenden und unter Beweis stellen.Telefonische Auskünfte für in- und ausländischen Journalisten am Telefonsowie die direkte Auskunft auf Fragen der Sicherheit war ebenso Teil desTagesgeschäftes.Sprachgewandtheit und auch Genauigkeit waren im füttern und pflegender elektronischen Plattform «Sicherheit» gefragt. Diese galt es ständig zuaktualisieren und mit neuen Informationen zu ergänzen. Die Inhalte musstenin allen übersetzten Sprachen genau das gleiche bedeuten; sie durftenvon den Empfängern nicht unterschiedlich interpretiert werden.Mehr als nur ein GrosseinsatzDie FU Br <strong>41</strong> hat einmal mehr bewiesen, dass sowohl die Trainer (Führung)als auch der Einsatz bis zum letzten Mann im Tor (Soldat) mit viel Professionalitätund Spass geleistet wird. Dutzende von Spezialisten über dieFussballnation Schweiz verteilt leisten einzeln und doch gemeinsam fantastischeArbeit.Was bleibt sind die Erinnerungen an ein tolles Fussballjahr in der Schweiz,in Kombination mit militärischem Einsatz. Und, dass die Zürcher bald wiederdie sportlichsten Schweizer sein werden.n


8Comm’08«Wir wollen die FU Br <strong>41</strong> den Besuchernnachhaltig näher bringen»An der Leistungsschau Comm’08 wird sich unsere Brigade derÖffentlichkeit präsentieren. Divisionär Kurt Nydegger wünschtsich, in Frauenfeld möglichst viele Besucher begrüssen zudürfen.Text: Krispin Zimmermann, Komm TeamBilde: ZVGWas steckt hinter der Idee zur Comm’08?Wie bereits an der Comm‘01 im Jahre 2001 wollen wir mit der Comm’08die Möglichkeit nutzen zu einer militärischen Leistungsschau im Bereichder Führungsunterstützung. Zudem kann sich die Armee dadurch in derOstschweiz einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren.Welche Ziele sollen mit der Comm’08 erreicht werden?Mit der Comm’08 wollen alle Partner des Führungsverbundes ein breitesPublikum informieren, sich präsentieren und die Besucher mit modernsterTechnologie auf verständliche Art faszinieren.Kann die komplexe Arbeit unserer Brigade überhaupt dem Laienverständlich gemacht werden?Dies ist wohl die grösste Herausforderung an das Projektteam derComm’08. Wie Sie bereits in Ihrer Frage antönen, ist die Sicherstellung derFührungsunterstützung eine vielschichtige und herausfordernde Aufgabe.Dies widerspiegelt sich schon darin, dass die FU Br <strong>41</strong> die grösste Brigadein unserer Armee ist. Ich bin überzeugt, dass es uns mit dem geplantenProgramm bestens gelingen wird, die Aufgaben, Prozesse und Technologienden Besucherinnen und Besuchern auf anschauliche und nachhaltigeWeise näher zu bringen.Warum hat man Frauenfeld als Ausstellungsort gewählt?Drei Gründe haben zu dieser Standortwahl geführt:– Erstes bietet Frauenfeld beste Infrastruktur- und Geländebedingungen,um eine Leistungsschau dieser Grösse optimal durchführen zu können;– Zweitens ist der Waffenplatz Frauenfeld seit Ende 2007 Standort fürdie Verbandsausbildung 1 der Übermittlungs- und Führungsunterstützungstruppen,also ein wichtiger Ort in der Ausbildung unserer Miliz;– und drittens wurde unsere Wahl sowohl von der Region Frauenfeld,dem Kanton Thurgau wie von der Armeeführung von Beginn an starkunterstützt.Freut sich auf die Comm’08, Divisionär Kurt Nydegger,Chef FührungsunterstützungsbasisWas wird ein AdA verpassen, sollte er die Comm’08 nichtbesuchen?Führungsunterstützung ist heute fester Bestandteil jedes militärischen Einsatzes.Die Kenntnisse der damit verbundenen Prozesse und Technologiengehören heute zum Grundwissen nicht nur jedes Kaderangehörigen derArmee. Neben Information und Wissensvermittlung werden Spass undFreude an modernster Technologie und militärischen Traditionen jedeBesucherin und jeden Besucher begeistern.Was werden Sie persönlich an der Comm’08 für Aufgabenhaben?Dank dem hervorragenden Organisationsteam, den zahlreichen Helferinnenund Helfern wird es mir möglich sein, mich voll und ganz auf meineAufgaben als Gastgeber konzentrieren zu können. Insbesondere an dendrei Wochentagen werde ich zahlreiche geladene Gäste aus dem In- undAusland begrüssen. Am Samstag und Sonntag würde ich mich freuen,möglichst viele Personen Ihrer Leserschaft und aus der ganzen Schweiz inFrauenfeld empfangen zu dürfen. n


| ARMEEaktuell |1|2008|FU| Br <strong>41</strong> 9Comm’08«Wir planen seit Monaten 1000 Details»Als Ausstellungsgelände wird für die Comm’08 ein grosser Teilder Kaserne «Auenfeld» Frauenfeld in Beschlag genommen.Oberst im Generalstab Werner Heeb ist Teilprojektleiter Inhalte.Text: Krispin Zimmermann, Komm TeamBilder: zvgIn welche Teile wird das grosse Ausstellungsgelände aufgeteilt?Die FU Bereiche werden in verschiedenen Formen präsentiert. Uns stehenfünf Hallen, diverse Zeltbauten und ein grosses Freigelände zur Verfügung.Die Themenbereiche sind:– unsere heutige Armee mit den angewendeten FU-Mitteln (Heute)– die Telekommunikationszukunft (Morgen)– die Telekommunikationsfirmen (Industrie)– das war einmal (Gestern, Uem History)– ausserdienstliche FU VereineHat die Planung im Griff, Oberst i Gst Werner HeebGibt es Highlights, auf die Sie sich besonders freuen?In der Halle 3 wird das «FU-Miniature» mit einer Modelllandschaft präsentiert.Ab einer Tribüne können bis zu 500 Personen eine halbstündige Showmitverfolgen. Anhand von audiovisuellen Einsätzen machen wir verständlich,wie FU-Prozesse ablaufen und weshalb diese gemacht werden.Natürlich gibt es an der Comm’08 noch verschiedenste andere Präsentationenwie die Flugshow der Patrouille Suisse, Minidrohneneinsätze oderModellpanzerfahrten. Zudem sendet unser «Radio-Comm’08» in höchstertechnischer Qualität.Ihre Aufgabe ist es, die Ideen der Comm’08 in die Realität umzusetzen.Wie sieht ihr Alltag aus?Wir planen seit Monaten, neben unseren Tagesaufgaben, mit Profis undMiliz die tausend Details, welche für eine solche komplexe Ausstellung zuberücksichtigen sind. Das Grundanliegen der Comm’08 ist es, die Kommunikationund Führungsunterstützung eindrücklich einem breiten Publikumzu präsentieren. Ob Zivilisten, Milizpersonal, Berufspersonal, Schüleroder Pensionäre, für alle sollte die Ausstellung gleichermassen attraktivsein.Können Funkgeräte denn attraktiv sein...?Funkgeräte sind leider weniger «sexy» als dröhnende Flugzeuge, schiessendeGeschütze und rasselnde Panzer. Darum ist meine HerausforderungOrt des Geschehens, Kaserne «Auenfeld» in Frauenfeldeinerseits, die ganze Präsentation in einer Art Show zu gestalten und andererseits,die technische und fachliche Richtigkeit zu gewährleisten. DasKonzept ist pfiffig und fordert von allen Machern grosse Flexibilität. Währendder Ausstellung werde ich das «FU-Miniature» betreiben. n


12Im Einsatz für den PdGMinus 15°C und kein Bisschen müdeEisige Kälte auf über 3300 Meter über Meer, grosser Flüssigkeitsverlustund dünne Luft, die Mensch und Maschine zu schaffenmachen. Harte Bedingungen für die Richtstrahlspezialisten derRistl Kp 32/2 im diesjährigen WK. Höchstleistungen für dieSoldaten im Hintergrund und die Sportler der Patrouille desGlaciers (PdG) 2008. Grund genug für Bundesrat und SportministerSamuel Schmid, das Startsignal des drei tägigen Wettkampfesunter dem Jubel von mehreren zehntausend Zuschauernpersönlich zu geben.Text: Philipp Hartmann, PIOBilder: ZVGWohl kaum ein sportlicher Anlass in der Schweiz treibt Sportler so an ihreHöchstleistungen wie die hochalpine PdG. Bei diesem Wettkampf startenPatrouillen zu drei Personen (Männer, Frauen oder gemischt) in Zermatt– in der kürzeren Variante ab Arolla – mit dem Ziel Verbier. Mehr als 4000Höhenmeter und 110 Leistungskilometer warten auf die Athleten. DerRekord für die lange Strecke liegt übrigens bei sagenhaften 6h 18min.Rekordverdächtig auch die technischen und personellen Leistungen derRistl Kp 32/2 vor und während der Wettkampftage.Im Notfall mit der Aussenwelt verbundenDie Swisscom rüstet jede Patrouille mit einem Handy aus, damit diese imNotfall ein Verbindungsmittel haben. In Zermatt, Arolla und Verbier garantierenfestinstallierte Handyantennen guten Empfang. Die Mobilfunkabdeckungmuss aber auch auf der hochalpinen Wettkampfroute gewährleistet sein.Einerseits für die Sicherheit der Teilnehmer und andererseits für die Führung.Dazu wurde ein Übermittlungssystem der Armee (IMFS, Richtstrahlnetz) imVerbund mit Swisscom und RUAG betrieben.Bundesrat Samuel Schmid, Kp Kdt Hptm Roger Rauper zu seiner Rechten,Kp Kdt Stv Lt Dominique Schatzmann zu seiner linkenDas HerzstückZugunsten des PdG leisten die Ristl Kp 32/2 aus der FU Br <strong>41</strong>, sowie dieeinsatzunterstellte Ristl Abt 4 der Luftwaffe ihren WK. Sie ermöglichen erstdie Erschliessung das Wettkampfgebietes mit Mobilfunknetz der Swisscom.Das Rückgrat jedes Richtstrahlnetzes bilden die Knoten mit ihren redundantenVerbindungen. Mit zwei Knotenvermittlern und 13 Richtstrahlverbindungenmit einer Distanz zwischen 10 bis 30 Kilometern ist der StandortThyon der grösste und wohl auch wichtigste Knoten des gesamten Übermittlungsnetzes.Ein 28 Mann starker Zug betreibt diesen Standort. Währendzweier Wochen gilt es, den Dienstbetrieb des Zuges durchgehend (mit zweiDienstwochenenden) auf 2000 m. ü. M. sicherzustellen. Sion, die nächstegrössere Ortschaft, liegt 45 Minuten entfernt. Kader rekognoszieren die Einsatzstandorteund schliessen die letzten Planungsarbeiten während desKadervorkurses ab, bevor das Gros einrücke. Für den Standort Thyon gilt es,rund 5 Tonnen technisches Material zu prüfen und für den Einsatz bereitzustellen.Die Soldaten bauen das Einsatznetz in kleinstem Massstab auf undüberprüfen die Funktionstüchtigkeit.Am dritten Tag nach dem Einrücken findet der Standortbezug statt. Bereitsnach wenigen Stunden stehen die ersten Richtstrahlverbindungen. In denfolgenden Stunden und Tagen werden die übrigen Verbindungen aufgebautund die zivilen Systeme von Swisscom und RUAG eingebunden. Dankgrossem fachlichem Know-how, Engagement und Zusammenhalt derTruppe, stellt die Ristl Kp 32/2 unter Führung von Hptm Roger Rauperwährend des Einsatzes jederzeit ein stabiles Übermittlungsnetz zur Verfügung.Beim Truppenbesuch lobt Br Willy Siegenthaler die beeindruckendeLeistung der Wehrmänner.Die Herausforderung am Mont FortEine besondere Herausforderung ist der Standort auf dem Mont Fort auf3330 m ü. M. Dort sind in Zusammenarbeit mit der Swisscom und derRUAG zwei Natel-Basisstationen und ein Funksystem an das Richtstrahlsystemangebunden. Spezielle Rahmenbedingungen sind die dünne Luft,welche für Mensch und Maschine Anstrengungen beschert, das Wetter,welches sehr wechselhaft und rauh sein kann, und natürlich die Logistik.Die Soldaten sind es anfangs nicht gewohnt, unter solchen Bedingungenzu arbeiten. Sie merken schnell, wie wichtig warme Kleidung ist, wennman teilweise doch über längere Zeit Temperaturen bis –15 °C ausgesetztist. Wegen des Flüssigkeitsverlusts in der Höhe sind Essen und Trinkennoch wichtiger als sonst. Der technische Standort bietet jedoch nur Platzfür zwei Personen, und weil eine davon zwingend ein Mitarbeiter der Swisscomsein muss, kann immer nur ein Richtstrahlpionier auf dem Berg sein.Ein grosses 25 kV-Dieselaggregat speist die Systeme. Für die Notstromver-


| ARMEEaktuell |1|2008|FUBr <strong>41</strong> |13sorgung müssen mehr kleine Aggregate als üblichauf den Berg transportiert werden, weil deren Leistungauf dieser Höhe um mehr als die Hälftereduziert ist. Das hat auch Folgen für den Treibstoffnachschub,welcher mit vielen kleinen Aggregatenstark zunimmt. Zudem ist der Witterungsschutzfür unsere Geräte ein noch grösseresThema: das Öl muss in der Wärme gelagert werden,damit es nicht verdickt, die Akkus müssenbesonders gut geschützt werden, und das gesamteMaterial muss regelmässig vom Schnee befreitwerden. Die Angestellten der Tele Nendaz findenimmer Mittel und Wege beim Transport des Materialsmit der Luftseilbahn auf diesen hoch gelegenenStandort, insbesondere beim Aufbau in denTagen vor dem PdG. Ein WK im Welschland bietetimmer auch die tolle Gelegenheit, das Französischaufzufrischen und einen wunderbaren Teil derSchweiz näher kennenzulernen.Das Rückgrat mit CharakterSpeziell für diesen WK gliedert sich der Kommandozugder Kompanie – ähnlich wie einBataillon – in Führungsgrundgebiete, die alsStab den Kommandanten beraten. Der Kp KdtHptm Roger Rauper – unterstützt von OberstltMarkus Schmid – steuert den Einsatz mit seinemStellvertreter, Lt Dominique Schatzmann,über vier Führungsgrundgebiete (FGG).Das FGG 1 kümmerte sich um das Personelle.Die Aussenstandorte im Wallis melden der Zentralezweimal täglich den Bestand der eingesetztenFachfunktionen, die Urlaube und Reserven.Die Kompensationen der Dienst wochenendenführen zu täglich ändernden Beständen. Der Einsatzstellestehen jederzeit aktuelle Informationenzu den Personenbeständen zur Verfügung. ImEinsatz ist die aktuelle namentliche Übersicht fürdie Führung von grosser Bedeutung.Die gefährlichste Bedrohung sind schnell wechselndeWetterverhältnisse im Hochgebirge. AufGrund von starkem Schneefall können Helikopternicht fliegen, kräftiger Wind verhindert den Transportvon Mensch und Material mit den Seilbahnen,oder Lawinengefahr verhindert den Zugang zu denHöhenstandorten. Unter Führung von Oblt ThomasLehmann sammelt das FGG 2 Nachrichten, bereitetsie auf und verbreitet sie. Ein tägliches Bulletininformiert die Standorte darüber, was am PdGläuft, aber auch über das Wetter und die Lawinengefahr.Eine Hotline erfasst sämtliche Anfragenund Probleme. Mit einem Ticketsystem garantiertsie eine sofortige, lückenlose und kompetenteProblembehandlung.Die Zelle FGG 3 ist für den technischen Bereichverantwortlich. Beamer projizieren ständig eineÜbersicht des aktuellen Zustandes des Richtstrahlnetzesauf eine moderne Führungswand mitübersichtlich angeordneten Karten und Informationen.Das erlaubt dem hochqualifizierten FachpersonalStörungen sofort zu erkennen und dierichtigen Massnahmen einzuleiten. Gleich beimAufbau bewährt sich diese Struktur. Viele Problemekönnen so rasch behoben werden.Das vierte FGG umfasst den Bereich Logistik. DieLogistik beinhaltet die Instandhaltung (Ih), denBereich V+T, sowie die ganze Materialbewirtschaftung.Die grösste Herausforderung bestehtdarin, die geforderten Leistung zur richtigen Zeit,in der richtigen Menge, am richtigen Ort zu erbringen– auch ins autofreie Zermatt. RauchendeKöpfe kühlen in der herrlichen Walliser Landschaftschnell wieder ab und dies war auch notwendig.Denn die Vielseitigkeit der Bestellungen von Verpflegung,Treibstoff und Material fordert die Logistikimmer aufs Neue. Durch geschickte Kombinationvon Hol- und Bringprinzip meisterten diePersonen des FGG 4 die Herausforderung zurvollsten Zufriedenheit aller Beteiligten.Durch das grosse Engagement, das perfekteZusammenspiel der Eist Tm Ristl Kp 32/2 mitEin Standort mit Blick aufs Matterhorn bei ZermattBei Schneefall müssen die Richtstrahlschüsseln oft gereinigt werdender Truppe an den jeweiligen Stao und das sehrgute Führungsklima sorgten dafür, dass diegeforderten Leistungen durch die Ristl Kp 32/2zur vollsten Zufriedenheit erfüllt werden konntenund die PdG 08 zeitverzugslos starten konnte.So kann die Kp auf eine anstrengende underfolgreiche Zeit zurückblicken und die Zukunftmit einem grossen Selbstvertrauen in Angriffnehmen. n


14WK-Bericht FU Bat 31Mit offenen Augen durchs Leben gehenBr Willy Siegenthaler übergibt die Standarte dem neuen Bat KdtDies war das Motto des diesjährigen WKs des FU Bat 31. Undin der Tat, die Angehörigen unseres Bataillons mussten sehrwachsam sein um den hohen Anforderungen des diesjährigenWK gerecht zu werden. So stand etwa die Umschulung derbeiden Tm Kp zu Ristl Kp auf dem Picasso. Oder die ÜbungAMBBACIATA der BF Kp, wo das Fachwissen weiter vertieftwurde.Text und Bilder: Stephan Ziegler, Adj FU Bat 31Wachsam sein mussten auch die Kader, um trotz der erschwerten Bedingungenwie kurzfristige Verschiebung des WKs und Probleme bei derMaterialbestellung, einen anspruchsvollen und interessanten WK für dieAdA bieten zu können.Hier sind vor allem die Leistungen unseres Log Of, Maj Michael Bircherhervorzuheben, welcher durch seinen grossen Einsatzwillen und diegenaue Kenntnisse der Prozesse der LBA, es geschafft hat, schlussendlichalles Material in der ganzen Schweiz zusammenzusammeln.


| ARMEEaktuell |1|2008|FUBr <strong>41</strong> |15Auch unser neuer Kommandant, Oberstlt Stephan Kilcher, musste wachsamsein, damit der neue Wind, welcher der Adj an der Standartenübernahmeversprach, nicht als laue Bise versandete.Wegen der Wachsamkeit aller AdA FU Bat 31 wurde dann aus dem geordnetenChaos ein interessanter und spannender Ausbildungs-WK. Währendder Übungen MICRO UNO und DUE konnten die AdA der Tm Kp intensiv dieBeziehungen zur zivilen Bevölkerung knüpfen. Bei Kaffe und Kuchen fandenmanch interessante Gespräche statt und man lernte sich gegenseitigkennen. Aber auch die Fachkenntnisse kamen nicht zu kurz. So konntesich die TM Kp fundierte Kenntnisse im Ristl Bereich aneignen. Diesermöglicht einen guten Start im neuen Ristl Bat. n Neuer Bat Kdt, Oberstlt Stephan KilcherKp des FU Bat 31 beim Antrittsverlesen


16«Versuchskommando» EKF Abt 53Eine Dienstleistung voller HöhepunkteDie EKF Abt 53 hat im letzten Jahr amFeldversuch «ROVER 07» teilgenommenund dem Versuchskommando wichtigeErkenntnisse geliefert. Aus diesem Grundsollte die Abteilung auch in diesem Jahrals Versuchstruppe eingesetzt werden,was der Kommandant der FU Br <strong>41</strong>,Br Willy Siegenthaler auf Anfrage auchsofort bewilligte. Und so rückte die EKFAbt 53 auch 2008 wieder ins Emmentalein, um an einem wichtigen und interessantenEinsatz teilzunehmen.Text und Bilder: Hptm Michael Honegger,S2 (Nof) EKF Abt 53Aufgrund der veränderten Versuchsanlage nurmit dem Takt EA System und damit ohne die EKFKp 53/1. Diese wird ihren diesjährigen WK imNovember absolvieren und an der Verifizierungdes neuen integrierten Funkaufklärungs- undSendesystems (IFASS) in Thun teilnehmen.Eine klare ZielsetzungDer Kdt der EKF Abt 53, Oberstlt Jürg Mauerhoferhat für den KVK/WK 2008 unter anderem diefolgenden Zielsetzungen formuliert:– Erfüllung des Einsatzes «ROVER 08» zurvollen Zufriedenheit des Versuchskommandos;– Erfolgreiches Bestehen der Inspektionen durchdie FU Br <strong>41</strong>;– Durchführung einer würdigen Standartenabgabeim Zentrum von Bern;Feldversuch ISTAR «ROVER 08»Die Aufgabe der EKF Abt 53 im Rahmen desFeldversuches ISTAR «ROVER 08» war es, alseiner von mehreren Sensoren, Daten in vorgegebenerQualität und Quantität aus einem definiertenEinsatzraum zu beschaffen und für dasVersuchskommando bereit zu stellen. Aufgrundder guten, einsatzbezogenen Ausbildung durchdie Kader und dank des hohen Engagements dergesamten Truppe, lieferte die EKF von Übungsbeginnan zuverlässig die geforderten Daten.Und dies trotz des überraschenden Wintereinbruchs.Die positiven Reaktionen aller beteiligtenStellen zeigten, dass es unserer Abteilung gelungenist, ihren Auftrag zu erfüllen und sich alszentrales Element im Nachrichtenverbund von«ROVER 08» zu integrieren.Inspektion eines Kompanie-AussenstandortsInspektionen durch die FU Br <strong>41</strong>Bei der angekündigten Inspektion beurteilt Br WillySiegenthaler neben dem Rückwärtigen den Ausbildungsstandder Truppe in Zugschule, San,ABC und in der Handhabung der persönlichenWaffe. Sowohl die EKF D Kp 53 von Hptm BennoSchürpf als auch die EKF Kp 53/2 von Hptm MarkBolli wurden aufgrund der erzielten Ergebnisseund ihres grossen Engagements mit der Notegut bis sehr gut bewertet. Aber auch der AbtStabes erhielt anlässlich der Stabsübung«HERMON» gute Noten.Würdige Standartenabgabe auf dem Münsterplatz in BernStandartenabgabeZum Ende des KVK/WK 2008 präsentierte sichdie EKF Abt 53 anlässlich der Standartenabgabeim Herzen von Bern auf dem Münsterplatz. Diehistorische Kulisse, das Platzkonzert des SpielsRS 16/3 aus Bern und die Präsentation desbeeindruckenden Mehrzwecksenderprototypsmachten den Anlass zu einem speziellen undunvergesslichen Erlebnis für alle. Auch dieBerner Politprominenz würdigt den Anlass.Sowohl der neu gewählte Regierungsrat ChristophNeuhaus als auch der RegierungspräsidentUrs Gasche ehren die Standartenabgabemit ihrer Anwesenheit. Ein wahrlich krönenderAbschluss einer Dienstleistung voller Höhepunkte.n


| ARMEEaktuell |1|2008|FUBr <strong>41</strong> |17Sidestory «Renzo Blumenthal»Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre…… dann hätte der ehemalige Mister Schweiz Renzo Blumenthalvielleicht als Auserwählter unsere Schweizer Fussballnatian der EURO’08 unterstützt. Ursprünglich wollte RenzoFussballprofi werden. 1996 spielte Blumenthal in der Juniorenauswahlder Grasshoppers Zürich und war danach einhalbes Jahr als Profi beim FC St. Gallen unter Vertrag. Wennihn dann nicht eine Verletzung an der Fortführung derProfikarriere gehindert hätte.Text und Bild: Giacinto In-Albon, Komm TeamDennoch spielte er weiterhin Fussball – bis zum Sommer 2005 für denhöchstklassierten Bündner Club, den «FC Chur 97» und seither beim «FCLumnezia Degen», dem Club seiner Heimatregion.Heuer spielte er im Rahmen der erfolgreichen Doku-Soap «Der Match» desSchweizer Fernsehens in einer Prominenten-Auswahl im Vorfeld derEURO’08 mit. Die «Armee aktuell»-Redaktion hat den 32-jährigen Gefreitender Gebirgs-Infanteriebrigade 12 in seinem Heimatdorf Vella getroffen.Für privates «tschüttele» bleibt dem erfolgreichsten EX-Mister Schweizleider fast keine Zeit mehr.«Lichtblicke im eigenen Tal»Renzo liebt seine Heimat. Und damit ist auf der Prioritätenliste sein «Taldes Lichtes» (Val Lumnezia) an erster Stelle. Renzo hat mich an seineLieblingsstelle hingeführt. Eine lauschige Sitzbank ein Wenig oberhalbvon Vella. «Hier kann ich mich erholen! Dieser Blick über das sonnige,mit wenig Regen gesegnete Tal lässt mich meinen Alltagsstress imUnterland vergessen», schwärmt Renzo. Schliesslich verbringt er nurgerade 50 Prozent seiner Zeit auf dem betriebseigenen Hof, der Milchwirtschaftmit Aufzucht betreibt, und seit acht Jahren nach Biorichtlinienproduziert.«Nein, gestresst bin ich nie, denn Stress hat nur jemand, der seine Arbeitnicht im Griff hat! Und das trifft bei mir einfach nicht zu. Ich arbeite gerne,und habe einen gesunden Ausgleich gefunden. Eben, hier oben zum Beispiel.Mein zu Hause!»Sicher auch ein Grund, weshalb der Allrounder nie eine Wohnung in Zürichhaben möchte. «Gerade Zürich finde ich super schön. Aber das wohltuendeKlingen der Kuhglocken auf meiner «privaten» Sitzbank würde mir zufest fehlen und möchte ich nicht gegen quietschende Trame eintauschen.»«Die EURO’08 kommt mir wie gerufen!»Denn seit Anfangs Juni gibt es nebst Bioschinken-, Coppa-, Speck-, Trockenfleischauch ein Bier mit der Marke «Renzo» in vielen Schweizer Biolädenzu kaufen. Und obendrauf kann man heisse Fussballspiele nicht nurblumenthaltechnisch abkühlen, sondern statt Chips auch die Renzo-Schweinswürstchen geniessen.Seit 2 Jahren hat er an diesem einzigartigen Bier getüftelt. Denn die Braugersteist nicht nur «Bio», sondern blüht und gedeiht auf seinem Hof. Zwischenzeitlichsind wir wieder runter ins Tal nach Vella gewandert. Dort zeigtmir Renzo die Richtung wo die Gerstenfelder liegen. «Versprochen, beimnächsten Mal halte ich für uns ein paar Bierchen kühl», vertröstet er mich,nachdem der halbstündige Marsch mich ziemlich geschafft hat. Dieschwitzenden Bauarbeiter, die gerade das Fahrsilo auf Renzos Hof neubauen wären wohl auch um eine Abkühlung glücklich gewesen.Bei einem kühlen Glas Mineralwasser zeigt mir dann Renzo seine eigeneSchmuck-Kollektion für Männer (genau, auch die heisst Renzo). Diese istseit Ende Mai erhältlich. Die Designer arbeiten aber auch an einer Frauenlinie,welche schon bald auch erhältlich sein soll.«Unsere Armee gehört zur Schweiz wie die Bauern auch»Dass Renzo Blumenthal wirklich Patriot ist, das ist klar. So gehört fürihn auch das Militär zur Schweiz, wie die Bauerntradition auch. «Geradedie Rekrutenschule ist eine Lebensschule, die jedem gut tut. Anpassungsfähigkeitund Verantwortung übernehmen, das war das wichtigste,was ich in meiner Zeit als Soldat mitbekommen und gelernthabe. In der Ausbildung zum Motorfahrer habe ich oft viele Menschenan Board meiner Lastwagen transportiert. Und da konnte ich mir keinePatzer leisten!»Eines der eindrücklichsten Erlebnisse war wohl der Transport von 30Feldpredigern. «Ich hatte grossen Respekt als Rekrut, denn jeder derPriester trug ein Hauptmannsabzeichen. An einer Beichte während deszweitägigen Ausfluges bin ich vorbei gekommen. Aber die Gebete vorjeder Mahlzeit habe ich brav mitgemacht. Obwohl ich mir das aus demAlltag nicht gewohnt bin», so Renzo weiter bei seinen feurigen Militärgeschichten.«Frauen in Uniform sind recht sexy»Schliesslich kann Renzo das als ehemaliges Jury-Mitglied für den Army-Kalender2008 gut beurteilen. «Wenn ich eine Frau wäre, würde ich mich niemalsgetrauen, so zu posieren.» Aber wenn er jeweils einen Kalender kriege, so


18Sidestory «Renzo Blumenthal»hänge er diesen auch auf, so Blumenthal. Wo, verrieter mir jedoch nicht: «Irgendwo, wo meine Fraunicht ständig daran vorbeigeht.In seiner militärischen Einheit arbeitet und begegnetRenzo vielen Frauen. «Ich schätze die Zusammenarbeitauch in der Armee mit beidenGeschlechtern». Auch schon in der Rekrutenschuleteilte sich Renzo die Ausbildung mit weiblichenAngehörigen der Armee. «Schade, dass über 80Prozent unserer Frauen nur Französisch gesprochenhaben, obwohl ich natürlich ein paar Wortesprechen kann und auch verstehe.» Schliesslichwaren der ständige fachliche Austausch und auchdie privaten Gespräche unter den Geschlechterneine Bereicherung des grünen Alltages. Auf meineFrage, ob er sich während seiner RS-Zeit in derKaserne verliebt habe antwortet der Frauenschwarm:«Nein, dafür war mein französisch dochzu schwach und die Zeit zu kurz. Obwohl ichdamals als Single unterwegs war.»Renzo Blumenthal im Interview mit Giacinto In-Albon (Komm Team)«10 Fragen zum Abschluss»Die Zeit drängt, der Weg ins Unterland ist weit,die Zug- und Busfahrt nach Zürich lang. «Deshalbbin ich auch meistens mit dem Autounterwegs und bleibe auch oft über Nacht aneinem Ort wo ich arbeiten darf. Lieber ausgeschlafen,als übermüdet auf den Strassenunterwegs», erzählt der ehemalige Motorfahrerüberzeugt.10 Fragen bleiben noch zum Abschluss:Lieblingstrainer (Fussball)?Gilbert Gress. Eine Legende, die nicht nur schonseit 100 Jahren die gleiche Frisur hat, sondernauch mit Überzeugung seit je her die gleichenerfolgreichen Fussballstrategien verfolgt.Wer wird Fussball-Europameister 2008?:Schweiz (ja, ich bin Patriot)Mein Handyklingelton?: Vibration (höre lieberKuhglocken als mein Telefon)Schon mal freiwillig gebeichtet?:Ne, hab nix auf dem Kerbholz!Warst Du schon einmal bei einemPsychiater?:Nein, aber vielleicht nach diesem Interview!Blond oder brunette?:Brunette (muss ich jetzt sagen)Fondue oder Pizza?: Rate ein Mal!?Lieblingsferienziel im kommendenSommer ausserhalb der Schweiz?Malediven. Da war ich schon einmal! Wunderschön!(1 mal dort – war schön)Lieblingssendung im SF-TV:Der MatchEin Versprechen, welches du nächstenseinlösen wirst?Ein Renzo-Bier mit dir trinken!Dankeschön Renzo Blumenthal! Dann brauchstdu den Psychiater wohl doch noch nicht sobald! n


| ARMEEaktuell |1|2008|FUBr <strong>41</strong> |19Militärisches StellenangebotPersonellesGesucht:Public InformationOfficer (PIO)Sind Sie interessiert, kommunikativ undkontaktfreudig?Suchen Sie als Offizier oder Soldat eine neue dienstliche Herausforderungund haben Sie noch mindestens fünf Dienstjahre zu absolvieren?Macht es Ihnen Freude, alleine oder in einem kleinen Team denmilitärischen Alltag Ihrer Kollegen in Bild und Text zu kommentieren?Dann sind Sie möglicherweise geeignet, Ihre künftigen Dienstleistungenals PIO in einem Bat der FU Br <strong>41</strong> zu absolvieren.Als PIO beraten Sie den Bat/Abt Kdt sowie seine direkt unterstellten Kdtin allen Fragen der Medienarbeit und Kommunikation. Sie bearbeitenredaktionelle Beiträge für elektronische und Print-Medien der Armeeund arbeiten dabei eng mit ihren Fachvorgesetzten zusammen.Wir suchen eine kommunikative, initiative und selbständige Persönlichkeitmit redaktioneller Erfahrung sowie Kenntnissen in denBereichen Medien, Methodik und Didaktik. Sie haben Führungserfahrung,gegebenenfalls auf Stufe Zug oder als Stabsmitarbeitersowie gute organisatorische und analytische Fähigkeiten. Als Teamplayerverfügen Sie über die nötige soziale Kompetenz.Wenn Sie Interesse und Freude an dieser interessanten militärischenAufgabe im Medienumfeld haben, dann schicken Sie IhreBewerbung mit Lebenslauf, Foto und relevantem Leistungsausweissowie Informationen zu Ihrer militärischen Laufbahn an:Maj Tom Kleiber, komm@fubr<strong>41</strong>.chSuchen Sie eine neue dienstliche Herausforderung im Medienumfeld?Bringen Sie Erfahrung und vertiefte Fachkenntnisse imBereich der Medien mit? Verfügen Sie über vertiefte redaktionelleFähigkeiten und können Sie sich stylsicher mündlich und schriftlichausdrücken in Deutsch und idealerweise auch Französisch?Zur Verstärkung des Komm-Teams derFU Br <strong>41</strong> suchen wir eine/n kommunikative/n,initiative/n und selbständige/nJournalistenofmit FührungsverantwortungAls Leiter des Redaktionsteam sind Sie verantwortlich für sämtlicheMedienbeiträge, ob in Print- oder elektronischer Form. Sie konzipieren,erarbeiten und redigieren Texte, Bilder und Grafiken fürFachzeitschriften, Berichte und Referate. Als Teamplayer verfügenSie über die nötige soziale Kompetenz.Wenn Sie Interesse und Freude an dieser interessanten militärischenAufgabe im Medienumfeld haben, dann sind Sie möglicherweisegeeignet, Ihre künftigen Dienstleistungen als Journalistenofim Stab der FU Br <strong>41</strong> zu absolvieren.Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Lebenslauf, Foto und relevantemLeistungsausweis sowie Informationen zu Ihrer militärischenLaufbahn an:Maj Tom Kleiber, komm@fubr<strong>41</strong>.chIn eigener SacheDer Journalisten Offizier der FU Br <strong>41</strong>, Fach Of Kaspar Fopp hat per Ende 2007 das Komm Team verlassen. Er war während den letzten Jahren für die Redaktiondes ARMEE aktuell verantwortlich. Zusammen mit seinem Redaktions-Team hat er immer wieder die interessantesten Tätigkeiten, Sachverhalte undGeschichten aus der FU Br <strong>41</strong> zu spannenden Artikel verarbeitet. Viele kennen Kaspar Fopp auch als Moderator des jährlichen Brigade Rapports. Auch indieser Aufgabe hat er bewiesen, dass er ein versierter Kommunikator ist.Das Kommunkations-Team der FU Br <strong>41</strong> dankt Kaspar Fopp für die geleistete Arbeit und wünscht ihm für die weiter Zukunft alles Gute.Major Tom Kleiber, Chef Kommunikation FU Br <strong>41</strong>


Schweizerische EidgenossenschaftConfédération suisseConfederazione SvizzeraConfederaziun svizraSchweizer ArmeeDie Schweizer Armee zeigtihre Führungsunterstützung10. bis 14. September 2008Waffenplatz Frauenfeld TGfaszinierenpräsentiereninformierenwww.comm08.ch

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