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2009 - Danfoss GmbH

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#3von <strong>Danfoss</strong> District HeatingFernwärmefür NiedrigenergiehäuserProfessor#1Svend SvendsenMoskauerStadtsanierersetzen aufDistrict heating Energieffizienzby <strong>Danfoss</strong>Russland inZeiten des WandelsEuropa:Modellregionfür Fernwärmeund FernkälteSabineFroning


26AkademieProfessor SvendSvendsen sieht Fernwärmeals naheliegende Lösung fürkommende Generationenvon Niedrigenergiehäusern.


INHALTFEBRUAR<strong>2009</strong> 22LösungenDas Natural HistoryMuseum und vier weitereLondoner Wahrzeichenkehren zurückzur Fernwärme.06 Akuelles<strong>Danfoss</strong> wirkt nicht nur am größtenStadterweiterungsprojekt Europasmit, sondern erweitert seine Aktivitätenauch in Litauen und Polen. GroßePläne für die UN-Klimakonferenz<strong>2009</strong> in Kopenhagen. Direktivedes Europäischen Parlamentsberücksichtigt FW/FK. Und vieles mehr.10 Fragen und AntwortenSabine Froning, Geschäftsführerinvon Euroheat & Power, zeigt eineinternationale Perspektive fürdas Wachstum von FW/FK undKWK auf. Das Interesse an diesenTechnologien gewinnt in vielenLändern an Boden und Europa kannals Modell dienen.14DiskussionBei MoskauerGebäudesanierungenstehen energieeffizienteHeizsysteme imMittelpunkt.20 WeltweitLaut Robert Thorntonhat Fernwärme inden USA eine langeTradition und einevielversprechende Zukunft.30 OnlinePraktischer Web-Guidehilft bei der Suche nachnützlichen Energie-Internetseiten.agenda 3


issued by <strong>Danfoss</strong> District HeatingNeue Effizienz für alte SystemeDer Wunsch nach effizienten undumweltfreundlichen Energiesystemenwächst weltweit Jahr für Jahr. DasKonzept, durch Fernwärme Kohlenstoffemissionenzu minimieren, den individuellenBedarf zu regeln, Komfortzu optimieren und dabei die Effizienzder Energieerzeugung,-verteilung und-nutzung zu verbessern, ist relativ neu.Deshalb wird die Rolle der Fernwärme(FW) als nachhaltiges Versorgungskonzeptweltweit sehr unterschiedlichbeurteilt. Dies zu ändern erforderteinen kontinuierlichen internationalenWissens- und Erfahrungsaustausch.Und so freue ich mich, mit der vorliegendenAusgabe unseres MagazinsAgenda sowie den darin behandeltenThemen, Beiträgen und Fallstudien ausaller Welt zum internationalen Dialogbeitragen zu können.Von den Trends und Beispielen der Fernwärmenutzungin Russland können wirviel lernen. Mit 70 % spielt die wasserbasierteFW in Russland eine wesentlichwichtigere Rolle als zum Beispiel inGroßbritannien oder den USA. Bei derPlanung und Entwicklung der meistenrussischen Städte gilt FW als eine sehreffiziente Energieversorgung, die jedochnach der politischen Wende in den neunzigerJahren aufgrund fehlender Investitionenund mangelnder Wartung verfiel.Aufgrund der positiven Erfahrungen mitder Fernwärme ist <strong>Danfoss</strong> heute inRussland ein gefragter Partner. UnserAngebot entspricht exakt der Strategieder russischen Regierung, die ihrevorhandenen FW-Systeme sanierenund auf 100 % Energieeffizienz bringenwill. In einigen Regionen betragen dieNetzverluste bis zu 50 %. Allein durchden Einbau und die Modernisierungvon Übergabestationen, Steuerungen,Ausgleichsventilen und anderen Komponentensind in zahlreichen GebäudenEnergieeinsparungen von bis zu30 % möglich. Da machen sich Investitionenfür die russischen Energieversorgerschnell bezahlt. <strong>Danfoss</strong> unterstützt dieSanierungspläne nicht nur durch dieLieferung von Komplettlösungen fürGroßprojekte, sondern auch durch Vermittlungvon Fachwissen an Entscheidungsträger,Ingenieure und Planer inSeminaren und anderen Foren.Die Steigerung der Effizienz russischerFW-Systeme erfordert aber auch eingewisses Maß an aktiver Verantwortungdes Endverbrauchers. In Russlandwird, wie in vielen anderen Ländernauch, die FW-Versorgung in Mehrfamilienhäusernnach Wohnfläche undnicht nach tatsächlichem Verbrauchabgerechnet. Vielen Mietern sind wederihr individueller Verbrauch noch ihreEinflussmöglichkeiten bekannt. So werdenThermostatventile an Heizkörpernals reiner Luxus betrachtet und kaumgenutzt. Ohne verbrauchsabhängigeAbrechnung fehlt dem russischen Verbraucherhäufig auch die Motivation,den Verbrauch dem tatsächlichen Bedarfanzupassen, dabei Energie undKosten einzusparen.Bis zum Aufbau eines neuen Energiebewusstseinsbei den Verbrauchern könntevielleicht eine gesetzliche Regelunghelfen, die sich an den Energiekostenorientierte und sich kurzfristig auf denEnergieverbrauch in Russland und vielenanderen Ländern auswirken würde.Mikhail ShapiroGeschäftsführer<strong>Danfoss</strong> District Heating, Russland#3#3, <strong>2009</strong>. <strong>Danfoss</strong> A/S: <strong>Danfoss</strong> District Heating, DK-6430 Nordborg, Dänemark, Tel.: +45 7488 2222, www.dh.danfoss.com.Autor: Thomas Heide Jørgensen, thomas_heide@danfoss.com.#1Herausgeber: Weis & Co. ApS, Middelfartgade 17, DK-2100 Kopenhagen Ø, Dänemark, Tel.: +45 33 366 266, info@weis-co.dkDistrict heating by <strong>Danfoss</strong>Künstlerischer Leiter: Anna Ax. Werbetexter: Jesper With, Rob Holder, Dmitriy Shkolnikov, Paul Barfoot.Übersetzung und Lektorat: InterText | Mus & Pen, Malene Sejer Larsen. Papier: 100 Milligram, CyclusOffset, Dalum Papir, Dänemark.Agenda wird von <strong>Danfoss</strong> herausgegeben. In diesem Heft zum Ausdruck gebrachte Meinungen sind die der Autoren oder der befragten Personen und reflektieren nicht zwangsläufig die Ansichten von<strong>Danfoss</strong> oder von Weis & Co.Alle Rechte vorbehalten. Ohne vorherige schriftliche Genehmigung darf das Material in keiner Form reproduziert werden. Dies gilt auch für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.‚Agenda‘ übernimmt keine Haftung für solche der Niederlassung zugesandten Unterlagen und haftet nicht für Verlust oder Schäden an solchen Unterlagen. ‚Agenda‘ haftet nicht für Druckfehler.4 agenda


Der Hauptsitz von<strong>Danfoss</strong> in Nordborgagenda 5


AKTUELLES <strong>Danfoss</strong> HighlightsWachstum bei Anlagenvon <strong>Danfoss</strong> in LitauenAufgrund der Dominanz von zentralen Ein-Rohr-Systemen und fehlenderverbindlicher Vorschriften für deren Sanierung war es in Litauen bisherschwierig, Energieeffizienz zu realisieren.<strong>Danfoss</strong> arbeitet seit Jahren eng mit örtlichen Investoren, Planern undInstallateuren zusammen, um die Einrichtung energieeffizienter Anlagenin dieser postsowjetischen Region zu fördern. Jetzt zeigen sich erstemessbare Erfolge.2005 wurden bei einem Pilotprojekt in Klaipedas Stadtbezirk Gandraliskesin 88 Wohnungen Übergabestationen vom Typ Akva Lux TDP von<strong>Danfoss</strong> installiert. Die Einsparungen von 44 % Heizkosten machten denBewohnern und den Verantwortlichen die Vorteile dezentraler Systemedeutlich und waren der Start einer Welle ähnlicher Projekte im ganzenLand.In den vergangenen zwei Jahren wurden in Klaipeda 700 <strong>Danfoss</strong>-Übergabestationen vom Typ Akva Lux TDP und Akva Lux TDP-Finstalliert. Inzwischen gehören diese Anlagen auch zur bevorzugtenAusstattung aller Neubauten der Stadt Panevezys sowie eines neuenMehrfamilienhaus-Projektes, das 1.742 Wohnungen für 6.000 Einwohnervon Gandraliskes bietet. Und auch für ein großes Sanierungsprojekt vonMehrfamilienhäusern in Kaunas entschied man sich in diesem Jahr fürden Einsatz von <strong>Danfoss</strong> Übergabestationen Typ Termix VMTD.Erfolgreiche Rekordausschreibung in PolenMit 312 Übergabestationen gewann <strong>Danfoss</strong> LPM seinebisher größte Ausschreibung zur Modernisierung eines 130km langen Fernwärmenetzes in der polnischen GroßstadtKrakau. Dieses Projekt der Krakauer Energieversorgung umfasstein Investitionsvolumen von 75,4 Mio. Euro, das von derEU mit 54,4 Mio. Euro unterstützt wird.<strong>Danfoss</strong> LPM lieferte bereits 2006 und 2007 insgesamt 127Übergabestationen mit automatischen Regelungen sowieWärmeübertragern und verfügt deshalb bereits über einigeErfahrung mit dem Projekt. Dank des vorhandenen Knowhowsverfügen viele Einwohner der Stadt heute über einekomfortablere und vor allem effizientere Versorgung mitHeizenergie.Von den 312 Übergabestationen der jüngsten Ausschreibungwurden 188 Einheiten bereits vom <strong>Danfoss</strong>-Werk LPM inTuchom geliefert. Produktion, Montage und Lieferung derverbleibenden 124 Übergabestationen sind für das ersteHalbjahr <strong>2009</strong> geplant.6 agenda


<strong>Danfoss</strong> Highlights AKTUELLESDurchbruch für die FWim Europäischen ParlamentDie Fernwärmebranche hat sich 2008 vereint. Nationale und europäischeFW-Verbände sowie führende Unternehmen der Branche setzen sichintensiv dafür ein, die Inhalte der EU-Direktiven zur Förderung nachhaltigerEnergiequellen zu beeinflussen. Mit Freude stellen wir fest, dassim EU-Klimaschutzabkommen Fernwärme, Fernkälte (FW/FK), Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und effiziente Wärmepumpentechnologie alswichtige nachhaltige Energiequellen aufgeführt sind. Die Anstrengungentragen Früchte.Ein Hauptparagraf der bestätigten Direktiven besagt: „Die Mitgliedsstaatensollen allen Beteiligten, insbesondere lokalen und regionalenVerwaltungen empfehlen, bei Planung, Entwurf und Modernisierung vonIndustrie- oder Wohngebieten für die Wärme-, Kälte- und StromversorgungAnlagen und Systeme zu installieren, die erneuerbare Energiensowie Fernwärme und Fernkälte nutzen.“Dies ist ein Meilenstein für die Gleichstellung von Fernwärme- mit WindundSolaranlagen, der die Bedeutung der FW als Element kombinierternachhaltiger Energiesysteme bestätigt. Darüber hinaus unterstützt dieseKlausel auch die bis 2020 zu realisierenden anspruchsvollen Ziele zurCO 2-Reduzierung um 20 % gegenüber 1990, zur Erhöhung der Energieeffizienzund der Quote der erneuerbaren Energien um 20 %.<strong>Danfoss</strong> bei derVorbereitung auf COP 15Die dänische Hauptstadt ist Gastgeber der UN-Klimakonferenzim Dezember <strong>2009</strong> und auch <strong>Danfoss</strong> bereitet sich als aktiverMitgestalter und Förderer vor.<strong>Danfoss</strong> ist einer der Hauptsponsoren des dänischen Klimakonsortiums.Als Joint-Venture aus dem dänischen Ministerium fürÖkonomie und Wirtschaft sowie führenden Wirtschaftsorganisationenwird das Konsortium auf die Konferenz einen bedeutendenEinfluss nehmen. Das dänische Klimakonsortium beteiligt sich anzahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen zur COP 15. Beidieser Gelegenheit werden dänische Technologien vorgestellt, dieden Klimawandel positiv beeinflussen – so wie es bei den technischenLösungen der <strong>Danfoss</strong> Gruppe der Fall ist.<strong>Danfoss</strong> District Heating sowie die White-Paper-Partner Grundfos,LOGSTOR und COWI planen einen gemeinsamen Stand aufder Messe Bright Green EXPO. Die vom 12. bis 12. Dezember<strong>2009</strong> im Parken (www.brightgreen.dk) als Rahmenprogramm derCOP 15 stattfindende Ausstellung wird vom dänischen Unternehmerverband(DI) oganisiert. Der Gemeinschaftsstand ist eineErweiterung der Zusammenarbeit, die 2007 mit dem White-PaperFernwärme/Fernkälte begründet wurde. Das White-Paper kannunter www.dh.danfoss.com/agenda heruntergeladen werden.In den kommenden Monaten erkundet <strong>Danfoss</strong> weitere Möglichkeitender aktiven Unterstützung der COP 15. Wir freuen uns,Branchenkollegen und andere Interessenvertreter im Vorfelddieses bedeutenden Weltereignisses auf Veranstaltungen undForen in Kopenhagen antreffen zu können.agenda 7


AKTUELLES <strong>Danfoss</strong> HighlightsLuxuskomfortfür türkischeHochhäuserDie Selenium Twins sind zwei luxuriöseWohnhochhäuser mit 34 Etagenin Fulya, Istanbul. Sie wurden auf einer29.000 m 2großen Fläche errichtet, diedem Fußballclub Besiktas JK gehört.Auf dem Areal befinden sich außerdemein Krankenhausgebäude mit10 Etagen, ein 21-stöckiges Bürogebäudesowie ein Einkaufszentrum mit16.000 m 2Verkaufsfläche.Das Bauunternehmen Asçıoglu stelltehohe Ansprüche an das Energiesystemder Selenium Twins. <strong>Danfoss</strong>wurde beauftragt, die Gebäude miteiner Anlage auszustatten, die höchstenKomfort bei geringen InvestitionsundBetriebskosten bietet. Insgesamt222 <strong>Danfoss</strong>-Übergabestationen vomTyp Termix VMTD-F mit Wärmemengenzähler,motorbetriebenen Ventilen,Ausgleichsventilen und Druckminderernsichern die Versorgung derWohn-Tower mit Wärme und Trinkwarmwasser.Die Gebäude sind miteiner perfekten Zählerfernablesungausgestattet und nutzen das M-Bus-Datenübermittlungsprotokoll, umdie Daten der Wärmemengen- undWasserzähler von <strong>Danfoss</strong> als Basisfür die Verbrauchsabrechnungen abzufragen.Aufgrund des erfolgreichen SeleniumTwins-Projektes hat das BauunternehmenAsçıoglu beschlossen, diese Anlageauch für zwei weitere Projekte– Selenium Panorama und SeleniumCity – einzusetzen. Das bedeutet einenzusätzlichen Auftrag über etwa 500Übergabestationen Termix VMTD-Fvon <strong>Danfoss</strong>.8 agenda


<strong>Danfoss</strong> Highlights AKTUELLESWohnungsstationenund dezentrale Systemeleicht gemachtIn Zusammenarbeit mit der Zagreber Fernwärmeversorgungstellt das Team von <strong>Danfoss</strong> Kroatien ein neues praktischesHandbuch zu Wohnungsstationen und dezentralen Heizsystemenvor.Die Publikation ist Ausdruck unseres ständigen Bemühens,Informationen, Dokumentationen und Wissen zu vermitteln, damitFernwärme verstärkt zur Heizung von Wohngebieten genutzt wird.Das Handbuch ist ein unentbehrliches Nachschlagewerk füralle, die im Bereich Beratung, Planung und Installation neuerHeizsysteme oder Modernisierung bestehender Anlagen tätigsind. Es enthält umfassende Antworten auf häufig gestellteFragen, viele Tabellen für eine vereinfachte Dimensionierung undpraktische Tipps für die Installation.Das Handbuch ist zurzeit auf Kroatisch verfügbar. Weitere Informationenerhalten Sie bei <strong>Danfoss</strong> Zagreb (E-Mail: danfoss.hr@danfoss.com).<strong>Danfoss</strong> stattetdas gröSSte Stadterweiterungs-ProjektEuropas ausDen größten Teil der bisher installierten Übergabestationenund Trinkwarmwassersysteme in Hamburgs neuem StadtteilHafenCity lieferte <strong>Danfoss</strong>.Mit der HafenCity entsteht auf dem Gelände des ehemaligenFreihafens ein neues Stadtviertel, nach dessen Fertigstellungdie Hamburger Innenstadt um beachtliche 40 %gewachsen sein wird.Auf 155 Hektar Hafenfläche entstehen Gebäude mit 2 Mio.m 2 Gewerbefläche für 40.000 Arbeitsplätze sowie 5.500neue Wohngebäude für bis zu 12.000 Einwohner.Das Energiekonzept für die HafenCity beruht auf dem Prinzipder Nachhaltigkeit und setzt sich zusammen aus einerKombination von Fernwärme, dezentralen Blockheizkraftwerken,Solarenergie und Brennstoffzellen.Die HafenCity ist ein weltweit führendes Beispiel für umweltbewusstesinnerstädtisches Wachstum und <strong>Danfoss</strong> trägteinen wichtigen Teil dazu bei.agenda 9


Sabine Froning Fragen und AntwortenFernwärme und Fernkälte insGesprächbringenSabine Froning ist Geschäftsführerin von Euroheat & Power (EHP), dem internationalenVerband für Fernwärme und Fernkälte in Brüssel. Obwohl sichdie Arbeit des Verbandes auf die Förderung von Fernwärme und Fernkälte(FW/FK) sowie Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in der EU konzentriert, wächstdas internationale Interesse an diesen Technologien Jahr für Jahr. SabineFroning zeigt, dass sich Europa weltweit als Modell für die Einführung dieserTechnologien eignet – Technologien, die sowohl der lokalen und regionalenWirtschaft als auch den internationalen Bemühungen zur Bewältigungder mit dem Klimawandel verbundenen Probleme helfen.Text Rob Holder, fotoS CHRISTIAN ALSINGUns geht es heute darum, wie Europadie Entwicklung von Fernwärme inanderen Regionen der Welt unterstützenkann. Doch lassen Sie michmit einer etwas provokanten Fragestarten: Wenn Fernwärme ein sogutes Konzept ist – warum ist es nichtweiter verbreitet?Einer meiner Kollegen pflegt zu sagen„Fernwärme ist deshalb nicht weiter verbreitet,weil sie zu den bestgehüteten Geheimnissengehört.“ Sogar in Ländern wieDänemark, in denen Fernwärme recht gutentwickelt ist, kennt nicht jeder ihren Nutzen.Begrenztes Wissen durch zu wenigÖffentlichkeitsarbeit, aber auch massiveVorurteile gegenüber der Fernwärme sindin vielen Regionen zu finden. Ich denkehier besonders an einige osteuropäischeLänder, in denen Fernwärme zwar weitverbreitet aber nicht hoch angesehen ist.In Russland z. B. wird die Fernwärmeals System der ehemals sowjetischenInfrastruktur betrachtet. Viele Menschenerinnern sich noch heute an ein teures,kompliziertes und unkomfortables Fernwärmesystem,bei dem die Raumtemperaturvorwiegend durch das Öffnen undSchließen von Fenstern geregelt wurde.Heizkörper waren entweder zu heiß oderzu kalt. Die Technologie war veraltet unddie Infrastruktur in schlechtem Zustand.Eine Studie der Internationalen Energiebehörde(IEA) zeigt, dass allein durchdie Instandsetzung der bestehendenrussischen Fernwärmesysteme jährlich60 Mrd. Kubikmeter Erdgas eingespartwerden könnten. Das entspricht demaktuellen Jahresverbrauch der BundesrepublikDeutschland. Die neuen EU-Mitgliedsstaaten erzielten in den vergangenen10 Jahren zahlreiche Fortschritte,aber es bleibt noch immer ein großerInvestitionsbedarf. Selbst in Regionen mitFernwärme gibt es noch viel zu tun.agenda 11


Fragen und Antworten Sabine Froning„Immer mehr Menschen wird klar, dass wir aufhören müssen,immer größere Mengen fossiler Brennstoffe zu verbrauchen – ausUmweltschutzgründen und weil die Ressourcen begrenzt sind.Deshalb wird Fernwärme weltweit als effizientes System einenwichtigen Teil zur Sicherung unserer Energieversorgung beitragen.“Wie groß ist das Interesse inanderen Regionen der Welt –außerhalb der EU – und was treibtdieses Interesse an?In vielen Ländern herrscht ein enormesInteresse an der Fernwärme – nicht nurin Europa, sondern auch in China, Südkoreaund Japan. Vor dem Hintergrundihres hohen Wirtschaftswachstums dervergangenen 10 Jahre wächst in diesenLändern die Sorge um die Sicherheitkünftiger Gaslieferungen und den Einflussdes Klimawandels.Vor kurzem besuchte uns eine Delegationvon Vertretern japanischerFernwärmeunternehmen, die sichhauptsächlich für unsere Ideen zur Bewältigungunserer Umweltprobleme interessierten.Diese beiden Themen, dieSorge um unsere Umwelt und um dieSicherheit der Energieversorgung, sindin den meisten Ländern die treibendenKräfte zur Entwicklung der Fernwärme.Moderne Fernwärmekonzepte basierenauf dem Prinzip der Nutzung vonWärme, die unter normalen Umständenungenutzt bleibt. So werden zum BeispielMüllverbrennungsanlagen, die heute imstädtischen Bereich einen Großteil derMüllbeseitigung übernehmen, hauptsächlichzur Stromerzeugung genutzt.Hausmüll aber auch jede Art erneuerbarerEnergie wie Biomasse, Geo- undSolarthermie sowie viele andere Energieartenkönnen für die Fernwärme genutztwerden. Meiner Meinung nach istdas ausgeprägte kollektive Denken undHandeln eine wesentliche Voraussetzungfür die Verbreitung der Fernwärmein Skandinavien. Eine These, die sich beider eher individualistisch geprägten Einstellungdurch die relativ geringe Verbreitungder Fernwärme in Großbritannienzu bestätigen scheint. Dennoch wächstder Wunsch nach effizienterer Energienutzungin allen Teilen der Welt. Immermehr Menschen wird klar, dass wiraufhören müssen, immer größere Mengenfossiler Brennstoffe zu verbrauchen– aus Umweltschutzgründen und weil dieRessourcen begrenzt sind. Deshalb wirdFernwärme weltweit als effizientes Systemeinen wichtigen Teil zur Sicherungunserer Energieversorgung beitragen.Sehen Sie die kurzfristigeEntwicklung optimistisch? WelcheHindernisse gibt es für Fernwärme?Ich bin sehr optimistisch – nicht zuletztweil die IEA eine internationale Kampagnezu Fernwärme, Fernkälte (FW/FK) undKraft-Wärme-Kopplung (KWK) gestartethat. Noch positiver ist die Tatsache, dassdie IEA damit auf eine Bitte der G8 reagiert,Vorschläge zur Integration dieserEnergiesysteme zu unterbreiten.Allerdings gibt es auch Hindernisse wiedie langfristigen Investitionen, die dieFernwärme erfordert und die im Gegensatzzur überwiegend kurzfristigenAusrichtung der Energiemärkte stehen.Die aktuelle Finanzkrise wird es nichtleichter machen, langfristige Kredite fürGroßprojekte zu erhalten. Trotzdem wärees kurzsichtig, auch in Ländern, die unterstarken finanziellen Einschränkungenleiden, Investitionen in die Energieeffizienzzu reduzieren. Es ist eine Tatsache, dassder Einsatz einheimischer Fernwärme,Fernkälte und KWK-Infrastruktur hilft,notwendige Brennstoffimporte zu reduzierenund die einheimische Wirtschaft zustärken. Natürlich können je nach Landverschiedene andere Hindernisse dieEntwicklung von Fernwärme behindern.So können zum Beispiel Länder, derenRegierungen an Öl- und Gasunternehmenbeteiligt sind, unausgewogen hoheSubventionen für Öl und Gas gewähren.Die größte politische Hürde ist aus meinerSicht die Fragmentierung der Energiepolitik.Viele Politiker tendieren dazu, sichauf ein einzelnes Segment der Energielandschaftzu konzentrieren. Sie förderndie Nachfrage, ohne dabei den Versorgungssektorzu berücksichtigen. Oder12 agenda


echtehandel bewertet wird. Sie könnendie Vorgänge in der EU als Modellnutzen, das sie bei ihrer eigenen Entscheidungsfindungund Lobby-Arbeitunterstützt. Ich möchte auch betonen,dass die EU ein großes Interesse an derEntwicklung von Fernwärme, Fernkälteund KWK in anderen Regionen hat, dawir diese Technologien exportieren können.Wenn die EU als führende Kraft imBereich Energietechnologie gelten will,muss Fernwärme dazugehören.sie unterstützen erneuerbare Energie ohnedie Energieeffizienz zu fördern. Dadurchgestaltet es sich häufig schwierig, alle füreine Systemoptimierung erforderlichenVoraussetzungen zu schaffen. In denmeisten Ländern müssen die Energiefragenauf eine breite Basis gestellt werden.Je komplexer die politischen Gremien dasThema Energie betrachten, desto eherbieten sich Ferwärme- und Fernkälte alsnaheliegende Lösungen an.Plant Ihr Verband besondereMaßnahmen, um Fernwärme inRegionen außerhalb der EU-Länder bekannter zu machen?Wir sind nur fünf Mitarbeiter, darumkonzentrieren wir uns auf die EU.Gerade heute erfordert die zunehmendeDynamik in der Energiepolitik in Brüsselunsere gesamte Aufmerksamkeit. Dochwir erkennen den Wert einer größereninternationalen Zusammenarbeit. Wieschon erwähnt, gibt es aktive Kontaktein Staaten, die keine EU-Mitglieder sind– überwiegend mit Vertretern von Fernwärmeunternehmenaus Russland,Südkorea und Japan. Wir liefern ihnenAntworten auf ihre Fragen, z. B. wieEuropa das Gleichgewicht zwischenEnergie und Umwelt herstellt und wieFernwärme in Bezug auf den Emissions-Durch besondere Aktionen organisierenwir unmittelbar vor der UN-Klimakonferenz <strong>2009</strong> in Kopenhagenden Fernwärme-Gipfel „Der Weg nachKopenhagen“. Er findet am 3. Novemberstatt und es werden politische Entscheidungsträgeraus aller Welt und allenEbenen teilnehmen. Der EHP beteiligtsich im nächsten Jahr auch an einemähnlichen Kongress in Wien mit Teilnehmernaus aller Welt. Hier werdendie innovativsten von Stadtverwaltungenvorgestellten Fernwärme-Projekteausgezeichnet. Innerhalb wie außerhalb der EU setzen wir uns für die Verbreitungder wichtigsten Botschaft ein:Fernwärme und Fernkälte bieten langfristigdie Aussicht auf kohlendioxidfreieWärmeversorgung. Fernwärme bedeutetschon heute Wärmeversorgung mitgeringer Kohlendioxidemission. Angesichtsder verfügbaren Abfallmengenstellt sich die Frage, ob wir überhauptnoch fossile Brennstoffe für das Heizenund Kühlen benötigen.Neue Fernwärmetechnologien kombiniertmit erneuerbaren Energien bietenfast überall die Möglichkeit, sichschrittweise von Öl und Gas als Heizenergiezu verabschieden. Und wenndiese Möglichkeit zur Sprache kommt,dann hören die Leute zu.agenda 13


DISkUSSION Konstantin Gennadievich BelchatovMoskau inZeiten des WandelsIn Russland werden immer mehr Mieter vonWohnungen zu Wohneigentümern. Das bringt fürden russischen Wohnungsmarkt wie für denBetrieb zentraler Heizungsanlagen bedeutendeVeränderungen - gibt der Entwicklung desrussischen Wärmeversorgungsmarktes jedoch auchneue Impulse. Die Hauptstadt Moskau ist eine dergrößten „Baustellen“ des Landes. KonstantinGennadievich Belchatov, stellvertretender Direktorfür Groß-Sanierungen und Groß-Bauvorhaben beider Abteilung Wohnungswesen und soziale Dienstein Moskau (UKRiS), beantwortet unsere Fragen zumProgramm und dessen Zukunftsaussichten.Text Dmitriy Shkolnikov, rob holderFotos MASHKOV YURI,Mit freundlicher Genehmigungvon GUP UKRiS und<strong>Danfoss</strong> Russland14 agenda


DISkUSSION Konstantin Gennadievich Belchatov„Im Zentralen VerwaltungsbezirkMoskaus wurden früher höchstens5 bis 6 Gebäude saniert. Die Sanierungsarbeitenwaren die gleichen. Aber wieschon erwähnt, erreichten sie bei weitemnicht die heutigen Dimensionen.Mit dem Volumen stiegen auch dieAnforderungen an dasProjektmanagement und dieProjektkoordination.”Das aktuelle Sanierungsprogramm in Moskau isthinsichtlich seiner Komplexität beispiellos. WelcheVorhaben ähnlichen Umfangs gibt es und welches vergleichbareVolumen hatten Sie früher zu bewältigen?Bei uns gibt es das Sprichwort: „Moskau wurde nicht aneinem Tag erbaut“. In einer so großen Stadt gibt es immerGebäude mit Sanierungsbedarf. Neu ist allerdings der Plan,die Modernisierung aller mehrstöckigen Gebäude bis 2014durchzuführen. Dieser Plan gehört zur grundlegenden Reformdes Wohnungswesens und des Wohnungsbaus für dasganze Land. Bevor die Gebäude ihren neuen Eigentümernüberschrieben werden können, müssen sie in einen gutenZustand versetzt werden. Natürlich wurden auch schon vor2008 grundlegende Sanierungsarbeiten an Wohngebäudendurchgeführt. So gab es in der Innenstadt ein Projektder Moskauer Stadtverwaltung zur präventiven Bestandserhaltung,das unter anderem auch den Austausch vonHeizsystemen sowie der Warm- und Kaltwasserversorgungbeinhaltete. Aber sowohl das Sanierungsvolumen als auchdie zur Verfügung stehenden Finanzmittel erreichten beiweitem nicht die Größenordnung des aktuellen Programms.Im Zentralen Verwaltungsbezirk Moskaus wurden früherhöchstens 5 bis 6 Gebäude saniert.Die Sanierungsarbeiten waren die gleichen. Aber wieschon erwähnt, erreichten sie bei weitem nicht die heutigenDimensionen. Mit dem Volumen stiegen auch die Anforderungenan das Projektmanagement und die Projektkoordination.Unter der Leitung von Petr Biryukov, demstellvertretenden Bürgermeister, wurde ein völlig neuesVerwaltungssystem eingerichtet. Seit Anfang 2008 saniertenwir bereits 63 Wohngebäude mit einer Gesamtflächevon 508,9 m 2 . Bei 92 Wohnblöcken erfolgte eine Außenisolierungder Fassaden, der Austausch von Fensternund Verglasung der Balkone. Insgesamt wurden 1.697Wohngebäude grundlegend saniert.Welche Faktoren beeinflussen die Sanierungsarbeiten?Gibt es spezielle Schwierigkeiten?Die wichtigsten Faktoren sind die Erfahrungen der Bauunternehmerund die fachliche Qualifikation ihrer Mitarbeiter.Ich meine damit nicht nur das technische Können, sondernauch die Teamfähigkeit und Erfahrung. In jedem Gebäudehängt der Erfolg überwiegend davon ab, ob sich Bauunternehmenund Bewohner verständigen können. Wenn siesich gut verstehen, läuft auch die Arbeit reibungslos. DieStadt hat viele unterschiedliche Projekte, deren Erfolg zumgrößten Teil davon abhängt. Schwierigkeiten sind fast immereine Frage der Kommunikation. Was den Erfolg desProgramms behindern kann, sind Meinungsverschiedenheitenzwischen den Eigentümern und den Handwerkern.Verwehren die Bewohner den Handwerkern den Zugangzur Wohnung, können bestimmte Sanierungsarbeiten nicht16 agenda


Konstantin Gennadievich Belchatov DISkUSSIONKonstantinGennadievich BelchatovKonstantin Gennadievich Belchatov absolvierte1991 die Technische Hochschule Kaliningrad. Er lebt mitseiner Frau und seinen zwei Kindern in Pushkino,im Großraum Moskau. Nach seinem Wehrdienst besuchteer von 1994 bis 2004 die Staatliche Forsthochschule.Nach seinem Abschluss als Diplomingenieur wurdeKonstantin Belchatov zum leitenden Ingenieur für denAusbau der städtischen Infrastruktur im ZentralenVerwaltungsbezirk Moskaus berufen. 2005 wechselte erals Stellvertretender Abteilungsleiter für Hochbau-Controlling zur Moskauer Behörde für Großsanierungenund Großbauvorhaben (GUP UKRiS). Im März 2008 wurdeer auf den Posten des amtierenden Direktors des GUP UKRiSberufen und später zum Direktor des GUP UKRiS ernannt.Konstantin Belchatov ist verheiratet und hat zwei Kinder.ausgeführt werden und die Bemühungen müssen scheitern.Jeder ist auf den anderen angewiesen. Weitere schwer wiegendeProbleme, die sich aus unserer Arbeit ergeben, fallenmir nicht ein. Um auftretende Konflikte zu lösen, haben wireinen Führungsstab gebildet, der die Sanierungsarbeiten injedem Bezirk begleitet. Treten Schwierigkeiten auf, werdensie sofort gelöst.Führen die Bauunternehmen die Arbeiten gewissenhaftund den Vorgaben entsprechend aus? Wie werden ihreLeistungen kontrolliert?Natürlich arbeiten sie gewissenhaft. Anderenfalls werdenihre Rechnungen nicht bezahlt! Materielle Anreize funktionierensehr gut. Die Bauunternehmer werden nur bezahlt,wenn alles im Rahmen der Projektspezifikationen fertiggestellt und die Qualitätsanforderungen erfüllt wurden. Dasüberprüfen staatliche Stellen mit Hilfe von Abnahmeprotokollen.Jeder Auftragnehmer muss sich einer Zulassungsprüfungunterziehen, zu der neben formellen Berichtenauch Praxistests gehören. Heizungsanlagen müssen zumBeispiel vor ihrer Inbetriebnahme abgedruckt werden. ÄhnlichePrüfungsverfahren gibt es für alle technischen Gewerke.Darüber hinaus müssen die Bauunternehmen fürihre Leistungen die Gewährleistung übernehmen. Treteninnerhalb der Gewährleistungsfrist Mängel auf, so müssensie nachbessern.agenda 17


DISkUSSION Konstantin Gennadievich Belchatov„Natürlich müssenWohnräume belüftetwerden, aber im Gegensatzzur Vergangenheitwird man künftig ausKostengründen daraufverzichten, anstelleder Wohnung dieStraße zu beheizen.”Wie genau kennen die Moskauer Ihrer Meinung nachdas umfassende Sanierungsprogramm 2008-2014?Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Gesellschaftlichinteressierte und engagierte Einwohner sind überöffentliche Vorgänge wie die Wohnraumsanierung und dasProgramm gut informiert. Die Zahl der Bewohner, die auch einpersönliches Interesse mit dem Projekt verbinden und die sichum eine Aufnahme Ihrer Wohnhäuser in das Programm bewerben,wächst Tag für Tag. In diesen Fällen kommunizieren dieStadtbewohner regelmäßig mit den Kommunen. Es gibt aberauch Menschen, die weder Zeitung lesen noch sich für dasFernsehen interessieren und erst von dem Sanierungsprogrammerfahren, wenn die Handwerker vor der Tür stehen.Wie steht es um energiesparende Ausrüstung undderen Vorteile für Energieversorger und Bewohner?Es steht außer Zweifel, dass die Energieversorger an umfassendenSanierungsmaßnahmen interessiert sind. DerBetrieb der neuen Anlagen gestaltet sich wesentlich einfacher.Darüber hinaus erleichtert moderne Kommunikationstechnikzur Fernbedienung und Fernüberwachungder Energieanlagen die Arbeit. Die wahren Gewinner derSanierung aber sind die Bewohner und die neuen privatenEigentümer, denn sie können durch die moderneTechnik viele Kosten einsparen. Hauptziel des Reformprogrammsdes Wohnungswesens ist die Eigentumsübertragungvon Wohnungen und Gebäuden auf deren Bewohner.Als Eigentümer tragen sie die Kosten für die Versorgungmit Wasser, Wärme und Elektrizität. Deshalb gewinnenMaßnahmen zur Energieeinsparung schon aus finanziellerSicht immer mehr an Bedeutung.Kostenreduzierungen bestimmten auch die Anlagenausstattung,zu der Wasser- und Stromzähler ebenso gehören wiezum Beispiel <strong>Danfoss</strong> Thermostatventile für die Heizung. MitHilfe dieser Einrichtungen können die Bewohner das Klimaund den Verbrauch in ihren Wohnungen selbst bestimmen –und die dafür notwendigen Kosten aktiv beeinflussen. Wennden Verbrauchern klar ist, dass zwischen der Raumtemperaturund den Heizkosten ein Zusammenhang besteht,werden sie die Raumtemperatur wahrscheinlich eher amHeizkörper als durch das Öffnen der Fenster regeln. Natürlichmüssen Wohnräume belüftet werden, aber im Gegensatz zurVergangenheit wird man künftig aus Kostengründen daraufverzichten, anstelle der Wohnung die Straße zu beheizen.Das System der verbrauchsabhängigen Abrechnung istnoch neu. Verstehen und akzeptieren die Bewohner esdenn?18 agenda


Konstantin Gennadievich Belchatov DISkUSSIONEin Rohrsystem liefert Heizwärmean einzelne Wohnungen. SeitAnfang 2008 werden in ganzMoskau Wohngebäude undWohnblöcke saniert. In diesemJahr sollen an 534 Gebäudenumfangreiche Sanierungendurchgeführt werden.Ich glaube, die Vorteile der individuellen Heizkostenabrechnungwerden inzwischen verstanden und deren Einführungweitgehend akzeptiert. Haben die Bewohner erst einmalbegriffen, wie viel Heizenergie sie tatsächlich verbrauchenund was sie dafür bezahlen müssen, wird sich das Systemschnell in großem Stil durchsetzen.Wie hoch schätzt man die Energieeinsparungen durchdas umfangreiche Sanierungsprogramm?Die Projektentwickler rechnen durch die Sanierung mit einerdurchschnittlichen Steigerung der Effizienz bei der Heizungum 30 %. Noch befindet sich das Programm in seiner Anfangsphase.Erst am Ende dieser Heizperiode werden wirin der Lage sein, den tatsächlichen Energieverbrauch zuermitteln und mit dem der Vorjahre zu vergleichen. Wir sindgespannt auf die Ergebnisse, sind aber überzeugt, dass siepositiv ausfallen werden.Können Sie die Energiesparmaßnahmen des Sanierungsprogrammsetwas näher erläutern?Die Pläne zur Modernisierung der Heizsysteme beinhalten denEinbau von Übergabestationen für Heizung und Warmwasserbereitungund von automatischen Ausgleichsventilen sowieWärmemengenzählern und Heizkörperthermostaten zurTemperaturregelung in den einzelnen Wohnräumen. Bei alleinstehenden Gebäuden werden Fassaden und Wände isoliert,moderne, dreifach verglaste Fenster mit PVC-Rahmenund verglaste Balkone eingebaut sowie Fußböden im Erdgeschossund Dächer mit einer Wärmedämmung versehen, ummit weniger Abstrahlungsverlusten und geringerem Wärmebedarfden Energieverbrauch und die dafür nötigen Kosten zureduzieren. Auch andere Regierungsabteilungen, wie die fürTreibstoffe und Energieökonomie sowie für Wohnungswesenund soziale Dienste, werden in die Entwicklung von Energiesparmaßnahmeneinbezogen.Wie sind die Aussichten des grundlegenden Sanierungsprogrammsfür <strong>2009</strong>?Für dieses Jahr planen wir in 534 Gebäuden grundlegendeSanierungen, zu denen wärmegedämmte Fassaden sowieder Austausch von Fenstern und Energieversorgungseinrichtungengehören.Zum Abschluss noch die Frage – Welche Auswirkungenhat die Finanzkrise auf den Fortschritt desgrundlegenden Sanierungsprogramms?Bisher hat sich die Finanzkrise weder auf die aktuellenArbeiten noch die weiteren Planungen ausgewirkt.agenda 19


weltWeit Die Vereinigten StaatenZurück in die Zukunft20 agendaRobert Thornton, USA, istVorsitzender des 1909 gegründeten,gemeinnützigen Vereins InternationalDistrict Energy Association(IDEA). Ziel dieses Vereins ist dieFörderung von Energieeffizienz undUmweltqualität durch die Weiterentwicklungvon Fernwärme, Fernkälteund Kraft-Wärme-Kopplung.Im folgenden Artikel bietet RobertThornton einen Überblick über dieGeschichte und das künftigeEntwicklungspotenzial vonFernwärme in den USA.Text ROB HOLDER, fotos Mit freundlicherGenehmigung von IDEAAls Robert Thornton kürzlich einem prominentenEnergieexperten des Massachusetts Institute ofTechnology (MIT) vorgestellt wurde, begrüßte dieserihn mit den Worten: „Ah, die Fernwärme – zurück indie Zukunft.“ Das im kommenden Jahr anstehende100-jährige Bestehen der IDEA unterstreicht dieBedeutung dieses Satzes auf eindrucksvolle Weise.Tatsächlich gelten Fernwärme und Fernkälte (FW/FK)in den USA als bewährte Konzepte mit langer Tradition,die heute mehr denn je gefragt sind. Das erstewirtschaftlich erfolgreiche Fernwärmesystem wurde1877 in Lockport, New York, durch den amerikanischenHydraulikingenieur Birdsill Holly installiert. Ergilt damit als Erfinder der Fernwärme. Viele Kilometerweiter westlich, in Denver, Colorado, geht ein Fernwärmesystemauf das Jahr 1880 zurück. Zwischendiesen beiden Standorten und darüber hinaus gibtes über alle 50 Staaten der USA verteilt unzähligeFernwärmesysteme. Hunderte Universitäten undColleges errichteten auf ihren Arealen eigene Kraftwerkeund Fernwärmesysteme zur Versorgung ihrerGebäude mit Strom und Heizwärme, lange bevorEnergiekonzerne Strom über Versorgungsnetzeliefern konnten.Der Wendepunkt„Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)sind in unserem Land nichts Neues“, sagt Thornton.


Die Vereinigten Staaten veltweit„Neu ist nur die zunehmende Erkenntnis, dass beide entscheidendzu einer effizienteren Ausnutzung unserer Primärenergiendurch die konsequente Nutzung von Abwärme zu Heizzweckenbeitragen können. Gleichzeitig ließen sich auch die Emissionendeutlich reduzieren. Seit 18 Monaten bemerke ich ein Umdenken– besonders hervorgerufen durch die Belastung unberechenbarerÖlpreise. Und so wächst auch die Erkenntnis,dass umweltfreundlicher Strom uns allen nützt. Einen starkenEinfluss darauf hatte Al Gore, dessen Ruf nach notwendigenVeränderungen inzwischen von vielen Menschen unterstütztwird.“ Die USA verfügen hierfür über beste Voraussetzungen.Investitionen in die Fernwärme machen sich seit Jahren bezahlt.Fernwärmesysteme arbeiten zuverlässig und bringenrund um die Uhr Erträge – auch dann, wenn kein Wind wehtund keine Sonne scheint.„Wir tun sehr viel, um die Fernwärme bekannt zu machen,Ansehen und Anerkennung aufzubauen”, sagt Robert Thornton.„Ich habe persönlich mit Senatoren, Abgeordneten,Kabinettsmitgliedern und Präsident Bush gesprochen. Selbstdie kurze Zeit, die mir für diese Gespräche zur Verfügungstand, reichte aus, um alle ausnahmslos zu begeistern. Ich binüberzeugt, dass die Zeit für unsere Branche reif ist. Wir stehenvor einem Berg von Problemen. Hohe Energiekosten belastendie Wirtschaft, der Klimawandel bedroht unsere Umwelt. Fernwärme,Fernkälte und Kraftwärmekopplung können helfen,einen Teil dieser Probleme zu lösen. Führende Wirtschaftswissenschaftlerund Politiker in den USA betrachten Fernwärmeals saubere Energie, die neue Jobs schafft, den wirtschaftlichenWandel einleitet, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffenreduziert und so unsere negative Bilanz verbessern kann. Fürden designierten Präsidenten Obama haben Investitionen insaubere Energien als Motor für die Wirtschaft höchste Priorität.“Leistungsstarkes SystemDer große Vorteil von Fernwärme, Fernkälte und Kraftwärmekopplungist, dass sich die Technologie bereits bewährt hatund nicht erst im Versuchsstadium steckt. „Wir können morgenmit der Versorgung beginnen“, so Thornton, „und schonin der ersten Amtszeit des neuen Präsidenten deutliche Vorteiledurch mehr umweltfreundliche Jobs sowie weniger Umweltbelastungund Kosten erreichen.“ Die Zeit ist gekommen, um neueKonzepte durchzusetzen. Die IDEA machte sich stark für einGesetz zum Ausbau erneuerbarer Energien, das im Dezember2007 von Präsident Bush unterzeichnet wurde. Dieses Gesetzbildet die Basis für die Planung, Konstruktion und Entwicklungvon Projekten für die Fernwärme und Kraftwärmekopplungim Wert von 3,5 Mrd. Dollar innerhalb von 5 Jahren. Doch trotzder Unterzeichnung wurde die Finanzierung bisher nicht bewilligt.Darum ist Anfang <strong>2009</strong> ein Hauptziel der IDEA, sich für dieBewilligung der Finanzmittel als Teil einer Gesetzesvorlage fürein Konjunkturprogramm einzusetzen.„Einen solchen Wandel voranzutreiben, ist nicht einfach“, sagtThornton. „Das Interesse an vernünftigen Energiekonzepten istgroß, aber wir müssen die Politik überzeugen, dieses Interessein die Tat umzusetzen. Wenn im Juni <strong>2009</strong> in Washington dieKonferenz zum 100-jährigen Bestehen der IDEA stattfindet, bietetsich eine weitere Gelegenheit zur Aufklärung, wie einfachund schnell eine effizientere Ausnutzung von Primärenergienund eine Emissionsreduzierung realisierbar sind.“ Immer mehrMenschen erkennen, dass Umwelt und Wirtschaft miteinandervereinbar sind, dass saubere Energie, Fernwärme und Fernkältebeachtliche Kapitalerträge bringen können und so entstehenauf der Suche nach Energieinvestitionen neue Fonds mitvergleichsweise geringem Risiko.Die Kraft einer guten Idee„Letztendlich“, betont Thornton, „wurde die Entwicklung innerstädtischerFernwärmenetze in den USA größtenteils durch diePrivatwirtschaft vorangetrieben. Seit 1990 sind in Nordamerika40 neue Fernkältesysteme entstanden – hauptsächlich durchInvestitionen der Privatwirtschaft – und öffentliche Versorgungsnetzeerfordern noch mehr Kooperation zwischen Privatwirtschaftund Staat.“ Darüber hinaus bemerkt Thornton, dass füreinen effektiven Marktnutzen auch strukturelle Änderungen dergesetzlichen Vorschriften nötig sind, wie z.B. die Einstufung vonFernwärme aus der Kraftwärmekopplung nach den staatlichenPortfoliostandards zur Energieeffizienz und die Gleichstellungvon Wärmeenergie mit der Stromerzeugung.„Wir haben keinen Einfluss auf die Kohle-, Öl- und Stromindustrie“,so Thornton, „aber es gibt nichts Besseres, als die Krafteiner guten Idee, um Aufmerksamkeit bei den Menschen zuerreichen. Unsere Vorteile sind solide Argumente und eine bewährteErfolgsgeschichte. Die IDEA arbeitet mit der InternationalenEnergiebehörde Euroheat & Power sowie zahlreichen anderenVerbänden auf der Welt zusammen. Wir lernen sehr vielaus Erfahrungen in Europa und Skandinavien und nutzen dieseInformationen für unsere politischen Entscheidungsträger. Dieaktuelle Finanzkrise kann den Markt kurzfristig beeinflussen.Langfristig brauchen wir ein robustes Cap-and-Trade-Systemim Emissionsrechtehandel und ich bin überzeugt, dass es inden USA kommen wird.”Die IDEA setzt sich dafür ein, dass dieVorteile von Fernwärme auch bei privaten Endverbrauchern,Gewerbe und anderen städtischen Abnehmern noch bekannterwerden. Heute bleibt der Wert zuverlässiger Dampf-, Heiß- und Kaltwassersystemeauch durch automatische Abrechnungsverfahren derImmobilienverwaltungen oder komplizierte Richtlinien wie LEED®verborgen. Die IDEA ist mit dem US-amerikanischen Ausschussfür ökologisches Bauen, dem U.S. Green Buildings Council und derUmweltschutzbehörde Environmental Protection Agency (EPA) imGespräch, um Verfahrensänderungen herbeizuführen, doch es müssennoch viele Beteiligte einbezogen werden, um die Dynamik desMarktes umfassend zu begreifen und Lösungsansätze anzubieten.agenda 21


Mikro-Netzwerke lösungenWie dieFernwärme seit 100 Jahren„Im 2. Weltkrieg wurde das natürliche Lüftungssystem durchBomben und anschließend durch den Einbau einer Gasheizkessel-und Klimaanlage, die nicht zur ursprünglichen Konstruktionpasste, zerstört - ein entscheidender Fehler, durch den die Effizienzder natürlichen Lüftungssysteme verloren ging”, erläutertSimon Tilleard. Er arbeitet für die London Climate Change Agen-Queen-Victoria-Gebäudeihre KohlenstoffemissionenreduzierenFünf alte, „energiefressende“ öffentliche Gebäude im HerzenLondons sollen wieder mit Fernwärme versorgt werden – und damitzur ursprünglichen, effizienten Heizmethode zurückkehren.Text Jesper With, Fotos anna kariEin riesiger Dinosaurier in Originalgröße schaut uns an, als wirdie beeindruckende Haupthalle des Natural History Museum(NHM) im Zentrum Londons betreten. Hier findet der Besuchereine der weltweit größten und bedeutendsten Sammlungenzur Naturgeschichte. Das Hauptgebäude wurde 1881 unterder Regentschaft von Königin Victoria errichtet und ist einesder schönsten Beispiele für die Architektur des 19. Jahrhunderts.Es bietet eine Vielzahl phänomenaler Details, wie handgefertigteTerrakottaziegel und eine Konstruktion, die überlange Zeit für eine natürliche Belüftung sorgten. Dieses und vierweitere öffentliche Gebäude in „Albertopolis“ im Bezirk SouthKensington wurden seit langem von einer lokalen Dampf-Fernwärmeanlagebeheizt, die sich im NHM befand.Die gesamten CO 2-Emissionen des Natural HistoryMuseum und seiner vier Partner-Einrichtungen belaufensich auf mehr als 58.000 Tonnen pro Jahr. Das Projektteamist überzeugt, diese Menge innerhalb von 5 Jahrenmit Hilfe des Masterplans zu halbieren.agenda 23


lösungen Mikro-Netzwerkecy (LCCA) und war zuvor mehrere Jahre Chefingenieur beimNHM. Darum kennt er das Gebäude sehr gut.In den 50er Jahren wurde eine neue 42 MW-Fernwärmeanlagefür alle fünf Einrichtungen installiert, die die kleinerenFW-Systeme ersetzte und bis ins Jahr 2000 betrieben wurde.Danach entschieden sich zwei Einrichtungen dagegen.Zurzeit verfügt wieder jedes der historischen Gebäude übereine eigene Energieversorgung. „Fernwärme gibt es hier seitmehr als 100 Jahren. Daher ist es sinnvoll, sie langfristigwieder in ein gemeinsames FW-Netz einzubinden“, so SimonTilleard. Das künftig auf alle fünf Gebäude – das NaturalHistory Museum, das Science Museum, das Victoria & AlbertMuseum (V&A), die Royal Albert Hall und das ImperialCollege (eine Universität) – ausgerichtete System wird vomLCCA gefördert. Für jede Einrichtung wird ein Energie-Modelleingeführt, das die Vorreiterrolle der Stadtverwaltung sowieder jeweiligen Institution demonstrieren und einen exaktenÜberblick über die Energienutzung vermitteln soll.Ein BlauwalWir kommen an einem Blauwal vorbei, der so riesig ist, dasser allein fast die gesamte Galerie ausfüllt. Die 69 MillionenAusstellungsstücke im Museum erfordern eine sorgfältigeRegelung von Raumheizung und -kühlung, damit ihre Zukunftgesichert ist. Simon Tilleard führt uns aus dem Hauptgebäudein das Kesselhaus, wo im vergangenen Sommereine neue 1,8 MW-KWK-Anlage installiert wurde. Sie stehtdirekt neben zwei 9 MW-Gasheizkesseln, die die täglicheWärmeversorgung abdecken. Das NHM verbraucht am Tag3 und in der Nacht 1,5 MW Strom. Die KWK-Anlage decktdiesen Strombedarf des NHM ab. Darüber hinaus wird dieüberschüssige Wärme zum Heizen genutzt. Das steigert dieEffizienz der Anlage.SimonTilleard von derLondon ClimateChange Agencyund frühererChefingenieurdes NaturalHistoryMuseum.„2006 erfolgte die Modernisierung mit der KWK-Anlage.Zusätzlich installierten wir eine Absorptionskälteanlage, umim Sommer überschüssige Wärme in Kühlenergie umzuwandeln.Dabei wurde das Fachwissen dänischer Experten genutzt“,erzählt Simon Tilleard. Das V&A, eines der weltweitgrößten Museen für Kunst und Design, liegt direkt nebendem NHM an der Exhibition Road und ist ebenfalls an diesesKesselhaus angeschlossen.Ein gemeinsamer MasterplanMit einem Zuschuss von 3 Millionen Pfund durch das Finanzministeriumwurde die Einführung des Energie-Modellsfür die fünf öffentlichen Gebäude finanziert. Das Projektresultierte aus einer Partnerschaft mehrer Einrichtungen, diedarauf ausgerichtet ist, die Kohlenstoffemissionen von Immobilienzu reduzieren.Der Strom- und Wärmebedarf hätte allein für das NHM einer9 MW KWK-Anlage bedurft. Das war laut Tilleard nicht machbar,da sich der überschüssige Strom auf dem Markt nicht zueinem vernünftigen Preis verkaufen ließ. „Diese Anlage hättesicher einen noch höheren Nutzen ergeben. Aber auch mitder jetzigen Anlage sparen wir im NHM und im V&A rund2000 Tonnen CO 2pro Jahr ein. Und das ist schon ein sehrgroßer Schritt“, sagt Simon Tilleard.Die generelle Vorstellung besteht darin, einen Masterplan fürdie fünf Einrichtungen zu entwickeln, der auch an anderen Stellengenutzt werden kann. Schätzungen besagen, dass 50 %des Energieverbrauchs eingespart werden können, von denen7 % allein durch den Einbau von Zähleranlagen und 4 % durchVerhaltensänderungen des Personals, einschließlich des täglichenUmgangs mit der Energieanlage erreicht werden.Wo geht es verloren?Im Kesselhaus zeigt uns Simon Tilleard das Rohr, das ursprünglichzum Imperial College führte. Genau gesagt handeltes sich nur um ein Rohrende, denn der Anschluss für dieUniversität wurde einfach gekappt. Das Imperial College nutztheute eine eigene Kesselanlage. Die Universität verfügt überein Gelände von 300.000 Quadratmetern mit einem sehr hohenEnergieverbrauch. Wo dieser Verbrauch entsteht, kanndie Universitätsleitung nicht überblicken, denn nur wenigeGebäude sind mit Energiezählern ausgestattet. DasselbeProblem besteht auch in den Viktorianischen Gebäuden. Vordiesem Hintergrund entstand jetzt ein neues Projekt, mit dessenHilfe ein umfangreiches Netz von Energiezählern an allenerforderlichen Stellen eingerichtet werden soll.Die von diesen Zählern gemessenen Daten werden einen bedeutendenBeitrag zum Energie-Modell leisten. Damit ist einwichtiger Schritt getan, um alle fünf Einrichtungen wieder zueinem Mikro-FW-Netz zusammenzuschließen, das mit einerKWK-Anlage und andern erneuerbaren Energien gekoppeltsein wird – einer der effizientesten Wege, die LondonerInnenstadt jährlich von enormen CO 2-Emissionsmengen zubefreien.24 agenda


Mikro-Netzwerke lösungenDie CO -Reduzierungeiner MetropoleText Jesper With, fotos Anna KariDer jährliche Ausstoß von 34Millionen Tonnen CO 2ist zu viel.Darum hat der Londoner BürgermeisterBoris Johnson einen„Aktionsplan Klimawandel“ initiiert,mit dem das Problem derCO 2-Emissionen bewältigt werdensoll. Paul Yiannouzis, Direktorder Londoner ESCO, arbeitetan der Realisierung von Teilendieses umfangreichen Plans.Welchen Zweck erfüllt die Londoner ESCO?Die ESCO ist ein Gemeinschaftsprojekt der Londoner ClimateChange Agency (LCCA) und der EDF Energy, einem französischenEnergieversorger mit mehr als 5 Mio. Kunden inGroßbritannien. Zur LCCA gehört auch die 2006 zur Einleitungvon Maßnahmen zur Reduzierung von CO 2gegründete LondonDevelopment Agency (LDA). Die Londoner ESCO entwirft,baut, finanziert und betreibt nachhaltige Energiesysteme.Wie wird London seinen CO 2-Ausstoß reduzieren?Der neue Londoner Bürgermeister Boris Johnson setzt sichbesonders für die Reduzierung der in seiner Stadt anfallendenCO 2-Emissionen ein. Gegenwärtig werden in der britannischenMetropole jährlich 4 GW Strom verbraucht, die eineKohlendioxidemission von 34 Millionen Tonnen verursachen.Der Aktionsplan Klimawandel soll den Emissionsabbau fördernund die Stromerzeugung bis 2025 zu 25 % vom Verbundnetzauf energieeffiziente, lokale KWK-Anlagen verlagern. Alleindiese Maßnahme soll für jährliche Einsparungen in Höhe von2,5 Millionen Tonnen CO 2sorgen.Warum setzen Sie den Schwerpunkt auf dezentraleEnergieversorgung?Dezentralisierte Energieerzeugung steht im Mittelpunktaller Bemühungen zur Verringerung der CO 2-Emissionen.Für einen großen Teil der Emissionen ist der aktuelle Gebäudebestandin London verantwortlich. Mit einer effizientenEnergieerzeugung, Verteilung und Nutzung lassen sich Emissionenzuverlässig reduzieren. Fast immer können dezentraleKWK-Anlagen Wärme, Strom und auch Kühlung viel effizientererzeugen und verteilen als zentrale Verbundnetze. Eineeffizientere Erzeugung und Verteilung erhöht aber nicht nur dieVersorgungssicherheit, sie reduziert auch den CO2-Ausstoß.Hierfür ist Fernwärme in Kombination mit KWK-Anlageneine der wirksamsten Methoden und darum wird viel für dieEinrichtung dezentraler Energiesysteme getan.Können Sie Beispiele dafür nennen?2012 finden in London die Olympischen Spiele statt. DiesesEreignis initiierte zahlreiche Projekte. So wird zum Beispiel einriesiges Neubaugebiet errichtet, das während der Spiele unddarüber hinaus durch zwei mit KWK-Anlagen ausgestatteteEnergiezentren mit Wärme sowie Strom und in Teilbereichenauch mit Kälte versorgt werden soll. Die KWK-Anlagen werdenüberwiegend mit Gas beheizt, doch es werden aucherneuerbare Energieträger genutzt. In Barkantine hat die LondonerESCO z. B. ein dezentrales System zur Versorgungvieler Einwohner mit Wärme und Strom errichtet.agenda 25


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Niedrigenergiehäuser AkademieDie künftigeNiedrigenergie-GesellschaftbrauchtFernwärmeFernwärme ist aktueller denn je. Auch für die neueGeneration von Niedrigenergiehäusern ist Fernwärme eineclevere Lösung, meint Professor Svend Svendsen vonder Technischen Universität Kopenhagen.Text jesper with, fotos christian alsingManch einer behauptet, Fernwärme sei zur Versorgung dervielen Niedrigenergiehäuser, die in den kommenden Jahrengebaut werden, nicht geeignet. Stattdessen würde der Einsatzvon Wärmepumpen oder anderer alternativer Lösungenfavorisiert, um ihrem gegenüber traditionell errichtetenHäusern geringeren Wärmebedarf Rechnung zu tragen.Doch Professor Svend Svendsen und sein Team sind andererMeinung. Fernwärmesysteme wurden in den vergangenenJahren technisch verbessert – so kommen z.B. Versorgungsleitungenmit einem deutlich kleineren Querschnittzum Einsatz – die dem Bedarf der neuen Niedrigenergiehäuserangepasst sind. Aus sozioökonomischer Sicht kann ein fürNiedrigenergiehäuser optimiertes Fernwärmesystem ohneweiteres mit Wärmepumpen und anderen Wärmequellenkonkurrieren.„Wenn wir die Ziele zur Reduzierung von CO 2-Emissionenauf der Welt erreichen wollen, sehe ich keine Alternative,als künftig verstärkt auf Fernwärme aus MüllverbrennungsoderSolarheizkraftwerken zu setzen. In Dänemark werden60 Prozent aller Haushalte mit Fernwärme versorgt – dasbeweist, dass Fernwärme gut funktioniert. Die meistenLänder verfügen über weniger Fernwärmenetze, doch ichdenke, dass es in Zukunft auch dort sehr viel mehr Netzeagenda 27


Akademie Niedrigenergiehäusergeben wird. Die EU empfiehlt dies beispielsweise als eine derwichtigsten Lösungen, um die Ziele für 2020 zu erreichen“, soSvend Svendsen.Niedrigere SystemtemperaturIn Zusammenarbeit mit mehreren dänischen Unternehmenhat Svend Svendsen vor kurzem in einem wissenschaftlichenProjekt bewiesen, dass neue Niedrigtemperatur-Fernwärmesystemedem Bedarf moderner Niedrigenergiehäuserentsprechen. Die Lösung ist ein Niedrigtemperatursystemmit schlanken, sehr gut isolierten Doppelrohren. Ursprünglichbestand die Schwierigkeit darin, ein kostengünstiges Systemmit sehr geringen Energieverlusten zu entwickeln, das instädtischen Siedlungen mit geringem Heizwärmebedarf dasganze Jahr eine ausreichende Temperatur per Fernwärmebereitstellen kann. Dafür muss das traditionelle Fernwärmesystemschrittweise umgestellt werden, denn für Niedrigenergiehäusersind nicht die hohen Temperaturen (etwa 70 °C)erforderlich, die heute aus dänischen Heizkraftwerken in dasNetz eingespeist werden. Analysen der Kopenhagener Wissenschaftlerhaben gezeigt, dass ein Fernwärmesystem fürNiedrigenergie-Einfamilienhäuser mit einer Vorlauftemperaturvon nur etwas über 50 °C auskommt und eine durchschnittlicheRücklauftemperatur von weniger als 20 °C erreicht.„Im Haus braucht man 40 °C für Trinkwarmwasser und 25 °Cfür die Raumtemperatur. Das bedeutet, dass man mit einerniedrigen Vorlauftemperatur (im Fernwärmenetz) und einergeringen Durchflussmenge im Gebäude auskommt. Auf dieseSvend Svendsen ist Professor an der TechnischenUniversität Dänemark. Er ist Experte im BereichNiedrigenergie-Heizsysteme und beschäftigt sich mit derHerausforderung, die Gesellschaft unabhängig von fossilenBrennstoffen zu machen. Aus seiner Sicht ist die Beheizungvon Niedrigenergiehäusern mit regenerativer Energie ausNiedrigenergie-Fernwärmesystemen der kostengünstigsteWeg in die zukünftige Niedrigenergie-Gesellschaft.Weise betragen die Wärmeverluste bei unterirdisch verlegtenFernwärmerohren weniger als 15 % der aus dem Heizkraftwerkeingespeisten Wärme. Man muss nur sehr gut isolierteDoppelrohre mit geringem Querschnitt verwenden“, erläutertSvend Svendsen. Schon jetzt gibt es in Dänemark Beispielefür Niedrigenergiehäuser, die mit dem neuen Niedrigtemperatur-Fernwärmesystemversorgt werden. Und in Österreichbeziehen Passivhäuser ihren geringen Heizwärmebedarf ausdem öffentlichen Fernwärmenetz.Keine fossilen Brennstoffe mehrDie Entwicklung von Fernwärmesystemen für moderne Niedrigenergiehäuserstellt jedoch nur einen Teil der Lösung dar,um in Europa die vollständige oder teilweise Unabhängigkeitvon fossilen Brennstoffen zu erreichen – was laut SvendSvendsen das endgültige Ziel sein muss.„Die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist keine Lösung für dieZukunft. Davon müssen wir uns verabschieden und stattdessenregenerative Energien und die Verbrennung von Abfällen28 agenda


Niedrigenergiehäuser AkademiePassiv Haus, Low Energy House Class 1, Null EnergieHaus, OIB 2010, Minergie, Nordic Swan, Code Level 3, ZeroCarbon Home, Effinergie. Die Vielfalt der Namen, mit denenKriterien für Niedrigenergiehäuser in europäischen Ländernbeschrieben werden, scheint unübersichtlich zu sein. Doch allebeinhalten eine generelle Tendenz: Die nationalen Bauvorschriftenwerden immer strenger und auf diese Weise werden Gebäudezukünftig viel weniger Energie verbrauchen als heute. Es bedeutetauch, dass Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen, Lieferantenvon Energiesystemen usw. gezwungen sind, mehr als bisherzusammenzuarbeiten.nutzen, die ja sowieso ein Nebenprodukt der Gesellschaftsind. Die Abfallentsorgung durch KWKs hat international eingroßes Potenzial“, sagt er. In Europa ist dies zurzeit noch nichtsehr verbreitet, doch laut Svend Svendsen ist diese Lösungaus ökologischer Sicht sehr gut – unter der Bedingung, dasseine Abgasreinigung erfolgt. In vielen Ländern werden immernoch Mülldeponien unter freiem Himmel betrieben, aus denendas Spurengas Methan entweicht und zum Treibhauseffektbeiträgt. „Das ist schlecht. Ich empfehle, Heizkraftwerke inviel größerem Umfang als bisher mit Müllverbrennung undSolarenergie zu koppeln. So werden wir unabhängig voneinem großen Teil der fossilen Brennstoffe, sparen viel Geldund reduzieren die CO 2-Emissionen deutlich“, sagt SvendSvendsen.Die Revolution hat begonnenDem Fernwärme-Experten ist bewusst, dass in vielen LändernFernwärme nicht besonders weit entwickelt ist. Doch das bedeutetnicht, dass es in diesen Ländern keine Zukunft für dasSystem gibt. Im Gegenteil. Er empfiehlt städtischen Behörden,bei der Entwicklung neuer Stadtteile Fernwärme aus kombinierterWärme- und Stromerzeugung in die Pläne einzubeziehen.Und ein Blick auf Europa zeigt, dass genau dies in Städten wieLondon, Berlin und Mailand schon umgesetzt wird – ebensowie in New York. In alten Stadtzentren ist es schwieriger.„Aber ohne politische Vorgaben wird es nicht funktionieren. InDänemark scheint es dabei nur langsam vorwärts zu gehen,doch in Bezug auf die Gebäude hat die Revolution schonbegonnen. Das neue dänische Baugesetz 2008 beinhaltetstrenge Anforderungen; schon 2010 müssen alle neu errichtetenGebäude die Vorgaben der Niedrigenergie-Klasse2 erfüllen. Das gilt auch für die Modernisierung vorhandenerGebäude. Ich sage immer: Isoliert die Häuser richtig undmodernisiert oder erweitert Fernwärmesysteme. Dann sind wirauf dem richtigen Weg. Wenn wir das nicht tun, wird es sehrschwierig, CO 2-Emissionen zu reduzieren und unabhängig vonfossilen Brennstoffen zu werden – was meiner Meinung nachauf lange Sicht absolut notwendig ist”, so Professor SvendSvendsen.agenda 29


ONLINE Digitale QuellenVirtuelle Energie-ZentrenVon Gesetzgebung und Veranstaltungen bis zu praktischen Tipps zumEnergiesparen. Die Web-Hitliste von Agenda hilft Ihnen bei der Navigationdurch die umfangreiche Menge Energie relevanter Portale. Einfach Anklicken.DÄNEMARKWWW.COP15.DKDie Seite informiert über die nächste UN-Klimakonferenz(COP15), die ab 7. Dezember <strong>2009</strong> in Kopenhagen stattfindet. Zuden Delegierten der Vertragsstaatenkonferenz <strong>2009</strong> (Conference of Parties– COP) zählen Umweltminister und Offizielle aus 189 Ländern undVertreter zahlreicher teilnahmeberechtigter Interessen- und Wirtschaftsorganisationen.Ziel des zweiwöchigen Programms ist die Erarbeitungeines anspruchsvollen Klimavertrags ab 2012. Neben zentralen Informationenzur COP15-Konferenz und Logistik gibt es auf der Webseiteauch Details zu anderen Energie-Aktionen auf der ganzen Welt, umfangreicheHintergrundinformationen zur internationalen Klimadiplomatie,DÄNEMARKWWW.COPENHAGENCLIMATECOUNCIL.COMWebseite der ‚Climate Community‘, einer neuen interaktiven Plattform,auf der man von Top-Klimaexperten, zentralen Meinungsbildnern,Entscheidungsträgern und Innovatoren der Wirtschaft aus allerWelt Informationen erhält und mit ihnen in Kontakt treten kann. Die Funktion’Virtueller Gipfel‘ bietet zahlreiche Online-Aktionen, Live-Interviewsund Diskussionen in den sechs Monaten vor dem World Business Summiton Climate Change im Mai <strong>2009</strong>, der weltweit führende Wissenschaftler,Ökonomen, Medien und Regierungsvertreter zusammenbringt, die überEmpfehlungen für das nächste internationale Rahmenabkommen zumKlimawandel entscheiden. Sprache der Webseite: EnglischDEUTSCHLANDWWW.CO2ONLINE.DEDiese gemeinnützige Initiative hat sich das Ziel gesetzt, privateHaushalte, Handel und Unternehmen zur Reduzierung vonCO 2-Emissionen und Kosten zu motivieren. Es gibt eine eindrucksvolleListe von Experten-Tipps zu technischen Modernisierungsmaßnahmenfür Heizung und Wärmedämmung und nützliche Informationenüber Förderprogramme. Seit 2004 haben mehr als 2.300.000 Nutzervon den Ratschlägen zum Energiesparen profitiert und ihr Erfolg hatmehrere europäische Versionen hervorgebracht. Auf www.co2online.de/partner/internationale-partner.html sind alle lokalen Co2online-Portaleüber Links erreichbar. Sprachen der Webseite: Deutsch und Linkszu den Webseiten in Lokalspracheaktuelle Energie-Nachrichten aus aller Welt und zehn Profilbroschüren‚Infos über Dänemark‘, die herunter geladen werden können. Diese Informationsbroschürenwurden durch die dänische Regierung erarbei-et und beschreiben Lösungsansätze des Landes in Bezug auf Energieversorgung,Klimawandel und Umweltthemen. In Dänemark habenUmwelttechnologien und erneuerbare Energiequellen traditionell einenhohen Stellenwert. In den vergangenen 25 Jahren gab es in Dänemarkein Wirtschaftswachstum von 70 %, doch der Energieverbrauch erhöhtesich in dieser Zeit nur minimal. Damit ist die dänische Hauptstadtein geeigneter und würdiger Gastgeber für die COP15. Sprachen derWebseite: Dänisch und EnglischGROSSBRITANNIENWWW.CLIMATECHANGECORP.COMAktuelle Nachrichten und Analysen zum Klimawandel für dieglobale Wirtschaftsgemeinschaft. Die Seite enthält gut strukturierteNews-Ticker im Abonnement, Hintergrundinformationen undzentrale Ansichten weltweit führender Experten für Klimawandel undaus der Branche. Der Bereich ‚Märkte‘ liefert globale Nachrichten aufeinen Blick, ‚Technologie‘ deckt hervorragend die führende Technik abund der Bereich ‚Branding‘ enthält Wissenswertes zu Ökolabels undihren Anforderungen. Dieses nützliche Portal betreibt Ethical Corporation,ein unabhängiger Verleger, Think Tank und Konferenz-Organisator,der sich auf Unternehmensethik und -moral spezialisiert hat. Spracheder Webseite: EnglischINTERNATIONALWWW.UNFCCC.COMOffizielle Seite von United Nations Framework Convention onClimate Change (UNFCCC) mit Berichten über Veranstaltungenim Rahmen der vom UNFCCC organisierten Konferenzen sowiefür offizielle Mitteilungen und zur Unterstützung von Mitgliedern beider Vermittlung von Informationen über den UNFCCC. Es gibt einekomplexe Referenz zum Kyoto-Protokoll und eine umfangreiche Bibliothekmit abrufbaren Videos und Webcasts zu Veranstaltungen undKonferenzen wie COP, CMP und SB. Für alle, die an einem Kurzüberblicküber Klimawandel und UNFCC interessiert sind, bietet ‚Feelingthe Heat‘ auf dieser Seite perfekten Lesestoff. Sprachen der Webseite:Englisch, Französisch und Spanisch30 agenda


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