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SOsteo 1/2013 - Österreichische Gesellschaft für Knochen und ...

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FOCUS OSTEOPOROSE INTERDISZIPLINÄRu Sexualhormone <strong>und</strong> <strong>Knochen</strong> sind „a lifelong story“. Insbesondere Adoleszenz, Schwangerschaft<strong>und</strong> Menopause sind <strong>für</strong> den <strong>Knochen</strong>stoffwechsel sensible Lebensphasen, in denen wir präventivan die <strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heit denken müssen.u Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Allgemeinmedizin sind besonders geeignet, schon frühzeitig Personen miterhöhtem Frakturrisiko zu selektionieren – Wächterfunktion.u Die Hormontherapie erlebt eine positive globale Neubewertung – insbesondereauch zur Prävention der Osteoporose innerhalb der ersten 10 Jahrenach der Menopause.Stellenwert der Gynäkologie bei OsteoporoseLaut 1. <strong>Österreichische</strong>m PatientenberichtOsteoporose 2010 sind GynäkologInnendie häufigsten Erstverschreibereiner Osteoporosetherapie. Wie kommtaber gerade die Gynäkologie zum <strong>Knochen</strong>?Exkurs in die MedizingeschichteDa gibt es zunächst den historischen Aspekt,als in den 1980er-Jahren ein klarerZusammenhang zwischen dem menopausalenÖstrogenabfall <strong>und</strong> der korrelierendendeutlichen Abnahme der<strong>Knochen</strong>masse hergestellt werden konnte.Die logische Konsequenz war die Behandlungdes Östrogenmangels durcheine Hormonersatztherapie. Damit wurdeaus einem altersbedingten schicksalhaftenZustand eine behandelbare Erkrankung<strong>und</strong> rückte stärker in das Bewusstseinder Betroffenen, der Ärzteschaft<strong>und</strong> somit auch der Gynäkologie.Ende der 1980er-Jahre entstandendann die ersten, meist von Gynäkologenbetriebenen sog. Menopauseambulanzenzur Behandlung des klimakterischenSyndroms <strong>und</strong> zur <strong>Knochen</strong>dichtemessung.Die Hormonersatztherapie galt inden 1980er- <strong>und</strong> 1990er-Jahren alsStandardbehandlung von Wechseljahresbeschwerden<strong>und</strong> lag damit in denHänden der Gynäkologie. Sie war aberauch bis zur Einführung der Bisphosphonateum 1995 die erste wirklichwirksame Osteoporosebehandlung. Sieerlebte dann durch die Ergebnisse derim Jahre 2002 veröffentlichten Studieder Women’s Health Initiative einen Einbruch.Heute erst, mehr als 10 Jahrespäter, kommt es zu einer globalen Neubewertungder Hormontherapie wegenpositiver Ergebnisse der Nachfolgestudien,wie beispielsweise der Senkung desBrustkrebsrisikos bei Östrogenmonotherapie<strong>und</strong> der Senkung der Mortalität<strong>und</strong> des kardiovaskulären Risikos beisachgemäßer Anwendung. Schlagwort:„Timing is everything!“ Davon hört manin den Medien leider noch kaum etwas.Östrogen ist wichtig <strong>für</strong> die<strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heitDr. Bernhard SvejdaFacharzt <strong>für</strong> Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong>Geburtshilfe, Klagenfurtsvejda@aon.atIn osteoimmunologischen Wechselgesprächenwird die Differenzierung <strong>und</strong>Aktivität von Osteoblasten <strong>und</strong> Osteoklastengeregelt <strong>und</strong> hierbei spielt Östrogeneine zentrale Rolle. Beide, sowohlOsteoblasten als auch Osteoklasten, sindüber Östrogenrezeptoren direkte Zielpunkte<strong>für</strong> das Östrogen, welches aberauch über Osteozyten <strong>und</strong> T-Zellen osteoprotektivwirkt. Östrogenmangel führtzu einer Vermehrung reifer Osteoklasten<strong>und</strong> damit zu einer gesteigerten <strong>Knochen</strong>resorption,was den <strong>Knochen</strong>verlustbeschleunigt <strong>und</strong> die Anfälligkeit <strong>für</strong><strong>Knochen</strong>brüche erhöht. Eine Östrogengabereduziert das Frakturrisiko <strong>für</strong> Frauenmit <strong>und</strong> ohne Osteoporose <strong>für</strong> dieDauer der Behandlung. Erstaunlich dabeiist, dass der frakturreduzierende Effektschon bei einem sehr niedrigen Östrogenspiegelwirksam wird.Erweiterte Primärprävention: In ÖsterreichsBevölkerung über 50 Jahre lebennach rezenten statistischen Erhebungenetwa 740.000 PatientInnen, die unterOsteoporose leiden, <strong>und</strong> 83 % davonsind Frauen. Als FrauenärztInnen sindwir daher in besonderem Maße verpflichtet,uns um ihre <strong>Knochen</strong>ges<strong>und</strong>heit zukümmern. Für die Frauenheilk<strong>und</strong>e ist jaPrävention seit jeher nicht nur ein leeresSchlagwort. So verstehen wir unter Primärpräventionder Osteoporose nicht erstdie Verhinderung der ersten Fraktur –was zwar enorm wichtig ist –, sondern8SPECTRUM OSTEOPOROSE 1/<strong>2013</strong>

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