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SOsteo 1/2013 - Österreichische Gesellschaft für Knochen und ...

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DIAGNOSE & THERAPIEu Die häufigste Ursache <strong>für</strong> Osteoporose ist der postmenopausale Östrogenmangel. Der Lebensstil(Ernährung, körperliche Aktivität etc.), verschiedene Erkrankungen sowie diverse Medikamentekönnen jedoch ebenfalls Einfluss auf die Osteoporoseentstehung nehmen.u Aufgabe der Osteoporosediagnostik ist es u. a., die verschiedenen Ursachen von Osteoporoseals auch andere Erkrankungen mit <strong>Knochen</strong>dichteminderung differenzialdiagnostisch voneinanderabzugrenzen, um darauf aufbauend eine differenzierte <strong>und</strong> individuellangepasste Therapie einzuleiten.Klinik <strong>und</strong> Differenzialdiagnosender OsteoporoseAbb.: Zunehmende Größenminderung <strong>und</strong>Kyphose der Wirbelsäule bei progredienterOsteoporose (links); typisches „Tannenbaumphänomen“mit Hautfalten am Rückenbei fortgeschrittener Osteoporose (rechts)Osteoporose wird als systemische<strong>Knochen</strong>erkrankung definiert, diedurch unzureichende <strong>Knochen</strong>festigkeitzu einem erhöhten Frakturrisiko prädisponiert.Die <strong>Knochen</strong>festigkeit ergibt sichprimär durch die Komponenten <strong>Knochen</strong>dichte<strong>und</strong> <strong>Knochen</strong>qualität.Zahlenmäßig ist Osteoporose bei Frauenhäufiger als bei Männern. In Österreichsind laut dem „<strong>Österreichische</strong>n Osteoporosebericht2007“ insgesamt 740.000Personen über 50 Jahre betroffen, die anOsteoporose leiden. Davon sind geschätzte617.000 Frauen. Weltweit leidenetwa 200 Millionen Frauen an Osteoporose.Die Prävalenz der Osteoporose nimmtmit dem Alter zu. So kann die Prävalenzvon Osteoporose bei 60–70-jährigenFrauen mit einem Drittel, bei über85-jährigen Frauen mit zwei Dritteln angenommenwerden. Die Ursachen <strong>für</strong>die unterschiedliche Häufigkeit von Osteoporosebei Frauen <strong>und</strong> Männern liegenvor allem im raschen <strong>Knochen</strong>verlustnach der Menopause <strong>und</strong> in derhöheren Lebenserwartung der Frauenbegründet.Postmenopausale Osteoporose– klinischer VerlaufDie häufigste Ursache <strong>für</strong> Osteoporoseist der postmenopausale Östrogenmangel.Innerhalb von 3–4 Jahren nachEintritt der Menopause kann es zu einemausgeprägten <strong>Knochen</strong>verlustkommen, bedingt durch die fehlendeÖstrogen-vermittelte Hemmung der Osteoklasten.Die Folgen zeigen sich dann15–20 Jahre später mit dem Auftretenvon Frakturen. Bei postmenopausalenFrauen stellen Radiusfrakturen oftmalsdie ersten Frakturen (Indikator-Fraktur)dar <strong>und</strong> geben eventuell den Hinweisauf eine zugr<strong>und</strong>e liegende Osteoporose.Nachfolgend treten Wirbelkörper<strong>und</strong>Schenkelhalsfrakturen zunehmendin den Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> bestimmen denweiteren Krankheitsverlauf. WiederholteStürze mit Frakturen mit teils ausgeprägtenSchmerzen, die Größenminderung,verminderte respiratorische Kapazitätdurch zunehmende Brustkyphose(Abb.) immobilisieren zunehmend diebetroffenen Patienten <strong>und</strong> mindern soderen Mobilität <strong>und</strong> Selbstständigkeit.Aber auch die Angst vor erneuten Stürzenbedingt <strong>und</strong> verstärkt einen zunehmendenRückzug der Betroffenen ausdem Alltagsleben <strong>und</strong> deren Isolation.Univ.-Doz. Dr. Peter MikoschLudwig-Bolzmann-Institut <strong>für</strong> Osteologie imHanusch-Krankenhaus der WGKK; UnfallkrankenhausMeidling der AUVA, Wienpeter.mikosch@wgkk.atChronische Schmerzen <strong>und</strong> die sozialeVereinsamung durch die fehlendenMöglichkeiten einer Teilnahme am sozialenLeben, führen eventuell auch zuDepressionen.Zusammenfassend stellt Osteoporose somiteine kaskadenartige Erkrankung mitinitial lediglich verminderter <strong>Knochen</strong>dichtedar, die sich jedoch im weiterenVerlauf auf unterschiedliche Organsysteme,die Lebensführung, Mobilität,Selbstständigkeit sowie die Morbidität<strong>und</strong> Mortalität negativ auswirkt.Relevanz derOsteoporosediagnostikOsteoporose <strong>und</strong> damit einhergehende<strong>Knochen</strong>brüche stellt somit gerade <strong>für</strong>den alten Patienten eine Erkrankung uSPECTRUM OSTEOPOROSE 1/<strong>2013</strong> 25

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